2 - Технологический институт

January 18, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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ТЕХНОЛОГИЧЕСКИЙ ИНСТИТУТ – ФИЛИАЛ ФГОУ ВПО «УЛЬЯНОВСКАЯ ГОСУДАРСТВЕННАЯ СЕЛЬСКОХОЗЯЙСТВЕННАЯ АКАДЕМИЯ»

Факультет Технологии и управление аграрным производством Кафедра социально-гуманитарных дисциплин

Утверждено на заседании Методического совета Факультета ТиУАП Протокол №_________________ «___»__________________2009г.

Й.Н. ГАНИЕВА

УЧЕБНОЕ ПОСОБИЕ „DIALOG BERUF - STARTER“

Обсуждено и одобрено на заседании кафедры Протокол №_________________ «___»__________________2009г.

Димитровград - 2009

Составила: Ганиева Й.Н. Тексты для чтения и понимания к учебнику „Dialog Beruf - STARTER“. Немецкий язык – г. Димитровград : Технологический институт – филиал ФГОУ ВПО «УГСХА» 2005 – 91 с.

Настоящее пособие предназначено для студентов экономических факультетов и является дополнительным материалом по развитию навыков чтения литературы по специальности на немецком языке. Материалы пособия обеспечивают повторение и расширение тематики учебника „Dialog Beruf - STARTER“. Тексты могут быть использованы как для аудиторной, так и для внеаудиторной работы студентов для развития навыков чтения и расширения активного словаря.

Рецензент: С.Ю. Баракаева, кандидат педагогических наук, доцент зав. кафедрой иностранных языков УГСХА

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INHALT LEKTION l

LEKTION 2

LEKTION 3

LEKTION 4

LEKTION 5

LEKTION 6

LEKTION 7

Erste Kontakte l 1 Marina Petrowa stellt sich vor l 2 Über die eigene Kindheit sprechen l 3 Ein Zauberer 1 4 10 Fargen an Prominente Patricia Kaas 1 5 Jugendforum Studium, Praktikum 2 1 Der Turmbau zu Babel 2 2 Deutsch in der Europäischen Union 2 3 Ein Sprachgenie lernt Russisch 2 4 Weltsprache Englisch Reisen 3 1 Deutschland 3 2 Was mir an Russland gefällt 3 3 Reisen 3 4 Reisen ist gefährlich 3 3 A. Im Fernzug B. Beschwerdebrief Private und berufliche Pläne 4 l Ein Durchschnittsberuf 4 2 Wie werden Frauen als Politikerinnen angesehen? 4 3 In einer anderen Welt 4 4 Umfrageergebnisse Personenbeschreibung 5 l Wie sah er aus? 5 2 Schönheitspflege in Ägypten 5 3 Abenteuer Berufswahl 5 4 Moment Mal 5 5 A. Diskriminierung von Rauchern? B. Verbot von Tabakwerbung beschlossen Mitarbeiter, Firma 6 1 Unsere Fima 6 2 Werbung in eigener Sache 6 3 Welche Eigenschaften sollte ein Stellenbewerber mitbringen? 6 4 A. Ist die Ausbildung auch wichtig? B. Gutes Aussehen bei Jobsuche immer wichtiger 6 5 Kollektivorientierung Im Supermarkt, in der Gaststätte, im Büro 7 l A. Gaststätten B. Flüssiges Brot 7 2 Fischgerichte 7 3 Kreativ? 3

5 7 8 9 10 11 12 13 15

16 19 21 26 27 28

29 31 33 36

37 38 39 42 45 47 48 49 50 51 51 52

54 56 58

7 7

4 5

Hoch die Hosen! Exquisit. Bildende Kommentierung

60 61 62

Lieferanten und Kunden LEKTION 8 8 l Russische Kunden sind sehr markenorientiert 8 2 Wie Kellner ihr Trinkgeld leicht verdoppeln können 8. 3 Die Jubiläumskundin

LEKTION 9

LEKTION 10

Abläufe: der Tag, der Besuch, die Besichtigung 9 1 Urlaubsanzeigen 9 2 Fernsehprogramm 9 3 Europäische Union 9 4 Was mir an Deutschland auffällt 9 5 Russen sehen Deutschland Deutschland 10 l Zum Studium nach drüben 10 2 Der Euro ist da 10 3 Pyramidendiskussion zum Thema „Geld“ 10 4 Spione unter uns

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64 65 67

68 69 72 76 77

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LEKTION 1.1

Marina Petrowa stellt sich vor Ich bin 18 Jahre alt. Ich stamme vom Lande. Wir sind zu Hause sieben Personen: Großmutter, Mutter, Vater und vier Kinder. Ich habe zwei Brüder und eine Schwester. Mein Vater ist Geschäftsmann. Meine Mutter ist Hausfrau1. Sie besorgt gemeinsam mit der Großmutter den Haushalt2. Bei einer so großen Familie gibt es immer viel zu tun. Meine Schwester Lisa ist Deutschlehrerin. Sie unterrichtet an einem Gymnasium. Sie liebt ihren Beruf sehr und geht ganz in ihrer Arbeit auf3. Auch einer meiner Cousins ist Lehrer. Lisa ist verheiratet. Mein Schwager4 arbeitet als Manager. Er hat ein Fernstudium an der Moskauer Universität aufgenommen. Meine Schwester hat Zwillinge6: ein Mädchen und einen Jungen. Ich bin also schon Tante und habe einen Neffen7 und eine Nichte8. Mein ältester Bruder Nikita ist erst unlängst aus der Armee zurückgekehrt und arbeitet als Elektriker. Er war immer ein guter Schüler, besonders interessiert ihn Physik und Mathematik. Er will einmal Diplomigenieur werden. Ich habe noch einen Bruder. Er heißt Wanja und ist erst sechs Jahre alt. Er geht in die 1. Klasse. Wanja hat nur gute Noten. Wir freuen uns über seine Leistungen. Er liebt Musik sehr und will einmal Geiger werden. Er hat gutes Gedächtnis und feines Gehör. Wir haben ihn alle sehr gern, ganz besonders unsere Oma. Sie verwöhnt9 ihn auch ein wenig. Manchmal ist er unartig10. Und nun ich selbst. Ich bin Studentin. Ich studiere an der Moskauer Staatlichen Universität für Wirtschaft und Handel, an der Fakultät für Wirtschaft und Finanzen. Ich bin im ersten Semester. Ich studiere Betriebswirtschaft. Im ersten Studienjahr lernen wir insgesamt sieben Fächer, das sind: Mathematik, Physik ( genauer gesagt, das ist Konzeption der gegenwärtigen Naturwissenschaft ), Informatik, Geschichte Rußlands, Geschichte der Wirtschaftslehren, Russisch und eine Fremdsprache.( Ich lerne Deutsch.) Zweimal in der Woche haben wir Körperkultur. Hand aufs Herz, fällt mir das Studium ziemlich schwer. Mit der Mathe hapert es ein bißchen, darum schenke ich diesem Fach etwas mehr Aufmerksamkeit. Wir haben Vorlesungen, Seminare und Übungen, täglich drei bis vier Doppelstunden. Es ist sehr anstrengend, aber das Studium gefällt mir sehr gut. Vater und Mutter sind stolz auf mich. Ich meine,wir sind eine glückliche Familie.Wir sind immer aufmerksam zueinander und leben in bester Eintracht11.Ich hänge sehr an meiner Familie. Aufgaben 1 Behalten Sie die Vokabeln 1 die Hausfrau – домохозяйка_2 den Haushalt besorgen – вести домашнее хозяйство 3 ganz in der Arbeit aufgehen – посвящать себя целиком работе 4 der Schwager - зять 5 das Fernstudium – заочное обучение 6 der Zwilling – двойняшка 5

7 der Neffe - племянник 8 die Nichte - племянница 9 verwöhnen – баловать 10 unartig – озорной, невоспитанный, трудный 11 in bester Eintracht leben – жить в мире и согласии, жить в ладу 2 Beantworten Sie die Fragen! 1. Was ist Marina? Wie alt ist sie? Woher stammt Marina? Was will sie werden? 2. Was sind Marinas Eltern? 3. Hat Marina auch Großeltern? 4. Wieviel Geschwister hat Marina? Wie heißen sie? Was sind sie? 5. Wie verhalten sich die Familienangehörigen zueiander? 3 Äußern Sie sich zum Inhalt des Textes! Meine Familie und ich Meine Familie besteht meinem (seinem, eurem...) Vater, Seine Familie aus Großvater, Bruder, Onkel Ihre Familie meiner (seiner, eurer ...) Mutter, Eure Familie Großmutter, Schwester, Tante hängen an (Dat.) Ich hänge an Er hängt an Wir hängen an Sie hängt an Ihr hängt an

meiner (seiner, ... unserer ...) Mutter, Großmutter, Schwester, Tante, Lehrerin, Freundin meinem Großvater, Bruder, Onkel, Freund, Lehrer.

4 Unterhaltung Machen Sie in der Gruppe eine Umfrage zum Thema " Familie" Fragebogen a) Aus wieviel Personen besteht deine Familie? ...................................................................................................... b) Wie heißen deine Eltern? Meine Mutter ..................................................................................... Mein Vater ....................................................................................................... c) Wie alt sind sie? ......................................................................................................................... d) Hast du einen Bruder /eine Schwester? ....................................................................................................... e) Wie alt ist er/sie? ....................................................................................................... f) Wofür interessierst du dich? ....................................................................................................... g) Wie verbringt deine Familie Freizeit? .......................................................................................................

LEKTION 1.2

6

Über die eigene Familie sprechen Beantworten Sie zuerst die folgenden Fragen stichwortartig, dann stellen Sie dieselben Fragen an Ihren Partner/Ihre Partnerin! Sie können antworten, was Sie wollen. Sie 1. Sind Ihre Eltern streng?

'

2. Sind Ihre Eltern Vorbilder für Sie? 3. Helfen Ihre Ihnen mit Rat und Tat?

Ihr(e) Partner(in)

Eltern

4. Gehen Sie mit Ihren Eltern oft zusammen ins Theater, Kino oder Konzert?Wohin gingen Ihre Eltern mit Ihnen spazieren? 5. Um wieviel Uhr müssen Sie ins Bett? 6. Was bekommen Sie zum Geburtstag? 7. Unterhalten sich Ihre Eltern viel mit Ihnen? Worüber? 8. Können Sie auch mit ihnen über sexuelle Dinge sprechen? 9. Wie werden Sie bestraft? 1 0 . Haben Ihre Eltern viel Zeit für Sie übrig? 1 1 . Versuchen Ihre Eltern, Sie zu verstehen? 1 2 . Was dürfen Sie nicht tun? 1 3 . Sind Sie verwöhnt? 1 4 . Wobei müssen Sie Ihren Eltern helfen?

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LEKTION 1.3

EIN ZAUBERER Der junge Mann blieb vor ihr stehen. „Sie heißen Susanne!" sagte er. „Entschuldigen Sie..." „Heißen Sie Susanne? Ja oder nein?" „Ich heiße Susanne. Aber ich kenne Sie doch gar nicht!" Der junge Mann sah ihr tief in die Augen. „Ich kenne Sie auch nicht. Sie sehen mich heute zum ersten Mal. Ich weiß aber, dass Sie Susanne heißen", sagte er. „Woher wissen Sie denn das?" „Ich weiß noch viel mehr", fuhr der junge Mann fort, ,,ich weiß, dass Sie verheiratet sind, dass Ihr Mann Bruno heißt und dass Sie keine Kinder haben. Stimmt das?" „Alles stimmt genau." „Sie hatten gestern große Wäsche und hängten die Wäsche im Hofe auf." „Ach, Sie wohnen in der Nachbarschaft." „Nein, das stimmt nicht. Ich war noch nicht in dieser Stadt. Ich bin erst heute früh hier angekommen." „Aber woher wissen Sie denn alles?" „Mein großes Geheimnis", fuhr der junge Mann fort. „Ich weiß noch vielmehr. Ihr Mann arbeitet im gleichen Büro mit einem Herrn Flemming zusammen. Herr Flemming ist verheiratet, seine Frau ist blond und hat schon vor kurzem einen neuen Hut gekauft, der Hut steht ihr aber überhaupt nicht." „Sie kennen sicher Frau Flemming?" „Nein, ich habe Frau Flemming noch nicht gesehen! Aber kommen wir zu Ihnen zurück. Sie sind seit acht Jahren verheiratet. Sie haben eine Schwester, Ihre Schwester will sich mit einem Mann verheiraten, von diesem Mann weiß sie nichts Genaues. Ihre Mutter hat Ihnen vor drei Tagen einen Brief geschrieben. Sie schreibt, dass sie in einer Woche zu Ihnen zu Besuch kommt. Stimmt das?" „Herr, das grenzt an Zauberei!" „Ich bin auch ein Zauber!" Der junge Mann lächelte zum ersten Mal. „Ich will mein Können nicht für mich allein behalten. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen diese Zauberei beibringen." „Ich werde auch alles über das Leben unbekannter Menschen wissen?" „Bestimmt, meine Dame." „Und wie denn?" Der junge Mann sagte leise: „Genau wie ich. In der Straßenbahn. Ich habe in der Straßenbahn hinter Ihnen gestanden und genau zugehört, was Sie Ihrer Freundin erzählten."

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LEKTION 1.4

10 Fragen an Prominente Patricia Kaas Chanson - Sängerin 1. Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil beschreiben? 2. Welchen Stil bevorzugen Sie bei Männern? 3. Was bedeutet Schönheit für Sie? 4. Was empfinden Sie als stillos? 5. Welches ist Ihr liebstes Reiseziel und warum? 6. Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen? 7. Auf welches Markenprodukt möchten sie nicht mehr verzichten? 8. Welchen Teil Ihrer Zeitung lesen Sie als ersten? 9. Wer ist Ihr Lieblingskomponist? 10.Auf dem Cover von «Rendez-vous» glänzten Sie mit einem herrlich durchtrainierten Rücken. Was tun Sie dafür? A.

Etwas zu tragen, weil es Mode ist.

B. Mein kleiner Teddybar. Den schenkte ich meiner Mutter, als sie schwer krank war. Seit ihrem Tod nehme ich ihn immer mit. Er schläft auch bei mir. C. Ich mache mir meine eigene Mode; ein bißchen leger, ein bißchen elegant. Zum Beispiel uralte Jeans zu schicken Schuhen von Prada. D. О la, la, ich lese nicht viel Zeitung. Ich informiere mich mehr aus Magazinen und aus dem Fernsehen. E.

Meine Familie in Lothringen: fünf Brüder und eine Schwester.

F. Vor jeder Tour mache ich etwas Sport, sehr leichtes Bodybuilding und Tanz. Außerdem passe ich beim Essen auf. G. Ich hänge nicht an Markenprodukten. Seit über zehn Jahren habe ich aber mein Parfüm Clinique Elixier. H. Ich mag Lieder von George Michael. I. Die wichtigste Schönheit ist die, die von innen kommt. Ohne Selbstvertrauen keine Schönheit. J. Auch bei Männern liebe ich diese Mischung aus Eleganz und Lässigkeit. Eleganz drückt sich für mich auch in der Haltung aus.  Aufgabe Setzen Sie die Sätze richtig zusammen. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 c 9

LEKTION 1.5

Jugendforum a) Welche Eigenschaften findet ihr bei einem Freund/ einer Freundin am wichtigsten? Nennt jeweils zwei. Macht eine Statistik in der Gruppe. b) Das Kölner Institut für Empirische Psychologie fragte etwa tausend Jugendliche, welche Eigenschaften ein Freund/ eine Freundin haben sollte und zu wem sie das größte Vertrauen haben.

Wenn junge Leute Probleme haben, dann sprechen sie darüber am liebsten mit der besten Freundin. Zur besten Freundin haben 47,5% der Mädchen das größte Vertrauen. Mit der Mutter können nur wenige Mädchen über ihre Probleme sprechen. Bei den Jungen ist es nicht anders. Nur 2,4% mehr Jungen als Mädchen sagen, dass die Mutter ihre Vertrauensperson ist. Der Vater ist für die Mädchen und Jungen auch nicht sehr wichtig. Weniger als 1% der Mädchen würden zu ihm gehen, wenn sie Probleme hätten. Bei den Jungen sind es nur 4,4% mehr als bei den Mädchen. Die Jungen vertrauen ihrem besten Freund am meisten. Für 29,4% mehr Jungen als Mädchen spielt er eine große Rolle. Die beste Freundin dagegen wird nur von wenigen Jungen genannt. 41,5% weniger Jungen als Mädchen finden sie wichtig. Für über 25% der Mädchen ist der Partner wichtig. 8,6% weniger Jungen nennen die Partnerin als Vertrauensperson. Einige Jugendliche haben zu niemandem Vertrauen. Das sagen dreimal so viele Jungen wie Mädchen.

Für die meisten Jugendlichen steht Ehrlichkeit an erster Stelle. 44% der Jungen halten diese Eigenschaft für sehr wichtig. Bei den Mädchen sind es noch 11% mehr. Für 30% der Jungen spielt die Intelligenz eine wichtigeRolle. 2% weniger Jungen finden Humor wichtig. Bei den Mädchen liegt der Prozentsatz bei beiden Eigenschaften nur um 1 % höher als bei den Jungen. Ob der Freund/ die Freundin Geld hat, interessiert nur wenige Jugendliche. Allerdings achten 5% mehr Jungen als Mädchen darauf. Auch das Aussehen ist für Jungen wichtiger als für die Mädchen. Hier gibt es einen Unterschied von 4 %. Für die Mädchen spielt Zärtlichkeit eine große Rolle. 10 % mehr Mädchen als Jungen halten  Aufgabe: Bilden Sie in der Klasse zwei diese Eigenschaft für wichtig. Gruppen und lest in jeder Gruppe einen Interesse an Politik und Kultur wünschen sich Text mit den Ergebnissen. Ergänzt die 6,9% mehr Mädchen als Jungen. passenden Angaben.

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LEKTION 2.1

er Turmbau zu Babel

Die Menschen sprachen anfangs untereinander alle die gleiche Sprache und hatten dieselben Worte. Als sie auszogen reicht und unsere vom Osten, kamen sie in Kraft und Größe das Land Sinear und zeigt!" Gott aber fuhr WENN DIE fanden eine große herab aus seiner Höhe, SPRACHE NICHT Ebene, wo sie bleiben um die Stadt und den STIMMT wollten. Und sie bauten Turm zu erkennen und dort eine Stadt. Sie dann ist das, was gesagt um zu sehen, was die brannten sich Ziegel aus Menschen da gebaut wird, nicht das, was Lehm, und als Mörtel hatten. Und er sagte: gemeint ist, so kommen nahmen sie Asphalt. Sie sind ein Volk mit keine guten Werke „Laßt uns eine große einer Sprache. Das zustande, so gedeihen Kunst und Stadt bauen!“, sagten hier ist erst der Anfang Moral nicht. sie. Und in dieser Stadt Was werden Sie noch Gedeihen Kunst und fingen sie an, einen alles beginnen in Moral nicht, Turm aufzurichten, so so trifft die Justiz nicht. ihrem Hochmut? hoch, daß die Spitze bis Trifft die Justiz nicht, so Nichts wird ihnen weiß das Volk in den Himmel unmöglich sein. Ich nicht, wohin Hand und hineinreichen sollte. Sie will herabfahren und Fuß setzen. sagten: "Dieser Turm, ihre Sprache Also dulde man keine Willkürlichkeit soll ein Zeichen und verwirren, dass keiner in den Worten. Das ist es, Denkmal unserer Macht mehr den andern worauf es ankommt. und Stärke sein. Er soll versteht." Und Gott uns zusammenhalten, stieg herab und daß wir nicht zerstreut verwirrte ihre Sprache Konfuzius werden über die ganze und zerstreute die „Buch der Gespräche“ Erde. Laßt uns alle Menschen von dort 500 v.Ch. zusammen diese Stadt über die ganze Erde, bauen und diesen Turm, dass sie aufhören der bis in den Himmel mußten, ihre Stadt zu bauen. 1. Mose 11, 1-9 (Ein Kapitel aus der Bibel, Übersetzung von Friedrich Hoffmann)

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LEKTION 2.2

Deutsch in der Europäischen Union Deutsch ist keine Weltsprache, aber mit rund 100 Millionen Sprechern in Europa eine wichtige Regionalsprache. Weltweit lernen fast 20 Millionen Menschen Deutsch als Fremdsprache, 15 Millionen junge Menschen lernen an Schulen im Ausland die deutsche Sprache und ca. 1,4 Millionen Studenten an Universitäten und Hochschulen. Mit der Demokratisierung der Länder Mittel- und Osteuropas ist Deutsch im Begriff, in dieser Region als Verkehrssprache, als Sprache der Wirtschaft und der Kultur an Bedeutung zu gewinnen. Deutsch ist die am weitesten verbreitete Muttersprache in der Europäischen Union - und zwar seit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem EU-Beitritt Österreichs. An zweiter Stelle folgen Englisch, dann Französisch und Spanisch. Das Bild ändert sich allerdings, wenn man nicht nach der Muttersprache fragt, sondern danach, welche Fremdsprachen die Unionsbürger beherrschen. Hier rangiert Englisch klar auf Platz 1, jeder dritte EU-Bürger spricht Englisch als Fremdsprache. Vergleichsweise wenige Unions-Europäer über 15 Jahre (nämlich neun Prozent) beherrschen dagegen Deutsch als Fremdsprache, denn Deutsch gilt als schwierig. Auf die Frage, welche Sprache neben der eigenen am nützlichsten ist, wählte die überwiegende Mehrheit der Befragten Englisch. Im Europarat wurde die Einführung von Deutsch als Amtssprache neben Englisch und Französisch mit großer Mehrheit abgelehnt. Geschäfts- und Verhandlungssprache ist Deutsch dagegen in jüngeren internationalen Gremien, zu denen zum Beispiel die KSZE (= Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) gehört.

(R. Luscher. Deutschland nach der Wende)

 Aufgaben Äußern Sie sich zum Inhalt Geben Sie den Text wieder.

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LEKTION 2.3

Ein Sprachgenie lernt Russisch

Heinrich Schliemann (1822 - 1890) Archäologe

Am 1. März 1844 erhielt ich eine Stelle als Korrespondent und Buchhalter in einer Firma in Amsterdam. Mein Gehalt betrug zuerst 1200 Frank. Als aber meine Vorgesetzten meinen Eifer sahen, gewährten sie mir noch eine jährliche Zulage von 800 Frank. Da ich glaubte, mich durch die Kenntnis des Russischen noch nützlicher machen zu können, fing ich an, auch diese Sprache zu studieren. Die einzigen russischen Bücher, die ich mir besorgen konnte, waren eine alte Grammatik, ein Lexikon und eine schlechte Übersetzung der "Aventures de Telemaque" (Roman von Fenelon – 1651-1715). Trotz aller meiner Bemühungen gelang es mir aber nicht, einen Russischlehrer zu finden; denn außer dem russischen Vizekonsul, Herrn Tannenberg, der mir keinen Unterricht geben wollte, befand sich damals niemand in Amsterdam, der ein Wort von dieser Sprache verstand. So fing ich denn mein neues Studium ohne Lehrer an und hatte mir in wenigen Tagen, mit Hilfe der Grammatik, die russischen Buchstaben und ihre Aussprache eingeprägt. Dann nahm ich meine alte Methode wieder auf, verfaßte kurze Aufsätze und Geschichten und lernte sie auswendig. Da ich niemanden hatte, der meine Arbeiten verbesserte, waren sie ohne Zweifel sehr schlecht; doch bemühte ich mich, meine Fehler lurch praktische Übungen vermeiden zu lernen, indem ich die russische Übersetzung der "Aventures de Telemaque" auswendig lernte. Um schnellere Fortschritte zu machen, engagierte ich einen armen Juden, der für vier Frank pro Woche allabendlich zwei Stunden zu mir kommen und meine russischen Übungen anhören mußte, von denen er keine Silbe verstand. Da die Zimmerdecken in den gewöhnlichen holländischen Häusern meist nur aus einfachen Brettern bestehen, kann man im Erdgeschoß oft alles vernehmen, was im dritten Stock gesprochen wird. Mein lautes Rezitieren wurde deshalb bald den anderen Mietern lästig. Sie beklagten sich bei dem Hauswirt, und so kam es, dass ich in der Zeit meiner russischen Studien zweimal die Wohnung wechseln mußte. Aber alle diese Unbequemlichkeiten konnten meinen Eifer nicht vermindern. Nach sechs Wochen schon schrieb ich meinen ersten russischen Brief an Wassili Plotnikow, einen Kaufmann, mit dem meine Firma in Geschäftsbeziehungen stand. Bald war ich imstände, mich mit ihm und anderen russischen Kaufleuten, die zu Auktionen nach Amsterdam kamen, fließend in ihrer Muttersprache zu unterhalten. (Nach: Heinrich Schliemann, Selbstbiographie) (H. Stalb, Deutsch für Studenten, Text- und Übungsbuch)

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Aufgaben 1 1. Lesen Sie den Text, und berichten Sie dann, auf welche Art und Weise Schliemann Russisch lernte. 2. Vervollständigen Sie den folgenden Text über Schliemanns Methode. Unterstreichen Sie anschließend die Wörter und Wendungen, die den Aufbau dieses kurzen Textes deutlich machen. Heinrich Schliemann lernte Russisch ohne ... . Er hatte nur eine ..., ... Lexikon und der "Aventures de Telemaque". Zuerst lernte ... ... und ihre .... Dann schrieb er... und .... Was er geschrieben ..., enthielt viele ... . Um in seinen Arbeiten zu ... ... machen, lernte ... die Übersetzung ... "Aventures de Telemaque"... . Was ... auswendig ... hatte, mußte sich ... bezahlter Zuhörer jeden ... lang anhören. Sechs Wochen ... konnte er seinen ... ... ... ... . Bald war... in ... Lage, ... fließend auf russisch ... unterhalten 2 Stimmen die folgenden Aussagen mit dem Text überein? Begründen Sie Ihre Antwort mit den entsprechenden Stellen im Text. 1. Schliemann arbeitete in einer holländischen Firma. 2. Er war fleißig und gab sich viel Mühe. Deshalb erhielt er mehr Geld. 3. Er lernte Russisch, weil er die "Aventures de Telemaque" im Original lesen wollte. 4. Schliemann wußte von Anfang an, daß es in Amsterdam keinen Russischlehrer gab. 5. Er bezweifelte, dass seine russischen Aufsätze schlecht waren. 6. Holländische Häuser sind solide gebaut. 7. Schliemann wohnte in Amsterdam nicht immer in derselben Wohnung. 8. Wenn Schliemann nicht Russisch gelernt hätte, hätte er in Amsterdam ein gemütlicheres Leben gehabt. 9. Am Anfang schrieb Schliemann nur russische Privatbriefe. 3 a) Übergreifendes Verständnis 1. Schliemann spricht im Text von einigen Problemen. Das erste Problem wird im Text nur kurz angedeutet. Es ist das Problem: 1. Viel Geld zu verdienen. Welches sind die anderen klar ersichtlichen Probleme? Formulieren Sie so kurz wie möglich nach dem kursiv gedruckten Muster. 2. Warum ist es richtig, wenn Schliemann ein Sprachgenie genannt wird? Antworten Sie möglichst kurz, und beginnen Sie so: "Weil nur ein Sprachgenie..." 3. Teilen Sie den Text in vier Abschnitte, und finden Sie für jeden Abschnitt eine Überschrift. 4. Erzählen und diskutieren Sie. 1. Wie haben Sie bisher Fremdsprachen gelernt? 2. Wie möchten Sie gern Fremdsprachen lernen? 3. Was halten Sie von Schliemanns Methode? (Was überrascht Sie? Was finden Sie gut/schlecht? Glauben Sie, dass Sie selbst mit dieser Methode Deutsch lernen könnten?) 5 Geben Sie den Text zuerst mündlich und dann schriftlich wieder.

