Tine Thing Helseth NDR Radiophilharmonie Andrew Manze

January 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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Tine Thing Helseth NDR Radiophilharmonie Andrew Manze Freitag 20. November 2015 20:00

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Tine Thing Helseth Trompete NDR Radiophilharmonie Andrew Manze Dirigent Freitag 20. November 2015 20:00 Pause gegen 20:45 Ende gegen 22:00

PROGRAMM

Joseph Haydn 1732 – 1809 Nr. 1a Einleitung – Die Vorstellung des Chaos aus: Die Schöpfung Hob. XXI:2 (1796 – 98) Oratorium in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester Text von Gottfried van Swieten Bent Sørensen *1958 Konzert für Trompete und Orchester (2013) I. II. III. Joseph Haydn Konzert für Trompete (Clarino) und Orchester Es-Dur Hob. VIIe:1 (1796) Allegro Andante cantabile Finale. Allegro Pause Johannes Brahms 1833 – 1897 Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (1884 – 85) Allegro non troppo Andante moderato Allegro giocoso – Poco meno presto Allegro energico e passionato – Più allegro

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ZU DEN WERKEN

Händel sei Dank! Joseph Haydn: Die Vorstellung des Chaos aus der Schöpfung Hob. XXI:2 (1796 – 98) Schon lange hatte man versucht, Joseph Haydn zu einer Reise nach England zu bewegen. Dorthin, wo man ihn als »Shakespeare der Musik« verehrte. 1791 war es endlich so weit. Haydn nahm die Einladung des Konzertunternehmers Johann Peter Salomon an. Und kaum war er in London angekommen, wurde er in Westminster Abbey Ohrenzeuge eines großen Festivals, das man zu Ehren Georg Friedrich Händels gab. Haydn war von den Aufführungen der Oratorien Händels derart überwältigt, dass er prompt gegenüber einem Freund bekannte, »ein Werk ähnlicher Art komponieren« zu wollen. Und wie es der Zufall wollte (oder vielleicht doch nur eine Anekdote behauptet), sollte Haydn für sein Projekt ein Buch über die Schöpfungsgeschichte in die Hände bekommen, das etwa 50 Jahre zuvor eben ausgerechnet für Händel geschrieben worden war. Natürlich ließ sich Haydn nicht zweimal bitten, diesen Stoff zu vertonen. Dafür übergab er den englischen Text Baron Gottfried van Swieten, der daraus ein deutschsprachiges Libretto formte. 1798 kam schließlich Haydns Oratorium Die Schöpfung zunächst im Wiener Palais Schwarzenberg in einem kleinen exklusiven Kreis zur Uraufführung. Die erste öffentliche Aufführung am 19. März 1799 im Burgtheater übertraf sodann alle Erwartungen. Danach begann dieses monumentale Chorwerk, das in drei Teilen die Schöpfung der Welt schildert, seinen Siegeszug auch durch die europäischen Musikmetropolen Paris und London. Und als Haydn 1808 eine Aufführung seiner Schöpfung im Wiener Universitätssaal besuchte, erhob sich das Publikum zu seinen Ehren – ohne zu ahnen, dass dies Haydns letzter Auftritt in der Öffentlichkeit sein sollte. »Ich stelle mir den Vater des Lichts vor mit Stahl und Steinen in den Händen, und als die beiden Härten aneinander gerieten, so war der Funke da, aus welchem das prächtige Licht hervorstrahlte.« Mit diesen von Carl Friedrich Zelter überlieferten 3

Worten soll Haydn jenen Moment beschrieben haben, in dem sich auch in seinem Oratorium die Transformation des ungeordnet Finsteren in strahlende Helle vollzieht. Im herrlichsten C-Dur feiern so Chor, Trompeten und Pauken gemeinsam die Worte »Und es ward Licht«. Zuvor aber gelang Haydn mit der ouvertürengleichen Vorstellung des Chaos ein für die Musikgeschichte einzigartiges ›Schauspiel‹. Nach einem ersten Akkord, der unter den Astrophysikern den Anhängern der Urknall-Theorie recht gibt, formen sich im leeren Universum in c-Moll und in langsamen Schritten kleine Gebilde, die etwas von der Erschaffung der Gestirne und des Lebens erahnen lassen. Und dieser nur wenige Minuten dauernde Prozess baut eine Spannung auf, die sich in gleißendem Licht entladen muss. Als »Krone auf einem göttlichen Haupt« hat der Haydn-Bewunderer Zelter übrigens einmal diese kleine Klanggeschichte vom »Chaos« bezeichnet. Man höre und staune!

