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February 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Architektur
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BENEWIRKT

BEI SELBSTBEWUSSTEN ARCHITEKTEN.

Büro als Lebensraum, gegliedert in unterschiedliche Zonen und Bereiche. Räumlich flexibel und mit offenen Strukturen – anregend, vielfältig und facettenreich. Gemeinsam mit Kunden und Partnern gestaltet Bene Bürolandschaften, die den Mitarbeitern ein ideales Arbeitsumfeld bieten. So wird Büro zum Managementinstrument und zum Erfolgsfaktor von Unternehmen. Diese Überzeugung teilen auch Thomas Lechner und sein Team von LP architektur. www.bene.com

architekturjournal

wettbewerbe das magazin für baukultur

36. Jahrgang Juli/ August 2012 € 17,–

P.b.b. GZ10Z038461M - Verlagspostamt 1110 Wien

Schule Nanterre, Feichtinger Architectes

3 / 2012

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www.wettbewerbe.cc

Immer umstritten – immer gelobt Das tiefgründige Wettbewerbs(un)wesen  Medienzentrum Musikuniversität, Wien  WasserWunderWelt Krimml, Salzburg  BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

Menschen

Architektur-Löwe für Vieira

Foto: Wikimedia Commons/Manuel de Sousa

Der portugiesische Architekt Alvaro Siza Vieira erhält am 29. August den Goldenen Löwen der ArchitekturBiennale von Venedig für sein Lebenswerk überreicht. Vieira, der am 25. Juni 1933 in Matosinhos, Portugal, geboren wurde und in Porto lebt, gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Architekten in Europa. Die Biennale würdigt vor allem die Experimentierfreude des portugiesischen Hauptvertreters der Moderne, „dem es gelingt, mit extremen geometrischen Formen Gebäude von großer Strenge zu schaffen“, so die Jury. Kaum ein anderer zeitgenössischer Architekt habe wie er konsequente Präsenz in seinem Wirkungsfeld gezeigt.

Univ.-Prof. Arch. DI Günther Domenig ist am 15. Juni 2012 verstorben. Er war für uns nicht nur ein Geschäftspartner sondern Freund und großer Lehrmeister. 1981 war ich sein erster Diplomand und wurde, nach der Trennung von seinem langjährigen Kompagnon Eilfried Huth, von Domenig gerufen – es galt damals das Büro neu aufzubauen. Ich war 6 Jahre lang Mitarbeiter und 20 Jahre geschäftsführender Partner. Günther Domenig war wie besessen auf der Suche ungewöhnliche Wege der Architektur zu verfolgen, kannte keine Kompromisse, seine Umgangsformen waren zeitweise sehr emotional. Er brauchte den Kampf mit den Bauherren, den Behörden und den Mitarbeitern, es war ein immanenter Kampf mit sich selbst. Er verfolgte stets die Absicht Architektur als Sprache besser verstehen zu lernen, sprach selbst von der Notwendigkeit „neuer Ideen“ und setzte eine große Radikalität an den Tag. Ab 1986 war ich Partner des Büros, das zunehmend mehr Mitarbeiter bekam. Mit der Gründung der ArchitekturConsult ZT GmbH 1998 strukturierten wir das Büro neu, gemeinsam mit Arch. DI Herfried Peyker. 2006 zog sich Günther Domenig aus den großen Arbeitsgemeinschaften zurück, er arbeitete bis zum letzten Tag in kleinerer Formation im Büro Domenig/Wallner und wandte sich vor allem der Fertigstellung des Steinhauses zu. Seine Architektur hat uns alle geprägt, die gemeinsam verwirklichten Bauten sind zahlreich. Arch. DI Hermann Eisenköck

Meine Entscheidung: Bewusst bauen mit StoFassadendämmsystemen. Eine Sto-Fassade ist mehr als das Gesicht eines Hauses. Sie beeindruckt auf den ersten Blick durch Ästhetik und weckt Lust auf mehr. Wer aber ihre inneren Werte kennt, weiß, was perfekte Fassaden ausmacht: TopQualität, innovative Technologien, perfekte Abstimmung von Systemen und Zubehör, erstklassige Beratung und umfassender Service. An meine Fassade kommt nur Sto – das Beste. www.sto.at/fassade

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Foto: Christian Jungwirth

Günther Domenig gestorben

Positionen

© synn architekten

synn architekten

© synn architekten

Bettina Krauk

Michael Neumann

Unlängst bei einem Fest: „Und, macht´s ihr auch beim Wettbewerb mit?“ „Ja, es ist ein Thema, bei dem man als Architekt ein Statement abgeben MUSS, und wir geben diesmal nur Skizzen ab“. Diese „Nur-Skizzen“ sind dann auch „nur“ 188 Stunden geworden, die niedrig kalkuliert 15.000 Euro bedeuten. Das war die erste Stufe des Wettbewerbs. Die zweite Stufe, die natürlich jeder erreichen will, ist ungleich mehr Aufwand, und alle versuchen sich mit Layout und Renderings voneinander abzuheben, um nicht zu sagen, zu übertrumpfen. In gewisser Weise wirkt es mehr und mehr, als würde unser Idealismus ausgenutzt. Es scheint eine Veränderung im Wettbewerbswesen hin zu offenen EU-weiten Ideenwettbewerben ohne Aussicht auf weitere Beauftragung zu geben, Wettbewerbe werden wiederholt, weil sie nicht das „richtige“ Ergebnis gebracht haben. Neu sind auch Bewerbungsverfahren, in denen ein Umsatz nachgewiesen werden muss, der gerade mal von einigen wenigen Büros in Österreich erreicht wird. Haben Umsatz und die Zeitspanne der im Büro tätigen Mitarbeiter wirklich etwas mit der architektonischen und/oder wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu tun? Wettbewerbe als Entscheidungsfindungsprozess für Größe und Finanzierbarkeit eines Projektes zu verwenden oder zu schauen „was geht“, ist sicherlich der falsche Weg!

Das Preisgeld steht oft in keinem Verhältnis zum Aufwand der Teilnehmer, oft ist nicht klar, ob das Projekt überhaupt gebaut wird, da unter Umständen weder Finanzierung noch politische Umsetzbarkeit gesichert sind. Oft scheint der einzige Zweck der Auslober zu sein, günstig zu möglichst vielen Ideen zu kommen. Wir verschenken sozusagen unsere Hauptleistung, die Idee, meist ohne jegliche Verpflichtung der Auslober zur Beauftragung. Das spiegelt leider auch die Wertschätzung der Architekten gegenüber der eigenen Leistung wider. Es gehören immer zwei Seiten dazu, und wir machen eben auch mit. Und doch sind Wettbewerbe bei einem vertretbaren Aufwand gut und wichtig – für die Qualität der Lösung, um sich an andere Bauaufgaben heranzuarbeiten, um als junges Büro eine Chance zu bekommen, um (international) wahr genommen zu werden oder einfach um seine Meinung, sein Statement darzulegen. Das geht eben auch mit einfachen Skizzen und auf einem Blatt, vielleicht in einem mehrstufigen Verfahren mit angemessenen Preisgeldern! Und es geht auch nur mit einer kompetenten, gut geführten Jury, die im Interesse des Projekts gemeinsam mit dem Auslober agiert und unterscheiden kann zwischen einem gutem Layout und einem guten Projekt.

Kärntner Landesbaupreis 2012 Ausschreibung

Das Land Kärnten, vertreten durch die Landesregierung und das Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 7 – Kompetenzzentrum Wirtschaftsrecht und Infrastruktur UAbt. Landeshochbau, lädt zur Teilnahme an der Bewerbung um den Kärntner Landes­baupreis 2012 ein.

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Weitere Informationen http://www.ktn.gv.at/42109_ DE-ktn.gv.at-THEMEN.?detail=143

Der Kärntner Landesbaupreis wird jedes Jahr ausgeschrieben und ist eine Auszeichnung für beispielhaftes Bauen in Kärnten. Durch den Kärntner Landesbaupreis werden herausragende Bauwerke gewürdigt, bei denen der baukünstlerische Raum, seine städtebauliche Beziehung, die Planung, die Funktion, die Verwendung zeitgemäßer Baustoffe und deren Verarbeitung, die sinnvolle Energieverwendung sowie Fragen des Umweltschutzes vorbildlich berücksichtigt sind. Sollten in Ihrem Bereich Bauwerke, deren Fertigstellung nicht länger als drei Jahre zurückliegen, errichtet worden sein, so haben Sie die Möglichkeit, am Kärntner

Landesbaupreis 2012 teilzunehmen. Bereits eingereichte Projekte können bei der Bewerbung nicht berücksichtigt werden. Für die Bewerbung ist ein formloser Antrag mit den wichtigsten zur Projektbeurteilung erforderlichen Unterlagen bis Montag, 24. September 2012, beim Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung 7 – Kompetenzzentrum – Wirtschaftsrecht und Infrastruktur – UAbt. Landeshochbau, Mießtaler Straße 1, 9021 Klagenfurt am Wörthersee, einzureichen.

Positionen

Bettina Brunner, x architekten

Foto: beigestellt

Knauf macht die Konferenz?

Max Nirnberger, Bettina Brunner, Lorenz Prommegger David Birgmann, Rainer Kasik

Der Architekturwettbewerb soll selbstbewusster auftreten und muss aus dem Status eines Bittstellers heraus – er ist das einzige Instrument zur Durchführung eines objektiven Vergabeverfahrens für Architekturplanungsleistungen. Oft scheint es, dass die großen Brummer dieses Landes anders und woanders entschieden werden, aber um die Architektenmeute zu beruhigen, werden kleine Happen in Form von Wettbewerben großmütig ausgeteilt. Es muss in dem sonst so korrupten Österreich möglich sein, den Wettbewerb für ALLE Bauaufgaben zu etablieren, auch für Ingenieurleistungen, wo bis jetzt nur das Billigstbieterprinzip regiert. Im Sinne eines fairen Wettkampfes muss die Qualität des Projektes im Vordergrund stehen, ohne Wenn und Aber. Läufer gibt es ja genug, Sie stehen schon in den Startlöchern, nur keiner kann vom Laufen alleine leben.

Unser System macht‘s möglich!

Konferenzsaal, Arbeiterkammer Wien

Was Sie in diesem Bild nicht sehen: • Das Knauf Thermoboard plus System. Es kommt überall

dort zum Einsatz, wo Flächenheiz- oder Flächenkühlsysteme



sehr gute Wärmeleitfähigkeit erfordern.

• Unseren Objektberater, der rechtzeitig vor Ihrem

großen Auftritt weiß, wie Sie mit Systemen von Knauf



Haustechnik in innovative Trockenbaulösungen integrieren.

Fragen Sie uns doch einfach, wie Knauf zum Innovationsführer mit Systemkompetenz wurde: www.knauf.at | [email protected] oder Knauf Kundenservice: 050 567 567 3

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Es fällt schwer, eine objektive Beziehung zum Wettbewerbswesen zu finden, es drängt sich der Vergleich mit dem Marathonlaufen auf. Als sportliche Meisterleistung führt sie nur selten zum Erfolg. Man muss viel gelaufen sein, um vorne dabei sein zu können. Aber wenn es geschafft ist, reicht der Adrenalinausstoß so weit, dass man leider wieder genug Kräfte für das nächste Verfahren hat. Uns ist keine andere Berufsgruppe bekannt, die sich beim Bemühen um Aufträge derart verausgabt und dabei solch einen enormen Beitrag für die Gesellschaft und die Kultur eines Landes leistet. Jedes Projekt ist ein Forschungsbeitrag für sich und fordert den Teilnehmer auf, sich laufend weiterzuentwickeln und dazuzulernen. Unsere größten Feinde im Wettbewerbswesen sind Zeit, Geld und unfaire Bedingungen. Wir schaffen es ganz leicht, bis zum bitteren Ende, ganz knapp doch nicht fertig zu werden. Ebenso ist es ein Leichtes, für ein Verfahren an die 500 Stunden, ein halbes Vermögen an Arbeitsleistung aufzuwenden, die wahrscheinlich in 29 von 30 Fällen nicht zum Erfolg führt. Umso wichtiger ist es, ordentliche Ausschreibungen, faire Wettbewerbsbedingungen, objektive Vorprüfungen und ausgezeichnete Preisgerichte vorzufinden. Die Jury hat die größte Verantwortung einer ganzen Berufsgruppe gegenüber, dem Wahnsinn ein faires Reglement gegenüberzustellen. Ausschreibungen müssen von jenen gemacht sein, die sich auskennen und wissen was wichtig ist, Vorprüfungsberichte müssen gewissenhaft, prägnant und eindeutig der Jury als Hilfestellung vorgelegt werden. Der Wettbewerbssieger gehört auf Händen getragen und respektiert, bis er das Projekt realisiert hat.

Impressum

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

Das Wesen oder Unwesen eines Architekturwettbewerbs bietet schier unendliche Möglichkeiten der Debatte. Schon in unserer Jubiläumsausgabe anlässlich des 35. Geburtstags des Architekturjournals wettbewerbe haben wir diesem Thema sowie Kritikern und Befürwortern des Wettbewerbs breiten Raum eingeräumt. Ilse Huber geht in ihrem Leitartikel auch in dieser Ausgabe der Frage nach, warum Architekturschaffende eigentlich so viel Zeit, Kraft und Emotion in diesen Prozess stecken, bei dem oft kein Auftrag und noch öfter nicht einmal eine angemessene Aufwandsentschädigung herausschauen.

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Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co. KG., Leberstraße 122, A-1110 Wien • Chefredaktion: Roland Kanfer, T: +43-1-740 95-559 [email protected] • Redaktionsleitung: DI Margarete Schwarz, T: +43-1-740 95-557 [email protected] • Administration, Anzeigen: Michaela Kern, T: +43-1-740 95-556 [email protected] • Mediaberatung: Mag. Thomas Parger, T: +43-676-91 97 010 [email protected] • Vertriebsleitung: Angelika Stola, T: +43-1-740 95-462 [email protected] • Postanschrift: Leberstraße 122, A-1110 Wien, T: +43-1-740 95-0 F: +43-1-740 95-183, [email protected], www.wettbewerbe.cc • Grafik und Repro: Dietmar Mantler, A-1220 Wien, T: +43-1-890 36 40, [email protected] • Druck: Donau Forum Druck GesmbH, A-1230 Wien • Druckauflage: 5.000 Stück • Bankverbindung: UniCredit Bank Austria, BLZ 12000, Kto.-Nr. 653 092 700, ATU: 10940909 • Urheberrecht: Es wird keine Haftung für etwaige Beschädigungen oder Verluste der zur Verfügung gestellten Unterlagen übernommen. Die Retournierung der Unterlagen erfolgt nur auf ausdrückliche Anforderung. Die drucktechnische Wiedergabe ist von der Qualität der übermittelten Unterlagen abhängig. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/ die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder teilweise in der Zeitschrift wettbewerbe publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Vervielfältigung und Verbreitung über Offline- oder Online-Produktionen zu. Falls eine Vergütung vereinbart wurde, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Die in den Beiträgen vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt mit denen des Verlages identisch. • Zum Zwecke einer leichteren Lesbarkeit der Texte wird auf eine geschlechterspezifische Schreibweise verzichtet. •

Dass sie es sich dann doch nicht nehmen lassen, zeigt die Teilnahme am ersten Bauträgerwettbewerb für sechs Bauplätze in dem neuen Wiener Stadtteil Aspern, der im Mai abgeschlossen wurde. Es ging dabei um 760 geförderte Wohneinheiten und 300 Studentenplätze. 17 Projekte wurden eingereicht. Drei Projekte auf drei Bauplätzen wurden sofort zur Realisierung freigegeben: 204 Wohnungen errichtet der Bauträger EBG gemeinsam mit Berger + Parkkinen Architekten und querkraft architekten. 124 Wohnungen auf zwei Bauplätzen kommen vom Bauträger Arwag/ Migra, geplant von Baumschlager Hutter Partners und SMAC Smart Architectural Concepts. Ein Bauplatz ist für Baugruppen reserviert. Im Rahmen des zweistufigen Bewerbungsverfahrens wurden die Gruppen Pegasus, LiSA, JAspern, B.R.O.T sowie Seestern Aspern ausgewählt. Die Beiträge für einen weiteren Bauplatz werden im August 2012 von der Jury erneut bewertet. Das Siegerprojekt wird somit voraussichtlich Anfang September 2012 feststehen. Um das Gesamtprojekt nicht in Einzelteile zu zerpflücken, werden wir in der nächsten Ausgabe wie gewohnt alle Beiträge gemeinsam ausführlich und neutral Bauteil EBG dokumentieren. Mit den Wettbewerben für die Umgestaltung der WasserWunderWelt Krimml zu einem „Wasserfallzentrum“, für ein Medienzentrum an der Wiener Kunst- und Musikuniversität und für die Erweiterung des Christian-Doppler-Gymnasiums in Salzburg gehen wir in den Sommer. Aber nicht, ohne Ihnen auch ein großes fertig gestelltes Projekt vorzustellen: Die Bebauung mit 600 Wohnungen auf den ehemaligen Bombardier-Gründen in Wien-Floridsdorf ist abgeschlossen. gerner°gerner plus architects, königlarch architekten und Werner Neuwirth haben unterschiedliche, im Ensemble dennoch harmonische Entwürfe realisiert. Das Thema Schutz vor sommerlicher Überwärmung im Gebäudebereich wird angesichts häufiger werdender Tage mit mehr als 30° im Wortsinn immer brennender. Diesem Thema widmet sich folglich ein Beitrag in dieser Ausgabe des Architekturjournals wettbewerbe.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Roland Kanfer . Chefredakteur

Inhalt

Menschen

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Positionen

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Impressum, Editorial 4 Immer umstritten – immer gelobt. Das tiefgründige Wettbewerbs(un)wesen in der Architektur

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Forum Neues Bauen

Smart City Wien – Towards a sustainable Development of the City / Massive Baustoffe: Favorit bei Sicherheit und Wohnqualität im Eigenheim

Berichte

17 Campus WU Wien / Dinge. Schlicht & einfach. Ausstellung / Architekturmodelle Peter Zumthor. Ausstellung / Álvaro Siza. Ausstellung / European Prize for Urban Public Space 2012 / Werkbundsiedlung Wien 1932. Ausstellung / Erkundungen islamischer Glaubensräume. Ausstellung / Designers’ Saturday 2012 / Topos Landscape Award 2012 / Das Architekturmodell. Ausstellung / Marburg – Maribor. Ein Stadtpanorama. Ausstellung / Terunobu Fujimori. Architekt. Ausstellung / Kubus oder Kuppel – Moscheen. Ausstellung / Architekturpreis Burgenland 2012 / Karl Kupsky-Preis 2012 / Stadtgalerie Salzburg / Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13 / One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea / Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich / Medienzentrum für die Universität für Musik und Darstellende Kunst, Wien 3. Wettbewerb / DETAIL Stipendium. Ausschreibung

Wettbewerbe

WasserWunderWelt Krimml, Salzburg BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

53 54 60

Realisierung

Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10, Bombardier-Gründe, Wien 21 bomb – Wohnbau Satzingerweg 8, Bombardier-Gründe, Wien 21 Wohnbebauung Donaufelder Straße 73, Bombardier-Gründe, Wien 21 Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol

69 72 76 80 84

Innovationen

89 Rautendach von Unger Stahlbau. Symbol für Mobilität der Zukunft / Neues Hochleistungsdämmsystem für den Innenraum / Betreubares Wohnen in Ernsthofen, Niederösterreich / Natürliche und unbrennbare Blaswolle / Hier spricht man Magenta. BIPA Bürogebäude Wiener Neudorf – ein Referenzprojekt von Bene / Massiv im Verbund / Energieausweise mit dem Baustoff PLUS / Das Gebäude als Energielieferant. RENEXPO® 2012

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Leitartikel

Leitartikel

Immer umstritten – immer gelobt Das tiefgründige Wettbewerbs(un)wesen in der Architektur Ilse Huber

Das Wiener Rathaus im Jahr 1882.

Das Wiener Rathaus steht seit 140 Jahren. Es dominiert den Platz vor und hinter ihm und ist das Produkt eines internationalen Wettbewerbs. Sein Gewinner, der Kölner Architekt Friedrich von Schmidt, mag mit der Prämierung seines Entwurfs wohl nur anfänglich glücklich gewesen sein. Denn obwohl das neugotische Gebäude als eines der ersten Profanbauten in diesem Stil tatsächlich errichtet worden ist, brachte ihm der Sieg viel Zores ein.

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Ehrengrab und Platzbenennung 1868 ließ Kaiser Franz Joseph einen internationalen Architekturwettbewerb zur Verbauung des Glacis ausschreiben – die Wiener Ringstraße entstand. Gleichzeitig suchte der Wiener Bürgermeister Cajetan Felder ebenfalls über einen internationalen Wettbewerb Ideen für den Neubau des Rathauses (das Alte Rathaus in der Wipplingerstraße war zu klein geworden, schließlich kamen zu der Zeit etliche Vorstädte zur Gemeinde Wien), die ihm Friedrich von Schmidt lieferte. Schmidts Freude über den Sieg dauerte nicht lange – da begannen die Änderungen: Nicht wie ursprünglich geplant dem buschigen Stadtpark gegenüber sollte das Neue Rathaus stehen, sondern auf Wunsch des Wiener Bürgermeisters auf der so genannten Flegelwiese, dem ehemaligen Exerzierplatz des Josefstädter Glacis. Vier Jahre später, 1872, erfolgte dann die Grundsteinlegung des Rathauses, dessen Bau zehn Jahre dauerte. Und selbst nach Fertigstellung waren die Reaktionen für Friedrich von Schmidt alles andere als erfreulich: „Gotische Beamtenburg“ war noch das Glimpflichste. Trotz aller Schikanen erhielt der Schöpfer nach seinem Tod ein

Ehrengrab der Stadt Wien und einen Platz mit seinem Namen. An seinem architektonischen Hauptwerk kommt kein Reise-, Fremden- und Architekturführer vorbei. Heute wie damals – dicke Haut gefragt Für die Nachwelt hat sich das Bild des prämierten Baues eingeprägt und es ist ein Glück, dass das Gebäude überhaupt noch steht. Dieses Los widerfährt nicht allen Wettbewerbssiegern. Berühmtestes Beispiel eines „Abriss-Siegers“ ist der Stuttgarter Hauptbahnhof. 1911 ging Paul Bonatz’ Entwurf noch als Sieger eines Wettbewerbs hervor, doch 100 Jahr später fielen die Seitentrakte der Spitzhacke zum Opfer. Das hat der Architekt wenigstens persönlich nicht mehr miterleben müssen. Was vor hundert Jahren Architekten beschäftigte, ist heute nicht anders. Man muss eine dicke Haut haben, um nicht nur den Einreichprozess zum Wettbewerb durchzustehen, sondern auch dessen Nachwehen. Denn eine Wettbewerbsteilnahme zehrt und selbst ein Gewinn heißt noch lange nichts. „Es ist ein Beginn, ein erster Schritt zur möglichen Realisierung“, sagt der in Wien arbeitende Architekt Boris Podrecca. Selbst seine internationale Tätigkeit führt ihn und sein Büro an die Grenzen der Machbarkeit. Denn ein Büro braucht die Ressourcen, um an Wettbewerben überhaupt teilnehmen zu können. Das betrifft finanzielle, zeitliche und menschliche Kapazitäten. Freude, Ernüchterung, Unbehagen Selbst für etablierte Ateliers wie jenes von Podrecca ist es immer wieder eine Herausforderung, Ideen zu

Foto: beigestellt

Neugestaltung Nationalratssaal, Gewinner Andreas Heidl, (sh. wettbewerbe 273/274)

Foto: Bernhard Otepka

Boris Podrecca

Partner statt Konkurrenten Auf den Ablauf eines neuen Konzepts bei der Planung ist sie jetzt schon gespannt. Es geht um das Hearingverfahren zum Eislaufverein in Wien 3. „Aus allen Beiträgen soll eine gemeinsame Lösung kreiert werden. Die Teilnehmer agieren nicht als Ideen-Konkurrenten, sondern als Partner.“ Wie es allerdings dann mit der Urheberschaft eines Vorschlages aussieht, ist noch nicht geklärt. Vordringlichster Wunsch der Planerin, die in großen wie auch in kleinen Maßstäben arbeitet: „Die RasenmäherRichtlinien kehren alle Bauaufgaben über einen Kamm, lassen keinen Spielraum mehr für lokale Lösungen und verengen die Vorstellungskraft.“ Insbesondere die Wärmedämmvorschriften im geförderten Wohnbau beanstandet die gebürtige Oberösterreicherin: „ Es gibt ja andere Möglichkeiten ökologisch zu bauen als die Häuser nur einzupacken und dicht zu machen.“ Ganz abgesehen vom Sondermüll, der dabei anfällt – auch das wäre ein Thema für einen Wettbewerb: Welcher Entwurf hinterlässt keinen Dreck? Architekten möchten Respekt vor ihrer Leistung Ganz ähnlich argumentiert auch Anna Popelka vom Architekturbüro PPAG. Sie wünscht sich Offenheit, auch hinsichtlich der Auftraggeber. So suchte das Naturhistorische Museum im Jahr 2011 Vorschläge zur Umgestaltung des Eingangsbereiches. Direktor Christian Köberl trat an sie heran und führte über seine Vorstellungen Gespräche mit ihr.



Regina Freimüller-Söllinger

konzipieren und sie mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Planen lässt sich vieles, nur der berufliche Alltag geht mitunter gar nicht geplante Wege. Das musste auch das Büro Heidl aus Linz erfahren, als es im Jahr 2008 den Wettbewerb zur Neugestaltung des Plenarsaales des österreichischen Parlaments gewann. Die Freude über das prominente Projekt war groß, die darauffolgende Ernüchterung allerdings noch größer. Denn mitten im Detail-Planungsprozess änderten sich die Dinge. Boris Podrecca war damals Juryvorsitzender, für ihn bleibt ein „gewisses Unbehagen zurück“, wie er es ausdrückt: „Es wurde viel Zeit und Geld verloren.“ Nicht zuletzt deswegen, weil seiner Meinung nach das ausgegebene Raumbuch, also die Ausschreibungsunterlagen, einen gewissen Interpretationsspielraum offen ließ. Dass dann auch noch viele andere Probleme wie ein undichtes Dach hinzukamen, verschärfte die Situation. Die Umgestaltung des Plenarsaales war nur mehr eine Nebensächlichkeit, eine Gesamtsanierung steht jetzt an. Und diese Generalplanung soll international ausgeschrieben werden, die Formulierungen vom Rechnungshof geprüft und die Maßnahmen dann später von demselben kontrolliert werden. Ob da noch der Entwurf vom Büro Heidl umgesetzt wird, ist fraglich. Fix ist jedoch, dass es einen Juror Boris Podrecca für diesen Wettbewerb sicher nicht geben wird: „Ich habe den Juryvorsitz abgelehnt, weil völlig neue Projekte anders zu bewerten sein werden. Das ganze Verfahren verlangt nach einer neuen Optik.“ Hinzu kommt, dass just in dem Jahr, als der Nationalrats-Sitzungssaal umgestaltet hätte werden sollen, die Finanzkrise ihren ersten Höhepunkt erlebte und die Bundesregierung das Sparen propagierte. „Seither ist der Markt kleiner geworden, aber der Druck der Interessengruppen um so stärker“, bemerkt Boris Podrecca.

Einengende Richtlinien „Ich nehme an keinem offenen Wettbewerb mehr teil“, konstatiert die Architektin Regina FreimüllerSöllinger. „Mitunter fallen Vorschläge unter den Tisch, die schlichtweg eingehender untersucht hätten werden müssen.“ Sie sieht die Gefahr, dass poppige Bilder, schnelle Eye-Catcher über die Substanz der Planung hinwegtäuschen. Die ganze Arbeit ist mit einem „Nein“ vernichtet, folglich konzentriert sich die Architektin auf Wettbewerbsverfahren, die mehr Erfolg versprechen: „Das Topfsystem, wie ich es nenne, hat viele Vorteile. In Linz wurden die Wettbewerbsteilnehmer einst in drei Gruppen gegliedert: Die erfahrenen, die speziell mit der Bauaufgabe vertrauten und die jungen Architekten.“ Damit haben laut Regina Freimüller-Söllinger alle Mitwirkenden eine Chance. Unter ganz konventionellen Voraussetzungen hingegen siegte sie selbst im Jahr 2006. Gemeinsam mit dem Wiener Architekturbüro Tillner/Willinger gewann sie das städtebauliche Gesamtkonzept für das Messecarree Nord in Wien 2 (sh. wettbewerbe 257/258). Dass sie knapp sechs Jahre später auch noch ein Objekt in dem Gebiet planen darf, freut sie umso mehr: „Ein Wettbewerbsgewinn heißt noch lange nicht ein Recht aufs Bauen.“ Mit Absichtserklärungen könnten Frustrationen (siehe Parlament) vorgebeugt werden, so FreimüllerSöllinger.

