Vielfalt!

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Biologie, Neurowissenschaften
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Kinderleichtathletik im Wandel der Zeit Hans Katzenbogner

Großzügige Bewegungsräume

Umfangreiche Bewegungszeit

Vielfältige Bewegungsformen

Das magische Dreieck

50 m75 m

Weit

Wurf

1957

Prof.Dr. Hans Möckelmann in “Leibeserziehung und jugendliche Entwicklung”, Schorndorf 1957, S. 65 über die Leichtathletik bei den 10-12jährigen Jungen:

“ Man hüte sich vor den leichtathletischen Schulungsmethoden der Erwachsenen, die schematisch in die Schulung der Jungens übertragen werden. Der Junge will und soll unbewußt und ohne theoretischen Erklärungen seine noch ganzheitliche, fließende Bewegung in diesen natürlichen Übungen üben und erhalten.........Durch vieles und vielseitiges Springen entwickeln sich Sprungkraft und Sprungerfahrung. Dazu bedarf es keiner Vorübungen aus der Trainermethode der Erwachsenen, aber der vielseitigen, anstatt der spezialisierten Bewegungsaufgaben. So kann es nur als bedauerliche Einseitigkeit, um nicht zu sagen, Ungeistigkeit bezeichnet werden, wenn Übungsleiter immer wieder kostbare Zeit darauf verwenden, um im Weitsprung einen Weitsprungbalken zu treffen, der zufällig auf dem Sportplatz vorhanden ist. Auch den Wurf der Jungen übt man nicht mit dem Bandmaß , sondern durch Werfen mit verschiedenen Geräten unter den verschiedensten Bedingungen.“

Motive zur Selbstverwirklichung

Sachmotive

Bewegungsmotive

Soziale Motive

Kinder heute – eine gesellschaftliche Aufgabe Ka 08

Kinder 6-13 Jahre

Konsumterror

Schulstress

Mediensucht

Verplanung

Probleme der Kinder Orientierungslosigkeit

Koordinative Defizite

Körperliche Defizite

Psychische Krankheiten Ka 09

Aufgabenfelder einer Grundsportart

Gesellschaft Soziale Aufgaben

Motorische Aufgaben

- Sozialerziehung - Integration - Freizeitbewältigung

- Koordinative Fähigkeiten - konditionelle Fähigkeiten - Bewegungsfundament - Entwicklung von Grundtechniken

Gesundheitsaufgaben - Körperbewusstsein - Gesundheit - Ernährung - Hygiene - Belastungsfähigkeit

PädagogischPsychologische Aufgaben - Persönlichkeitsbildung - Psychische Stabilität - Sinnvolle Einstellung zur Leistung

Dreikampf = „spielerische Hinführung“ zur Wettkampfsportart

Die Kinder der heutigen Zeit brauchen eine andere Leichtathletik!

1981 Autorenkollektiv “Leichtathletik in der Schule” Berlin 1981 zur Ausbildung in der Unterstufe:

“Zielstellungen und Entwicklungsbesonderheiten bestimmen wesentlich Inhalt und Gestaltung der Ausbildung. Es stehen hier die Anwendung einfacher Körperübungen, die sich aus den Grundformen der Bewegungstätigkeit (Laufen, Springen, Werfen und Stoßen verbunden mit Kriechen, Rollen, Balancieren, Klettern u. a.) zusammensetzen, in altersgemäßen Spiel- und Wettbewerbsformen im Vordergrund. Intensives, abwechslungsreiches Spaß machendes variables und beidseitiges Üben soll helfen, den für diese Alters- und Entwicklungsstufe typischen Bewegungsdrang der Schüler zu befriedigen, Interesse an sportlicher Tätigkeit zu wecken und eine vielseitige körperliche Disponibilität als Grundlage für die weiterführende Ausbildung zu erreichen.”

1982 Winfried Joch in “Schülerleichtathletik”, Niedernhausen S.13:

“Kindertraining ist kein reduziertes Erwachsenentraining oder kein Erwachsenentraining auf niedrigem Niveau. Weil Kinder keine “kleinen Erwachsenen” sind, muss Kindertraining eigene Ansprüche verwirklichen und eigenen Normen folgen. Dies bezieht sich keinesfalls nur auf psychologische und pädagogische Zielvorstellungen, sondern auch und vor allem auf motorische: Kindertraining muss vielseitig-differenziert sein; es müssen grundlegende Bewegungsmuster ausgebildet, vor allem aber die koordinativen Fähigkeiten entwickelt und gefördert werden.”

