Bauvorhaben der evangelischen Stadtmission in der Weststadt

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Architektur
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Dipl.-Ing. Karl Christof Kirschinger

Karl Christof Kirschinger, Dragonerstraße 2, D-76185 Karlsruhe

An die Mitglieder des  Gemeinderats der Stadt Karlsruhe 

D r ago nerst r aß e 2 DE-76185 Karlsruhe Telefon +49 (0)721 - 31170 Fax +49 (0)721 - 377060 [email protected]

Karlsruhe, 12.Februar 2016

    Bauvorhaben der evangelischen Stadtmission in der Weststadt /  drohender Abriss des Gebäudes Dragoner Straße 4‐6   Sehr geehrte Damen und Herren Stadträtinnen und Stadträte,    ich möchte Sie mit diesem Schreiben auf ein Bauvorhaben der evangelischen Stadtmission in  der Weststadt und dem drohenden Abriss der Dragoner Straße 4‐6 aufmerksam machen.   Bitte setzen sich dafür ein, dass hier einer Lösung der Vernunft der Vorrang gegeben wird. Helfen Sie dabei mit eine weitere Bausünde zu verhindern!   Im Zuge der demographischen Veränderungen ist es gut und richtig, den älteren Menschen  mehr Aufmerksamkeit zuzumessen. Dies geschieht, indem man sich einerseits persönlich um  sie  kümmert,  z.  B.  mit  ihnen  ein  Quantum  Zeit  teilt,  andererseits,  was  den  materiellen  Be‐ reich anbelangt, indem man Sorge dafür trägt, dass eine gute Versorgung in notwendigen Al‐ ten‐ und Pflegeheimen sowie Stätten des betreuten Wohnens gewährleistet wird. Es ist auch  gut und richtig, dass die Heimstättenverordnung neue Vorgaben macht. Aber das sollte bei bestehenden, denkmalgeschützten Gebäuden – mit guter Bausubstanz –  nicht um jeden Preis sein.   Bitte  bringen  Sie,  so  mein  Vorschlag,  in  die  Erwägungen  des  Bauvorhabenträgers  und  der  Baubehörden zwei Alternativen mit ein, die einen drohenden Abriss verhindern können: • man nimmt ein anderes Grundstück für das geplante Bauvorhaben  • sofern  kein  geeignetes  Grundstück  vorhanden  ist,  könnte  eine  bestehende  Bausünde an anderem Ort beseitigt werden und dort der Neubau der Diakonie ent‐ stehen   Mir ist dabei klar, dass das bestehende Pflegeheim Franz‐Rohde‐Haus in der bisherigen Form  – nach den neuen Vorgaben – nicht weiter bestehen kann. Deshalb sollte für das bestehende  Gebäude, nach einer Grundsanierung, auch eine neue Nutzung angestrebt werden.   Mit den Anlagen und Bildern zum Schreiben möchte ich Sie auf die Argumente und die Ört‐ lichkeit aufmerksam machen – und den Blick darauf lenken. Machen Sie sich ein Bild vor Ort.   Mit frohem Gruß                         Karl Christof Kirschinger                     Anlage 

S e i t e  | 1   

Franz‐Rohde‐Haus, Evang. Alters‐ und Pflegeheim ‐ Dragoner Straße 4‐6    Eingangsbereich 

  Frontseite des Gebäudes, mit Loggia‐Laube im 2.OG 

 

Blick vom Straßenraum – Dragoner Straße

 

 

S e i t e  | 2    Details und Hintergründe. Drei Bauvoranfragen seit 2013. 