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LEKTION 2.4 Weltsprache Englisch? Pro

Contra Internationale Kommunikation? Wie sollte Wissenschaft funktionieren, Eine Weltsprache will niemand. Im Gegenteil: wenn jedes Land nur in seiner eigenen angestrebt werden Vielsprachigkeit und Sprache spricht? Früher war Latein die Multikulturalität. Die Dominanz einer Lingua Lingua Franca, jetzt ist es Englisch. Für die Franca mag zwar praktische Vorteile haben, die internationale Kommunikation ist dies Nachteile aber sind schwerwiegender. unerläßlich. Europa? Etwa ein Drittel des Verwaltungshaushalts Europa braucht eine "freudig akzeptierte gibt die EU für Übersetzer und Dolmetscher Mehrsprachigkeit. Gewiß kann nicht jeder aus. Es gibt etwa 2400 beamtete Übersetzer Europäer polyglott sein, aber lernfaul und und etwa 650 beamtete Dolmetscher. Die sprachengeizig kann man sich diesen Freiberuflichen zählen nach Tausenden. Menschentyp auch nicht vorstellen" (Harald Jeder Mitgliedstaat verkehrt mit der EU in Weinrich) seiner Sprache. Sämtliche Vorlagen an die Im Unterschied zu den Vereinigten Staaten ist EU müssen in alle ihre elf Amtssprachen Europa keine Neue Welt, in der Immigranten aus übersetzt werden. Das bedeutet, es gibt 110 einer Einheitssprache einen Faktor des Sprachpaar-Kombinationen. Können wir Zusammenhalts gemacht haben. In Europa sind uns das leisten? die kulturellen Eigenarten fest in der jeweiligen Landessprache verankert (Claude Hagege) Unterrichtssprache Englisch? Es ist zu begrüßen, wenn Hochschulen in Deutsch war - noch in den zwanziger Jahren - eine Deutschland immer mehr Studiengänge Weltwissenschaftssprache. Wer Chemie studierte, anbieten, in denen nur auf Englisch mußte Deutsch lernen. Warum also sollen unterrichtet wird. Dozenten und Studenten deutsche Hochschullehrer an Hochschulen in werden so international handlungsfähiger. Deutschland auf Englisch unterrichten, wenn sich Es verringern sich auch die Schwierigkeiten ihre Muttersprache als taugliches Instrument in für ausländische Studierende, wenn sie nach der Geschichte der Wissenschaft erwiesen hat? Deutschland kommen. Und warum die Kommunikation zwischen Fachleuten und Laien durch eine Fremdsprache zusätzlich erschweren?

 Aufgaben

 

Äußern Sie sich zum Text Geben Sie den Text wieder.

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LEKTION 3.1 Deutschland

Deutschland liegt in der Mitte Europas und grenzt an Dänemark im Norden, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich im Westen, die Schweiz, Österreich im Süden und Tschechien und Polen im Osten. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Deutschland geteilt. Eine 1381 km lange Grenzlinie trennte die beiden Staaten in Deutschland: die BRD im Westen und die DDR im Osten. Seit Oktober 1990 hat Deutschland ein neues Gesicht: die 40-jährige Mauer zwischen Deutschland und Deutschländ ist gefallen. Das vereinte Deutschland hat die Fläche von 356 000 Quadratkilometern und zählt über 77 Millionen Einwohner. Es besteht aus 16 Ländern: 10 Länder im Westen und 5 - im Osten. Das 16. Land ist Berlin. Die kleine alte Universitätsstadt Bonn am Rhein war und ist Interne - Hauptstadt. Die wahre deutsche Hauptstadt ist und wird Berlin, Theaterstadt, Filmstadt, Stadt der Konzerte und Museen, der wissenschaftlichen und literarischen Traditionen. Wichtige kulturelle Mittelpunkte sind Hamburg, München, Köln, Leipzig und Dresden. Für das Klima der BRD sind Wind und Regen zu allen Jahreszeiten charakteristisch. Fast ein Drittel des Territoriums ist mit Wäldern bedeckt. Es gibt viele Seen, die die Landschaft sehr malerisch machen. Der wichtigste Fluß ist der Rhein. Der höchste Berg ist die Zugspitze. Die BRD ist reich an Stein- und Braunkohlen, Eisenerz. Die Wirtschaft ist in Deutschland sehr stark entwickelt. Das bedeutendste Produktionszentrum ist das Ruhrgebiet. Hier befinden sich die wichtigsten Eisenhüttenwerke des Landes. Hochentwickelt ist auch der Maschinenbau, der Fahrzeug- und Waggonbau. Mehr als die Hälfte der Elektroenergie wird in diesem Gebiet erzeugt. Die BRD hat eine intensive Landwirtschaft. Hier werden Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben angebaut. In den Alpen wird Viehzucht getrieben.

Aufgaben 1 Das richtige Wort 1. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges war ... geteilt. 2. Seit ... ... hat Deutschland ein neues Gesicht. 3. ... ... ... ist und wird Berlin. 4. ... ... ... sind Hamburg, München, Köln, Leipzig und Dresden. 5. Fast ein Drittel des Territoriums ... mit Wäldern ... . 6. Der wichtigste Fluß ist ... ... . 7. ... ... ist in Deutschland sehr stark entwickelt. 8. Die BRD hat ... ... ... . 9. In den Alpen wird ... getrieben. (eine intensive Landwirtschaft, Deutschland, wichtige kulturelle Mittelpunkte, Oktober 1990, die wahre deutsche Hauptstadt, ist bedeckt, Viehzucht, der Rhein, die Wirtschaft) 2 Studie Zu den folgenden Fragen gibt Ihnen der Text die richtige Antwort. Lesen Sie bei jeder Frage nochmals genau im Text nach. Markieren Sie dann die richtige Antwort 1. Wo liegt Deutschland? 16

2. An welche Staaten grenzt Deutschland? 3. Seit wann ist Deutschland geteilt? 4. Seit wann hat Deutschland ein neues Gesicht? 5. Wie ist die Fläche Deutschlands? 6. Aus wieviel Ländern besteht die BRD? 7. Was ist für das Klima der BRD charakteristisch? 8. Wie heißt der wichtigste Fluß Deutschlands? 9. Wie heißt der höchste Berg der BRD? 10. Wie heißt das bedeutendste Produktionszentrum? 11. Wie ist die Landschaft der BRD? 12. Wo wird Viehzucht getrieben? 3 Suchen und finden Ordnen Sie die Satzteile zu. Die Fläche der BRD ist … Die BRD besteht aus … Im Westen sind … Im Osten sind … In der BRD leben … Deutschland hat ein neues Gesicht seit … Die Grenzlinie, die die beiden deutschen Staaten trennte, war … Berlin ist

über 77 Millionen Menschen. 1381 km lang Oktober 1990 10 Bundesländer das 16. Land 356 000 Quadratkilometer 16 Bundesländern 5 Bundesländer

Zeichnen Sie Berlin, Hamburg, München, Köln und Bonn in die Karte! Wo liegt Berlin (Hamburg, München, Köln, Bonn)? Berlin Hamburg München Köln

liegt

in (im) an

da links da rechts da oben da unten da in der Mitte da im Norden Süden Osten Westen an der Oder die Spree die Elbe die Isar die Donau der Rhein der Main der Neckar der Inn

4 Unterhaltung Im Reisebüro Ihrer Stadt hat man Ihnen eineReise nach Deutschland empfohlen. Welcher Dialog zwischen einer Büroangestellten und Ihnen könnte sich ergeben? 17

A. ...........................? B. Deutschland liegt in der Mitte Europas. A. ...........................? B. Die BRD grenzt an 9 Staaten. A. ...........................? B. Die Hauptstadt ist Berlin. A. ...........................? B. Die BRD besteht aus 16 Bundesländern. A. ...........................? B. Wichtige kulturelle Mittelpunkte sind Hamburg, München, Köln und Dresden. A. ...........................? B. .......................... . Wenn Sie das gewünschte Angebot erhalten haben, wechseln Sie die Rollen. Ihr Nachbar spielt jetzt den Touristen. A. Wo liegt Deutschland? B. ................... . A. An wieviel Staaten grenzt Deutschland? B. ................... . A. ....................?

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LEKTION 3.2 Was mir an Russland gefällt Маршрутки Ich war neu in Nowosibirsk, meist wartete ich lange auf meine Marschrutka nach Akademgorodok und dachte: „Marschrutkafahren gefällt mir. Es ist irgendwie toll.“ Dann kam die Marschrutka, und alle drangten hinein. Nur ich kriegte keinen Platz. Ich stand weiter am речной вокзал und dachte: „Warum gefällt mir das eigentlich? Ich kriege ja keinen Platz.“ Ich bekam noch viele Gelegenheiten zum Nachdenken. Heute jedoch bin ich als Erster in der Marschrutka. Darauf bin ich sehr stolz. Und heute weiß ich auch, was mir an den Marschrutki gefällt. Alle Ausländer - und die krankhaft disziplinierten Deutschen ganz besonders - beeindruckt am offentlichen Verkehr Russlands, dass alle Passagiere gleichzeitig ein- und aussteigen. Am wildesten und schönsten funktioniert das in Moskau. Beispiel: Ein Trolleybus fährt eine Haltestelle an, im Bus stehen viele Menschen, draußen auch. Die Türen öffnen sich und ein schwer überschaubares, zwanzigsekundiges Chaos voller Geruche und Körperkontakte entsteht, dann schließen sich die Türen wieder. Wieder stehen draußen und drinnen Menschen, viele sogar dort, wo sie vor zwanzig Sekunden stehen wollten. Aber längst nicht alle. Dass eine Marschrutka viel weniger Plätze als ein Trolleybus hat, verscharft die Situation gefährlich. Mir gefallen aber gerade diese kleinen Momente alltäglicher Anarchie. Mir gefällt, dass alle gleichzeitig in die Marschrutka einsteigen wollen, dass die neurotische Begeisterung für Ordnung und Disziplin mindestens 5000 Kilometer weit weg ist. Mir gefällt, dass die Marschrutka überall hält, wo die Passagiere es möchten, mir gefällt, dass die Fahrer unterwegs tanken, mir gefällt, dass er wahnsinnig schnell fährt und den Wagen bei Glatteis durch die Kurven schlingern lasst, mir gefallen sogar die beiden Riesen, die immer (!) links und rechts neben mir sitzen und ihre Taschen auf meinen Knien abstellen. Manchmal weckt ein anderes Auto (der weiße Wolga zum Beispiel, der gerade so frech überholt hat) den Zorn unseres Fahrers. Dann wird er wütend und versucht, den Wolga einzuholen, urn ihn zu beschimpfen. Das ist lustig. Die anderen Passagiere finden es nicht so lustig wie ich, aber sie finden es auch nicht schlimm - sie interessieren sich einfach nicht besonders dafür. Solange der Fahrer nicht zu langsam fährt, kann er machen, was er will. Und die Marschrutka fährt eben nie langsam. Sie fährt so schnell es geht, von Punkt A nach Punkt B. Dort wollen die Passagiere hin und dort will auch der Marschrutkafahrer hin, da warten nämlich seine Kumpels, die anderen Fahrer, auf ihn, und mit denen will er rauchen. Seine Kumpels sind wichtig. Für ihn und für uns. Die helfen ihm und uns, wenn die Marschrutka mal kaputt ist und qualmend am Stadtrand steht. Dann hält ein anderer Fahrer und nimmt uns mit. Da wird nicht viel geredet, das geht wie von selbst: Tür auf - Dawajte! hopphopp durch den Schnee und rein in die andere Marschrutka - Tür zu -und weiter geht's! Das ist Klasse. Gepäck sollte man allerdings nicht mitnehmen, es ist kein Platz dafür. Manche nehmen aber doch Gepäck mit, zum Beispiel die beiden Riesen, die immer links und rechts neben mir sitzen. Es ist zwar immer noch kein Platz, aber sie können ihr Gepäck ja auf den Knien des Nachbarn abstellen. Vielleicht lernt man so ja auch jemanden Nettes kennen. Zum Beispiel mich oder zum Beispiel Sie, lieber Leser. Zum Schluss noch einige Ratschläge: Achten Sie im Sommer darauf, dass Ihre Nachbarn nicht zu groß und dick sind! Es wird zu heiß! Achten Sie im Winter darauf, dass Ihre Nachbarn groß und dick sind! Lehnen Sie sich an sie! Sie werden sich warm und geborgen fühlen! Wählen Sie im Sommer unbedingt einen Fensterplatz! Es ist kühler und Sie können die Aussicht genießen! Wählen Sie im Winter unbedingt keinen Fensterplatz! Es ist zu kalt und durch die vereisten Scheiben sehen Sie sowieso nichts! Vorhin sagte ich, mittlerweile wäre ich häufig als Erster in der Marschrutka. Das stimmt auch. Es darf nur nicht zu glatt sein. Neulich wollte ich bei -35 Grad zitternd und schlotternd die Tür offnen und rutschte dabei unter das Auto. Glücklicherweise war meine Hand am Türgriff festgefroren, so dass ich mich hochziehen konnte. Schon nach dem dritten Versuch stand ich wieder. Als ich endlich eingestiegen war, betrachteten mich die übrigen Fahrgaste nachdenklich und überlegten, warum Ausländer wohl immer umfallen: „Wassilij Stepanowitsch, warum fallen die Ausländer eigentlich immer um? Ist doch seltsam Oder? Was meinen Sie, Wassilij Stepanowitsch?“ Tja, was meinen Sie eigentlich, Wassilij Stepanowitsch? Jan Heifer 19

1 Behalten Sie die Vokabeln

1. festfrieren ........................ примерзнуть 2. geborgen ......................... защищено 3. Glatteis, das ...................... гололедица 4. krankhaft diszipliniert ... болезненно дисциплинированно 5. Kumpel, -s, der .................... товарищ 6. neurotisch..................... невротический 7. offentliche Verkehr, der общественный транспорт 8. qualmen ............................. дымить 9. schlingern............................ буксовать 10. schlottern ............................ трястись 11. tanken.................. заправлять бензином 12. Türgriff, -e.der ............. дверная ручка 13. vereisen .................. покрываться льдом 14. verscharfen ..........................обострять 15. von selbst ......................... само по себе

 Aufgaben

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LEKTION 3.3 Reisen Viele Menschen reisen gern. Durch Reisen und Ausflüge lernt man die Welt besser kennen. Man bereichert und vertieft seine Kenntnisse und seine Lebenserfahrung. Außerdem gibt es keine bessere Erholung als eine Reise. Die Kunst des Reisens beginnt mit der Wahl der Reisezeit und des Reiseziels. Für das Reisen sind alle Jahreszeiten geeignet, aber besonders gern reist man im Sommer. Man reist ans Meer oder ins Gebirge, man fährt in Erholungsorte an Flüssen und Seen. Man kann am Strand in der Sonne liegen, baden, schwimmen und Boot fahren. Man kann im Wald oder im Gebirge wandern. Gewöhnlich verbringe ich meine Ferien mit meinen Freunden. Wir machen gern Ausflüge. Ich bereite mich auf jeden Ausflug sehr gründlich vor. Ich packe meinen Rucksack und nehme alles, was ich während eines Ausflugs brauche, mit: warme Kleidung und Schuhe, Lebensmittel, Reiselektüre. Wir verbringen gewöhnlich eine Woche in den Bergen oder in dem Wald. Es macht uns allen Spaß, am Feuer bis spät in die Nacht hinein zu sitzen und uns zu unterhalten. Im vorigen Jahr verbrachten wir unsere Ferien auf einem Campingplatz. Er befand sich am Ufer eines Flusses. Es war im Juli, und die Landschaft war zu dieser Jahreszeit sehr malerisch. Wir meldeten uns im Büro. Dort bekamen wir eine Nummer und hängten sie an unser Zelt. Nicht weit von unserem Campingplatz befand sich ein Lebensmittelgeschäft, wo wir Lebensmittel besorgen konnten. Wir bereiteten das Essen selbst zu. Das Wetter war sehr schön, wir lagen oft in der Sonne, badeten und schwammen sehr viel. Wir wanderten durch den Wald, der reich an Pilzen und Beeren war. Auf dem Campingplatz war für jeden Geschmack etwas da. Die Jugendlichen zogen sich am Abend schön an und gingen in die Disco. Es gab dort auch eine kleine Bibliothek. Man konnte dort Bücher und Zeitschriften ausleihen. Nicht weit von der Bibliothek gab es einen Sportplatz. Dort spielten wir Volleyball und Basketball. Die Zeit auf dem Campingplatz verlief seht schnell.

Aufgaben 1 Das richtige Wort Hier in dieser Wolke finden Sie eine Wortfamilie: die Wortfamilie "reisen".

das Reisebüro der Reiseführer der Reiseplan die Reiseroute reisefertig reisen abreisen die Reisetasche die Reise der Reisende das Reiseziel das Reisegepäck

Versuchen Sie alle Wörter zu verstehen. Ordnen Sie die Wörter:

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Nomen: 1. Die Reise 2. ________________

Verben: 1. reisen 2. ________________

Zusammengesetzte Wörter: 1. das Reisebüro 2. ________________ 3. ________________ 4. ________________ 5. ________________

2 Studie Zu den folgenden Fragen gibt Ihnen der Text die richtige Antwort. Lesen Sie bei jeder Frage nochmals genau im Text, markieren Sie dann die richtige Antwort. 1. Warum reisen viele Menschen gern? 2. Womit beginnt die Kunst des Reisens? 3. Welche Jahreszeiten sind für das Reisen besonders geeignet? 4. Wohin reist man besonders gern? 5. Was erzählt der Autor des Textes über seine Reisevorbereitungen? 6. Wie wird im Text der Campingplatz beschrieben?

3 Suchen und finden Ordnen Sie die Sätze der

folgenden Übung einander zu:

1. Viele Menschen reisen gern, denn ...

mit der Wahl der Reisezeit und des Reiseziels;

2. Durch Reisen ...

durch Reisen und Ausflüge lernt man die Welt besser kennen;

3. Es gibt keine bessere Erholung, als ... 4. Die Kunst des Reisens beginnt ...

besonders gern reist man im Sommer; bereichert und vertieft man seine Kenntnisse und Lebenserfahrung

5. Für das Reisen sind alle Jahreszeiten geeignet, aber ...

eine Reise

4 Unterhaltung Der Autor des Textes aüßert die Meinung, daß für das Reisen alle Jahreszeiten geeignet sind. Sind Sie damit einverstanden? Reisen Sie gern im Winter? Zeigen Sie an der Landkarte einen Ort, wo man sich im Winter gut erholen kann. Begründen Sie Ihre Meinung. Sagen Sie, was man für eine Reise im Winter braucht. Begründen Sie Ihre Meinung. Können Sie sich an eine Winterreise erinnern? Beschreiben Sie diese Reise.

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Weitere Materialien zur Auswahl 5 Unterhaltung Wählen Sie zwei oder drei Zitate, die Ihnen gefallen. Warum finden Sie diese Sätze gut?

Der kürzeste Weg zu sich selbst führt um die Welt. Hermann Keyserling Ost und West, daheim das Best. Deutsches Sprichwort Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt, man hat die Mittel. Wilhelm Busch Die Reise soll keine Last, sondern eine Lust sein. Johann Goethe Auf der Reise ein guter Gefährt ist so gut wie ein Pferd. Deutsches Sprichwort Was nicht rastet und nicht ruht, tut in Länge auch nicht gut. Deutsches Sprichwort Reisen kostet Geld, doch man sieht die Welt. Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.

6 Schüttelkasten "Glückliche Reise" wünschen Ihnen Ihre Freunde. Was ist eine glückliche Reise?

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Was suchen Sie auf einer Reise? Ich suche ... Was hassen Sie? Ich hasse ... Was können Sie nicht ertragen? Ich kann ... nicht ertragen Was macht Sie glücklich? ... machen (macht) mich glücklich Was nervt Sie? ... nerven (nervt) mich. Was reizt Sie? ... reizen (reizt) mich.

Dauerregen frische Luft Einsamkeit hohe Preise lächelnde Menschen übervolle Züge (Busse) ein sauberes Zimmer Fernseher Kontakt mit fremden Menschen Sonne Massen von Touristen seltene Blumen schöne Gesichter ewig unzufriedene Reisepartner Millionen Mücken

7 Kombination. Idiomatik Hier sind sieben alte Sprichwörter ( Sprüche ) versteckt. Sie finden im linken Rucksack die Satzanfänge, im rechten Rucksack die Schlüsse: Man glaubt einem Auge Reisen Ost und West, Auf der Reise ein guter Gefährt, Schönheit Reisen kostet Geld, Wer wandert und reist von Süd‘ nach Nord‘,

erkennt die Welt von Ort zu Ort. ist so gut wie ein Pferd. mehr als zwei Ohren. muß leiden. daheim das Best‘. doch man sieht die Welt. bildet.

Welche Sprichwörter / Sprüche akzeptieren Sie? Welche halten Sie für dumm? Warum? 8 Unterhaltung Können Sie an einer Diskussion teil nehmen? Lesen Sie folgende Thesen und sagen Sie Ihre Meinung. 1. Es gibt keine bessere Erholung als eine Reise. 2. Für das Reisen sind alle Jahreszeiten geeignet. 3. Froh schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt, man hat die Mittel. 4. Ost und West, daheim das Best. 9 Studie Bitte ergänzen Sie die Sätze: 1. Unsere Heimatstadt liegt in zwei Erdteilen: ... und ... . (in Europa, in Asien). 2. Sie ist reich ... (an Naturschätzen; an Wäldern; an Flüssen; an Seen; an Bergen; an Meeren). 3. In allen Gebieten unseres Landes gibt es viel Sehenswertes. Das ist zum Beispiel ... (die schöne Natur im Süden, im Osten und im Westen unseres Landes; die reiche Pflanzenwelt; die berühmten Kulturzentren mit weltbekannten Sehenswürdigkeiten). 4. Das Reiseziel der meisten Touristen in unserem Lande ist ...(unsere schöne Hauptstadt; das Uralgebirge; der Kaukasus; die Stadt N.) 5. Ich habe schon lange davon geträumt, einmal eine Reise ... zu machen. (nach Moskau; ans Schwarze Meer; ins Uralgebirge; an die Ostsee; in die BRD). 24

6. Man kann Moskau ... erreichen (mit dem Zug; mit dem Flugzeug; mit dem Schiff). 10 Unterhaltung Bitte erzählen Sie weiter: - Es gibt Reisende, die noch warm vom Zug in Geschäfte rennen, mit Einkaufstaschen in der Hand. Zu diesen gehöre ich nicht. ... - Ich habe schon immer davon geträumt, einmal ins Uralgebirge zu fahren. Ich habe viele Märchen von Bashow gelesen und nun wollte ich sehen, ob das immer noch ein Märchenland ist, mit vielen Waldtieren, mit bewaldeten Bergen und tausendjährigen Bäumen. Vielleicht kann man dort zwischen Bäumen und Steinen die Helden von Bashows Märchen entdecken? Mit diesen Gedanken bin ich zu meinen Bekannten in ein kleines Städchen im Ural gefahren. ... - Unser nächstes Reiseziel war die Hauptstadt unseres Landes - Moskau. Ich habe schon lange davon geträumt, einmal in den Ferien nach Moskau zu fahren. Und in diesem Sommer wurde mein Traum Wirklichkeit. ... 11 Unterhaltung 1. Reisen Sie gern? 2. Wann reisen Sie lieber, im Winter oder im Sommer? 3. Womit reisen Sie lieber, mit dem Zug oder mit dem Flugzeug? 4. Haben Sie gewöhnlich viel Gepäck oder nur einen Koffer (eine Reisetasche, einen Rucksack) mit? 5. Packen Sie Ihren Rucksack (Ihren Koffer, Ihre Reisetasche) selbst? 6. Wo haben Sie Ihre letzten Ferien verbracht? 7. Wie haben Sie Ihre Ferien verbracht? 8. Man sagt, durch Reisen lernt man die Welt besser kennen. Sind Sie damit einverstanden? 12 Unterhaltung Erzählen Sie Ihrem Briefpartner / Freund von einer erlebnisreichen Reise: Reisezeit, Reiseziel, Gepäck, Service, besondere Ereignisse ...