Ins Innere hingelauscht – Bent Sørensen: Konzert für Trompete und Orchester (2013) »Ich stelle mir den Vater des Lichts vor mit Stahl und Steinen in den Händen, und als die beiden Härten aneinander gerieten, so war der Funke da.« Diese Zeilen von Haydn kommen einem prompt wieder in den Sinn bei den Eröffnungstakten des Trompetenkonzerts von Bent Sørensen. Denn Teile des Orchesters lösen da mit ihren reibenden Handflächen vom Pianissimo bis Fortissimo zwar nicht einen wilden Funkenschlag, dafür aber eine äußerst entrückt wirkende Stimmung aus. Zumal sich auch so manche Vokallinien hinzugesellen, die die Musiker mit geschlossenen Mündern singen. Diese auch szenischen Klang­ ideen sind typisch für Bent Sørensen und seine Vorstellung von Musik. Für ihn soll sie schließlich stets etwas Geheimnisvolles, Unerwartetes besitzen. Und im Idealfall bringt Sørensen mit seiner Musik dann auch im Zuhörer so manch rätselhafte Saite in Schwingung. Doch der dänische Komponist ist nun wirklich kein Esoteriker, wie man vielleicht denken könnte. Vielmehr versteht 4

er sich mit seinem Bekenntnis zu einer neuen Innerlichkeit als Anhänger eines romantischen Denkens und Fühlens, wie er es in der zeitgenössischen Musik schon lange vermisst. »Im Jahr 2014 Musik mit einem Bleistift zu schreiben, ist doch selbst schon romantisch«, so der Komponist im letzten Jahr im Rahmen des Bremer Nordlicht-Festivals. »Für mich ist Musik, meine Musik, Gefühl. Das mag manchen Leuten zu romantisch erscheinen. Aber ich kümmere mich nicht mehr sehr um die Meinung anderer.« Ein Einzelgänger ist der 1958 auf der dänischen Hauptinsel Seeland geborene Komponist dennoch nicht. Im Gegenteil. Im skandinavischen Raum genießt er in der Neue-Musik-Szene einen hervorragenden Ruf. Und auch sonst kann er sich nicht über fehlende Kompositionsaufträge beklagen. Die London Sinfonietta und das Ensemble Modern haben bei ihm Werke bestellt. Und einige seiner Streichquartett-Kompositionen wurden vom Arditti Quartet aufgenommen. 2013 schrieb er nun für Tine Thing Helseth ein Trompetenkonzert, das von der Widmungsträgerin zusammen mit Dirigent Andrew Manze und dem Bergen Philharmonic Orchestra im norwegischen Bergen uraufgeführt wurde. Und wenngleich man angesichts der Besetzung mit jeweils zwei Flöten, Oboen, Fagotten und Hörnern sowie der Dreisätzigkeit rasch an die Vorbilder des 18. Jahrhunderts denken könnte, so ist dieses Trompetenkonzert weder neo-historisch noch auf Bravourakte aus. Stattdessen bewegt sich das Geflecht oftmals in einer Zartheit und Feinheit, wie sie für diesen magischen Klangzauberer aus dem hohen Norden typisch ist. »Es erinnert mich an etwas, das ich nie gehört habe«, hat einmal der norwegische Komponistenkollege Arne Nordheim über eines der Werke von Sørensen gesagt. Man möchte ihm darin auch jetzt unbedingt zustimmen.