Das in den Jahren 1937/38 erbaute Gebäude steht unter Denkmalschutz und kann zusammen mit dem kleinen, parkähnlichen Garten mit dem alten Baumbestand durchaus als außergewöhnlich angesehen werden und hebt sich deutlich ab von den restlichen zwölf Häusern derselben Straße, die ebenfalls zum überwiegenden Teil unter Denkmalschutz stehen. Nun plant die Stadtmission den Abriss des Gebäudes Dragonerstr. 4-6, das derzeit ein Pflegeheim ist, um auf demselben Grundstück ein großes (Ersatz-) Bauwerk zu errichten. Die Nutzung hat der Antragssteller im Übrigen, wie aus der Aktenlage folgt, vorsätzlich variabel gehalten, um somit die jeweiligen Vorschriften (Bauordnungsamt, Denkmalschutzamt) zu unterlaufen. Nach meiner Kenntnis ist der Plan mit dem Az.04660-15-1, der beim Bauordnungsamt zur Einsicht ausliegt, nicht identisch mit der Baukubatur, die im Januar dem Planungsausschuss vorgestellt wurde. Das ist im Grunde ein Skandal ! Der Abbruch des jetzigen Gebäudes, das im Übrigen eine gute Bausubstanz aufweist, ist die erste Bausünde und die zweite ist die anschließende Neubebauung. Entscheidungsträger sollten aus den in Vergangenheit gemachten Fehlern lernen. Blick auf Garten und Gebäude – von Westen her, Hinterhof des benachbarten Grundstücks 8 

 

Der Unterzeichner schlägt deswegen vor, dass das Gebäude Dragonerstr. 4-6 einer Grundsanierung unterzogen wird, selbstverständlich unter Einhaltung der vom Denkmalschutz gegebenen Vorgaben. Die Diakonie hat in diesem Zusammenhang mit der Begründung des Abrisses eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellt und diese sollte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden; dies gehört sich einfach so. In Anbetracht der guten Bausubstanz kann das Gebäude durch eine Grundsanierung, die sehr wohl wirtschaftlich und bezahlbar ist einer Nutzung mit den heutzutage notwendigen Standards zugeführt werden (die Zahlen dieser Baumaßnahme können vom Unterzeichner selbstverständlich vorgelegt werden).  

S e i t e  | 3    Blick auf Garten und Gebäude – von Osten her, aus Höhe 1.OG des benachbarten Grundstücks 2 

 

Damit die evangelische Stadtmission (Diakonie) vertreten durch Herrn Dr. Michel, einen Neubau für betreutes Wohnen bzw. Pflege realisieren kann – dies ist wichtig und zugleich auch ein Anliegen von mir – sehe ich zwei Möglichkeiten: • •

man nimmt ein anderes Grundstück oder sofern kein geeignetes Grundstück vorhanden ist, könnte eine bestehende Bausünde an anderem Ort beseitigt werden, und dort ein Neubau entstehen

Das Bauen gestaltet sich für beide Fälle einfacher, da nicht „um Bäume herum“ (mit zwangsläufiger Zerstörung wertvollen Naturraums!) gebaut werden muss. Es gibt in Karlsruhe bereits eine große Anzahl von Bausünden. Beispielhaft führe ich den Haydnplatz an. Kriegsbedingt war hier das westliche Gebäude des Ensembles zerstört und es wurde zugelassen, dass hier ein „Fremdkörper“ errichtet wurde mit dem bekannten Resultat, dass nun ein „Unkulturdenkmal“ entstand und der gesamte Platz in sich nicht mehr stimmig ist. Mit der von der Stadtmission angedachten Bebauung würde im Bereich Dragoner Straße eine weitere Bausünde hinzukommen, und das ist völlig unnötig. Das Resultat meines Vorschlags – Bau an anderem Standort! - wäre: - Das Kulturdenkmal Dragonerstr. 4-6 bleibt bestehen. - Die Ästhetik der Dragonerstraße bleibt erhalten. - Der Weststadt bleibt ein weiteres „Unkulturdenkmal“ erspart - Die Diakonie e.V. muss für ihr angedachtes Bauwerk erheblich weniger Geld in die Hand nehmen, was letztendlich dem Vereinszweck geschuldet ist Ich bitte Sie als Stadträtin / Stadtrat dringend, an einer positiven Baukultur zu arbeiten, die sich wiederspiegelt in Neuem – und der Erhaltung von Altem!  

S e i t e  | 4    Blick in den Straßenraum bzw. auf Garten und Gebäude – von Osten her 

  Blick auf den Gartenbereich und Gebäude – von Westen her, Hinterhof Grundstück 8 

  Blick auf Straßenraum, Garten und Gebäude – von Süden, Dragoner Straße – mit Gebäude 2 (re) 

   

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