Beratungsangebote im Rahmen von Suchtprävention

January 17, 2018 | Author: Anonymous | Category: Sozialwissenschaften
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Inhaltsverzeichnis

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1. Leitgedanken 1 2. Prozessbeschreibung 2- 8 3. Rahmenbedingungen 9-13 - Der Stadtteil 9-10 - Die Schule in ihrem sozialen Umfeld 10 - Räumliche Bedingungen und Ausstattung 11 - Schulform/Aufbau der Tümpelgarten-Schule 12 - Aktuelle Zahlen 12-13 - Zwei Besonderheiten 13 4. Schulstufenübergreifende Erziehungs- und Bildungsarbeit 14-24 - Zusammenarbeit mit Schulen 14 - Schullaufbahnberatung 15 - Beratungsangebote im Rahmen der Suchtprävention 16 - Soziale Gruppenarbeit 16 - Klassenfahrten 17 - Unterricht an außerschulischen Lernorten und außerunterrichtliche Aktivitäten 17 - Sportereignisse und Wettbewerbe 17-18 - Projektwoche 18 - Buchwoche 18 - Basare 18 - Kleine Klassen 19 - Selbständiges Arbeiten und Methodencurriculum 19-21 - Medienkonzept an der Tümpelgarten-Schule 22 - Fortbildungen 22-24 5. Grundschule 25-34 - Einschulung an der Tümpelgarten-Schule 25 - Einschulungsverfahren 26-27 - Bewegung 27 - Vorklasse 27-28 - Kleinklasse für Erziehungshilfe 28 - Horte 29 - Übergang aus Klasse 4 29 - Förderung 29-30 - Förderbedarf 30-31 - Gewaltprävention 31 - Medienkonzept/Neue Medien in der Grundschule 31-33 - Computerqualifikation und soziale Kompetenzen Coach-Projekt 34 6. Sekundarbereich 35-54 - Förderstufe 35-38 - Haupt- und Realschule 38 - Deutsch für Seiteneinsteiger 39 - Theater/Musik-AG Jhg. 7 39 - Wahlpflichtunterricht 40 - Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit 40-41 - Zusammenarbeit mit Betrieben 41-44 - Berufsfindungsklassen in den Schuljahren 04/05 und 05/06 44-53 - SchuB-Klassen 53-54 7. Anhang - Fortbildungsplanung Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

1.

Leitgedanken

„Jede Jugend zeigt der Gesellschaft das Bild ihrer eigenen Zukunft“ (Oskar Negt)

Die Tümpelgarten-Schule ist Grundschule mit Förderstufe, Haupt- und Realschule. Unsere Schülerinnen und Schüler kommen aus den unterschiedlichsten Kulturen. -

Wir legen deshalb besonderen Wert auf Integration, auf gegenseitige Achtung und Anerkennung, auf Toleranz.

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Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler zu demokratischer Handlungskompetenz erziehen. Sie sollen Schule als Ort demokratischen Handelns erleben.

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Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Schülerinnen und Schüler für ihre berufliche, persönliche und soziale Zukunft zu qualifizieren. Im Mittelpunkt steht dabei die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen mit dem Ziel, stereotype geschlechtsspezifische Rollenzuweisungen abzubauen.

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Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler zur Eigenverantwortung erziehen und sie sollen selbständiges Lernen lernen.

-

Die Schule bietet unseren Schülerinnen und Schülern einen überschaubaren Erfahrungsraum, sie ist ein wichtiger Ort des Lernens und Lebens im Stadtteil.

2.

Prozess der Schulprogrammentwicklung

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

1

Oktober 1996

Nach der Pädagogischen Konferenz vom 7. Oktober 1996 hat sich eine Projektgruppe als freiwillige Gruppe aufgrund der Aufgabenstellung „Erarbeitung eines pädagogischen Programms der Tümpelgarten-Schule“ gebildet. Als erste Tätigkeit hat die Gruppe die Schulordnung und Faltblätter über die Schule und die Bildungsgänge an der Schule erarbeitet und durch die Gesamtkonferenz im März 1997 verabschieden lassen.

Januar 1997

Die freiwillige Arbeitgruppe hat sich nach den ersten Tätigkeiten auf die Aufgabe „Schulprogramm“ festgelegt. Seit Mai 1997 trifft sich die Gruppe mindestens einmal pro Monat. Mit Hilfe der Übung „Was ist ein gutes Schulprogramm“ wurde ein Projektgruppenkonsens herausgefiltert und durch die Gesamtkonferenz bestätigt. Ein gutes Schulprogramm - gilt als anerkannte Arbeitsbasis für die ganze Schule - überzeugt als konkrete Vision der eigenen Schule mit dazugehörigen Umsetzungsideen - bietet ein zusammenhängendes Bild von pädagogischer Arbeit an der Schule - enthält/repräsentiert den Leitfaden für die Weiterentwicklung der eigener Schule - formuliert Standards für die Qualität der eigenen pädagogischen Arbeit

Juni 1997

Als Pilotschule hat sich die Tümpelgarten-Schule ohne vorheriges Gesamtkonferenzdatum beworben. Nachdem erst im Mai 1997 feststand, dass die Schule in das „Programm“ aufgenommen wird, wurde ein Votum der Schulkonferenz im Juni 1997 (einstimmig dafür) zum Pilotprojekt eingeholt. Die Gesamtkonferenz hat dann am 17. November 1997 ohne Gegenstimme bei fünf Enthaltungen zugestimmt, dass die Tümpelgarten-Schule am Projekt „Schulprogramm“ als Pilotschule teilnimmt. Gleichzeitig hat die Gesamtkonferenz der Projektgruppe den Auftrag erteilt, die Erarbeitung eines Schulprogramms zu koordinieren. Der Schulelternbeirat und die SV wurden an allen entscheidenden Stellen immer informiert und zur Mitarbeit aufgefordert. Beide Gremien waren meist an Gesamtkonferenzen anwesend, es war ihnen aber nicht möglich, am Prozess mitzuarbeiten.

Oktober 1997

Für den schulinternen Prozess einigte man sich nach einer Fortbildung im Oktober 1997 auf die vorrangige Aufgabe, Schritte zur Verbesserung der Kommunikationskultur einzuleiten. Daneben hat sich die Projektgruppe immer wieder

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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der gemeinsamen Herausforderung „Überwindung von Widerständen im Kollegium gegenüber Veränderungen“ versichert. Dazu wurde auch die Prozessspiegelung von außen durch Mitarbeiter der Gemeindeberatung genutzt, gleichzeitig diente sie der Rollenklärung und wurde von allen Projektgruppenmitgliedern als positives Ereignis gesehen. - Dem möglichen Vorwurf mangelnder Information wurde durch Offenlegung aller Diskussionsstände in einer eigenen Wandzeitung mit festem Platz im Lehrerzimmer von Anfang an begegnet. - Veröffentlichte Inhalte wurden durch Gesamtkonferenzbeschluss bestätigt: Schulordnung, Faltblätter, PositivNegativ-Bilanz zu IST und SOLL, Statements zum Schulprogramm. - Um keine abgehobene „Innengruppe“ entstehen zu lassen, waren Projektgruppensitzungen öffentlich, Ter-mine wurden stets an der Wandzeitung veröffentlicht. Schulelternbeirat, SV und Schulkonferenz wurden durch Aufnahme des Schulprogramms in die Tagesordnung der jeweiligen Sitzungen dieser Gremien einbezogen. November 1997

Die Gesamtkonferenz beschließt mit 5 Enthaltungen ohne Gegenstimmen die Teilnahme der TGS am Projekt Schulprogramm als Pilotschule.

März 1998

Weiterarbeit der Gesamtkonferenz an Bausteinen zum Schulprogramm. Insbesondere Rückkoppelung des Gruppensprechers mit der Gesamtkonferenz. (Sein Bericht vom Treffen mit den übrigen Pilotschulen.)

September 1998

Ein Tagesordnungspunkt der Gesamtkonferenz im September 1998 ist die Weiterarbeit an einzelnen Textbausteinen zum Schulprogramm. Die Gruppenmitglieder haben die Tagesordnungspunkte für die Gesamtkonferenz vorbereitet und von Kollegen/Kolleginnen die Textbausteine eingefordert.

Dezember 1998

Ausformulierung des „IST-Zustandes“. Beginn der Beschlüsse zur endgültigen Formulierung der bis dahin vorliegenden Textbausteine.

März – Dezember 1999

In jeder Gesamtkonferenz im Jahr 1999 gibt es einen 30minütigen Tagesordnungspunkt zur Beratung und eventuellen Beschlussfassung von Konferenzvorlagen zum Schulprogramm.

Februar 2000

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Pädagogische Gesamtkonferenz zur Frage des weiteren Bestandes der Förderstufe an der Tümpelgarten-Schule. Beschlussfassung zur Beibehaltung der Förderstufe und Verankerung im Schulprogramm nach einer Bestandsaufnahme und Überarbeitung der pädagogischen Schwer-

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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punkte. September 2000

Beratung und Beschlussfassung auf der Gesamtkonferenz zu den Textbausteinen für das Schulprogramm, insbesondere auch zur Förderstufe. Die Gremien SV, Schulelternbeirat und Schulkonferenz sind in den Prozess involviert, da Vertreter an den jeweiligen Gesamtkonferenzen teilnehmen.

November 2000

Wesentliche Fragen zur Grundschule werden bei dieser Gesamtkonferenz an die Grundstufenkonferenz delegiert; u. a. die Fragen - Freiarbeit als Prinzip ab Klasse 2 - Leistungen fördern und fordern - Optimierung des Einschulungsverfahrens

Dezember 2000

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November 2001

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Dezember 2001

Die Gesamtkonferenz stimmt bei acht Enthaltungen und zwei Gegenstimmen dem Textbaustein „Medienkonzept an der Tümpelgarten-Schule“ zu. Ebenso der Aufnahme dieses Konzeptes in das Schulprogramm.

März 2002

Die Gesamtkonferenz beschließt die vorliegende Ausarbeitung des Schulprogramms, um einige Bausteine zu erweitern. Die früheren Texte bei Bedarf zu überarbeiten und eine Lay-out Gruppe mit der Gestaltung des Schulprogramms zu beauftragen.