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LEKTION 3.4

Reisen ist gefährlich „Also, Fräulein, nun empfehlen Sie mir mal was ganz Besonderes! Aufs Geld soll’s nicht ankommen. Ich möchte auf Reisen gehen und zwar möchte ich schon nächste Woche die Reise antreten“. Das Fräulein vom Reisebüro blätterte in einem dicken Buch. „Wenn der Preis keine Rolle spielt, würde ich Ihnen eine Seereise nach Kuba empfehlen. Eine herrliche Reise zu Schiff in die Heimat der guten Havanna-Zigarren!“ Der Herr erschauerte: „Tabak! Wenn ich das Wort bloß höre, kriege ich Magenverstimmung, und dann habe ich mir gerade mit großer Mühe das Rauchen abgwöhnt. Nee, Fräulein, Kuba geht nicht.“ Das Fräulein lächelte freundlich. „Möchten Sie vielleicht eine Reise nach Bulgarien unternehmen? In märchenhaft sonniger Landschaft verbergen sich romantische Zigeunerdörfer.“ „Zigeunerdörfer? Mit richtigen Zigeunern drin?“ „Ja, natürlich.“ „Sie müssen nämlich wissen, Fräulein“, sagte er, indem er vertraulich ein wenig rückte,“als ich achtzehn war, liebte ich eine Zigeunerin. Oh, welch ein Mädchen! Also, darf die Reise nach Bulgarien gehen?“ „Nein, das geht leider auch nicht. Meine Frau, wissen Sie, ist auch rückwirkend eifersüchtig.“ „Dann empfehle ich Ihnen die Tschechische Republik. Da können Sie auf Schusters Rappen in die Berge reisen. Die Hohe Tatra ist für gesundheitsfördernde Famielienausflüge besonders geeignet.“ „Vielen Dank“, sagte der Herr, „ins Gebirge wollten wir nicht reisen!“ „Machen Sie doch eine Reise an die blaue Adria, nach Jugoslawien.“ „Adria? Nicht schlecht. Hört sich so wie nach Riviera und Lido an. Matuscheks würden jedenfalls vor Neid platzen. Aber sagen Sie mal, gibt s da Haifische?“ „Nein“, sagte das Fräulein, „das heißt, einmal waren“. Der Herr sah das Fräulein streng an. „Gibt es in der Adria nun Haifische oder nicht?“ „Sie können ganz beruhigt sein. Erst kürzlich sind Bekannte von einer Reise aus Jugoslawien zurückgekehrt, braungebrannt und völlig gesund. Von Haifischen war keine Rede.“ Der Herr wurde böse. „Ihre Bekannten interessieren mich nicht. Außerdem können die Haifische ja gerade kommen, wenn ich dort bin. Dass sie Ihre Bekannten nicht aufgefressen haben, ist kein Beweis“. Da stammelte das Fräulein: „Bitte, bitte, fahren Sie nicht, es ist zu gefährlich, in der Welt herumzureisen. Berlin ist so gemütlich. Keine Stadt der Welt hat so schöne Umgebung!“ „Jawohl, ich verspreche Ihnen, ich verreise überhaupt nicht. Vielleicht mache ich eine Autofahrt zum Camping nach Strausberg, oder ich besuche wieder einmal Sanssouci.“ „Und Sie glauben, dass Ihre Gattin mit Strausberg oder Potsdam zufrieden sein wird?“ fragte das Fräulein. „Meine Frau? Aber wo denken Sie hin. Die ist verwöhnt. Sie sagt immer: „Das Reisen kostet Geld, doch man sieht dabei die Welt“. Am besten schicke ich sie nach Jugoslawien, an die Adria.“

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LEKTION 3.5 TEXT A IM FERNZUG Franz Carl Weiskopf (geboren 1900 in Prag, gestorben 1955 in Berlin) ist ein bedeutender antifaschistischer Schriftsteller. Er schrieb Novellen, Reportagen, z.B. Reiseberichte aus Russland 1927 und 1933, und Romane. Wir bringen hier eine Episode nach dem Roman von Weiskopf ,,Abschied vom Frieden“. Dieser große Roman gehört zu seinen besten Werken. Er gibt ein färbenreiches, lebenswahres Bild der großbürgerlichen Gesellschaft Österreich-Ungarns vor dem ersten Weltkrieg. Mit großer Kunst stellt,Weiskopf die Menschen, ihre, Schicksale und die politischen Ereignisse jener Zeit dar. Im Mittelpunkt des Werkes steht ein liberaler Prager Zeitungsverleger, Alexander Reither.

Alexander fuhr zum Bahnhof. Er hatte das Gefühl, dass während der Reise etwas Besonderes geschehen sollte. Der Wagen hielt. Alexander ging auf den Bahnsteig. Es waren die letzten Minuten vor der Abfahrt des Fernzuges. Alexander wurde von verschiedenen Seiten her gegrüßt. Einige Bekannte winkten ihm zu. Ein Kollege aus Prag rief: „Wollen wir uns später im Speisewagen bei einem kleinen Frühstück treffenl“ „Schön“, sagte Alexander. „Aber ich glaube, wir müssen schon einsteigen.“ Das Abteil war leer. Er legte seinen Koffer in das Gepäcknetz und setzte sich. Die Schaffner riefen: „Bitte einsteigen!“ Verspätete Passagiere kamen angelaufen.. Die Waggontür wurde geschlossen. Der Zug setzte sich in Bewegung. Die Zurückgebliebenen auf dem Bahnsteig winkten; aber da verschwand die Bahnhofshalle mit dem Bahnsteig und allen Menschen darauf. Alexander nahm die Zeitung. Er las aufmerksam die letzten Nachrichten. Dann faltete er die Zeitung und stand auf, weil er den tschechischen Kollegen im Speisewagen treffen wollte. Dort sah er noch einige Bekannte. Sie sprachen über die politischeLage Österreich-Ungarns. Alexander aß und hörte dem Gespräch zu. Der Zug lief in einen größeren Bahnhof ein. Ein Kollege blickte zum Fenster hinaus und rief: „Donnerwetter, wir sind schon in Tabor!“ Er verließ eilig den Speisewagen. Der Zug setzte sich von neuem in Bewegung. Die vorüberziehende Landschaft war von einer stillen. Schönheit. Ein Dorf, Felder, ein .Wäldchen, junge Birken an einem Bach. Über den glashellen Himmel zogen leichte Wolken. Alexander öffnete das Fenster. Der Zug hielt an einer kleinen Haltestelle. Auf dem Bahnsteig standen zwei Frauen, eine alte und eine junge in modischer Reisekleidung. „Eine Tochter wird zur Bahn gebracht“, dachte Alexander, „Sie ist iwohl ein paar Wochen daheim auf Besuch gewesen und fährt nun wieder in die Großstadt zurück.“ Die junge Dame stieg in seinen Wagen. Alexander verließ den Speisewagen, blieb im Gang stehen und wartete eine Weile. Sie saß in seinem Abteil. Als Alexander sich mit einem leisen Gruß ihr gegenüber auf seinen Platz setzte, wandte sie sich für einen Augenblick vom Fenster und dankte durch ein leichtes Kopfneigen. Sie erinnerte Alexander an eine Jugendfreundin auf der Universität Leipzig, war aber viel schöner. Sie stand auf und verließ das Abteil. Nach einiger Zeit kam sie zurück, nahm ihren Koffer und setzte den Hut auf. Sie sollten bald in Wien ankommen. Der Zug hielt. Im Waggongang erschien ein Gepäckträger. Er wollte den Koffer der Dame nehmen. „Nein, danke, ich werde erwartet“, sagte sie. Alexander stieg aus und blieb etwas abseits auf dem Bahnsteig stehen. „Ich muß sie noch einmal sehen“, sagte er sich. Da erblickte er sie auch. Sie stand und sah mit verlorenem Ausdruck den Bahnsteig hinunter. Alexander trat auf sie zu. „Oh, ich sehe, man hat Sie nicht abgeholt, gnädige Frau. Darf ich Ihnen helfen? Das müssen Sie mir schon erlauben ... Ach, entschuldigen Sie, ich muß mich ja vorstellen. Mein Name ist Reither, Zeitungsverleger aus Prag.“ „Ich heiße Claudi, Frau Irene von Claudi“, sagte sie. „Bringen Sie mich bitte zu den Droschkenständen.“ „Eine Droschke für die gnädige Frau“, rief Alexander dem Gepäckträger zu. Sie stieg ein beugte sich aus der Droschke und reichte ihm die Hand. Da fragte der Kutscher: „Wohin soll ich fahren?“ „Ja, wohin?“ rief die junge Frau. „Wo wohnt sie denn? Ich weiß es ja nicht!“ „Wo wer wohnt?“ fragte Alexander. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ „Ach, ich wollte bei einer Verwandten übernachten. Sie sollte mich vom Zug abholen. Aber sie hat wohl mein 27

Telegramm nicht bekommen. Ich weiß nicht ...“ Sie sah ganz hilflos aus. Alexander folgte einem plötzlichen Impuls. „Na, da bringen wir Sie eben in einem guten Hotel unter. Hotel „Imperial", sagte er zu dem Kutscher und stieg in die Droschke. Er. setzte sich neben sie, und sie fuhren davon. „Das ist der Frühling“, dachte Alexander. „Es ist unglaublich, aber wahr: Ich habe mich verliebt, auf den ersten Blick verliebt, wie ein Achtzehnjähriger.“

 Aufgaben

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TEXT B Beschwerdebrief Sehr geehrte Damen und Herren, am 02.05. dieses Jahres habe ich bei Ihnen eine Reise nach St.Petersburg gebucht. Laut Katalog wurden mir drei Wochen Sonne und Erholung zugesichert. Das Gegenteil war der Fall, es hat drei Wochen lang geregnet. Dafür können Sie natürlich nichts. Aber während meines Aufenthalts wurden im Hotel Renovierungsarbeiten durchgeführt, so dass ich mich tagsüber nicht im Hotel aufhalten konnte. Außerdem war aus dem gleichen Grund der Swimming-Pool gesperrt. Ich betrachte daher meinen Urlaubsgenuß als erheblich gemindert und fordere Sie auf, mir meine Reisekosten zu erstatten. Sollten Sie bis zum 10.06. nicht geantwortet haben, sehe ich mich gezwungen, die Angelegenheit meinem Anwalt zu übergeben. Hochachtungsvoll 1. Sich beschweren Worüber kann man sich beschweren? - Im Urlaub - Bei der Arbeit - Im Kino - Bei den Nachbern - In Geschäften - ... - ... 2. Sammeln Sie Beschwerdegründe zu den verschiedenen Themen. Entscheiden Sie sich jede/r für ein Thema. Suchen Sie sich einen Partner, und spielen Sie das Gespräch. Überzeugen Sie Ihren Geschäftspartner davon, dass Ihre Beschwerde berechtigt ist. Bleiben Sie dabei höflich!

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LEKTION 4.1 Ein Durchschnittsberuf Sie hatte Peter kennengelernt, als sie bei Siemens Telefonistin war. Sie hatte gelesen, dass die meisten Ehepaare sich im Beruf kennenlernen. Das paßte also zu ihr. Durchschnitt. Die meisten Mädchen arbeiten im Büro, bis sie heiraten. Durchschnitt. Ein durchschnittliches Leben, ein Durchschnittsberuf. Schließlich mußte Agnes froh sein, überhaupt einen Beruf zu finden. Die monatelangen Krankenhausaufenthalte, die kontinuierliches Lernen unmöglich machten, schließlich Abgang von der Realschule mit achtzehn. Die Telefonzentrale bei Siemens hatte sie zunächst in größte Nöte gebracht. Das lerne ich nie. All die Knöpfe, Tasten, Anschlüsse. Das geht nicht rein in meinen Kopf. Höchste Not, wenn sie für Augenblicke allein gelassen wurde mit der Anlage. Jeden Ankömmling hätte sie anflehen mögen, hereinzukommen und ihr beizustehen. Irgendwann lichtete sich das Durcheinander, lernte sie, in aller Ruhe Verbindungen herzustellen, sich in ein Gespräch einzuschalten, nicht nervös zu werden. Es machte ihr Freude, Gespräche zu verbinden, Anrufer herzlich zu begrüßen. Sie haben aber eine schöne Stimme, Frollein, Frolleinchen. Manchmal kam einer und wollte sehen, wer die freundliche geduldige Stimme war. Sie konnte über Verehrer nicht klagen. Der Apparat mit seinen geheimnisvollen Fähigkeiten, die solide repräsentative Einrichtung der Telefonzentrale schien auf Agnes abzufärben. Gab ihr Gewicht. Nicht selten wurde sie eingeladen. Ins Kino, in den Biergarten, in die Disco. Hätten Sie nicht Lust? Aus: Asta Scheib, „Langsame Tage“, © by Nymphenburger Verlag in der FA Herbig Verlagsbuchhandlung, München

 Aufgaben 1. Lesen Sie den Text durch, und schlagen Sie die unbekannten Wörter nach. 2. Notieren Sie die wichtigsten Informationen über Agnes' Lebenslauf und ihre berufliche Tätigkeit 3. Zum Verständnis b) c) d) e) f) g) h) i)

Warum fühlte sich Agnes als Durchschnitt? Worüber mußte Agnes froh sein? Wodurch wurde es ihr erschwert, einen Beruf zu finden? Warum war die Telefonzentrale für Agnes ein Problem? Worum hätte sie jeden Besucher gern gebeten? Was begann Agnes Freude zu machen? Wonach erkundigten sich manche Leute? Welche Auswirkung hatte ihre berufliche Tätigkeit auf Agnes?

4. Zum Inhalt a) Warum läßt man im allgemeinen Telefonzentralen von Frauen bedienen? b) Halten Sie es für eine normale Reaktion, dass Agnes' Selbstvertrauen durch ihre Arbeit in der Telefonzentrale stieg? 5. Setzen Sie die fehlenden Verben ein: a) Agnes hatte gelesen, dass die meisten Ehepaare sich im Beruf ..... b) Das ... also zu ihr. c) Die meisten Mädchen arbeiten im Büro, bis sie ... . d) Die Telefonzentrale hatte sie zunächst in größte Nöte ... . e) Das ... nicht rein in meinen Kopf. f) Jeden Ankömmling hätte sie ... mögen, hereinzukommen und ihr ... . g) Irgendwann lernte sie, in aller Ruhe Verbindungen ... und sich in ein Gespräch ... . 29

h) Es machte ihr Freude, Gespräche zu ... und Anrufer herzlich zu ... . i) Sie konnte über Verehrer nicht ... . j) Der Apparat mit seinen geheimnisvollen Fähigkeiten, die solide repräsentative Einrichtung der Telefonzentrale schien auf Agnes ... und ... ihr Gewicht. 6. Trennen Sie den folgenden Text nach Wörtern, und setzen Sie die Satzzeichen: Siehattepeterkennengelerntalssiealstelefonistinarbeitetevieleandereehepaarelernten sichauchimberufkennendaspaßtezuihrsiehatteeindurchschnittlicheslebenundeinendurch schnittsberufagnesmußtefrohseinüberhaupteinenberufzufindendennsiewarmonate langkrankgewesenundmitachtzehnvonderschuleabgegangendietelefonzentralehatte siezunächstingrößtenötegebrachtsiedachtedaßsiedasnielernenwürdeunddaßdasinihren kopfnichtreingingesiehättejedenankömmlinggerngebetenhereinzukommenundihrbeizu stehenirgendwannlichtetesichdasdurcheinanderundsielernteverbindungenherzustellen undsichineingesprächeinzuschaltenohnenervöszuwerdenesmachteihrspaßgespräche zuverbindenundanruferfreundlichzubegrüßenmanchmalkamjemandundwolltedie freundlichestimmekennenlernensiekonnteüberverehrernichtklagen 7. Äußern Sie sich zu folgender Behauptung: Das Selbstwertgefühl des Menschen wird durch seine berufliche Stellung bestimmt.

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LEKTION 4.2 Wie werden Frauen als Politikerinnen angesehen? 1. Leseaufgabe: Markieren Sie im Text die Schlüsselwörter (Adjektive, Substantive), mit denen die interviewten Personen eine Politikerin charakterisieren. 2. Text: Zwischen Show und Leistung Nicht erst seit der Wahl von Angela Merkel zur Parteivorsitzenden der CDU ist unübersehbar geworden, dass Frauen in den Parteien und Parlamenten politisch wichtige Rollen übernehmen. Wissenschaftlich und journalistisch steigt das Interesse zunehmend an diesem Phänomen. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen dann oft die Probleme der so genannten Doppel- und Dreifachbelastung von Frauen im Beruf und Alltag, zumal wenn sie im öffentlichen Leben stehen. 1. Thorsten, BWL-Student aus Mannheim: Sie muss authentisch sein, medienwirksam, volksnah. Eine Politikerin darf nicht versuchen, typisch maskuline Werte zu verkörpern (das ist der Fehler von Frau Merkel), sondern sie soll durch feminine Art überzeugen, z.B. tendenziell mehr zuhören. Wie Ute Voigt. 2. Susanne, Sozialpädagogin aus Köln: Bei einer Politikerin spielt Optik keine Rolle, sie soll einen klaren Durchblick haben, ich müsste verstehen, wovon sie spricht. Ich will nicht den Eindruck haben, dass sie völlig über den Dingen steht. 3. Michael, Wirtschaftsingenieur aus Köln: Eine Politikerin muss Charme haben, viel Background-Wissen und ein gutes Marketing-Gefühl, was, worauf der Wähler anspringt. Angela Merkel hat z.B. keine positive Ausstrahlung. 4. Maren, Germanistikstudentin aus Köln: Meiner Meinung nach müsste sie als erstes Kompetenz haben, aber ein angenehmes Äußeres trägt dazu bei, dass man ihr zuhört und sich nicht kaputtlacht. Ich meine, ich würde Herrn Schröder auch nicht als attraktiv bezeichnen...Durchsetzungsvermögen sollte sie noch haben. 5. Jochen, Lehrer aus Düsseldorf: Meine Politikerin sollte glaubwürdig sein; gepflegt aussehen und selbstbewusst auftreten. Sie sollte ihre politischen Ziele durchsetzen können, zugleich aber auch einen Interessenausgleich herbeiführen können. 6. Sonja, Jurastudentin aus Köln: Eine Politikerin müsste Einsatz zeigen und ihre Meinung vertreten können – Frauen werden ja oft nicht für voll genommen. Sie sollte nicht zimperlich sein. 7. Stephanie, Medizinstudentin aus Köln: Ich finde es blöd, dass immer so viel über das Aussehen von Frau Merkel geredet wird. Das macht man ja auch nicht so bei Männern. Außerdem braucht eine Frau mehr Durchsetzungskraft, da die Politik ja noch eine Männerdomäne ist. Quellen: Interviews von Antje Roeben, Köln

 3. Aufgaben 3.1 Leseerfolgskontrolle Listen Sie in einer Tabelle positive und negative Urteile aus dem Text auf! Eine Politikerin soll... Eine Politikerin soll nicht... authentisch sein volksfern sein _________________ _________________ _________________ _________________ _________________ _________________ _________________ _________________ _________________ _________________ 31

3.2 Sprachfertigkeitsübung 1. Listen Sie Ausdrucksweisen der subjektiven, einschränkenden Äußerung aus dem Text auf: z.B. ich meine…. 2. Listen Sie alle Modalverben im Kontext auf und unterscheiden/definieren Sie die Bedeutung im Ausdruck von Erwartungen/ Wünschen, die durch den Kontext gegeben sind. 3.3 Vertiefung landeskundlicher Informationen 3. Politikerinnen und Frauenpolitik: Die derzeitige Regierung hat sechs Ministerinnen vorzuweisen, die sich für ein Projekt zur Frauenförderung zusammengeschlossen haben. Finden Sie etwas über das Projekt "Gender Mainstreaming" heraus unter 4. http://www.gender-mainstreaming.net/ (http://www.genderkompetenz.info/) Vielleicht bleibt ja sogar Zeit für das Gender-Quiz! 5. Seit wann dürfen Frauen in Deutschland in die Politik, wann durften sie das erste Mal wählen? Wer war die erste Rednerin in einem deutschen Parlament? Infos zu weiterer Diskussion gibt’s unter: http://home.t-online.de/home/d.g.p.meinhard/frauen/wahl.html 3.4 Diskussionsanregung Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, wie Politikerinnen, bieten viel Stoff zur Diskussion. Aber warum? Weil Frauen bessere Politik und Männern die Arbeitsplätze streitig machen? Weil Frauen erst gar nicht in die Politik gehören, sondern lieber zuhause bleiben sollten? Diskutieren Sie! Überlegen Sie auch, welche Gründe hinter solchen Behauptungen stecken könnten. Redaktion: Henning Schroedter-Albers DaF-Bearbeitung: Antje Roeben Mai 2004

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LEKTION 4.3 In einer anderen Welt Eine Krankenschwester, ein Kaufmann, eine Leichtathletin, Krankengymnastin: vier Ostdeutsche, die IM WESTEN Fuß gefasst haben

eine

Kathrin Luft, die im Herbst 1989 über Ungarn nach Westdeutschland kam, hat sich sehr schnell im Westen eingelebt. Ein bisschen fremd fühlte sich die Frau aus Hoyerswerda nur in den ersten vier Wochen. Schwierigkeiten hatte sie auch mit dem schwäbischen Dialekt: "Schwäbisch klang für mich wie eine Fremdsprache." Ein Freund hat ihr und ihrer Tochter dann geholfen, ein neues Zuhause in Norddeutschland zu finden. Schon am 1. November 1989 hatte die Anästhesieschwester wieder eine feste Stelle in ihrem Beruf. Noch heute muss sie lachen, wenn sie sich erinnert, welche Vorstellungen einige Westdeutsche vom Leben in der DDR hatten. Sie zieht heute nichts mehr in den Osten zurück. Dort sei die Zeit stehen geblieben, meint sie. Henning Pahnkes erste Erinnerung an den Westen ist eine Telefonzelle am Lübecker Bahnhof, weil er nicht wusste, wo er das Geld in den Apparat stecken musste. Ost/West-Unterschiede zeigen sich für ihn bei "diesen banalen Dingen des Alltags". Henning Pahnke meint, dass es direkt nach der Öffnung der Grenze eine große Diskriminierung und auch ein sehr arrogantes Verhalten von Wessis gegen Ossis gab. In der Silvesternacht 1989/90, zum Beispiel, kamen Hamburger und Lübecker nach Warnemünde (in der alten DDR) und beeindruckten die ostdeutschen Mädchen mit billigen Produkten aus dem Westen. Seiner Meinung nach ist die Bevölkerung der ehemaligen DDR heute geteilt: die Enttäuschten und die Wendegewinner. Die Zukunft im Osten sieht er pessimistisch. Seine Bekannten, die sich im Westen etablieren konnten, haben überdurchschnittliche Einkommen und sind gesellschaftlich akzeptiert. Die anderen, die gescheitert sind, sind alle verbittert zurück in den Osten. „Dort wird der Grad der Verbitterung noch wachsen.“ Er selbst fühlt sich weder als Wessi noch als Ossi. Bei einer Umschulung hat er seine heutige Frau kennen gelernt, die in Frankreich groß geworden ist. In ein paar Jahren, wenn ihr Kind etwas älter ist, will die Familie ins Ausland ziehen. Heike Drechsler, mehrfache Weltmeisterin im Weitspringen, ist heute noch sehr empört darüber, dass die Meistertitel der Ostathleten aus der DDR-Zeit ignoriert werden, aber die Meistertitel der Westathleten aus der Zeit vor der Vereinigung noch gültig sind. Sie findet, dass das eine Frechheit ist. "Erst musste man alles kaputtmachen, was aus dem DDR-Sport kam, um dann festzustellen, dass doch nicht alles so schlecht ist", sagt sie. "Ängstlich und verunsichert" hat die Frau aus Jena die ersten fünf Jahre der Einheit erlebt. Trotzdem hatte sie in dieser Zeit ihren größten Erfolg, den Olympiasieg 1992. Drechsler war im Osten Publikumsliebling. Im Westen wurden ihr aber immer wieder die Dopingpolitik und das Spitzelsystem der DDR vorgeworfen. 1996 zog Heike Drechsler zu ihrem Freund und Trainer Alain Bodel nach Karlsruhe, aber sie startete noch bis 1998 für Erfurt. Erst seit kurzem fühlt sie sich als gesamtdeutsches Sportidol anerkannt. "Zu Hause ist für mich heute da, wo mein Kind ist", sagt Heike Drechsler. Zur Zeit versucht sie, für ihre Nichte eine Lehrstelle in Karlsruhe zu finden. Bei Kurzbesuchen zu Hause ist sie entsetzt über den Hass der Menschen, die keine Arbeit mehr haben. Ein Recht auf Arbeit, findet die Leistungssportlerin, würde den Menschen ihre Würde zurückgeben und damit auch ihr Selbstbewusstsein. Andrea Bubos ist schon 23 Jahre im Westen. Sie floh 1976 mit Hilfe ihres Freundes im Kofferraum eines Autos aus der DDR. Sie war damals 18 Jahre alt und er ihre große Liebe. Heute arbeite Andrea Bubos als Krankengymnastin und ist froh, dass sie so früh im Westen anfing. In "... der Jugend probiert es sich leichter aus." Und: "Menschen, die fortgehen, haben eine größere Unruhe in sich als die, die aus einem Bedürfnis nach Sicherheit bleiben."  Aufgaben