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Rendering: Heidl Architekten

Leitartikel

Foto: Hertha Hurnaus

Anna Popelka

Jakob Dunkl

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Heute resümiert die Architektin darüber folgenderweise: „Wenn das Naturhistorische Museum Wien nicht bereit ist, um den Bruchteil der Unkosten eines Meteoriten einen ordentlichen Wettbewerb für die Neugestaltung seines Eingangsbereichs zu machen, sondern reihum in der Kollegenschaft Gratisvorschläge sammelt, ohne Verfahren, ohne Transparenz, ohne ein Mindestmaß an Höflichkeit, so ist das schlicht unwürdig.“ Wer letztendlich den Umbau durchführte, entzieht sich Anna Popelkas Kenntnis. Sie sagt: „Architekten sind extrem sportlich, was Wettbewerbe betrifft und bereit für eine vergleichsweise geringe Auftragschance ein hohes Risiko auf sich zu nehmen. Das Mindeste, was man dafür möchte, ist Respekt vor dieser Leistung, was nicht unbedingt eine Remuneration bedeuten muss. Dass das bei uns so ohneweiters geht und man eher blöd dasteht, wenn man Korrektheit selbstverständlich vertrauensvoll annimmt, zeigt den Stand der Dinge.“ Und es zeugt davon, wie Planerleistungen selbstverständlich zu haben sind … Vorteile für den Bauherrn Jakob Dunkl vom Wiener Architekturbüro Querkraft fordert angesichts seiner bisherigen Wettbewerbslaufbahn, den Aufwand an die Lebenszykluskosten des gesamten Projekts zu koppeln. Das, was von den Planern eingebracht wird, rentiere sich für den Auslober über die Maßen. Das Siegerprojekt gewinne ja nicht umsonst, es enthalte eine Menge Know-how, meint Dunkl. Das schlägt sich dann für die Auftraggeber auch finanziell positiv nieder. Jakob Dunkl erwähnt drei exemplarische Faktoren, die als direkter Output zu werten sind: „Ein Siegerprojekt könnte sich dadurch auszeichnen, dass es besonders flächenökonomisch ist, eine hohe Energieeffizienz aufweist oder durch eine finanziell kaum bewertbare, aber dennoch wichtige Steigerung der Lebensqualität besticht“. Diese unmittelbaren Vorteile für den Bauherrn müssen anerkannt werden und zu den Planern zurückfließen. Konkret heißt das für Jakob Dunkl: „Die Preisgelder sollten zehn Mal so hoch sein wie jetzt.“ Und er begründet diese Forderung damit, dass immer mehr Spezialwissen integriert werden müsse. Vor 20 Jahren waren Renderings unbekannt, interdisziplinäre Gemeinschaften mit Landschaftsplanern, IT- und Haustechnikern noch nicht Usus. Das alles steigert die Qualität der Abgabe enorm, viele profitieren von dieser Entwicklung – die Akteure allerdings am wenigsten, kritisiert Dunkl. ■

Viel Emotion um die Sache Auch wenn im Wettbewerbswesen etliche Verbesserungen notwendig sind und bei diesem Thema viele Emotionen hochkommen – das Instrument des Wettbewerbs ist weitgehend unbestritten. Die Grundsätze zum Architekturwettbewerb halten fest, dass es das am besten geeignete Verfahren ist, bestmögliche Pläne zu finden. Denn obwohl Wettbewerbe im Büroalltag „mitlaufen“ müssen, bieten sie die Möglichkeit, Außergewöhnliches zu erfüllen. Die Planer können ihrer Phantasie Raum geben und die Auftraggeber erhalten Lösungen, an die sie womöglich gar nicht gedacht haben. Und nach all den Empfindlichkeiten bleibt bei dem einen oder anderen unterm Strich sowieso ein dickes Plus übrig. Dann nämlich, wenn, wie manche Architekten von sich behaupten, 80 Prozent der gebauten Projekte tatsächlich aus Wettbewerben hervorgegangen sind. Foto: privat

Foto: Larry Williams

Leitartikel

Steine werden einst sprechen, nicht die Planer Ein Kommentar von Ilse Huber

Nicht die Planer und Architekten bestimmen das Wesen eines Landschafts- bzw. Stadtraumes. Vielmehr charakterisieren ihre Bauten oder noch häufiger: ihre Nicht-Bauten, sprich Freiräume, den Lebensraum. Ob und wie die Objekte der Nachwelt erhalten bleiben, ist eine Frage der (Wettbewerbs-) Kultur. Vielleicht wird ja gerade eben ein Wettbewerbs-Projekt realisiert, auf das man sich in 100 Jahren zurückbesinnt und sagt: Das war ein großer Wurf! Selbst wenn die Zeitgenossen gerade ätzend darüber herfallen. Und die Chance, dass sich der Satz vom Bürgermeister des Roten Wien, Karl Seitz („Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese Steine für uns sprechen.“), wiederholen könnte, besteht permanent. Wobei mit Steinen nicht nur Hausmauern gemeint sind, sondern auch die Pflasterungen neuer Wege. Wenn das, was vom Wettbewerb bleibt, auch für die nächsten Generationen als Spur in der Geschichte nachlesbar ist, wäre ein Ziel erreicht. Die Wertschätzung geht in beide Richtungen: in die Zukunft und in die Vergangenheit. Die Kindeskinder bekommen einen lebenswerten Raum und die Altvorderen eine gute Nachred’, und sei es in Form eines Namen gebenden Ortes…

Energy Facility Sustainability

Forum Neues Bauen

Forum Neues Bauen

Smart City Wien – Towards a sustainable Development of the City Martin Treberspurg, BOKU Wien

Massive Baustoffe: Favorit bei Sicherheit und Wohnqualität im Eigenheim Harald Mayr, Bautechnisches Institut Linz Bernd Wolscher, SW Umwelttechnik Österreich

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Forum Neues Bauen

Energy Facility Sustainability

Umwelt und Planung

Vorwort

Univ. Prof. Arch. DI Dr. Martin Treberspurg, BOKU Wien Initiator der Serie „Umwelt und Planung“

Die österreichische Smart City Initiative möchte mit zur Implementierung von innovativen Technologien im Gebäudebereich beitragen und demonstrieren, wie im bestehenden städtischen Umfeld Energie- und CO2-Einsparungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden können. Die EU rückte die Thematik 2010, im Rahmen des „European Strategic Energy Technology Plan“, kurz SET-Plan, ins Licht der Allgemeinheit. Ziel ist die Transformation unseres Energiesystems – was einerseits ein eindeutiges Umdenken im Umgang mit verbleibenden Energieressourcen und andererseits die Forcierung und Beschleunigung der Entwicklung Erneuerbarer Energien verlangt. Da besonders in Städten die Nachfrage nach immer mehr Wohnfläche und einem möglichst umfassenden und effizienten Transport- und Infrastruktursystem steigt, besitzen diese großes Potenzial, durch gezielte Planungsmaßnahmen Energie einzusparen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Aktuell werden im 7. EU-Rahmenprogramm (FP7) der Europäischen Kommission innovative Projekte aus nachhaltigen Energieentwicklungen gefördert. Einen Schwerpunkt bildet die Smart City Initiative, für die ein Kofinanzierungsvolumen von 11 Milliarden Euro vorgesehen ist. Um österreichische Vorzeigeprojekte zu initiieren, wurde vom Klima- und Energiefonds der zweiteilige Förderungscall „Smart Energy Demo“ (2011 und 2012)

durchgeführt1. Österreichweit wurden 48 „Smart City“ Projekte eingereicht, woraus unter anderem das in dieser Edition vorgestellte Projekt „smart city Wien“ hervorging. „GUGLE“, ein weiteres erfolgreiches Wiener Projekt zur Entwicklung energetischer Masterpläne für die Wiener Bezirke Alsergrund und Penzing, wird von der Arbeitsgruppe Ressourcenorientiertes Bauen der BOKU Wien koordiniert. Erfreulich ist, dass nun auch auf EU-Ebene bereits zwei österreichische „Smart Cities“ Einreichungen positiv evaluiert wurden: „TRANSFORM“ (TRANSFORMation Agenda for Low Carbon Cities) und „EU-GUGLE“ (EUropean cities serving as Green Urban Gate towards Leadership in sustainable Energy) werden zurzeit mit der EU-Kommission verhandelt. Während TRANSFORM primär Planungsstrategien für Wien entwickelt, setzen EU-GUGLE und die kooperierenden fünf europäischen Städte auf ambitionierte Sanierungen im 14. Wiener Bezirk. Durch gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnqualität bei gleichzeitiger signifikanter Senkung des Energieverbrauchs soll der Bezirk Penzing eine gesamtheitliche Aufwertung erhalten. Innovative Sanierungen werden in Form eines verlorenen Zuschusses in der Höhe von 30 - 50 Euro/m² mit EU-Mitteln gefördert werden. Vertiefende Information über GUGLE wird in einer der nächsten Ausgaben von wettbewerbe publiziert. Martin Treberspurg 1

www.smartcities.at

smart city Wien – towards a sustainable development of the city Der Weg zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt

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Die weltweiten energie- und klimapolitischen Probleme unserer Zeit werden vorrangig und am effizientesten in den Städten gelöst werden. Die Herausforderungen der globalen Energie- und Klimasituation erfordern auch für Wien, sich permanent an der Erforschung von Technologien und Systemen zur Bewältigung der brennenden Zukunftsfragen zu beteiligen. Die Kombination aus hoher regionaler Wirtschaftskraft, überdurchschnittlichem Wissenskapital, dichter Besiedelung und Konzentration neuester Technologien prädestiniert die Stadt zum Testgebiet für zukünftige, besonders umweltverträgliche und klimaschonende Gesamtkonzepte und Umsetzungen. Der erste weltweite Vergleich von Städten im Hinblick auf Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit listet Wien – vor Toronto, Paris und New York – als Nummer 1 der so genannten „Smart Cities“. Das von dem US-amerikanischen Klimastrategen Boyd Cohen erstellte und von

dem Online-Magazin „Co.Exist“ publizierte globale Ranking berücksichtigte viele globale oder regionale Analysen, in denen wesentliche Kriterien für Smart Cities beurteilt wurden. Es bescheinigt der Stadt Wien – nach der mehrfachen Prämierung zur lebenswertesten Stadt der Welt in der Mercer Studie und der Top-Platzierung beim World Smart Cities Award 2010 – erneut seine Vorreiterrolle in Fragen der Stadtentwicklung. Der Begriff „Smart Cities“ bezeichnet in diesem Ranking Städte, die Ressourcen intelligent und effizient nutzen und innovative Technologien einsetzen, um Kosten und Energie zu sparen, ihr Dienstleistungsangebot zu erweitern und die Lebensqualität zu erhöhen. Auf dem Weg zur emissionsarmen Wirtschaft werden der ökologische Fußabdruck und damit die Umweltbelastung reduziert. Als Gründe für die Top-Platzierung nennt der Autor die Tatsache, dass Wien als einzige Stadt in sämtlichen einbezogenen Untersuchungen und Erhebungen unter

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smart city Wien – Umweltmusterstadt Wien

Beim Wiener Solarpotenzialkataster geht es darum, aufzuzeigen, ob und welche Dächer für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet sind. Die Internet-Anwendung Solarpotenzialkataster zeigt dies für die 240.000 Dachflächen von Wien. Eine Detailkarte mit den geeignetsten Dachnutzungen stellt die Magistratsabteilung für Stadtvermessung (MA 41) über den digitalen Themenstadtplan „Wien Umweltgut“ online, kostenlos und individuell zur Verfügung. Weiters kann abgefragt werden, ob das betreffende Objekt vom Fernwärmenetz versorgt wird. Insgesamt sind 55,5 Prozent von Wiens Dachflächen für die Nutzung von Solarthermie bzw. Photovoltaik geeignet. Diese beiden Beispiele sind nur ein Auszug aus einer Vielzahl schon vorhandener smarter Wiener Lösungen im Bereich der Stadt- und Umwelttechnologien. Bedeutung auf EU-Ebene Auch für die Europäische Union ist die Klimathematik und die damit einhergehende wirtschafts- und forschungspolitische Bedeutung von großer Wichtigkeit. Im Rahmen des „Strategic Energy Technology Plan“ (SETPlan) hat sie die Absicht, 11 Mrd. EUR an Investitionen bis 2020 für Smart City-Aktivitäten in einigen ausgewählten, Vorzeigestädten in Europa auszulösen. Der österreichische Klima- und Energiefonds unterstützt österreichische Städte bei der Vorbereitung zur Teilnahme an entsprechenden EU-Ausschreibungen, etwa im 7. Rahmenprogramm (FP7) mit dem nationalen Programm „smart Energy Demo – FIT for SET“, durch welches auch das Projekt „smart city Wien“ gefördert wurde. Darauf aufbauend setzt sich die Stadt Wien aktiv mit den Herausforderungen an eine „Smart City“ auseinander. Das Projekt „smart city Wien“ Die Vorreiterrolle der Stadt Wien im Bereich der Umwelt- und Lebensqualität ist international unbestritten. Darauf aufbauend setzt sich die Stadt aktiv mit den Herausforderungen der „Smart Cities“ auseinander: Unter Schirmherrschaft des Bürgermeisters wurde 2011 das Projekt „smart city Wien“ gestartet, das alle relevanten Wissensbereiche und Interessengruppen vereinte. Ziel des „smart city Wien“ Projekts war es, die Stärken Wiens zu nutzen, kontinuierlich auszubauen und auch zu internationalisieren – die Stadt will sich auch maßgeblich in die europäische Forschung und Technolo-



Beispiele für weitere Wiener Lösungen, die bereits umgesetzt wurden und zum Klimaschutz in Wien beitragen, wären der Solarpotenzialkataster oder auch SternE (Strom aus erneuerbarer Energie), ein Projekt der Hauptkläranlage Wien. Um die aufwändige Reinigung des Wiener Abwassers energieeffizient und nachhaltig zu gewährleisten, setzt die ebswien, ein Unternehmen der Stadt Wien und Betreiberin der Hauptkläranlage Wien, auf einen vielfältigen Mix alternativer Energieträger: Wind, Sonne, Wasserkraft. Bis 2020 soll im Rahmen des Großvorhabens EOS (Energie Optimierung Schlammbehandlung) auch der Klärschlamm als Biomasse genutzt werden. Das langfristige Ziel dabei ist die EnergieAutarkie.

Die Hauptkläranlage Wien – Beispiel eines Wiener Vorzeigeprojekts

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© TINA VIENNA

Der Wiener Weg Smarte Technologien, Systeme und Konzepte sowie die Integration der sozialen Aspekte sind die Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft, indem sie intelligente und systemische Lösungsansätze nutzen, um eine energieeffiziente und nachhaltige Wirtschaft in der Stadt zu verwirklichen. smart city – die intelligente, zukunftsfähige Stadt – ist damit Antwort und Aufbruch in ein neues Energie-, Mobilitäts- und Wirtschaftssystem, das die Lebensqualität der Bürger/innen langfristig sicherstellen soll. Bereits im Jahr 1991 trat die Stadt Wien dem österreichischen Klimabündnis, dessen Ziel eine nachhaltige Reduktion von Emissionen an Treibhausgasen – vor allem Kohlendioxid – ist, bei. Seitdem ist es ein erklärtes Ziel der Wiener Stadtpolitik, in Bezug auf den Klimaschutz eine Vorreiterrolle einzunehmen. Es gibt bereits eine Vielzahl an Wiener Lösungen in diesem Bereich, wie beispielsweise das Klimaschutzprogramm KLIP, das „Städtische-Energieeffizienz-Programm“ SEP, das Ausbauprogramm für den leistungsfähigen öffentlichen Verkehr oder den Wiener Stadtentwicklungsplan STEP, der den Rahmen für eine zukunftsorientierte räumliche Gesamtentwicklung Wiens bildet.

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den Top 10 aufscheint, sowohl was Innovative Stadt (Platz 5), Regional Green City (Platz 4), Lebensqualität (Platz 1) und Digital Governance (Platz 8) betrifft. Maßgeblich für die Positionierung auf Rang 1 war auch die Tatsache, dass im Rahmen des Projekts „smart city Wien“ die betroffenen Stakeholder in die Zielentwicklung der Stadt und die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs eingebunden werden. Die Wiener Stadtverwaltung arbeitet also gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft daran, Wien auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten – und damit auch eine führende Rolle in der Entwicklung gesamteuropäischer Strategien zu spielen.

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gieentwicklung einbringen. Kernstück der Arbeit war ein Stakeholder-Prozess, in dem sich sämtliche Interessengruppen in- und außerhalb der Stadtverwaltung in Form allgemeiner und spezieller Beratungsgruppen formierten. Die sechs Themenfelder der Plattform waren Bevölkerungsentwicklung, Umwelt, Verwaltung, Wirtschaft, Energie und Mobilität.

Das Projektkonsortium unter Führung der Stadt Wien ermöglichte die gemeinsame Festlegung des „Big Project Picture“, sicherte die Kommunikationskultur zwischen den Partnerinnen und Partnern sowie ein gemeinsames Verständnis der Zusammenhänge zwischen Aktivitäten, Berichtslegung und Förderung.

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Die Methodik Das Projekt „smart city Wien“ baute auf den Kernthemen der europäischen SET-Initiative – Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Mobilität und IKT – auf, wesentlich dabei waren das ganzheitliche Verständnis und Management städtischer Energiesysteme, der Einsatz effizienter Erzeugungs- und Versorgungstechnologien, intelligente Netze und „aktive“ Gebäude mit sehr niedrigem Energiebedarf sowie die Weiterentwicklung umweltfreundlicher, hoch energieeffizienter Mobilitätssysteme mit niedrigem CO2-Ausstoß. © TINA VIENNA

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Das smart city Wien Stakeholder Forum 3

Im Rahmen von „smart city Wien“ sollte die Chance genutzt werden, bei der Bewältigung der genannten Herausforderungen eine führende Rolle in der Forschung und Technologieentwicklung einzunehmen. Drei Foren bildeten das Grundgerüst dieses Projektes, wobei der breit angelegte Stakeholder-Prozess folgende Ergebnisse bringen sollte: (1) eine langfristige Vision zur Energiezukunft der Stadt: „smart Energy Vision 2050“, (2) eine „Roadmap for 2020 and beyond“, die der Stadt ermöglichen wird, diese langfristige Vision zu erfüllen und gleichzeitig ihre mittelfristigen (2020) Energie-Ziele zu erreichen und (3) einen „Action Plan for 2012 - 2015“ für die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen.

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Das Projektteam Das Projektkonsortium von „smart city Wien“ stand unter der Federführung der Stadt Wien mit der Magistratsabteilung 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung, unterstützt durch TINA VIENNA Urban Technologies & Strategies GmbH (Projektmanagement) und der Magistratsabteilung 20 – Energieplanung. Als weitere Projektpartner agierten die Wiener Stadtwerke Holding AG, Wien 3420 Aspern Development AG, Siemens AG Österreich, das Austrian Institute of Technology, das Österreichische Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal Ges.m.b.H., raum &kommunikation GmbH, die Technische Universität Wien und das Energieinstitut der Wirtschaft GmbH.

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Projektpartner smart city Wien

Innovative Verkehrslösungen sichern die Lebensqualität

Im ersten Schritt ging es um die Erfassung vorhandener Kapazitäten, Programme, Projekte und Leistungen. So besitzt die Stadt Wien etwa in den Bereichen Bau und Mobilität, im Besonderen in der Nutzung erneuerbarer Energie und der Energieeffizienz sowie bei der Mobilitäts-Infrastruktur, heute bereits eine international anerkannte Vorreiterrolle. Erfolgreich installierte Dachprogramme wie das Klimaschutzprogramm Wien (KLIP), das Städtische Energieeffizienz-Programm (SEP), der Stadtentwicklungsplan Wien (STEP) oder die Richtlinien für umweltfreundliche Baustellenabwicklung (RUMBA) bildeten konstruktive Ausgangspunkte für die Arbeit im Rahmen des Projekts „smart cityWien“. Ein weiterer Aspekt waren Klima- und Energieprogramme wie der Strategic Energy Technology (SET) Plan der EU als Förderprogramm für europäische Spitzentechnologie. In einem zweiten Schritt wurden im Rahmen von „smart city Wien“ mehrere Grundsatz-Dokumente für die nächsten Jahre und Jahrzehnte vorbereitet. Sie wurden von Anfang an mit öffentlichen und privaten Interessensgruppen abgestimmt. Darunter finden sich ein Aktionsplan „smart city Wien“ bis 2015, eine Roadmap „2020 und darüber hinaus“ für nötige Weichenstellungen in der Stadtpolitik und -verwaltung und schließlich eine „Vision 2050“ zum Thema energiefreundliche Stadt. Diese Bearbeitungen gingen von den aktuellen Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung Wiens aus, die eine stark wachsende Stadt auf dem Weg zur Zwei-Millionen-Einwohner-Metropole vorauszeichnen.

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Der Ausblick Mit der Entwicklung einer Vision für die längerfristige Zukunft Wiens, einer Roadmap für die energieeffiziente und klimaschonende Entwicklung der Stadt bis 2020 und eines entsprechenden Action Plans für die nächsten 3 - 5 Jahre wurde im Rahmen des Projekts „smart city Wien“ die Chance ergriffen, der Stadtpolitik und -administration fundierte Grundlagen für Zukunftsentscheidungen aufzubereiten und das Gerüst für tiefer gehende Forschungen im Rahmen der Industrieinitiativen des SET-Plans der EU zu schaffen. Ein erstes Erfolgserlebnis gibt es schon. Wien hat gemeinsam mit den in Hinblick auf die Smart-CityEntwicklung in Europa führenden Städten Amsterdam, Hamburg, Kopenhagen, Lyon und Genua das Projekt TRANSFORM (TRANSFORMation Agenda for Low Carbon Cities) entwickelt und im 1. Call der „Smart Cities and Communites Initiative“ eingereicht. Dabei handelt es sich um ein 2,5 jähriges Forschungs- und Experimentalprojekt unter Mitwirkung großer industrieller Partner, in dem ausgewählte Stadtteile nach dem Smart City Konzept weiterentwickelt und verändert werden sollen. Wien ist hier u.a. mit dem Stadtteil Seestadt Aspern beteiligt und wird Forschungsergebnisse und praktische Umsetzungserfahrungen mit den genannten Städten in intensivster Weise austauschen. Das Projekt TRANSFORM wurde von den europaweit eingereichten Pro-

Smart in die Zukunft Das durch den österreichischen Energie- und Klimafonds geförderte Projekt „smart city Wien“ ist dementsprechend nur ein Baustein einer breit aufgestellten und langfristig ausgerichteten Initiative Wiens, in der es darum geht, die mehrfach ausgezeichnete Lebensqualität Wiens auch in den nächsten Jahrzehnten auf hohem Niveau zu halten und die Stadt als urbanes Labor für smarte Technologien und Strategien weiter zu entwickeln. Eine „smart city“ zu sein heißt für Wien auch, die Lebensqualität aller Bewohner/innen zu steigern und die Qualität des Wirtschaftsstandortes zu erhöhen. Es geht vor allem darum, einen langfristigen „intelligenten“ Weg in die Zukunft für die Stadt aufzuzeigen und auch umzusetzen. Die smart city Wien Initiative ist die konsequente Fortsetzung und Weiterentwicklung der Technologien und Strategien, die Wien – als eine der wenigen wachsenden europäischen Städte – auf künftige klima- und energiepolitische Herausforderungen bestmöglich vorbereiten. ■ © TINA VIENNA

World Smart Cities Award Finalist Das Projekt „smart city Wien“ wurde im Dezember 2011 als Finalist der ersten World Smart City Awards, die im Zuge der smart city Expo in Barcelona vergeben wurden, geehrt. Diese erstmals verliehene Auszeichnung soll Städte, Projekte und Lösungen identifizieren, die einen großen Beitrag zur Entwicklung von Konzepten zu Smart Cities geleistet haben. Dabei wurden mehr als 100 Einreichungen aus 19 Ländern verzeichnet. Die Projekte wurden von einer internationalen Jury evaluiert.

jekten als bestes ausgewählt und wird voraussichtlich Ende 2012 starten. Es ist auch vorgesehen, die Projektergebnisse laufend auszuwerten und für die weitere Umsetzung in den neuen Wiener Stadtentwicklungsplan STEP 2014 sowie in die relevanten Fachkonzepte einfließen zu lassen, um eine rasche und möglichst flächendeckende Umsetzung einzuleiten. Der internationale Austausch und die im Rahmen von TRANSFORM gewonnenen eigenen Forschungsergebnisse werden für Wien wesentliche Impulse bringen, konkret auch für die Anwendung in der Seestadt Aspern.

Umfassende Strategien der Stadt am Weg zur Smart City

Autorin: Mag.a (FH) Birgit Ginzler TINA VIENNA Urban Technologies & Strategies GmbH

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Besonderes Asset von „smart city Wien“ war die Schwerpunktsetzung auf eine an Energieeffizienz- und Klimaschutz-Zielen orientierte räumliche Entwicklung Wiens. Deshalb waren die zu entwickelnden Inhalte für eine „smarte“ Energie- und Klimaschutzzukunft Wiens eng mit der Erstellung eines neuen Stadtentwicklungsplans (STEP) verknüpft. Damit ist auch gewährleistet, dass die vielfältigen räumlichen, sozialen und ökonomischen Strukturen der Stadt abgebildet sind. Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Einbindung der Nutzer/innen im Rahmen der Implementierung von neuen Technologien, Systemen und Prozessen. Die Projektleitung durch die für Stadtentwicklung zuständige Dienststelle der Stadt Wien stellt sicher, dass ein langfristiger Prozess entstehen kann, der neben Energieeffizienz und technischen Aspekte auch (planerische) Grundsätze wie Nachhaltigkeit, Partizipation, Diversität, Ressourceneffizienz, integrierte Regionalentwicklung sowie eine wirtschaftlich ausgewogene Entwicklung berücksichtigt. Sowohl der zu überarbeitende Wiener Stadtentwicklungsplan als auch einzelne Pilotprojekte werden auf die gemeinsam entwickelte Vision abgestimmt.

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Foto: beigestellt

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Foto: Mayr BTI

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DI Harald Mayr

DI Dr. Bernd Wolschner

3 Fragen an DI Harald Mayr

3 Fragen an DI Dr. Bernd Wolschner

BAU!MASSIV!: Sie untersuchten im Zuge eines Projektes für die Forschungsinitiative „Nachhaltigkeit massiv“ die Katastrophensicherheit von Gebäuden. Wie sind Sie vorgegangen?

BAU!MASSIV!: Welche Anforderungen sollte ein Gebäude im Sinne der Katastrophensicherheit erfüllen?

Mayr: Unser Ausgangspunkt waren insgesamt 325 dokumentierte Schadensfälle an Gebäuden nach Extremereignissen. Aufgrund dieser Daten analysierten wir: Was waren die häufigsten Ursachen sowie Schäden? Und: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Bauweise und Schäden? BAU!MASSIV!: Welche Naturereignisse mit Schadensfolge treten am häufigsten auf? Mayr: Unsere Analyse zeigte, dass Stürme und Niederschlagswasser die häufigsten Extremwetterereignisse in Österreich verursachen, gefolgt von Hochwasser und Hagel. Zum Glück bleibt die Schadenshöhe bei vielen Katastrophen in einem begrenzten Rahmen. Unabhängig von der Unglücksursache liegen die meisten Schäden unter 10.000 Euro – bei massiv errichteten Häusern bewegen sich sogar drei Viertel der Ereignisse in diesem Rahmen.

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BAU!MASSIV!: Welche Vorkehrungen empfehlen Sie zur Minimierung des Schadensrisikos? Mayr: Wer massiv baut, tut sehr viel, um Katastrophenschäden zu minimieren: Gegen Sturm und Hagel bieten Naturstein, verputztes Mauerwerk, Beton und Ziegel einen guten Schutz. Sturmschäden entstehen häufig durch Ausführungsmängel an Dach und Außenwänden, deshalb sollten etwa kaputte Dachziegel immer ausgetauscht werden. Beim Hochwasserschutz ist neben vorbeugenden Maßnahmen insbesondere darauf zu achten, dass bei der Schadensanierung die vollständige Austrocknung der Wände gewährleistet ist.

Zur Person: DI Harald Mayr ist Zivilingenieur für Bauwesen, allg. beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Leiter Bautechnisches Institut Linz.

Wolschner: Entscheidend ist, dass die Funktion eines Gebäudes auch im Katastrophenfall grundlegend erhalten bleibt oder mit vertretbarem Aufwand wiederhergestellt werden kann. Ebenso wesentlich ist die Prävention: Standort-Risiken und mögliche Problembereiche sollten bereits bei der Planung analysiert und Bauweise sowie Baumaterialien diesem Gefahrenprofil angepasst werden. BAU!MASSIV!: Wie stark beeinflusst die Bauweise die Feuersicherheit eines Gebäudes? Wolschner: Die Bauweise ist das entscheidende Kriterium für das Verhalten eines Gebäudes bei Bränden. Massive Baustoffe sind der höchsten Brandschutzklasse zugeordnet, brennen selbst nicht, tragen also nicht zur Brandlast bei und sie entwickeln weder Rauch noch giftige Dämpfe. Mineralische Baustoffe wirken somit als Brandstopper und eignen sich ideal zur Herstellung von Brandabschnitten. BAU!MASSIV!: Wird für den baulichen Brandschutz bereits ausreichend vorgesorgt? Wolschner: Eine aktuelle Studie des Market-Instituts zeigt, dass den Österreichern die Sicherheit vor Bränden ein zentrales Anliegen ist. Bei den Einfamilienhäusern, die 40 Prozent aller Eigenheime in Österreich ausmachen, wurde in den letzten Jahren das Sicherheitsniveau im Brandschutz jedoch sukzessive verringert. Und das trotz ständig steigender Ansprüche an die Gebäudequalität.

Zur Person: DI Dr. Bernd Wolschner ist Geschäftsführer SW Umwelttechnik Österreich GmbH und ObmannStv. des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie.

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Massive BAUSTOFFE: Favorit bei sicherheit und wohnqualität im eigenheim

www.baumassiv.at www.nachhaltigkeit-massiv.at

Langlebigkeit, hohe Wertbeständigkeit und umfassende Sicherheit sind in der Bevölkerung die wichtigsten Argumente für massives Bauen. Das ist der Tenor einer aktuellen Studie des Market-Institutes im Auftrag von BAU!MASSIV!. Die Befragung von mehr als 1.000 Personen zeigt eindeutig: Keine andere Bauform garantiert in den Augen der Österreicher einen vergleichbaren Schutz vor Sommerhitze, Lärm, Feuer und Naturereignissen.

überschüssige Temperatur wieder ab. Ganz natürlich tragen sie so über ein Gebäude-Leben lang zu einem angenehmen Raumklima bei. Zusätzlich sind massive Baustoffe nahezu schadstofffrei und sind damit eine gute Wahl für die Qualität der Raumluft, wie eine Studie des Österreichischen Instituts für Baubiologie und Bauökologie (IBO) belegt.

Hohe Katastrophensicherheit Über die gesamte NutzungsBeste Energieeffizienz dauer eines Gebäudes leisten Dieses Meinungsbild hat seimassive Baustoffe viel für ein nen guten Grund. Denn mioptimales Zusammenspiel von neralische Baustoffe sorgen Komfort und Energieeffizienz, ganz natürlich über die gevon Sicherheit und Werterhalt, samte Nutzungsdauer eines von Kosten und Langlebigkeit Gebäudes für hohe Sicherund das mit wenig Aufwand: heit und wahren Wohnwert. Denn das Material selbst sorgt Zuverlässig leisten massiv errichtete Gebäude Schutz BAU!MASSIV! PLANUNGSTOOL für einen hohen Widerstand gegen Umwelteinflüsse – vor Hitze, Lärm, Einbrüchen, sogar in Extremsituationen. Feuer und vieles mehr. Dies Bewährte Standardlösungen Massive Baustoffe sind daher beginnt bereits bei der Wär Für Planer und Professionisten eine sinnvolle Vorkehrung vor medämmung: Decken sowie Zum fachgerechten Einsatz unplanmäßigen Einwirkungen. Böden aus Ziegel und Beton massiver Bauweisen Sie leisten so ganz ohne warwirken im Sommer kühlend Erstellt von Top-Experten tungsintensive Zusatzeinrichund im Winter wie ein Wär www.baumassiv.at tungen wie Schutzanstriche mespeicher. Diese besondere oder Verkleidungen einen Speicherfähigkeit ist ein Basis-Brandschutz weit über die Normen hinaus. Auch wesentlicher Faktor für die Energieeffizienz. Damit kommen massive Baustoffe einem zentralen Bedürfnis nach: damit kommen massiv errichtete Gebäude einem zentralen Kriterium nach. Denn mehr als die Hälfte der Denn für drei Viertel der Österreicher ist die EnergieefÖsterreicher hält einen guten Schutz vor Bränden für fizienz ein sehr wichtiger Faktor bei der Auswahl einer sehr wichtig und wiederum zeigt das Meinungsbild: Wohnung oder eines Hauses, sie ist laut Market-Studie Keine andere Bauform garantiert hier einen annähernd das wichtigste Einzel-Kriterium. ähnlichen Schutz. Angenehmes Raumklima Durch den Klimawandel Auch Extremwettereignissen halten massive Baustoffe steigen die Temperaturen in zuverlässig Stand. Eine Studie der Forschungsinitiative Österreich. Prognosen haben „Nachhaltigkeit massiv“ zeigte: Bei massiv errichteten berechnet, dass sich die Gebäuden bleibt die Schadenshöhe bei Feuer, HochHitzetage mit über 30 ºC wasser und Niederschlag meist im geringen Bereich. bis 2050 vervierfachen Durch hohe Stabilität und resistente Materialien sind werden. Die Kosten für die sie besonders widerstandsfähig. Die Verwendung Gebäudekühlung werden massiver Baustoffe kann so auf vielen Ebenen beitradaher zunehmen – schon gen, die laufenden Kosten eines Gebäudes zu senken. heute sind sie im BürobeDamit sind massive Baustoffe auch aus ökonomischer reich vielfach höher als die Sicht eine gute Wahl für eine umfassende Sicherheit Heizkosten. Neue Konzepte im Eigenheim. für die Sommertauglichkeit von Gebäuden sind daher gefragt, die sowohl dem Anliegen der Nachhaltigkeit als auch unserem Wohlempfinden entsprechen. Auch hier punkten mineralische Baustoffe: Sie erwärmen sich tagsüber nur langsam, reduzieren dadurch die Raumtemperatur und geben während der kühleren Nacht

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Weitere Informationen

Ausschreibung

Weitere Informationen www.alufenster.at/AAP12

Ausschreibung Die Architekturstiftung Österreich und die Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten schreiben in Zusammenarbeit mit dem AluminiumFenster-Institut den Aluminium-Architektur-Preis 2012 der Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER aus. Der Preis wird für hervorragende Bauten verliehen, bei deren Gestaltung und Konstruktion Aluminiumprofilen, die die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führen, eine bedeutende Rolle zukommt. Einreichungen können für alle Bauaufgaben – Neubau und Sanierungen sowie Wohnbau und Nicht-Wohnbau – vorgenommen werden. Mit diesem Preis werden innovative, herausragende architektonische Leistungen ausgezeichnet, die die gestalterischen sowie technischen Möglichkeiten von Aluminiumprofilen aufzeigen und die Dauerhaftigkeit sowie Wertbeständigkeit der Aluminiumanwendung dokumentieren. Die qualitativ hochwertige Oberflächenveredelung im Außenbereich ist dabei ebenso ein Beurteilungskriterium wie das umfassende Konzept der Nachhaltigkeit in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht. Darüber hinaus werden bei der Beurteilung ästhetische und technische Aspekte der eingereichten Arbeiten beachtet und bewertet. Preis An den Architekten bzw. Planer wird ein Preisgeld in der Höhe von € 10.000 vergeben. Jury Christian Ambos, SUE Architekten / Preisträger Aluminium-Architektur-Preis 2010 Kinayeh Geiswinkler-Aziz / Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Robert Lechner / Österreichisches Ökologie Institut Andreas Renner / Aluminium-Fenster-Institut Much Untertrifaller / Architekturstiftung Österreich Die Jury tritt im Oktober 2012 zusammen. Alle Teilnehmer werden von der Entscheidung der Jury schriftlich verständigt.

Urhebererklärung Mit der Teilnahme bestätigen die Bewerber, dass sie geistige Urheber der eingereichten Arbeiten sind, und erklären sich mit einer Veröffentlichung derselben – zum Beispiel für Ausstellungen, Publikationen, Medienberichte, Homepage der Auslober – einverstanden. Für das abgegebene Bildmaterial muss der Fotograf genannt werden. Abgabe Die vollständigen zur Abgabe notwendigen Unterlagen sind bis spätestens 14. September 2012 (Poststempel) unter dem Stichwort „Aluminium-Architektur-Preis 2012“ an BRUGGER DENGG PR, Pressestelle Aluminium-FensterInstitut, Praterstraße 74/3, 1020 Wien, einzusenden. Die Abgabe ist ausschließlich auf dem Postweg möglich. Ansprechstelle Für Auskünfte und Fragen zum Aluminium-ArchitekturPreis 2012 der Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER wenden Sie sich bitte an: BRUGGER DENGG PR Pressestelle Aluminium-Fenster-Institut Dr. Hanna Brugger-Dengg T: 01-4929633 M: 0664-1053148 [email protected] .

Einreichung Eingereicht werden können in Österreich ausgeführte Bauten, die nach dem 1. Jänner 2009 fertig gestellt wurden und bei denen Aluminium-Profilsysteme, die die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führen (ALSEC, HUECK, SCHÜCO und WICONA), in qualitätsvoller Weise eingesetzt wurden. Teilnahme Zur Teilnahme berechtigt sind in gegenseitigem Einverständnis alle Planer, Architekten, Bauherren und Bauträger sowie Metallbauer mit einem oder mehreren Projekten. Die Einreichung muss nicht unbedingt vom Entwerfer vorgenommen werden. Die Teilnahme erfolgt nicht anonym.

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Unterlagen Für die Einreichung sind eine ausreichende Dokumentation des Bauwerkes mit entsprechenden Plänen und Fotos sowie das ausgefüllte Einreichblatt notwendig. Es sollen all jene Unterlagen präsentiert werden, die für eine klare Beurteilung des Projektes und seiner Einfügung in die räumliche Situation notwendig sind. Die Präsentation des Projektes muss auf A4-Blättern, die in einer Mappe zusammengefasst sind, erfolgen. Dieser Mappe ist ein elektronischer Datenträger (CD, DVD, USB-Stick) mit entsprechendem Bildmaterial (Auflösung 300 dpi) beizulegen. Aus Platzgründen muss von der Einreichung von Modellen Abstand genommen werden. Das Deckblatt der A4-Mappe ist deutlich mit dem Hinweis „Aluminium-Architektur-Preis 2012 der Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER” zu versehen.