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Eine glänzende Idee! Joseph Haydn: Konzert für Trompete (Clarino) und Orchester Es-Dur Hob. VIIe:1 (1796) Gänzlich dem Leben zugewandt ist ab der ersten Note Joseph Haydns Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur, Hob. VIIe:1. 1796 hatte er es für den damals berühmten Wiener Hoftrompeter Anton Weidinger komponiert, der kurz zuvor dem großen Komponisten seine »Erfindung« vorstellen konnte. Seit 1793 bastelte und tüftelte Weidinger an der Entwicklung einer Trompete mit Klappen, wie sie die Holzblasinstrumente besaßen und die nun ein gänzlich neues Ausdrucksspektrum ermöglichten. Als er dem »Doktor der Tonkunst« Haydn davon erzählte und ihn um ein Solo-Konzert bat, schien dieser sofort Feuer und Flamme gewesen zu sein. Kurz darauf war die Partitur fertig. Trotzdem sollten bis zur Uraufführung dieses Trompetenkonzerts noch vier weitere Jahre vergehen. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Fühlte sich Weidinger vielleicht von diesem höchst anspruchsvollen Stück zunächst überfordert? Wie dem auch sei: Am 22. März 1800 konnte er endlich über eine Anzeige in der Wiener Zeitung zu einem Konzert einladen, bei dem das Wiener Publikum zum ersten Mal »die organisirte Trompete mit Klappen« erleben durfte, »mittels derer sich in allen Lagen alle chromatischen Töne erzeugen lassen.« Sechs Tage später kam es dann im Burgtheater zur Präsentation dieser Weltneuheit, für die auch Franz Xaver Süssmayr eine Aria beisteuerte. Wenngleich Haydns Trompetenkonzert bei dem spärlich vertretenen Publikum einen eher irritierenden Eindruck hinterließ, gehört es doch längst zu den Paradestücken für jeden Trompeter (wie übrigens auch jenes, 1803 ebenfalls für Weidinger komponierte Trompetenkonzert E-Dur des Haydn-Freundes und Mozart-Schülers Johann Nepomuk Hummel). Für sein letztes Solokonzert überhaupt wählte Joseph Haydn zwar eine Orchesterbesetzung, die für seine späte Schaffensphase zum Standard gehörte: je zwei Flöten, Oboen, Fagotte und Trompeten, dazu Pauken, Streicher und ein Continuo-Tasteninstrument. 6

Und auch der erste Satz in festlichem Es-Dur folgt der traditionell klassischen, monothematisch angelegten Sonatenform, die Haydn mit einer Orchesterexposition und zweimaligen Fanfarenklängen in der Solostimme einläutet. Bei der dritten Fanfarenstimme jedoch beginnt Haydns Pionierleistung – wenn er der Trompete eine mit Halbtönen gespickte Melodie anvertraut. War es bis dahin dem Trompeter nahezu unmöglich, im tiefen Tonbereich Melodien und chromatische Durchgänge zu spielen, konnte er jetzt mit einer differenzierten Brillanz und Virtuosität verblüffen, die Haydn in der Kadenz noch zu steigern verstand. Auf auch modulatorisch ungewöhnliche Wege bringt Haydn die Trompetenstimme selbst im As-Dur-Andante. Es ist eine kantabel fließende Romanze, in der zum ersten Mal die Trompete eine lyrische Melodie in der mittleren Oktave spielt und dabei schon mal das harmonisch »exotische« Ces-Dur streift. Das abschließende Final-Allegro in Rondo-Form spiegelt nicht zuletzt das gesamte technische Potential von Weidinger wider, dem Haydn nicht nur rasante Skalen in die Finger komponiert hatte.

Zurück in die Zukunft – Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (1884 – 85) Lediglich zwei Sommeraufenthalte in der Steiermark benötigte Johannes Brahms in den Jahren 1884/85, um eine hochanspruchsvolle Klangarchitektur zu gestalten – in Gestalt der Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98. Und auf den ersten Blick erscheint die erneute, fruchtbare Auseinandersetzung mit dieser Gattung umso erstaunlicher, als seine dritte Sinfonie gerade erst Ende 1883 uraufgeführt worden war. Brahms jedoch befand sich Mitte der 1880er Jahre in einem wahren Schaffensrausch, die Ideen sprudelten nur so aus ihm heraus. Mit seiner vierten und letzten Sinfonie markierte er so einen neuen Gipfelpunkt in seinem Orchesterschaffen. Und die vom Komponisten geleitete Uraufführung am 25. Oktober 1885 in Meiningen wurde denn auch zu einem wahren Triumph. Dabei 7