1994 Katzenbogner/Medler in „Spielleichtathletik 1“ Neumünster 1994, S. 9:

„Man kann wohl davon ausgehen, dass die Entwicklung eines positiven Interesses in der Leichtathletik weiterhin gestört ist, wenn es nicht gelingt, eine Sportart sichtbar zu machen, - in der nicht einseitiges und Genormtes, sondern Vielseitigkeit und Bewegungsreichtum im Vordergrund stehen, - in der nicht nur gemessene Leistung, sondern auch das Spiel mit der Bewegung erlebbar gemacht wird, in der dem einzelnen nicht nur seine Grenzen, sondern vor allem seine Möglichkeiten aufgezeigt werden, - in der nicht nur Mühe abgefordert wird sondern auch Spielfreude und Bewegungslust einen angemessenen Platz haben, - in der der Leistungsschwächere sich im Wettkampf nicht verstecken muss, weil er schon von vornherein als Verlierer feststeht, sondern auch er die Spannung und die Unsicherheit des Ausgangs erleben kann.“

Gesamtartikel KiLei:

206

davon KA:

94

Wettkämpfe KiLei:

47

Kinderleichtathletik bei Großveranstaltungen 1989:

Berlin

1989:

Köln: Leichtathletik und Breitensport

1990:

Ludwigsburg: Leichtathletik in Schule und Verein auf dem Prüfstand

1991:

Kaiserau : Leichtathletik in Schule und Verein

1992:

Mainz: Leichtathletik im Lebenslauf

1996:

Mainz: Kinder in der Leichtathletik

2012:

Kienbaum: Pädagogische Offensive

DLV-Verbandstag 1997 „Die Spiel-Leichtathletik wird nicht ernst genommen. Da ich annehmen kann, dass besonders an diesem Punkt Ihre Meinungen auseinandergehen, erläutere ich etwas ausführlicher, was ich meine. Ihrem Anspruch nach soll die Spiel-Leichtathletik die große Leichtathletik vorbereiten und ergänzen. Spiel-Leichtathletik - das sind spielerische Bewegungsaufgaben zu den Themen des Laufens, Springens und Werfens; Bewegungsattraktionen, die durch Variationen der Geräte und Ausführungsbestimmungen möglich werden; und viele kleine Wettkampfformen, in denen die Idee der Leichtathletik unter vereinfachten Bedingungen durchgespielt wird. Honoriert wird in der Spielleichtathletik besonders die Vielseitigkeit, gefordert wird vor allem das Team. Der Reiz der Formen soll sich möglichst schnell erschließen - nicht erst nach einem langen Lern- und Trainingsprozess -, und er soll sich auch für die erschließen, denen Talent oder Trainingsfleiß für bedeutendere Leistungen fehlen.“

Prof. Dietrich Kurz

Kinder wollen… … etwas erleben

… spielen

… mutig sein

… Abwechslung haben

… Freude haben … Überraschungen erleben

… in einer Gruppe sein

… Freunde haben

… Geborgenheit fühlen

… sich bewegen

… wetteifern

… neugierig sein

… anerkannt sein

… spontan sein

…sich bewähren

… verrückt sein

… etwas lernen

KiLei ist motivierend Feiern und Feste

Gemeinschaftserlebnis

gemeinsame Planung

Differenzierung Medieneinsatz

motivierender Stundenbeginn

Orts- u. Geländewechsel

klare Zielstellungen Mobilisieren spontaner Bewegungsfreude

Einsatz von Spiel und Wettbewerb

Ausflug in andere Sportarten

Orts- u. Geländewechsel Trends ausprobieren

Erfolgswahrscheinlichkeit

anregende Geräte und - konstellationen

Anreiz der Eigentätigkeit

KiLei beachtet die Lerngesetze

1. Das Gehirn besteht aus Nervenzellen (Neuronen). Sie sind auf die Speicherung und Verarbeitung von Informationen spezialisiert. 2.

Die Nervenzellen können mit anderen über Kontaktstellen (Synapsen) kommunizieren und ermöglichen so das Lernen.

3. Die Umwelt – das in ihr Erfahrene, Erlernte, Erlebte, Aufgenommene – bestimmt die Zahl der zur Verfügung stehenden Synapsen. Ka 09

KiLei berücksichtigt die Entwicklungsphasen

Alter

m.

w.