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Aufgabe 1 - Leseverstehen: Wer sagt was? Bitte ordnen Sie die Aussagen den 4 Personen zu a. fand die ersten Jahre nach der Grenzöffnung nicht leicht b. findet die damalige Entscheidung zu fliehen auch heute noch richtig c. findet, dass die Einwohner der alten DDR entweder enttäuscht sind oder von der Wende profitiert haben d. gefällt die "Versorgungsmentalität der Leute im Osten nicht e. ging 7 Jahre nach der Grenzöffnung in den Westen f. hat schnell eine neue Stelle im gelernten Beruf bekommen g. hat sich im Westen schnell eingelebt h. hatte einen Freund im Westen i. hilft zur Zeit, der Nichte eine Lehrstelle im Westen zu finden j. ist in den 70-er Jahren aus der alten DDR geflohen k. ist verärgert darüber, dass Sportler aus dem Osten und Westen ungleich behandelt werden l. kam im Herbst 89 über Ungarn in den Westen m. meint, dass es im Osten viele verbitterte Leute gibt n. meint, nicht alles in der alten DDR war schlecht o. möchte nicht in den Osten zurück p. möchte später ins Ausland q. nach der Grenzöffnung gab es oft ein arrogantes Verhalten von Westdeutschen gegenüber Ostdeutschen K. Luft H. Drechsler

H. Pahnkes A. Bubos

Aufgabe 2 – Wortschatz Welche Wörter/Ausdrücke passen zu den Erklärungen. Sie finden die Wörter und Ausdrücke im Text und im Kasten unten. die Vorstellung - es zieht mich (nicht) in den Osten - das alte Pack - die Versorgungsmentalität - grässlich sein - die Silvesternacht - jemand beeindrucken Wendegewinner (pl) - ein überdurchschnittliches Einkommen - scheitern - die Umschulung - empört sein über - noch gültig sein - die Frechheit - das Spitzelsystem - die Lehrstelle Wort Ausdruck

Erklärung - ein "Bild" im Kopf; hier: was dachten die Westdeutschen, wie das Leben im Osten war - ich möchte (nicht) in den Osten; eine Motivation, ein Grund, (nicht) dorthin zu gehen - Ugs.: die gleichen Leute (wie vor der Vereinigung) - hier: wenig Eigeninitiative haben; hoffen, dass andere für mich sorgen - schrecklich, hässlich, unmöglich - die Nacht vom 31.12. zum 1.1. - einen guten Eindruck machen; die Person denkt gut über mich - Personen, für die die Vereinigung Vorteile gebracht hat - man verdient mehr als der Durchschnitt - nicht gelingen; ein Plan geht schief; es funktioniert nicht, was man machen wollte; keinen Erfolg haben 34

/

- ein Kurs, um einen neuen Beruf zu lernen - sich sehr, sehr über … ärgern - noch aktuell sein; hier: die Titel gelten noch, sie sind nicht gestrichen worden - die Unverschämtheit; die Unmöglichkeit - "Spione" haben der Polizei Informationen über andere Personen gegeben

© Copyright Text: © 1999, Cornelia Heim, 05.11.1999, Die Woche

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LEKTION 4.4 Umfrage-Ergebnisse  LESEN/SPRECHEN a) Markieren Sie in der STERN-Umfrage Ergebnisse, die Sie besonders interessant finden. Frage 1 Frage 2 Ein sehr wichtiger Lebensbereich ist für mich Um meine Karriere zu fördern, würde ich ... ... 60% den Wohnort wechseln 55% 48%  Partnerschaft den Kleidungsstil ändern 55% Familie und Kinder auf Zeit mit Freunden 49% 44% verzichten Freunde 43% Beruf den Haushalt/ die Kinder 42% 27% hauptshlich der Partnerin/ Freizeit 26% dem Partner überlassen Weiterbildung auf Zeit mit der familie 21% Frauen machen so selten Karriere, weil... verzichten 10% sie durch Kinder daran gehindert werden auf Kinder verzichten sie vom Vorgesetzten am Aufstieg gehindert eine intime Beziehung mit 9% werden dem Chef/ Chefin eingehen 8% Partner und Familie sie nicht genug Kollegen anschwärzen unterstiitzen Partner und Familie sie am Aufstieg hindern sie nicht skrapellos genug sind sie zeitlich nicht flexibel genug sind sie sich nicht genug durchsetzen können sie nicht mobil genug sind sie nicht kompetent genug sind b) Formulieren Sie Ihre Ergebnisse mit folgenden Ausdrücken. überraschend viele erstaunlich wenige geueii ал bemerkenswert zahlreiche

 Beispiel: Überraschend viele/wenige Personen geben an, Partnerschaft sie für sie sehr wichtig.

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geben an

LEKTION 5.1

Wie sah er aus

 Stellen Sie sich vor, Sie sind abends auf dem Nachhauseweg von einem Unbekannten überfallen worden. Er hat Sie zu Boden geworfen und Ihnen die Handtasche geraubt. Natürlich gehen Sie gleich zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Dort wird man Sie ganz sicher fragen: Wie sah er aus? Haben Sie ein gutes Gedächtnis und eine gute Beobachtungsgabe? Dann beantworten Sie die folgenden Fragen: -

Wie groß war er? (klein, mittelgroß? So groß wie Sie?)Wie alt schätzen Sie ihn? War er schlank, kräftig, dick? Wie waren seine Haare? (dunkel, blond, grau, lang, kurz, glatt, gewellt, lockig, gepflegt, ungepflegt) Trug er einen Bart? (Vollbart, Spitzbart, Oberlippenbart?) Trug er eine Brille (oder Sonnenbrille)? Wie war er angezogen? Hatte er besondere Kennzeichen? (Narben, Leberflecke, Warzen, 0-Beine, abstehende Ohren, Tätowierungen) Trug er Ringe, Ohrringe oder anderen Schmuck? Wie sprach er? (langsam, stotternd, schnell, hoch, tief, mit Akzent) Wie war sein Gang? (kleine, große Schritte, hinkend) War er Links- oder Rechtshänder? Wenn Sie alle diese Fragen gut beantworten können, dann wird die Polizei ein Phantombild veröffentlichen, und der Täter wird bald gefaßt werden.

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LEKTION 5.2 Schönheitspflege im alten Ägypten Körperpflege und Kosmetik Körperpflege, Kosmetik, Haartracht und Schmuck spielten eine große Rolle im Leben der Ägypter und Ägypterinnen. Hygiene begann mit der Mundpflege. Wir erfahren darüber: „Ich reinigte meinen Mund, ich kaute Natron“. In den Häusern hoher Beamter fanden Archäologen Badezimmer mit Toiletten und eingelassenen Steinbadewannen, die einen ins Freie führenden Abfluss besaßen. Die einfache Bevölkerung benutzte den Nil, Teiche und Kanale als „Toilette“, „Badewanne“ und Kanalisation. Zu besonderen Gelegenheiten legten Männer und Frauen Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Sie verwendeten Hautöle, schminkten ihre Augen und besprühten ihr Haar mit duftenden Essenzen. „Weihrauch-Kuchen, Wachs, frisches Olivenöl, Zyperngras: Zerdrucke dies, zerreibe es, gib es in frische Milch und trage es sechs Tage auf das Gesicht auf. Gib acht darauf!“- So lautet ein ägyptisches Rezept für eine Creme, die dazu dienen sollte Gesichtsfalten zu glatten. Über den Erfolg der Creme ist nichts überliefert, doch geschadet hat sie sicher nicht, bestand sie doch aus Naturprodukten. In Ägypten duftete es am Hof des Pharaos je nach Wunsch oder Mode würzig oder herb, blumig oder süβ. Nicht weniger als 16 Arten von Riechölen gab es. Sie wurden in kostbaren Parfümtöpfchen aus Gold, Bronze oder Alabaster aufbewahrt. In einem Liebeslied, das etwa aus der Zeit der Nofretete (urn 1350 v. Chr.) stammt, heiβt es. „Ich lasse dich meine Schönheit sehen/ im Gewand von besten Königsleinen/ das mit Balsam getränkt und mit bestem Öl benetzt ist“. War das Kleidungsstück schon mit Wohlgerüchen parfümiert, so durfte die Haut nicht nachstehen. Ein Rezept für eine - heute wurde man sagen - „Bodylotion“ lautete: Kopflause vertrieben.Die Perücken wurden aus „Alabastermehl, Natronmehl, Seesalz, Honig: Menschenhaaren oder aus indigoblauen, Mische die Zutaten in diesem Honig zusammen hennaroten oder schwarzen Wollhaaren und salbe den Körper damit.“ Die gefertigt. Das Haar wurde meist in Strähnen an Schönheitspflege konnte nur zur Zufriedenheit einem Netz verknotet und mit Bienenwachs gelingen, wenn man sich dabei selber gefestigt. So konnte es zu Locken oder Zöpfen begutachten konnte. Als geschickte Handwerker geformt werden. Auch Schmuck flochte man ins lernten bronzene Oberflächen zu schleifen und zu Haar. Anschließend passte man die Perücke der polieren, war der Spiegel erfunden. Die blanken Kopfform mithilfe eines Stirnbandes genau an. Metallflächen verzierte man an den Randern und Sie bestand oft aus Hunderten dicht anliegender versah sie mit einem Griff. Zöpfe. Das Stirnband war kunstvoll bestickt Haartracht oder mit Perlen und Edelsteinen belegt. Die vornehmen ägyptischen Damen leisteten Vornehme ägyptische Männer waren sich eine schöne Perücke zu tragen. Auf ihren geschminkt und trugen eine Perücke. Lediglich Perücken trugen sie einen parfümierten und mit ein Bärtchen auf der Oberlippe und ein Kinnbart Lotosblütenstengeln gespickten Talgkegel, den waren als zusätzliche Haartracht Mode. ihnen ihre Dienerinnen mit einem Band Männer, die auf dem Feld oder auf einer der befestigten. In dem Kegel befanden sich vielen Baustellen des Pharaus arbeiten, trugen Parfümstoffe, die sich im Laufe der Zeit wollene Kurzhaarperücken. Diese boten Schutz auflösten und Perücken und Kleidung mit vor der brennenden Sonne. Wohlgeruch tränkten. Es wird vermutet, dass der Talgkegel auch Düfte verströmte, die die

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LEKTION 5.3 Abenteuer Berufswahl Abschnitt 1 In technischen Berufen gibt es in Deutschland nur wenige Frauen. Falsche Vorstellungen, fehlende Informationen und jede Menge Vorurteile verhindern auch heute noch ihren Einstieg in die Technik. Die Fachhochschule Dortmund will das ändern. Sie organisiert besonders für Mädchen sogenannte Schnuppertage, um über ihr Studienangebot in technischen Fächern zu informieren. Abschnitt 2 Heute morgen ist Kathrin, 18, das erste Mal in ihrem Leben an einer Hochschule. Gemeinsam mit rund 100 anderen Jungen und Mädchen kommt sie zu den Schnuppertagen an die Fachhochschule Dortmund. Studentinnen sind hier noch die Ausnahme. Höchstens 2 Prozent Frauen studieren in Dortmund "harte" technische Fächer wie Maschinenbau oder Nachrichtentechnik. In Architektur sind es fast die Hälfte. Technik faszinierte Kathrin immer schon. "Schließlich sind auch Männer in der Technik nicht perfekt", sagt sie selbstbewußt. Kathrin hat schon als Kind lieber mit Bausteinen und Autos gespielt als mit Puppen. Im Fachgebiet Energietechnik will sie Umwelttechnik studieren. Ihre Berufsaussichten sieht sie positiv: "Umwelt hat immer Zukunft." Auf keinen Fall will Kathrin einen "typischen Frauenberuf" wie Lehrerin ergreifen. Abschnitt 3 Vanessa, 17, will sich vor der Studienwahl auch noch beim Arbeitsamt über Berufsfelder und berufliche Möglichkeiten erkundigen. Sie hat keine Berührungsängste zu männlichen Studenten und möchte Maschinenbau studieren, weil sie "logische" Fächer wie Mathematik und Physik einfacher findet als "Schwafelfächer" wie Deutsch oder Pädagogik. Katja, 17, weiß noch nicht, ob sie Informatik an einer Fachhochschule oder an einer Universität studieren will: "An der Fachhochschule ist das Studium praxisorientierter; an der Universität geht es mehr um Wissenschaft und Theorie." Schnuppertage findet sie gut, "weil man da etwas genauere Vorstellungen vom Studium bekommt." Sie begrüßt sehr, daß in Dortmund ausdrücklich auch Schülerinnen eingeladen wurden: "Vielen Mädchen fehlt das Selbstbewußtsein in technischen Dingen, und das Rollenverhalten ist immer noch sehr ausgeprägt." Abschnitt 4 Tobias, 19, hält davon nicht viel: "Gleichberechtigung sollte schon viel früher in der Kindheit beginnen und nicht erst in Schule oder Hochschule." Wenn Frauen gleiche Leistungen wie Männer erbringen, hat er nichts gegen Frauen in technischen Berufen. Aber er klingt skeptisch. Tobias ist Schüler einer Berufsfachschule und interessiert sich für den Fachbereich Informatik. An den beiden Schnuppertagen hat er sich für eine Spezialisierung in seinem Studienfach entschieden: Wirtschaftsinformatik. Marcus, 21, versteht "das ganze Gerede um Frauen in Männerberufen'" nicht. Er kam 1989 aus der DDR, wo Frauen in technischen Berufen Normalität waren. Auch für Janine, 17, ist nicht klar, warum Frauen nicht in technische Berufe drängen: "Das hat doch heute nichts mehr mit körperlicher Kraft zu tun, sondern mit Köpfchen!" (1) schnuppern = etwas ausprobieren (um ein besseres Bild, eine bessere Vorstellung zu bekommen (2) Dekan; der Leiter eines bestimmten Fachbereiches an der Fachhochschule Fachbereichsleiter (3) schwafeln = nur reden, nicht sehr konstruktiv reden; viel reden und nichts sagen (4) unterbuttern = unterdrücken (5) Koedukation = gemeinsamer Unterricht für Mädchen und Jungen (6) Köpfchen = Intelligenz; intelligent sein

Aufgaben

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Aufgabe 1 - Leseverstehen: Lesen Sie den Text und beantworten Sie die folgenden 10 Fragen 1) Was will die Fachhochschule Dortmund ändern? ........................................................................................................................................ 2) Wie nennt die Fachhochschule die Zeit, in der Schüler und Schülerinnen sich die Hochschule ansehen können? ........................................................................................................................................ 3) Nicht viele Frauen studieren Architektur. - Steht das im Text? ........................................................................................................................................ 4) Welche spezielle Aufgabe hat die "Frauenbeauftragte"? ........................................................................................................................................ 5a) Erklären Sie das Wort "Studentenschwund". ........................................................................................................................................ 5b) Wie kommt es, daß die Fachhochschule Dortmund das Problem "Studentenschwund" hat? ........................................................................................................................................ 6) Beschreiben Sie in Ihren eigenen Worten, was Vanessa machen will, bevor sie sich für ein Studium entscheidet. ........................................................................................................................................ 7) Schreiben Sie Ihre Meinung: Finden Sie auch, daß z.B. die Fächer Pädagogik und Deutsch "Schwafelfächer" sind? ........................................................................................................................................ 8) Katja meint, dass die "Schnuppertage" an der Fachhochschule Dortmund eine gute Idee sind. Warum? (Zwei Punkte) ........................................................................................................................................ 9a) Was möchte Frau Kriewaldt-Paschai? ........................................................................................................................................ 9b) Haben Sie die gleiche oder eine andere Meinung wie Frau Kriewaldt-Paschai? (Schreiben Sie eine kurze Begründung) ........................................................................................................................................ 10) Im letzten Abschnitt sagen drei Personen ihre Meinung zu "Frauen in Männerberufen". Beschreiben Sie die Meinungen der drei Personen in Ihren eigenen Worten. 10a) Tobias: ........................................................................................................................................ 10b) Marcus: ........................................................................................................................................ 10c) Janine: ......................................................................................................................................... Aufgabe 2 - Wortschatz: Welche Wörter/Ausdrücke passen zu den Erklärungen. Sie finden die Wörter und Ausdrücke im Text und im Kasten unten. Ugs. = Umgangssprache das Arbeitsamt - einen Beruf ergreifen - etwas vorantreiben - ein entsprechender Abschluß Berührungsängste (pl) - schwafeln - ein ausgeprägtes Rollenverhalten - sich erkundigen jemand unterbuttern (Ugs.) - sich entfalten - für ... eintreten - "Schnuppertage" - die Ausnahme der Maschinenbau - die Nachrichtentechnik - die Architektur - die Energietechnik - das Fachgebiet - Berufsaussichten (pl) - die Gleichberechtigung - die Frauenbeauftragte - der Schwund Erklärung

Wort / Ausdruck

dieses Büro hat zwei Aufgaben: hier bekommt man 40

Arbeitslosengeld; hier findet man Informationen über freie Stellen ein Fach, in dem mehrere andere Fächer eingeschlossen sind; z.B.: Umwelttechnik ist ein spezieller Teil im großen Gebiet Energietechnik ein Zeugnis, das für ... richtig ist etwas weiterbringen; nicht still stehen lassen etwas, das ungewöhnlich ist; es ist anders als das, was meistens passiert jemand unterdrücken Man lernt, wie Energie produziert wird und auch, wie man Energie sparen kann. Man lernt, wie man Häuser baut. Man lernt, wie man Maschinen baut. Man lernt viel über Mechanik. nicht gegen ... sein; etwas gut finden sich entwickeln (als Person und in einem Fach etwas lernen) sich für einen Beruf entscheiden und in diesem Beruf arbeiten sich informieren; fragen so sein, wie die klassische Rolle von (Mann oder Frau) gesehen wird Tage, in denen man z.B. eine Hochschule in Ruhe kennenlernen kann Telekommunikation Unsicherheit; man möchte nicht viel mit ... zu tun haben viel reden und nichts sagen die Chancen, eine (die gewünschte) Arbeitsstelle zu bekommen Person mit der Aufgabe, die Position der Frauen zu verbessern das Nomen zum Verb schwinden = weniger werden Männer und Frauen haben die gleichen Rechte © Copyright Text: © 1997, JUMA 2/97

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LEKTION 5.4 Moment Mal! Zeitungen kann man lesen. Doch Mode daraus machen? Studenten aus München zeigten, dass so etwas möglich ist. Zum Start ihres Projektes "Zeitung in der Uni" präsentierten sie auf einer Modenschau Frauenröcke, Cocktailkleider und Abendroben. Professor Dr. Gertraud Raderschadt war vom Ergebnis positiv überrascht. "Ich wusste zwar, dass man die Zeitung lesen und viel daraus lernen, sich manchmal auch über den Inhalt ärgern kann. Aber dass man sich damit so schöne neue Kleider machen kann, das ist mir neu!" Weitere Informationen bei www.zis.de/

"Jungs, die ich neu kennen lerne, bekommen große Augen, wenn ich von meinem Hobby erzähle." Carina, 17, fährt seit acht Jahren Cart. "Es macht einfach Spaß, mit diesem breiten Gerät über den Asphalt zu brettern", sagt sie. Schnelligkeit, aber auch Geschicklichkeit sind beim Cartsport gefragt. Jeden Freitag ist Training auf der Bahn in Breisach. Der große Platz steht voller Hütchen, die den Weg markieren. "Wichtig ist, dass man die Hütchen nicht umfährt", erzählt Carina. Rennen finden regelmäßig statt. Dabei fahren Mädchen und Jungs gegeneinander. Einige Jungs hat Carina bereits geschlagen. Passiert ist ihr noch nie etwas. Es gibt keine Weber mehr. Ein altes Handwerk steht in Deutschland vor dem endgültigen Aus: Meike und ihre Mitschülerinnen sind die letzten Handweber-Azubis in der staatlichen Webschule in Siegen. Nicht nur die wenigen Arbeitsplätze, auch der geringe Lohn hält die Jugendlichen heute davon ab, diesen traditionsreichen Beruf zu erlernen. Weber sieht man heute nur noch auf Mittelaltermärkten, in Museen und Trachtenwebereien. Doch die fünf letzten Schülerinnen lieben ihren Beruf. Sie wollen später mit behinderten Menschen arbeiten. Einmal im Jahr, am 21. Juni, wird Berlin zur Bühne. Dann kommen Tausende Musiker in die Stadt, um gemeinsam mit dem Publikum die "Fête de la Musique" zu feiern. Zeitgleich reisen Berliner Gruppen in andere Städte, wo man den Sommeranfang ebenfalls mit diesem internationalen Fest feiert. Die Fête de la Musique, 1982 in Paris erfunden, findet mittlerweile in über 100 Ländern statt. Weitere Informationen bei http://www.lafetedelamusique.de/

Mit Laptop zur Uni. An der Universität in Gütersloh hat die Zukunft schon begonnen. Sina, Annika und Yvonne holen einen Laptop statt Bücher und Hefte aus dem Rucksack. Mit einem Mausklick schicken sie die Ergebnisse ihrer Arbeiten ins Intranet, das Computernetz der Uni. Die drei Mädchen sind Studentinnen des ersten Studienjahres. Zusammen mit 60 anderen Kommilitonnen nehmen sie an dem Projekt "Ein Laptop in jedem rucksack" teil. Das Projekt ist bundesweit einmalig und wird von zwei Firmen unterstützt. "Es ist die Aufgabe der Uni, fit zu machen für die Zukunft - und dazu gehört nun mal der Umgang mit Computern", begründet Professor Dr. Ulrich Engelen die Initiative. Mittelalterliches Spektakel auf der Burg. Zweimal im Jahr kann man auf Burg Satzvey einen Ausflug in die Zeit der Ritter, Minne und Romantik unternehmen. Dann nämlich finden dort Ritterspiele und ein mittelalterlicher Burgmarkt statt. Die Besucher bekommen ein buntes Bild von mittelalterlichem Handel und Handwerk. Gaukler und Spielleute zeigen ihre Kunststücke. Beim anschließenden Turnier kämpfen die Ritter mit Lanze und Schwert um die Hand der schönen Gräfin. Weitere Informationen bei http://www.waywest.de/storys/ww-st-satzvey.htm

Chancen und Risiken. Biotechnologie und Gentechnik sind in Deutschland umstritten: Viele befürchten Probleme bei menschlichen Eingriffen in die Natur. Ein "Science live-Mobil" soll nun über die Chancen und Risiken moderner Biotechnologie und Gentechnik informieren (sciene live = Wissenschaft direkt). Das Labor- und Ausstellungsfahrzeug fährt 3 Jahre lang durch ganz Deutschland. An vielen Orten hält es 1-2 Tage. Studentinnen und Studenten können in dem rollenden Gen-Labor an halbtägigen Praktika teilnehmen. Dabei experimentieren sie auch mit genveränderten Bakterien. 42

Weitere Informationen bei http://www.science-live.de/

Meile für Toleranz. Gewalt gegen Schwächere und Ausgrenzung von Minderheiten - das sind Probleme, die leider auch unter Jugendlichen verbreitet sind. Doch man kann dagegen etwas tun. Diese beiden Jugendlichen spielen mit bei der "Meile für Toleranz". An diesem Tag engagieren sich in der Hamburger Innenstadt viele Vereine und Verbände mit kreativen und sportlichen Aktionen gegen Gewalt und Ausgrenzung. Sicherlich nur ein kleines, aber wichtiges Signal! Weitere Informationen bei http://www.crv.de/redaktionpolitik/_politik/00000086.htm

Aufgaben Aufgabe 1 - Leseverstehen: Bitte lesen Sie die acht Texte und ergänzen Sie die Tabelle 1) Wann gibt es wo ein großes Musikfest? 2) Wer hat das Hobby "Cartsport" und wo wohnt die Person? 3) Wie und wo können Studenten ein Praktikum zu Gentechnologie machen? 4) Wo gibt es welche Aktion gegen Intoleranz? 5) Wo haben die Studenten einen Laptop in dem Rucksack? 6) Wo kann man etwas übers Mittelalter lernen? Wie oft findet das pro Jahr statt? 7) Wo kann man weben lernen? Machen das viele Leute? 8) Wo machen Studenten Kleider aus Zeitungen? Aufgabe 2 - Ihre Meinung: Welche Interessen haben Sie? Thema interessiert mich interessiert mich interessiert mich sehr ein bisschen nicht Mode Cartsport weben Musikfeste Mittelalterliche Schauspiele Geschichte Gentechnologie Toleranz / Intoleranz in der Gesellschaft Computer ... ...