Preisträger 2010: SUE Architekten für das Gemeindeamt Ottensheim

Berichte

Berichte Campus WU Wien Dinge. Schlicht & einfach. Ausstellung Architekturmodelle Peter Zumthor. Ausstellung Álvaro Siza. Ausstellung European Prize for Urban Public Space 2012 Werkbundsiedlung Wien 1932. Ausstellung Erkundungen islamischer Glaubensräume. Ausstellung Designers’ Saturday 2012 Topos Landscape Award 2012 Das Architekturmodell. Ausstellung Marburg – Maribor. Ein Stadtpanorama. Ausstellung Terunobu Fujimori. Architekt. Ausstellung Kubus oder Kuppel – Moscheen. Ausstellung Architekturpreis Burgenland 2012 Karl Kupsky-Preis 2012 Stadtgalerie Salzburg Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13 One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich

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DETAIL Stipendium. Ausschreibung

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Medienzentrum für die Universität für Musik und Darstellende Kunst, Wien 3. Wettbewerb

Campus WU Wien

Berichte

Rendering: beigestellt

Dachgleiche am Campus WU Wien

Auf einen Blick Bauherr: Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien neu GmbH Auftraggeber: Bundesimmobiliengesellschaft und Wirtschaftsuniversität Wien Generalplanung: Arge Campus WU BUSarchitektur/Vasko+Partner Projektsteuerung: Arge PS WU Neubau Drees&Sommer/Delta Begleitende Kontrolle: FCP Örtliche Bauaufsicht: Arge ÖBA Campus WU Ingenos.Gobiet, iC consulenten Stahlbau: Unger Steel Group (Verarbeiteter Stahl: 1.341 t) Internationale Architekten und Baufelder: • Baufeld LLC: Library und Learning Center, Zaha Hadid Architects, Hamburg • Baufeld O1: Hörsaalzentrum, BUSarchitektur, Wien • Baufeld O2: Departmentgebäude, Atelier Hitoshi Abe, Sendai • Baufeld W2: Departmentgebäude, CRABstudio, London • Baufeld W1E: Executive Academy, No.MAD Arquitectos, Madrid • Baufeld W1D: Departmentgebäude, Estudio Carme Pinós, Barcelona • Baufeld FF: Freiflächen, BUSarchitektur, Wien

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Statik, Bauphysik, Baumanagement, Prüfstatik, BauKg, Prüfingenieur

www.kppk.at

Der Campus der Wirtschaftsuniversität Wien, das derzeit größte Universitätsprojekt Österreichs und ein Sammelplatz international bekannter Architekturbüros, steht im Rohbau. Ein Zwischenbericht. Im Juni, nach zweieinhalb Jahren Bauzeit, feierte der Campus WU Wien Dachgleiche – abgesehen vom zukünftigen Gebäude der Wirtschafts- und Sozialjuristen, das wegen des Baustellenbrandes im Mai unter leichter Verzögerung leidet. Sechs Architekturbüros sind auf den insgesamt sieben Baufeldern mit 90.000 m2 Fläche mit ihren Entwürfen präsent: Aus der Feder von BUSarchitektur aus Wien, die mit Laura Spinadel 2008 den Masterplan entworfen haben, stammen das Hörsaalzentrum und die Freiflächen. Hitoshi Abe aus Japan, CRABstudio mit Peter Cook aus London sowie Estudio Carme Pinós aus Barcelona zeichnen für die drei Institutsgebäude verantwortlich, No.MAD Arquitectos aus Madrid für die Executive Academy. Das Herzstück des Campus, das „Library und Learning Center” (LLC), ist ein Entwurf von Zaha Hadid. Dass es sich bei einem Hadid-Entwurf um keine ganz simple Konstruktion handelt, verwundert niemanden. Das LLC besteht aus vier Sichtbetonkernen mit einem spektakulären, freitragenden Stahlträger mit 80 Metern Länge, auf dem der zum Prater hin auskragende zweigeschoßige Bibliothekstrakt ruht. Insgesamt entstehen am Campus WU 90 Hörsäle und Seminarräume. Dafür wurden 150.000 m3 Beton und 20.000 Tonnen Stahl verarbeitet. Derzeit finden die Fassadenarbeiten an den sechs Gebäuden statt, finalisiert werden sollen sie Ende des Jahres. Seit dem Sommer geht es innen mit den Bodenbelagsarbeiten und anderen Oberflächen sowie mit den Außenanlagen weiter. Der Start des Probebetriebs ist für März 2013 geplant, die Übersiedlung der Institute und der Administration wird im Sommer über die Bühne gehen. Verläuft weiterhin alles plangemäß, werden mit Beginn des Wintersemesters Anfang Oktober 2013 dann 25.000 Studierende den neuen Campus beim Prater bevölkern.

Berichte

Fotos: Ingenos.Gobiet.ZT

Campus WU Wien

Baustellendokumentation

FCP ist ein international tätiges Ingenieurbüro mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Hauptsitz in Wien und mehreren Niederlassungen. > Projektmanagement

Campus WU Wien | Begleitende Kontrolle

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> Generalplanung > Begleitende Kontrolle > Bauüberwachung > Statisch-konstruktive Prüfung > Forschung und Entwicklung > Infrastrukturplanung ▲

FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH > A-1140 Wien, Diesterweggasse 3 > www.fcp.at

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> Tragwerksplanung

Berichte

Campus WU Wien Koordination, Ingenieurkunst und Ökologie auf den Punkt gebracht

Von der Aussichtsplattform des Infopoints eröffnet sich ein großartiger Blick über die gesamte „Riesenbaustelle“. Das Gelände der neuen Wirtschaftsuniversität Wien – kurz Campus WU – zwischen Prater und Messegelände ist in mehrere Baufelder geteilt – das Library und Learning Center, LLC, geplant von Zaha Hadid Architects, ist das markante Herzstück des Großprojekts. Bereits von weitem zeichnet sich der schräge Baukörper ab. Die Bauarbeiten für das größte heimische Universitätsprojekt und zugleich eines der spektakulärsten Bauprojekte Österreichs laufen auf Hochtouren. Dieses Frühjahr fanden die ersten Gleichenfeiern der Gebäudekomplexe statt und auch die Fassadenkonstruktionen der einzelnen Projekte sind bereits gut erkennbar. Demnächst werden die Rohbauarbeiten des gesamten Campus abgeschlossen sein. Die Fertigstellung ist für Frühling 2013 geplant, der offizielle Start des Universitätsbetriebes mit Herbst 2013.

Foto: © BIG

In Kooperation mit Vasko+Partner

Die Stahlkonstruktion der Canyonträger von Unger Stahlbau basiert auf statischen Berechnungen von Vasko+Partner.

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Der internationale zweistufige Architekturwettbewerb für den Campus WU wurde im Herbst/Winter 2008 – im Auftrag der Projektgesellschaft WU Wien Neu GmbH – zeitgleich für mehrere Gebäudekomplexe durchgeführt. Die diesem Wettbewerb zugrunde liegende Masterplanung stammt von BUSarchitektur unter der Leitung von Laura Spinadel und wurde bereits im Frühjahr 2008 aus einem ersten Wettbewerb juriert. Der Masterplan gibt für den neuen Universitätscampus auf einem rund 90.000 Quadratmeter großen Areal die Infrastrukturplanung und Freiflächengestaltung vor und teilt das Gesamtprojekt in sechs Baufelder, mit einer gesamten Nettonutzfläche von ca. 100.000 Quadratmetern, ein. Kosten fest im Griff Vasko+Partner Ingenieure (V+P) liefert mit seiner Kompetenz als Generalkonsulent gemeinsam mit BUSarchitektur die Generalplanung für den Neubau des Campus.

Die wesentlichen und überaus spannenden Aufgaben für V+P sind bei diesem Projekt die zeitgleiche Generalplaner-Koordination von sechs renommierten Architekturbüros und das übergeordnete Kostenmanagement, im Hinblick auf einen einheitlich funktionierenden und effizienten Campus. Die gründliche Vorbereitung des Projekts hat sich gelohnt, wie Iris Adlassnig, Projektleiterin des Generalplaners bestätigt: „Das frühzeitige Einbinden aller hauptverantwortlichen Beteiligten erweist sich als gewaltiger Vorteil. Diese Vorgangsweise gewährleistet dem Bauherren die strikte Einhaltung der Kosten-, Termin und Planungsvorgaben sowie einen reibungslosen Ablauf des Projektes.“ Die Tätigkeitsfelder von Vasko+Partner umfassen die fachliche Zusammenarbeit (Technische Gebäudeausrüstung, Tragwerksplanung, Brandschutz und Bauphysik) und Unterstützung von sechs internationalen Architekten vom Vorentwurf bis zur Einreichung. Seit Beginn der Ausführungsvorbereitung und im Zuge der Ausführung ist V+P nunmehr für die Ausführungsplanung aller Baufelder, mit Ausnahme der von BUSarchitektur betreuten Baufelder O1 (Hörsaalzentrum) und der Freiflächen, zuständiger Generalplaner. Die künstlerische Oberleitung wird weiterhin durch die internationalen Architekten wahrgenommen. Ausgeklügelte Gebäudetechnik Technisch baut die neue WU auf ein innovatives Konzept, und die Vorgaben an Energieeffizienz sowie ökologische Nachhaltigkeit sind dementsprechend hoch. Eine ausgeklügelte campusübergreifende Gebäudetechnik ist folglich von Anfang an einer der Planungsschwerpunkte. So erfolgten bereits im Zuge des Architekturwettbewerbes Energiekonzept-Vorgaben für die einzelnen Gebäudekomplexe. Alle Gebäude erhalten eine zentrale Mess-, Steuer- und Regeltechnik mit insgesamt rund 11.000 physikalischen Datenpunkten. Einen Teil davon stellt das Bussystem der Brandschutz- und Brandrauchsteuerklappen dar und ist in seiner Dimension eines der größten Systeme Europas. Die Energieversorgung der Gebäude erfolgt primär durch thermische Nutzung des Grundwassers mit einer Kälte-/Wärmeleistung von rund drei Megawatt. „Die Wärme-/Kälteversorgung wird zu rund 65 Prozent über die ressourcenschonende, thermische Grundwassernutzung sichergestellt“, erklärt Günther Sammer, Gesamtprojektleiter für die Gebäudetechnikplanung von Vasko+Partner. Zur Spitzenlastabdeckung dienen Kompressionskältemaschinen, die im Heizungsfall als Wärmepumpen eingesetzt – und somit doppelt genutzt – werden. Eine Besonderheit ist auch die Grundwasserpumpe, die als Spitzenlast immerhin 150 Liter Grundwasser pro Sekunde liefert und somit die größte Anlage dieser Art in Wien ist. Die neue WU gilt bereits jetzt als Vorzeigeprojekt und strebt für alle Baufelder ÖGNI-Zertifizierung an.

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Foto: Franz Ertl/Vasko+Partner

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Besondere Einblicke: Die ungewöhnlichen Formen des LLC prägen die neue Wirtschaftsuniversität Wien.

der auch den hohen Erwartungen und Forderungen des Architekten gerecht wird“, erklärt Iris Adlassnig. Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen, innovativen und interdisziplinären Ausführungsvorbereitung durch Vasko+Partner, sowie einer qualitativ hochwertigen Ausführung durch das Bauunternehmen. Unkonventionell und ansprechend Mehrere unterschiedliche Gebäudekomplexe werden zeitgleich auf einem gemeinsamen Campusareal vereint, jedes für sich mit einem unkonventionellen architektonischen Konzept. Die großzügige Freiraumgestaltung will die Kommunikation forcieren und zum Verweilen auf dem Campus einladen. Es entstehen 90 Hörsäle und Seminarräume mit rund 5.800 Plätzen für die Studenten, sowie 3.000 Arbeitsplätze in Lernzonen und Projekträumen. „Die WU und die Bundesimmobiliengesellschaft haben gemeinsam als Projekterrichtungsgesellschaft mit dem Neubau des Campus Wirtschaftsuniversität ein spannendes Vorzeigeprojekt gestartet, das die Wissensgesellschaft in Österreich nachhaltig prägen wird“, ist Heinz-Peter Rausch, Projektverantwortlicher der Wirtschaftsuniversität Wien seitens V+P, überzeugt.

Fakten und Zahlen

Oktober 2007 Mai 2008

Investkosten 492 Millionen Euro 100.000 m² Nutzfläche 90.000 m² Grundstücksfläche 55.000 m² öffentlich zugängliche Fläche 35.000 m² bebaute Fläche 25.000 Studierende 4.500 Arbeitsplätze für Lehrpersonal 3.000 Arbeitsplätze für Studierende 230 Bäume im Freiraum; davon 150 Ginkobäume 100 Vergabepakete 90 Hörsäle und Seminarräume 25 km Bohrpfähle 6 internationale Architekturbüros 5 Gebäudekomplexe rund um das LLC 4 Jahre Bauzeit 3 Department-Gebäude 2 U-Bahnstationen 1 Campus WU

Standortentscheidung für Areal Juryentscheidung Generalplaner-Wettbewerb, sh. wettbewerbe 271/272, August/September 2008 Dezember 2008 Juryentscheidung Architektur-Wettbewerb Februar 2009 - 2010 Vorentwurfs- und Entwurfsplanung Ab Februar 2010 Einreichung und Ausführungsplanung Ab Oktober 2009 Spatenstich / Beginn Abbrucharbeiten Ab Jänner 2010 Aushub und Wasserhaltung Ab August 2010 Tiefgründungsarbeiten Ab Oktober 2010 Beginn Rohbauarbeiten Sommer 2012 Fertigstellung Rohbauarbeiten Frühjahr 2013 Fertigstellung Ausbauarbeiten und Start Probebetrieb Ab Juni 2013 Einrichtung Ab Oktober 2013 Regelbetrieb Quelle: Vasko+Partner

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Zeitschiene

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Gleichgewicht der Kräfte Um Zaha Hadids Vision für das Herzstück des Campus, das Library und Learning Center (kurz LLC), mit einer anspruchsvollen Stahlträgerkonstruktion umzusetzen, wurde die Unger Steel Group als Stahlbauspezialist beauftragt. Sie realisiert die auf den statischen Berechnungen von Vasko+Partner basierenden Stahlkonstruktionen für diesen prestigeträchtigen Bau. Die Hauptdachtragkonstruktion besteht aus geschweißten Stahlteilen, die eine Höhe von bis zu 2,5 Metern aufweisen. Auf vorab betonierten Stahlrundrohrstützen wurden diese Stahlträger angehängt und nach der Gesamtmontage weiter vorgespannt, um eine möglichst ebene Fläche zu erhalten. Für die spektakuläre Auskragung tüftelte V+P an den statischen Berechnungen der Stahlkonstruktion und schuf so die Basis für die Realisierung der ungewöhnlichen Form des LLC. Die gesamte Stahldachkonstruktion liegt auf dem sogenannten Canyonträger. „Die Schalungsarbeiten der Sichtbetonbauteile beim LLC versetzen selbst erfahrene Bauprofis in Staunen. Kaum ein rechter Winkel, ungewöhnliche Neigungen – und dennoch ein perfekter Sichtbeton in einer qualitativ hochwertigen Ausführung durch das Bauunternehmen,

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In Kooperation mit

© Zaha-Hadid-Architects

Unger Steel Group

© UngerSteelGroup

Schwebende Stahlkonstruktion beim LLC

Dimensionen der iC innovativ – integrativ – international Diese Dimensionen definieren die iC und weisen uns den Weg in die Zukunft. Unsere Fachbereiche Bauten & Tragwerke · Verkehrswege & Mobilität · Umwelt · Technische Gebäudeausrüstung · Bauwirtschaft & Projektmanagement · Wasser · Geologie & Geotechnik · Tunnel · Energie

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Unsere Leistungen Projektplanung und -entwicklung · Ausschreibung und Vergabe · Projektmanagement · Steuerung und Kontrolle · Studien und Beratung · Due Diligence Niederlassungen und Beteiligungen Athen · Belgrad · Bogota · Bratislava · Bukarest · Gleisdorf · Kiev · Ljubljana · Pristina · Salzburg · Sofia · Steyr · Tirana · Waidhofen/Ybbs · Wien · Zagreb iC consulenten Ziviltechniker GesmbH A-1120 Wien, Schönbrunner Strasse 297 T +43 1 521 69-0, F +43 1 521 69-180, [email protected]

Visuelles Markenzeichen des neuen Campus ist das Library und Learning Center (LLC) von Zaha Hadid. Ein Teil des Baus erscheint wie eine liegende 8. Der Gebäudekomplex beinhaltet die Hauptbibliothek als Zentrum des Studierens, die Studierenden-Arbeitsplätze des Learning Center sowie eine große Aula, die als Veranstaltungsort der „Nabel“ der WU werden wird. Weiters findet man dort künftig die Studienservices sowie die IT-Serviceabteilung mit dem Info-Center. Für die Umsetzung wurde ein Stahlkonstruktion der Extraklasse benötigt: ein Canyonträger, der freitragend über 80 Meter lang auf rund 17 Metern Höhe schwebt. Auf diesem 350 Tonnen schweren Träger ruht die gesamte Hauptstahldachkonstruktion. Insgesamt werden 4.000 m² Fläche bebaut, die Tonnage beträgt 1.341, die schwebende Konstruktion endet auf rund 30 Metern Höhe. Das fertige Objekt besticht durch Eleganz und Besonderheit, denn die sichtbaren und schlanken Stahlträger machen in Kombination mit Glas den Werkstoff Stahl erlebbar. Die Unger Steel Group ist ausführendes Unternehmen und kann bei dieser speziellen Bauaufgabe mit höchster Präzisionsarbeit und umfassender Erfahrung punkten.

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Den Letzten beiSSen die Hunde

DI Andreas Gobiet Geschäftsführer Ingenos.Gobiet.ZT GmbH

Die Projektstruktur sieht wie folgt aus: • Auftraggeber: Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien neu GmbH, gemeinsame Tochtergesellschaft von BIG und WU, vertreten durch die beiden Gesamtprojektleiter und Geschäftsführer, Herrn DI Pammer und Herrn Mag. Sommer • Projektsteuerung: ARGE PS, Drees&Sommer, Delta • Architektur: Estudio Carme Pinós S.L., Barcelona; Zaha Hadid Architecture, Hamburg; BUSarchitektur ZT GmbH, Wien; Wien Atelier Hitoshi Abe, Sendai; CRABstudio, London; NO.MAD Arquitectos, Madrid • Generalplaner: ARGE Campus WU, Busarchitektur, Vasko+Partner ZT GmbH • Örtliche Bauaufsicht: AEGR ÖBA Campus WU, Ingenos. Gobiet.ZT GmbH, iC consulenten Ziviltechniker. Das Team setzt sich aus ca. 23 hochspezialisierten Fachleuten aus dem Baubereich der Haustechnik und Elektrotechnik zusammen, die durch zwei ARGE Geschäftsführer, Herrn DI Elsenwenger (IGZT) und Herrn DI Schindler (iC) geführt werden . Die wesentlichsten Leistungen der örtlichen Bauaufsicht sind die Beaufsichtigung der fachgerechten Umsetzung der vom Generalplaner vorgegebenen Planungsinhalte, die Koordination der einzelnen Firmen, unterteilt nach drei Baubereichen und zwar: Baubereich-Mitte, Baubereich-West und Baubereich-Ost, die Kontrolle der vergebenen Kosten (Abrechnung), die Einhaltung der Termine und des Bauarbeiterkoordinationsgesetzes sowie die Stellung einer Ombudsperson (Herrn DI Gobiet) zur Klärung von Anrainerfragen.

Im Zusammenführen aller am Planungs- und Bauprozess Beteiligter liegt die wesentliche Aufgabe der Bauaufsicht, in der Kommunikation der Ideen von Architekten und Planer an die Baufirmen. Dort liegt auch das eigentliche Spannungsfeld. Um die Anforderungen des Bauherrn, die Ideen der Stararchitekten, die Planung des Generalplaners sowie die wirtschaftlichen Vorgaben des Projektmanagements entsprechend umsetzen zu können, bedarf es höchster kommunikativer Fähigkeiten sowie dem Verständnis von architektonischen Ansprüchen. Wie bei allen Bauvorhaben ist die örtliche Bauaufsicht gefordert, all die erforderlichen Hard- und Softskills einer integrierten Umsetzung zuzuführen. Dies bedeutet in seinem Ablauf folgende Schritte strukturiert und vollständig einzuhalten: • Prüfung der Pläne auf Vollständigkeit und Umsetzungsmöglichkeit • Prüfung der Leistungsverzeichnisse auf Vollständigkeit und Klarheit • Strukturierte Aufarbeitung von Veränderung in der Planung und Klarstellung der realisierbaren Umsetzung • Straffe Führung der ausführenden Firmen sowohl in terminlicher, kostenmäßiger als auch fachlicher Hinsicht. Die Praxis zeigt, dass die Vielzahl der erforderlichen Spezialisten bei einem solchen Bauvorhaben auch zu einer Summe von unterschiedlichen menschlichen Fähigkeiten und Kommunikationsmöglichkeiten führt. Je besser die Mitarbeiter der örtlichen Bauaufsicht in ihren kommunikativen Fähigkeiten ausgebildet sind, je stärker ihr Respekt vor Leistung jeglicher Art ausgeprägt ist und je umfangreicher ihr fachliches Wissen ist, umso leichter fällt die Erfüllung dieser hochkomplexen Aufgaben.

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Foto: beigestellt

Für das Projekt Campus WU, den Neubau der Wirtschaftsuniversität Wien, auf dem Gelände nördlich des Praters, wurde die Arbeitsgemeinschaft ÖBA Campus WU, bestehend aus den Ingenieurbüros Ingenos.Gobiet. ZT GmbH und iC consulenten Ziviltechniker mit der Örtlichen Bauaufsicht, sowohl für die Bauleistung als auch für die Fachbauaufsicht Haustechnik/Elektrotechnik beauftragt.

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Campus WU Wien Aufzüge: Die Montagearbeiten für den Campus WU laufen

Die ersten Otis Aufzüge wurden kürzlich geliefert. Bis Ende April 2013 dauern die Montagearbeiten. Ab dem Studienjahr 2013/2014 sorgen dann 43 Otis GeN2 Anlagen für komfortablen und raschen Transport der Menschen am neuen Campus der Wirtschaftsuniversität: Mit durchschnittlich 8.500 Fahrten täglich für mehr als 30.000 Studierende, Lehrkräfte und Mitarbeiter erreichen sie Energieeffizienzklasse A.

Fotos: Otis Österreich

In Kooperation mit Otis

dank Gurt-Technologie, energierückgewinnenden Antrieben sowie LED-Beleuchtungen in den Kabinen auf Basis der Nutzungskategorie der Gebäude die Energieeffizienzklasse A erreichen. Die zentrale Überwachung und effiziente Steuerung aller Aufzugsanlagen deckt Otis mit dem EMS Panorama System ab. Architektur bis in die Aufzugskabine Der Campus WU umfasst fünf Gebäudekomplexe mit einer Gesamtfläche von 35.000 Quadratmetern. Die Bauteile wurden von bekannten internationalen Architekten entworfen: Zaha Hadid Architects London, das österreichische Architektenkollektiv BUSarchitektur, die spanischen NO.MAD Arquitectos, das britische Studio CRAB und das des Japaners Histohi Abe. Auch die Aufzüge in diesen Bauteilen tragen die Handschrift der jeweiligen Architektur. Die Aufzugskabinen sind farblich auf die Architektur des jeweiligen Gebäudes abgestimmt. So präsentieren sich zum Beispiel die Wände der Aufzugskabine im Baufeld O1 in Rot, im Baufeld LLC werden gefärbte Glaspaneele zum Einsatz kommen.

Eine Aufzugsanlage wird in 35 Einzelstücken verpackt angeliefert.

„Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, Planer und Architekten von den Vorzügen unserer Technologie zu überzeugen und mit diesem Bauprojekt unseren „The Way to Green“ fortzusetzen“, sagt Udo Hoffmann, Geschäftsführer von Otis Österreich. Der gesamte Campus wird auf Basis eines „Green Building“-Konzeptes errichtet, das auch die Baustellenabwicklung umfasst. Auch Otis steuert mit seinen Aufzügen Nachhaltigkeit bei. 43 der insgesamt 44 Anlagen sind GeN2 Aufzüge, die

Im März 2012 hat die Zustellung der Otis Aufzüge begonnen.

Projekt der Superlative Für Otis ist der Campus WU in mehrfacher Hinsicht ein Projekt der Superlative. Der Auftrag für 44 Aufzüge ist für österreichische Verhältnisse wegen der hohen Stückzahl ein Projekt, das nicht alle Tage zur Ausführung kommt. Die Montage erfolgt innerhalb von knapp 13 Monaten. Acht bis zehn Monteure werden für den Einbau der Aufzüge im Einsatz sein, um die termingerechte Übergabe sicherzustellen. Otis hat hochgerechnet, dass die 44 Aufzüge durchschnittlich 8.500 Fahrten pro Tag zurücklegen werden. Die Energieersparnis durch den energierückgewinnenden Antrieb ReGen und durch den Einsatz von LED Beleuchtung in den Aufzugskabinen schätzt Otis auf über 40 Prozent.

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Otis „The Way to Green“, 43 Aufzüge mit Energieeffizienzklasse A für den Campus WU.

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Grüne Technik in den Aufzügen am Campus WU

Energierückgewinnende Antriebe Mit dem GeN2 Gurt revolutionierte Otis bereits im Jahr 2000 die Aufzugstechnologie in Richtung Energieersparnis und Umweltfreundlichkeit. Die wichtigsten ökologischen und betriebswirtschaftlichen Vorzüge dieses Systems: • GeN2 Gurt statt Seil = korrosionsfrei und bis zu dreimal länger haltbar als Stahlseile. • Der getriebelose Permanent-Antrieb verbraucht bis zu 50 % weniger Energie als bisherige Aufzüge. • Umweltfreundlich, weil Gurte keine Schmiermittel brauchen! Mit der Entwicklung von GeN2 hat Otis eine grüne Vorreiterrolle übernommen. Nun hat das Unternehmen die Energiebilanz der Aufzüge weiter verbessert und ist für die Einführung des Energieausweises für Aufzüge gerüstet. Aufzug als Kraftwerk im eigenen Gebäude Durch den energierückgewinnenden Antrieb ReGen ist es Otis erstmals gelungen, die Bremsenergie des Aufzugs in das gebäudeinterne Stromnetz zurück zu speisen und so den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken. Bei konventionellen Antrieben wird die Bremsenergie mit Hilfe von Widerständen in ungenutzte Wärme umgewandelt. Der Aufzug mit ReGen Drive funktioniert gleichsam als Kraftwerk im eigenen Gebäude. Die Energieeinsparung eines GeN2 mit ReGen Drive gegenüber einem Hydraulik-Aufzug beträgt 75 % bei rund 72.000 Fahrten im Jahr.

Großes Energiesparpotenzial durch LED-Technologie Gegenüber Sparlampen und Leuchtstoffröhren ergibt sich durch die Einführung von LED-Kabinenbeleuchtung für die gesamte GeN2 Aufzugsreihe ein Einsparungspotenzial von bis zu 85 %. Mit LED-Lampen ist die Abschaltung der Kabinenbeleuchtung möglich, wenn die Kabine keinen Fahrbefehl hat. Das ergibt den zusätzlichen Spareffekt. LED-Lampen halten länger als Leuchtstoffröhren, weil ihre Lebensdauer ausschließlich durch die Brenndauer bestimmt wird. Das Ein- und Ausschalten verkürzt die Funktion der LED-Lampen nicht, wie das bei Leuchtstoffröhren der Fall ist. LED-Lampen erzeugen „gesundes“ Licht, weil sie nicht nur einzelne Farben darstellen, sondern das gesamte Farbspektrum abdecken. Ein Zusatznutzen für das Wohl der Fahrgäste. Daten und Fakten zu Otis Otis Österreich ist eine Tochtergesellschaft der Otis Elevator Company mit Sitz in Farmington, Connecticut, dem weltweit größten Anbieter von Aufzügen, Fahrtreppen und Fahrsteigen sowie den entsprechenden Service- und Wartungsleistungen. Otis Österreich beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und hat hierzulande etwa 30.000 Anlagen in Betrieb. Das Service-Portfolio umfasst 23.000 Aufzüge und Fahrtreppen. Siehe auch www.otis.at ■

Rund zehn Otis Monteure stellen die termingerechte Übergabe der 44 Aufzüge am Campus WU sicher.

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Termin 13. Juni bis 7. Oktober 2012 Ort MAK-Ausstellungshalle Weiskirchnerstraße 3 1010 Wien Öffnungszeiten Dienstag 10 bis 22 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 18 Uhr Weitere Informationen www.mak.at

Die MAK-Ausstellung DINGE. schlicht & einfach hat das Ideal der Einfachheit epochen- und kulturübergreifend als ein prägendes und bedeutendes Element der Stilgeschichte zum Thema. Sie beschäftigt sich aus verschiedensten Perspektiven mit dem Prinzip der Reduktion, wobei Einfachheit nicht nur als Prämisse der Ästhetik sondern auch im Kontext gesellschaftspolitischer und soziologischer Phänomene diskutiert wird. Während Einfachheit in der Aufarbeitung des Möbeldesigns vor allem als gestalterisches Problem der Moderne untersucht wird, konzentriert sich der Ausstellungsteil zur Schlichtheit von alltäglichen Dingen auf die Gegenpole der Funktionalität im Gebrauch sowie der Mäßigung im Luxus. Die Erforschung der asiatischen Kunstgeschichte setzt Einfachheit in Relation zu Lebensart und Weltanschauung und gleichzeitig zu europäischen Tendenzen. Zur Ausstellung erscheint die Zeitschrift MAK/ZINE #1/2012.

© MAK / Katrin Wißkirchen

DINGE. schlicht & einfach. Ausstellung

23DINGE – MAK-Ausstellungsansicht

Architekturmodelle Peter Zumthor. Ausstellung

23. Juni bis 28. Oktober 2012 Ort KUB Sammlungsschaufenster Seestraße 5 6900 Bregenz Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 21 Uhr Weitere Informationen

Nur wenigen ist bekannt, dass das Kunsthaus Bregenz über eine eigene Sammlung verfügt. Einen der größten Teile davon bilden über 300 Architekturmodelle von Peter Zumthor. Unmittelbar neben dem Kunsthaus Bregenz, im ersten Stockwerk des Bregenzer Postgebäudes, ist nun eine Auswahl dieser Modelle zu sehen. Konzeption und Gestaltung dieses Schaulagers erfolgten in enger Absprache mit Peter Zumthor. Vorgestellt werden sowohl realisierte Bauten als auch Entwurf gebliebene Projekte. Die Präsentation zeigt in ihrer Vielfalt die überragende Rolle, die das Arbeiten mit Modellen und Materialien wie Holz, Metall oder Lehm im Schaffen des Ateliers Peter Zumthor spielt.

© Atelier Peter Zumthor & Partner

Termin

www.kunsthaus-bregenz.at

Geförderter Wohnbau Wien, Kundratstraße

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Mag. Michael Gehbauer Wohnbauvereinigung GPA Bauträger

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Ort aut. architektur und tirol Lois Welzenbacher Platz 1 6020 Innsbruck Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 11 bis 18 Uhr, Donnerstag 11 bis 21 Uhr, Samstag 11 bis 17 Uhr Weitere Informationen

Álvaro Siza, Anyang Pavillon, Young-Il Park, Südkorea, 2005 - 06

© Fernando Guerra

www.aut.cc

Álvaro Siza gilt als einer der wichtigsten portugiesischen Architekten des 20. Jahrhunderts. Seit den späten 1950er Jahren realisierte er zahlreiche Bauwerke, anfänglich vorwiegend in Portugal, später auch in ganz Europa, Amerika und Asien. Ausgangspunkt seiner Entwürfe ist immer der konkrete Ort und dessen kultureller und architektonischer Kontext – sei es das urbane Umfeld, ein historisches Gebäude oder die Landschaft. Die respektvolle Auseinandersetzung damit führt ihn zu jeweils unterschiedlichen und spezifischen Lösungen, architektonischen Statements, die in ihrer Direktheit immer aufs Neue überraschen. Das Hauptaugenmerk der von Rudolf Finsterwalder und Wilfried Wang für den Siza-Pavillon der Stiftung Insel Hombroich konzipierten und für das aut adaptierten Ausstellung „Von der Linie zum Raum“ gilt der Arbeitsweise von Álvaro Siza. Anhand von zehn aktuellen Bauten und Projekten aus dem Kulturbereich veranschaulichen zahlreiche Skizzen und Arbeitsmodelle, großformatige Fotografien und Pläne, wie Siza Projekte entwickelt.

Álvaro Siza, Iberê Camargo Stiftung, Porto Alegre, Brasilien, 1998 - 2009

© Fernando Guerra

29. Juni bis 22. September 2012

Álvaro Siza, Iberê Camargo Stiftung, Porto Alegre, Brasilien, 1998 - 2009

„ALU-FENSTER RECHNEN SICH AUF DAUER.“ TU Wien rechnet – MA 39 Wien testet: Längste Lebensdauer Dauerhaft hohe Dämmwerte Geringste Lebenszykluskosten Mehr über nachhaltigen Wohnbau auf www.alufenster.at. Ihr Metallbaubetrieb macht's macht möglich. Im Zeichen der Werthaltigkeit.