hatte es zuvor einige sachverständige Stimmen aus dem engen Brahms-Umfeld gegeben, die an einem erfolgreichen Weg der Sinfonie zunächst zweifelten. So ließ ihn die musikalisch talentierte Freundin Elisabeth von Herzogenberg im September 1885 wissen: »Es ist mir, als wenn eben diese Schöpfung zu sehr auf das Auge des Mikroskopikers berechnet wäre, als wenn nicht für jeden einfachen Liebhaber die Schönheiten alle offen da lägen, und als wäre es eine kleine Welt für die Klugen und Wissenden.« Und selbst der Kritikerpapst und vehemente Fürsprecher von Brahms, Eduard Hanslick, zeigte sich nach einer Klavierprobe des ersten Satzes leicht irritiert: »Den ganzen Satz über hatte ich die Empfindung, als ob ich von zwei schrecklich geistreichen Leuten durchgeprügelt werde.« Was in beiden Anmerkungen mitschwingt, ist der Eindruck, dass Brahms sein Gefühl für den empfindsamen Ausdruck nun einer übermäßig intellektuellen Organisation des sinfonischen Gepräges geopfert hätte. Einerseits treffen diese Beobachtungen eben tatsächlich schon auf den ersten Satz zu, in dem die Themen nicht dialektisch und im klassischen Sonatensatz-Stil verhandelt, sondern unaufhörlich subtil variiert werden. Der romantisch verlockende Gestus verschwindet aber nicht hinter der Detailverliebtheit, das Brahms’sche Melos ist allgegenwärtig. Melancholisch sanft und warmherzig, dann wieder kraftvoll und heroisch aufbäumend zeigt sich daraufhin das Andante moderato; das nachfolgende Scherzo ist dagegen rau im Humor und überraschend im Schlagzeug. Das Finale (Allegro energico e passionato) als eine überwältigende Passacaglia präsentiert Brahms schließlich als Meister der Metamorphose. Das aus der Bach-Kantate­ »Nach dir, Herr, verlanget mich« (BWV 150) stammende Thema variiert er gleich dreißig Mal – jedoch nicht als linear ablaufende Variationskette, sondern als organische Korrespondenz innerhalb der Variationsfolge. Von dem österreichischen Musikwissenschaftler, Lyriker und Brahms-Biographen Richard Specht ist die Geschichte überliefert, wie Brahms die Passacaglia aus der Bach-Kantate seinem Freund Bülow vorspielte: »Bülow war nur recht kühl begeistert von dem Chorsatz, dessen kunstvollen Bau Brahms mit eifriger Beredsamkeit demonstrierte, und meinte, dass die große 8

Steigerung, die dem über dem Bass aufgebauten Stück gedanklich innewohnte, an Singstimmen kaum herauszubringen sei. ›Das habe ich mir auch gedacht‹, sagte Brahms, ›was meinst Du, wenn man über dasselbe Thema einen Symphoniesatz schriebe? Aber das ist zu klotzig, zu geradeaus. Man müsste es irgendwie chromatisch verändern.‹« Mag Brahms da noch nicht die rechte zündende Idee gehabt haben, löste er das Problem des »irgendwie« nicht nur monumental und spannungsvoll zugleich. Der gerade von der neudeutschen Musikbewegung und ihren Wortführern Wagner und Liszt stets als konservativ angesehene Brahms stieß mit dem Finalsatz in die Moderne vor. Arnold Schönberg, der das berühmte Wort vom »Fortschrittlichen« Brahms ausrief, sollte nicht nur seine Technik der »entwickelnden Variation« von Brahms ableiten. Die visionären Kräfte der barocken Rhetorik, wie sie Brahms satztechnisch gebändigt hatte, fanden ihren Widerhall in der ›Passacaglia‹ in Schönbergs Zyklus Pierrot Lunaire. Spätestens da war Brahms endgültig zum Vermittler zwischen der Tradition und der Zukunft geworden. Guido Fischer

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BIOGRAPHIEN

Tine Thing Helseth Die 26-jährige Norwegerin Tine Thing Helseth begann mit sieben Jahren Trompete zu spielen und zählt heute zu den führenden Solistinnen auf ihrem Instrument. Sie hat zahlreiche Preise erhalten, darunter die Auszeichnung »Newcomer of the Year« beim ECHO Klassik 2013 und bei der norwegischen Grammy-Verleihung 2007. 2009 erhielt sie ein Stipendium des Borletti-Buitoni Trusts, 2006 gewann sie den Zweiten Preis beim Eurovision Young Musicians Competition. Zu den Höhepunkten ihrer vergangenen Auftritte zählten ihr Debüt bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall, wo sie gemeinsam mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra die Uraufführung von Matthias Pintschers Chute d’Étoiles für zwei Trompeten und Orchester spielte, ihr bejubeltes Debüt in der Wigmore Hall in London, die Uraufführung von Bent Sørensens Trompetenkonzert mit dem Bergen Philharmonic Orchestra, ihre Auftritte mit den Göteborger Sinfonikern und den Kopenhagener Philharmonikern, ihr Recitaldebüt beim Lucerne Festival sowie Auftritte mit dem Philharmonia Orchestra London beim Windsom Festival und dem BBC Philharmonic Orchestra beim Perth Festival. In der Saison 2015/2016 umfasst ihr Konzertkalender Auftritte mit den Belgrader Philharmonikern, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, der NDR Radiophilharmonie, den Dresdner Kapellsolisten und dem Residentie Orkest. Sie ist »Artist in Residence« beim Bodenseefestival und gestaltet die Konzertreihe UpClose der Manchester Camerata. Zur Feier des 150. Geburtstages des norwegischen Künstlers Edvard Munch gründete Tine Thing Helseth 2013 das Tine@Munch: Ein dreitägiges Festival im Edvard Munch Museum in Oslo, bei dem Solisten wie Leif Ove Andsnes, Nicola Benedetti und Truls Mørk auftreten. In der Saison 2014/2015 leitete sie im Rahmen der Leeds International Concert Season ihre erste eigene Konzertreihe.