Beratung und Beschlussfassung der Gesamtkonferenz in einem 30-minütigen Tagesordnungspunkt- Baustein „Suchtprävention“ für das Schulprogramm Zu der im März 1999 beschlossenen Arbeit am Leitbild wurde von der zuständigen Arbeitsgruppe eine Präambel als Textbaustein vorgelegt. Von der Gesamtkonferenz wurde dieser Text nicht bearbeitet und nicht beschlossen. Nach längerer Prozesspause Weiterarbeit an den Bausteinen, insbesondere zum Konzept der Förderstufe, mit den jeweiligen Beschlüssen.

Die Tümpelgarten-Schule nahm als Pilotschule im Prozess der Schulprogrammerarbeitung Angebote des Hessischen Landesinstituts für Pädagogik (HeLP) wahr. Durch Außenspiegelung über mehr als ein Jahr wurde der anfängliche Prozess begleitet und die Projektgruppe/Steuergruppe erhielt hilfreiche Unterstützung. Die ersten Ergebnisse der Pilotschulen des Main-Kinzig-Kreises wurden im Jahr 1999 von der Regionalstelle des Hessischen Landesinstituts für Pädagogik publiziert. In der Broschüre „Auf dem Weg zum Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Schulprogramm“ ist u. a. auch der bis dahin abgelaufene Prozess an der TümpelgartenSchule veröffentlicht. Durch persönliche Schwerpunktsetzung änderte sich im Zeitraum 10/1996 bis 3/2002 die Zusammensetzung der Steuergruppe/Projektgruppe mehrmals. Diese Änderungen wurden stets mit der Gesamtkonferenz kommuniziert und im Lehrerzimmer veröffentlicht. Das Kollegium unterstützt auch weiterhin die Arbeit der Steuergruppe, damit begonnene und zukünftige Bausteine im Schulprogramm verankert werden können. Dabei ist die Gruppe jederzeit offen für neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte). Termine und Inhalte der Arbeit werden rechtzeitig veröffentlicht. Da die Inhalte für zukünftige Arbeitsschwerpunkte nicht von vornherein geregelt werden können und sollen, wird es einen ständigen Veränderungsprozess geben, der sich nach Einbeziehung und Zustimmung aller Gremien im Schulprogramm wiederspiegeln wird. Das Schulprogramm der Tümpelgarten-Schule wird sich nach Bilanzierung und interner und externer Evaluation ggf. verändern. Es ist offen für neue pädagogische Initiativen, damit sich die Schule weiterentwickeln und verbessern kann. Das Schulprogramm der Tümpelgarten-Schule ist die Arbeitsgrundlage für das Kollegium, die Schulleitung und die Schulgemeinde. Es wird – wie in der Prozessbeschreibung dokumentiert – ständig diskutiert und die Weiterentwicklung der Schule wird beschrieben. Alle Veränderungen ab September 2002 sind kursiv geschrieben, um die Fortschreibung gegenüber der 1. Ausgabe herauszustellen.

Prozessbeschreibung (Fortschreibung) Die Arbeit am Schulprogramm wurde – wie oben beschrieben- fortgesetzt. Die Steuergruppe/Projektgruppe war jederzeit für neue Mitglieder offen und es zeigt sich, dass sich die ständige Mitarbeit von zwei Schulleitungsmitgliedern in dieser Gruppe bewährt hat. Die Mitarbeit der Eltern und Schüler war „Schulelternbeirat“ und in der „Schulkonferenz“ gesichert und die Arbeit der Steuergruppe wurde und wird von den Gremien aktiv und positiv unterstützt. Die Mitglieder des Schulelternbeirates und der SV, sowie die Vertreter der Eltern der Schulkonferenz nahmen regelmäßig an den Gesamtkonferenzen teil. Die Tümpelgartenschule feierte im Jahr 2004 ihr vierzigjähriges Jubiläum mit mehreren Großveranstaltungen. Die Arbeit am Schulprogramm hatte in dieser Zeit nicht die erste Priorität. September 2002

die Gesamtkonferenz beschließt bei einer Gegenstimme zwei Bausteine: - das Coachprojekt in der Grundstufe und in der Förderstufe; (Projekt zur Förderung der Lesekompetenz) - Ende September stimmt der SEB zu; - die Schulkonferenz stimmt dem Baustein in der Sitzung vom 30.04.2003 einstimmig zu

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Oktober 2002

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Zustimmung zum Schulprogramm durch das Staatl. Schulamt; in der Rubrik „Beratungsbedarf“ wird auf einen Hinweis verzichtet; ein Beratungsangebot an die Schule erging nicht;

April 2003

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die Grundstufenkonferenz als Teilkonferenz der Gesamtkonferenz spricht sich mehrheitlich für die Konzeption „Neue Wege“, ein Betreuungskonzept für Grundschüler aus

Mai 2003

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Der Schulelternbeirat unterstützt mit großer Mehrheit das Konzept „Neue Wege der Schülerbetreuung“

Oktober 2003

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Mitglieder der Schulprogrammgruppe informieren die Gesamtkonferenz über die Arbeit an einem Förderkonzept für die Grundstufe und die Förderstufe und das Konzept zur Einrichtung von Berufsfindungsklassen/Berufsförderklassen an der TGS

Dezember 2003

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die Gesamtkonferenz stimmt mit großer Mehrheit nach intensiver Diskussion den in der GK vom Oktober vorgestellten Bausteinen zu

Januar 2004

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Der Schulelternbeirat diskutiert die vorgestellten Bausteine und begrüßt ausdrücklich die Weiterentwicklung. Den Bausteinen wird zugestimmt. Auch die Schulkonferenz schließt sich dem Votum in der Sitzung am 05. Mai 2004 an.

März 2004

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Konzeptvorstellung „Medienfortbildung“ schulinterne Fortbildung

Juni 2004

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ohne Gegenstimmen wird die schulinterne „Medienfortbildung“ in der GK beschlossen

Juli 2004

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die Elternvertreter im Schulelternbeirat stimmen dem Konzept zu im November 2004 gibt auch die Schulkonferenz ihr einstimmiges Votum ab

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Dezember 2004

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Die schulinterne intensive Diskussion zur Bestandssicherung und Weiterentwicklung der Förderstufe und damit verbunden die Einrichtung von 2 Realschulklassen ab dem 7. Jahrgang auf Dauer spiegelt sich im Antrag auf Einführung der „Pädagogischen Mittagsbetreuung“ in der Förderstufe ab dem Schuljahr 2005/2006 und der Einrichtung einer Schwerpunktklasse „IT-Klasse“ ebenfalls ab dem Schuljahr 2005/06 wieder. Die Gesamtkonferenz stimmt der Einrichtung der

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Schwerpunktklasse „IT“ ab dem 5. Jahrgang im Rahmen der Förderstufe und der Verankerung im Schulprogramm ohne Gegenstimmen zu. Ebenfalls im Dezember tagt noch der Schulelternbeirat und stimmt der Einrichtung zu. Die Schulkonferenz beschließt ebenfalls ohne Gegenstimmen diesen Baustein.

März 2005

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Bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen spricht sich die Gesamtkonferenz für den Antrag an das HKM und den Schulträger auf „Pädagogische Mittagsbetreuung“ aus.

Juni 2005

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In dieser Sitzung des SEB wird die Zustimmung für den Antrag erteilt. Auch die Schulkonferenz beschließt in ihrer Sitzung, dem Antrag zu zustimmen.

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Juni 2005

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Auf der Gesamtkonferenz berichtet die Steuergruppe über den aktuellen Stand der Arbeit am Schulprogramm und bittet weitere Kollegen, die Arbeit zu unterstützen. Insbesondere soll am Fortbildungsplan für die Umsetzung der strategischen Ziele gearbeitet werden.

September 2005

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Antrag auf Verlängerung des Abgabezeitpunkts des Schulprogramms

Oktober 2005

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Die Anfang Oktober stattfindende GK beschließt mit großer Mehrheit die von den Arbeitsgruppen vorgelegte Fortbildungsplanung für die Grundstufe und die Sekundarstufe im Rahmen der Fortschreibung des Schulprogramms. Im Mittelpunkt der Fortbildungsplanung steht die Realisierung der „Strategischen Ziele 1-3“ Der vorgelegte Baustein zum Schulprogramm „Methodencurriculum“ wird nach geringfügigen Änderungen mehrheitlich genehmigt. Mitte Oktober reicht die Schule den Fortbildungsplan dem Staatlichen Schulamt ein.

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November 2005

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In der letzten Schulkonferenz im Jahr 2005 stimmt das Gremium dem Baustein „Methodencurriculum“ und der erarbeiteten Fortbildungsplanung einstimmig zu.

Dezember 2005

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Die verabschiedete Fortbildungsplanung und die strategischen Ziele 1 -3 werden in der GK erneut diskutiert. Das Medienkonzept für die Grundschule wird vorgestellt und . verabschiedet, ebenso der Baustein zum Schnuppertag und Kennenlerntag für die neuen ersten Klassen.

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Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Januar 2006

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Februar 2006

3.

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In seiner ersten Sitzung im neuen Jahr werden die Bausteine für die Grundstufe diskutiert und der SEB stimmt diesen zu. Ebenso wird das gesamte fortgeschriebene Schulprogramm erörtert und nach einigen Änderungen einstimmig verabschiedet. Die Anfang Februar tagende Schulkonferenz der Tümpelgarten-Schule stimmt dem vorgelegten Schulprogramm zu.