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Termin

© Fernando Guerra

Álvaro Siza. Ausstellung

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European Prize for Urban Public Space 2012

Beteiligung 347 Projekte aus 36 Ländern Jury Josep Llinàs (Vorsitz; CCCB), Ole Bouman (NAi), Sarah Mineko Ichioka (AF), Juulia Kauste (SRM),

Der Europäische Preis für städtischen öffentlichen Raum wird im Zweijahres-Rhythmus verliehen. Die Schaffung, Wiederherstellung und Verbesserung des öffentlichen Raumes sollen mit diesem Preis anerkannt und gefördert werden – in dem Bewusstsein, dass der Zustand des öffentlichen Raumes einen Indikator für die Gesundheit unserer Städte darstellt. Sechs Projekte wurden heuer von der Jury mit einem Preis ausgezeichnet.

Francis Ramber (La Cité de

Joint Winner Arranjament dels cims del Turó de la Rovira, Barcelona [Spain] 2011 Architektur: Jansana, de la Villa, de Paauw arquitectes SLP, AAUP Jordi Romero i associats SLP Bauherr: Agència de Promoció del Carmel i Entorns S.A. Foto: Lordes Jansana Comment of the jury: The Turó de Rovira project in the Carmelo neighbourhood has been awarded an Ex aequo Prize because of its delicate and elegant treatment of a space that has a recent history and hitherto marginal position in the city of Barcelona. Apart from the 360º views afforded from a lookout which is now more accessible, the space has also been recovered for collective memory. It evokes the Civil War while also adding value to the remains of a self-constructed housing settlement without conveying any sense of over-emphasis. Hence, marginal space has been discretely included within the consciousness of the city as a whole.

l’Architecture et du Patrimoine), Peter Cachola Schmal (DAM), Dietmar Steiner (Az W) Jurierung April 2012

Joint Winner Preureditve nabrežij in mostovi na Ljubljanici, Ljubljana [Slovenia] 2011 Architektur: Boris Podrecca, Atelier arhitekti, BB Arhitekti, Atelje Vozlic, DANS arhitekti, TRIJE arhitekti, Medprostor, URBI Bauherr: The City Council of Ljubljana, Turizem Ljubljana, Javno podjetje Energetika, d.o.o., Kranjska investicijska družba, d.o.o. Foto: Jernej Valenčič Comment of the jury: This work, a joint Prize winner, is the result of collective effort on a large scale, but by means of different specific interventions. It has given relevance to the capacity of the river to structure the city. It has demonstrated how to integrate a river system with urban patterns, giving a sense both of continuity and uniqueness of spaces. This large work is remarkable for its coherence since it covers the entire riverbank space and includes the interventions of several local architects who have sought to continue Josep Plecnik’s legendary project of bridges and riverbank buildings.

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Special Mention Exhibition Road, London [United Kingdom] 2011 Architektur: Royal Borough of Kensington and Chelsea Bauherr: Dixon Jones Ltd Foto: Royal Borough of Kensington and Chelsea Comment of the jury: This work located in one of London’s main cultural districts has managed to achieve a balance of consensus between traffic and pedestrians, instead of segregating these two very real uses of urban space. This is a premier example of such a deliberately designed calm ‚shared space’, or ‚shared surface’, on a major city road in a large metropolis. Special Mention Mémorial de l’abolition de l’esclavage, Nantes [France] 2011 Architektur: Krzysztof Wodiczko & Julian Bonder. Wodiczko+Bonder, Architecture, Art & Design Bauherr: Nantes Metropole, Ville de Nantes Foto: Wodiczko+Bonder Photographs

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Comment of the jury: This work recovers a space of old infrastructure linked with a harsh history, that of the French slave trade. It is now public space at two levels. The lower part, the compressed form of which recalls the cramped conditions in the ships’ holds has been transformed into a memorial space, while the upper level is a riverside walk where once there was a car park.

Special Mention Annorstädes / Elsewhere / Ailleurs, Malmö [Sweden] 2010 Architektur: Tania Ruiz Bauherr: Trafikverket, Statens konstråd, Informationsteknik Malmö Foto: Tania Ruiz

Special Category Acampada en la Puerta del Sol, Madrid [Spain] 2011 Comment of the jury: This entry has been assigned a ‚special category’ because it was the subject of the most prolonged and most principled discussion among an evenly divided Jury. Among the issues raised was that of public space as physical container and as an arena for social and civic expression. This intervention also gave rise to debate about basic issues of understanding the parameters of architecture. Since half the Jury was very much in favour of this project being included so as to highlight its relevance in today’s world, th ‚Special Category’ was unanimously agreed upon to reflect this opinion.

Feuerschutz

sicher, aber nicht sichtbar. ALUKÖNIGSTAHL – geprüfte Feuerschutzlösungen aus Aluminium, Stahl und Edelstahl, die nicht nur in puncto Sicherheit überzeugen. Zusätzliche, kombinierte Vorteile in den Bereichen Automation und Design (Fluchttürsicherung) erlauben die funktionelle, ästhetische und effiziente Umsetzung komplexer Anforderungen eines modernen Gebäudekonzepts. Nähere Informationen zu Produkten und Planungssoftware erhalten Sie bei unserem Bautechnischen Dienst, Herr Ing. Messner: [email protected], tel 01/98 130-266 oder auf www.alukoenigstahl.com

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Comment of the jury: This work was commissioned and constructed concurrently with the Malmö City Tunnel that hosts it and expressly designed for its functions. It has given a new dimension to the railway platform space by barring all advertising and replacing it on both sides for a length of 180 metres with an installation of slow-moving images that give poetic sense to the fact of waiting.

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6. September 2012 bis Jänner 2013 Ort Wien Museum Karlsplatz Karlsplatz 8 1040 Wien Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag & Feiertag 10 bis 18 Uhr Weitere Informationen www.wienmuseum.at

Die Werkbundsiedlung in Lainz, zu der über 100.000 Besucher kamen, war eine Leistungsschau des internationalen modernen Wohnbaus. Der Gesamtplan zu dieser internationalen Bauausstellung stammt von Josef Frank, 30 österreichische und internationale Architekten und Architektinnen – unter ihnen Richard Neutra und Ernst Plischke – entwarfen 70 vollständig eingerichtete Musterhäuser. Die Ausstellung warb für neue Raumund Wohnkonzepte und war ein Manifest einer sozialen und ästhetischen Utopie von einem besseren Leben aus dem Geist der Moderne. Die Werkbundsiedlung war auch als Antwort auf das Wohnbauprogramm des „Roten Wien“ gedacht. Trotz des Publikumserfolgs blieb die Wirkung aufgrund der politischen Ereignisse beschränkt. Das Wien Museum zeigt in der Ausstellung „Werkbundsiedlung Wien 1932. Ein Manifest des neuen Wohnens“ – anlässlich des 80. Geburtstages der Siedlung – anhand von Plänen, Modellen, Zeichnungen, Fotografien und Interieurs nicht nur die Geschichte der Siedlung, sondern beschäftigt sich auch mit dem Schicksal ihrer Bewohnerinnen und Bewohner sowie mit den Problemen der heutigen Nutzung und Erhaltung.

Innenansicht des von Josef Frank entworfenen Hauses Nr. 12, 1932 © Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv

Termin

Foto: Martin Gerlach jun. © Wien Museum

Werkbundsiedlung Wien 1932. Ausstellung

Plakat zur Eröffnung der Werkbundsiedlung, 1932

Erkundungen islamischer Glaubensräume. Ausstellung

An der andauernden Debatte in Europa wird deutlich, wie verkürzt „Moschee“ als Gebäudetyp bestimmter Form verstanden wird: Moscheen werden akzeptiert Ort – so lange sie nicht so aussehen. Dabei wird ein Bild afo architekturforum oberösterreich aufrecht erhalten, das nicht nur reduktiv ist, sondern Herbert-Bayer-Platz 1 auch die fließende Definition und den reichen Formen4020 Linz kanon dieses Typus im Laufe der Geschichte ignoriert. Während die muslimischen Gemeinden Westeuropas Öffnungszeiten zunehmend „sichtbar“ werden, offenbaren die DiskusMittwoch bis Samstag 14 bis 17 Uhr, sionen mitunter ein von Stereotypen und Vorurteilen Freitag 14 bis 20 Uhr geprägtes Denken. Fehlendes Wissen und UnverständSommerschließzeit 23. Juli bis nis bereiten wiederum den Boden für die Angstpolitik 25. August 2012 gegenüber dem Islam. INNENANSICHT SUEDOST – Erkundungen islamischer Glaubensräume gibt einen Weitere Informationen exemplarischen Überblick über die Geschichte der www.afo.at Moscheenarchitektur und zeigt aktuelle Tendenzen und Aufgabenstellungen auf. Besonderes Augenmerk gilt den muslimischen Gebets- und Kulturräumen vor

Foto: Franz Baumgartner

Termin

30. Juni bis 27. Oktober 2012

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Gebetsraum Linz Humboldtstraße

Ort: Wie sichtbar ist der Islam in Linz? Die Ausstellung möchte die Auseinandersetzung mit Repräsentationen islamischer Identität im urbanen Raum ermöglichen und zu Diskussionen anregen. Kunst und Architektur dienen als Rahmen, um das vorurteilsbehaftete Bild einer „anderen“ Kultur zu dekonstruieren und vielschichtige, kritisch informierte Sichtweisen zu eröffnen.

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Designers’ Saturday 2012

Alle zwei Jahre steht Langenthal Anfang November traditionsgemäß ganz im Zeichen des Designs. Unter dem Motto „Design is a statement“ findet die 14. Edition des Designers’ Saturday dieses Jahr statt. Die Werkplätze der Langenthaler Designindustrie bilden den Schauplatz für eine Auswahl von Firmenstatements. Rund 70 nationale und internationale Aussteller zeigen phantasievolle Inszenierungen. Neben etablierten Teilnehmern sind auch viele neue Namen dabei, die interessante Entdeckungen für das Fachpublikum versprechen. Architekten, Planer und Gestalter haben die Möglichkeit, intensiv mit den Herstellern innovativer Produkte und interessanter Problemlösungen zu diskutieren und ihre Konzepte und neuen Projekte kennenzulernen. Termin 3. und 4. November 2012 Ort Langenthal, Schweiz Weitere Informationen www.designerssaturday.ch

Deltabeam verbessert die CO2-Bilanz Ihres Gebäudes

Seit dem Jahr 2002 verleiht Topos – The International Review of Landscape Architecture and Urban Design den Topos Landscape Award. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch die Redaktion Topos; ausgezeichnet werden jüngere, vielversprechende Landschaftsarchitekturbüros oder Einzelpersonen, die bereits Erfolge vorweisen können, beispielhafte Projekte realisiert haben und die für Die Gewinner des Topos Landscape Awards eine bestimmte gestalterische oder 2012: Sébastien Penfornis (links) und Thierry Kandjee leiten das Büro Taktyk. planungspolitische Richtung stehen und darüber hinaus wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Profession auf internationaler Ebene erwarten lassen. Von 2002 bis 2006 wurde der Preis (European Landscape Award) im zweijährigen Turnus entsprechend der bis dahin europäischen Ausrichtung der Zeitschrift Topos an ein europäisches Büro verliehen. Seit 2009 wird der Preis weltweit und jährlich an junge, innovative Landschaftsarchitekturbüros und Personen verliehen, die einen wichtigen Beitrag zur Landschaftsarchitektur des 21. Jahrhunderts leisten und die Profession nachhaltig prägen. 2012 erhielt das Büro Taktyk Landscape & Urbanism mit Sitz in Paris und Brüssel den Preis. Das transnationale und interdisziplinäre Team unter der Leitung von Thierry Kandjee und Sébastien Penfornis zeigt stellvertretend, wie Planungsbüros heute vernetzt sein können und müssen, um die großen Aufgaben zu bewältigen, die sich Stadt- und Landschaftsplanern bieten. Die Projekte des Büros erstrecken sich vom öffentlichen Freiraum in Lille bis zu Metropolregionen wie Brüssel und Melbourne.

Eine unabhängige Studie hat gezeigt: Bei Verwendung von Deltabeam wird der CO2 Ausstoß eines Gebäudes* über die gesamte Nutzungsdauer um 5% reduziert! *) untersucht an einem typischen englischen Schulgebäude

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Foto: Sabine Morgenstern / Callwey Verlag

Topos Landscape Award 2012

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Das Architekturmodell. Ausstellung

Termin 25. Mai bis 16. September 2012 Ort Deutsches Architekturmuseum DAM Schaumainkai 43 60596 Frankfurt am Main Deutschland Öffnungszeiten Dienstag, Donnerstag bis Samstag 11 bis 18 Uhr, Mittwoch 11 bis 20 Uhr, Sonntag 11 bis 19 Uhr Weitere Informationen www.dam-online.de

„Das Architekturmodell. Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie“ zeigt, auf welche Weise Architekten seit etwa 1920 mit Architekturmodellen gearbeitet haben – und was die neuesten Entwicklungen sind. Auf der Basis intensiver Forschungsarbeit werden Architekturmodelle in ein neues Licht gerückt: Sie dienen Architekten als Werkzeuge, Fetische oder zum Erproben von Utopien. Die rund 300 Exponate stammen zu einem Drittel aus der DAM-Sammlung; zwei Drittel sind Leihgaben. Das Architekturmodell In dieser Ausstellung steht das Architekturmodell – und nicht das geplante Gebäude – im Zentrum des Interesses. Architekturmodelle gibt es seit vielen Jahrhunderten. Aber seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts werden Architekturmodelle in großer Zahl und für so vielfältige Zwecke angefertigt wie nie zuvor. Das hat mehrere Gründe: Der wichtigste ist die Erfindung der Fotografie und die Entwicklung von Drucktechniken zur Fotoreproduktion. Wenn sich von einem Modell ein wirkungsvolles Foto herstellen lässt, es also als „Fotomodell“ dient, lohnt sich die Mühe des Modellbaus gleich doppelt.

Stück Natur eingeweckt, nicht realisiert, Modell 1973 Architekt: Haus-Rucker-Co, Wien © DAM, Foto: Hagen Stier

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Mit dem Objekt unternahm die Architektengruppe Haus-Rucker-Co den Versuch, sich über Verkäufe auf einer Kunstmesse zu finanzieren. Die kleine Hütte ist ein ironischer Kommentar zur Sehnsucht nach dem einfachen, ursprünglichen Leben. Von Umweltzerstörung unberührte Natur kann man nur in einer Glaskapsel erzeugen, im Modell in Form eines „Weck“-Einmachglases.

Werkzeug Es gibt Modelle, ohne deren Einsatz ein geplantes Architekturprojekt nie entstanden wäre. Ohne die Seifenhaut-, Statik- und Messmodelle von Frei Otto wären viele seiner Projekte nicht umsetzbar gewesen. Das Modell kann auch ein Werkzeug der Verführung sein, mit dem der Architekt den Bauherrn oder die Öffentlichkeit überzeugt. Ein Modell ist anschaulicher als Pläne. Architekturmodelle sind häufig Versprechen, die spätere Entwicklungen beim Entwerfen und Bauen offenlassen – und nicht perfektionistische Miniaturen. Fetisch Viele Modelle zeigen mehr als nur ein verkleinertes Abbild. Sie sind aus kostbaren, manchmal merkwürdigen Materialien oder zeigen einen Idealzustand, nicht die Realität. Manche Modelle sind überzeugender als das tatsächlich umgesetzte Projekt. Kleine Utopie Utopien in der Architektur konnten, vor allem in den 1960er Jahren, gar nicht groß genug sein. Riesige Stadtutopien entstanden als bauliche Begleiter von Gesellschaftsutopien. Dargestellt wurden diese visionären Entwürfe oft mit Modellen.

Variables Raum-Musik-Theater, nicht realisiert, Modell 1963 Architekt: Wolfgang Döring, Düsseldorf © DAM, Hagen Stier Das Modell zeigt den Querschnitt eines neuartigen Theaterraums. Im Zentrum steht eine bewegliche Drehscheibe mit Sitzplätzen für 700 Personen. Die blasenförmige Innenhaut nimmt die „Blobs“ der digital erzeugten Architektur der Jahrtausendwende vorweg.

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Architektur im Ringturm Schottenring 30 1010 Wien Öffnungszeiten Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Feiertags geschlossen Weitere Informationen www.vig.com

Marktplatz, Maribor 2008, Architekten: Rok Benda, Mitja Zorc, Primož Hočevar Foto: Miran Kambič

Ort

Maribor, die zweitgrößte slowenische Stadt und nur 15 km von der österreichischen Grenze entfernt, ist dieses Jahr Kulturhauptstadt der Europäischen Union. Seit rund 100 Jahren ist die Stadt als wichtiger Industriestandort bekannt; in den letzten zwei Jahrzehnten versucht sie verstärkt, ihre regionale kulturelle Bedeutung zu stärken. Nach 1945 war Slowenien, politisch als Teilrepublik des früheren Jugoslawien, in sozio-kulturellen Belangen ebenso wie im Architekturbereich vor allem in den siebziger Jahren als Experimentierfeld bekannt. In Marburg konnte sich eine Kunst- und Kulturszene entwickeln, die sich nicht zuletzt mit beachtenswerten Beispielen moderner Architektur darstellte. Der Begriff Kontext spielte dabei eine wichtige Rolle: Erhaltung wertvoller Bausubstanz und behutsame Ergänzungen in der nach dem Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Stadt standen seit jeher an der Tagesordnung der engagierten Architektenschaft. Seit dem Umbruch spielen internationale Kooperationen im Architekturbereich eine besondere Rolle. Eine weitere wichtige Tatsache ist der sogenannte „Raster“. Es handelt sich dabei um eine Netzstruktur im Ausmaß von ca. 500 Metern, auf dem die Stadt von Alters her errichtet wurde. Die Ausstellung ist in insgesamt fünf Themen gegliedert. Diese entsprechen in etwa den markanten Zeitperioden der jüngsten Geschichte: Allgemeine Kulturgeschichte und Spitzenbauten der „historischen Zeit“, die Zwischenkriegszeit, die unmittelbare Nachkriegszeit bis zur Selbständigkeit 1992, zeitgenössisches Bauen und ein Ausblick auf das kommende Jahrzehnt. Die begleitende Publikation enthält neben den thematischen Texten eine kurze Analyse und Beschreibung der wichtigsten Bauten sowie eine Karte mit den jeweiligen Standorten, sodass der Katalog auch als „ArchitekturReiseführer“ genutzt werden kann.

Sozialer Wohnbau, Poljane, Maribor 2005-07, Architekt: Bevk Perović Foto: Damjan Švarc

11. Juli bis 19. Oktober 2012

NOB Denkmal, Maribor, Bildhauer: Slavko Tihec

Marburg – Maribor: Ein Stadtpanorama zur Europäischen Kulturhauptstadt 2012. Architektur im Ringturm XXIX. Adolph Stiller (Hg.) Müry Salzmann Verlag Salzburg 152 Seiten zahlreiche Abbildungen

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Broschur Deutsch / Englisch € 25,00

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Termin

Foto: Damjan Švarc

Marburg – Maribor. Ein Stadtpanorama. Ausstellung

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Terunobu Fujimori. Architekt. Ausstellung

Termin

Das Museum Villa Stuck in München präsentiert in dieser umfangreichen Werkschau von 1986 - 2012 Modelle, Zeichnungen, Materialtafeln, Architekturpläne Ort und Fotografien. Rund 140 Arbeiten veranschaulichen Museum Villa Stuck das Schaffen Terunobu Fujimoris, der bisweilen als weltPrinzregentenstraße 60 weit einziger surrealer Architekt bezeichnet wird. Von 81675 München Fujimori speziell für einige Häuser entworfene Möbel Deutschland aus Holz und Rattan ergänzen die Schau und demonstrieren Fujimoris ganzheitliche Herangehensweise an Öffnungszeiten menschlichen (Lebens-)Raum. Höhepunkt ist ein eigens Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr für den Garten der Villa Stuck entwickeltes, mobiles Teehaus − mit Rücksicht auf die lokale Vorliebe für Kaffee Weitere Informationen „Walking Café“ genannt. www.villastuck.de Der Bau von Teehäusern nimmt in Fujimoris Schaffen eine besondere Stellung ein. Auf eindrückliche Weise 21. Juni bis 16. September 2012

verbinden sich hier seine Auseinandersetzung mit authentischen, ursprünglichen Ausdrucksformen, japanischer Kultur und eigenen ungewöhnlichen, höchst persönlichen architektonischen Lösungen. Das Projekt „Tokio Plan 2107“ aus dem Jahr 2007 ist zentraler Ausstellungsteil und stellt Fujimori als kritischen Visionär vor. Die präsentierten Zukunftsmodelle Fujimoris zeigen, dass es in seiner Arbeit um weit mehr als reine Architektur geht. Angestrebt wird – in allen Bereichen – ein höchstmöglicher Einklang zwischen Mensch und Natur. Einen weiteren Aspekt von Fujimoris Schaffen zeigt die Präsentation von Arbeiten, die im Zusammenhang seiner Aktivitäten in der „Roadway Observation Society“ (ROJO) entstanden sind. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.

Gemüsestadt München 2112, 2012; Fotografie Heinz Gebhardt/Akihisa Masuda, 300 x 120 cm; Courtesy des Künstlers Mit Unterstützung der Obayashi Corporation

Terunobu Fujimori. Architekt Michael Buhrs, Hannes Rössler (Hg.) Hatje Cantz Verlag Ostfildern 240 Seiten 199 Abbildungen Broschur mit Schutzumschlag Deutsch oder Englisch € 39,80

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Takasugi-an (Zu hohes Teehaus), 2004 Fotografie Shinkenchiku-sha

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Kubus oder Kuppel – Moscheen. Ausstellung

Termin

„Was macht eine Moschee zur Moschee? Das ist ganz einfach: eine Wand, die exakt nach Mekka ausgerichtet ist.“ Knapp und klar beschreibt der kuwaitische Planer Ort und Architekturprofessor Omar Khattab die Charakterisifa-Galerie Berlin tik des muslimischen Gebetsplatzes. Für die Architektur Linienstraße 139/140 der Moscheen gibt es zwar Traditionen und Bezüge, 10115 Berlin jedoch nur wenige ästhetische Gestaltungsvorschriften. Deutschland Gestaltungsvariationen und Entwürfe von Moscheen zeigt die Ausstellung in vier unterschiedlichen SektiÖffnungszeiten onen: Unter dem Titel „Neue Wege“ werden Bauten Dienstag bis Sonntag 14 bis 19 Uhr postkolonialer Staatengründungen in Indonesien und Pakistan ebenso verhandelt, wie der Neubau von GeWeitere Informationen betshäusern im durch Migration geprägten Europa. www.ifa.de „Zeitgenossenschaft“ thematisiert die Entwicklung einer

eigenen Formensprache in Ankara, Dubai, Ramallah sowie Singapur und steht für den Ausdruck des „EuroIslam“ in Deutschland und den Niederlanden. In der Sektion „(Un)-Sichtbarkeit“ werden Strategien vorgestellt, bei denen Planer sich mit dem Thema der Tarnarchitektur einerseits und der künstlerischen Irritation andererseits auseinandersetzen – von der Umnutzung über das Schweizer Minarett-Verbot bis zum Kunst-amBau-Projekt. Schließlich stellt der Bereich „Begegnungen“ einen Bezug zu klassischen Bauformen, aber auch zur Öffnung hinsichtlich anderer Religionen her. Das Katalogbuch zur Ausstellung ist im Wasmuth Verlag erschienen.

© Bart Prince, Architect, Albuquerque

© BIG/Glessner Group

27. Juli bis 30. September 2012

Islamic Center Albuquerque (1985-86), Architektur: Bart Prince, Albuquerque

Moschee in Tirana (2011, projektiert), Architektur: BIG, Kopenhagen

Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektiven einer Bauaufgabe Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (Hg.) Ernst Wasmuth Verlag Tübingen Berlin 144 Seiten 145 farbige Abbildungen Paperback € 24, –

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Architekturpreis Burgenland 2012

Beteiligung 32 Projekte Jury Friedrich Achleitner, Wien, Gerhard Steixner, Wien, Margot Fürtsch-Loos, Wien, Otmar Hasler, Wien, Lackendorf, Hannes Klein, Beirat für Baukultur Jurierung April 2012

Abseits von Stararchitektur und Designhäusern werden bei diesem Preis Bauten prämiert, die sich mit den Strukturen des Landes auseinandersetzen, die aufzeigen, wie sich Qualitäten alter Bauformen mit zeitgemäßen Neubauten verbinden oder wie Gebäude sich gekonnt in die Landschaft, das Dorf, die Stadt integrieren – Bauwerke, die in der Auseinandersetzung mit den Problemen unserer Zeit und des Landes in ästhetischer wie innovatorischer Hinsicht vorbildlich sind. Die eingereichten Bauten wurden von den Juroren im Sinne der kulturellen und ökologischen Herausforderung, die sich heute für das Bauschaffen – den Landverbrauch bzw. die Substanzerneuerung – im Lande stellt, diskutiert und nach folgenden grundsätzlichen Kriterien bewertet im Hinblick: auf einen zukunftsweisenden Beitrag zur spezifischen Baukultur des Landes / auf den Beitrag zu einer substanziellen Dorferneuerung / auf den Beitrag zur Nachverdichtungen von bestehenden Siedlungsgefügen oder von bestehenden Ensembles / auf den Umgang mit Ressourcen in der Wahl von Material, Konstruktion und Raumkonzeption / auf neue typologische Ansätze für neue, aber auch tradierte Aufgaben und Funktionen. Heuer vergab die Jury zwei gleichrangige Architekturpreise und vier Anerkennungen.

Architekturpreis Wohnhaus FORUM / Museum Limbach Architektur: Looping Architecture Foto: Looping Architecture Jurytext: Margot Fürtsch-Loos, polar÷

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Scheinbar sich ausschließende Gleichzeitigkeiten bestimmen den Ort. So wird das auf Bauherrenwunsch nach allen Seiten offen zu haltende neue Wohnhaus von den Architektinnen nicht wie naheliegend auf die grüne Wiese gesetzt, sondern in die historisch gewachsene Hofstruktur eingepasst. Das neue Wohnhaus schließt an der Stelle des ehemaligen Schweinestalls den Vierkanthof wieder. Gleichzeitig öffnet sich dadurch der Hof der Landschaft. In eine topographische Senke geduckt, wird gleichzeitig das Panorama auf die Umgebung freigegeben. Der nonchalante Umgang in der Umsetzung, sowie der unprätentiöse Umgang in der Materialwahl liegen dem ästhetischen Selbstverständnis des Bauherrn – abseits jeglicher geschmäcklerischer Konvention – zu Grunde. So wird im Privatbereich auf

jede Zwischenwand zu Gunsten eines freien Blickes verzichtet. Bad, WC und Bett finden sich in einem Großraum wieder. Das Unfertige und Provisorische wird zum Programm, begegnet im Sinne einer spröden Ästhetik dem Bestand auf Aughöhe, bietet Kontrast und Kommunikation. Mit Feingefühl und Witz wird eine Spannung erzeugt, die dem alten Hof zu neuer Lebendigkeit verhilft. Dem Charakter des Bauherrn entsprechend und adäquat zur Funktion präsentiert sich der Wohnraum, innerhalb des als Museum und Ausstellungszentrum konzipierten Ensembles, als ein für Alle offenes Forum, ohne zu repräsentieren, und lädt glaubwürdig zum Besuch ein.

Architekturpreis Weingut Gernot und Heike Heinrich in Gols Architektur: propeller z Foto: Hertha Hurnaus Jurytext: Gerhard Steixner „Weniger ist mehr“. Diese Parole Mies van der Rohes aus den späten zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erfährt nun, im Kontext der Ressourcenfrage eine Bedeutungsverlagerung. Wurde sie bis in die späten achtziger Jahre primär als ästhetisches Postulat gelesen, so muss sie heute als Maxime für nachhaltiges Handeln gewertet werden. Dass das Ergebnis nicht zwangsläufig langweilig sein muss, wie manche immer noch meinen, beweist einmal mehr dieser landwirtschaftliche Nutzbau von propeller z für Gernot und Heike Heinrich in Gols. Die Planung von Bauwerken in einem derartigen Umfeld und in dieser Dimension ist in erster Linie eine Einfügungsaufgabe. propeller z haben den Spagat geschafft, mit einer sehr reduzierten Material- und Formensprache ein autonomes, unverwechselbares Ensemble zu generieren, das sich in der Landschaft behauptet ohne sie jedoch zu überfordern. Mit der optimierten, materialgerechten Konstruktion der unterschiedliche Nutzungen weit überspannenden Dachschale und der transparenten und progressiven Detaillierung ist ein in allen Teilen nachvollziehbarer Gebäudekomplex entstanden, dessen temporärer Charakter die Möglichkeit seines zukünftigen Rückbaus mit einschließt. Insgesamt ein gelungenes Zusammenspiel von Auftraggebern, Architektenteam und Tragwerksplanern, das zeigt, dass sich der hohe Einsatz selbst bei einer an sich banalen Bauaufgabe wie dieser, lohnt und auch rechnet.

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Anerkennung BG/BRG Neusiedl am See Architektur: SOLIDarchitecture und k2.architektur.at Foto: Kurt Kubal Jurytext: Hannes Klein Die Besichtigung der Schule in Neusiedl vor Ort machte klar, dass auch vermeintlich unspektakuläre Lösungen gute Lösungen sind. Die bunte Fassade ist zwar verspielt und vielleicht auch einfach nur modisch, bei einem Schulbau mag man das gerne nachsehen. Aber wenn man in die Schule tritt und alles selbstverständlich wirkt, dann kann es wohl insgesamt nicht ganz falsch sein. Der Eingangsbereich wurde erweitert und geöffnet und wirkt einladend, hell und heutig. Es sind Kleinigkeiten, die diesen Umbau auszeichnen, keine pompösen Gesten. Die fühlbare Enge des ursprünglichen Baus aus dem Jahr 1972 wurde aufgeweitet und gelöst. Der Zubau ermöglicht sogar einen intimen Innenhof – eine lockere Atmosphäre für die Stunden der Nachmittagsbetreuung. Der Umbau stellt eine entspannte Reduktion auf das Wesentliche in einer zeitgemäßen Formensprache dar, Funktionalität steht im Vordergrund.

Anerkennung EFH/Zubau „pöt“ in Pöttelsdorf Architektur: gerner°gerner plus Foto: gerner°gerner plus / Matthias Raiger Jurytext: Friedrich Achleitner Was tun mit zwei gleichen, giebelständigen Wohnobjekten, die ein wesentliches Element des Straßenraumes bilden, allein, für sich aber den heutigen Wohnansprüchen kaum mehr genügen? Im gegebenen Fall wurden zwei solcher Häuser straßenseitig mit einem großen, zum Hof hin gewendeten Wohnraum verbunden, so dass insgesamt ein Raumangebot entstand, das einem kleinen Atriumhaus entspricht. Die alten Hausteile konnten unterschiedliche Wohnfunktionen aufnehmen, so dass insgesamt ein sich ergänzendes Raumgefüge entstand. Aus dem rückwärts liegenden Stallgebäude wurde ein Teil dem Hof zugewendetes Gewölbe geöffnet, so dass eine intime, im burgenländischen Klima gut nutzbare Hoferweiterung entstand. Ein einfacher und schlüssiger Beweis, dass mit Fantasie und Logik alte Bausubstanz gut nutzbar wird, und auch eine unverwechselbare Privatsphäre erzeugen kann.

Anerkennung EFH in Oberpullendorf : „My Cousin’s House“ Architektur: Martin Mostböck Foto: Udo Titz Jurytext: Otmar Hasler

Anerkennung Wirtschaftsgebäude Sperl am Friedrichshof in Zurndorf Architeketur: Adolf Krischanitz Foto: Lukas Roth Jurytext: Friedrich Achleitner Die Architektur des multifunktionalen Hauses im strengen Minimalismus mit präziser (linearer) Raumentwicklung und -verschränkung ist ohne Frage eine singuläre, vorbildliche architektonische Leistung. Für eine allgemeine Signalwirkung (im Sinne einer baukulturellen Rolle) stellen sich jedoch einige Fragen im Kontext der Bedeutung eines freistehenden Einfamilienhauses für die burgenländische Landschaft. Das Haus ist noch der „Nachklang“ eines zukunftsweisenden Siedlungskonzepts mit extrem schmalen Parzellen, aber in der realen baulichen Situation (ohne Chancen auf eine weitere Verfolgung der ursprünglichen Planung) eben ein freistehendes Einfamilienhaus, das nur durch die Koppelung an das danebenliegende Wohnhaus argumentierbar ist. Das heißt, seine Beispielhaftigkeit fordert von Fall zu Fall eine gründliche Diskussion.

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Markant gesetzte Oberlichtverglasungen im Dach geben diesem Haus Identität. Sie erlauben den Sonneneinfall auch am Nachmittag in den offen konzipierten Wohn- und Erschließungsbereich im Erdgeschoß und in das gartenseitige Zimmer im Obergeschoß. Damit werden die durch das kleine Grundstück entstandenen Belichtungsnachteile kompensiert und interessante Lichtstimmungen im Haus erreicht. Durch seine Schmalheit und die Situierung an der seitlichen Grundgrenze verbleibt neben dem Haus ein nutzbarer Außenraum, der – gemeinsam mit dem kleinen Garten dahinter – den Wohnraum ergänzt. In seiner einfachen Umsetzbarkeit reagiert dieses Gebäude auf die im Einfamilienhausbau des Burgenlandes verbreitete Selbstbaurealität. Es zeigt auf dem kleinen Grundstück den möglichen Mehrwert durch dichteres Bauen auf und ist als Haustyp ein Beispiel für den ressourcenschonenden Umgang mit Bauland.