Aufgabe 4 – Kreuzworträtsel: Wie heißen die sechs Wörter? 1 43

2 3 4 5 6 Waagerecht: 1) der Professor einer Universität 2) Talent; etw. gut können; in ... sehr gut sein 3) Designer, die neue Kleider entworfen haben, zeigen diese 4) ein altes Handwerk, z.B. einen Teppich machen oder ... 5) ein Auto oder ein ... 6) zusammen Senkrecht: ein Wettbewerb, in dem man schnell laufen oder fahren muss Aufgabe 5 – Äußerung zum Text: Schreiben Sie einen kurzen Text (100-160 Wörter) zu einem der folgenden Themen  ein etwas außergewöhnliches Hobby (Beispiel: Cart fahren)  eine Aktion/Aktivität an der Uni (Beispiele: Kleider aus Zeitungen oder Laptop)  etwas, das sehr selten ist oder das nicht (mehr) viele Leute machen (Beispiel: weben  eine Aktion/Aktivität in der Stadt (Beispiele: Toleranz oder Fête de la Musique)  etwas zu moderner Forschung (Beispiel: Gentechnologie)  etwas anderes

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LEKTION 5.5 A. Diskriminierung von Rauchern? ... aus der Umgebung des Herrn Geheimrats wird nämlich berichtet, Herr von Goethe habe sich zwei ganze Jahre lang über seine Köchin geärgert - eine passionierte Pfeifenraucherin, die sein Rauchverbot höflich angehört, aber um so mächtiger in der Küche weitergeraucht habe. Endlich habe er ihr gekündigt und ins Zeugnis geschrieben: „Sie hat mir das Leben sauer und zuletzt ganz unerträglich gemacht.“ Ihre Antwort: sie habe gewartet, bis Herr von Goethe ausgegangen sei, dann sei sie in sein Arbeitszimmer gegangen und habe dort eine Stunde lang ihre Pfeife geraucht, bis man die Hand nicht mehr vor den Augen gesehen habe. Es gab für Goethe keine schlimmere Unhöflichkeit als das Rauchen. Ein Raucher — bemerkte er — müsse jeden anständigen Menschen ersticken, der nicht zu seiner Verteidigung ebenfalls rauchen könne.

a Suchen Sie in dem Text die wenigen Verbformen, die nicht im Konjunktiv stehen. Können Sie sagen, warum nicht? b Erzählen Sie die Geschichte aus der Perspektive der Köchin. Sie benutzen dabei nicht den Konjunktiv, denn sie (die Köchin) hat das ja selber erlebt 1. Vorübung a. Was erwarten Sie von einem Text mit der Überschrift "Tabaksteuer: Diskriminierung von Rauchern?" in erster Linie? Informationen, Meinungen, Kommentare, Erklärungen etc.? Begründen Sie Ihre Erwartungen. b. Sehen Sie sich den Text kurz an. Um welche Textsorte handelt es sich? In welcher Form wird der Inhalt vorgestellt? c. Sammeln Sie im Kurs alles, was Sie bereits über das Thema Rauchen in Deutschland wissen. (Z.B. Gibt es viele Raucher? Wie akzeptiert ist das Rauchen gesellschaftlich? ...) Falls Sie weitere Informationen benötigen, können Sie hier nachlesen: http://www.goethe.de/z/50/alltag/meinung/rauch05.htm

d. Vergleichen Sie diese Ergebnisse mit der Situation in Ihrem Land. Geben Sie kurz wesentliche Unterschiede oder Übereinstimmungen an. 2. Leseaufgabe Welche Meinungen und Reaktionen auf die Erhöhung der Tabaksteuer finden Sie im Text? Unterstreichen Sie alle relevanten Textstellen und entscheiden Sie, ob die Personen für oder gegen die Erhöhung der Tabaksteuer sind. 3. Text "Raucher werden in zunehmendem Maße diskriminiert" Raucher müssen künftig tiefer in die Tasche greifen: Die Tabaksteuer steigt um einen Euro pro Schachtel Zigaretten. […] Christian Hannes Huster hat […] Reaktionen eingefangen: "Von mir aus könnten es gleich zwei Euro mehr sein, die die Raucher pro Zigarettenschachtel mehr bezahlen müssen", sagt der 58-jährige Architekt Dieter Winkler. […] "Die Volkskrankheiten, die vom übermäßigen Rauchen herrühren, belasten unser Sozialsystem über die Maßen." Da sei es nur gerecht, wenn die Raucher zum Ausgleich für ihre ungesunde Lebensweise mehr bezahlen müssten. […] Obwohl die 83-jährige Rentnerin Gerda Schmager das Rauchen […] schon lange aufgegeben hat, findet sie die Preiserhöhung von einem Euro nicht in Ordnung […]. Sie habe den Eindruck, dass die Raucher in zunehmendem Maße diskriminiert würden. […] Der 23-jährige Student Tim Köhler begegnet der Preiserhöhung mit einem müden Lächeln […]: "Ich bin vorgestern vom Urlaub aus Spanien zurückgekommen und habe mir sechs Stangen Zigaretten mitgebracht – und das bei 20 Euro pro Stange." Wenn der Vorrat aufgebraucht ist, will er sich einfach weitere Zigaretten aus Spanien zuschicken lassen. […] "Oder ich kaufe die Kippen im Internet – da kriegt man ja alles billiger." 45

"Ein Euro ist schon sehr viel […]", meint der Schüler Christian Michel. Es sei sehr einseitig, immer die Autofahrer und die Raucher mit Steuererhöhungen zu belasten. "Da werde ich meinen Zigarettenkonsum notgedrungen einschränken müssen." […] "Ich finde die Preiserhöhung ganz schön mies", beschwert sich die 20-jährige Angela Middel. "Als Schülerin kann ich mir nicht mehr so viele Zigaretten leisten." […] Dass die erhöhte Tabaksteuer in das Sozialsystem fließen soll, findet sie gut: "Aber ob das Geld wirklich dafür verwendet wird, kann ich ja nicht kontrollieren." Die 23-jährige Studentin Damaris Wichmann glaubt nicht daran, "dass jetzt irgendwer weniger raucht". […] "Dass alles teurer wird, daran hat man sich längst gewöhnt", sagt sie. "Ich werde einfach mehr arbeiten, um das Rauchen finanzieren zu können." Von Christian Hannes Huster © "Stuttgarter Zeitung", 9.5.03 4. Aufgaben Aufgabe 1: Leseerfolgsabfrage a. Aus welchen Gründen sind die interviewten Personen für bzw. gegen eine Erhöhung der Tabaksteuer? Finden Sie jeweils einen Oberbegriff (z.B. "Gesundheit") und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse im Kurs. b. Gibt es Argumente, die Sie – gerade bei einer Befragung der als umweltbewusst geltenden Deutschen – erwartet haben und die nicht angeführt wurden? Aufgabe 2: Erschließung landeskundlicher Hintergrundinformationen Informieren Sie sich im Internet über den aktuellen durchschnittlichen Zigarettenpreis in Deutschland. Wie hoch ist der Steueranteil? Ist der Preis Ihrer Meinung nach – verglichen zum Preisniveau in Deutschland und im Vergleich mit anderen Ländern (http://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/776720.html und http://www.n-tv.de/3169373.html) – hoch / angemessen / niedrig? Begründen Sie Ihre Meinung. Aufgabe 3: Inhaltliche Vorbereitung eines Rollenspiels Führen Sie ein Rollenspiel durch. Ein starker Raucher, ein strikter Nichtraucher und ein Vertreter der Zigarettenindustrie diskutieren über die Erhöhung der Tabaksteuer. Sprechen Sie in Ihrer Diskussion alle in Übung 1 erarbeiteten Themenkomplexe an. Informieren Sie sich gegebenenfalls vorher im Internet näher: Themen: "Rauchen / Gesundheit / Kosten" mit einigen Grafiken: http://www.upi institut.de/upi46.htm Von Christian Hannes Huster © "Stuttgarter Zeitung", 9.5.03

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B. Verbot von Tabakwerbung beschlossen  Brussel/Bonn (dpa) - Gegen den Widerstand Bonns haben die EU-Gesundheitsminister in Brüssel ein beinahe völliges Verbot der Tabakwerbung in der Union beschlossen. Danach wird die Werbung in alien Medien und auf Plakaten untersagt. Beim Sponsoring von Sport-und Musikveranstaltungen wird es Auslaufzeiten von maximal acht Jahren geben. Für Zeitungen und Zeitschriften ist eine Frist von bis zu vier Jahren vorgesehen. Das absolute Enddatum für die Werbung soil der 1. Oktober 2006 sein. Einzige Ausnahme ist die Werbung in Tabakläden und an Kiosken. Indirekte Tabakwerbung über Produkte wie Textilien, Schuhe und Parfüm darf es nur noch geben, wenn die Embleme der Zigaretten-und Zigarrenmarken verändert werden. Für die Umstellung haben die Firmen fünf Jahre Zeit.  Razza im Todeshaus Polizei überrascht Süchtige im Bahnhofsviertel/ Fünfzehn festnahmen Herointod in der Toilette Polizei nimmt mehrere Rauschgiftsüchtige fest fl. Vermutlich eine Überdosis Heroin hat einem pol. Auf der Zeil hat die Polizei einen 33 Jahre 27 Jahre alten Mann aus Offenbach den Tod alten Drogenabhängigen wegen Rauschgebracht. Seine Leiche wurde mittags in der gifthandels festgenommen. In seinen Taschen Damentoilette eines Lokals in der Münchener befanden sich achttausend Euro Bargeld. Die Straβe im Bahnhofsviertel gefunden. Neben dem Fahnder hatten ihn als Lieferanten für ein Toten, der frische Injektionsstellen am Arm ebenfalls abhängiges Pärchen ermittele, das kurz aufwies, lag eine Spritze. zuvor festgenommen worden war. Aufgrund eines Hinweises beschlagnahmte die Polizei in einer Wohnung drei Gramm Kokain, 24 Gramm Heroin und ein Gramm Haschisch. Die Bewohner, ein Mann und eine Frau, wurden vorläufig festgenommen. Und was sagt die Statistik? In der Bundesrepublik Deutschland waren im Jahre 2000 45.000 Heroinsüchtige bekannt (dazu kommt eine beachtliche Dunkelziffer). 600 von ihnen sind durch eine Überdosis gestorben. Von diesen Toten waren etwa die Hälfte (48,5 %) Jugendliche unter 20 Jahren. Am weitesten verbreitet ist aber die Droge Alkohol. In Frankreich zählt man gegenwärtig etwa 3 Millionen Alkoholiker. Wenn man den Verbrauch an reinem Alkohol pro Kopf und pro Jahr berechnet, ergibt sich folgendes Bild: Bundesrepublik Deutschland 12,5 Liter Spanien

14,1 Liter

Belgien

10,1 Liter

Frankreich

17,0 Liter

Portugal

16,9 Liter

Groβbritannien

8,1 Liter

Schweiz

10,5 Liter

USA

7,0 Liter

Merken Sie sich: verzichten auf + Akkusativ reich/arm sein an + Dativ

Wir verzichten auf das Geld, das Franz uns schuldet. Dieser Text ist reich an englischen Fremdwörtern.

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LEKTION 6.1 Unsere Firma Unsere Firma ist etwa 20 Jahre alt. Das ist nicht viel für einen Betrieb, Aber der Name unserer Firma ist gut bekannt. Wir haben viele Kunden in RuBland, in der Ukraine und auch im Ausland. Unsere Produktion ist sehr gefragt. Wir produzieren Geräte, Maschinen und Ausrüstungen für die Leichtindustrie. Wir liefern diese Maschinen für die Fabriken unseres Landes und in viele Lander. Unsere Viaitenkarte ist die höchste Qualität. Und gerade das ist auf dem Weltmarkt sehr gefragt. Ich arbeite als Chefingenieur in der Exportabteilung. Ich habe mein eigenes Büro. Im Büuro empfange ich Delegationen aus dem Ausland und führe Verhandlungen mit Vertretern ausländischer Firmen. Alles ist in meinem Büro neu und modern: der Schreibtisch, Sessel und Schränke, Bilder an der Wand, Gardinen an den Fenstern, der Teppich auf dem Fußboden. Auf dem Tisch steht ein moderner Telefonapparat. Meine Sekretärin hat keine Schreibmaschine, sie braucht sie jetzt nicht mehr, denn alles kann sie mit einem Computer machen. Natürlich habe ich jetzt einen Faxapparat, denn mit Fax geht die Information sehr schnell. Heute erwarte ich eine Delegation aus Österreich, aus Salzburg. Drei Personen kommen zu den Verhandlungen mit unserer Firma. Zwei Vertreter waren schon in unserem Betrieb Ende Januar dieses Jahres. Und wir haben mit ihnen schon viele Fragen besprochen. Sie haben die Maschinen Modell С bestellt. Aber die Preise haben sich geändert und heute müssen wir sie präzisieren. Diese Verhandlungen sind für uns sehr wichtig, denn die Firma aus Österreich hat zum erstenmal Maschinen bei uns bestellt und wir möchten gerne mit ihnen zusammenarbeiten und gute Geschäftspartner sein.

 Aufgaben

 

Äußern Sie sich zum Inhalt Geben Sie den Text wieder.

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LEKTION 6.2 Werbung in eigener Sache „Was mache ich nach dem Abitur?“ Diese Frage war für Christian von Freeden (22) klar: Der Hamburger hatte einen genauen Plan. Er wollte Werbekaufmann werden. Nicht irgendwo, sondern bei einer ganz bestimmten Agentur. Doch welcher Weg führt zum Erfolg? Christian hatte eine Idee. Er mietete einen Platz auf einer Litfaßsäule. Die stand der Agentur genau gegenüber. Darauf klebte er ein großes buntes Bewerbungsplakat. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Schon nach wenigen Stunden klingelte das Telefon. Der Personalchef bat den jungen Mann zum Gespräch. Auch dort bewies Christian, dass er Eigenwerbung beherrscht. Nach wenigen Tagen hatte er den Ausbildungsplatz.

Aufgaben 1. Was meinen Sie, welche Fragen hat der Personalchef an Christian gestellt? Schreiben Sie diese Fragen auf! (8-10 Fragen) 2. Was meinen Sie , warum hat Christian den Ausbildungsplatz bekommen? 3. LEBENSLÄUFE. NOMINAL-, VERBALSTIL Ergänzen Sie die Spalte links mit Angaben aus Ihrem eigenen Lebenslauf oder dem Lebenslauf einer Ihnen bekannten Person. Schreiben Sie in die rechte Spalte dieselben Angaben in ausführlichen Sätzen. Ersetzen Sie dabei die Nominalisierungen der Spalte 1 durch verbale Ausdrücke. 1. Elemente eines tabellarischen 2. Sätze eines ausführlichen Lebenslaufs Lebenslaufs Besuch + G Von 1985 bis 1989 besuchte ich Besuch des Gymnasiums in ... das Gymnasium in ... Studium + G an/in Unterbrechung + G wegen/aufgrund Wiederaufnahme + G Abschluss + G mit Fortsetzung + G Arbeit als ... bei/in Tätigkeit als ... bei/in Anstellung als ... bei/in -jährige/-monatige Erfahrung als/in Stipendium für ... von ... Fortbildungskurs(e) für/in Teilnahme an Leitung + G Reise(n) nach ... -jähriger/-monatiger Aufenthalt in ... 49

LEKTION 6.3

Welche Eigenschaften Stellenbewerber mitbringen?

sollte

ein

Das Institut der deutschen Wirtschaft fand durch eine Umfrage bei 808 Betrieben heraus, welche Eigenschaften Personalchefs in der Bundesrepublik bei jungen Bewerbern besonders schätzen. Nehmen Sie Stellung zu diesem Thema, und gehen Sie dabei auf folgende Punkte ein: - Welche Informationen liefert Ihnen die Statistik? Schildern Sie bitte kurz, was Sie auf dem Schaubild sehen - Geben Sie Beispiele dafür, was Sie unter den drei am häufigsten genannten Tugenden-Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft und Ehrlichkeit-verstehen - Warum sind nach Ihrer Meinung die alten Tugenden - Ordnung, Pünktlichkeit und Disziplin heute nicht mehr so gefragt? - Sollten Frauen als Steilenbewerberinnen dieselben Eigenschaften mitbringen wie Männer? Warum / Warum nicht? - Welche Eigenschaften halten Sie persönlich im Beruf für besonders wichtig? Warum? - Hätte eine Umfrage in Ihrem Land vermutlich das gleiche Ergebnis gebracht? Warum/Warum nicht?

-

Für Ihre Darstellung sollen Sie Gedanken zu den aulgeführten Punkten sammeln und die Gedanken so miteinander verbinden, daß ein zusammenhängender Text entsteht

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LEKTION 6.4 TEXT A Ist die Ausbildung auch wichtig? Der Kampf um Märkte und Exporte ist nur die letzte Station. Der wirtschaftliche Wettbewerb zwischen den Nationen setzt längst vorher ein, beispielsweise bei den nationalen Bildungssystemen. Die OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung -hat kürzlich den Ausbildungsstand der Bevölkerung in wichtigen Industrieländern untersucht. Wenn man die drei großen Konkurrenten auf den Weltmärkten Wettbewerb der Bildungssysteme herausgreift, nämlich die USA, Japan und Deutschland, dann ergibt sich folgendes: Fachabitur -weitaus verbreiteter als in den USA und Bezogen auf die Bevölkerung im in Japan. Der Grund dafür liegt vor allem in einer erwerbsfähigen Alter (25 bis 64 Jahre) haben deutschen Spezialität, dem dualen Ausbildungsdie Amerikaner den höchsten Anteil von system, das betriebliche Lehre und Berufsschule Akademikern (Bürgern mit Hochschul- miteinander verknüpft. In Japan ist die einfache bildung). Bei den Deutschen sind mittlere Ausbildung - Hauptschule u.a. als höchster Abschluß Abschlüsse -abgeschlossene Lehre, Abitur, - häufiger als in den beiden anderen Ländern. Aufgaben 1. Gibt es eine direkte Beziehung zwischen Bildungssystem und wirtschaftlichem Erfolg? Kennen Sie die Handelsbilanz der „drei großen Konkurrenten“? 2. Wo liegen die Vor- und Nachteile von „Spezialisten“ und „Generalisten“? Was bedeuten diese Begriffe? 3. Früher hat man in der Regel seinen Beruf einmal erlernt und dann ein Leben lang ausgeübt. Wie ist die Situation heute? TEXT B Lesen Sie den nachfolgenden Text. Was meinen Sie, ist das gute Aussehen bei Jobsuche wirklich so wichtig?

 Aufgaben Äußern Sie sich zum Inhalt  Wo, meinen Sie, ist das gute Aussehen bei Jobsuche wirklich so wichtig?

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LEKTION 6.5 KOLLEKTIVORIENTIERUNG  Lesen Sie und beurteilen Sie die nachstehenden Situationen Pausenregelung Herr Wittmann, Manager eines großen internationalen Hotels in Sankt Petersburg, ist verärgert. Die Pausen für die Mitarbeiter im Hotel müssen so geregelt werden, dass in manchen Abteilungen, zum Beispiel in der Wäscherei und der chemischen Reinigung, immer eine Person anwesend ist. Herr Wittmann hat dies mehrmals angeordnet, aber die Mitarbeiter schließen einfach zu und gehen alle zusammen in die Pause. Eines Tages ruft ein Gast an, er müsse dringend abreisen und seine Hemden aus der Wäscherei holen; da sei aber niemand. Es tritt genau der Fall ein, den Herr Wittmann vermeiden wollte. Er ermahnt seine Angestellten also ein weiteres Mal. Dennoch gehen am nächsten Tag die Frauen aus der Wäscherei wieder alle gemeinsam in die Pause. Wie kann man das Verhalten der Frauen erklären? Ein Vorstellungsgespräch Ein in Russland tätiges deutsches Unternehmen benötigt Programmierer. Viele russische Bewerber sind zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Frau Grofi findet die Auswahl schwierig. Sie würde von einem Programmierer erwarten, dass er von sich aus über sein Können spricht und dafür Beispiele bringt, auch ohne gezieltes Nachfragen. Die meisten russischen Bewerber haben sehr gute Zeugnisse, versuchen aber nicht zu beweisen, dass sie für die Stelle geeignet sind. Wenn sie über sich selbst sprechen müssen, verstummen sie nach ein paar Minuten. Anstatt einiges über sich zu erzählen und dezent auf die eigenen Vorteile hinzuweisen, was in einem Einstellungsgespräch eigentlich dazugehort, reagieren sie sehr zurückhaltend. Das ist Frau Groß absolut unklar. Was mag der Grund dafür sein, dass russische Bewerber beim Einstellungsgespräch so zurückhaltend sind? Personenorientierung Der Geburtstag der Kollegin Frau Sieber arbeitet als Abteilungsleiterin in einem Büro mit russischen Kollegen. In zwei Tagen soll ein Vertrag, den sie dringend vorbereiten muss, von einem Kunden unterschrieben werden. Heute kommt Frau Sieber zur Arbeit und zu ihrer Verwunderung ist in den Büroräumen ein Büffet aufgebaut - eine russische Kollegin hat Geburtstag. Papier und Essen überall. Den ganzen Tag über kommen viele Mitarbeiter mit Sekt, Wein und Blumen. Es wird von morgens bis abends gratuliert, ständig klingelt das Telefon. Frau Sieber zieht sich in eine Ecke zurück und versucht zu arbeiten. Sie wird aber wiederholt von russischen Kollegen aufgefordert, entweder ein Stück Kuchen zu essen oder einen Schluck Sekt zu trinken. Der ganze Arbeitstag ist verloren. Frau Sieber bleibt so lange im Büro, bis der Vertrag fertig gestellt ist, und geht erst um drei Uhr nachts nach Hause. Sie versteht nicht, wie so etwas am Arbeitsplatz möglich ist. Können Sie sich das erklären? Prestigedenken Der Weg zur Verhandlung Herr Schmitt arbeitet in Moskau und kennt sich in der Stadt gut aus. Viele Geschäftspartner kann man sehr gut mit der U-Bahn erreichen. Fährt man mit dem Auto, so kommt man verschwitzt an, riskiert im Stau zu stehen und damit viel Zeit zu verlieren. Deshalb benutzt man oft die öffentlichen Verkehrsmittel, vor allem die U-Bahn. Herr Schmitt kommt pünktlich zu einem wichtigen Treffen mit russischen Geschäftspartnern, sogar ein wenig früher, um sich in Ruhe vorbereiten zu können. Auf die Frage, wie der Weg gewesen sei und wie er es denn geschafft habe, bei dem heutigen Stau so pünktlich zu sein, antwortet er, dass er die U-Bahn genommen habe. Die russischen Geschäftspartner sind überrascht. Es scheint Herrn Schmitt, dass die Verhandlungen daraufhin schlecht laufen. Warum sind die russischen Geschäftspartner verwundert? 52

Die Buchhaltung Herr Dietrich ist Generalmanager einer deutschen Firma in Russland, in der vorwiegend Russen angestellt sind. Nach der Uberprüfung von Buchhaltungsunterlagen stellt er fest, dass nicht alle Zahlen stimmen. Herrn Dietrich sind wiederholt Anstrengungen seiner russischen Mitarbeiter aufgefallen, möglichst viel Geld vor dem Finanzamt zu verbergen. Die zuständigen russischen Mitarbeiter erklären ihm, es sei mit dem Finanzamt alles geregelt. Herr Dietrich kann diese Haltung nicht nachvollziehen. Weshalb verhalten sich die russischen Mitarbeiter so? Tag der Lohnauszahlung Herr Luft arbeitet in Moskau und möchte heute mit Freunden Essen gehen. Deshalb will er nach Feierabend Geld abheben. Im Firmengebäude steht ein Geldautomat. Als er sich dorthin begibt, stehen samtliche russischen Kollegen vor dem Automaten Schlange. Panik bricht aus, es wird laut. Ein Kollege erklärt, dass heute das Gehalt überwiesen worden ist und es keinen Sinn habe zu warten: Keiner der russischen Arbeitskollegen werde nach Hause gehen, bevor er nicht sein Geld abgehoben habe. Jeder hebe das gesamte Gehalt sofort ab. Deshalb ginge das Geld im Automaten oft aus und man müsse warten, bis der Automat wieder aufgefüllt wird. Weshalb reagieren die Kollegen so panisch?  Aufgaben  Äußern Sie sich zum Inhalt  Geben Sie die Situationen wieder.

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LEKTION 7.1  Lesen Sie den Text. Was war neu für Sie? Was war schon bekannt? TEXT A GASTSTÄTTEN „Gaststätte“ ist der gemeinsame Name für Hotels, Gasthäuser oder Gasthöfe und alle Arten von Speisewirtschaften, Schank-und Kaffeehäusern (Cafes). Viele Deutsche haben ihr Stammlokal, d.h. eine Gaststätte, in der sie regelmässig verkehren und oft einen Stammtisch haben, der für sie vom Wirt freigehalten wird. Dort verbringen sie abends ein paar gemütliche Stunden in zwangloser Unterhaltung oder bei Karten- und Schachspiel. Das Hauptgetränk ist dabei das Bier, in Gegenden, wo viel Wein angebaut wird, auch der Wein. Bier wird entweder vom Fass ausgeschenkt oder in Flaschen verkauft (Flaschenbier). Er gibt viele Biersorten; der Kenner weiß genau, welche Eigenschaften sie haben und warum „sein“ Bier das beste ist. Man bestellt ein „Helles“ oder „Dunkles“, ein „Kleines“oder „Großes“, in Bayern auch eine „Maß“. Der Alkoholgehalt schwankt zwischen drei und sechs Prozent. Wenn ich mich in einer Gaststätte zu jemand an einen Tisch setzen möchte, so frage ich höflich: „Entschuldigen Sie , ist dieser Platz noch frei?“ Die Antwort ist etwa: ,Ja, bitte (sehr)!“ oder: „Bedaure, der Platz ist schon besetzt.“ Im letzteren Falle sehe ich mich nach einem anderen Platz um. Wenn ich etwas bestellen will, so rufe ich „Herr Ober!“ oder wenn mich eine Kellnerin bedient: „Fräulein!“ Wenn mir der Kellner ein Bier bringt, sagt er gewöhnlich: „Wohl bekomm's!“ oder „zum Wohl!“ Wenn ich mit Freunden oder Bekannten zusammensitze, erheben wir gemeinsam das Glas und rufen ebenfalls: „Zum Wohl! Auf dein (Ihr) Wohl! “: oder auch „Prosit!“ und „Prost!“ Wenn man Wein trinkt, bestellt man entweder eine Flasche oder offene Weine, d.h. Weine glasweiße. In einer guten Gaststätte sucht man die Weine nach der Weinkarte aus. In den meisten Gaststätten kann der Gast auch etwas zu essen bekommen. Er ruft oder winkt den Kellner heran und sagt zu ihm: „Bitte die Speisekarte!" oder „Herr Ober, was gibt es zu essen?“ Auf der Speisekarte sucht er sich ein warmes oder kaltes Gericht aus und bestellt dann etwa: „Herr Ober, bringen Sie mir bitte (ich hätte gern) ein Rumpsteak mit Bratkartoffeln und grünem Salat, ein Wiener Schnitzel, ein Schweinekotelett, Ruhreier (Spiegeleier) mit Schinken, eine kalte Platte, ein Sandwich, eine Portion gekochten Schinken, Forelle, Flunder, Scholle, Schellfisch, ein Wurstbrot, ein Käsebrot, eine Gemüseplatte!“ usw. Wer Vegetarier ist kann auch in einer vegetarischen Gaststätte essen, wo es nur vegetarische oder Rohkostgerichte gibt. Für Leute, die es eilig haben, gibt es Selbstbedienungsrestaurants (Schnellimbissstuben, Schnellgaststätten). Sehr beliebt sind die Cafes, die meist geschmackvoll eingerichtet sind. Zum Kaffee oder Tee bestellt man Kuchen oder Gebäck aller Art. Manche Kaffeehäuser haben sogar eine Musikkapelle (Konzertcafes), aber viele Menschen gehen absichtlich in ein Kaffeehaus, von dem sie wissen, dass es dort keine Musikkapelle und keinen Musikautomaten gibt.