Rahmenbedingungen

Der Stadtteil Die Tümpelgarten-Schule liegt im Osten von Hanau, in der Südhälfte des Stadtteils Tümpelgarten. Das Areal ist begrenzt nach Westen und Süden von der Eisenbahn und der Kinzig, nach Norden und Osten von der Autobahn und dem Lamboywald bzw. der Bulau (Wald). Durch diese natürlichen Grenzen stellt sich das Lamboy-Viertel verhältnismäßig geschlossen dar.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Der nördliche Teil ist von den dort angesiedelten Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben geprägt (Industriegebiet Nord), der südliche Teil ist nahezu Wohngebiet. Zwei amerikanische Kasernen werden noch militärisch genutzt, je eine auf beiden Seiten der Lamboystraße, die den Stadtteil von Osten nach Westen verlaufend teilt. Im Stadtteil gab es gravierende Veränderungen, die sich im einzelnen über einige Jahre hingezogen haben. Das Gelände einer ehemaligen Kaserne (südlich) ist mit Ein- und Mehrfamilienhäusern bebaut, die ehemaligen Kasernen werden als Büroräume, Schulungsräume der Volkshochschule und als Kindergarten genutzt. Ein Gebäude wird im sechsten Jahr als Dependance der Tümpelgarten-Schule genutzt. Hier ist die Grundschule mit Vorklasse auf Wunsch des Schulträgers untergebracht. -

-

Eine ehemalige Kaserne (nördlich) wurde zum Schulzentrum Hessen-Homburg umgebaut. Hier werden ab 1. August 2004 die Schülerinnen und Schüler der Eberhardschule Hanau und der Schule am Schlossplatz unterrichtet. Die beiden ehemaligen Haupt- und Realschulen der Innenstadt werden nun als eine Schule geführt. Die ehemalige Kaserne der Bereitschaftspolizei wird für andere Einrichtungen der Öffentlichen Hand (Polizeistation u. ä.) genutzt. In die anderen ehemaligen Kasernenbauten sind das technische Rathaus, das Staatliche Schulamt und das Studienseminar eingezogen. Die Landesgartenschau 2003 hatte einen ihrer Schwerpunkte hier im Stadtteil. Die Lamboystraße ist stellenweise als breite Einfallstraße rückgebaut worden. Im Rahmen der sozialen Stadterneuerung wird ein Teil des nördlichen Areals saniert.

Im südlichen Teil gibt es eine gemischte Wohnbebauung „im Grünen“, Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, 3-4 geschossige Wohnblocks und 3 Hochhaus-Standorte. Im nördlichen Teil liegen das Industriegebiet, Wohnblöcke und ein Wohnturmghetto, kaum Einfamilienhäuser. In den kommenden Jahren wird sich der Stadtteil Lamboy/Tümpelgarten städtebaulich weiter entwickeln. Die Räumung der beiden noch genutzten Kasernen und des Geländes der amerikanischen Streitkräfte ist für die kommenden fünf Jahre angedacht. Mit dem endgültigen Abzug der Amerikaner werden dann auch viele jetzt noch von ihnen genutzte Wohnblocks und Wohnungen an Hanauer Bürger vermietet werden können. Ein Teil der freiwerdenden Flächen soll für den Bau von Eigenheimen und Mehrfamilienhäuser genutzt werden. Damit wird sich der Zuzug von weiteren Familien in den Stadtteil fortsetzen und die Tümpelgarten-Schule wird voraussichtlich ihren Haupt- und Realschulbereich weiter ausbauen müssen, um den Kindern und Jugendlichen eine wohnortnahe Schule anbieten zu können.

Die Schule in ihrem sozialen Umfeld Die Tümpelgarten-Schule ist eine Grundschule mit Förderstufe, Haupt- und Realschule. Im Stadtteil wohnen rund 11.500 Einwohner, davon sind 24 % Kinder und Jugendliche. Rund 54 % dieser Kinder und Jugendlichen sind ausländischer Herkunft. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Die Wohnbelegungsdichte ist in diesem Stadtteil am höchsten von ganz Hanau. Der Anteil der allein erziehenden Mütter und Väter beträgt 26 % (der höchste in Hanau). Im Stadtteil gibt es zwei Asylbewerberunterkünfte, eine Übergangsunterkunft für jüdische Emigranten und im Einzugsbereich auch ein Landfahrerplatz. Die Schule ist Stammschule für viele Wanderschüler. Viele Randgruppen wohnen hier: Aussiedler, Asylbewerber, Sinti und Roma, darunter auch fundamentalistisch geprägte Muslime. Die Situation eines Teils unserer Schülerinnen und Schüler ist geprägt von oft engen, überbelegten Wohnungen, Einelternfamilien, Abhängigkeit von Sozialhilfe oder der Arbeitslosigkeit Erwachsener. Einige Kinder leben in Familien, die bereits in der 3. Generation auf soziale Unterstützung angewiesen sind. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ohne deutsche Muttersprache ist in den letzten Jahren auf über 50 % gestiegen. Folge dieser Bedingungen sind auch gesundheitliche Defizite. Der Einzugsbereich der Schule fällt gemäß Erhebungen des Gesundheitsamtes bezogen auf kreis- und hessenweite Durchschnittswerte deutlich negativ aus dem Rahmen (z. B. Impfstatus, Motorik, Übergewicht auf Grund unausgewogener Ernährung). Die häufig anregungsarme familiäre Umgebung der Kinder korreliert mit hohem Fernsehkonsum. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen den sozialen Bedingungen und den Bildungsgängen: Im langjährigen Mittel sind 10 % der Schülerinnen und Schüler des 4. Jahrganges gymnasialgeeignet. Die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler sind einerseits mit der schulischen Situation zufrieden. Dies zeigt sich in den hohen Übergangsquoten in unsere Förderstufe (zwischen 60 % und 80 %). Andererseits sind sie kaum in der Lage bzw. dazu bereit, sich für die Schule zu engagieren. Einige Klassen in der Sekundarstufe haben keine gewählten Elternvertreter und an der Schulelternbeiratsarbeit beteiligen sich im Schnitt 20 % der Angesprochenen.

Räumliche Bedingungen und Ausstattung Die Schule liegt mitten in einem Wohngebiet. Sie hat auf einer Geländefläche von ca. 25.000 qm² 8 Gebäude, von denen 3 baulich miteinander verbunden sind. In 6 Gebäuden stehen 24 Klassenräume zur Verfügung, von denen je 4 eine separate Schülertoilette haben. Im Hauptgebäude sind die Schulverwaltung, drei Fachräume für Naturwissenschaften, drei für Arbeitslehre ( 1 Schulküche mit Essraum, der auch als Cafeteria für die pädagogische Mittagsbetreuung genutzt wird und 2 Werkräume), ein Musikraum und eine 120 qm² große Aula mit Bestuhlung für ca. 100 Personen und seit dem Schuljahr 2005/2006 ein zweiter Computerraum. Ein weiterer IT-Raum mit 16 Arbeitsplätzen befindet sich im B-Trakt. Die Ausstattung hier ist ebenfalls erneuert worden. Die Lehrküche der Tümpelgarten-Schule im Obergeschoss des Hauptgebäudes wurde im Jahr 2001 vom Förderverein der Schule grundsaniert, da sie noch den Stand von 1964 hatte und der Schulträger die finanziellen Mittel nicht aufbringen konnte. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Die naturwissenschaftliche Ausstattung und die Arbeitslehrematerialien und –geräte sind in den Fachräumen bzw. den benachbarten Sammlungs- und Werkstatträumen untergebracht. Zu Beginn des Schuljahres 2005/2006 wurde der Chemieraum grundsaniert. Auf dem Dach des Hauptgebäudes ist eine Photovoltaik-Anlage installiert (im Rahmen des Programms „Sonne online“), die maximal 1 KW ins Netz einspeist. Das 8. Gebäude ist die Schulturnhalle mit Feldfläche für eine Klasse. Der nicht bebaute Teil des Schulgeländes ist zu mehr als der Hälfte asphaltiert. Zwischen den Gebäuden gibt es Rasenflächen und unmittelbar an einigen Gebäuden und am Geländerand Buschreihen und Baumbestand. Auf den asphaltierten Teilen stehen 2 Tischtennisplatten, 2 Basketballkörbe und mehrere Sitzgelegenheiten. Auf einem der beiden Höfe ist zur Hälfte ein Übungsfeld für die einmal jährlich stattfindende Jugendverkehrsschule aufgemalt. Zur Ausstattung gehören ein Bolzplatz mit 2 Toren und angrenzenden Sitzgelegenheiten. Die Gebäude der Schule sind untereinander alle mit überdachten Gängen verbunden. In der Südostecke des Schulgeländes liegt der Schulgarten, der im Rahmen des 40-jährigen Schuljubiläums völlig neu gestaltet wurde. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt der Stadt Hanau und der Schule durchgeführt. Wegen der großen Raumnot stellte der Schulträger der Schule 1999 ein weiteres Gebäude mit 13 Klassenräumen auf dem ehemaligen Francois Gelände zur Verfügung. In der sanierten Kaserne werden auf Wunsch des Schulträgers die Grundschulklassen und die Vorklasse unterrichtet. Die Dependance liegt 5 Gehminuten vom Schulstandort entfernt. Schon jetzt zeichnet sich ein weiterer Raumbedarf für den zukünftigen Ausbau der Hauptund Realschule ab.

Schulform/Aufbau der Tümpelgarten-Schule Die Tümpelgarten-Schule ist eine VGFHR-Schule: Eine Vorklasse unter Leitung einer Sozialpädagogin ist der dreizügigen Grundstufe vorgeschaltet, in der eine Kleinklasse für Erziehungshilfe eingerichtet ist. Seit 1991 gibt es in den Jahrgängen 1-4 gemeinsamen Unterricht behinderter und nichtbehinderter Kinder, zur Zeit in den Jahrgängen 1-4. Die Vorklasse und die Jahrgänge 1-4 werden in der Dependance am Ulanenplatz unterrichtet. Diese räumliche Trennung führt zu organisatorischem Mehraufwand und je länger die Dependance besteht, auch zu einem Auseinanderleben des Kollegiums. Die Förderstufe hat zum Schuljahr 2005/2006 im 5. Jahrgang 4 Parallelklassen, eine davon ist die IT-Klasse, im 6. Jahrgang 3 Parallelklassen, der Hauptschulzweig ist zweizügig und seit dem Schuljahr 2004/2005 gibt es hier den besonderen Bildungsgang der SchuB-Klassen ( zwei Klassen im 8. Jahrgang, 2 Klasen im 9. Jahrgang). Der Realschulzweig wird seit 2004/2005 zweizügig geführt; zur Zeit sind nur noch der 9. und 10. Jahrgang der Realschule einzügig. Die im letzten Jahr begonnene Zweizügigkeit des Realschulzweiges wird in den Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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folgenden Schuljahren weiter fortgesetzt. Voraussetzung dafür ist auch eine entsprechende Schülerlenkung in der Stadt Hanau.