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Karl Kupsky-Preis 2012

Beteiligung 17 aus 761 vorausgewählten Projekten Jury Rektorin Prof. Dr. Sabine Seidler, Arch. DI Andrea Hoppe, Arch. DI Thomas Hoppe, Arch. DI Christoph Reinhold, Prof. Arch. Dr. Heinz Priebernig, Prof. Arch. Dr. Manfred Berthold Jurierung 17. April 2012 Preisträger Wendelin Hartmann Lobenswerte Erwähnung Michael Hochreiter, Julia Puchegger, Christopher Strobl, Basilis Neururer, Fabian Hübner

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Der Karl Kupsky-Preis, gestiftet von Frau DI Friederike Kupsky in der Höhe von 700 Euro, wird einmal jährlich an eine/n Student/in der Studienrichtung Architektur an der Technischen Universität Wien vergeben. Gegenstand der Auszeichnung ist die besondere Leistung auf dem Gebiet des Hochbaudetails, erbracht im Rahmen einer Übungsarbeit an der Abteilung Hochbau und Entwerfen. Diese besondere Leistung muss auf konstruktivem Gebiet liegen, wobei hier besonderer Wert auf die handwerkliche und künstlerische Durcharbeitung des Details gelegt wird. Verliehen wird der Preis durch den Senat der TU Wien auf Vorschlag eines Auswahlkomitees, bestehend aus einer/m Angehörigen der Familie Kupsky, die/der Absolvent/in der Technischen Universität Wien ist, der/dem Rektor/in sowie einer/m Repräsentanten/in der Abteilung Hochbau und Entwerfen. Die Übergabe erfolgt durch die/den Rektor/in in Anwesenheit des Auswahlkomitees. Der Karl Kupsky-Preis stellt die erste mögliche Auszeichnung der zurzeit über tausend im Wettbewerb konkurrierenden jungen Architekturstudent/inn/en an der Technischen Universität Wien dar. Für die Student/ inn/en bedeutet das Projekt die erste detaillierte Auseinandersetzung mit Architektur. Bereits mit der Vermittlung der Grundlagen werden unsere Studierenden an das Entwerfen und Konstruieren herangeführt. Die Lehre an der Abteilung Hochbau und Entwerfen hat sich zum Ziel gesetzt, sich gestellten Aufgaben in einem integrativen Entwurf zu nähern. Das Entwickeln von Lösungen im Bewusstsein und Verständnis des immanenten Zusammenhanges von Gestaltung und Baukonstruktion – des Wechselspiels zwischen Entwerfen und Konstruieren – wird als der eigentliche kreative Prozess

soziales Denken in die Entwurfsarbeit einzubeziehen. Der Entwurf selbst ist immer ein Kompromiss verschiedener Anforderungen bezüglich Gebrauchstauglichkeit, Sicherheit, Dauerhaftigkeit, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit. Die Herausforderung besteht darin, in diesem frühen Stadium des Studiums sowohl die theoretischen Grundlagen als auch das Entwerfen und Konstruieren den Studierenden nahezubringen. Die prämierten Projekte spiegeln den Erfolg des Lehrkonzepts wider. In Gruppen zu je 36 Student/inn/en bemühen sich 34 Hochschullehrer/inn/en um wöchentliche intensive Betreuung, ohne deren Einsatz die jungen Architekturstudent/inn/en niemals diese Leistungen im ersten Studienjahr erringen könnten. Das Betreuungsverhältnis an der TU Wien liegt mit 1:30 weit über dem internationalen Schnitt. Im Vergleich mit deutschsprachigen Universitäten 1:15 (TH-Aachen), 1:8 (TU Cottbus) und 1:7 (ETH Zürich) muss jedoch immer bedacht werden, dass das Budget dieser Universitäten ein Vielfaches der TU Wien beträgt. Dennoch schneidet Wien, was den Studienort des Architekturstudiums betrifft, in einem europäischen Ranking von 2009/2010 der Zeitschrift Detail mit dem ersten Platz ab. Als Betreuer/inn/en der Lehrveranstaltung konnten wir die Architekt/inn/en Peter Achhorner, Oliver Aschenbrenner, Katharina Bayer, Manfred Berthold, Marlies Breuss, Ivica Brnic, Lorenzo De Chiffre, Luca De Virgilio, Margarete Dietrich, Oliver Eichhorn, Thomas Emmer, Sven Engelberger, Ulrike Hausdorf, Nikola Haussteiner, Thomas Hoppe, Mladen Jadric, Pekka Janhunen, Christoph Mayrhofer, Alois Neururer, Elena Neururer, Ines Nizic, Kerstin Pluch, Sandra Ramböck, Theresa Radelmacher, Pascale Rasinger, Christoph Reinhold, Peter Rogl, Johannes Scheurecker,

begriffen. Bautechnisches Konstruieren erschöpft sich nicht im geometrischen und technischen Fügen von Bauteilen, sondern im Erarbeiten eines ganzheitlichen Sinngefüges. Das Entwerfen selbst, der konzeptionelle und schöpferische Aspekt des Planungsprozesses, wird somit schon am Beginn des Studiums geübt. Die Architektur- und Konstruktionsübung fordert die Student/inn/en in hohem Maße, indem sie den Anspruch stellt, künstlerisches, technisches, ökologisches sowie

Felix Siegrist, Karin Stieldorf, Peter Thalbauer, Wolfram Uanschou, Veronika Vogelauer und Josef Weichenberger gewinnen. Die Aufgabenstellung für die Studierenden war das „Hofhaus mitten in der Stadt“. Das urbane Hofhaus war als Implementierung des Patiohauses üblicherweise als verdichteter Flachbau in den mehrgeschoßigen Hochbau zu entwickeln. Für die Studierenden standen Parzellen am Wiener Hauptbahnhofareal zur Auswahl. Die

Projekt Wendelin Hartmann

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Parzellengröße war mit einer Breite von 6,5 Meter, einer Länge von 30 - 40 Meter und einer Höhe von 16 Meter vorgegeben. Das Thema reflektiert aktuelle ökologische Fragen, insbesondere den ressourcenschonenden Umgang mit Grund und Boden bei höchster Wohn- und

Projekt Michael Hochreiter

Freiraumqualität. Private, uneinsehbare, den Wohnräumen zugeordnete Außenräume sind heute selten und im städtisch verdichteten Wohnbau – wenn überhaupt – zumeist auf Dachgärten beschränkt. Die Neuinterpretationen des Patio-Hauses als urbanes Hofhaus versucht hier eine neu zu gewinnende großstädtische Option anzudenken. Das prämierte Projekt mit dem Titel „the crane“ von Wendelin Hartmann entwickelt sich als eigenständiger Baukörper in der schmalen Bauparzelle. Die Thematik des Hofhauses wird um die Dimension des Hofes von der vertikalen in die horizontale Richtung erweitert. Der Tanz der Gebäudeformen um diese Höfe wird zu einem innen- wie außenräumlichem Spiel, die unterschiedliche Licht- und Sichtbeziehungen zu den halböffentlichen und privaten Bereichen des Hauses erzielen.

Wohnbereiche von der Straße ab, hin zu privaten Atriumhöfen, dem Ort der Ruhe und Entspannung. Das Projekt von Christopher Strobl „Leben in den Wolken“ drückt die Leichtigkeit des Seins aus. Sich der

Schwerkraft zu entledigen, um über den Alltag hinweg zu schweben und alle Probleme zurück am Boden der Realität zu lassen. Die in Architektur gesetzten „Wolken“ sind in der Höhe flexibel für wechselnde außenräumliche Konstellationen. Die Wohnerfahrung von wechselhaften Ausblicken und Lichteinfällen ist einzigartig. Variabilität und Flexibilität des Entwurfs machen auch im Inneren des Gebäudes nicht Halt. Räume werden in verschiedenster Weise durch aus dem Boden ausfahrund ausklappbare bzw. herausdrehbare Schlaf- und Sitzmöbel, Küchenelemente, WCs und Badewannen, Regale und Wände multifunktional und vielseitig nutzbar.

Projekt Christopher Strobl

Das Projekt von Julia Puchegger präsentiert sich dem Namen nach als „höflich“. Dem Titel folgend bilden die Höfe die Zentren und Angelpunkte des Hauses. Als ständiger Berührungspunkt und Kontaktzone fungieren sie, in ihrer Funktion flexibel, in Vergrößerung der Innenräume. Die Variation reicht vom Gemeinschaftshof, in dem durch Verbindung von je zwei Wohneinheiten



Das Projekt von Michael Hochreiter „Das Reh im Klostergarten“ versteht sich als eine Erlebniswelt für dessen Bewohner. Der sich in die Lüfte erhebende Gebäudekopf bahnt sich zur Öffentlichkeit und generiert die repräsentativen Arbeitsräume mit der Atmosphäre eines schwebenden lichtdurchfluteten Dachgeschoßateliers. Im Gegensatz dazu wenden sich die introvertierten

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Nachbarschaft gelebt werden kann, dem Kräuterhof, der der Küche und dem Wohnen zugeordnet wird und frische Würze ins Leben bringt, bis hin zu privaten Höfen, die sich den Individualräumen hinwendend Ruhe und Entspannung spenden.

ohne bereits das Endergebnis zu kennen. Es muss deshalb umso mehr auf kreative Schöpferpotenziale und Innovationen gesetzt werden. Architektur ist prägendes Element der öffentlichen Räume und formt nachhaltig das Bild einer Gesellschaft.

Das Projekt von Basilis Neururer trägt die Aufschrift „Slim Fit“. Während unter „regular fit“ als etwas weiter geschnitten verstanden wird, steht „Slim fit“ für am Körper anliegend, dies wird im „Outfit“ des Projektes sichtbar. Eng liegen die (Bau-)Körper zueinander. Das Gebäude möchte genau den Bedürfnissen einer neuen Generation zugeschnitten sein, um die Architektur in ein zwar enges aber auch angenehmes Gewand zu kleiden.

Fortschrittliche Architekturen enden nicht an der Fassade, sondern beziehen entscheidend den Außenraum mit ein. Unter der ökonomischen Annahme, verdichtete urbane Hofhäuser zu entwickeln, könnte der derzeit praktizierten unökonomischen Zersiedelung der Stadtränder begegnet werden. Architektur ist prägendes Element der öffentlichen Räume und formt nachhaltig das Bild einer Gesellschaft. Fortschrittliche Architekturen enden nicht an der Fassade, sondern beziehen entscheidend den Außenraum mit ein. Ein erweitertes ökonomisches Denken könnte Freiräume auf Gebäuden in Form von begehbaren Dachlandschaften und -terrassen provozieren. Alle Elemente des Stadtraums würden zusammen eine begehbare Topografie ergeben, vertikal und horizontal verwoben. Als physische Erweiterung der Wohnräume, mit direkter Verbindung untereinander, könnten sie eine gehobene Freiraumqualität,

Projekt Julia Puchegger

Das Projekt von Fabian Hübner will im Vereinen der Vorzüge des Stadt- mit jenen des Landlebens die natürliche Schönheit der Natur in die Stadt bringen, wie der Titel sagt: „hofhinaus“. Die Architektur strebt danach die Natur mit dem Gebäude zu einer Einheit werden zu lassen, in den Höfen, auf verschiedenen Ebenen, über die Fassade, bis auf die Dächer des Hauses. Das Hofhaus wird spiegelbildlich zu einem Haus im Hof. Projekt Basilis Neururer

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Projekt Fabian Hübner

Sämtliche Projekte gehen von einer Architektur der Nachhaltigkeit, des Energie- und Umweltbewusstseins sowie des sozialen Wohlbefindens aus. Für die geforderte nachhaltige Gestaltung der Umwelt gilt es verstärkt innovative Konzepte für die in der Zukunft wachsenden Ansprüche und Anforderungen zu entwickeln. Niemand anders könnte das besser leisten als die Architektin/der Architekt, da sie/er über jenes spezifisch architektonische Vermögen verfügt, ein Projekt über Konzepte, Strategien und Szenarien zu entwickeln,

insbesondere in Form von Wohnatrien und Eigengärten im dicht verbauten urbanen Quartier erzielen. Unsere Städte böten so eine neue Dimension der Lebens- und Erholungsqualität (vgl. „Architektur kostet Raum“, Autor Manfred Berthold, erschienen im Springer-Verlag). In diesem Sinne erlaube ich mir folgende Hypothese: Architektur ist das, was übrig bleibt, wenn wir vergessen, was wir geplant haben. ■ Manfred Berthold

Stadtgalerie Salzburg

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Stadtgalerie Salzburg

SIG – Stadt Salzburg Immobilien GmbH, 5024 Salzburg Architektur/Konzept STUDIOVLAY, 1060 Wien Projektleitung Pia Spiesberger

Das Raumkonzept der Stadtgalerie fordert das Kuratieren heraus: ein mit Licht gefülltes Volumen, ganz dem Auftritt des Ausstellens gewidmet. Ausstellen heißt hier allerdings, Position beziehen zu müssen. Mit irritierenden Optionen zwischen Konzentration und Zerstreuung, Kunsthalle und Schaufenster, Innenraum und Urbanität treibt die Stadtgalerie lustvoll die Subversion des White Cubes voran. Bernd Vlay

Foto: STUDIOVLAY

Auftraggeber

Ausführungsplanung Andreas Pöstinger ZT-GmbH, 4771

Planungsbeginn Juli 2008 Baubeginn Februar 2010 Fertigstellung Februar 2012

Zeichnung: STUDIOVLAY

Projektverlauf

Foto: STUDIOVLAY

Sigharting, STUDIOVLAY, 1060 Wien

Projektdaten Nutzfläche insgesamt 390 m² Ausstellungshalle 190 m² Seminarbereich 34 m² Büro 22 m² Lager 31 m² Werkstatt 79 m² Raumhöhe Ausstellungshalle 6,45 m Lichtschienen 424 lfm

Foto: Paul Rajakovics

Leuchten 258 Stk.

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Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13 Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13

Bauherr Burghauptmannschaft Österreich, Wien vertreten durch die Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., 1031 Wien Architektur Architekten Szyszkowitz-Kowalski + Partner ZT, 8010 Graz o.Univ.Prof. Arch. DI Michael Szyszkowitz o.Univ.Prof. Arch. BDA DI Karla Kowalski Projektleitung: Arch. DI Michael Lyssy Einrichtung: Arch. DI Gabriele Steinmann Generalplanung Architekten Szyszkowitz-Kowalski + Partner ZT und Wendl ZT Konsulenten Tragwerksplanung: Wendl ZT, Graz HKLS und E-Technik: TB Köstenbauer & Sixl, Unterpremstätten Bauphysik: Dr. Pfeiler, Graz

Erschließungsturm Internatsgebäude zur Schule hin

Fotos Gerald Zugmann, Wien Projektverlauf Wettbewerb Gutachterverfahren 2002, 1. Preis Bauzeit: 1. Stufe: März 2009 bis September 2010 (Schüler/innenwohnheim); 2. Stufe: September 2010 bis September 2011 (Schulgebäude) Projektdaten Bebaute Fläche 2.722 m² (1.640 m² Schule + 1.082 m² Wohnheim) Umbauter Raum 44.545 m³ (24.112 m³ Schule+ 20.433 m³ Wohnheim)

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Nettonutzfläche 9.800 m² (5.460 m² Schule + 4.340 m² Wohnheim) Bruttogeschoßfläche 12.552 m² (5.741 m² Schule + 6.811 m²

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Wohnheim)

Erdgeschoß

Das große, in den Parkbereich des Schlosses Schönbrunn in Wien integrierte Areal der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau besteht aus einem Schul- und Internatsgebäude sowie einer Reihe von Nebenbauwerken wie Glashäusern, Werkstätten und einem Bauhof. Das aus den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammende Hauptgebäude bedurfte im Zuge einer völligen Umstrukturierung und dringender Renovierungsarbeiten auch einer Erweiterung durch den Neubau eines Internats für die Studierenden mit 40 Zweibettzimmern, einer Küche mit Speisesaal und einem großen Fest- und Veranstaltungssaal. Für die gegebene örtliche Situation im Park und für die gestellte Aufgabe bot sich im Sinne einer architektonischen Gesamtkomposition ein langgestreckter, in der Mitte mit dem Altbau verbundener Baukörper an. Diese Stellung des neuen Bauwerks, die auch als lärmtechnische Abschottung des Areals vom stark befahrenen Straßenraum gedacht ist, schafft in dem mehrgliedrigen Gebäudekomplex einen offenen, vielfältig bepflanzten Vorplatz und signifikanten Haupteingang. Die innenräumliche Ausrichtung erfolgt ebenfalls vornehmlich auf diese grüne, allseitig umschlossene Park- und Rasenzone. Zimmer und Speisesaal sind mit großen Fensterflächen dorthin gerichtet – Zeugnisse und Ausdruck für die Lebensausrichtung des Schulbetriebes. Nach außen hin zum Straßenraum zeigt sich die Gebäudeanlage verschlossen, nur schmale, versetzt angeordnete Fensterbänder strukturieren die lange, erdig rötliche Außenwand.

Lehr- und Forschungszentrum für Gartenbau Schönbrunn, Wien 13

Berichte

Gesamtanlage mit Innenhof, Schule und Internat

Veranstaltungssaal im Erdgeschoß des Internates

wettbewerbe 304

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Gangbereiche mit Ausstellungsvitrinen im Schulgebäude

Foyer des Schulgebäudes

Berichte

One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea

Bauherr Koreanisches Organisationskommittee der EXPO Yeosu 2012 Architektur soma ZT, 1020 Wien Team: Lukas Galehr, Christoph Treberspurg, Alice Mayer, Victorie Senesova, Alex Matl, Karin Dobbler, Kathrin Dörfler, Raimund Krenmüller Lokaler Partner: dmp, Seoul Lokale Vertretung: Ralf Zabl Konsulenten Kinetische Fassade: Knippers Helbig Advanced Engineering, Stuttgart Klima: Transsolar, Stuttgart Klima (Wettbewerbsphase): Jan Cremers, Stuttgart Statik: Brandstätter ZT, Salzburg Statik CD Phase: Jeon and Partners, Seoul Licht: podpod, Wien Licht CD phase: Bitzro, Seoul Landschaft: Soltos, Seoul Konstruktion Generalunternehmer: Hyundai

Längsschnitt

Construction, Süd-Korea Kinetische Fassade: Ojoo, Seoul, Süd-Korea Fotos soma Projektverlauf Offener internationaler Wettbewerb Oktober 2009, 1. Preis Planungszeit Jänner bis September 2010 Bauzeit Dezember 2010 bis April 2012 Eröffnung Mai 2012 Projektdaten

Lageplan

Grundstücksfläche 8.200 m2

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Bruttofläche 6.918 m2 Bebaute Fläche 5.657 m2 Außenfläche 849 m2

wettbewerbe 304

Architektur Die Architektur des Pavillons sollte das EXPO-Thema mit räumlichen und atmosphärischen Mitteln begreifbar und erlebbar machen. Das zweifache Erleben des Meeres als endlose Oberfläche und im eingetauchten Zustand als Tiefe inspirierte das Entwurfskonzept für die Ausstellungskörper. Kontinuierliche Flächen verdrehen sich von vertikalen Zylindern zu horizontalen Ebenen und generieren dabei zwei unterschiedliche Ausstellungsbereiche. Kontinuierliche Übergänge zwischen Gegensätzen prägen auch die äußere Erscheinung des Pavillons. Zum Meer hin gewandt erzeugt die dichte Anordnung der Betonkörper eine neue mäandernde Küstenlinie. Vom Land aus betrachtet erscheint das Gebäude als begehbare künstliche Landschaft mit geschwungenen Wegen und Aussichtplattformen. Das Dach wiederum verwandelt sich in die Lamellen der kinetischen Fassade.

Ziel des Entwurfs war es, das Thema der Weltausstellung – The living Ocean and Coast – auf vielschichtige Weise zu verkörpern und für die Besucher erfahrbar zu machen. Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen sollte auch in der architektonischen Umsetzung seinen Niederschlag finden. Standort des Pavillons ist eine neue Promenade in einem ehemaligen industriellen Hafenbecken. Nach der Weltausstellung soll das Gebäude weiterhin eine Attraktion für Einheimische und Touristen bleiben.

Kinetische Fassade Die beweglichen Fassadenlamellen regeln tagsüber den Lichteinfall im Foyer und in der Best Practice Area. Einzeln angesteuert ermöglichen sie durch versetztes Öffnen und Schließen eine Choreographie von wellenartigen Mustern auf der gesamten Länge des Gebäudes. Nach Sonnenuntergang wird der visuelle Effekt der Öffnung durch LEDs verstärkt. Das bionische Prinzip erzeugt einen konsistenten Effekt: Geometrie, Materialeigenschaften, Öffnungswinkel und Licht greifen naht-

One Ocean – Themenpavillon für die EXPO 2012, Yeosu, Süd-Korea

Raumprogramm und Erschließung Der Haupteingang am Ocean Plaza ist durch die Auskragung des Gebäudes teilweise beschattet und dient als Wartezone für die Besucher. Das Foyer ist zur Promenade hin als offener fließender Raum konzipiert. Vertikale Flächen und dreieckige Öffnungen rahmen die Ausblicke auf den offenen Ozean. Die Ausstellungskörper wurden einer räumliche Sequenz folgend moduliert – von der Preshow über die Main Show bis zur

Post Show und der schwimmenden Plattform. Aufzüge führen in die Best Practice Area und auf das Dach. Ein geschwungener Panorama-Weg erstreckt sich von der Promenade bis hinauf zur Dachlandschaft, die als dritte Ausstellungsfläche fungiert. Klimakonzept Durch die Ausrichtung der Zwischenräume der Ausstellungskörper nach der Hauptwindrichtung werden Foyer und Best Practice Area natürlich belüftet. In den vertikalen Ausstellungsräumen wird mittels kontrollierter Luftschichtung das konditionierte Volumen verringert, um Energie einzusparen. Die Lamellen der kinetischen Fassade kontrollieren tagsüber den Eintrag von Sonnenenergie. Solarpaneele am Dach versorgen den Betrieb der Gebäudetechnik.

45

wettbewerbe 304

los ineinander – Je länger die Lamelle, desto weiter der Öffnungswinkel, desto größer die beleuchtete Fläche. Die elegante Öffnungsbewegung der kiemenartigen Lamellen basiert auf den elastischen Verformungseigenschaften von glasfaserverstärktem Kunststoff und wurde von Pflanzenbewegungen abgeleitet.

Berichte

Berichte

Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich

Fotos: David Boureau

Bauherr Mairie de Nanterre, F-92014 Nanterre Cedex Architektur Dietmar Feichtinger Architectes, F-75020 Paris Projektleitung Planung: Katja Pargger Team Planung: Mathias Neveling, Anna Zottl, An Vranken, Markus Himmel, Jeanne Stern, Maria Joao Pita Konsulenten Statik: INGEROP, F-92408 Courbevoie Akustik: Oasiis, F-13685 Aubagne Cedex Projektverlauf Wettbewerb Mai 2007 1. Preis Planungsbeginn Dezember 2007 Baubeginn September 2009 Fertigstellung Jänner 2012 Projektdaten Volksschule / 9 Klassen und 2 Spezialklassen, Kindergarten / 6 Klassen, Hort / 5 Räume und 3 Ateliers, Gemeinschaftsräume, Turnhalle Niedrigenergiegebäude Grundstücksfläche 7.116 m2 Nutzfläche 4.620 m2 Bebaute Fläche 2.713 m2 Umbauter Raum 22.727 m3 Baukosten Gebäude € 10,3 Mio.

wettbewerbe 304

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Die Schule unterscheidet sich durch ihre räumliche Organisation und die Gestaltung der Fassaden von ihrer Umgebung. Ihre freie Form hebt sich von dem rigiden

und mit sozialem Wohnbau gekennzeichneten Umfeld der ‚Province de France‘ in Nanterre ab. Das Schulzentrum organisiert sich um zwei Höfe mit unterschiedlichen Außenbereichen, wobei der Hof des Kindergartens als Quadrat, der Volksschule als Trapez ausgebildet ist. Der Abschluss des Schulgeländes im Süden erfolgt durch den Turnsaal. Im Osten befindet sich das ‚Centre de Loisirs‘, eine Horteinrichtung für die in Frankreich allgemein übliche Ganztagesschule. Diese ist jedoch – als ‚Haus der Nachbarschaft’ – auch für die Bewohner des Viertels zugänglich. Der Haupteingang der Schule befindet sich im Norden unter dem auskragenden Volumen der Bibliothek. Unter dem großzügig überdeckten Vorbereich sind auch die Fahrradabstellplätze platziert. Die Lage der Loge erlaubt die Kontrolle über Besucher und Schüler. Das Gebäude Das gesamte Schulgebäude wird von einem Gang mit unterschiedlich dimensionierten Fenstern und direktem Zugang zu den Klassenräumen umgeben. Der Gang bietet einen effektiven Schallschutz für die ausschließlich zum Hof hin ausgerichteten Klassenräume.

Schulgruppe Lucie Aubrac, Nanterre, Frankreich

Berichte

Kindergarten Der sich über zwei Geschoße erstreckende Kindergarten wird über die Eingangshalle erschlossen. Die Gemeinschaftseinrichtungen sind so angeordnet, dass die Zugänge für die Schüler der unterschiedlichen Einrichtungen getrennt, kurz und übersichtlich sind. Volksschule Von den insgesamt neun Klassen liegen zwei Klassen-

räume im Erdgeschoß und sieben im ersten Stock. Drei Klassen verfügen über einen großzügige Terrasse. Die Selbstbedienungs-Kantine wird von beiden Schuleinrichtungen benutzt und liegt zwischen den beiden Höfen. Turnsaal Der Turnsaal schließt den Schulkomplex im Süden ab. Ein überdachter Zugang zur Turnhalle ist sowohl für die Volksschule als auch den Kindergarten gewährleistet.

wettbewerbe 304

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Berichte

Medienzentrum Universität für Musik, Wien 3. Wettbewerb Medienzentrum für die Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien 3. Wettbewerb

Auslober Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien

Pichler & Traupmann Architekten

Wettbewerbsbüro

1030 Wien

ZT Andrea Hinterleitner, 1030 Wien Aufgabenstellung

1. Rang = Gewinner

Neubau eines gemeinsamen Institutsgebäudes für drei Institute mit

Mitarbeit:

einer Nettogrundfläche von insge-

Christoph Degendorfer, Mario Gasser,

samt rund 4.900 m² NGF auf dem

Jürgen Schneeberger, Wolfgang Windt

Campus der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien.

Modell:

In der Wettbewerbsphase sind

Martin Murero, Wien

der Handlungsspielraum und der mögliche Einfluss auf die Energie-

Tragwerksplanung:

effizienz und Nachhaltigkeit von

VCE Consult, Wien

einem Bauvorhaben am größten. Viele der Entscheidungen, die in

Haustechnik:

dieser Phase und in den ersten

DIE HAUSTECHNIKER, Jennersdorf

Phasen der Planung getroffen werden, legen die Energieeffizienz

Brandschutz:

und Nachhaltigkeit eines Projekts

Norbert Rabl, Graz

fest. Die Ausloberin legt deshalb besonderen Wert auf eine hohe

Bauphysik, Akustik:

energetische Effizienz des Wett-

Prause iC, Wien

bewerbprojektes und daher auf die Beurteilung der jeweiligen ganzheitlichen Fassaden-, Klima-, Gebäudetechnik- und Energiekonzepte der eingereichten Entwürfe. Ergebnis 1. Rang = Gewinner: Pichler & Traupmann, Wien 2. Rang: ArchitekturConsult, Graz 3. Rang: Burger Rudacs, München Anerkennung = Nachrücker für die

Lageplan

im Wesentlichen schlüssig. Die geforderte Abtrennbarkeit der einzelnen Institute ist gegeben. Die vorgeschlagene Materialisierung entspricht folgerichtig dem Konzept und erscheint der Aufgabenstellung angemessen. Wenn auch die Fassade noch nicht alle Ansprüche bewältigt, so bietet der sinnvoll differenzierte Vorschlag eine tragfähige Basis für die weitere Bearbeitung. Auch in diesem Zusammenhang überzeugt die Strategie des feinen Differenzierens je nach Situation und Orientierung. Insgesamt ist es gelungen, das historische Ensemble am Campus produktiv zu ergänzen und einen beispielgebenden Bildungsbau zu entwickeln.

Preisränge (4. Rang): otmarhasler-architektur, Wien

Projektbeurteilung: Das Projekt reagiert überzeugend auf die örtliche SiMartin Strobl, Graz tuation und auf die besonderen Anforderungen der Anerkennung (6. Rang): Universität. Die vergleichsweise geringe HöhenentwickZeytinoglu ZT, Wien lung und die Horizontalität stärken die Einbindung in Nachrücker (7. Rang): Orazio Basso / den Campus. Auf Basis eines ebenso eigenständigen Davide Scagliarini, Padova wie plausiblen Konzepts entsteht ein komplexes räumliches Gefüge, das die hohen Ansprüche dieser sehr Projektverlauf spezifischen Bildungseinrichtung souverän und zeitentEU-weiter, offener, anonymer, einsprechend erfüllt. Es findet in einfühlsamer Weise die stufiger Realisierungswettbewerb Balance zwischen notwendiger Abschottung der Unterim Oberschwellenbereich mit richtseinheiten und innerer Offenheit. 86 Teilnehmern Mai 2012, anschlie- Einprägsame Raumsequenzen sorgen für erlebnisreiche ßend Verhandlungsverfahren Abwechslung sowie selbstverständliche Orientierung. Planungsbeginn 2012 Die geschmeidige Abfolge von Wegen, kaskadenförmiger Treppe und kommunikativen Aufenthaltszonen Projektdaten Gewinner inspirieren den Alltag der Studenten und das RaumerBGF 6.466 m2 lebnis der Besucher. Die Positionierung der einzelnen Bruttovolumen 28.583 m3 Bereiche und der funktionalen Bezüge zueinander sind Anerkennung (5. Rang):

wettbewerbe 304

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Empfehlungen des Preisgerichts: Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin, mit dem Gewinner (1. Rang) das Verhandlungsverfahren aufzunehmen und gibt folgende Empfehlungen zur Realisierung: Dem Projekt liegen fundierte Überlegungen zu den Akustikmaßnahmen in den Sälen zugrunde. Diese sind in enger Abstimmung mit dem Nutzer entsprechend qualifiziert weiterzuentwickeln. Die Flächen sind in der weiteren Bearbeitung hinsichtlich der Verkehrsflächen zu justieren und zu optimieren, fehlende Räume sind zu ergänzen. Die akustische Entkoppelung der Unterrichtsräume an der Fassade (Fassadenanschlüsse) ist zufriedenstellend weiterzuentwickeln. Auf Grund der Komplexität der akustischen Anforderungen empfiehlt das Preisgericht, dass die Auswahl des Akustikers im Einvernehmen mit dem Nutzer erfolgt. Im Zuge der weiteren Bearbeitung ist das Projekt so zu optimieren, dass die Einhaltung des Kostenrahmens der Nettobaukosten sichergestellt ist.

Medienzentrum Universität für Musik, Wien 3. Wettbewerb

Berichte

Schnitt A-A

1. Obergeschoß

2. Obergeschoß

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Untergeschoß

Erdgeschoß

Berichte

Medienzentrum Universität für Musik, Wien 3. Wettbewerb

ArchitekturConsult Graz – Wien

2. Rang Mitarbeit: Wolfgang Isopp, Kristina Gröbacher, Thomas Siegl, Martin Priehse

Schnitt A-A

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1. Obergeschoß

Projektbeurteilung: Ausgangspunkte des Entwurfs sind das vorgefundene Milieu und die städtebauliche Campusstruktur, wie sie sich historisch in das Quartier eingeschrieben hat und in jüngerer Zeit baulich (Filmstudios) ergänzt wurde. Die kreative Strategie, den Ort nicht wirklich zu besetzen, sondern ihn eher zu berühren, führt zu einer bemerkenswerten Intervention: Das Programm wird in einem zweigeschoßigen, versunkenen und in einem dreigeschoßigen, aufgeständerten Volumen erfüllt, wodurch die Campusebene als Erweiterung der Parklandschaft durch das Haus gezogen wird. Das im Park erlebbare Gebäudevolumen ist maßvoll zurückhaltend und wird eher als Pavillon denn als Gebäude wahrgenommen. Taucht man in die Atmosphäre des Objektes ein, eröffnet sich ein sich kaskadenartig über drei Ebenen nach unten entwickelndes Foyer, als großzügiger Zugang zu den Sälen und als Aufenthaltsbereich auch bei öffentlichen Veranstaltungen. Aufnahmesaal, Vortragssaal, Klangregie, die Bibliothek und Tonstudios sind um diese blendfrei lichtdurchflutete Mitte gruppiert. Die pragmatische Verteilung der Institute auf den drei Ebenen des schwebenden Körpers ist zweckdienlich zwanglos, mit kurzen internen Wegen. Im Zentrum um die beiden Stiegenhäuser durchdringt ein Luftraum das Volumen und bildet eine kommunikative, gemeinschaftliche Zone aus. Das statisch konstruktive Konzept ist durchdacht und nutzt die geometrisch strukturellen Vorzüge der Komposition.

Medienzentrum Universität für Musik, Wien 3. Wettbewerb

Berichte

Burger Rudacs Architekten D-81371 München

3. Rang Mitarbeit: Martin Baur Konsulenten: Raumakustik: Müller-BBM, München, Bernd Grözinger

Erdgeschoß

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wettbewerbe 304

Schnitt

Projektbeurteilung: Das Projekt besticht durch seine Ausformung als elegant anmutende, gekonnt modellierte Skulptur. Der durchlässige, in feingliedrige Betonlamellen aufgelöste Baukörper fügt sich sensibel in den historisch gewachsenen Campus ein. Die von außen ablesbare Klarheit des Entwurfes findet im Inneren seine Fortsetzung. Im Zentrum des quadratischen Grundrisses verdichten sich Aufnahme- und Vortragssäle zu einem vertikal verschachtelten Gefüge von akustisch entkoppelten Räumen. Eine leichte Verdrehung zur Grundform thematisiert die besonderen Anforderungen an die Akustik. Die dadurch entstehenden Schnittflächen werden zu feinsinnigen, die Geschoße verbindenden Lufträumen. Um diese Mitte sind in Windmühlenform die verschiedenen Unterrichts- und Proberäume gruppiert. Durch verandaartige Einschnitte im 1. Obergeschoß ergeben sich Innenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Die von Seiten der Nutzer gewünschte Trennung der einzelnen Institute scheint nur schwer möglich. Im alltäglichen Betrieb lässt die räumlich spannende Anordnung von Klangregieraum und Aufnahmesaal logistische Nachteile erwarten. Die gestalterisch stimmigen, raumhoch verglasten Unterrichtsräume werden aufgrund der hohen akustischen Anforderungen an die Innenräume sowie an die Fassaden als sehr problematisch angesehen. Insgesamt weist das Projekt eine sehr hohe architektonische Qualität und einen sensiblen Umgang mit dem umgebenden Universitätsgelände auf.