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Aufgaben I. Bier 1. Was glauben Sie? Welches Getränk ziehen die Deutschen vor?  a) Schnaps  b) Bier  c) Sekt  d) Rotwein 2. Welche deutschen Biermarken kennen Sie? 3. Welche Biermarken sind in Russland populär? Russische Biersorten Deutsche Biersorten

4. Definieren Sie «Bier» mit einem Satz. Sie können jedes beliebige Merkmal von Bier erwähnen. Dabei können Ihnen vielleicht die folgenden Wörter helfen: schaumig - neнистый dunkel - hell der Weizen - nшеница das Malz - coлод der Hopfen - xмель 5. Bilden Sie zusammengesetzte Substantive mit dem Wort «Bier». Merken Sie sich ihre Bedeutungen: 6. Was isst man gern zu Bier? 7. Was assoziieren Sie mit «Bier»?

Alkoholgetränk 8. Trinkkultur und Alltagsleben ... Sind sie miteinander verbunden? Wie? Was ist Trinkkultur? Ist sie ein Teil der Alltagskultur? Machen Sie Assoziogramme: a) unerschütterliche Ruhe b) ein Körperdefekt bei Männern, die viel Bier trinken c) kleine Bier trinkende Gesellschaft, Stammtischgesellschaft d) übermäßiger fiifer e) Gartenlokal, in dem vorzugsweise Bier ausgeschenkt wird f) Trinkglas für Bier 9. In der deutschen Sprache gibt es viele Sprichwörter über Bier. Lesen Sie die nachstehenden Sprichwörter und überlegen Sie sich, welche Sprichwörter die Rolle des Bieres positiv und welche negativ einschätzen? Positiv Negativ

a) Auch gutes Bier macht böse Köpfe. b) Beim Bier gibt's viel tapfere Leut'. 55

c) Starkes Bier und schwache Köpfe passen nicht zusammen. d) Wenn das Bier eingeht, geht der Mund auf. 10. Welche Sprichwörter entsprechen den nachstehenden Situationen? 1. Man soll nicht viel Bier trinken, wenn man Spirituosen nicht verträgt. 2. Der überflüssige Bierkonsum wirkt auf manche so, dass sie aggressiv werden. 3. Dem Bier ist es schwer zu widerstehen. 4. Ein Mensch wird mutig, erst nachdem er Bier getrunken hat. Situation l 2 3 4 Sprichwort 11. Kennen Sie noch andere deutsche Sprichwörter über Bier? Gibt es in der russischen Sprache Sprichwörter, deren Bedeutung ähnlich ist? Schreiben Sie diese Sprichwörter auf. 12. Lesen Sie den Text. Beachten Sie folgende Wörter und Redewendungen: hinaus npu обозначении перехода через к-л. предел:. über etw. (A) hinaus – свыше, сверх ч-л. darüber hinaus – cверх того bürgen vi (für A) – pyчаться, отвечать за к-л., ч-л. wer bürgt mir dafür, dass... –кто мне поручится за то, что…? verkünd(ig)en vt – npoвозглашать, объявлять überregional a –надрегиональный, выходящий за пределы одной области Brauerei f =, -en – пивоваренный завод spucken vi - плевать auf j-n, auf etw. (A) spucken –наплевать на кого-л. vertreiben vt – npодавать, сбывать Gerste/ -ячмень TEXT B Flüssiges Brot Zwei wichtige Daten markieren die Geschichte des deutschen Bieres: Das Jahr 1516 und das Jahr 1987. Beide Marksteine haben mit dem zu tun, was deutsches Bier über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte und für seine Qualität bürgt: dem Reinheitsgebot. Es kommt aus Bayern, dem «Land des Bieres». Hier verkündete Herzog Wilhelm IV. am 23. April 1516 das bis heute gültige älteste Lebensmittelgesetz der Welt: das Bayrische Reinheitsgebot. Gerste, Hopfen und Wasser - nur aus diesen Grundstoffen darf in Deutschland Bier hergestellt werden, und so wird es auch bleiben, trotz des vernichtenden Urteils vom 12. März 1987. Damals zogen die deutschen Brauer vor den Europäischen Gerichtshof- und kamen geschlagen zurück. Justitia und die EU hatten ihnen ins Bier gespuckt: Deutschland wurde verdonnert, auch den Import von Bier zuzulassen, das nicht nach dem hier gültigen Reinheitsgebot gebraut wurde. Heftige Diskussionen an den Stammtischen des Landes endeten mit der übereinstimmenden Meinung, dass selbst schuld sei, wer «dieses importierte Zeug saufe»: Bier mit Kirschen, Erdbeeren, Koriander, Zucker, Honig, wie es zum Beispiel aus Belgien kommt. Was den Biergeschmack betrifft, so ist die Nation eindeutig geteilt: Im Norden dominiert Pils, im Süden bevorzugt man Helles, Dunkles und Exportbier. Die Hochburgen des obergärigen Bieres sind Berlin (Berliner Weiße), Düsseldorf (Alt) und Köln (Kölsch), Leipzig (Gose) und Bayern (Weißbier).

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II. Stimmt das oder stimmt das nicht? Suchen Sie im Text die Stellen, die folgende Überlegungen bestätigen oder widerlegen. Ja

Nein

















l. Das Reinheitsgebot wurde in Bayern verfasst. 2. In Deutschland darf nur deut_ sches Bier verkauft werden. 3. Das Reinheitsgebot hat man 1987 geschrieben. 4. In Berlin bevorzugt man dunkle Biersorten. dddddunk 5. Die deutschen Biere dürfen Nur nur aus Grundstoffen Gerste, Hopfen, Wasser gebraut werden.

1. Beantworten Sie die Fragen zum Text: 1. Was ist im Jahre 1516 und 1987 passiert? Welche Bedeutung hat es für das deutsche Bier gehabt? 3. Worin bestand das Reinheitsgebot? Von wem und zu welchem Zweck wurde es verfasst? 4. Hatten deutsche Bierhersteller Recht, als sie Beibehalten des alten Reinheitsgebotes forderten? 4. Welches Urteil hat der Europäische Gerichtshof in Bezug auf das Bier gefällt? 5. Wie hat man in Deutschland diese Entscheidung empfunden? 6. Was halten deutsche Verbraucher von diesen Änderungen? 7. Aus welchen Grundstoffen soll laut dem Reinheitsgebot das Bier bestehen? 8. Wovor haben die deutschen Bierhersteller Angst? Vor eventueller Konkurrenz? Oder davor, dass Traditionen verloren gehen? 9. Welche Biersorten bevorzugt man im Norden und welche im Süden Deutschlands? Projekt 1. Machen Sie eine Umfrage in der Gruppe. Lassen Sie Ihre Freunde Fragen beantworten, die Sie im Voraus vorbereitet haben, z. B. Trinken Sie gern Bier? Wann haben Sie Ihr erstes Bier getrunken? Trinken Ihre Freunde, Ihre Eltern Bier? Ist das gesund ? usw. Fassen Sie die Ergebnisse der Umfrage zusammen und berichten Sie darüber in der Gruppe. 2. Bereiten Sie Werbung bzw. Antiwerbung für Bier vor. Schreiben Sie Werbe- bzw. Antiwerbetexte über den Bierkonsum unter den Jugendlichen. Begründen Sie Ihren Standpunkt. Inszenieren Sie diese Texte in der Gruppe oder machen Sie einen kurzen Film oder einen Spot für das Fernsehen. Quellen: 1. Culinaria. Deutsche Spezialitäten. Könemann Verlagsgesellschaft 1999. 2. Das literarische Menü. Insel Verlag 1997. 3. Krumm H.-J. Unterrichtsprojekte // Fremdsprache Deutsch, Heft 4, 1991. 4. Neuner G., Hunfeld H. Methoden des fremdsprachlichen Deutschunterrichts. Berlin: Langenscheidt 2001. ° Ist das Bier im Manne, dann ist der Verstand in der Kanne. ° Wein auf Bier, das rat’ ich dir; Bier auf Wein, das lass sein. ° Wenn du dir Bier leisten kannst, trink Wasser, wenn du dir Wein leisten kannst, trink Bier. ° Zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils.

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LEKTION 7.2 Fischgerichte 1. Beantworten Sie die Fragen. 1. Welche Rolle spielt der Fisch im Leben der Menschen? 2. In welchen Regionen ist der Fisch das wichtigste Nahrungsmittel? 3. Welche Bedeutung hat der Fisch für die Gesundheit der Menschen? 4. Welche lebenswichtigen Stoffe enthält der Fisch? 2. Lesen Sie den nachfolgenden Text. Protein aus Nord- und Ostsee Wie sehr der Mensch seine Umwelt unter dem Aspekt der Nahrhaftigket betrachtet, macht ein Beispiel aus der Sprachgeschichte deutlich: Die Etymologen vertreten die Theorie, dass das westindogermanische Wort für „Fisch“, dessen Stammwort in einigen Sprachen übrigens gleichbedeutend mit „Nahrung, Speise“ ist, zunächst ausschließlich das Nahrungsmittel bezeichnete, „Fisch“ war Synonym für „Zukost“ zum Brot und wurde erst später als Gattungsbezeichnung auf die Lebewesen im Wasser übertragen. Ein proteinreiches Zubrot lieferten Fische schon den Jägern und Sammlern. Der Angelhaken gehört zu den ältesten Geräten des Menschen. In der mitteleuropäischen Ernährung spielte Fisch aber jahrhundertelang kaum eine Rolle. Volksnahrungsmittel war Seefisch nur an den Küsten. Heute beträgt der Fischverbrauch in Deutschland pro Kopf und Jahr rund 15 Kilogramm, nur zwei davon sind Süßwasserfische. 3. Beantworten Sie folgende Fragen: 1. Welche Bedeutung hatte früher das Wort „Fisch“? 2. In welchen Sprachen klingt das Wort „Fisch“ ähnlich? 3. Kennen Sie sich in den Fischarten aus? Prüfen Sie sich.

Wie heißen diese Fische auf Deutsch?

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Erstellt von Dr. Nadeshda Danilowa (Moskauer Staatliche Linguistische Universität) und Dr. Irina Morosowa (Staatliche Universität-Hochschule für Wirtschaftswissenschaft), „Deutsch“ Nr. 18/2004

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LEKTION 7.3 KREATIV? Testanweisung Eine Situation kann man oft unterschiedlich deuten und erklären. Notieren Sie alle Erklärungsmöglichkeiten, die Ihncn für die folgenden Situationen einfallen. Schreiben Sie nur die enlsprechenden Stichworte auf.

1. In der Ecke eines Restaurants sitzt eine junge Frau. Sie trinkt cincn Kaffee und wischt sich manchmal eine Träne von der Wange. Erklärungsmöglichkeiten

2. Herr L. Ist zwei Tage im Urlaub. An der Rezeption sagt der Portier zu ihm: „Ihre Firma läβt ausrichten, sie sollen heute nachmittags unbedingt zurückrufen.” Erklärungsmöglichkeiten

3. Herr R. Kauft zwei Flaschen Whisky, um sich zu betrinken. Erklärungsmöglichkeiten

4. Herr W. War immer sehr schweigsam und ernst. Seit einiger Zeit ist er wie umgewandelt. Er wirkt erleichtert und lächelt häufig vor sich hin. Erklärungsmöglichkeiten

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LEKTION 7.4 HOCH DIE HOSEN nach Günter Kunert Es war an der Zeit, eine neue Hose zu kaufen. Ich trat in ein Konfektionsgeschäft, in dem es ziemlich voll war, denn die Uhr ging auf sechs. Hinter dem Tisch mit Hosen stand ein älterer, dicker Mann. Ich trat an seinen Verkaufstisch und sagte: „Ich möchte eine Hose haben!“ Der Dicke maß mich mit einem Blick, legte dann einen Packen Hosen aut den Tisch und sagte: „Größe vierundvierzig. Paßt!“ Die Hosen waren teils grau und teils braun und nur für einen sehr kalten Winter bestimmt. „Haben Sie keine Hosen aus Popeline?“, fragte ich, „und vielleicht eine andere Farbe? Man trägt seit einem Jahr blaue und olivgrüne Hosen...“ Der Verkäufer lachte durch die Nase. „Mir können Sie nichts vormachen. Ich bin lange genug Verkäufer, um zu wissen, was man trägt. Also wollen Sie so eine Hose oder nicht?“ Er zog eine Hose aus dem Packen und sagte: „Die ist richtig!“ „Aber die ist doch viel zu lang“, protestierte ich. „Die anderen sind noch viel länger“, sagte er, „aber wenn Sie unbedingt wollen, können Sie auch die anderen anprobieren. Herrgott, wenn alle Kunden so wären...“ Diese letzten Worte sagte er einem anderen Verkäufer, der hinter dem Verkäufertisch hin und her ging. Mein Verkäufer hängte mir die Hose über den Arm und zeigte irgendwo in die Tiefe des Ladens. Mir blieb nichts anderes übrig, als zur Kabine zu gehen. Ich zog dort meine Hose aus, hängte sie an einen Haken und zog die andere an. Natürlich war sie viel zu lang. Und zu weit war sie auch. Das war keine Hose für einen Einzelmenschen, sondern für ein ganzes Kollektiv. Ich zog die Hose wieder aus und setzte mich in Unterhose auf einen Stuhl. Die Zeit verging und verging. Plötzlich wurde der Vorhang aufgerissen: vor mir stand der dicke Verkäufer. „Was ist denn nun?“ fragte er unzufrieden, „wir wollen ja auch mal nach Hause gehen!“ „Aber diese Hose paßt doch nicht...“ begann ich. Wortlos packte er die Hose und verschwand. Gleich darauf merkte ich, dass er auch meine Hose mitgenommen hatte. Ich wollte schreien, aber es war zu spät. Verzweifelt saß ich in der Kabine und wartete. Der Lärm im Laden wurde immer schwächer. Ich sah durch den Vorhang: der Laden war bis auf einen Verkäufer leer, und der Verkäufer war nicht meiner. Da stürzte ich vor. „Wo ist meine Hose?“ schrie ich, „wo ist der dicke Verkäufer?“ „Der Herr wünschen?“ fragte der Verkäufer, während er seinen Hut aufsetzte. „Ich will meine Hose zurückhaben,“ sagte ich. Der Verkäufer verstand nicht. „Nicht ohne Hose!“ sagte ich. „Jetzt wird nicht mehr verkauft. Es ist schon fast eine halbe Minute nach sieben. Alles ist schon abgeschlossen." „Aber meine Hose ist verschwunden...“ „Für Diebstähle tragen wir keine Verantwortung. Jeder muß persönlich wachsam sein. Kommen Sie nächsten Monat wieder, vielleicht sind dann neue Hosen eingetroffen... Also bitte...“ Ich versuchte etwas zu sagen, aber er schob mich aus der Hintertür auf den Hof. Da stand ich, bleich und in Unterhose. Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging auf die Straße. Ich weiß nicht, wie ich nach Hause gekommen bin. Drei Tage später sah ich in der Zeitung das Bild eines Menschen, der nur ein weißes Hemd und eine weiße Hose anhatte. Darunter stand: „Ein Gast aus Indien besuchte unsere Stadt.“ Das war ich. Das Bild habe ich in meine Tasche gesteckt. Für alle Fälle, denn morgen gehe ich mir eine neue Hose kaufen. 1. Hoch die Hosen — да здравствуют брюки 2. es war an der Zeit — пришло время 3. mir können Sie nichts vormachen — меня Вы не проведете 4. wenn alle Kunden so wären — если бы все покупатели были такие

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LEKTION 7.5 EXQUISIT

1. Aufgaben für die bildgebundene Kommentierung - Beurteilen Sie das Aussehen des Mannes auf Bild 1! - Formulieren Sie in einem Monolog, welche Gedanken dem Mann auf Bild 1 durch den Kopf gehen! - Mit welchen Worten versucht der Verkäufer auf Bild 3, den Kunden um Kauf des Anzugs zu bewegen? - Wie verhält sich der Kunde auf Bild 3 dem Angebot des Verkäufers gegenüber?

- Beschreiben Sie, welche Tätigkeiten (des Kunden und des Verkäufers) auf den Bildern 4 bis 7 dargestellt sind! 62

- Welche seelischen Regungen widerspiegeln sich auf dem Gesicht des Kunden und auf dem des Verkäufers auf den Bildern 5 und 8 ? - Wie sieht der Kunde in dem neuen Jackett auf Bild 5, 7 und 8 aus? - Gestalten Sie anhand der Bilder 3 bis 9 einen Dialog zwischen dem Verkäufer und dem Kunden! - Wie wirkt der neue Anzug auf den Käufer und auf die Passanten? - Beschreiben Sie das Verhalten des Mannes auf den Bildern 11 und l2!

2. Aufgaben für die bildgebundene Kommentierung - Erzählen Sie kurz, worum es bei dieser Bildergeschichte geht! - Warum hat der Karikaturist diese Bildergeschichte „Exquisit“ genannt? - Führen Sie einen Dialog zwischen dem Kunden und dem Verkäufer anhand der Bildergeschichte! - Erzählen Sie anhand der Bildergeschichte ausführlich die Geschichte vom mißglückten Anzugkauf!

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LEKTION 8.1 Russische Kunden sind sehr markenorientiert „Die Russen sind für ihren außergewöhnlichen Geschmack bekannt. Sie lieben Gold und sind extrem markenorientiert“, konstatiert Wendelin von Boch, Vorstandsvorsitzender der deutschen Edelmanufaktur Villeroy&Boch. „In Russland verkaufen sich nur die teuersten Produkte“, so von Boch, dessen Unternehmen seit 1994 wieder auf dem russischen Markt aktiv ist. Schon zu Zarenzeiten hatten die Porzellanhersteller aus Mettlach Moskauer Nobelhotels mit erlesenen Kacheln ausgeschmückt. Heute, zehn Dekaden später, fungiert Wendelin von Boch als Ausstellungspräsident der „German Living 2003“ - dem ersten deutschen Gemeinschaftsand auf der „Ambiente Rossija“. 26 Firmen aus ganz Deutschland präsentierten Anfang Oktober auf 800 Quadratmetern Produkte und Marken aus den Bereichen Ess- und Tischkultur, Einrichtung und Wohnen sowie Geschenke, Schmuck und Pflegeprodukte. In Russland stößt man Konsumgütern dieser Art derzeit auf großes Interesse, so die Veranstalter der Frankfurt AG, die bereits zum fünften Mal die „Ambiente" in Moskau ausrichten: Auf 5 000 qm präsentieren in diesem Jahr 156 Aussteller aus zwölf Ländern, u. a. aus China, Italien, Spanien und Dänemark ihre aktuelle Kollektion der Produktfelder Glas,-Porzellan, Keramik, Besteck, Küchengeschirr, Möbel, Accessoires und Dekoration, Bilder und Beauty. Kundschaft gibt es genug, zahlreiche Interessierte der Marke „neue Russen“ flanieren im Zentralen Haus der Künstler zwischen glänzenden Kandelabern, Messern aus Solingen, Bratpfannen aus Fischbach und modisch geschwungenen Blumenvasen in Türkis. Die Zahl der Besserverdienenden wird mit etwa elf Millionen Familien angegeben, etwa 35 Prozent der Russen zählen zur finanzkräftigen Mittelschicht. Die private Verbrauchernachfrage stieg 2001 um 10,8 Prozent, in diesem Jahr liegt der Wert schon jetzt bei 7,5 Prozent. Außerdem haben Konsumgüter aus Deutschland in Russland einen guten Ruf. Aus diesem Grund unterstützt die Bundesregierung die Auslandsmessebeteiligung der deutschen Wirtschaft mit 35 Millionen Euro in diesem Jahr. Mit Umsätzen von 14,5 Millionen USD sei Deutschland für Russland der wichtigste Import- und Exportpartner. Wachsende Importe aus Deutschland stimmen den Frankfurter Messechef optimistisch für künftige Aktivitäten. „Die Rahmenbedingungen sind zum einen sehr attraktiv für deutsche und europäische Unternehmen, ihre Produkte in Russland zu präsentieren“, so von Zitzewitz. „Zum anderen ist gerade bei kleineren und mittelständischen russischen Unternehmen das Interesse an internationalen Fachmessen im eigenen Land besonders groß.“ Hier könnten sie sich mit geringem finanziellem Aufwand einen ersten Zugang zu den Exportmärkten verschaffen. Moskauer Deutsche Zeitung, Nr. 22 Dana Ritzmann Äußern Sie sich zum Text

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LEKTION 8.2 Wie Kellner ihr Trinkgeld leicht verdoppeln können Nijmegen - Kellner, die viel Trinkgeld bekommen möchten, sollten die Bestellung ihrer Kunden wörtlich wiederholen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Psychologen der Universität Nijmegen (Niederlande). Die Wissenschaftler ließen die eine Hälfte der Kellnerinnen eines Restaurants die Bestellung der Gäste noch einmal nachsprechen, die übrigen wurden angewiesen, etwas anderes Freundliches zu sagen, wie etwa «wird gleich gebracht». Die Serviererinnen, die die Worte ihrer Gäste wiederholten, erhielten durchschnittlich fast doppelt so viel Trinkgeld. Die positive Wirkung der Imitation in verschiedenen sozialen Bereichen bestätigen auch andere Testreihen der Psychologen. Demnach seien Menschen hilfreicher gegenüber Personen, die die gleiche Körperhaltung und Mimik wie sie selbst annehmen, zum Beispiel ebenfalls mit dem Fuß wippen oder in der gleichen Weise mit der Hand durch das Gesicht fahren. «Nachahmung verschafft eine Art Wir-Gefühl», erklärt der Forscher Rick van Baaren, die nachgeahmte Person fühle sich in ihrem Auftreten anerkannt und bestätigt. Diese Methode ist denn auch bei Geschäftsleuten schon lange bekannt. Sie wissen, dass Menschen sich gerne selbst hören oder sehen und machen sich das zu Nutze. Aufgaben 1.1. Was meinen Sie: Um welchen Beruf geht es? Der 6-jährige Thomas erklärt: «Diese Menschen sind sauber gekleidet, höflich, lächeln ihre Gäste freundlich an, bedienen sie und bekommen Trinkgeld.» 1.2. Ist es üblich, der Bedienung ein «Trinkgeld» zu geben? 1.3. Wie können Kellner ihr Trinkgeld leicht verdoppeln? 2. Arbeit am Wortschatz 2.1. Welche Bedeutung hat das Substantiv „Trinkgeld“ Definieren Sie es bitte. Nennen Sie weitere Zusammensetzungen mit Geld als zweiter Komponente. Setzen Sie die Reihe fort: das Taschengeld, ... 2.2. An drei Sonntagen des Monats isst mein Bekannter in einer Gaststätte, einmal in der besten der Stadt, dann auf dem Dorf und schließlich an einer Straßenecke in der Vorstadt. Welche Bezeichnungen wären für die verschiedenen Gaststätten zutreffend? Welche Bezeichnungen passen für keine der charakterisierten Gaststätten? Wann/wofür würden Sie sie gebrauchen? das Lokal • die Gastwirtschaft • die Kneipe • die Spielunke • das Wirtshaus • die Budike • das Restaurant • der Gasthof • der Dorfkrug • die Kantine • die Raststätte • das Cafe • die Imbissstube • die Mensa • die Schenke • die Kneipe 2.3. In welcher Situation sind Sie a) Kunde, b) Patient, c) Gast? Wer ist jeweils Ihr Partner? 2.4. Mit welchen Verben lassen sich die folgenden Substantive verbinden? Bringen Sie Satzbeispiele: a) das Restaurant... das Trinkgeld... die Bestellung... die Gäste... die Speisen... b) bedienen • aufgeben • auftragen • bekommen • annehmen • bestellen • besuchen • geben • servieren • verdoppeln • schließen • empfangen • eröffnen • erhalten • wiederholen • ausführen 2.5. Geben Sie den Inhalt der folgenden Witze wieder und erklären Sie die Ursachen der kommunikativen Missverständnisse: a) Ein junges Ehepaar mit Kind betritt eine Gaststätte, setzt sich, wickelt Stullen aus und beginnt zu essen. Sofort eilt die Serviererin herbei und sagt: «So geht es aber nicht. Sie müssen etwas bestellen...» Der Mann darauf: «Bestellen Sie dem Objektleiter einen schönen Gruß und sagen Sie ihm, er soll Musik machen!» b) Ruft einer mit Donnerstimme durch das Lokal: «He, Ober, was macht mein Bier, das ich vorner Viertelstunde bei Ihnen bestellte?» - Ober: «Drei Mark fünfzig, mein Herr!» c) Gast: «Schon seit dreißig Minuten versuche ich, dieses zähe Beefsteak in Stücke zu schneiden!» Kellner: «Keine Eile! Wir schließen erst um eins.» 65

d) «He, Herr Ober, feuern Sie Ihren Koch! Das Schnitzel ist zäh wie eine Schuhsohle!» - «Das kann nicht sein, mein Herr. In diesem Lokal wurden schon Schnitzel gebraten, da waren Sie noch gar nicht auf der Welt.» - «Mag sein, aber weshalb werden sie denn erst heute serviert?» 2.6. Gruppieren Sie die Synonyme zueinander: die Kellnerin • die Imitation • die Gebärde • die Serviererin • die Geste • die Nachahmung 2.7. Lesen Sie die Anekdote und achten Sie auf den Gebrauch der Vokabeln mit der Bedeutung „nachahmen“. 2.8. Setzen Sie bitte passende synonyme Verben aus dem Kasten ein: nachahmen • nachäffen (abwertend) • nachbilden • nacharbeiten • nachsprechen • imitieren • kopieren • nachmachen • nachtun • wiederholen 2.9. Von manchem wird gesagt, er „rede mit Händen und Füßen“. Was ist damit gemeint? 2.10. Ordnen Sie den Bildern die sprachlichen Bezeichnungen zu: Bild 3 Bild 5