Aktuelle Zahlen Zur Zeit (Schuljahr 2005/2006) besuchen 726 Schülerinnen und Schüler die TümpelgartenSchule, davon 280 in der Primarstufe und Vorklasse, 177 in der Förderstufe, 154 in der Hauptschule (enthalten sind hier die vier SchuB-Klassen) und 115 in der Realschule. Die 36 Klassen werden von insgesamt 48 Kolleginnen und Kollegen unterrichtet, von denen 26 mit voller Stelle beschäftigt sind. 11 Personen sind zu uns für verschiedenste Arbeitsschwerpunkte abgeordnet und 2 Lehrerinnen arbeiten mit einem befristeten Arbeitsvertrag. Im Rahmen von Kooperationen mit den beruflichen Schulen ordnen wir 3 Lehrkräfte mit jeweils 4 Stunden und einmal mit 8 Stunden an diese Schulen ab. Drei Referendarinnen sind zur Zeit in der Grundschule . Die durchschnittliche Klassenstärke liegt insgesamt bei 20 Schülerinnen und Schülern, nach Stufen differenziert bei 22 in der Grundstufe, 25 in der Förderstufe, 17 in der Hauptschule und 19 in der Realschule. Aktuelle Schülerzahlen

726

Primarstufe und Vorklasse Förderstufe Hauptschule (inkl. 4 SchuB-Klassen) Realschule

Grundstufe SEK I -Förderstufe -Hauptschule -Realschule

20

280 177 154

Durchschnittliche Klassenstärke Grundstufe Förderstufe Hauptschule

115

Realschule

19

Schüler gesamt 280 446 177 154 115

Ausländerzahl 90 230 100 78 52

22 25 17

Ausländeranteil in % 32,26 % 51,57 % 56,50 % 50,65 % 45,22 %

Die 36 Klassen werden von LehrerInnen mit voller Stelle LehrerInnen Teilzeit

48 LehrerInnen unterrichtet 26 22

an die TGS abgeordnete LehrerInnen LehrerInnen mit befristetem Arbeitsvertrag Abordnungen von der TGS (Kooperation mit beruflichen Schulen) Referendarinnen in der Grundschule

11 2 (volle Stelle) 3 (mit insgesamt 16 Std.) 3

Zwei Besonderheiten Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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In der Grundstufe und in der Sekundarstufe findet Soziale Gruppenarbeit satt. In diesem Projekt werden im außerschulischen Rahmen Kinder und Jugendliche in Kleingruppen betreut. Die Gruppen treffen sich zweimal wöchentlich am Nachmittag. Sie werden von jeweils einer Lehrkraft der Tümpelgarten-Schule und einer Sozialpädagogin betreut, die der Soziale Dienst der Stadt Hanau beauftragt. Zur Zeit findet die Zusammenarbeit in der Grundund Sekundarstufe mit dem Verein „Sprungbrett“ statt. Ziel der Arbeit ist es, Verhaltens- und Leistungsdefizite der Schülerinnen und Schüler aufzuarbeiten, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, Gruppenfähigkeit zu fördern und soziale Problemlagen zu entschärfen. Erlebnispädagogische und themenzentrierte Einheiten bieten neue Erfahrungen, die durch gruppendynamische Prozesse und systemische Interventionen ergänzt und vertieft werden. Einzel- und Elterngespräch sind Bestandteil der Arbeit. Die mit der Durchführung beauftragte Lehrkraft hält Kontakt zu den Klassenlehrerinnen/-lehrern der betreuten Schülerinnen und Schüler (vgl. hierzu auch den Punkt: Soziale Gruppenarbeit). Ein weiteres Betreuungsangebot wird vom Internationalen Bund für Sozialarbeit an vier Nachmittagen in der Woche im Hauptgebäude der Tümpelgarten-Schule angeboten. Das Projekt „Jugendcafe´ FEGA“ hat seine Arbeit vor zwei Jahren aufgenommen und ist als offenes Angebot konzipiert.

4.

Schulstufenübergreifende Erziehungs- und Bildungsarbeit

Zusammenarbeit mit Schulen Die Tümpelgarten-Schule steht mit mehreren Schulen in unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen. Im Rahmen der SchuB-Klassen arbeiten wir mit der Eugen-Kaiser-Schule und der LudwigGeißler Schule, Berufliche Schulen in Hanau, zusammen. Schülerinnen und Schüler der SchuB-Klassen besuchen im ersten Jahr des besonderen Bildungsgangs freitags den Unterricht in der Eugen-Kaiser-Schule oder der Ludwig-Geisler-Schule. Sie werden dort in 4 verschiedenen Berufsfeldern jeweils ¼ Jahr pro Berufsfeld unterrichtet. Der Unterricht wird durch die Abordnung dreier Lehrpersonen im Umfang von 4 bzw. 8 Stunden von der Tümpelgarten-Schule an die Eugen-Kaiser-Schule bzw. Ludwig-Geisler-Schule begleitet. Diese Lehrkräfte sind in der EIBE-Maßnahme eingesetzt. EIBE ist ein Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt. Im Bereich der Übergänge von Klasse 4 nach Klasse 5 arbeiten wir mit den benachbarten Grundschulen zusammen. Seit dem Schuljahr 2005/06 bieten wir im November einen „Tag der offenen Tür“ an. Es gibt auch einen Schnuppertag für die Viertklassschülerinnen und schüler dieser Grundschulen an der Tümpelgarten-Schule. Dieser findet kurz nach den Weihnachtsferien zu einem Zeitpunkt statt, an dem auch Eltern teilnehmen können. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Jährlich konstituiert sich zur Vorbereitung und Durchführung der Schnuppertage eine neue Arbeitsgruppe aus Sekundarstufenlehrerinnen und der Förderstufenleitung, die die Konzeption überarbeiten und den veränderten Bedingungen anpassen. Nach ca. einem halben Schuljahr gibt es im 5. Schuljahr nach Bedarf eine Konferenz zusammen mit den früheren Klassenlehrerinnen des 4. Schuljahres der abgebenden Schulen. Im Rahmen sonderpädagogischer Beratungsverfahren arbeiten wir mit der Pedro-JungSchule, Förderschule in Hanau, zusammen. In regelmäßigen Dienstbesprechungen zwischen Schulleitung und den Beratungslehrerinnen/Beratungslehrern der Pedro-JungSchule wird das schulinterne Beratungsverfahren begleitet. In enger Zusammenarbeit wird bis zum 15. Januar eines Jahres auch festgelegt, welche Schülerinnen und Schüler der Tümpelgarten-Schule im laufenden Schuljahr für das offizielle Beratungsverfahren zu melden sind. Die Überprüfungswochen für die gemeldeten Kinder finden an der Tümpelgarten-Schule statt und werden von Lehrpersonen der Pedro-JungSchule im Team mit Lehrpersonen der Tümpelgarten-Schule durchgeführt. Im Rahmen des Gemeinsamen Unterrichtes werden Lehrerinnen und Lehrer der PedroJung-Schule und der Friedrich-Fröbel-Schule zur Durchführung dieser Aufgabe an die Tümpelgarten-Schule abgeordnet. Die Lehrerteams treffen sich regelmäßig.

Weiterentwicklung: Nach Bedarf

Schullaufbahnberatung Der Übergang aus Klasse 4 in die Förderstufe ist im Kapitel „Übergang aus Klasse 4“ beschrieben. Beim Übergang aus der 6. in die 7. Jahrgangsstufe, stehen die Klassenlehrerinnen und – lehrer, Fachlehrerinnen und –lehrer, die Pädagogische Leiterin der Förderstufe und die Schulleitung den Schülern und Eltern beratend zur Verfügung. Am Ende der 7. Hauptschulklasse finden intensive Beratungen mit Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen und Eltern für diejenigen Schüler statt, für die evtl. ein Wechsel in die SchuB (Schule und Betrieb) Klasse sinnvoll erscheint. Im 8. Jahrgang finden die Beratungen über weiterführende Bildungsgänge nach dem Hauptschulabschluss und dem Realschulabschluss statt, dabei wird besonderer Wert auf die Einbindung der beruflichen Bildungsgänge und der Agentur für Arbeit gelegt. Für die Schullaufbahnberatung (z. B. Übergänge in das Berufsvorbereitungsjahr = BVJ / Berufsfachschule = BFS / Fachoberschule = FOS / Gymnasiale Oberstufe = GOS) findet im 8. Jahrgang ein Informationsabend mit dem Berufsberater, des Klassenlehrers/der Klassenlehrerin und des Arbeitslehrelehrers/der Arbeitslehrelehrerin unter Federführung eines Schulleitungsmitgliedes statt.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Aufgrund unserer Erfahrung, dass eine steigende Zahl von Eltern sich nicht um die Anmeldung zur beruflichen Schule bzw. in weiterführende Bildungsgänge kümmert, leisten unsere Klassenlehrerinnen und -lehrer Hilfestellung und begleiten die Abwicklung des Übergangsverfahrens. Er/Sie sorgt nach Abschluss der Beratung für die Abwicklung des Übergangsverfahrens und die Wahrung der Termine. Neben den Übergängen auf weiterführende Schulen ist die Schullaufbahnberatung ab dem 8. Schuljahr besonders durch unsere Zusammenarbeit mit Betrieben geprägt.  Betriebsbesichtigungen/ -erkundungen werden durchgeführt  Kontakte zur Agentur für Arbeit werden genutzt (der Berufsberater hat jeden Monat einen Beratungstag an unserer Schule)  Teilnahme der Schülerinnen am “Girls day“  Das Betriebspraktikum im 8. Jahrgang liegt in der Verantwortung der Klassenlehrerin oder des Arbeitslehrelehrers, dann in Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin  Beteiligung am Programm des Main-Kinzig-Kreises in Zusammenarbeit dem Staatlichen Schulamt an der Aktion „Unternehmer in die Schulen“  Teilnahme am WPU-Kurs „Schule und Betrieb“  1 Betriebstag während des 1. Jahres in der SchuB-Klasse  2 Betriebstage während des 2. Jahres in der SchuB-Klasse  Freiwillige Betriebspraktika in den Ferien