Vorschulalter

6

Frühes Schulkindalter

7

Vorschulalter

8

Spätes Schulkindalter

9

Frühes Schulkindalter

Motorische Entw.

Psychosoz Entw.

Physiolog Entw.

Längenwachstum

10

11

Erste puberale Phase

12

13

14

Spätes Schulkindalter

Erste puberale Phase

Breitenwachstum

Längenwachstum/ Veränd. Proportionen Gewichtszunahme

Kraftzuwachs bei geringer Größen- u. Gewichtszunahme

Zweite puberale Phase

15

16

Beginn Erwachs.

17

Zweite puberale Phase

Hormonelle Instabilität

18

Beginn Erwachsenenalter

Breitenwachstum/ Verb. Proportionen Ausgeprägter Muskelzuwachs Hormonelle Stabilisierung

Beweg.freude Lernbereitschaft geringe Konzentration

Verbesserte Konzentrations-, DifferenzierungsWahrnehm.fähigk.

Gute Trainierbarkeit der Koordination

19

Verbesserung Wahrnehmungsfähigkeiten

Erhöhter Intellekt / Beginnende Abgrenzung zur Erwachsenenwelt

Psychische Ausgeglichenheit / verbesserte Lernbereitschaft

Bestes motorisches Lernalter

Abnahme koordinativer Leistungsfähigkeit

Zweites motorisches Lernalter

Gute Trainierbarkeit konditioneller Fähigk.

DLV-Präsentation v. D. Ullrich

Gymnastik Spiele

Gerätturnen Leichtathletik - Laufen - Springen - Werfen Rhythmik

Kondition

Koordination

KiLei ist vielseitig

Funsport

Ka 08

Vielfalt! Vielfalt! Vielfalt!

KiLei berücksichtigt unterschiedliche Startpositionen Kind Große koordinative und konditionelle Defizite

Motorisch normal entwickelt

Talent

körperl./psych. Konstitution vererbte Anlagen persönliche Entwicklung

Laufen

Springen

Werfen

Allgemeines sportliches Grundniveau

Koordinatives und konditionelles Ausgangsniveau

soziales Umfeld Umweltbedingungen Freizeitaktivitäten

KiLei ist zielorientiert

Unterschiedliche Kompetenzausprägung am Ende der Grundausbildung

Koordinatives und konditionelles Zielniveau Handlungskompetenz im Lauf

Handlungskompetenz im Sprung

Handlungskompetenz im Wurf

Allgemeine sportmotorische Handlungskompetenz

KiLei ist pädagogisch orientiert

Selbstkompetenz

Sozialkompetenz

Sachkompetenz

Bühne zur Darstellung erworbener Fähigkeiten und Handlungskompetenzen Verwirklichung kindlichen Wettkampfeifers

Ein gemeinschaftliches Erlebnis

Kinderleichtathletik bietet attraktive Wettkämpfe Ein hervorragendes Trainingsmittel

Ein individuellesErlebnis

Instrument zur Kontrolle des Lernfortschritts

Ka 09

„Aber diese Wettkampfleichtathletik selbst darf nicht erstarren. Sie muss lebendig, vielseitig, abwechslungsreich sein, den Mannschaftsgedanken fördern ………“ Rede von Prof. Dietrich Kurz beim DLV-Verbandstag 1997 Ka 08

Wettkampf

„Grundsatz ist, dass im Wettkampf „ ... nur dasjenige verlangt und bewertet wird, was im Training gründlich gelernt und bis zur Beherrschung geübt wurde“ (Wilke & Madsen, 1983, S. 212).

Martin: Handbuch Kinder- und Jugendtraining, Schorndorf 1999, S. 401 Ka 08

Alternative Wettkämpfe Ab den 90er-Jahren: - Fun in Athletics - Alternative Wettbewerbe DLV - Alternative Wettbewerbe bei den BJSP - Zahlreiche Versuche in den Bundesländern (z. B. Kölner Liga)

Endlich nach 30 Jahren: Ein neues Wettkampfsystem für Kinder

- mannschaftsorientiert -

methodisch ausgerichtet

-

vielseitig

-

kindgemäß

-

grundlegend

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Mit Bildmaterial von Klaus TEGERER (1986, Leichtathletik ernst genommen) und www.neurolabor.de

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