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Anfang 2012 veröffentlichte Tine Thing Helseth ihre ersten CDs: Die Solo-CD Storyteller, aufgenommen mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, und ein weiteres Album namens 10, das sie mit ihrem Ensemble tenThing einspielte. Im März 2013 erschien die CD Tine, eine Auswahl originaler und transkribierter Werke, bei denen Tine von Kathryn Stott begleitet wird. In der Kölner Philharmonie war Tine Thing Helseth zuletzt im Dezember 2014 zu Gast.

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NDR Radiophilharmonie Mit 86 hochqualifizierten Musikern erreicht die NDR Radiophilharmonie aus Hannover, das Rundfunksinfonieorchester Niedersachsens, eine beeindruckende programmatische Vielfalt: so stehen neben dem großen klassisch-romantischen Repertoire auch die Alte Musik, Crossover-Projekte, Filmmusik und ein weitgefächertes Konzertangebot für Kinder und Jugendliche im Zentrum der musikalischen Arbeit des Orchesters. Entsprechend groß ist das Spektrum der internationalen Spitzenkünstler, mit denen die NDR Radiophilharmonie zusammenarbeitet. Zu ihnen zählen neben führenden Musikerpersönlichkeiten der Klassikszene wie Anne-Sophie Mutter, Hilary Hahn, Rudolf Buchbinder, Andris Nelsons, Gustavo Dudamel, Kristjan Järvi oder Cornelius Meister auch Protagonisten auf dem Gebiet der Alten Musik wie Reinhard Goebel, Giuliano Carmignola und Philippe Jaroussky. Und auch große Namen aus der Welt des Pop, Rock und Jazz waren und sind immer wieder zu Gast, namentlich Al Jarreau,

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Chet Baker, Dominique Horwitz, Herbert Grönemeyer oder Ute Lemper. Diese Vielfältigkeit hat bei der NDR Radiophilharmonie Tradition: 1950 als Orchester des Senders Hannover im damaligen NWDR gegründet, reichen die Wurzeln des Ensembles bis in die 1920erJahre zurück, als Hannovers erster Radiosender in Betrieb ging. Aus den besonderen Anforderungen des Rundfunks heraus war die künstlerische Exzellenz in einer Vielzahl von musikalischen Stilen von Beginn an wesentlicher Bestandteil der künstlerischen Arbeit. Als ein musikalischer Botschafter Hannovers und Niedersachsens steht die NDR Radiophilharmonie auch international in hohem Ansehen. In der jüngeren Vergangenheit präsentierte sich das Rundfunkorchester bei Konzertreisen u. a. in Japan und Südamerika, zur Jahreswende 2013/2014 gastierte die NDR Radiophilharmonie in China. Besonders hervorzuheben sind zudem wiederholte Gastspiele beim Pisa Festival, bei den ClubhausKonzerten in der Schweiz oder dem norwegischen Bergen International Festival. Im Oktober 2011 gab das Orchester sein umjubeltes Debüt in der ausverkauften Royal Albert Hall in London, im März 2012 gastierte die NDR Radiophilharmonie erstmalig beim Abu Dhabi Festival. Seit Beginn der Saison 2014/2015 ist Andrew Manze neuer Chefdirigent des Orchesters. In der Kölner Philharmonie war die NDR Radiophilharmonie zuletzt im Januar 2013 zu Gast.