Beratungsangebote im Rahmen von Suchtprävention Schulischer Erziehungsauftrag auch im Rahmen von Suchtprävention ist es, zum Aufbau einer gefestigten Persönlichkeitsstruktur beizutragen, damit Kinder und Jugendliche in der Lage sind, ihre Lebensaufgaben konstruktiv zu gestalten. (vgl. HSchG). Dazu gehören u. a. die Förderung von Selbstwertgefühl, Selbstverantwortung, Selbständigkeit, die Erziehung zur Beziehungs- und Konfliktfähigkeit. Präventive Elemente sind Teil täglicher Unterrichtsarbeit. Zusätzlich bieten Gesprächsangebote der Beratungslehrkraft für Suchtprävention und Drogenfragen Orientierungshilfe auch in aktuellen Krisen oder problematischen Situationen. Weiterführende Hilfen durch außerschulische Institutionen werden angeboten und vermittelt. Pädagogische Gespräche – initiiert durch den Klassenlehrer, die Klassenlehrerin oder die Schulleitung – ergänzen das Angebot. Die Beratungslehrkraft berät Schulleitung, Kollegium, Eltern, Schüler in Fragen der Suchtprävention. Sie stellt Beratungsangebote außerschulischer Einrichtungen vor, hält zu diesen einen engen Kontakt, nimmt an themenbezogenen Elternabenden teil, vermittelt Informationen und besucht regelmäßig Fortbildungen.

Soziale Gruppenarbeit In der Grundstufe und in der Sekundarstufe findet Soziale Gruppenarbeit statt. In diesem Projekt werden im außerschulischen Rahmen Kinder und Jugendliche in Kleingruppen betreut. Die Gruppen treffen sich zweimal wöchentlich am Nachmittag. Sie werden von Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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jeweils einer Lehrkraft der Tümpelgarten-Schule und einer Sozialpädagogin betreut, die der Soziale Dienst der Stadt Hanau beauftragt. Zur Zeit findet die Zusammenarbeit mit dem Verein „Sprungbrett“ statt. Ziel der Arbeit ist es, Verhaltens- und Leistungsdefizite der Schülerinnen und Schüler aufzuarbeiten, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, Gruppenfähigkeit zu fördern und soziale Problemlagen zu entschärfen. Erlebnispädagogische und themenzentrierte Einheiten bieten neue Erfahrungen, die durch gruppendynamische Prozesse und systemische Interventionen ergänzt und vertieft werden. Einzel- und Elterngespräch sind Bestandteil der Arbeit. Die mit der Durchführung beauftragt Lehrkraft hält Kontakt zu den Klassenlehrerinnen/-lehrern der betreuten Schülerinnen und Schülern. Bei Ausscheiden einer Person aus der Gruppenarbeit kümmert sie sich federführend um die Neubesetzung der freigewordenen Stelle. Die Schulleitung wird regelmäßig (dreimal im Schuljahr) und die Gesamtkonferenz auf Anforderung über Stand und Fortgang der Arbeit informiert. Die pädagogische Arbeit der Gruppen wird in einer einmal im Jahr stattfindenden Konferenz evaluiert, Teilnehmer sind der Verein „Sprungbrett“, der soziale Dient, die betreuenden Lehrkräfte und die Schulleitung.

Klassenfahrten Die Schulkonferenz der Tümpelgarten-Schule hat beschlossen, dass Klassenfahrten in den Stufen 5 oder 6, 7 oder 8 und 9 oder 10 durchgeführt werden dürfen. Klassenfahrten in Grundschulklassen sind von diesem Beschluss unabhängig und können in jedem Jahrgang stattfinden. Die Entscheidungen,  ob eine Fahrt durchgeführt wird  ob jahrgangsübergreifend gefahren wird  ob die Klasse allein fährt  bleiben der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer vorbehalten. Bei unseren Klassenfahrten stehen als Ziele im Vordergrund:  Soziales Lernen  Zusammenwachsen der Klassengemeinschaft  Spaß und Freude  Mitschülerinnen und Mitschüler und Lehrerinnen und Lehrer in anderem Umfeld kennen zu lernen. Bei der Auswahl der Fahrtziele sind Alters- und Entwicklungsstufen der Schülerinnen und Schüler angemessen zu berücksichtigen. Der Besuch von Großstädten oder Küstenaufenthalte (ob Inland oder Ausland) bleiben den Jahrgängen 9/10 vorbehalten.

Unterricht an außerschulischen Lernorten und außerunterrichtliche Aktivitäten Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Für Unterrichtseinheiten, bei denen der Unterrichtsgegenstand nicht in der Schule verfügbar bzw. nicht beschaffbar ist, wird, wenn möglich, der entsprechende Lernort aufgesucht. Nach Möglichkeit werden in allen Schulstufen freiwillige Arbeitsgemeinschaften angeboten. Die pädagogische Mittagsbetreuung in der Förderstufe ist an späterer Stelle beschrieben. Jährlich werden unterschiedliche Aktivitäten angeboten, die sowohl Schüler, Eltern als auch Lehrer einbinden. An der Tümpelgarten-Schule finden neben den Sportfesten auch alle zwei Jahre eine Projektwoche statt. Die im November stattfindende „Woche des Buches“, der „Buch und Winterbasar“ und der „Tag der offenen Tür“ sind ebenfalls an anderer Stelle beschrieben. Um das Gemeinschaftsgefühl der Kinder und Jugendlichen und das Schulklima positiv zu beeinflussen , legen wir besonderen Wert darauf, dass möglichst alle Schüler und Schülerinnen sich aktiv an den Veranstaltungen beteiligen können.

Sportereignisse und Wettbewerbe Die Tümpelgarten-Schule beteiligt sich erfolgreich an „Jugend trainiert für Olympia“ Wettbewerben.

Darüber hinaus findet seit vielen Jahren im November oder Dezember unser Nikolausturnier in der Sek. I statt. Dabei vergleichen sich die Mädchen der einzelnen Klassen im Basketballspielen und die Jungen kämpfen im Fußball gegeneinander. Die Sieger erhalten einen Pokal. Im Sommer veranstaltet die Schule Bundesjugendspiele. Bei den Wettkämpfen der Grundschulklassen beteiligen sich viele Eltern als Helfer.

Projektwoche Alle zwei Jahre findet an der Tümpelgarten-Schule eine Projektwoche zu einem bestimmten Thema statt. Das Vorbereitungsteam und die Schulleitung bemühen sich, auch die Kooperationspartner der Schule in das Projektangebot einzubinden. Die Schülerinnen und Schüler können sich dann gemäß ihrer Wünsche und Vorstellungen in eine Projektgruppe einwählen. Diese Gruppe bleibt die gesamte Woche über zusammen und beschäftigt sich mit dem ausgewählten Themengebiet. Am Ende der Projektwoche, meistens an einem Samstag, präsentieren die einzelnen Gruppen an einem weiteren „Tag der offenen Tür“ ihre Gruppenergebnisse. Hierzu sind alle Interessierten, insbesondere aber auch alle Eltern recht herzlich eingeladen.

Buchwoche Jedes Schuljahr im November findet an der Tümpelgarten-Schule eine „Woche des Buches“ statt. Diese Buchwoche ist ein Baustein, um die Lesemotivation unserer Schüler zu fördern. Im Vorfeld der Buchwoche werden in einem Vorlesewettbewerb, an dem alle Klasse teilnehmen, Jahrgangssieger ermittelt. In dieser Woche werden u. a. eine Buchausstellung Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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der Stadtbibliothek Hanau in der Aula angeboten. Klassenweise besuchen die Schüler diese Ausstellung, die von der Bibliothekarin der Stadtbibliothek vorgestellt wird. Lesungen durch Kinderbuchautoren, Lehrerinnen/Lehrer und Eltern, klasseninterne Lesenächte, das Lesecafe am Nachmittag im Hauptgebäude während dieser Buchwoche ergänzen das Angebot. Insbesondere der jahrgangsstufenbezogene Vorlesewettbewerb weckt großes Interesse bei den Kindern, bei dem sie ihre Lesefähigkeiten schulen und demonstrieren können. Die Jahrgangsbesten erhalten am „Buch und Winterbasar“ während einer öffentlichen Preisverleihung Buchgeschenke.

Basare Im März findet jedes Jahr an der Tümpelgarten-Schule ein Frühlingsbasar statt, an dem die 1.-4. Klassen selbstgemachten Osterschmuck, Frühlingsdekorationen und sonstige Bastelarbeiten anbieten. Diese Veranstaltung ist in der Schulgemeinde sehr beliebt und wird von den Eltern in vielfältiger Weise unterstützt. Ende November gibt es den traditionellen Buch- und Winterbasar. Neue und gebrauchte Bücher, Lesezeichen und viele kleine Geschenke für die Winter- und Weihnachtszeit werden von den Schülerinnen gefertigt und verkauft Die Basare werden in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Tümpelgarten-Schule organisiert und von diesem bewirtschaftet.

Kleine Klassen Wegen des sozialen Umfelds ist die Schule bemüht, ihre Klassenstärken in allen Jahrgängen und Schulformen möglichst klein zu halten. Verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler müssen intensiver betreut und pädagogisch sinnvoll beschult werden.