Bild 1 Bild 4

Bild 6

Bild 2 a) den Kopf in die Hand stützen; b) die Hände drücken/ schütteln; c) mit den Schultern zucken; d) sich an die Stim tippen; e) sich die Hände reiben; f) die Arme hinter den Kopf legen. 2.11. Was bedeuten die o. a. Gebärden? Ordnen Sie die folgenden Aussagen den Bildern l-6 zu: a) Ich weiß nicht, b) Guten Tag! c) Es ist wunderbar! d) Wie konnte ich das vergessen! e) Es ist todlangweilig! f) Ich weiß alles! Ich bin der Klügste! 2.12. Lesen Sie die Anekdote und achten Sie auf den Gebrauch der Vokabeln mit der Bedeutung «nachahmen». Nur Dritter Charlie Chaplin hatte und hat unzählige Nachahmer. Vor Jahren fand in der Faschingszeit ein großes Maskenfest statt. Die 3.12. Gibt es Unterschiede zwischen den Gesten, die man in unserem Heimatland macht, und denen, die Deutsch-Muttersprachler machen, wenn sie ausdrücken wollen: «Das verstehe ich nicht!» - «Er ist vernickt!» Wie zählt man mit den Fingern? Welche Unterschiede sind Ihnen noch aufgefallen? 2.13. Zeigen Sie die Gebärden, die im Text erwähnt werden. 2.14. Mit welchen Adjektiven lassen sich die folgenden Substantive verbinden: die Wirkung:... die Mimik:... die Geste:... positiv • lebhaft • leidenschaftlich • hilflos • nachhaltig • gleich • negativ • verlegen • schnell • eindringlich • arm • langsam • stark • schwach • sparsam • einfach • pathetisch • therapeutisch

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LEKTION 8.3 Die Jubiläumskundin E. A. Golla Die Direktion des großen Kaufhauses hatte beschlossen, den millionsten Kunden zu ehren. Alles war vorbereitet: Der Haupteingang und die Verkaufshalle zu ebener Erde waren festlich geschmückt, und eine Musikkapelle stand bereit; natürlich waren auch Presse, Funk und Fernsehen zu Gast.[1] Nun war es so weit.[ 2] Der millionste Kunde betrat das Haus. Es war eine Kundin. Der Direktor trat auf sie zu, die Musikkapelle spielte einen Tusch, die Mikrofone lauschten, und die Fernsehkameras summten. „Gnädige Frau“, sagte der Direktor mit feierlicher Stimme, „ich begrüße Sie im Namen der Direktion und der Belegschaft unseres Hauses als millionsten Kunden. Ich darf Ihnen diese Blumen und dieses Geschenk überreichen, und ich bin entzückt, dass unser millionster Kunde eine so charmante Dame ist. Freuen Sie sich mit uns und allen unseren Gästen, die Ihnen zu Ehren[3] hier versammelt sind.“ Er machte eine kleine Pause für die Fotografen und fuhr dann fort: „Fotoapparate, Mikrofone und Fernsehkameras und damit viele Menschen in Stadt und Land[4] sind Zeugen dieses Augenblicks, der uns für viele Jahre unermüdlichen Dienstes am Kunden belohnt. Bitte, liebe gnädige Frau, sprechen Sie ein paar Worte! Gewiß besuchen Sie nicht zum erstenmal unser Kaufhaus. Bitte sagen Sie uns, was hat Sie heute zu uns gefuhrt?“ Die Kundin hatte sich gefaßt und lächelte wirklich, wenn auch ein bißchen gezwungen. Dann sagte sie leise: „Wenn ich ganz ehrlich sein soll[5:] Eigentlich wollte ich mich heute nur über die schlechte Bedienung in Ihrem Kaufhaus beschweren“ Aufgaben 1. Beantworten Sie die Fragen zum Text „Die Jubilaumskundin“: 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Was beschloß die Direktion des großen Kaufhauses zu machen? Was war festlich geschmückt? Wer betrat das Kaufhaus? Was spielte die Musikkapelle? Was sagte der Direktor mit feierlicher Stimme? Was sagte die millionste Kundin?

2. Können Sie sagen, 1. was der Direktor des großen Kaufhauses sagte?; 2. was die Musikkapelle spielte?; 3. wer das große Kaufhaus betrat?; 4. wen die Direktion des Kaufhauses zu ehren beschloß?; 5. wie der Haupteingang geschmückt war?; 6. was der Direktor der millionsten Kundin überreichte? 3. Bilden Sie Sätze mit den Wortverbindungen:1. vorbereitet sein; 2. zu Gast sein; 3. das Haus betreten; 4. einen Tusch spielen; 5. mit feierlicher Stimme; 6. im Namen der Direktion; 7. das Geschenk überreichen; 8. entzückt sein; 9. eine kleine Pause machen; 10. für viele Jahre; 11. ein paar Worte; 12. zum ersten Mai; 13. ganz ehrlich sein; 14. sich über die schlechte Bedienung beschweren natürlich waren auch Presse, Funk und Fernsehen zu Gast — естественно, также представители прессы, радио и телевидения. 2 Nun war es so weit. — И вот настал момент. 3 Ihnen zu Ehren. — в вашу честь 4 in Stadt und Land — повсюду: в городе и в деревне 5 Wenn ich ganz ehrlich sein soil — Если быть до конца откровенной 1

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были

приглашены

LEKTION 9.1 URLAUBSANZEIGEN. PERSÖNLICHER BRIEF AUS DEM URLAUB Urlaub im Hotel Alpenhof Im Herzen der Holsteinischen Familiäres, neu erbautes Urlaubshotel Schweiz: Bad Malente, Parkhotel mit allem Komfort und vielen Admiralsholm attraktiven Freizeiteinrichtungen Tel.: 07777/7 77 7 Fax: 77 77 77 (Schwimmbad, Teich etc.) Bei gleichen Preisen bieten wir 7 Tage HP im DZ mit DU/WC, Tel., zusätzlich: Traumhafte Ortsrandlage · TV, Musikabend, geführte 1 Std. Ruhe · 200 m Seeufer · 8000 m2 Wanderung, Park · Boote · 1 a Restaurant · Grillabend und vielem mehr alle Zimmer mit Seeblick · Reiseleiter- ö$ 3.650,- (€ 525, - ) pro Person Kassetten für Tagesausflüge · Fam. Walchhofer A-5532 Filzmoos Aktivitätenwochen auch für Tel. 0043/6453/87 000 · Alleinreisende · Sonderangebote · Fax 00 00/7777/77 888 Spaß Internet: http://www.alpenhof.com Informationen: 23417 Bad Malente, Schweizer Str. Malen Modellieren Fotografieren ... in traumhaft schönem Park einer alten Schlossanlage auf einem Berg mit phantastischer Aussicht, 25 km von FRACHTSCHIFF-REISEN Turin, unter Anleitung erfahrener 1 Wo. Nord-/Ostsee ab € 1.015,Dozenten. 83 Tage Fernost/USA ab 11.620,Kursgebühr: € 1380,- incl. HP und weltweit 40 Routen bis 12 Wo. Unterkunft im Schloss (bei eigener Prospekt: 0 46 42 - 66 86 Anreise!) FRACHTSCHIFF TOURISTIK- INT Informationen anfordern bei MARSCHALL · 24376 ART HASSELBERG PRO jekt Sebastian Probst Luxemburger Str. 272 50345 Würth · Tel./Fax: 022 000 / 7777777 1. Gespräch: Jemanden von etwas überzeugen Suchen Sie sich einen Ferienort aus. Suchen Sie sich einen Partner, der einen anderen Ort gewählt hat. Versuchen Sie, Ihren Partner von den Vorzügen Ihres Urlaubsortes (und den Nachteilen seines Ortes!) zu überzeugen. Vielleicht einigen Sie sich auf einen gemeinsamen Ferienort? 2. Schreiben Sie einen kurzen Brief an das ausgewählte Hotel und bitten Sie um nähere Informationen. 3. Persönlicher Brief aus dem Urlaub Sie machen Urlaub an einem dieser Ferienorte. Schreiben Sie einen Brief an eine Person in Deutschland und erzählen Sie von Ihrem ganz besonderen Urlaub, den Vorteilen, die der Ort bietet, und den eventuellen Nachteilen. Vergessen Sie nicht das Datum, die Anrede und die Grußformel am Ende!

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LEKTION 9.2 1. Fernsehprogramm Fünf Jugendliche wollen Urlaub vom Fernsehen machen, es sei denn, es kommt eine Sendung, die sie wirklich interessiert. Schreiben Sie unter die Namen die Tage, Anfangszeiten und Sender. Nicht für alle ist etwas dabei, eine Person wird sich allerdings zwei Sendungen ansehen. Jan muss jede Sportsendung sehen. _________________________________________________________ Petra studiert Medizin. _________________________________________________________ Ernst begeistert sich für Tiersendungen. _________________________________________________________ Paula interessiert sich für Archäologie. _________________________________________________________ Clarissa ist Musikfan. _________________________________________________________ Schluss mit Algen an der Adria, ein Er gehört zu den Nachtschwärmern Ende mit Teer und Bakterien am Australiens: Nur im Dunkeln lässt sich Badestrand! Millionen der Wombat blicken. Dann grast das sonnenhungriger Urlauber fordern possierliche Beuteltier auch mal auf azurblaues, klares Wasser und eine einer Rinderweide. Zum Unmut der saubere Umwelt für ihr Geld. Damit Farmer. Sie haben den Wombat die Gäste nicht zu Hause bleiben, deshalb lange Zeit verfolgt. Matthew müssen die Anrainerstaaten handeln. Lovering und Jonathan Holmes zeigen Italien, Spanien und jetzt auch Tiere des fünften Kontinents, die Frankreich bauen vermehrt 'normale' Besucher nicht so leicht vor Kläranlagen in Küstennähe. Die Natur die Linse bekommen. dankt es ihnen. Montag, 30.6., ARD, 21.00 Uhr Mittwoch, 2.7., ARD, 21.45 Uhr Kennen Sie das? Morgens auf die Dick und faul liegen die Seehunde im Waage -und schon wieder ein Kilo Sand. Und scheinen schon von der mehr darauf. Mit solchen Problemen nächsten Portion Fisch zu träumen, die plagt sich Konishiki schon längst ihnen an der Mündung des Ythan nicht mehr herum. Das Gewicht des beinahe von selbst ins Maul schwimmt. 33-jährigen Hawaiianers wird auf Hier an der Ostküste Schottlands haben zarte 267 bis 284 Kilo geschätzt. Bei die Raubtiere aus der Familie der einer Größe von 1,85 Metern liegt er Hundsrobben neben Eiderenten , damit hauchdünn über dem Rotschenkeln und vielen anderen Idealgewicht ... Vogelarten 'ihr' Paradies gefunden. Montag, 23.7.,N3, 23.00 Uhr Sontag, 22.7., N3, 20.15 Uhr Hier gibt es keine quälenden Ohne ein gewisses Maß an Schläuche und tickenden Destruktivität ist die Oper zum Tode Apparaturen, die das Leben verurteilt. Nur aus Ruinen entsteht todkranker Menschen um Stunden Neues. Darin stimmen Heiner Müller oder Tage verlängern. Vielmehr und Pierre Boulez überein. In dem beobachtete Autor Jörg Peter Bierach Gespräch berichtet der französische im ersten saarländischen Hospiz, dass Komponist u. a. über Entwürfe des Ruhe, Beistand und der Erhalt ihrer Dramatikers für ein gemeinsames Würde den Sterbenden die Angst vor Musikdrama. dem Tod nehmen können. Montag, 23.7., RTL, 23.00 Uhr Samstag, 21.7., 3 SAT, 18.00 Uhr 69

2. Recht im Alltag Lesen Sie die Zeitungsausschnitte und ordnen Sie sie den richtigen Nummern zu. Kreuzen Sie an, ob der Kläger sein Geld (teilweise) zurückbekommt. Bekommen die Kläger ihr Geld zurück? Text Ja Nein Zum Teil 1. Jemand hat eine Pauschalreise gebucht, bekommt jedoch statt des Einzelzimmers ein Doppelzimmer, das er mit einem Schnarcher teilen muss. 2. In einem Ferienhaus sind im Schlafraum keine Fenster, sondern nur Glasbausteine. 3. Statt des gepriesenen Hotelzimmers mit Meeresblick sah der Urlauber lediglich auf eine Reihe Mülltonnen. 4. Bei einer Buschsafari hatte das Ausflugsgefährt poröse und unfachmännisch geflickte Reifen. 5. Die Verlustliste war nicht vollständig.

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Text A Text B Was im Reise-Katalog manchmal Eine äußerst vielversprechend klingt, Reisegepäckversicherungsgesellschaft muss nicht immer stimmen. Aber muss ihrem Versicherten keinen dann gibt es Bares. Der Fall: Statt Schadenersatz leisten, wenn der des gepriesenen Hotelzimmers mit Versicherungsnehmer falsche Angaben Meeresblick sah der Urlauber zum Verlust seiner Gepäckstücke macht. lediglich auf eine Reihe Mülltonnen. "Vergisst" der Versicherte einen Der Veranstalter musste dem Kläger Hartschalenkoffer auf der Liste, die nach dem Urteil des Landgerichts eigentlich alle nicht verlorenen Sachen Frankfurt deshalb 20 Prozent des enthalten soll, entfällt der Anspruch, Reisepreises zurückerstatten (AZ: urteilte das Landgericht München (AZ: 2/140414/94-5195). wid 31 S 14720/94). jIp Text C Zehn Prozent des Reisepreises erhielt der Teilnehmer einer Buschsafari erstattet, weil das Ausflugsgefährt Sicherheitsmängel aufwies. Der Urlauber monierte "poröse und unfachmännisch geflickte Reifen". Das Amtsgericht Frankfurt (AZ: 29 C 1131/95-46) sah darin einen vom Veranstalter zu verantwortenden Mangel: ,"Bei einer Fahrt durch den Busch müssen höchste An-sprüche gestellt werden." tdt Text D Text E Wer eine Pauschalreise bucht, hat Ein Ferienhaus, dessen Schlafraum kein keinen Anspruch auf eine Fenster hat, sondern nur Glasbausteine, Entschädigung wegen vertaner ist unzumutbar, wenn der Vermieter Urlaubszeit, wenn er statt im darauf nicht vorher hingewiesen hat. Im gebuchten Einzelzimmer in einem konkreten Fall hatte eine Familie das Doppelzimmer untergebracht wird Feriendomizil für drei Wochen gebucht, und dies mit einem Schnarcher war aber wegen des fehlenden Fensters teilen muss. Darauf weist die sofort wieder ausgezogen. Zu Recht, wie Fachzeitschrift "Reiserecht aktuell" das Amtsgericht Flensburg befand (Az.unter Berufung auf ein Urteil des 62 C 657/95). Die Familie habe nicht nur Amtsgerichtes Königstein hin (Az.: einen Anspruch auf Erstattung des 22 C 139/95). Allerdings steht dem Reisepreises, sondern auch auf Reisenden wegen des unfreiwilligen Übernahme der Fährkosten. gms Mitbewohners ein Minderungsanspruch auf den Reisepreis zu. gnis (A, B, C aus WAZ Reisejournal, 27.7.03, D und E aus: WAZ Reisejournal, 20.7.03)

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LEKTION 9.3 Europäische Union 1.1 Was fällt Ihnen zum Begriff „Europäische Union“ ein?

Europäische Union

der Euro

1.2 Sehen Sie sich die EU-Landkarte an. Beantworten Sie die folgenden Fragen :  Wie viele Mitgliedstaaten zählt die EU?  Welche Länder der EU liegen in Mitteleuropa?  Wie heißen die Hauptstädte dieser Länder?  Welche Länder der EU liegen im Norden Europas?  Wie heißen die Hauptstädte dieser Länder?  Welche Länder der EU liegen im Süden Europas? Wie heißen ihre Hauptstädte?  Welche Länder der EU liegen im Westen Europas? Wie heißen ihre Hauptstädte?  Welche Länder der EU liegen im Osten Europas? Wie heißen ihre Hauptstädte? (Ziel: Phonetische Erarbeitung der Ländernamen und ihrer Hauptatädte) 2. Arbeit am Wortschatz 2.1. Wählen Sie die passende Zusammensetzung im Russischen: der Zusammenschluss der Unionsbürger die Grenzkontrolle der Grundstein die Mitgliedstaaten das Wählerverzeichnis der Beitrittskandidat die Beitrittsverhandlungen die Weltmacht

пограничный контроль объединение государства – члены организации краеугольный камень кандидат на вступление (в организацию) переговоры по вступлению список избирателей список избирателей десятилетие

das Jahrzehnt die Osterweiterung

расширение на Восток мировая держава

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2.2 Fügen Sie die Verben hinzu und übersetzen Sie die Wortverbindungen: einen Vertrag den Grundstein in Kraft in das Wählerverzeichnis einen Antrag in Frage den Schritt

kommen treten unterzeichnen halten legen eintragen stellen

3. Arbeit am Text „Faszination Europa“ 3.1 Brainstorming: Was könnte mit der Überschrift gemeint sein? Diskutieren Sie die Frage. Gebrauchen Sie dabei folgende Redemittel: Vielleicht ist damit gemeint, dass ... . Ich nehme an, dass ... bedeutet. Meiner Meinung nach geht es um ... . Vielleicht könnte man ... auch so sehen: ... . 3.2. Lesen Sie jetzt die Definition des Begriffs „Faszination“ und bestimmen Sie, ob Ihre Vermutungen richtig waren. die Faszination (Fas zi: na ti-on [ - tsio:n]) die starke Einwirkung , die große Attraktivität, die j-d/etw. auf j-n hat. Sinnv: Anziehungskraft, Bezauberung, Reiz.

faszinieren (te, hat fasziniert) j-d/etw. fasziniert j-n, etw. ruft bei j-m großes Interesse und große Bewunderung hervor. (aus „Das Bedeutungswörterbuch“ von Duden) Sehen Sie den Text einmal durch. Was für eine Textsorte ist das? Was ist ein Glossar? Faszination Europa Die Europäische Union (EU) Ist ein immer enger werdender Zusammenschluss der europäischen Völker. Bis zum 1. Mai zählte sie 15 Mitgliedstaaten, aber jetzt schon 25. Der Vertrag über die EU wurde in Maastricht am 07.02.92 unterzeichnet. Er legte den Grundstein für eine gemeinsame Außenpolitik und eine engere Zusammenarbeit im Bereich Justiz und Inneres. Der Vertrag trat im November 1993 in Kraft; die Europäische Gemeinschaft hieß nun offiziell „Europäische Union". Die Schengen-Staaten Sind die Staaten, die das Schengen-Abkommen unterschrieben haben. Zuerst haben es 1985 die Benelux-Länder (Belgien, die Niederlande und Luxemburg) Deutschland und Frankreich 73

unterschrieben. Es trat erst 1995 in Kraft. Dieses Übereinkommen haben noch Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Österreich, Dänemark, Finnland, Schweden, Island und Norwegen unterschrieben. Alle Reisenden aus allen Ländern können sich ohne Grenzkontrolle frei zwischen diesen Ländern bewegen. Europawahl Alle Unionsbürger (insgesamt mit neuen Mitgliedsstaaten 338 Millionen) dürfen das europäische Parlament wählen. Voraussetzung dafür ist, dass sie das 18. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei Monaten in einem der Mitgliedsstaaten leben und in einem Wählerverzeichnis eingetragen sind. Die Osterweiterung So wird der Beitritt von 10 osteuropäischen Ländern am 01.05.2004 zur UE genannt. Die neuen sind: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. Auch Bulgarien, Rumänien und die Türkei haben den Antrag gestellt. Aber während für die ersten beiden die Aufnahme frühestens 2007 möglich ist, haben für die Türkei die Beitrittsverhandlungen noch nicht begonnen. Auf lange Sicht kommen weitere Länder im Osten Europas als EU-Kandidaten in Frage. (aus „Ein kleines Glossar" (Warum darum 2/04) 3.3 Lesen Sie die fettgedruckten Begriffe und ihre Definitionen .Sagen Sie dann: Was war bereits bekannt? Was ist neu? 3.4 a) Versuchen Sie eine kurze Definition der Begriffe :  die Europäische Union  die Schengen-Staaten  Europawahl  die Osterweiterung evtl: Spiel: Die Studenten bilden 2 Gruppen. Eine Gruppe stellt Fragen zu Definitionen aus dem Text Die Studenten der anderen Gruppe beantworten diese Fragen. b) Stellen Sie sich eine Situation vor, in der Sie diese Informationen an andere weitergeben. Spielen Sie diese Situation in der Klasse. z.B. Ich bin Deutschlehrer. Die Schüler fragen mich über Europawahlen. Ich erzähle: ... . 4. Arbeit am Text 4.1 Schauen Sie sich die Überschrift, die Abbildung und den kurzen Text darunter an..Was meinen Sie, von welchem Ereignis hier die Rede ist. 4.2 Lesen Sie jetzt den Text und überprüfen Sie Ihre Vermutungen. Euroland soll Weltmacht werden

Gesichter Europas: Zehn Models repräsentieren die neuen EU-Mitglieder

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Der l. Mai ist ein historisches Datum, doch so richtig vorwärts geht es erst danach. Europa wird größer, prima. Wird es auch stärker? Nie und nimmer, sagen die Pessimisten. Mit der Zeit auf jeden Fall, schwören die Optimisten. Das große Euroland soll Weltmacht werden, geopolitisch, wirtschaftlich, kulturell und womöglich auch militärisch – ein Global Player, der Schritt halten kann mit den USA und den TigerÖkonomien Asiens. Nicht innerhalb von Jahren, aber binnen Jahrzehnten erscheint dies machbar eine Aufgabe für die nächste Generation. (aus „die Welt") 4.3 Was meinen Sie, wird das Euroland Weltmacht werden, die Schritt halten kann mit den USA und den Tiger-Ökonomien Asiens? Wann erscheint dies machbar? 4.4

Warum repräsentieren die EU-Mitglieder ausgerechnet die zehn Modells?

4.5

Fasziniert Sie das Euroland?

4.6 Auf der Europa-Landkarte von Robert Kolina sind die EU-Mitglieder berücksichtigt. Könnten Sie darauf Russland vorstellen? Halten Sie diese Idee für real? 4.7 EU-Quiz Füllen Sie die Lücken aus. 1. Der Vertrag über die EU wurde in _______________02.1992 unterzeichnet. Heute zählt die EU ________ Mitgliedstaaten. 2. Die _____________ sind die Staaten, die das Schengen-Abkommen unterschrieben haben. Heute sind es ______ . 3. Alle Unionsbürger dürfen das europäische ___________ wählen, wenn sie das _______ Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei ____________ in einem der Mitgliedstaaten leben und in einem __________ eingetragen sind. 4. Der 1.Mai 2004 ist ein historisches Datum. Der offizielle Beitritt zur EU von _____ Ländern an diesem Tag wird _______________ genannt. Die neuen Mitgliedstaaten sind __________, ____________, __________, ____________, ______________, ____________, __________, ____________, ___________, ____________ . 5. Für _________ und __________ ist die Aufnahme frühestens 2007 möglich. 6. Für die __________ haben die Beitrittsverhandlungen noch nicht begonnen. 5.1 Projekt Machen Sie eine Umfrage in der Gruppe. Lassen Sie Ihre Studienfreunde Fragen beantworten, die Sie im Voraus vorbereitet haben, z.B.: Wo wurde der Vertrag über die EU unterzeichnet? Wann trat das Schengen-Abkommen in Kraft? Was ermöglichte dieses Abkommen? Halten Sie die Idee des Beitritts Russlands in die EU für real? Kann die EU heute Schritt mit den USA halten? u.s.w. Fassen Sie die Ergebnisse der Umfrage zusammen und berichten Sie darüber in der Gruppe. 5.2. Sie interessieren sich für weitere Informationen zum Thema „Europäische Union“? Hier sind die nützlichen WWW-Adressen: www.magazine – deutschland.de www.dw – world.de Suchen Sie nach weiteren Materialien und bringen Sie diese in die Klasse.