Ausschreibung

DETAIL Stipendium. Ausschreibung

Weitere Informationen www.detail.de/transfer/stipendium

DETAIL Stipendium DETAIL und der Sto-Stiftung ist es ein Anliegen, besonders talentierte und engagierte angehende Architekten zu unterstützen. Mit dem DETAIL Stipendium werden vier ausgewählte Architekturstudenten gefördert, die aktuell im Diplom- oder Masterstudium sind oder letzteres im Wintersemester 2012/2013 beginnen. Förderung Die vier ausgewählten Studenten der Fachrichtung Architektur werden von Oktober 2012 bis September 2013 mit je 500 Euro pro Monat gefördert. Neben der materiellen Förderung haben die Stipendiaten die Möglichkeit, an DETAIL Veranstaltungen teilzunehmen und dort Kontakte zu knüpfen. Im Januar 2013 wird den vier ausgewählten Studenten die Aufmerksamkeit der Besucher der Netzwerkveranstaltung „DETAIL Research – Die Zukunft des Bauens“ zu teil. Dort präsentieren die angehenden Architekten ihre Arbeiten zu diesem Thema, die sie während des Stipendiums entwickelt haben, vor Ort. Des Weiteren erhalten die Stipendiaten ein DETAIL Abonnement und freien Zugang zu Produkten wie der Inspirationsdatenbank und dem DETAIL E-Magazine. Voraussetzung und Bewerbung Bewerben können sich Studenten der Fachrichtung Architektur, die an deutschsprachigen Hochschulen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz aktuell ihren Master absolvieren oder diesen ab Oktober 2012 beginnen. Zudem können sich Architekturstudenten bewerben, die sich im letzten Jahr ihres Diplomstudiums befinden. Bewerbungsunterlagen • Motivationsschreiben (maximal 1 DIN A4-Seite, Schriftgröße 12, Zeichenabstand 1,5) • Ausgefülltes Bewerbungsformular (Download unter www.detail.de/transfer/stipendium) • Tabellarischer Lebenslauf • Immatrikulationsbescheinigung • Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers • Herausragende Entwurfsarbeit (mindestens ein Projekt, maximal drei Projekte präsentiert auf jeweils maximal 3 DIN A3-Seiten) • Zeugnis Bachelorabschluss / letztes Zeugnis / Zeugnisse zu Praktika

wettbewerbe 299/300

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Bewerbungsfrist Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind bis spätestens 16. August 2012 postalisch an DETAIL an folgende Adresse zu senden: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG DETAIL Stipendium Hackerbrücke 6 80335 München Deutschland

Das vollständig ausgefüllte Bewerbungsformular ist zusätzlich an [email protected] zu senden. Beim Online-Versand ist keine Unterschrift notwendig. Senden Sie das Bewerbungsformular bitte als gespeichertes oder gedrucktes PDF an die angegebene Mailadresse. Es zählt der Poststempel des Abgabedatums. Alle Arbeiten gehen in das Eigentum von DETAIL über. Ein Rückversand erfolgt nicht. Es werden keine Kosten erstattet. Auswahlverfahren • Peter Cheret, Mitglied des Stiftungsrates der Sto-Stiftung, Essen • Christian Schittich, Chefredakteur DETAIL, München • Meike Weber, Chefredakteurin DETAIL transfer, München • Andreas Hild, Hild & K Architekten, München • Ludwig Wappner, Allmann Sattler Wappner Architekten, München Termine Bewerbungsschluss 16. August 2012 Jurysitzung September 2012 Beginn der Förderung Oktober 2012 (Laufzeit 1 Jahr) Treffen der Stipendiaten und Projektpartner November/ Dezember 2012 Netzwerkveranstaltung zur Zukunft des Bauens 16. Januar 2012 Partner des Stipendiums Sto-Stiftung Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 engagiert sich die Sto-Stiftung für die berufliche Bildung junger Maler und Stuckateure sowie die akademische Ausbildung angehender Architekten. Jährlich stehen 350.000 Euro für Projekte zu Verfügung, die oft erst durch diese Unterstützung möglich werden. Dabei fördert die Stiftung interdisziplinär und über Grenzen hinweg. Neben dem jährlich erscheinenden Stiftungsreport informiert die Sto-Stiftung unter www.sto-stiftung.de regelmäßig über aktuelle Aktivitäten. Förderanträge sind jederzeit möglich. Kontakt Kathrin Wiblishauser Redaktion DETAIL transfer [email protected]

Wettbewerb

Wettbewerbe

WasserWunderWelt Krimml, Salzburg Edgar Schreiner und FLEOS

BG / BRG Christian Doppler, Salzburg stöckler gruber

wettbewerbe 303

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Wettbewerb

WasserWunderWelt Krimml,

Auslober Großglockner Hochalpenstraßen AG, 5020 Salzburg

Wettbewerbsbetreuung / Vorprüfung Ing. Thomas Noel, Betriebsleitung Fusch

Gegenstand des Wettbewerbes Erlangung von Entwürfen für die Neugestaltung der WasserWunderWelt sowie der Um- bzw. Neugestaltung des Eingangsbereiches zu einem „Wasserfallzentrum“.

Aufgabenstellung Die Neu-Gestaltung der bestehenden Anlage hat folgende Bereiche zu behandeln und Funktionen zu erfüllen: Vorplatzgestaltung und Leitsystem (inkl. Busbucht); Erweiterung des Vorplatz-/Eingangsbereiches bis zur Gerlosstraße unter Berücksichtigung der Zufahrtsstraße zum Wasserfall / Allfällige Maßnahmen zur Verbesserung der Sogwirkung und Frequenz der WasserWunderWelt und des Shop- und Gastronomiebereiches zur Erreichung eines „Wasserfallzentrums“ / Gastronomie und Shop: Neugestaltung der Gastronomie; Erweiterung um einen Außenbereich/Terrasse inklusive der Gestaltung (Möblierung und dgl.) und Sonnenschutz des überdachten Freigeländes / Logistik und Ticketverkauf: Ticketverkauf in Verbindung mit Shop / Neugestaltung des Multivisionsraums / Erneuerung bzw. Optimierung des Freigeländes / durchgehende Barrierefreiheit / Neugestaltung des Aussichtsturmes (Höhe ca. 10 m) und des Spielplatzes auf der Gerloshöhe. Baukosten betragen ca. 1,5 Mio. Euro.

Art des Wettbewerbes Anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb mit acht geladenen Teilnehmern: Johannes Kislinger, Edgar Schreiner, Feuersinger Planung, Franz Zehentner, Traninger ZT, Horst Lechner, Greisberger ZT, Innerhofer oder Innerhofer.

Beurteilungskriterien Einbindung in die Landschaft und Erscheinungsbild, Corporate Identity, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Realisierbarkeit.

Beteiligung 7 Projekte

Preisgerichtssitzung 20. März 2012

Preisgericht Arch. DI Hans Scheicher (Vorsitzender), Arch. DI Bernd Ramsauer (stv. Vorsitzender), Dr. Johannes Hörl (Schriftführer; Vorstand Großglockner Hochalpenstraßen AG), LBD DI Christian Nagl (stv. Schriftführer), Bgm. Mag. Erich Czerny (Gemeinde Krimml)

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Aufwandsentschädigung

wettbewerbe 304

Jeder Teilnehmer erhält € 2.000,–.

Wettbewerb

Foto: Grohag

Salzburg

bewertung unterzogen: Es werden den Beurteilungskriterien jeweils fünf Punkte zugeschrieben. Es können von einem Projekt daher maximal 5 (Anzahl Jury-Mitglieder) x 25 (Maximalpunkte) = 125 Punkte erreicht werden. Folgender Punktestand ergibt sich: Projekt 2: 72 Punkte Projekt 6: 96 Punkte Projekt 7: 69 Punkte Das Endergebnis lautet daher wie folgt: Platz 1: Projekt 6 Platz 2: Projekt 2 Platz 3: Projekt 7 Es folgt das Öffnen der Verfasserbriefe. Verfasserliste: Projekt 1: Architekturbüro Traninger, 9500 Villach • Projekt 2: ah3 architekten, 3580 Horn • Projekt 3: Architekturbüro Innerhofer oder Innerhofer, 5760 Saalfelden • Projekt 4: BM Franz Zehentner, 5700 Zell/See • Projekt 5: kein Verfasserbrief abgegeben • Projekt 6: Atelier Edgar Schreiner und Fleos architektur, 5020 Salzburg • Projekt 7: Architekturbüro Greisberger, 5301 Eugendorf

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wettbewerbe 304

Beurteilung: Zu Sitzungsbeginn werden die Projekte vom Jurysitzenden vorgestellt und kurz erläutert; der Vorprüfer verliest die jeweiligen Baubeschreibungen. Es wird festgestellt, dass ein Teil der Projekte wahrscheinlich nicht im vorgegebenen Kostenrahmen umgesetzt werden kann. Die vorgelegten Kostenschätzungen werden kritisch beurteilt. Es wird vorgeschlagen, einige Projekte entweder auszuscheiden oder zu prüfen, ob diese nach Reduzierung des Umfanges realisiert werden können, um die Kosten einzuhalten. Im ersten Rundgang werden die Projekte 1, 3 und 5 ausgeschieden, die Projekte 2, 4, 6 und 7 verbleiben in der Beurteilung. Zusammenfassend wird festgestellt, dass die ausgeschiedenen Projekte in einer Dimension gestaltet sind, die mit dem vorhandenen Budget nicht realisiert werden können. Die Nutzungen wurden auf zwei Ebenen verteilt, was den laufenden Betrieb verteuert (zusätzlicher Personalaufwand). Im zweiten Rundgang scheidet das Projekt 4 aus. Im dritten Rundgang werden die drei verbliebenen Projekte eingehend diskutiert und anschließend nach den ausgeschriebenen Beurteilungskriterien einer Punkte-

Wettbewerb

WasserWunderWelt Krimml, Salzburg

Edgar Schreiner und fleos architektur 5020 Salzburg

Platz 1 Projekt Nr. 6

Schnitt

wettbewerbe 304

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Fassadenschnitt

Jurybegründung: Das Projekt spielt als einziges mit der Hauptattraktion, den Krimmler Wasserfällen. Es ist das einzige Projekt, bei dem die Gebäudeachse zu den Wasserfällen gerichtet ist. Durch die Situierung des Gebäudes entsteht für den Besucher eine klar erkennbare Eintrittssituation, da das Gebäude sich ihm in den Weg stellt. So wird der Besucher eingeladen, das Gebäude zu betreten und die gut situierte Infrastruktur von Shop, Info-Point und Cafeteria zu nutzen. Durch die kompakte Anordnung der Infrastruktur ist der personaleffizienteste Betrieb im Vergleich zu den anderen Objekten möglich. Die gewählte Formensprache führt zu einer eigenständigen Identität des Gebäudes, welches einen hohen Wiedererkennungswert erreichen kann. In der Detaillierung des Projektes wird jedoch besonderes Augenmerk auf die Materialität und die Ausführung der Gebäudehülle zu legen sein. Die Lage des Projektes ist hinsichtlich der Durchsicht auf die WasserWunderWelt hin zu untersuchen.

WasserWunderWelt Krimml, Salzburg

Innenraum

Vorplatz

Nordansicht

Ostansicht

Südansicht

Westansicht

Wettbewerb

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Erdgeschoß

Wettbewerb

WasserWunderWelt Krimml, Salzburg

ah3 architekten 3580 Horn

Platz 2 Projekt Nr. 2

Südansicht

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Grundriss

WasserWunderWelt Krimml, Salzburg

Wettbewerb

Architekturbüro Greisberger 5301 Eugendorf

Platz 3 Projekt Nr. 7

Aussichtsturm

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Erdgeschoß

Wettbewerb

BG / BRG Christian Doppler, Auslober Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. (BIG), 1031 Wien

Wettbewerbsbüro Kleboth.Lindinger ZT-GmbH, 4040 Linz

Gegenstand des Wettbewerbes Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten (reduzierte Vorentwurfsunterlagen) für die Erweiterung und Funktionssanierung des BG / BRG Christian Doppler. Es werden detaillierte Ausarbeitungen und Vorschläge zur gegenständlichen Bauaufgabe, sowohl in städtebaulicher/baukünstlerischer als auch in funktionaler/ökonomischer Hinsicht, erwartet.

Art des Wettbewerbes EU-weiter, offener, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen gemäß BVergG.

Beurteilungskriterien Städtebau; Baukunst; Funktion; Ökonomie / Ökologie.

Beteiligung 40 Projekte

Preisgerichtssitzung 4. und 5. Juni 2012

Preisgericht Arch. DI Heinz Plöderl (Vorsitzender), Arch. DI Karl Thalmeier (stv. Vorsitzender), DI Bernhard Falbesoner (Schriftführer; BIG), Arch. Univ.-Prof. Mag.arch. Elsa Prochazka (Gestaltungsbeirat Stadt Salzburg), Univ.-Prof. DI Gabriele G. Kiefer (Gestaltungsbeirat Stadt Salzburg), Arch. DI Bernhard Marte (BIG Architektur Beirat), DI Fritz Seda (BIG), Mag. Andreas Mazzucco (Landesschulrat Salzburg), DI Veronika Hirner (Stadtgemeinde Salzburg), Dr. Wolfgang Souczek (BMUKK)

Vorprüfung Kleboth.Lindinger ZT-GmbH, 4040 Linz; e7 Energie Markt Analyse GmbH, 1040 Wien (Energieeffizienz)

Preisgelder 1. Rang = Gewinner: € 15.000,– 2. Rang: € 12.500,– 3. Rang: € 7.500,– 3 Anerkennungen: je € 5.000,– Nachrücker: ohne Vergütung

wettbewerbe 304

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Beurteilung: Nach dem Bericht der Vorprüfer informiert sich das Preisgericht in einem Orientierungsrundgang, unterstützt durch Erläuterungen des Vorprüfers, um sich einen Überblick zu verschaffen. Im ersten Auswahlrundgang mit positiver Auswahl genügt eine Preisrichterstimme zum Verbleib eines Projektes in der Wertung. Ausgewählt zur vertieften Bearbeitung seitens des Preisgerichts werden die Projekte: 01, 02, 03, 04, 07, 08, 09, 10, 11, 12, 14, 15, 17, 18, 20, 21,

22, 23, 26, 27, 34, 35, 36, 37, 38 und 39. Es verbleiben somit 26 Projekte in der weiteren Wertung. Die im ersten Auswahldurchgang ausgeschiedenen Projekte entsprechen nach Auffassung des Preisgerichts in wesentlichen Punkten/Kriterien nicht der Ausschreibung und fanden keine befürwortende Stimme im Preisgericht. Der zweite Orientierungsrundgang dient dazu, die verbleibenden 26 Projekte anhand der Beurteilungskriterien lt. Ausschreibung vertieft zu prüfen. Im zweiten Auswahldurchgang mit positiver Auswahl

Wettbewerb

Salzburg

Verfasserliste: Projekt 01: Johannes D. Michel Generalplaner GmbH & CoKG, D-71636 Ludwigsburg • Projekt 02: ZT Arquitectos Lda, Arch. DI Thomas Zinterl, P-1300-085 Lissabon •

Projekt 03: eck.architektur, Arch. DI Ralf Eck, 6020 Innsbruck • Projekt 04: obermoser arch-omo zt gmbh, Arch. DI Johann Obermoser, 6020 Innsbruck • Projekt 05: Arch. DI Johann Repolust, Arch. DI Harald Lückl, 8430 Leibnitz • Projekt 06: Heimspiel Architektur, DI Gisela Mayr, 1070 Wien • Projekt 07: ARGE Mack + Sorg GbR, Freie Architekten, Arch. DI Helmut Mack, D-70736 Fellbach • Projekt 08: peter reiter architekten zt-gmbh, Arch. DI Peter Reiter, 6020 Innsbruck • Projekt 09: pendlarchitects, Arch. DI Georg Pendl, Paula Huotelin architect safa, 6020 Innsbruck • Projekt 10: neuschmid + kleinheinz, Arch. DI Sebastian Neuschmid, Arch. DI Harald Kleinheinz, 6020 Innsbruck • Projekt 11: stöckler gruber architekten, Arch. Mag.arch. Michael Stöckler & Arch. DI Doris Gruber, 6911 Lochau • Projekt 12: riccione architekten bortolotti_cede, 6020 Innsbruck • Projekt 13: //Architekturkantine, Arch. DI Gerhard Wimmer, 1060 Wien • Projekt 14: EDERER + HAGHIRIAN ARCHITEKTEN ZT-OG, 8010 Graz • Projekt 15: Arch. DI Peter Fürnschuss, 8010 Graz • Projekt 16: Patzelt Architekten, Arch. DI Michael J. Patzelt, 4020 Linz • Projekt 17: B Vier GmbH, DI Annette Snigula, D-10827 Berlin • Projekt 18: everySIZE-Arquitectura Lda, Antonio Catita Soeiro, P-1400-107 Lissabon • Projekt 19: Arch. DI Dr. Wolfgang Koelbl, 1020 Wien • Projekt 20: Ruoff+Architekten BDA, DI Friedrich Ruoff in ARGE mit a.360 architekten Hamburg, D-71032 Böblingen • Projekt 21: Architekt Daniel Fügenschuh ZT GmbH, Arch. DI Daniel Fügenschuh, 6020 Innsbruck • Projekt 22: christopherunger Architekt, Arch. DI Christopher Unger, D-60385 Frankfurt am Main • Projekt 23: SOLID architecture ZT GmbH, Arch. DI Christine Horner, 1050 Wien • Projekt 24: PPA Architects ZT GesmbH, 1210 Wien • Projekt 25: Architekt DI Johannes Scheurecker, 1060 Wien • Projekt 26: Ruderstaller Architektur ZT GmbH, Arch. DI Robert Ruderstaller, 2340 Mödling • Projekt 27: ARGE Alexander Stecher, Niklas Rollenhagen, Arch. DI Alexander Stecher, D-85643 Steinhöring • Projekt 28: Wimmer Zaic Architekten ZT GmbH, Arch. DI Michael Zaic, 5020 Salzburg • Projekt 29: Arch. DI Karl Meinhart, 5020 Salzburg • Projekt 30: Arch. DI Heimo Grusch, 4921 Hohenzell • Projekt 31: Bronner Architekturgesellschaft mbH, Rupert Bronner, D-80796 München • Projekt 32: Orliczek Architekten ZT-GmbH, Arch. DI Alexander Orliczek, 5020 Salzburg • Projekt 33: aoffice – Arch. DI Gerhard Höllmüller, 1070 Wien • Projekt 34: Arch. DI Christian Hirl, 5081 Anif • Projekt 35: Arch. DI Markus Taxer, 1180 Wien • Projekt 36: Arch. DI Karin Triendl, Arch. DI Peter Larcher, 1060 Wien • Projekt 37: Arch. DI Johannes Nägele, 6773 Vandans • Projekt 38: Mag.arch. Christian Sumereder, 4810 Gmunden • Projekt 39: huber und theissl architekten, Arch. DI Georg Huber, 5020 Salzburg • Projekt 40: Arch. DI Alexander J. Ertl, 1160 Wien

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wettbewerbe 304

ist zumindest die Hälfte der Stimmen (= 5) zum Verbleib eines Projektes in der Wertung erforderlich. Das Ergebnis: Ausgewählt zur vertieften Bearbeitung seitens des Preisgerichts werden die Projekte 02 (9:1), 10 (8:2), 11 (8:2), 18 (5:5), 23 (8:2), 37 (6:4) und 39 (6:4). Am Ende des 2. Auswahldurchganges verbleiben somit 7 Projekte in der weiteren Wertung. Um sich vor dem nächsten Auswahldurchgang größere Klarheit über die Projektqualitäten zu verschaffen, nimmt das Preisgericht einen weiteren vertiefenden Orientierungsrundgang vor, wobei die verbleibenden Projekte nebeneinander situiert werden. Die verbleibenden 7 Projekte werden anhand der Beurteilungskriterien intensiv diskutiert. Im Auswahldurchgang werden die verbleibenden Projekte in zwei Gruppen geteilt. Einerseits in die Gruppe der Preisträger (Rang 1 - 3) und andererseits in die Gruppe der Anerkennungen mit Nachrücker. Es wird der Antrag, die Projekte 02, 11, und 23 in die Preisränge und die Projekte 10, 18, 37, und 39 in die Anerkennungsgruppe zu wählen, einstimmig angenommen. Nach abschließender Zusammenfassung und Bestätigung der Projektqualitäten werden folgende Anträge gestellt und abgestimmt: Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 10 in den Rang der Anerkennung = Nachrücker für Preisränge zu heben – Abstimmung 9:1. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 37 in den Rang des Nachrückers für die Anerkennung zu heben – Abstimmung 6:4. Damit werden die Projekte 18 und 39 in die noch übrigen zwei Ränge der Anerkennungen bestätigt. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 23 mit dem 3. Preis auszuzeichnen – Abstimmung 8:2. Die Projekte 02 und 11 werden noch einmal eingehend diskutiert. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 11 mit dem 1. Preis auszuzeichnen – Abstimmung 10:0. Es wird der Antrag gestellt, das Projekt 02 mit dem 2. Preis auszuzeichnen – Abstimmung 10:0. Das Wettbewerbsergebnis lautet daher: 1. Preis = Gewinner: Projekt 11 2. Preis: Projekt 02 3. Preis: Projekt 23 Anerkennung = Nachrücker auf Preisrang: Projekt 10 Anerkennung: Projekt 18 Anerkennung: Projekt 39 Nachrücker für Anerkennung: Projekt 37

Wettbewerb

BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

stöckler gruber architekten 6911 Lochau

1. Preis Projekt Nr. 11

Ansicht Eingang

Ansicht Straße

Lageplan

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Projektbeurteilung: Das „kasernenartige“ Schulgebäude wird mit einer zeitgemäßen freistehenden Dreifachturnhalle und einer neuen langgestreckten Fahrradüberdachung zu einem neuen „Ensemble“ mit hoher Außenraumqualität gruppiert. Durch das Freistellen, durch die Neustrukturierung und durch die behutsame Erweiterung wird der ehemalige Kasernenbau in seiner städtebaulichen Präsenz und in seiner inneren räumlichen Qualität aufgewertet, sowie energietechnisch und gestalterisch hochwertig saniert. Offene, flexible, großzügige, interaktiv genutzte Raumabfolgen im „neuen“ Eingangsgeschoß (ehemaliges Souterrain) erweitern hofseitig mit großen räumlichen Qualitäten den Bestand fließend in den Außenraum des neuen Schulhofes und gewähren Durchblicke in den attraktiven Grünraum der Salzach. In den Obergeschoßen wird der einhüftige Bestand im Westen mit Bereichen für das offene Lernen mit Zugang zu einer Lernterrasse sowie für Sonderunterrichtsräume

zu einem lichtdurchfluteten Mittelgangtypus weiterentwickelt. Die sorgfältige Gestaltung, Neuorganisation und Wahl der Materialität ergänzen die hohe Qualität der Neustrukturierung des Schulgebäudes. An der Ignaz-Harrer-Straße wird anstelle der bestehenden Turnhallen eine zeitgemäße Dreifachturnhalle, die unterirdisch mit einer neuen Zentralgarderobe barrierefrei mit dem Schulgebäude verbunden ist, angeordnet. Auf dem Dach der Dreifachturnhalle ist der große Hartplatz mit der erforderlichen 5 m hohen Ballfangschutzmauer angeordnet. Durch diese Optimierung der Freiflächen wird im neuen Schulhof ein „kleiner Park“ zur ganztägigen Erholung den Schülern zurückgegeben. Die kompakte Integration der Erweiterungsbauten in den Bestand ermöglicht eine wirtschaftliche Umsetzung des Projektes. Empfehlungen des Preisgerichts: Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober, vorbehaltlich einer positiven Eignungsprüfung, siehe Auslobungsunterlagen, mit dem Verfasser des Projektes 11 in Verhandlungen, mit dem Ziel einer Beauftragung der verfahrensgegenständlichen Leistungen, zu treten. Gegenstand dieser Verhandlungen sollen auch die zum Projekt festgehaltenen Anmerkungen und Empfehlungen des Preisgerichts sein, die im Wesentlichen in folgende Punkte zusammenzufassen sind: • Ausformulierung der Außenraumgestaltung, Gestaltung der Parkplätze, größtmögliche Schonung des Baumbestandes, angemessene Einfriedungen; • sorgfältige Detailausführung insbesondere auch in Hinblick auf bauphysikalische Anforderungen (Sonnenschutz, Innendämmung); • Beibehaltung der vorgeschlagenen Materialität; • Ballfangschutz als mind. 5 m hohe Mauer mit Sichtöffnung in den Schulhof.

BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

Wettbewerb

Längsschnitt

Obergeschoß

Erdgeschoß

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Wettbewerb

BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

ZT Arquitectos, Architekt Thomas Zinterl P-1300-085 Lissabon

2. Preis Projekt Nr. 02 Mitarbeit: Marta Pimentel, Sven Klöcker, Filipe Melo Oliveira, Thomas Zinterl

Außenperspektive

Schnitt A-A

Perspektive Patio

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Projektbeurteilung: Die Positionierung des transparenten Erweiterungsbaues – entlang der Hofseite des Bestandsgebäudes vorgelagert – bildet eine städtebauliche Achse parallel zur Salzach aus. Das weiterhin als Solitärbau belassene Turnsaalgebäude wird aufgestockt, durch eine neue Fassade überformt und verstärkt so in städtebaulich nicht argumentierbarer Form den Brückenkopfeffekt des Bestandes. Der leichte, zweigeschoßige Erweiterungsbau bedingt einerseits eine reizvolle Hoffassade und erlaubt einen großzügigen zweiten Eingangsbereich in die Schule. Durch das Grundrisslayout werden mit klaren Maßnahmen eine ausgezeichnete Orientierung und mehrfach ein funktionaler und atmosphärischer Zugewinn für alle Nutzer/innen erreicht. Besonders die ebenerdige Orientierung der Räume für die Nachmittagsbetreuung und die neugeschaffenen zweigeschoßigen Atrien werden ausdrücklich gewürdigt. Als gelungen wird auch die über zwei Geschoße geführte bauliche und funktionale Verschränkung des Neubaus beurteilt. Bis auf die Neuschaffung der Zonen für offenes Lernen bleiben jedoch in den beiden oberen Bestandsgeschoßen die rigiden Strukturen des Bestands weitgehend erhalten. Die Aufstockung und Umformung der Turnhalle wird vorrangig aus städtebaulichen denn aus funktionalen Gründen kritisch gesehen. Ökonomisch liegt das Projekt plausibel im vorgegeben Rahmen. Die ökologischen Aspekte wurden sorgfältig entwickelt und nachgewiesen.

Erdgeschoß

BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

Wettbewerb

SOLID architecture 1050 Wien

3. Preis Projekt Nr. 23

Schnitt B-B

Projektbeurteilung: Die Arbeit besticht durch die Schaffung eines kohärenten großzügigen Schulfreiraums und die vielschichtige Verzahnung von Innen- und Außenraum. Beides wird erreicht, indem der Bereich zwischen den historischen

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wettbewerbe 304

Erdgeschoß

Seitentrakten mit einem eingeschoßigen Neubau aufgefüllt wird. Dieser ist mehrfach durch Atrien perforiert, die reizvoll die große Raumtiefe gliedern und für eine ausreichende Belichtung aller Bereiche sorgen. Auf dem Dach entsteht zudem ein Schulgarten- und Pausenhof, der sich strukturell mit den Lichthöfen verzahnt und unterschiedlichste grüne Nischen anbietet. Die Turnhalle wird in einem aufgeständerten Neubauteil an der Christian-Doppler-Straße untergebracht, unter dem ein Teil der geforderten Stellplätze angeordnet ist. Die grün anmutende Atmosphäre, die das Gebäude durchdringt und damit eine Leichtigkeit und Frischheit assoziiert, besticht zunächst. Ebenso der „Schulgarten“ der sich vom Dach aus in den durch die beiden Turnhallenbauten gefassten Freiraum erweitert. Die beabsichtigte Großzügigkeit geht aber leider an manchen Stellen verloren, so sind sowohl der Haupteingang als auch der Eingang von der Christian-Doppler-Straße sehr eng bemessen. Die Lage der Atrien zur Freistellung des Altbaus wird teilweise sehr kritisch gesehen. Vor allem überzeugt städtebaulich der Versuch, durch die annähernd symmetrische Anordnung des neuen Turnsaales das vormalige Erweiterungskonzept fortzuschreiben, das Preisgericht nicht. Die Schulfunktionen sind alle gut erfüllt, wobei besonders positiv die Bereiche Offenes Lernen und Mehrzweckraum von Anordnung und Lage hervorzuheben sind. Energetisch ist die Arbeit durch die Eigenverschattung der Atrien und der Sockelzone sinnvoll konfiguriert. Insgesamt ein sehr sensibles und gut durchdachtes Projekt, dessen Stärke die Verzahnung von Alt und Neu ist, das aber durch seine unentschiedene Symmetrie doch sehr irritiert.

Wettbewerb

BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

neuschmied + kleinheinz architekten 6020 Innsbruck

Anerkennung = Nachrücker Preisrang Projekt Nr. 10 Mitarbeit: Ulrich Peintner, Clemens Waldhart, Tobias Julinek

Erdgeschoß

Projektbeurteilung: Das Projekt ergänzt den Hauptbau hofseitig mit einer freigestellten transparenten zweigeschoßigen Gebäudespange und errichtet die Turnsaalnebenräume neu.

Der neue Turnsaal wird gänzlich unterirdisch angeordnet, in Verbindung mit diesen Nebenräumen. Durch diese einfachen Maßnahmen wird der Übergang des Bestandsbaues zu den bestehenden Turnsälen geklärt und der Bezug zu den Freiflächen thematisiert. In der neuen Gebäudespange werden die zusätzlich erforderlichen Sonderunterrichtsräume, Gruppenräume, Musik, Bibliothek, etc. und der hofseitige Eingang untergebracht. Zwischen dieser Spange und dem Hauptbau spannen sich eine Aula und ein offenes Atrium auf. Das offene Lernen wird im Bestand bei der Hauptstiege Richtung Salzach und im südlichen Seitenflügel situiert. Der Nawi-Bereich befindet sich im Nordflügel in drei Geschoßen. Insgesamt stellt das Projekt einen soliden, pragmatischen Beitrag zur Aufgabenstellung dar, mutet aber eher als Anbau denn als kraftvolle Erweiterung an.

everySIZE-Arquitectura P-1400-107 Lissabon Anerkennung Projekt Nr. 18

Obergeschoß

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Erdgeschoß

Projektbeurteilung: Der dreigeschoßige Neubau wird an die Hoffassade des Mittelrisalites angebaut, wodurch zwei großzügige, überdachte Innenhöfe mit hoher räumlicher Qualität entstehen. Im Kontext mit der Umformung der vorhandenen Turnsäle – die bestehenden Turnsäle werden auf-

gestockt – wird ein städtebaulich klares Ensemble gebildet. Die Organisationsstruktur mit den Aufweitungen der Erschließungszonen ermöglicht einen zeitgemäßen Schulbetrieb. Kritisch hinterfragt wird die formale Ausgestaltung des dreigeschoßigen Neubaus, der zwischen den Eckrisaliten des Bestandes „eingezwängt“ wirkt. Das Verhältnis Alt/Neu wird durch dieses indifferente Ineinandergreifen der Baukörper massiv gestört. Von hoher städtebaulicher Bedeutung ist die Sichtachse, die von der IgnazHarrer-Straße in den Innenhof führt. Insgesamt stellt das Projekt einen insbesonders für den Schulbetrieb interessanten Beitrag dar.

BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

Wettbewerb

huber und theissl architekten 5020 Salzburg

Anerkennung Projekt Nr. 39

Erdgeschoß

Projektbeurteilung: Das Projekt setzt durch einen hofseitigen, freigeformten Baukörper einen überzeugenden Gegenpol zur streng

geordneten Struktur des Bestandsgebäudes. Dieser westseitig um den Mittelrisalit angeordnete Neubau beinhaltet großzügige, logisch geordnete Raumabfolgen mit hoher Aufenthaltsqualität, die fließend in den Außenraum übergehen. Auch die ostseitige Öffnung zur Salzach und der damit erforderliche Eingriff in die Bestandsstruktur werden grundsätzlich positiv gesehen, obwohl dadurch eine indifferente Eingangssituation entsteht. Ebenfalls kritisch gesehen werden der hohe Flächenbedarf des Neubaus und die daraus entstehende geringe Qualität der verbleibenden Außenraumflächen.

Architekt Johannes Nägele 6773 Vandans Nachrücker für Anerkennung Projekt Nr. 37

Erdgeschoß

Projektbeurteilung: Durch wenige, markant gesetzte Maßnahmen wird ein Konzept mit struktureller Klarheit entwickelt. Die Darstellung des Projektes, insbesonders konstruktives Konzept und Materialdefinitionen, ist jedoch nicht für

eine vertiefende Beurteilung durch das Preisgericht geeignet. Zusätzlich sind funktionelle Mängel gegeben. Ein Vorrücken in die Preisränge ist trotz der großen konzeptiven Qualität nicht möglich.