Selbständiges Arbeiten und Methodencurriculum Zur Vorbereitung auf das Leben und die Berufswirklichkeit wird Wert auf selbständiges Arbeiten innerhalb der Klasse gelegt. Dies geschieht mit entsprechend geeigneten Organisations- und Unterrichtsformen wie der Gruppen- und Partnerarbeit, dem Wochenplan und Stationenlernen, der Frei- und Projektarbeit, etc. Methodenkompetenz Auf einem Pädagogischen Tag am 4. März 2002 haben Mitarbeiter des HeLP das Fortbildungsprogramm „Methodenkompetenz nach Klippert“ erfolgreich vorgestellt und zum Einstieg in diese Thematik angeregt, wie es der Erlass im Amtsblatt des HKM vom November 2001 vorsieht. In der darauf folgenden Gesamtkonferenz hat sich das Kollegium für die Teilnahme an dieser zweijährigen Fortbildung entschieden. In den Schuljahren 2003/2004 und 2004/2005 sind Kollegen des 5. und 6. Jahrgangs intensiv in den Bereichen Methodentraining, Eigenverantwortliches Arbeiten im Fachunterricht, Teamentwicklung und Kommunikationstraining geschult worden. Parallel hierzu fanden Sockeltrainings (3-5 Tage) zu diesen Themengebieten in den einzelnen Klassen der Förderstufe statt. Des Weiteren wurden Fachworkshops in den Fächern Mathematik, Deutsch und Gesellschaftslehre durchgeführt.

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Seit Beginn des Schuljahres 2005/2006 haben sich weitere interessierte Kollegen entschieden, an einer einjährigen intensiven Schulung im Bereich der Methodenkompetenz teilzunehmen. Als Ergebnis dieser intensiven zweijährigen Fortbildung hat das Steuerteam der Schule ein Methodencurriculum erarbeitet, welches in einer Gesamtkonferenz als Arbeitsgrundlage für die Klassen 5-10 abgestimmt und angenommen wurde.

Förderstufe Klasse 5 1. Sockeltraining (November) (Entwicklung des individuellen Arbeitsverhaltens) - Mein Arbeitsplatz (Zuhause; Schule) - Heftführung/Ordner - Hausaufgaben (wie, wo, wann, wie lange) Lerntypentest - Texte markieren und strukturieren - Vorbereitung auf Klassenarbeiten 1.1. Auffrischung durch Methodentage (Anzahl nach Absprache im Jahrgang) Organisation nach Absprache der Fachlehrer (Fächerübergreifend) Ziel: Kleine Einzel-Präsentationen Klasse 6 2. Sockeltraining (November) (Teamentwicklung)  Regeln entwickeln für Gruppenarbeit und Gruppenverhalten  Organisation und Präsentationsvorbereitung (Bilden von Expertengruppen) Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Ziel: Präsentation einer Gruppe

Hauptschule

Realschule

Klasse 7 3. Sockeltraining (November) Zusätzlich: (Kommunikationstraining)  Umgang mit dem Duden und anderen  Umgang mit dem Wörterbuch und Fachlexika anderen Fachlexika  WPU „EDV“  Buchpräsentation (Deutsch) (Präsentationsmöglichkeiten erweitern) Einzelne Bausteine zum Training der Kommunikationsfähigkeit Schwerpunkt: Kommunikative Kompetenz z. B.  sich frei äußern können  zuhören können  Begründungen geben können Klasse 8  Präsentation der Betriebspraktika in der Klasse  Präsentation des Betriebspraktikums im Jahrgang 7  Checkliste der Präsentationsmöglichkeiten (Plakat, Folie, Power-Point usw.)  Präsentationsübungen im Fachunterricht  Methodentage organisiert durch

Zusätzlich:  

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Einzel- und Gruppenpräsentationen im Fachunterricht Umgang mit dem Wörterbuch und anderen Fachlexika

Klassenlehrer Klasse 9  Präsentationsübungen im Fachunterricht  Methodentage organisiert durch Klassenlehrer  Präsentationsübungen im WPUKurs„Schule und Betrieb“  Vorbereitung auf die Projektprüfung

Zusätzlich:  Checkliste der Präsentationsmöglichkeiten  Umfangreichere Einzelpräsentationen  Coachprojekt mit Jahrgangsstufe 3/4 Klasse 10  Vorbereitung auf die Präsentation der  Hausarbeit mit Reflexion  Coachprojekt mit Jahrgangsstufe 3/4

Medienkonzept der Tümpelgarten-Schule Als Basis des Medienkonzepts dienen der Tümpelgarten-Schule sechs Module, die in aufeinanderfolgenden vernetzten Schritten aufgebaut werden. 1. Zwei Informatikräume zum Erlernen der informationstechnischen Grundkenntnisse wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Graphiken, etc. werden eingerichtet. 2. Eine zentrale Serverstation wird installiert, um die notwendige interne Vernetzung zu ermöglichen und um gleichzeitig eine interne Speicherplattform zu besitzen. 3. Die naturwissenschaftlichen Fachräume erhalten zwei mobile Computerstationen mit Internetanschluss, die gemeinsam genutzt werden können. 4. Der Fachbereich Arbeitslehre nutzt einen Computerraum, der zum Erlernen produktionsspezifischer Techniken dient und zur direkten Kommunikation mit Betrieben, Firmen und Einrichtungen verwendet wird. 5. Die Klassen erhalten eine eigene vollständige Computerstation, die intern und extern vernetzt ist, um selbständig kommunizieren und produzieren zu können. 6. Eine Multimedia-Bibliothek entsteht an zentraler Stelle, die offen zugänglich ist und von allen schulischen Personen (unter Aufsicht) genutzt werden kann. Das Medienkonzept der Tümpelgarten-Schule basiert auf vier grundlegenden Zielsetzungen:  die Schüler der Klassen kommunizieren untereinander, können gleichzeitig auf ihre gemeinsamen Arbeitsergebnisse zurückgreifen und sie bearbeiten und geben sich gegenseitig Anregungen für ihre laufenden Arbeiten;  die Schüler publizieren intern und extern ihre Ergebnisse, erstellen gleichzeitig mit der Textpublikation eine eigene Text-Datenbank und vermitteln untereinander Text-, Ton- oder graphisches Material;  die Schüler nutzen selbständig das interne Datenmaterial, werten es aus und arbeiten auch fächerübergreifend an Projekten zusammen;  die Schüler lernen die Informationstechniken in den schulischen Alltag zu integrieren und lernen die modernen Telekommunikationsmedien als selbstverständliche Kulturtechniken kennen. Die Grundstufenkonferenz der Tümpelgarten-Schule hat ein eigenes Konzept „Neue Medien in der Grundschule“ erarbeitet und in das Gesamtkonzept der Schule integriert. Dieses Konzept ist an anderer Stelle im Schulprogramm dokumentiert (5. Grundschule). Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Im Schuljahr 2004/2005 beschlossen die zuständigen Gremien der Schule die Einführung einer „IT-Klasse“ als Schwerpunktklasse in der Förderstufe. Die Einbettung dieser Klasse in das Medienkonzept der Schule und in die Förderstufe wird ebenfalls an anderer Stelle im Schulprogramm dokumentiert (6. Sekundarbereich/Förderstufe).

Fortbildungen a. Medienkompetenz Die Fachbereiche Arbeitslehre und Naturwissenschaften arbeiten seit Jahren im Bereich der Informationstechnischen Grundbildung zusammen. Auf Grund der gewachsenen Zielsetzungen und Anforderungen in diesem Bereich konstituierte sich der Fachbereich Informatik im Schuljahr 2000/2001, der schulformübergreifend arbeitet. Die aktuellen Zielsetzungen des Fachbereichs sind:  Fortbildung im Bereich der Medienkompetenz  Koordination und Durchführung fächer- und schulformübergreifender Projekte  Entwicklung bzw. Weiterentwicklung des Medienkonzepts  Weiterentwicklung der technischen Ausstattung Im Bereich der Medienkompetenz war schon im Schuljahr 2000/2001 eine umfassende Fortbildung geplant, die nunmehr im Rahmen der Intel-Lehrgänge zur Medienkompetenz durchgeführt wird. Kolleginnen aller Schulstufen bilden sich in diesem Bereich weiter, um eine schulinterne Qualifikationsplattform zu entwickeln. Im Rahmen des Medienkonzepts fanden bisher zwei Unterrichtsprojekte statt, die die Weiterentwicklung der medialen Qualifikationen der Schüler und der Lehrkräfte zum Ziel hatten. Ein Pilotprojekt „Coachtraining Textverarbeitung“ fand in der Grundschule statt, zu dessen Basisqualifikation auch die Vermittlung von Grundwissen für Lehrkräfte im Einsatz des Computerraums für Unterrichtsprojekte steht. Auf der Grundlage der dabei gewonnenen Erfahrungen wurde ein Medienbaustein für die Förderstufe entwickelt. Als zweiten Medienbaustein installiert der Fachbereich zum kommenden Schuljahr 2002/2003 einen zweiten WPU – Kurs: Administration und technischer Support im neunten und zehnten Jahrgang. Auch dieser Kurs unterstützt und qualifiziert im rudimentären technischen Bereich Lehrkräfte bei der Umsetzung von Unterrichtsprojekten in den 2 Informatikräumen. Weiterentwicklung: Nach Bedarf

b. Methodenkompetenz Die Fortbildung „Methodenkompetenz“ an der Tümpelgarten-Schule ist im Baustein „Selbstständiges Arbeiten und Methodencurriculum“ beschrieben. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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c. Projekt SINUS-Transfer Die Tümpelgarten-Schule nimmt an dem BLK (Bund- Länder-Kommission) Modellversuch SINUS-Transfer als eine von 51 hessischen Schulen für die Schuljahre 05/06, 06/07 teil. Mit SINUS – Transfer wird die Weiterentwicklung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts nachhaltig in den hessischen Schulen verankert.