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LEKTION 9.4 Was mir an Deutschland auffällt Im Land der Umweltfreunde Einer der ersten Eindrücke bei meinem Ankommen in Deutschland war das fast völlige Fehlen von Autoabgasen. Mein gewöhnliches Bedürfnis, die Luft anzuhalten, war zum Glück weg. Ich war ziemlich angenehm überrascht. So ist es im Land der Umweltfreunde. Nun etwas aus dem Bereich des Komisch-Medizinischen: Ein Zufall hat mich in eine private Arztpraxis geführt. Anstatt der in Russland üblichen Watte hat die Zahnärztin winzige Rollen aus Papiertaschentüchern benutzt. Das war sehr ungewöhnlich für mich als russische Patientin. Hoch originell fand ich in Deutschland die Art und Weise, wie die Bahntickets bzw. Fahrscheine in den Nachtzügen kontrolliert werden. Beim Einsteigen gab es keinen Schaffner, wie es in Russland üblich ist. Wenn man endlich auf einem Sitz von Frankfurt nach Dresden eingeschlafen war, erschien ein Kontrolleur und übernahm die Rolle des Weckers. Generell war ich von der deutschen Höflichkeit positiv überrascht. Während des Tages grüßt man einander ständig, auch, wenn sich die Leute dreimal in fünf Minuten treffen. Passiert so etwas in Russland, reicht schon ein scheues Lächeln, ein leichtes Kopfnicken oder ein angemessener Scherz wegen der häufigen Begegnung. In Deutschland dagegen ist das ständige "Hallo" ein unentbehrlicher Teil einer jeden Begegnung. Einiges möchte ich zum Thema Tischsitten sagen. Man isst in Deutschland sogar in der Mensa mit Messer und Gabel, was in Russland leider nicht der Fall ist. In meiner Heimat gehört es auch zum guten Ton, Besteck zu benutzen, aber es wird meist nur zum festlichen Essen aufgelegt. Sehr sympathisch fand ich die Punks, die Jungs mit den gefärbten Haaren und Piercings, die mit ihren Hunden in der U-Bahn sitzen. Sie hielt ich für ein Symbol des gesellschaftlichen Protestes. In Russland sehen einige Kinder leider aus anderen Gründen verwahrlost aus. Und was Studenten angeht, gefiel mir sehr, dass sie manchmal ein cooles Fahrrad einem Führerschein vorzogen. Zur Verwunderung vieler Ausländer stellt sich die rot gefärbte Fußgängerzone nach einigen Tagen als Fahrradweg heraus. Ludmila Matjunina, Chabarowsk

ausgewählte Beiträge aus Vitamin de, Nr. 19, 2003

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LEKTION 9.5 Russen sehen Deutschland Im Land des Lächelns und der fremden Sprachen Was mir an den Deutschen vor allem auffällt, ist ihre Höflichkeit und Freundlichkeit. Lächeln ist angesagt, egal, wo man ist. Man lächelt Ihnen im Lift, in der Post, in der Bank, in den Geschäften und sogar in der Straßenbahn zu. Wundern Sie sich bitte nicht! Fragen Sie sich nicht, ob alles mit Ihnen stimmt, ob Sie alle Kleidungsstücke angezogen haben, sich anständig geschminkt oder vielleicht Ihre Perücke zu Hause vergessen haben. Alles in Ordnung. Es ist einfach typisch, dass man in Deutschland sehr oft lächelt! Das verbessert doch die Stimmung (besonders morgens) und lockert die Atmosphäre auf. In Deutschland kann man sich nicht verlaufen, auch nicht aus Versehen. Alles ist deutlich ausgeschildert. Man muss aber mit den ganzen Informationen umgehen können. Falls etwas nicht klar ist, immer fragen. An jeder Haltestelle finden Sie den detaillierten Fahrplan des jeweiligen Verkehrsmittels und können dann Ihren Tag so planen, dass Sie jeder Zeit den gewünschten Bus kriegen. Es gibt gewöhnlich immer genug Platz in den öffentlichen Verkehrsmitteln und keine Schaffner. So manchem Russen wird die "nette", nach Fahrkarten schreiende Schaffnerin oder ihr Klopfen auf die Schulter fehlen. In allen öffentlichen Anstalten wie in der Bank, Post oder am Schalter im Bahnhof muss man einen Diskretionsabstand einhalten. Hier drängelt sich niemand vor, hört Ihnen keiner beim Gespräch zu und niemand drängt Ihnen zu guter Letzt seine eigenen Tipps auf. Deutschland ist multikulturell. Falls Sie nach Deutschland gekommen sind, um Ihre deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern, seien Sie geduldig und lassen sich nicht abschrecken. Das Land wird Ihnen bestimmt besonders in den ersten Tagen merkwürdig vorkommen. Wo bin ich eigentlich? In der Türkei, Russland, Spanien, Italien oder doch in Deutschland? Überall werden die unterschiedlichsten Sprachen gesprochen. Aber die Deutschen sind als "Ausländer" in ihrem eigenen Land doch sehr gastfreundlich! Svetlana Bespalova, Omsk, war im Wintersemester 2002/2003 als DAADStipendiatin in Jena. Ausgewählte Beiträge aus Vitamin de, Nr. 19, 2003

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LEKTION 10.1 TEXT A Adjektivdeklination (Wiederholung) Zum Studium nach drüben (aus Presse und Sprache, Jahrgang 40, Nr. 479, Dezember 2001) Erfahrungen eines Sauerländers Was eine Ost-Berlinerin in Köln in Dresden erlebt Im nahegelegen____ Dortmund Die 21jährig____ Katharina bekam der Sauerländer Konrad Altmann studiert seit ein____ Jahr Neitzel leider nicht den Diplom-Pädagogik an der gewünscht____ Studienplatz für das Universität Köln. Nach der Wende Fach Informatik. Angeregt durch besuchte die in Ost-Berlin einen Zeitungsartikel bewarb er sich aufgewachsen____ Katharina ein an einer Universität in den Gymnasium im Westen der Stadt, neu_____ Bundesländern, und zwar wo sie auch ihr____ Abitur machte. in Dresden. Natürlich hatte er wie Danach arbeitete sie ein____ Jahr in viel____ Westdeutsche einer pädagogisch____ Einrichtung unbegründet____ Vorbehalte in Wiesbaden, was sie noch stärker gegenüber seinen ost-deutsch____ motivierte, Pädagogik zu studieren. Landsleuten. Aber davon ließ er sich Sie wollte lieber an einer Universität nicht abschrecken. Er machte in in den alt____ Bundesländern Dresden von Anfang an studieren, da sie der Lehre an ausgesprochen gut____ Hochschulen im Osten immer noch Erfahrungen. Die Einschreibung skeptisch gegenübersteht. Im großen verlief reibungslos, und auch für ein und ganzen versteht sie sich ganz schön____ Zimmer im gut mit ihren neu____ Studentenwohnheim wurde gesorgt. Kommilitonen aus dem Westen. Die Den Beginn sein_____ Studiums Stimmung in der ehemalig____ erlebte Neitzel ebenfalls äußerst DDR beurteilt sie sehr kritisch. Vor positiv. Bisher hat er viel___ allem stört sie dort das offen____ und freundlich____ weitverbreitet____ Selbstmitleid Menschen in Dresden getroffen. und die pauschal___ Vorurteile gegenüber Westdeutschen. Sie hat ihren Schritt, in den Westen zu gehen, bisher noch nicht bereut und empfiehlt auch ander____ Studenten, ihre Zukunft offen_______ zu planen. Aufgabe 1 – Wörter und Ausdrücke

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Der typische Deutsche? 1. Welche Adjektive entsprechen folgenden Sätzen? Er hat einen festen Charakter. - charakterfest Er liebt Tiere. Man kann sich auf ihn verlassen. Er liebt die Natur. Er hat kein Herz. Er möchte immer recht haben. Er ist gerne Mitglied in einem Verein. Er ist voll von Widersprüchen. Er ist seinen Prinzipien treu. Er ist seiner Heimat treu.

den Er denkt in engen Kategorien. Er kann plötzlich sehr zornig werden. Sein Denken und Handein ist klein und eng, nicht weit und often. Er lügt nicht. Er kennt sich in vielem nicht aus. Er ist gefühlsorientiert, subjektiv, läßt sich weniger von der Vernunft leiten. Er ist ein Perfektionist. Er tut, was die anderen tun. Er neigt zu Traurigkeit. Er arbeitet gern. Er arbeitet wirkungsvoll. Er liebt Glaubenssätze.

Er liebt sein Vaterland. Er hat ein gutes Herz. Er möchte gerne herrschen. Er ist kein Individualist. Er unterwirft sich gern. Goethe über die Deutschen: ... es ist der Charakter der Deutschen, dass sie über allem schwer werden, dass alles über ihnen schwer wird. Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist. Wir, Deutschen, fallen mit unserer Meinung gerne gerade heraus und haben es im Indirekten noch nicht sehr weit gebraucht. ... da die Deutschen von jeher die Art haben, dass sie es besser wissen wollen, als der, dessen Handwerk es ist, dass sie besser verstehen als der, der sein Leben damit zugebracht (hat)

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LEKTION 10.2 Der Euro ist da! Seit Anfang 2002 hat Europa eine neue gemeinsame Währung. Welche Länder haben sich vereinigt? Wie sieht die neue Währung aus? Welche Vorteile hat sie? Darüber könnt ihr aus diesem Text etfahren. Lest ihn und sagt: in welche drei Teile kann man den Text gliedern? Aber zuerst findet die Bedeutung der folgenden Wörter im Wörterbuch. die Währung abbilden der Geldschein falschungssicher die Münze unheimlich der Vorteil umrechnen Seit dem ersten Januar 2002 gibt's eingearbeitete Sicherheitsfaden, den Euro - und das beinahe in ganz Hologramme, Wasserzeichen, ein Europa: in Belgien, Deutschland, Bild, das bei UV-Licht1 leuchtet. Finnland, Frankreich, Griechenland, Der Euro mag manchem Irland, Italien, Luxemburg, den ungewöhnlich vorkommen2 und Niederlanden, Österreich, Portugal vielleicht sogar ein bisschen und Spanien. unheimlich - aber er hat viele Zwölf von 15 Ländern der Vorteile. Europaischen Union haben sich Wer jetzt in ein Euro-Land fährt, zusammengetan; Lire, Peseten, muss zum Beispiel vorher kein Geld Francs oder Finnmark sind entgtiltig wechseln - und braucht dafür Vergangenheit. Der Euro ist natürlich auch keine Gebühren3 an Zahlungsmittel in der Europaischen die Banken zu zahlen. Der Euro spart Union. also Geld! Wie sieht die neue Währung aus? Im Ausland angekommen, war es Auf den Euro-Geldscheinen sind bislang oft ziemlich kompliziert, von fiktive Bauwerke mit typisch einer Währung in die andere europaischen Stilelementen umzurechnen. Das hat ziemlich abgebildet. Die Fenster und Tore auf genervt und aufgehalten. Der Euro der Rückseite der Geldscheine spart also auch Zeit! symbolisieren Öffenheit; die Brücken Außerdem, so hoffen die der Vorderseite stehen für Finanzchefs, werden die zwolf EuroVerbundenheit. Länder in Zukunft enger Die Vorderseiten der Euro- zusammenarbeiten und besser Münzen sehen europaweit gleich aus. gemeinsam wirtschaften4 Geschäfte Die Abbildungen auf der zwischen den Staaten sind jetzt gemeinsamen vorderen Bildseiten der einfacher abzuwickeln5, weil alle in 1-, 2und 5-Cent-Münzen einer Währung rechnen. Und nicht symbolisieren die Stellung Europas in zuletzt soll der Euro eben auch eines der Welt, die der 10-, 20- und 50- schaffen: Er soll die Menschen in Cent-Münzen stehen für die Union Europa verbinden. als Bund von Nationen. Jedes Land gestaltete die Rückseiten mit eigenen 1 das UV-Licht - ультрафиолетовый nationalen Motiven, z. B. mit dem свет Brandenburger Tor. 2 der Euro mag manchem Die Euro-Münzen und ungewöhnlich vorkommen – Geldscheine gelten als besonders Евро может показаться многим falschungssicher. Es gibt необычным 80

3 die Gebühr (-en) – налог 4 wirtschaften (-te, -t) - вести хозяйство

5 Geschäfte abwickeln(-te, -t) заключать сделки

Aufgaben. 1. Das sind die Titel für drei Teile des Textes. In welcher Reihenfolge kommen sie im Text vor? - Das Aussehen der neuen Währung. - Die Vorteile des Euro. - Die 12 Euro-Länder. 2. a) Lest den ersten Teil des Textes noch einmal, bestimmt, welche Länder gehören zur WährungUnion,findet sie auf der Karte. b) Welche Länder, die Deutsch als Staatssprache haben, sind dem Euro nicht angeschlossen? Wie heißen ihre Währungen? 3. a) Lest den zweiten Teil des Textes und füllt die Tabelle 1 aus. Tabelle 1 die Abbildung Eurodie Vorderseite Geldscheine

die Rückseite

Euro-

die Vorderseite

Münzen

die Rückseite

die Bedeutung

die Karte Europas

b) Die sieben Euro-Geldscheine (von 5 bis 500 Euro) zeigen verschiedne Bau-Epochen der Europdischen Geschichte. Welche Epochen sind das? Welche Besonderheiten sind für jede Epoche charakteristisch? Seht euch die Bilder an und ordnet zu. Aber zuerst findet die Bedeutungen folgender Wörter im Wörterbuch! der Rundbogen der Spitzbogen das Tonnengewölbe das Rippengewölbe das Maßwerk

charakterisieren kennzeichnen verschwenderisch kraftvoll

4. Stellt euch vor, ihr habt 1(eine) Million Euro. Braucht ihr so viel Geld? Wie gebt ihr dieses Geld aus?

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LEKTION 10.3 PYRAMIDENDISKUSSION ZUM THEMA „GELD" ++ ich stimme absolut überein + ich stimme überein 0 ich habe hierzu keine Meinung - ich bin anderer Meinung -- ich bin absolut anderer Meinungung 1. Zeit ist Geld. 2. Das Geld liegt auf der Straβe, man muβ es nur aufheben. 3. Für Geld läβt man den Teufel tanzen. 4. Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt. 5. Lieber reich und gesund als arm und krank. 6. Geld allein macht nicht glücklich. 7. Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert. 8. Wer reich ist, der gilt. 9. Dem Armen fehlt Brot, dem Reichen Appetit. 10. Ein ehrlicher Groschen ist besser als ein gestohlenerTaler. 11. Der Arme fängt den Fuchs, der Reiche trägt den Pelz. 12. Das liebe Geld kann alles. 13. Besser in der Tasche kein Geld, als ohne Freund in dieser Welt. 14. Armer Leute Pfennige sind auch Geld. 15. Geld kommt zu Geld. 16. Arm oder reich, der Tod macht alle gleich. 17. Besser arm in Ehren als reich in Schanden. 18. Geld stinkt nicht. 19. Wer mit wenigem zufrieden ist, der ist auch reich. 20. Beim Geld hort die Freundschaft auf.

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LEKTION 10.4 SPIONE UNTER UNS Der MAD (Militarischer Abschirmdienst Deutschland) verdächtigt vier Leute der Spionage: Herrn Schneider, Frau Meier, Frau Lehmann, Herrn Müller. Alle vier leben in Deutschland und geben vor, Deutsche zu sein, und sie scheinen einer geregelten Arbeit nachzugehen. Der MAD ist miβtrauisch und trägt seinen Agenten der Spionageabwehr auf, diese vier Leute in ihrem Alltagsleben zu beobachten, um herauszufinden, ob sie sich auβergewöhnlich verhalten. Hier sind Auszüge aus den Beobachtungen der Agenten. Urteilen Sie selbst. Die entscheidenden Auszüge des Beobach- tungsberichts über Herrn Schneider: 1. Herr Schneider läβt sich zum Bahnhof fahren und versucht, mit Reiseschecks zu bezahlen. 2. Wenn er irgendwo eingeladen ist, bringt er der Gastgeberin immer Blumen mit. 3. Sonntags nach dem Mittagessen mäht er mit dem elektrischen Rasenmäher den Rasen im Garten. 4. Er fragt im Rathaus im ersten Stock nach dem Ausgang. 5. Er trinkt regelmäβig Wasser zum Essen. 6. Er meldet sich am Telefon immer mit „Ja bitte?"

Die entscheidenden Auszüge des Beobach-tungsberichts uber Frau Meier: 1. Wenn Frau Meier in ihrem Haus Putzdienst hat, wischt sie den Hausflur und fegt den Bürgersteig. 2. Sie geht am Samstag nachmittag gegen 1700 Uhr zum Supermarkt einkaufen. 3. Auf einem Kurzurlaub sucht sie eine preiswerte Unterkunft und steigt in einer Pension ab. 4. In einer Drogerie reicht sie ein Rezept von ihrem Arzt ein. 5. Am Montag, dem 13. Juni, steht sie vor dem Eingang des Historischen Museums. 6. Beim Abendessen im Gastraum wünscht sie ihrem Nachbarn „Groβen Appetit!"

Spion: ja 

Spionin: ja  nein   Die entscheidenden Auszüge des Beobach-tungsberichts über Herrn Müller: 1. Herr Müller sagt immer „Gesundheit“, wenn jemand niest. 2. Etwa einmal im Monat geht er zur Post, um Geld abzuheben. 3. Er geht nie bei Rot über die Straβe. 4. In einem fremden Wirtshaus setzt er sich an einen Tisch, auf dem „Stammtisch" steht. 5. Am Montag, dem 5. April, geht er zum Friseurladen „Schnelle Schere“. 6. Am 8. Juni laβt er im Cafe „Burkhardt“ ein Formular „Arbeitserlaubnis" liegen.

nein 

 Die entscheidenden Auszüge des Beobachtundsberichts über Frau Lehmann: 1. Frau Lehmann sitzt mit Vorliebe in Cafes und behält dabei immer ihren Hut auf. 2. Wenn sie jemanden zur Mittagszeit in der Firma trifft, sagt sie „Mahlzeit“. 3. Manchmal bezahlt sie ihre Rechnungen in der Bank mit „Überweisungen“. 4. Am 1. Mai ist sie umgezogen. Am 7. meldet sie sich im Polizeirevier um. 5. Vor Benutzung einer U-Bahn oder eines Busses kauft sie nie eine Fahrkarte. 6. Beim Schuhkauf gibt sie die Gröβe 39 ½ an. Spionin: ja  nein  83

Spion: ja 

nein 

Tatsachen über Deutschland Verhalten - Im Alltag  Öffnungszeiten

 Zahlungsverkehr Barzahlung ist immer noch die am weitesten verbreitete Zahlungsform. Geschäfte, die Euroschecks und Kreditkarten annehmen. haben ein entsprechendes Zeichen im Fenster oder an der Kasse. Reiseschecks spielen eine sehr geringe Rolle, sie sollten deshalb auf der Bank in Bargeld In der Regel gelten folgende Öffnungszeiten umgetauscht werden. Taxifahrer nehmen Lebensmittelgeschäfte: normalerweise nur Bargeld, jetzt zunehmend Mo-Fr: 9 - 1 8 oder 18.30 Uhr auch Euroschecks. Dies sollte man aber vor Sa: 9 - 1 3 oder 14.00 Uhr Fahrtantritt abklaren. Gröβere Rechnungen So: geschlossen werden häufig nicht bar bezahlt, sondern per Bäckereien / Konditoreien: „Überweisung“, d.h., die Bank überweist M o - Fr : 7 - 1 8 Oder 18.30 Uhr nach einer entsprechenden Aufragserteilung Sa: 7 - 1 3 Oder 14.00 Uhr das Geld von dem privaten Girokonto auf So: begrenzt geöffnet das Konto des Rechnungsausstellers, oder Andere Läden haben ähnliche Öffnungszeidieser zieht einen Geldbetrag vom Konto ein ten wie die Lebensmittelgeschäfte. (Einzugsermaähtigung). Viele haben ihr Kaufhäuser und einige andere Geschäfte privates Girokonto nicht bei der Bank, öffnen meist urn 9, manche erst urn 10 Uhr. sondern bei der Post. Kaufhäuser und gröβere Läden haben wo Öffentlicher Nahverkehr chentags abends bis 20.00 Uhr und samsViele Benutzer von öffentlichen tags bis 16.00 Uhr geöffnet. Verkehrsmitteln kaufen ihre Fahrkarten nicht Die meisten Friseursalons und Museen sind unmittelbar vor Fahrtantritt, sondern im montags geschlossen. voraus in Form von Sammelfahrschemen.  Drogerien und Apotheken Wochen-, Monats- oder Jahreskarten. da  In einer Drogerie kann man Einzelfahrscheine erheblich teurer sind. In Kosmetikartikel, Reinigungsmittel und manchen Städten gibt es Zeitkarten auch im ähnliches kaufen, jedoch keine Abonnement, die verschreibungs-pflichtigen Medikamente. per„Einzugsermachtigung“ oder Die erhält man nur in der Apotheke. Dauerauftrag bezahlt und den Kunden von  Zur Bezeichnung von Stockwerken den Verkehrsbetrieben zugesandt werden. Das Geschoβ zu ebener Erde wird als  Reisen/Unterkunft Parterre oder Erdgeschoβ bezeichnet. Es Man unterscheidet zwischen Hotels folgt der 1. Stock/die 1. Etage etc. Eingang verschiedener Preisklassen, Pensionen, die und Ausgang befinden sich von daher meist preiswerter als Hotels sind, und normalerweise nie im 1. Stock, sondern stets Zimmern mit Frühstuck, der preiswertesten im Erdgeschoβ. Variante. Adressen sind im öffentlichen Fremdenverkehrsamt erhältlich, wo jeder Vermieter registriet sein muβ. Zimmer mit Frühstück werden meist durch ein entsprechendes Schild am Haus „Zimmer frei“ oder „Zimmer zu vermieten“ gekennzeichnet.

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• Verbote/Gebote: geschriebene und ungeschriebene Gesetze sagen, bevor man mit dem Essen be1.  ginnt. Trifft man jemanden zur MittagsMeldepflicht: Nach dem deutschen zeit, z.B. auf dem Weg zur Kantine, kann Meldegesetz ist jeder verpflichtet, sich man „Mahlzeit“ und wenn jemand niest, nach einem Umzug innerhalb von sieben „Gesundheit“ sagen. Keine dieser Tagen auf der zustandigen Meldestelle der Floskeln ist ein Muβ. Polizei personlich urrizu-melden. 8.  2.  Wie meldet man sich am Telefon? Es gibt Arbeitserlaubnis: Ausländer benötigen eine keine Regeln: „Hallo“, der Vorname, „Ja Arbeitserlaubnis. bitte!“; die meisten sagen ihren Familiennamen. Nicht üblich: die eigene 3.  Telefonnummer sagen. Verbote: Mancher beharrt darauf, daβ 9.  Gebote stets strikt eingehalten werden, Eβgewohnheiten: In Restaurants mit z.B. dass man bei Rot, auch wenn kein deutscher Küche ist es meistens nichtt Auto in Sicht ist, nicht über die Straβe üblich, Brot zum Essen zu reichen. gehen darf. Wenn Sie einen Brotkorb vorfinden, wird das Verzehrte meist in Rechnung 4.  gestellt. Auch Leitungswasser wird in Ruhestörung: Es ist meist verboten, in der Deutschland nur selten zum Essen Mittagsruhe, besonders am Sonntag, getrunken und deshalb in Restaurants den Rasen zu mähen. Lärmverursachende auch nicht ohne Aufforderung angeboten. Tätigkeiten sind nor-malerweise von 7 oder 10.  8 Uhr bis 13 Uhr und von 15 bis 20 oder Bekleidung: Kopfbedeckungen: Manche 22 Uhr zulassig. Der Sonntag gilt generell Frauen behalten ihren Hut auch in Cafes als Ruhetag. auf, da er als Schmuck gilt. Männer nehmen in Räumen ihren Hut ab, zum 5.  Gruβ wird der Hut kurz „angehoben“. Putz “verordnung“ in Wohnhäusern: Gröβen: Schuhgröβen sind in Wenn kein Hauswart oder bezahltes Deutschland z. B. 38, 39 usw. Reinigungspersonal den wöchentlichen Zwischengröβen existieren auch: 38½, Putzdienst übernimmt, wird dieser auf die 39½... Mieter/Eigentümer reihum verteilt. 11.  Gereinigt werden alle gemeinsam geGastgeschenke: Wenn man nutzten Flächen wieTreppenhaus, Keller, zum Essen oder zu einem an-deren Anlaβ Dachboden, Hof und anteilig der Bürgereingeladen wird, ist es üblich, den steig. Dazu wird ein Putzplan erstellt, der Gastgebern eine kleine Aufmerksamkeit meist recht genau eingehalten wird. mitzubringen, z.B. in der Form von einem Buch oder Blumenstrauβ. Handelt 6.  es sich urn eine formlose Einladung unter Stammtische: Ein ungeschriebenes Freunden oder jungen Leuten, kann man Gesetz ist es, sich in einem Lokal nicht an fragen, ob man etwas mitbringen soll, einen als Stammtisch gekennzeichneten z.B. eine Flasche Wein oder ähnliches. Tisch zu setzen, da dieser für regelmäβige Gäste (Skatspieler z.B.) reserviert ist. 7. Höflichkeitsfloskeln: Wenn man sich zu Tisch begibt, kann man „Guten Appetit“

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СПИСОК ИСПОЛЬЗОВАННОЙ ЛИТЕРАТУРЫ

1. Beile W. und A. Sprechsituationen aus dem Alltag - Inter Nationes, 1982 2. Bildergeschichten, Москва, Просвещение, 1970 3. Ветрова А., Миончинская Л., Читай и говори по-немецки, Вып. 3, М., Воениздат, 1967 4. Deutsch, Методическая газета для учителей немецкого языка, Издательский дом «Первое сентября» № 19, 18, 15/ 2004 5. Haussermann U., Dietrich G., Kaminski D. ... Sprachkurs Deutsch. Neufassung - Frankfurt am Main: Diesterweg; Aarau: Seuerlander, 1991 6. Kurze Humorerzählungen. Lesestoff für Anfänger. Moskau, 1979 7. Mitten in Europa: Deutschland - Goethe-Institut, 1993 8. „Mosaik“, 2005 9. Moskauer Deutsche Zeitung, Nr. 22, 2000 10. „Nachrichten“, 1998 11. Schmid G.F. Kleine Deutschlandkunde - Ernst Klett Schulbuchverlag, Stuttgart, Dusseldorf, Berlin, Leipzig, 1992 12. Schmitz W., Scheiner D. Deutsch lernen auf Reisen - Max Hueber Verlag, Munchen, 1987 13. Sprachkurs Deutsch 4, Unterrichtswerk für Erwachsene, Verlag Moritz Diesterweg, Österreichischer Bundesverlag Sauerländer, 1999 14. Stuttgarter Zeitung, 9, 05, 2003 15. Tatsachen uber Deutschland - Societatsverlag, Frankfurt/Main, 1992 16. JUMA, 2/1997 17. Vitamin de, Nr. 19 (12/2003) 18. Vorderwulbecke A. und K. Blick auf Deutschland - Ernst Klett, Stuttgart, 1982 19. Die Woche, Cornelia Heim, 05.11.1999 20. WAZ Reisejournal, 27.7/ 2003 21. T. Yooseti, A. Thomas: Beruflich in Russland. Trainungsprogramm für Manager, Fach- und Führungskräfte, Vandenhoede & Ruprecht, 2003

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Учебное издание

Йолдыз Наилевна Ганиева

СБОРНИК ТЕКСТОВ ДЛЯ ЧТЕНИЯ К УЧЕБНИКУ „DIALOG BERUF - STARTER“

Учебное пособие по курсу «Немецкий язык»

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