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Die Besetzung der NDR Radiophilharmonie Viola Dimitar Penkov Monika Worlitzsch Carolin Frick Lena Thies Francois Lefèvre Reinald Ross Hannah Klein Rainhard Lutter Taissa Lysy-Refardt Jana Metasch

Violine I Kathrin Rabus Konzertmeisterin Yusuke Hayashi Friedemann Kober Viola Mönkemeyer Hiroto Yashima Laurent Plettner Frank Wedekind Bogdan Dragus Eriona Jaho Sophie Pantzier Istvan Gabor Jasmin Badalian Kathrin Wipfler Janusz Zis Hanna Wranik

Violoncello Christoph Marks Jan-Hendrik Rübel Sebastian Maas Carsten Jaspert Christian Edelmann Amanda Anderson Reynard Rott Jan Bauer Stanislas Kim

Violine II Oliver Kipp Ladislaus Kosak Volker Mutschler Uwe Fietkau Rudolf Theby Katrin Strobelt Rosario Hernandez Kristina Altunjan Julie Tetens Aleksandra Szurgot Eva-Csengele Demeter Henriette Otto Marco Polizzi

Bass Jürgen Normann Rüdiger Ludwig Georg Elsas Simon Klingner Hermann Haffner Robert Amberg Felix Schilling

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Flöte Christoph Renz Sabine Bleier Oboe Kerstin Ingwersen Kiyoshi Matsubara Klarinette Ulf-Guido Schäfer Franz Bumann Fagott Uwe Grothaus Hendrik Schuett Michael Grünwald Horn Joh.-Theodor Wiemes Susanne Thies Johannes Otter Maria Imandt Trompete Fabian Neuhaus Jörn-Christian Schulze Posaune Emil Haderer Gerhard Zolnhofer Christian Heilmann Pauke Raimund Peschke Schlagzeug Oliver Arlt

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Andrew Manze Andrew Manze ist seit September 2014 Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie. Seine grenzenlose Energie, genaue Kenntnisse des Repertoires und vor allem herausragende Fähigkeiten als Kommunikator sind die Markenzeichen seiner außergewöhnlichen Karriere. Als Gastdirigent ist Andrew Manze auf den bedeutenden Bühnen der Welt zu Hause. So verbindet ihn regelmäßige Zusammenarbeit mit Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Philharmonic Orchestra, den Sinfonieorchestern des BBC, dem Orchester der Königlichen Philharmonie Stockholm, dem New York Philharmonic und dem Los Angeles Philharmonic. Seit September 2006 war Andrew Manze Chefdirigent des Helsingborg Symphony Orchestra in Schweden. Zudem war Andrew Manze in der Saison 2010/2011 Assoziierter Gastdirigent des BBC Scottish Symphony Orchestra und von 2008 bis 2011 Erster Gastdirigent des norwegischen Radiosinfonieorchesters. Nach dem Studium der Altphilologie an der Universität Cambridge wandte sich Andrew Manze dem Violinstudium zu und wurde schnell zu einem der führenden Spezialisten auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis. Bereits 1996 wurde er Direktor der Academy of Ancient Music und anschließend von 2003 bis 2007 künstlerischer Leiter von The English Concert. Andrew Manze hat als Violinist eine Vielzahl an CDs eingespielt, viele davon preisgekrönt. Auch als Lehrer aktiv, ist Andrew Manze Gastprofessor an der Royal Academy of Music und an der Oslo Academy. Zudem war er an den neuen Editionen der Sonaten und Konzerte von Mozart und Brahms beteiligt, die von Bärenreiter und Breitkopf & Härtel herausgebracht wurden. Im November 2011 wurde ihm in Stockholm der Rolf Schock Preis verliehen. Bei uns war Andrew Manze zuletzt im März 2006 zu Gast. 16

KölnMusik-Vorschau

November

MI

25 20:00

SA

21

Stéphane Degout Bariton (Don Chisciotte) Marcos Fink Bassbariton (Sancio Pansa) Anett Fritsch Sopran (Dorotea) Sophie Karthäuser Sopran (Lucinda) Christophe Dumaux Countertenor (Fernando) Lawrence Zazzo Countertenor (Cardenio) Johannes Chum Tenor (Lope) Giulia Semenzato Sopran (Ordogno) Dominique Visse Countertenor (Rigo) Fulvio Bettini Bariton (Mendo) Angélique Noldus Mezzosopran (Maritorne)

20:00

Hiromi p, keyb Anthony Jackson b, g Simon Phillips dr Hiromi: The Trio Project Die japanische Jazz-Pianistin Hiromi ist eine Ausnahmeerscheinung. Ob Jazz-Rock, Funk, Swing oder Blues – Hiromi besticht durch ihre inspirierende Individualität. Das können auch Bassist Anthony Jackson und Drummer Simon Philips bestätigen, die seit 2011 mit Hiromi ein festes Trio bilden und sich weltweit auf allen großen Jazzfestivals an Intensität und Kreativität überbieten.