Mit der Beteiligung an SINUS – Transfer verpflichten sich die Fachgruppen Mathematik bzw. Naturwissenschaften zur kooperativen Qualitätsentwicklung ihres Unterrichts im Rahmen des SINUS – Programms in den Schuljahren 2005/2006 bis 2006/2007, und organisieren ihre Arbeit im Modellversuch als Schulprojekt. Für die Zeit des Modellversuchs sind zahlreiche Unterstützungen seitens der staatlichen Schulämter in Form von fachlicher Beratung, Erfahrungsaustausch und Fortbildungen vorgesehen. Schwerpunkte für unsere Arbeit werden sein:  verständnisvolles Lernen auf unterschiedlichen Niveaus  Aufbau und Sicherung von Grundvorstellungen in problemorientierten, erfahrungsbezogenen Lernsituationen  Weiterentwicklung der Unterrichts - und Aufgabenkultur Speziell der letzte Punkt wurde in Kooperation mit der Hessen- Homburg Schule als zentraler Punkt unserer Arbeit herausgestellt. Fachübergreifende Abstimmung im naturwissenschaftlichen Unterricht sind erwünscht. Nach Abschluss des Projektes wird es eine projektbezogene Evaluation geben.

d. Fortbildungsplanung zu den strategischen Zielen Im November 2005 hat die Tümpelgarten-Schule im Rahmen der Fortschreibung des Schulprogramms eine Fortbildungsplanung beim Staatlichen Schulamt eingereicht. Die Entwicklungsschwerpunkte „Lesekompetenz“, „Abschlussprüfungen“ und „Verringerung der Anzahl Schulentlassener ohne Hauptschulabschluss“ sind im Anhang zum Schulprogramm 2005/2006 ausführlich dokumentiert.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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5.

Grundschule

Einschulung an der Tümpelgarten-Schule Vorbemerkungen Gesellschaftliche Strukturveränderungen der letzten Jahrzehnte in den sozialen Lebensbereichen wie Familie, Tageseinrichtungen und im Freizeit- und Medienbereich haben bedeutsame Konsequenzen für die Lebensbedingungen und Erfahrungen der Kinder. Für die Schule implizieren diese strukturellen Veränderungen bei der Einschulung eine immer größer werdende Heterogenität der neuen Lerngruppen. Die kindliche Persönlichkeit erscheint zunehmend selbstbewusster, offener und spontaner, wogegen das Lern- und Arbeitsverhalten häufig als unruhig, egozentrisch, unbeherrscht und unkonzentriert beschrieben werden kann. Die Grundstufe und damit die Einschulung stellt die erste schulische Sozialisationsinstanz für Kinder dar. Die Schule besitzt als soziale Gemeinschaft eine eigene soziale Struktur. Um sich darin zurechtzufinden und wohl zu fühlen braucht das Erstklasskind eine bestimmte soziale und emotionale Reife. Das Kind muss bereit sein für die Schule. Der Terminus „Schulbereitschaft“ beinhaltet aus Sicht der Tümpelgarten-Schule folgende wesentliche Aspekte, die für erfolgreiches schulisches Lernen notwendig sind:  Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und eine optimistische Grundhaltung,  Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, Freude am Experimentieren, Wissbegier und Anstrengungsbereitschaft,  Selbstständigkeit, Orientierungs- und Lernfähigkeit,  Bereitschaft, sich auf eine altershomogene Gruppe einzustellen,  Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen,  Fähigkeit, geltende Regeln zu verstehen und situationsangemessen zu reagieren,  Bereitschaft, Augenblicksbedürfnisse wie Spielen zeitweilig aufzuschieben,  Orientierung über sich selbst, das nähere Umfeld und natürliche und gesellschaftliche Vorgänge,  Konzentrationsfähigkeit  Erinnerungsvermögen  Fähigkeit, Situationen verbal auszudrücken und verständlich zu machen,  Fähigkeit, Formen und Laute zu isolieren, optische und akustische Gestalten zu gliedern und einfache abstrakte Figuren grafisch zu reproduzieren (Vorraussetzungen für den Schriftspracherwerb und das Rechnen).

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Entsprechend der oben dargestellten Heterogenität der Lerngruppen kann und will die Institution Schule nicht davon ausgehen, dass ein Erstklasskind alle schulischen Anforderungen erfüllt. Unser Ziel ist es, durch das bei dem Einschulungsverfahren angewendete Diagnoseinstrumentarium, die Stärken und Schwächen bezüglich der oben dargestellten Anforderungen herauszuarbeiten, damit die Schule einerseits auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Einschulungskindes reagieren und andererseits das optimale Angebot ausarbeiten kann.

Einschulungsverfahren Um die Schulbereitschaft zu diagnostizieren, wird das Einschulungsverfahren an der Tümpelgarten-Schule in mehreren Schritten durchgeführt:  Schulanmeldung,  Schnuppertag, Kennenlerntag  Schulärztliche Untersuchung,  Gespräche mit den Kindertagesstätten,  Elternberatungen über Schulbereitschaft,  Beratung und Kooperation mit der Förderschule,  Einschulungstag,  Weitere Unterstützungsangebote für die Lehrerinnen der 1. Klassen durch die Beratungsinstitutionen (Vorklasse, Kleinklasse für Erziehungshilfe, Förderschule). Die Eltern werden zu einem Einschulungselternabend nach der Klasseneinteilung eingeladen und dort auf den Schuleintritt ihrer Kinder vorbereitet. Den Verfahrensschritten Schulanmeldung und Schnuppertage in Zusammenhang mit den Gesprächen mit den Kindertagesstätten und den Eltern kommen bei diesen Diagnoseverfahren besondere Bedeutung zu. Für die Kindertagesstätten stehen Lehrerinnen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Die Zusammenarbeit wird in Einzelgesprächen oder Gruppenberatung, bzw. Elternabendenden in den Einrichtungen gepflegt. Beim Erstkontakt wird durch spielerische Handlungen  die Orientierung in der Umwelt,  Lateralität,  Grob- und Feinmotorik,  auditives Kurzzeitgedächtnis,  phonologische Bewusstheit,  Mengenerfassung,  Lautbildungsfähigkeit beobachtet. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse über die Stärken und Schwächen der neuen Schüler werden ergänzt durch das Elterngespräch. Darüber hinaus bilden sie gemeinsam mit der Evaluation des Schnuppertages und des Kennenlerntages die Grundlage für die eventuelle Elternberatung, bzw. der Beratung mit der Beratungslehrerin der Förderschule. Vertieft werden die Beobachtungen zu den oben dargestellten Anforderungen am Schnupper- bzw. Kennenlerntag .An zwei aufeinander folgenden Tagen sollen am ersten Tag (2 Schulstunden) die Einschulungskinder mit der Klasse unterrichtet werden (z.B. Spiele, Basteln, etc.). Schwerpunkte dieses Tages sollen das „Schnuppern“ und die Beobachtung des Sozialverhaltens der Kiga-Kinder sein. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Am zweiten Tag (ebenfalls 2 Schulstunden) betreuen zwei Lehrerinnen die selbe KigaGruppe ohne die Klasse. Zur diagnostischen Beobachtung sollen alle Kolleginnen der Grundschule gleiche Arbeitsblätter und Diagnose-Instrumente (Auswertungsbogen) benutzen. Ergänzt werden die Beobachtungen der Lehrerinnen des Schnupper- und des Kennenlerntages durch Gespräche mit den Erzieherinnen und Erziehern der Kindertagesstätten. Die daraus resultierende Empfehlung wird von den zukünftigen Klassenlehrerinnen, bzw. dem zuständigen Schulleitungsmitglied, und mit den Förderschullehrerinnen besprochen. Gemeinsam mit der schulärztlichen Untersuchung dienen die Ergebnisse aus dem Einschulungsverfahren der Elternberatung, sowie der Klasseneinteilung. Evaluation Das Verfahren, seine Inhalte und die Aussagekraft der Ergebnisse werden jedes Jahr vom Kollegium der Grundschule besprochen. Der jeweilige Zeitpunkt ergibt sich aus den Terminen, die die allgemeine Schuljahresplanung erfordert.

Bewegung Die Lehrerinnen und Lehrer der Tümpelgarten-Schule sind sich der Bedeutung bewusst, die der Bewegungserziehung im Rahmen der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zukommt und räumen ihr einen hohen Stellenwert ein. Die Bewegungserziehung im allgemeinen Unterricht hat zum Ziel, vor allem die koordinativen Fähigkeiten, das Körperbewusstsein und die Körpererfahrung der Schülerinnen und Schüler anzusprechen und zu schulen. Dabei bedient sie sich vielfältiger Übungs- und Spielformen sowie möglichst einfach herzustellenden Spielmaterials. Bewegungserziehung findet in allen Grundschuljahrgängen in Form von zusätzlicher Bewegungszeit statt. So ist die dritte Sportstunde im Stundenplan als Bewegungszeit ausgewiesen und wird in der Regel von der Klassenlehrerin gegeben. Kleingeräte für den Außenbereich, die unter anderem den Gleichgewichtssinn schulen (wie z. B. Therapiekreisel, Pedalos und Stelzen .) stehen allen zur Verfügung.

Vorklasse In die Vorklasse der Tümpelgarten-Schule werden schulpflichtige Kinder aufgenommen, die aufgrund ihres Entwicklungsstandes nicht erfolgreich im 1. Schuljahr mitarbeiten können. Die pädagogische Arbeit soll, so weit dies möglich ist, Rückstände und Lücken in der körperlichen, geistig-seelischen oder sozialen Entwicklung der Kinder aufarbeiten und die altersentsprechende Entwicklung fördern.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Diese Förderung soll nicht als isoliertes Funktionstraining erfolgen, sondern in Situationen kindlichen Erlebens und Handelns eingebettet sein. Ziel der Vorklassenarbeit ist es, das Selbstwertgefühl des einzelnen Kindes zu stärken und seine Eigenständigkeit zu fördern, damit es in einem zukünftigen Klassenverband erfolgreich mitarbeiten kann. In die pädagogischen und entwicklungspsychologischen Inhalte der Vorklassenarbeit werden die Eltern eingebunden.