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Wettbewerb Ausschreibung

BG / BRG Christian Doppler, Salzburg

Weitere Informationen www.creationbaumann.com/ ThinkForward

Seit über 125 Jahren erzeugen Création Baumann unzählige Meter Stoff. Reststoffe oder Textilien zweiter Wahl werden für karitative Zwecke vergeben oder bei Fabrikverkäufen günstig angeboten. Dennoch bleiben zahlreiche Stoffbahnen aufgerollt im Lager zurück und warten auf einen passenden Verwendungszweck. Für den „RECREATE TEXTILES: Think Forward“ Award 2013 öffnet Création Baumann daher die Tore zum Lagerbestand und sucht nach kreativen und ökonomisch wie ökologisch sinnvollen Lösungen, wie die Restposten in einem zweiten Lebenszyklus genutzt werden können. Die Stoffe sollen abgerollt und der Kreationsprozess umgekehrt werden: Nicht die Produktidee bestimmt die Auswahl geeigneter Materialien, sondern Textilien sind die Basis für die Entwicklung einer Idee. Der zweite Lebenszyklus Gesucht werden Produkte oder Halbfabrikate, die aus den verfügbaren Reststoffen von Création Baumann hergestellt sind. Der Einsatzbereich, Größe oder Funktion spielen dabei weniger eine Rolle, als eine kreative und intelligente Wiederverwertung der Restposten. Ein sinnvoller Einsatzzweck kann auch weit außerhalb der Bereiche Inneneinrichtung oder Mode liegen. Lediglich Kunstwerke oder Installationen werden von einer Teilnahme ausgeschlossen. Die Textilien können nach Gewicht, Transparenz und Dessins (uni versus gemustert), nicht jedoch nach Farbtönen oder konkreten Colorits ausgewählt werden. Für das Produkt kann einer oder beliebig viele Stoffe verwendet werden. Die Reststoffe stellt Création Baumann kostenlos zur Verfügung.

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Teilnahmeberechtigung Der Wettbewerb wird international ausgeschrieben. Voraussetzung für die Teilnahme am „Think Forward“ ist ein praktizierendes Studium an einer gestalterischen oder technischen Hoch- oder Fachhochschule. Die fertigen Arbeiten können als einfache Prototypen oder Modell eingereicht werden, allerdings muss für die Teilnahme die Möglichkeit der Realisierbarkeit gegeben sein. Auszeichnungen Die Preissumme beträgt insgesamt EUR 10.000. Die fünf besten Arbeiten erhalten je ein Preisgeld von EUR 2.000, sowie eine Präsentation in den Medien. Zusätzlich behält sich die Jury vor, mögliche Spezialpreise einzusetzen, beispielsweise für die kreativste oder innovativste Lösung.

Jury Philippe Baumann, Inhaber und CEO Création Baumann Katja Born, Innenarchitektin der BEING BORN BUILDING BRANDS Dieter Hofmann, Geschäftsführer und Inhaber der blickfang Christian Paul Kaegi, Industrial Designer und Partner Aekae Lars Quadejacob, Chefredaktor des Designmagazins design report Bewertung Die Jury bewertet die eingereichten Arbeiten nach ihrem vorhandenen Kreativitäts- und Innovationsgrad, sowie der Möglichkeit der einfachen industriellen Umsetzung des fertigen Produkts oder des Halbfabrikates. Die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit spielen dabei eine Rolle. Die Mitglieder der Jury bewerten die eingegangenen Beiträge anonym. Termine Die Anmeldungen müssen bis 31. Oktober 2012 beim Veranstalter eingegangen sein. Die Wettbewerbsbeiträge müssen bis spätestens 31. Juli 2013 (17 Uhr) beim Veranstalter eingegangen sein. Die Bewertung der Beiträge durch die Jury sowie die festliche Preisverleihung finden Ende September 2013 statt. Adresse des Veranstalters Die Anmeldungen für die Teilnahme am Wettbewerb sowie die Wettbewerbsbeiträge sind an folgende Adresse zu schicken: Création Baumann AG „RECREATE TEXTILES: Think Forward“ Award 2013 Bern-Zürich-Straße 23 4901 Langenthal Schweiz Für Rückfragen steht folgende Ansprechperson des Veranstalters zur Verfügung: Frau Corinne Hunziker, Projektleitung T: +41(0)62 919 61 30 [email protected] www.creationbaumann.com

Raiffeisen Finanz Center, Eisenstadt, Burgenland

Realisierung

Realisierungen

Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10, Bombardier-Gründe, Wien 21 königlarch

bomb – Wohnbau Satzingerweg 8, Bombardier-Gründe, Wien 21 gerner°gerner plus

Wohnbebauung Donaufelder Straße 73, Bombardier-Gründe, Wien 21 Werner Neuwirth

Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol P3

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Realisierung

Vorwort

Industrieareal entwickelt sich zu Wohnviertel

Pavillion: • zentrales Element • Parkbetreuung • offene Nutzungsstruktur • soziale Interaktion Jugendzentrum: • Betreuungsangebot • Selbstverwaltung durch die Benutzer

Kinderspielraum Kleinkinderspielraum: • an zentraler Stelle - soziale Kontrolle • in Verbindung mit Waschsalon Gemeinschaftsraum im Zentrum der Anlage

Indoorspielraum: • Zugänglich fürs gesamte Quartier • fliessender Übergang zw. Innen und Aussen Fahrradraum mit Werkplatz Kinderspielraum: • Orientierung zum geschützten Hofbereich • Sichtbeziehung zu Wohnungen • in Verbindung mit Waschsalon

Bastel- und Hobbyräume

Nachbarschaftszentrum Tauschbörse Treffpunkt

Sonderwohnformen: • Seniorenwohnungen platziert an Schnittstellen • soziale Kontrolle • kurze Wege zum Park

Waschsalon: • attraktive Situierung im EG • in Sichtbeziehung zu Kinderspielbereichen

Kinderspielraum: • Orientierung zum geschützten Hofbereich • Sichtbeziehung zu Wohnungen • in Verbindung mit Waschsalon

Gemeinschaftsterrasse: • soziale Interaktion Turnsaal: • externe Nutzung

Gemeinschaftsraum: • in Verbindung mit Kinderspielraum • hofbezogene Situierung - soziale Kontrolle • Treffpunkt • Aufenthaltsbereich

Gemeinschaftseinrichtungen öffentlich zugängige Einrichtungen

Waschsalon: • attraktive Situierung im EG • in Sichtbeziehung zu Kinderspielbereichen

bauplatzbezogene Einrichtungen Stiegenhäuser mit angebundenen Nebenräumen

gedeckter Spielbereich

Sonderwohnformen

N

Gastronomie / Cafe: • Nähe zur Schule • Situiert an attraktiver Stelle • in Verbindung mit Markt

Städtebauliches Leitprojekt, Lageplan, königlarch architekten

temporärer Markt • übergeordnete Bedeutung Sonderwohnformen: • betreutes Wohnen • Jugendwohngemeinschaft

Funktionen, königlarch architekten

Die Wohnbaugenossenschaften Gesiba, Heimbau und Neues Leben haben auf dem ehemaligen BombardierGelände 602 geförderte Wohnungen errichtet. Geplant wurden die vier Bauteile von den Architekturbüros gerner°gerner plus, königlarch architekten und Werner Neuwirth.

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Claudia König

Johann Winter

Rudolf Guttmann

Christoph Lechner mit Peichl & Partner

Andreas Gerner

Frank & Partner

Der ehemalige Standort des kanadischen Konzerns Bombardier im Herzen des 21. Bezirks ist ein geschichtsträchtiger Fleck Floridsdorfs: Schon ab 1865 wurden auf dem Gelände Kutschen und später Autos hergestellt. Der K&K Wagenfabrikant Jakob Lohner arbeitete hier zusammen mit Ferdinand Porsche an der Entwicklung von Elektromotoren. 1970 übernahm schließlich der Bombardier-Konzern das Areal, es wurde auf die Produktion von Schienenfahrzeugen umgestellt. Nach mehreren Jahrzehnten wurde dem Betrieb das Gelände jedoch zu klein, man siedelte in den 22. Bezirk um. Nun finden sich dort, wo einst die „Bim“ herkam, Wohnungen, Geschäfte, Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Park. Der Startschuss für das Projekt fiel schon vor einigen Jahren – im Frühjahr 2006, als die Architektin Claudia König den städtebaulichen Architekturwettbewerb gewann, mit einem, wie es der damalige Wiener Planungsstadtrat Rudolf Schicker ausdrückte, „sehr innovativen Projekt“. Grundstückseigentümer waren die gemeinnützigen Bauträger Gesiba und Heimbau, die gemeinsam mit der Stadt Wien (MA 21B) ein anonymes, städtebauliches Expertenverfahren für sechs geladene Teilnehmer auslobten. Das Ergebnis die-

© Gesiba

Realisierung

Foto: gerner°gerner plus | matthias raiger

Gesiba / königlarch architekten

ses städtebaulichen Verfahrens wurde im Architekturjournal wettbewerbe, Ausgabe 259/260 (Februar/März 2007) veröffentlicht.

Neues Leben / Architekt Werner Neuwirth

Ende Mai 2012 wurden die letzten Wohnungen fertig gestellt und den Mietern übergeben. Jetzt steht auf dem ehemaligen Industrieareal ein modernes Stadtquartier mit geförderten Wohnungen zu erschwinglichen Konditionen. Freizeit- und Erholungsqualität finden die neuen Bewohner direkt „vor der Haustüre“ oder in fußläufiger Entfernung: Dort erwartet sie die Alte Donau. Die Gesamtbaukosten für die Neubebauung der ehemaligen Bombardiergründe auf den vier Bauplätzen beliefen sich auf rund 87 Millionen Euro, das Land Wien unterstützte die Errichtung mit rund 27 Millionen aus der Wiener Wohnbauförderung. Ab Ende 2012 soll es die neue Straßenbahnlinie 25 zwischen Floridsdorf und Kagran geben. Damit werden die Bewohner an der Donaufelder Straße künftig noch besser an die Linien U1, U6 und Schnellbahn angeschlossen sein.

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wettbewerbe 304

Foto: Schaub-Walzer / PID

HEIMBAU / gerner°gerner plus

Auf Basis dieses städtebaulichen Leitbildes wurden im Jahr 2007 Bauträgerwettbewerbe für vier Bauplätze ausgelobt. Fixstarter für den Bauplatz 3 war das Team des Wohnbauträgers Heimbau mit den Architekten Andreas Gerner und Claudia König-Larch, für den Bauplatz 4 das Team Gesiba mit königlarch architekten (Claudia KönigLarch, Werner Larch). Die Bauplätze 1 und 2 gewann das Team des Wohnbauträgers Neues Leben mit Architekt Werner Neuwirth.

Realisierung

Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10,

Bauherr Satzingerweg 10 / Bauplatz 4: Gesiba, 1013 Wien Satzingerweg 8a / Bauplatz 3b: Heimbau, 1150 Wien

Architektur königlarch architekten – Claudia König, Werner Larch, 1070 Wien

Freiraumplanung rajek barosch landschaftsarchitektur, 1020 Wien

Projektverlauf Städtebaulicher Wettbewerb Juni 2006 – Gewinner städtebauliches Leitprojekt, siehe wettbewerbe 259/260, Februar/März 2007 Bauträgerwettbewerb Oktober 2007, Fixstarter auf den Bauplätzen 4 und 3b Einreichung Juni 2008 Baubeginn Juli bzw. November 2009 Fertigstellung: Sommer 2011

Projektdaten Satzingerweg 10: Grundstücksfläche 14.640 m2 Bebaute Fläche 4.858 m2 BGF 21.200 m2 Umbauter Raum 85.500 m3 Förderbare Fläche 14.980 m2 165 geförderte Wohnungen 165 PKW-Stellplätze Satzingerweg 8:

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Grundstücksfläche 3.577 m2 Bebaute Fläche 825 m2 BGF 3.850 m2

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Umbauter Raum 15.350 m3 Förderbare Fläche 2.725 m2 29 geförderte Wohnungen 29 PKW-Stellplätze

Realisierung

© Gesiba

Bombardier-Gründe, Wien 21

Sicherheit und Erschließung Sowohl die Punkthäuser mit einem Stiegenhaus als auch die Wohnzeilen mit zwei Stiegenhäusern werden als Spännertypus erschlossen. Sämtliche Zugänge und

Erschließungsflächen sind allseits einsehbar, natürlich belichtet und übersichtlich. Das gesamte Wegenetz ist klar strukturiert und übersichtlich. Die Gemeinschaftseinrichtungen in den Erdgeschoßzonen stellen die barrierefreie Nutzung sicher. Die Identifikation der Bewohner/innen mit „ihrer Anlage“ stellt eine Grundvoraussetzung für das Gelingen eines Projektes dar. Die markante, unverwechselbare Architektur, die Maßstäblichkeit der Baukörper und die differenzierte Gestaltung der Freiräume führen zu einem hohen Identifikationsgrad mit der Anlage. Plätze der Begegnung, Schnittstellen, Treffpunkte, aber auch ruhige Zonen der Kontaktaufnahme werden im differenzierten Bebauungskonzept aufgenommen. Wohnungen Der Wohnungsmix besteht aus Klein-, Mittel- und Großwohnungen in Form von Geschoßwohnungen. Innerhalb der Primärstruktur (Scheiben und Versorgungsschächte) ist bei allen Bauteilen jede Art der Veränderung möglich. Darüber hinaus werden flexible Wohnungstypen angeboten, die auch auf wechselnde Bedürfnisse reagieren können. Alle Wohnungen sind zumindest zweiseitig orientiert mit teils konisch verlaufenden, bis zu 2 m tiefen Freibereichen, meist über die gesamte Wohnungsbreite. Den Wohnungen in den Dachgeschoßen werden Dachterrassen vorgelagert.

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Die Bebauung Die räumliche bzw. städtebauliche Situation der Wohnanlage wird durch zwei unterschiedliche Bebauungsstrukturen bestimmt. Das sind die vier parkseitig orientierten, fünfgeschoßigen Punkthäuser und die fünf östlich gelegenen, ebenfalls fünfgeschoßigen, terrassenartig ausgebildeten Hauszeilen im Anschluss an das Gartensiedlungsgebiet. Den nördlichsten Abschluss der Wohnanlage bildet ein dreigeschoßiger Baukörper, in dem auch die gemeinsame Einfahrt in die Tiefgarage situiert wird. Der entstehende Zwischenraum, eine Nord-Süd gerichtete Erschließungsspange, bildet den Kern bzw. das soziale Rückgrat der Anlage. Sämtliche angebotenen Gemeinschaftseinrichtungen werden entlang dieser Achse aufgefädelt. Diese wird als fuß- und radläufige Verbindung ausgebildet. Das Erscheinungsbild der Wohnanlage wird geprägt durch starke Gliederungen der einzelnen Gebäude – eine Reaktion auf die städtebaulich kleinteiligen Strukturen des Umfeldes. Ein markantes Gestaltungselement bilden die Loggiakuben mit den Schiebeläden in den Obergeschoßen.

Realisierung

Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10, Bombardier-Gründe, Wien 21

königlarch architekten

Foto: Rupert Steiner

1070 Wien

Der Freiraum Zwei Zonen bestimmen den Außenraum: Die westlich anschließende, zentrale und öffentliche Parklandschaft einerseits und die kleinräumlichen, halböffentlichen Bereiche innerhalb der Zeilen-Punkt-Struktur. Beide Freiräume fließen ineinander und erfüllen jeweils unterschiedliche Aufgaben mit einem großen, gemeinsamen Ziel: die Förderung sozialer Interaktionen. Geringe Niveausprünge und unterschiedliche Materialien zonieren die Räume und korrespondieren in den jeweiligen Bereichen mit den hausinternen Einrichtungen. Diese vielfältigen, in der Gestaltung und Nutzung sehr unterschiedlichen Bereiche erweitern den Lebensraum der Bewohner unmittelbar und werden als integrative Bestandteile der Wohnanlage betrachtet.

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Lageplan

Der Mietergarten Allen Erdgeschoßwohnungen wird ein großzügiger Mietergarten vorgelagert. Um die Grenze zwischen öffentlichem und privatem Raum unaufdringlich aber deutlich zu definieren, wird das Mietergartenniveau gegenüber dem anschließenden Grünraum um 60 cm angehoben.

Foto: Rupert Steiner

Foto: königlarch architekten

Realisierung

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wettbewerbe 304

Wohnhausanlage Satzingerweg 8a und 10, Bombardier-Gründe, Wien 21

Realisierung

bomb – Wohnbau Satzingerweg 8,

Bauherr HEIMBAU, 1150 Wien

Architektur gerner°gerner plus , architekt di. andreas gerner zt gmbh, 1060 Wien

Freiraumplanung rajek barosch landschaftsarchitektur, 1020 Wien

Fotos gerner°gerner plus | matthias raiger

Projektverlauf Beginn Planung 2007 Beginn Realisierung Juni 2009 Fertigstellung Juni 2011

Projektdaten Bauplatz 9.260 m² Bebaute Fläche 2.913 m² Wohnnutzfläche 12.715 m² 156 geförderte Mietwohnungen mit 42 bis 129 m² 3.843 m² Tiefgarage mit 156 Stellplätzen

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Realisierung

Bombardier-Gründe, Wien 21

lineare Staffelung der Fassade und den Materialwechsel von weißem Putz und grünen Fassadenplatten verstärkt. Die natürliche Belichtung ist ein Grundgedanke des Konzepts. Daraus ergeben sich die charakteristische Form der angeschrägten Seitenflügel und der verglaste Sockel mit den Gemeinschaftsräumen; vertikale Einschnitte leiten das Tageslicht bis tief in den Baukörper hinein. Die großzügigen und lichtdurchfluteten Stiegenhäuser sind mit geschoßverbindenden Durchblicken als Kommunikationsräume für die Bewohner angelegt. Die Grundrisse der Mietwohnungen sind flexibel – der Innenausbau kann innerhalb der massiven Grundstruktur mit durchlaufenden Fensterbändern leicht an sich verändernde Bedürfnisse angepasst werden. Der Freiraum des gesamten Grundstücks ist als große gemeinschaftliche Parklandschaft angelegt. Zusätzlich gibt es bei den einzelnen Wohnbauten geschützte Aufenthalts- und Rückzugsräume im Grünen. In den Park integriert liegen Kinder- und Jugendspielflächen. Neben Schule und Kindergarten, die auf dem Bauplatz selbst realisiert wurden, ist in der Umgebung die notwendige Infrastruktur für Bildung, Geschäfte und Gesundheitseinrichtungen vorhanden.

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Bis vor wenigen Jahren wurden auf dem ehemaligen Gelände der Bombardier-Werke in Wiens 21. Bezirk Schienenfahrzeuge gebaut – jetzt sind hier inmitten einer Parklandschaft geförderte Wohnbauten verschiedener Projektteams entstanden. Die Architekten gerner°gerner plus mit dem Wohnbauträger Heimbau waren – als eines der beiden erstplatzierten Büros im vorangegangenen städtebaulichen Wettbewerb – beim Bauträger-Auswahlverfahren bereits gesetzt. Highlights dieses Wohnbaus sind die Vielfalt der Wohnungen, alle mit eigenem Freiraum als Balkon, Loggia, (Dach-)Terrasse oder Mietergarten; die umfangreichen Gemeinschaftseinrichtungen wie Spielplätze, Hobbyraum, Wellness-Bereich mit Sauna sowie Waschküchen und Fahrradabstellräume sowie die Lage: sehr verkehrsgünstig und dabei mitten im Grünen. Innerhalb der städtebaulichen Vorgaben wurde eine U-förmige Kubatur mit zurückgesetzter Basis entwickelt. So sind große, teilweise überdeckte Freiflächen und ein halboffener grüner Innenhof als Kommunikationsplatz entstanden. Durch die schiefwinkelige, differenzierte Form wirkt der Baukörper trotz seiner Masse erstaunlich leicht und dynamisch. Diese Wirkung wird durch die

Realisierung

bomb – Wohnbau Satzingerweg 8, Bombardier-Gründe, Wien 21

gerner°gerner 1060 Wien

Schnitt A-A

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Lageplan

plus

Realisierung

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bomb – Wohnbau Satzingerweg 8, Bombardier-Gründe, Wien 21

Realisierung

Wohnbebauung Donaufelder Straße 73,

Bauherr Neues Leben, 1100 Wien

Architektur Architekt Werner Neuwirth, 1120 Wien Projektleitung: Werner Neuwirth, Eva Pribitzer Mitarbeit: Lorenzo de Chiffre, Daniel Lühr, Hubert Meyer, Lukas Rückerl, Tobias Weske

Freiraumplanung Anna Detzlhofer, 1070 Wien

Örtliche Bauaufsicht FCP – Fritsch, Chiari & Partner, 1140 Wien

Konsulenten Tragwerksplanung, Bauphysik: Buschina & Partner, 1170 Wien Vermessung: Vermessung Angst, 1020 Wien

Fotos Manfred Seidl

Projektverlauf Wettbewerb Februar 2008 Planungsbeginn Juli 2008 Planungsende November 2011 Baubeginn Februar 2010 Fertigstellung Mai 2012

Projektdaten 80

Grundstücksfläche 9.191 m2 BGF 29.258 m2 Nutzfläche 21.740 m2

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Wohneinheiten 252 Atelier 4 Gewerbeeinheiten 7 Tiefgarage 259 PKW

Realisierung

Bombardier-Gründe, Wien 21

Straßenbaukörper Zur stark befahrenen Donaufelder Straße hin ist der Baukörper großmaßstäblich und quasi „schnell”, ums Eck in das Wohnquartier hinein, gegenüber der Schule, wird die Erscheinung durch die Knicke in der Fassade und

die Höhenbewegung der Sockelform kleinmaßstäblicher und „langsamer” und entspricht damit mehr der Wahrnehmung eines Fußgängers. Die Wohnungen sind in den oberen Geschoßen angeordnet; im Gebäudesockel ermöglichen ein hoher Freiraum und die breite Arkade einen sozialen Stadtraum für Öffentlichkeit und Hausgemeinschaft. An der Gebäudeecke bildet die dreigeschoßige, aus der Baumasse geschnittene plastische Hohlform einen halböffentlichen, gedeckten Platzraum. Hofbaukörper Das Bauvolumen ist in drei blockhafte Teilformen gegliedert. Diese Ansammlung von drei „Häusern“ formt eine plastisch bewegte Bauform, behält maßstäblich die urbane Gesamtform und löst zugleich in der Nähe an den empfindlichen Stellen die Hermetik einer Großform in eine gegliederte und durchlässige Raumfigur auf. Die einfachen Grundformen der Teilkörper kommen einer optimalen Gliederung in Wohneinheiten entgegen. Die sich damit ergebenden schmalen „zerklüfteten“ Zwischenräume im Eckbereich schaffen als Zugang in der Nähe einen kleinmaßstäblicher modellierten Platzraum zwischen den drei „Häusern“.

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Der Bauplatz liegt am ehemaligen Werkareal der Firma Bombardier im 21. Bezirk, zwischen der Donaufelder Straße und dem Satzingerweg, vom Westen her auch über die Schenkendorfgasse in Form einer Sackgasse aufgeschlossen. Die Gehdistanz zur Alten Donau beträgt nur fünf bis sieben Minuten. In unmittelbarer Nähe werden derzeit eine Grundschule und eine Kindertagesstätte der Stadt Wien errichtet; sie sollen im Herbst 2012 eröffnet werden. Die Bebauung gliedert sich in zwei L-förmige Baukörper (BT1 – Straßenbaukörper, BT2 – Hofbaukörper); die zweigeschoßige Tiefgarage (BT3) liegt zwischen diesen beiden Bauteilen. Beide Wohnbauten haben über dem Erdgeschoß je sechs Obergeschoße und ein Dachgeschoß. In der Arkade entlang der Donaufelder Straße befinden sich sieben kleine Gewerbeflächen auf etwa 450 m2 für die alltägliche Nahversorgung.

Realisierung

Wohnbebauung Donaufelder Straße 73, Bombardier-Gründe, Wien 21

Architekt Werner Neuwirth 1120 Wien

Lageplan Anlage

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Regelgeschoß

Thermische Hülle Die Bauform wird schichtweise in Zonen gegliedert. Die Wohnungen werden im Inneren von einem „kalten“ und roherem äußeren Gewebe aus Betonrahmen umhüllt. Mit dieser Hülle aus robusten Betonrahmen kann die Gebäudeform außen stadträumlich präzise geformt und abgestimmt werden. Als plastisches Relief aus Teilformen reagiert es auf das wechselnde Licht und den Schatten im Tagesablauf. Die innere und zugleich thermische Schicht, als feineres Gewebe aus Fensterrahmen kann hingegen auf die innenräumliche Raumstruktur, deren Maßstäblichkeit, Materialität und haptische Nähe reagieren. Die verbleibende „Raumdifferenz“ dazwischen bildet in unterschiedlicher Tiefe die Loggienschicht.

Realisierung

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Wohnbebauung Donaufelder Straße 73, Bombardier-Gründe, Wien 21

Realisierung

Bezirkskrankenhaus

Bauherr Gemeindeverband Bezirkskrankenhaus St. Johann i.T., 6380 St. Johann/T.

Generalplanung Architektengruppe P3, 6380 St. Johann/Tirol

Planverfasser Architekten Wilfried Filzer, Gottfried Heugenhauser – Bruno Schwamberger, 6380 St. Johann/T. – 6020 Innsbruck

Konsulenten Statik: IFS, 6020 Innsbruck Bauphysik: Reiner Rothbacher, 5700 Zell/See

Kunst am Bau Günther Moschig, 6300 Wörgl, Christoph Hinterhuber, 6020 Innsbruck

Fotos Architektengruppe P3

Projektverlauf Wettbewerb Juni 2007 1. Preis Planungsbeginn Juli 2009 Baubeginn April 2010 Fertigstellung Dezember 2011

Projektdaten BGF 10.270 m2 BRI 42.730 m3

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Beteiligtes Unternehmen Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol

Realisierung

St. Johann in Tirol

Funktionen Der Neubau wartet mit einer neuen Zentralerschließung, von der aus die verschiedenen Funktionsbereiche, Stationen und Abteilungen erreicht werden können, auf. Die Erschließung ist so angeordnet, dass vom Neubau eine direkte Achse in den Bestand führt. Der Eingriff in den Bestand ist minimal und auf das Notwendigste beschränkt. Endoskopie, Interne und Chirurgische Ambulanz sowie Interne Aufnahme sind im Erdgeschoß angeordnet, wobei für die Interne Aufnahme der Patiententransport mit der Rettung von Süden erfolgt. Lichthöfe und Gänge,

die an den Enden offen sind, bringen Licht in den zentralen Kernbereich und werten diesen auf. So werden die Wartebereiche mit Licht durchflutet und ermöglichen eine leichte Orientierung. Im Eingangsbereich sind Cafeteria und Kiosk, der Portier ist an zentraler Stelle beim Eingangsbereich situiert. Ab dem 1. Obergeschoß sind die Medizinischen Stationen angeordnet. Die Interne Station 2 und 3 ist im 1. Obergeschoß mit dem abgetrennten Schlaflabor im Westen untergebracht. Die Stationen sind im Bereich des Liftes durch das Stiegenhaus getrennt und haben jeweils separate Eingänge. Jedem Stationsbereich ist ein Fluchtstiegenhaus zugeordnet. Die Sonderstation befindet sich im 2. Obergeschoß mit Terrasse im Westen. Diese Station kann bei Bedarf im Westen um die Terrasse bzw. um den Rest des Daches des 1. Obergeschoßes erweitert werden. Die Zimmer sind bei den Stationen nach Ost, Süd und West orientiert. Die Funktionsräume und das Schwerkrankenzimmer sind nach Norden zum Bestand hin ausgerichtet. Im Untergeschoß sind die restlichen Räumlichkeiten zentral und auf kurzem Weg vom Lift aus erreichbar. Eine Verbindung zum Bestand besteht auch im Untergeschoß.

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Städtebau Der Erweiterungsbau wird als eigenständiger, dreigeschoßiger Baukörper mit einem halb eingegrabenen Untergeschoß parallel zum Bestand im Süden platziert. Er schließt im Osten im Erdgeschoß und im Westen im Obergeschoß an den Bestand an. Somit bilden sich zum Bestand hin größere und kleinere Innenhöfe. Zwischen Neubau und Bestand entsteht im Osten ein neuer, großzügiger Eingang, der die Verteilerfunktion übernimmt. Nach Süden hin bleibt die Option für eine spätere Erweiterung bestehen.

Realisierung

Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol

Architektengruppe P3

Foto: Steinbacher

6380 St. Johann/Tirol

Farbleitsystem motasdesign.com

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Erdgeschoß

Realisierung

Schnitt D-D

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Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol

Beteiligte Firma

Bezirkskrankenhaus St. Johann in Tirol KH St. Johann: Gesunde Wärmedämmung von Steinbacher

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Nach 18-monatiger Bauzeit wurde kurz vor Weihnachten 2011 der moderne 8.400 m2 große Erweiterungsbau des St. Johanner Bezirkskrankenhauses in Betrieb genommen. Die Herausforderung für Steinbacher Dämmstoffe lautete: Top-Wärmedämmung für eine Top-Energiebilanz.

Foto: Kerstin Joensson

www.steinbacher.at

Insgesamt 28 Millionen Euro wurden in den Erweiterungsbau des St. Johanner Bezirkskrankenhauses investiert. An alle Beteiligten und natürlich auch an die Dämmstoffe aus dem Hause Steinbacher wurden die höchsten Anforderungen gestellt.

Foto: Steinbacher

Österreichs einziger Dämmstoff-Komplettanbieter war bei diesem Großprojekt in seiner Kompetenz als Dachdämmspezialist gefragt. Deshalb arbeitete Steinbacher bereits in der Planungsphase intensiv mit der verantwortlichen Architektengruppe P3 zusammen, um ein ganzheitliches Dämmkonzept mit Fokus auf Gefälle-, Umkehr- und Warmdach auf die Beine zu stellen. Die St. Johanner Architekten konnten sich übrigens mit ihrem eingereichten Entwurf gegen internationale Konkurrenz durchsetzen und den ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entscheiden.

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Der Klassiker am Umkehrdach Gleiches galt natürlich auch für die Dämmstoffe, weshalb die Wahl auf Steinbacher-Produkte fiel. Darunter (bzw. darauf ) der absolute Klassiker am Umkehrdach: steinodur UKD®. „Mit einer Rekordstärke von bis zu 400 mm bei einem Wärmeleitfähigkeits-Nennwert von 0,035 W/mk erfüllt steinodur UKD® alle normativen Anforderungen der einschichtigen Verlegung am Umkehrdach. Das bedeutet: noch bessere Wärmedämmung, dadurch mehr Energie- und Kostenersparnis und somit eine längere Lebensdauer fürs Gebäude“, erläutert Roland Hebbel, Geschäftsführer bei Steinbacher Dämmstoffe. Selbst bei extremsten Temperaturschwankungen lässt steinodur UKD® (formstabil bis 85° C) keine Wärmebrücken entstehen. Und als wäre die grüne Dämmplatte nicht schon innovativ genug, hat Steinbacher nochmal eines drauf gesetzt. steinodur® UKD plus: das Plus in Sachen Leistung & Effizienz Tatsächlich stellt steinodur® UKD plus neue Rekorde auf – und erreicht entscheidend bessere Dämmwerte am Umkehrdach. Der Wärmeleitfähigkeits-Nennwert konnte um weitere 15 % – auf 0,030 W/mK – verbessert werden. Somit sorgt die graue Dämmplatte für ein enormes Plus in Sachen Leistung, Effizienz, Qualität und Performance. Und dieses Plus macht sich bemerkbar, denn noch mehr Energie sparen heißt noch mehr Kosten sparen. „Zudem kommen die Dämmplatten durch diesen hervorragenden Lambda-Wert mit einer geringeren Stärke aus, was sich letztlich auch in einer kostengünstigeren Ausführung des gesamten Bauteils auswirkt. Die einfache und normgerechte Verlegbarkeit trägt nochmals zu Zeit- und Kostenersparnis bei“, so Hebbel. Ein durch und durch „grünes“ Produkt Wie alle Steinbacher-Produkte wird auch steinodur UKD® komplett HFCKW- und HFKW-frei hergestellt. Nicht zuletzt die Auszeichnung mit dem Österreichischen Umweltzeichen dokumentiert das ökologische Bewusstsein des Erpfendorfer Dämmstoff-Spezialisten Steinbacher. Kurz und gut: Das St. Johanner Bezirkskrankenhaus ist jetzt energietechnisch auf dem allerneuesten Stand – für dauerhaft „gesunde“ Betriebskosten.

Der Klassiker am Umkehrdach aus dem Hause Steinbacher: steinodur UKD® – Top-Wärmedämmung und noch mehr Energie- und Kostenersparnis.

Innovationen

Innovationen

Rautendach von Unger Stahlbau. Symbol für Mobilität der Zukunft Neues Hochleistungsdämmsystem für den Innenraum Betreubares Wohnen in Ernsthofen, Niederösterreich Natürliche und unbrennbare Blaswolle Hier spricht man Magenta. BIPA Bürogebäude Wiener Neudorf – ein Referenzprojekt von Bene Massiv im Verbund Energieausweise mit dem Baustoff PLUS Das Gebäude als Energielieferant. RENEXPO® 2012

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Innovationen

Rautendach von Unger Stahlbau. Symbol für Mobilität der Zukunft

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Der neue Hauptbahnhof Wien wird – im Vollbetrieb ab 2015 – ein multi-modaler Knotenpunkt im transeuropäischen Schienennetz sein. Die herausragende Bedeutung dieses Projekts spiegelt sich auch in seiner Architektur wider. Besonders fällt dabei die signifikante, partiell transluzente Rautendachkonstruktion aus Stahl ins Auge, die alle Bahnsteige überspannt und im Inneren eine natürliche Belichtung ermöglicht. Nach ihrer Fertigstellung wird sie eine Fläche von 40.000 m2, eine Breite von 120 m und eine Länge von 420 m aufweisen.