B’Rock Orchestra René Jacobs Dirigent Francesco Bartolomeo Conti Don Chisciotte in Sierra Morena Tragicommedia in fünf Akten

Jazz-Abo Soli & Big Bands 3

Alte-Musik-Pionier René Jacobs präsentierte Anfang der 1990er Jahre die wohl erste Vertonung des DonQuichotte-Stoffes. Komponiert hatte die Oper 1719 der gebürtige Florentiner und Wiener Hofkomponist Conti. Diese herrliche Barockoper ist nun konzertant und in einer exklusiven Besetzung unter Jacobs in Köln zu erleben. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. Operette und ... 2

SA

28 20:00

Fatoumata Diawara voc, git Roberto Fonseca p Sekou Bah git Drissa Sidibé kamale ngoni Yandi Martinez b Ramsés Rodríguez dr Die stimmgewaltige, aus Mali stammende Sängerin und Gitarristin Fatoumata Diawara kehrt nach Köln zurück und hat diesmal den kubanischen Pianisten Roberto Fonseca an ihrer Seite.

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Ihr nächstes Abonnement-Konzert

SO

Sa

29

30

15:00 Filmforum

Januar 20:00

Der Lieblingsfilm von Tine Thing Helseth

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Marek Janowski Dirigent

The King’s Speech Großbritannien, USA, Australien, 2010, 119 Min Regie: Tom Hooper OmU. Wir zeigen eine DVD.

Claude Debussy Le Martyre de Saint Sébastien L 124 (1911) Sinfonische Fragmente Henri Dutilleux Métaboles (1964) für Orchester

Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

César Franck Sinfonie d-Moll FWV 48 (1886 – 88) für Orchester

Karten an der Kinokasse

extra mit Deutschlandfunk 2

SO

29 16:00

Quatuor Zaïde Nominiert von der Philharmonie de Paris Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett G-Dur KV 387 Francesca Verunelli Secondo Quartetto (2015) für Streichquartett Kompositionsauftrag von Philharmonie de Paris und European Concert Hall Organisation, mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union. Deutsche Erstaufführung Béla Bartók Streichquartett Nr. 5 B-Dur Sz 102 Gefördert durch die Europäische Kommission 15:00 Einführung in das Konzert Rising Stars – die Stars von morgen 3

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Montag 7. Dezember 2015 20:00

Foto: Eva Vermandel

Alina Ibragimova Violine Chamber Orchestra of Europe Robin Ticciati Dirigent Werke von Brahms, Bruch, Widmann und Haydn Das Chamber Orchestra of Europe mit Sitz in London hat Mitglieder aus 15 Ländern, 2007 verlieh ihm die Europäische Union den Titel »Kulturbotschafter Europas«. Der gebürtige Londonder Robin Ticciati erhielt 2011 den Echo Klassik als bester Nachwuchsdirigent des Jahres und war als 20-Jähriger der jüngste Dirigent, der je am Pult der Mailänder Scala stand. Alina Ibragimova lebt seit ihrem 10. Lebensjahr in London und spielt wie selbstverständlich Musik aller Epochen, im Konzert am 7. Dezember ist sie Solistin im großen romantischen Violinkonzert Nr. 1 g-Moll von Max Bruch. Um 19 Uhr hält Oliver Binder eine Einführung in das Konzert.

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 ­koelner-­philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner ­Philharmonie!

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Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln ­koelner-­philharmonie.de

Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Guido Fischer ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Colin Bell/Warner Classics S. 10; NDR/Gunter Gluecklich S. 16; NDR/ Klaus Westermann S. 12 Gesamtherstellung: adHOC ­Printproduktion GmbH

Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur KV 271 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur 2. Fassung

Daniel Harding Dirigent

Gefördert durch

koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Foto: Julian Hargreaves

Maria João Pires Klavier London Symphony Orchestra

Freitag 11.12.2015 20:00

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