© ReneeDelMissier

www.ungersteel.com

Verantwortlich dafür – von der technischen Detailplanung bis zur Endfertigung – zeichnet die Unger Steel Group. Die 14 markanten Rautenfachwerke messen jeweils 76 Meter und werden in Bahnsteigrichtung alle 38 Meter mit einer massiven Zwillingsstütze abgestützt. Im Zentrum der Raute öffnet sich die Konstruktion und gibt ein Oberlicht in Form eines Kristalls von etwa 6 x 30 m frei, integrierte Glaselemente machen es lichtdurchlässig und generieren einzigartige Lichteffekte. Neben hohen gestalterischen Ansprüchen und den damit verbundenen technischen wie logistischen Herausforderungen legt man bei diesem Großprojekt besonderen Wert auf eine umweltbewusste Bauweise. Es finden daher Materialien Verwendung, die maßgeblich zur Nachhaltigkeit beitragen – ein Anspruch, den das Baumaterial Stahl in idealer Weise erfüllt. Stahl ist nicht nur ein besonders nachhaltiger wie langlebiger Baustoff, der Stabilität, Beständigkeit und Flexibilität auf formschöne Art verbindet, sondern er bildet auch die perfekte Symbiose aus Design und Dynamik.

ÖBB Hauptbahnhof Wien

Neues Hochleistungsdämmsystem für den Innenraum

Viele Gebäude können nicht von außen gedämmt werden, zum Beispiel denkmalgeschützte Gebäude mit Stuckfassaden. In diesen Fällen muss eine EnergiesparOptimierung innen ansetzen. Obwohl moderne Baustoffe die bauphysikalischen Fallstricke dieser Variante gemeistert haben, konnte ein Nachteil der Innendämmung bislang nicht überwunden werden: die Verringerung der nutzbaren Raumfläche. Doch das neue Innendämmsystem StoTherm In Aevero verkleinert dieses Problem auf ein Minimum. Wegen seines Wärmeleitfähigkeitsmesswerts von 0,016 W/(m²K) genügen bereits extrem dünne Dämmplatten zur Erreichung der gesetzlichen Vorschriften. Grundlage dieser Leistung ist die auf einer Aerogel-

Weitere Informationen

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Foto: beigestellt

www.sto.at

Die neue Sto-Aevero Innendämmplatte mit einem Lamda-Wert von 0,016 W/(m²K).

Technologie basierende Sto-Aevero-Innendämmplatte. Sie beruht auf einer mikroskopisch kleinen offenporigen Struktur, deren Hohlräume so winzig sind, dass die darin befindlichen Luftmoleküle in ihrer wärmeleitenden Bewegungsfähigkeit erheblich eingeschränkt werden. Das Aerogel selbst basiert dabei auf Siliziumdioxid, dem Grundstoff von Sand und Glas. Das neue Dämmsystem ist diffusionsoffen, das heißt, es kommt ohne Dampfsperre aus. Anfallende Feuchte durchdringt das Dämmsystem und fällt in der Kleberschicht aus, wo sie kapillar verteilt und zwischengespeichert wird. Sobald die Umgebung es zulässt, wird die Feuchtigkeit durch Verdunstung wieder abgegeben. Auch in Kombination mit dem bewährten und ebenfalls diffusionsoffenen System StoTherm In Comfort kann die neue Innendämmung ihre Vorteile ausspielen. Beispielsweise in Laibungen oder Heizkörpernischen, wo durch die geringe Dicke der vollflächig verklebten Platten zahlreiche Details wesentlich einfacher handzuhaben sind. Auch die Platten selbst sind problemlos und schnell zu verarbeiten, da sie mit einem Cutter-Messer zugeschnitten werden können. Als Zwischen- und Schlussbeschichtung eignen sich diffusionsoffene silikatische oder kalkgebundene Produkte des Sto-Innenraumsortiments, wodurch eine große Gestaltungsvielfalt sichergestellt ist.

Innovationen

betreubares wohnen in ernsthofen, Niederösterreich

Foto: Norbert Prommer

Initiator Gemeinde Ernsthofen (Niederösterreich) Auftraggeber und Vergabe der Wohnungen Heimat Österreich gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H. Architekt Poppe*Prehal Projektverlauf Baubeginn Oktober 2008 Fertigstellung Herbst 2009

Nutzfläche: 1.250 m² 17 Wohnungen zwischen ca. 42 und 90 m² Ausstattung: Passivhaus in Massivbauweise mit kontrollierter Wohnraumlüftung, Barrierefreiheit, Personenaufzug, jede Wohnung mit Loggia Auszeichnung mit dem

Foto: Walter Ebenhofer

Austrian Brick Award

Generationengerecht wohnen – diesen Anspruch realisierte die Gemeinde Ernsthofen im Mostviertel sehr gelungen bei einer Wohnanlage für ältere Menschen. Das Gebäude ermöglicht Personen mit besonderen Bedürfnissen ein selbstständiges Leben – barrierefrei und im Sinne des Ambient Assisted Living genau mit jener Unterstützung, die der Einzelne benötigt. Flexibler Rahmen für die Bedürfnisse eines Lebensabschnittes Die Wohnanlage in Ernsthofen ist für die Nachhaltigkeitsplattform BAU!MASSIV! des Fachverbands der Steinund keramischen Industrie damit beispielgebend für ein massiv errichtetes Gebäude im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit: Architektur schafft einen durchdachten Rahmen, der flexibel die Bedürfnisse des jeweiligen Lebenszyklus abdeckt. Der Gemeinde Ernsthofen war es ein Anliegen, älteren Mitbewohnern ein selbstständiges Leben in der gewohnten Umgebung des Heimatortes zu ermöglichen und daneben Menschen aus Linz anzusprechen, die in einem ländlichen Umfeld wohnen möchten. Direkt im Ortszentrum wurde daher ein zweigeschoßiges Gebäude mit 17 Einheiten für betreubares Wohnen errichtet. Wichtige Nahversorgungseinrichtungen und der Bahnhof befinden sich in der unmittelbaren Umgebung.

Passivhaus in Massivbauweise Das Architektenteam Poppe*Prehal entschied sich dafür, das Gebäude mit Ziegel in Massivbauweise zu errichten. Durch die Nachhaltigkeit des natürlichen Baustoffs werden die Anforderungen an ein Passivhaus erfüllt: Der Wandaufbau besteht aus 20 cm Hochlochziegeln und 20 cm Außendämmung; auch bei den Zwischenwänden werden die baubiologischen Qualitäten des Ziegels genutzt. Eine bewährte Konstruktionsweise schafft so Funktionalität, Behaglichkeit und eine außergewöhnliche Architektursprache. Der flach gedeckte Baukörper scheint durch ein verschmälertes Sockelgeschoß über dem Terrain zu schweben. Eine unter das Gebäude reichende Kiesfläche, die bei Dunkelheit angeleuchtet wird, verstärkt diesen Effekt. Bewährte Konstruktion, außergewöhnliche Architektur Alle Wohnungen weisen südseitige, großzügige Loggien auf. Sie werden über einen Laubengang an der Nordseite erschlossen, der mit Fenstern geschlossen ist. Der linke und der rechte Bauteil scheinen von einem Rahmen eingefasst zu sein. Ein dazwischenliegender Zwickel mit Gemeinschaftsraum und Arztzimmer im Erdgeschoß betont die beiden Haushälften. Sowohl die Wohnungen als auch die Gemeinschaftsanlagen sind barrierefrei erreichbar. Die Bewohnerinnen und Bewohner können individuell entscheiden, welche Unterstützungsleistungen sie annehmen möchten – der Betreuungsdienst der Wohnanlage ist bei Bedarf rund um die Uhr erreichbar.

www.baumassiv.at

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Projektdaten

Innovationen

Natürliche und unbrennbare Blaswolle

Fotos: Knauf Insulation

und eine hohe Wirtschaftlichkeit auf, die durch eine fugenlose Dämmung ohne Verschnitt und eine niedrige Rohdichte erreicht wird. Die Rohdichte von SUPAFIL Loft beträgt zum Aufblasen auf der obersten Geschoßdecke ≥ 12 kg/m³ und zum Einblasen im Holzbau verwendet man die SUPAFIL Frame mit ≥ 30 kg/m³. Abhängig von der Rohdichte beläuft sich die Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert) bei SUPAFIL Loft auf 0,045 W/mK und bei SUPAFIL Frame auf 0,034 W/mK. Dadurch ergibt sich bereits ab 25 cm Dicke bei der obersten Geschoßdecke bzw. ab 16 cm Dicke ein hoher thermischer Komfort. Supafil Loft entspricht mit einem Setzmaß von 1 % der Setzmaßklasse S1. Die Blaswolle ist nicht hygroskopisch und daher resistent gegenüber Schimmelbefall. Generell besticht dieser neue Wärmedämmstoff durch Langlebigkeit, das Material ist unverrottbar und alterungsbeständig.

Einblasen in die Holzrahmenkonstruktion

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Gerade im Holzbau und bei der thermischen Sanierung von obersten Geschoßdecken wird der Wunsch nach unbrennbaren und zugleich natürlichen Wärmedämmstoffen immer lauter. Jedoch waren bislang diese beiden Forderungen ein klarer Widerspruch, denn nur durch den Einsatz von Boraten und anderen chemischen Zusätzen konnte das Brandverhalten bei vielen üblichen Einblasdämmstoffen positiv beeinflusst werden. Die neue Blaswolle Supafil, welche aus den Rohstoffen Sand und Soda hergestellt wird, schafft die Brennbarkeitsklasse A1 ohne chemische Beimengungen jeglicher Art. Somit ist die Blaswolle völlig frei von Zusatzstoffen wie Binde- oder Flammschutzmitteln und gilt als nichtbrennbar gemäß EN 13501. Hoher thermischer Komfort Neben der Vereinigung von hoher Brandschutzgüte und der Natürlichkeit weist das Produkt zusätzlich schalldämmende Eigenschaften

Verarbeitungsfreundlich Supafil erfüllt die Anforderungen gemäß der ÖNORM EN 14064-1 und kommt zur Anwendung beim Aufblasen auf die oberste Geschoßdecke und zum Einblasen im Holzbau. Die Verarbeitung ist – bedingt durch das geringe Transportvolumen – staubarm und leicht und eignet sich für große Transporthöhen wie zum Beispiel bei Hochhäusern. Die Blaswolle sieht nicht nur aus wie reine weiße Watte sondern fühlt sich auch so an, daher ist sie angenehm zu verarbeiten. Durch die vielen Vorteile konnte sich die Blaswolle speziell in Westeuropa bereits erfolgreich etablieren. So stufte der Einblasexperte Hans Peter Bochsbichler nach Dämmung der obersten Geschoßdecke einer mehrstöckigen Wohnsiedlung in Hallein SUPAFIL klar als das verarbeitungsfreundlichste Material ein. Die deutlich geringere Staubbelastung und das rasche saubere Arbeiten sowie das Reflektieren des weißen Dämmstoffs werden auch von vielen anderen Einbläsern geschätzt. Unter anderem wurden kürzlich der Dachausbau des Wellnesshotels „Die Übergossene Alm“ und die Außenwände sowie die Dachschrägen der neuen Kirche „St. Albrecht“ in Taxach-Rif, Salzburg, mit SUPAFIL gedämmt.

Aufblasen auf der obersten Geschoßdecke

Innovationen

Hier spricht man Magenta. BIPA Bürogebäude Wiener Neudorf – ein Referenzprojekt von Bene Das neue BIPA Bürogebäude, geplant vom Wiener Architekturbüro BEHF Architekten, bietet neben architektonischen Highlights auch viele unterschiedliche Kommunikationszonen, in denen die Mitarbeiter einander informell begegnen können. Auf den ersten Blick wirkt der viergeschoßige Bau unauffällig und schlicht. Klassische Fensterbänder und eine hellgraue Putzfassade prägen das äußere Erscheinungsbild. Lediglich das leuchtende Quadrat an der Fassade vermittelt bereits eine Idee vom bunten Innenleben. Das macht neugierig.

Copyright: Bene AG, Andrea Hirsch

www.bene.com

Copyright: Bene AG, Andrea Hirsch

Durchdacht, weitergedacht „Durch die große Trakttiefe des Gebäudes war es möglich, drei Arbeitszonen zu schaffen“, erklärt Architekt Franz Gruber, Geschäftsführer bei BEHF. „In den beiden äußeren Zonen an der Fassade befinden sich die Bereiche für konzentriertes Arbeiten, in der Mittelzone haben wir die Kommunikationszone untergebracht.“ Während die Arbeitsplätze farblich zurückhaltend gestaltet sind

und einen ruhigen Eindruck vermitteln, ist die offene Zone in der Mitte empathisch, bunt und extrovertiert. Diesen unterschiedlichen Qualitäten folgen auch Möbelauswahl und Farben. Die Kommunikationszone in der Gebäudemitte besteht aus unterschiedlichen Elementen der Bene PARCSSerie. Während die Causeways und Pop-up Stools zum gemeinsamen Brainstormen und Pausieren einladen, kann man sich in den akustisch etwas abgeschotteten Wing Chairs in aller Stille zurückziehen. Mit Magenta, Violett und dem frischen, komplementären Grasgrün richtet sich die Aufmerksamkeit bewusst auf kreatives Arbeiten und Entspannen. Die amorphen Deckenöffnungen und die interne Treppe sollen zudem die Kommunikation zwischen dem zweiten und dritten Geschoß unterstützen. „Wir haben die Beobachtung gemacht, dass in vielen Büros innerhalb der Cluster und Stockwerke ziemlich geschlossene Subkulturen entstehen“, erklärt Architekt Gruber. „Mit dem Aufbrechen der vertikalen Barriere wollen wir diesem Umstand entgegenwirken.“ Punktuell bunt Das Gegenstück zum bunten Miteinander bietet die Working-Zone entlang der Fassade. Hier ist konzentriertes Arbeiten nötig, und darauf nimmt auch die farbliche Gestaltung Rücksicht. Sämtliche Tische und Behältnismöbel sind weiß und hellgrau. Lediglich die Trennpaneele zwischen den Arbeitsplätzen und die charakteristischen Rondo Besprechungsstühle leuchten punktuell bunt auf. Stauraummöbel fungieren als Raumteiler, Bene Caddies bilden einen mobilen Rahmen. „Die Work-Stations sind bewusst etwas ruhiger und neutraler gehalten“, meint Franz Gruber. „Knallige Signalfarben wie Magenta oder Violett wären auf Dauer nicht geeignet. Mit zunehmender Verweildauer ist es wichtig, die farbliche Intensität etwas zurücknehmen.“ Dennoch: Sollte sich das Anforderungsprofil ändern oder sollte BIPA eines Tages gar einem CI-Relaunch unterzogen werden, sind Möbelbezüge und Bodenbeläge leicht austauschbar. Auf diese Flexibilität wurde bei BEHF größter Wert gelegt. Eine Besonderheit lauert im Erdgeschoß des Hauses: Direkt neben dem Empfang gibt es einen eigenen Raum für gemeinsame After-Work-Gespräche und einen Drink zwischendurch. Der so genannte „Coole Keller“ ist eine 50 Quadratmeter große Lounge mit Teppichen, Bücherregalen, Sofas und TV-Flatscreen. Küchenzeile und Getränkeautomat sollen zum längeren Verweilen einladen. Und sogar einen Wutzler gibt es. Die Böden wirken industriell, an den Betonwänden gibt es Graffitis. Ein bunter Arbeitstag geht zu Ende.

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Innovationen

Massiv im Verbund

www.peikko.at

Ein Studentenwohnheim aus den Siebzigerjahren in der Lerchenfelderstraße im achten Wiener Bezirk wurde bei laufendem Betrieb um drei Geschoße ergänzt. Durch diese Aufstockung (Planung: BWM Architekten und Partner, Wien) wurde die Nutzfläche um 2.500 m2 erweitert. Die besondere Herausforderung lag in der Statik: Die Fundamente durften durch die Aufstockung nicht überlastet werden, konnten aber im dicht verbauten Stadtgebiet nicht verstärkt werden.

Fotos: Jan Gajdosik / Hans Riedmann

Weitere Informationen

Belastungen aufgenommen werden. Der Deltabeam trägt, dank des patentierten trapezförmigen Verbundquerschnitts, die Hohldielen im Brandfall auch ohne Auflagerblech. Die durch den Brand fehlende Untergurtstärke wird von der innen liegenden Bewehrung aufgenommen, daher gilt der Deltabeam auch ohne zusätzliche Brandbeschichtung als R90-brandbeständig.

Alternative zur Ortbeton-Flachdecke Die Lösung waren schlanke Stahl-Verbundträger und massive Decken mit Hohldielen: Der Deltabeam Verbundträger ist die Alternative zur Ortbeton-Flachdecke und eine wirtschaftliche und architektonisch wertvolle Lösung für Slim-Floor Deckensysteme. Der Träger erlaubt die Auflagerung von Hohlkörper-, Verbund- und Ortbetondecken auf einem deckengleichen Unterzug. Torsionssteifigkeit, integriertes Brandschutzkonzept ohne zusätzliche Verkleidung und der rasche Baufortschritt sind nur einige der Vorzüge.

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Ohne sichtbare Unterzüge Der Deltabeam besteht aus einem trapezförmigen, geschweißten Stahlprofil mit kreisförmigen seitlichen Öffnungen in regelmäßigen Abständen. Mit seinen verbreiterten Unterflanschen eignet er sich ideal zur Auflagerung von Filigran-, Verbund- und Spannbeton-Hohldecken. Ortbetondecken können ohne sichtbare Unterzüge gefertigt werden. Aufgrund seiner großen Torsionssteifigkeit können im Bauzustand auch einseitige

Kurze Bauzeit, schlanke Decken Durch schlanke Deckensysteme erreicht man niedrige Bauhöhen. Die Bauzeit ist kurz, die Konstruktion gewährleistet R90. Die Montage kann geschoßweise ohne Hilfsstützen und witterungsunabhängig erfolgen, der Ortbetonanteil ist gering. Im Montagezustand wirkt der Träger als reine Stahlkonstruktion. Nach dem Auflegen der vorgefertigten Deckenplatten werden die Arbeitsfuge und der Träger vergossen. Das Ausgießen des Trägers mit Beton vergrößert seine Steifigkeit. Nach dem vollständigen Erhärten des Betons wirkt der Deltabeam als Verbundkonstruktion.

Innovationen

Energieausweise mit dem Baustoff PLUS

Weitere Informationen www.eausweis.at [email protected] T: 0664/887 176 40

mit dem Baustoff PLUS Eine ganzheitliche Sicht zeichnet die Arbeitsweise von eausweis.at aus. Dazu gehören auch das Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Notwendigkeiten und die Berücksichtigung von z.B. ergonomischen Aspekten. Dieser ganzheitlich Ansatz und die Verpflichtung von eausweis.at gegenüber dem Kundeninteresse werden durch permanente Innovation und Weiterbildung sichergestellt. eausweis.at stellt sich diesen Herausforderung und nimmt gerne Anfragen sowie Bestellungen von Energieausweisen entgegen.

Das Entwickeln von Markenstrategien und deren Übersetzung in Corporate Architecture am 26. September 2012, ab 13:00 Uhr im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien Eine Veranstaltung von M.O.O.CON GmbH, moo-con.com In Kooperation mit Brainds, brainds.com

Anmeldung unter: [email protected], Tel.: +43 1 532 63 30-21 14 oder www.moo-con.com Die Teilnahmegebühr beträgt € 230,- exkl. MwSt. Early Bird Tarif bis 27.07.2012 € 190,- exkl. Mwst.

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Ziel von eausweis.at ist es, Architekten und Bauträger bestmöglich zu beraten und eine perfekte energetische Optimierung der Bauprojekte unter Einbeziehung und Beachtung aller ökonomischen Rahmenbedingungen sicherzustellen. Dazu gehören bauphysikalische und energetische Berechnungen auf Basis modernster EDV sowie Software von der ETU GmbH genauso wie die Information bezüglich neuester Entwicklungen im Bereich der Baustoffe und Bautechniken.

Innovationen

Das Gebäude als Energielieferant. RENEXPO ® 2012

Termine Messe und Kongress: 27. bis 30. September 2012 1. Workshop EnergiePlusHaus: 27. September 2012 Ort Augsburg, Deutschlannd Weitere Informationen www.renexpo.de

next_room

Bauwerke Zeitgenössische Architektur mit Anspruch. Akteure. Kalender. Bibliothek. Zeitschriften. Awards. Themen. Bestens vernetzt.

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→ nextroom.at

Im Bereich der Energieeffizienz von Gebäuden steckt ein enormes Innovationspotenzial. In den letzten Jahren rücken deshalb auch verstärkt EnergiePlusGebäude in den Fokus, die das Haus zum Kraftwerk machen: Sie produzieren mehr Energie, als seine Bewohner verbrauchen. Diese und weitere innovative Gebäudekonzepte betrachtet die 13. RENEXPO®, Internationale Energiemesse und Kongress. Zukunftsweisende Ansätze verfolgen das Ziel, Gebäude vom reinen Verbraucher zu einem Energielieferanten zu machen, beispielsweise mit so genannten EnergiePlusHäusern: Die benötigte Energie für Heizung oder Warmwasser wird im oder am Haus selbst erzeugt, meist durch Solaranlagen. Gebäude mit Energieüberschuss können dann andere Gebäude versorgen, die auf eine Zulieferung angewiesen sind. Mit dem Projekt „Effizienzhaus Plus“ in Berlin hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ein wichtiges Zeichen gesetzt. Was es mit der Entwicklung von EnergiePlusHäusern auf sich hat und wie die Zukunft aussieht, wird im 1. Workshop EnergiePlusHaus im Rahmen der RENEXPO® erläutert. Alternative Definitionen und Konzepte zur Planung von EnergiePlusGebäuden stehen hier zur Diskussion. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf innovativen Technologien und realisierten Projekten. Vorteil für wettbewerbe-Leser Das architekturjournal wettbewerbe ist Medienpartner der RENEXPO®. Daher haben seine Leserinnen und Leser die Möglichkeit, zum ermäßigten Tarif an den Kongressen der Messe teilzunehmen: Einfach online unter www. renexpo.de anmelden und folgenden Code angeben: REN12W. Die Ermäßigung wird automatisch gewährt.

2012Juni magazin-city.at

Der DC Tower 1 wird Österreichs höchstes Gebäude. WED

BOOKINIST.

Nordwestbahnhof

Nils Holger Moormann GmbH

enf Architekten

Wohnen im Kleingarten. SEG

Reservegärten der Stadt Wien MA 53

Hafencity Hamburg www.mediaserver.hamburg.de/T.Hampel

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PLATTFORM FÜR DEN KREATIVEN WETTBEWERB DIEDIEPLATTFORM FÜR DEN KREATIVEN WETTBEWERB Wettbewerbe sind eine Herausforderung zu außergewöhnlichen Leistungen. Seit 1977 dokumentiert das Architekturjournal wettbewerbe den Beitrag der österreichischen Architekten zur Baukultur und zur Qualität, die den Wettbewerb zur Grundlage hat.

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Das Architekturjournal wettbewerbe berichtet aber auch über realisierte dokumentiert das Architekturjournal wettbewerbe den Beitrag der österreichischen Projekte, Trends und Innovationen auf dem Gebiet des Bauens und der BauArchitekten Baukultur und zur Qualität,mitdieArchitektur, den Wettbewerb Grundlage hat. stoffe sowie über zur Themen in Zusammenhang Bauen,zurNachhaltigkeit, Energieeffizienz, Facility Management. ail: via e-M .at Das Architekturjournal wettbewerbe berichtet aber auch über realisierte hmann o b @ o ab

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Oktober 2009 1. Preis Planungszeit Jänner bis September 2010 Bauzeit Dezember 2010 bis April 2012 Eröffnung Mai 2012 Projektdaten

Lageplanmit seinem 8.200 m2 und einen Platz Wien im Jahr 1882. der Stadt kommt Das Wiener Rathaus Bruttofläche 6.918 2 Es dominiert 44 Ehrengrab ischen Hauptwerk seinemmarchitekton steht seit 140 Jahren. Namen. BebauteAn Fläche 5.657 m2und Architekturführer vorbei. Das Wiener Rathaus das Produkt eines hinter ihm und ist Reise-, FremdenZiel des Entwurfs war Außenfläche den Platz vor und der Kölner kein 849 m2 es, das Thema der rbs. Sein Gewinner, Weltausstellung – The living Ocean internationalen Wettbewe gefragt and Coast – auf vielschicht mit der Prämie– dicke HautWeise von Schmidt, mag Baues ige Heute wie damals zu verkörpern geArchitekt Friedrich des prämierten glücklich und für die Besucher hat sich das Bild wohl nur anfänglich erfahrbar zu machen. als Für die Nachwelt Gebäude verantwortungsvolle rung seines Entwurfs dass das Der es ist ein Glück,lichen Umgang mit natürdas neugotische Gebäude und t obwohl allen Denn eingepräg nicht Ressource wesen sein. n sollte Los widerfährt ten in diesem Stil tatsächlich noch steht. Dieses Umsetzun eines „Ab- auch in der architektonischen g seinen Niedersch eines der ersten Profanbau tes Beispiel viel Zores ein. überhaupt Sieg der Berühmtes lag finden. Standort . ihm brachte Pavillons istnhof. des Wettbewerbssiegern errichtet worden ist, neueging Hauptbah eine1911 Promenade in einem Stuttgarterindustrielle ehemaligen rbs riss-Siegers“ ist der Wettbewe n Hafenbeck eines Sieger en. Nach der Weltausste noch alswird nnung llung e der Paul Bonatz’ Entwurf das Gebäude weiterhin Ehrengrab und Platzbene alen später fielen die Seitentrakt Joseph einen internation s eine Attraktion für Einheimische und Touristen hervor, doch 100 Jahr wenigsten 1868 ließ Kaiser Franz Glacis bleiben. Das hat der Architekt rb zur Verbauung des Spitzhacke zum Opfer. Architekturwettbewe entstand. Gleichmiterleben müssen. Wiener Ringstraße persönlich nicht mehr te, ist ausschreiben – die Felder Architekten beschäftig Bürgermeister Cajetan Was vor hundert Jahren Haut haben, zeitig suchte der Wiener rb Ideen Man muss eine dicke internationalen Wettbewe heute nicht anders. der Wettbewerb ebenfalls über einen (das Alte Rathaus in Einreichprozess zum den nur Rathauses des nicht n. um für den Neubau , schließlich kaauch dessen Nachwehe zu klein geworden durchzustehen, sondern und selbst ein Wien), Wipplingerstraße war rbsteilnahme zehrt Vorstädte zur Gemeinde Denn eine Wettbewe men zu der Zeit etliche lange nichts. Schmidt lieferte. ReGewinn heißt noch die ihm Friedrich von lange – erster Schritt zur möglichen den Sieg dauerte nicht „Es ist ein Beginn, ein ch Architekt Boris Schmidts Freude über en: Nicht wie ursprüngli , sagt der in Wien arbeitende führt ihn da begannen die Änderung r sollte das alisierung“ internationale Tätigkeit Stadtpark gegenübe Podrecca. Selbst seine geplant dem buschigen des Wiener der Machbarkeit. Denn Wunsch Grenzen auf die an sondern und sein Büro Wettbewerben Neue Rathaus stehen, Flegelwiese, dem Ressourcen, um an der so genannten ein Büro braucht die finanzibetrifft Vier Bürgermeisters auf Das Glacis. r n zu können. tz des Josefstädte überhaupt teilnehme ehemaligen Exerzierpla legung he Kapazitäten. erfolgte dann die Grundstein elle, zeitliche und menschlic Jahre später, 1872, Und Bau zehn Jahre dauerte. des Rathauses, dessen für ung, Unbehagen ng waren die Reaktionen Freude, Ernüchter Podrecca selbst nach Fertigstellu „GotiAteliers wie jenes von alles andere als erfreulich: Selbst für etablierte Ideen zu Friedrich von Schmidt ste. Trotz eine Herausforderung, war noch das Glimpflich ist es immer wieder Tod ein sche Beamtenburg“ Schöpfer nach seinem der erhielt aller Schikanen

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Kinetische Fassade Die beweglichen Fassadenla mellen regeln tagsüber den Lichteinfall im Foyer und in der Best Practice Area. Einzeln angesteue rt ermöglichen sie durch versetztes Öffnen und Schließen eine Choreographie von wellenartigen Mustern auf der gesamten Länge des Gebäudes. Nach Sonnenuntergang wird der visuelle Effekt der Öffnung durch LEDs verstärkt. Das bionische Prinzip erzeugt einen konsistent en Effekt: Geometrie , Materialeigenschaften, Öffnungsw inkel und Licht greifen naht-

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Jurybegrün dung: Das Projek t spielt als einziges mit den Krimm der Haup ler Wasse tattraktion rfällen. Es dem die Gebä , ist das einzig udeachse e Projekt, ist. Durch zu den Wasse bei die Situie rfällen gerich rung des Besucher tet Gebäudes eine klar erken entsteht für Gebäude nbare Eintri den sich ihm in ttssituation den Weg cher einge stellt. So wird , da das laden, das der BesuGebäude situierte Infras zu betreten truktur von und die gut zu nutzen. Shop , Info-P Durch die oint und kompakte Cafeteria struktur ist Anordnung der der Infrazu den ande personaleffizienteste Betrieb im ren Objek ten mögl Vergleich Die gewä ich. hlte Form ensprache ständigen führt zu einer Identität des eigen Gebäudes, hohen Wied welches einen ererkennun gswert erreic Detaillierun g des Projek hen kann. In der tes wird jedoc Augenmer k auf die Mate h besonderes Gebäudeh rialität und ülle zu legen die hinsichtlich sein. Die Lage Ausführung der der Durch des Projek sicht auf die hin zu unter tes ist WasserWun suchen. derWelt Eine

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hochkarätige Ausstell ung des Architekturbüros Dietrich І Untertri faller konnte Zumtob el für zwei seiner Standorte gewinnen. Helmut Dietrich und Much Untertrifaller, die in ihrer Generation zu den erfolgre ichsten Architek ten Vorarlbergs zählen, präsentieren in ihrer Ausstellung „Bauen Öffnungszeiten im Kontext“ einen Streifzug durch Montag bis Donnerst ihre ag 9 bis Werke. Nach dem Zumtobel Lichtfor 17 Uhr, Freitag 9 bis 15 Uhr um in Wien wander t die Ausstellung nun in das Zumtob el Lichtzentrum nach Weitere Informati onen Prag. Die Baukunst von T: +420 (266) 782 200 Dietrich І Untertri faller entwickelt sich [email protected] stets aus dem Kontext m heraus. Dabei setzen die Architekten städtebauliche Zeichen, die sich Festspielhaus Bregenz, gleich2006 von Dietrich zeitig respektvoll I Untertrifaller. in die Landsch aft und Umgebungsstru ktur eingliedern. In der Wanderausstellu ng zeigen sie ihre wichtigsten Werke: So werden unter anderem Modelle aus Bildung, Kultur, Wohnen/Hotel, Gewerbe und Einfamil ienhäuser vorgeste llt. Die verschie denen Projekte werden zum Teil über Modelle und diverse Fotostre cken anschaulich präsentiert. Einleiten de Texttafeln, detaillierte Schnittz eichnungen und eine Bildschirmpräse ntation runden das Gesamtkonzept ab. 16. März bis 29.

April 2011

Ort

Lichtzentrum Prag

Jankovcova 2 170 00 Praha 7

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Dienstag bis Freitag 14 bis 17 Uhr, Samstag 11 bis 17 Uhr

Fotos: Bruno Klomfar

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Öffnungszeiten

Architektur Die Architektur des Pavillons sollte das EXPO-Thema mit räumlichen und atmosphärischen Mitteln begreifbar und erlebbar machen. Das zweifache Erleben Meeres als endlose56 des Oberfläche und im eingetauchten Zustand als Tiefe inspirierte das Entwurfskonzept Ausstellungskörper. für die Kontinuierliche Flächen verdrehen sich von vertikalen Zylindern zu horizontal en Ebenen und generieren dabei zwei unterschiedliche Ausstellungsbereiche. Kontinuier liche Übergänge zwischen Gegensätzen prägen auch die äußere Erscheinun Pavillons. Zum Meer g des hin gewandt erzeugt die dichte Anordnung der Betonkörp er eine neue mäandern Küstenlinie. Vom Land de aus betrachtet erscheint das Gebäude als begehbare künstliche Fassadenschn Landschaft mit geschwungenen Wegen itt und Aussichtpl attformen. Das Dach wiederum verwande lt sich in die Lamellen kinetischen Fassade. der

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Marktstraße 33 6850 Dornbirn

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Generalunternehmer: Hyundai Construction, Süd-Korea Kinetische Fassade: Ojoo, Seoul,

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Licht: podpod, Wien Licht CD phase: Bitzro, Seoul Landschaft: Soltos, Seoul

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Jan Cremers, Stuttgart Statik: Brandstätter ZT, Salzburg Statik CD Phase: Jeon and Partners,

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Team: Lukas Galehr, Christoph Treberspurg, Alice Mayer, Victorie Senesova, Alex Matl, Karin Dobbler, Kathrin Dörfler, Raimund Krenmüller Lokaler Partner: dmp, Seoul Lokale Vertretung: Ralf Zabl

bt Konsulenten n – Imme r gelo Kinetische Fassade: senKnippers Helbig Imme r umst rItte Wett beWe rbs(u n)We Advanced Engineering Ige , Stuttgart Klima: Transsolar, Stuttgart Das tIefg rünD ur. Klima(Wettbewerbsphas e): In Der arch Itekt

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