Kleinklasse für Erziehungshilfe Kleinklassenarbeit hat einen präventiven Charakter. Die Kleinklasse ist kein vom Regelunterricht abgetrenntes Element sondern in diesen integriert. Die durch die Förderschullehrerin ausgeführte Arbeit unterstützt  bei der Anbahnung und Förderung eines positiven Gemeinschaftsgefühls  bei der Reduzierung auffälligen Verhaltens in der Gruppe  bei der Verhinderung von Außenseiterzuweisung  bei Vermeidung und/oder dem Abbau von Lernblockaden Kleinklassenstunden sind vorrangig in der Vorklasse und den ersten beiden Jahrgängen verankert. Durch enge Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin wird auf Lernstörungen, Auffälligkeiten im Gruppenverhalten usw. frühzeitig reagiert, bevor sich Strukturen innerhalb der Lerngruppen verfestigen. Lehrerinnen, die Kinder zur Betreuung in die Kleinklasse EH melden, müssen zur Teamarbeit bereit sein, da die Arbeit zumindest stundenweise in gemeinsamem Unterricht stattfindet. Im Rahmen des Förderkonzeptes setzt sich die Klassenlehrerin ca. 4 Wochen nach Schulbeginn mit der Kleinklassenleiterin in Verbindung und bespricht das weitere Vorgehen. Über betreute Schülerinnen und Schüler führt die Kleinklassenleiterin Buch. Klassenbezogenes Arbeiten wird im jeweiligen Lehrbericht der Klasse dokumentiert, Kleingruppenarbeit wird in gesonderten Berichten festgehalten. Die methodischen und die organisatorischen Schwerpunkte können von Jahr zu Jahr differieren, je nach Anforderungen der gemeldeten Schülerinnen und Schülern. Die Entscheidung liegt jeweils in der Hand der Kleinklassenleiterin, die in regelmäßigen Besprechungen (mindestens dreimal jährlich) die Schulleitung informiert. Statistische Abfragen werden von der Kleinklassenleiterin bearbeitet. Für die Kleingruppenarbeit besteht an der Schule ein Raum von Klassenraumgröße . Der für die Ausstattung und die laufende Arbeit notwendige Etat wird jährlich nach Abstimmung in der Gesamtkonferenz festgelegt. Ein Pauschalbetrag kann auf Antrag der Kleinklassenleiterinnen für mehrere Jahre beschlossen werden. Schülerinnen und Schüler, für die sonderpädagogischer Förderbedarf EH festgestellt wurde, werden nicht im Rahmen der präventiven Kleinklassenarbeit betreut, sondern von der Schule für Erziehungshilfe.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Horte Horte im Gebiet Lamboy/Tümpelgarten decken einen Teil der nachmittäglichen Betreuung von etlichen Grundschulkindern ab. Die Tümpelgarten-Schule bietet in Zusammenarbeit mit der Kinderburg Tümpelgarten „Neue Wege der Betreuung“ an. Dies sieht eine Frühbetreuung 7.00 Uhr – 7.50Uhr, sowie eine Mittagsbetreuung 11.10Uhr- 15.00Uhr vor. Weiterhin steht dort zusätzlich eine Betreuungszeit bis 17.00 Uhr zur Verfügung. Im 1. Schuljahr wird bei der Klasseneinteilung darauf geachtet, dass möglichst alle Kinder eines Hortes in einer Klasse zusammengefasst werden. Die Klassenlehrerin nimmt mit dem Hort/den Horten, die von Kindern ihrer Klasse besucht werden, Kontakt auf. Sie legt in eigenverantwortlicher Absprache mit dem Hort die Zeitpunkte regelmäßiger Treffen zum Austausch fest. Über Punkte von besonderer Bedeutung ist nach diesen Treffen die Schulleitung durch die Klassenlehrerin zu informieren. Auf Anforderung nimmt ein Schulleitungsmitglied an Arbeitssitzungen teil.

Übergang aus Klasse 4 Im 4. Jahrgang findet im 1. Halbjahr (ca. Dezember) der Beratungsabend über weiterführende Bildungsgänge in Absprache mit der benachbarten Gebeschusschule statt. Im November gestaltet die Sek. I einen „Tag der offenen Tür“ für alle interessierten Eltern von Schülern aus den 4. Klassen. Hierzu erhalten alle Hanauer Grundschulen im Einzugsbereich der Tümpelgarten-Schule eine Einladung. Im Januar finden für die 4. Klassen Schnuppertage statt. Diese werden von den Sekundarstufenlehrerinnen und –lehrern gestaltet. Sie dienen dazu, die Schülerinnen und Schüler über die Förderstufe und über die Bildungsgänge Haupt- und Realschule ab Klasse 7 zu informieren und somit weiter an unsere Schule zu binden. Organisiert werden die Tage von der Förderstufenleiterin, die in der Durchführung von allen Kolleginnen und Kollegen unterstützt wird.

Förderung Förderunterricht findet in der Regel als binnendifferenzierter Klassenunterricht statt. Deutsch als Zweitsprache wird in kleinen Lerngruppen und in der Intensivklasse „Seiteneinsteiger“ unterrichtet. DAZ-Kurse werden an der TGS getrennt nach Grundschule, Förderstufe und den Klassen 7 - 10 angeboten. Je nach Sprachstand werden 1 - 8 Stunden zur Verfügung gestellt.

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Ziel ist die Grundlagen der deutschen Sprache zu vermitteln, vor allem auch die entsprechende Lesekompetenz, um den erfolgreichen Besuch des Unterrichts zu ermöglichen. Methodenvielfalt und Wiederholung des Gelernten in neuen Zusammenhängen sind wichtige Prinzipien. Lerninhalte Übungen zur auditiven Wahrnehmung, d.h. zur akustischen Differenzierung allgemein. Übungen zur Wortschatzerweiterung, d. h. zum Erlernen und Fertigen der Grundlagen des Grundwortschatzes der Grundschule (und damit auch der deutschen Sprache). Hierzu gehört:  im mündlichen Sprachgebrauch das Erzählen von Aussage- und Fragesätzen  Übungen zur Laut-Buchstabenzuordnung, insbesondere zur optischen Diskrimination (u. A. mit der Anlauttabelle) und akustischen Diskkrimination (klassenstufenbezogen)  Übungen zum richtigen Aussprechen, d. h. Sprechübungen bei für die ausländischen Kinder ungewohnten und deshalb schwierigen Lautverbindungen oder Einzellauten.  Arbeiten nach dem Spracherfahrungsansatz von Jürgen Reichen, d.h. Lesen durch Schreiben üben (Anlauttabelle).  Lautgetreues Schreiben üben.  Freies Schreiben üben (klassenstufenbezogen). Andere Kleingruppenbildung sind als vorübergehende Maßnahme möglich. Dies betrifft die Fächer Deutsch und Mathematik. Bei Bedarf bieten wir auch in Sonderbereichen wie z. B. Psychomotorik, Wahrnehmungstraining usw. die Förderung in Kleingruppen an.

Förderbedarf Um den Förderbedarf von Schülerinnen und Schülern zu ermitteln wird wie folgt verfahren: Bis ca. 4 Wochen nach Unterrichtsbeginn im Schuljahr melden die Klassenlehrerinnen und – lehrer aller Klassen und des Vorlaufkurses bis einschließlich 6. Jahrgang Kinder mit vermutetem Förderbedarf bei der Schulleitung. Zusammen mit der Beratungslehrerin der Pedro-Jung-Schule koordiniert die Schulleitung alle Fragen der Unterrichtshospitation, Sondermaßnahmen und Bildung von Kleingruppen. Am 01.12. eines Jahres wird im Team zwischen beratender Förderschullehrerin, Schulleitung und Klassenlehrerin/-lehrer festgelegt, für welche Schülerinnen und Schüler ein Beratungsverfahren eingeleitet wird. Der entsprechende Meldebogen wird durch die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer ausgefüllt und unmittelbar nach dem 01.12. bei der Schulleitung abgegeben. Das Abgabedatum wird im Jahresterminplan veröffentlicht. Laufende Fördermaßnahmen sind von der Durchführung des Beratungsverfahrens nicht betroffenen. Nach den Osterferien liegt der Schwerpunkt des Beratungs- und Förderverfahrens auf der Betreuung von Schülerinnen und Schülern, die erst später auffällig geworden sind oder für die das Beratungsverfahren noch andauert.

Das Beratungsverfahren wird an der Tümpelgarten-Schule durchgeführt. Gegebenenfalls wird in dem Zeitraum bis zum 31.07. eines Jahres das nächste Beratungsverfahren bereits vorbereitet. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Fördermaßnahmen liegen in der Verantwortung der Kleinklassenlehrerin, ersatzweise einer Lehrerin des Jahrgangsteams. Nur Sonderfördermaßnahmen (siehe oben) können von jahrgangsfremden Personen durchgeführt werden. Sonderkurse in „Lesen-Schreiben-Rechtschreiben“ können, mit Schwerpunkten in Jahrgängen 3 bis 4, dann durchgeführt werden, wenn eine Lehrperson dazu bereit und in der Lage ist. Die Bestimmungen über das Aussetzen der Rechtschreibleistung der Deutsch Note gelten für Schülerinnen und Schüler, die an einem Kurs in LSR teilnehmen. Die notwendigen Aktennotizen und/oder Schriftsätze sind in der Verantwortung der Klassenlehrerin/des Klassenlehrers anzufertigen und in der Schülerkarte abzuheften, bzw. den Eltern zuzustellen.

Gewaltprävention Im Juli 2004 hat das Kollegium der Grundstufe an einer eintägigen Fortbildung des Heidelberger Präventionszentrums zur Gewaltprävention teilgenommen. Die zur Durchführung des Konzeptes „Faustlos“ notwendigen Materialien wurden von Eltern der Grundstufe als Spende zur Verfügung gestellt. Für die Vermittlung der Lerninhalte stehen seitdem Fotofolien zur Verfügung, die während des FAUSTLOS-Unterrichts an die Wand projiziert werden und Kinder in verschiedenen sozialen Situationen zeigen. Die einzelnen Lektionen sind in einem Anweisungsheft zusammengefasst. Die Anweisungen gliedern sich in einen Vorbereitungsteil, eine Geschichte mit Diskussionsfragen und einen Vertiefungsteil mit Rollenspielen und anderen Übungen zur Übertragung des Gelernten. Zudem steht den Lehrkräften ein benutzerfreundliches Handbuch zur Verfügung, das neben dem theoretischen Hintergrund alle Informationen zur Durchführung enthält.

Medienkonzept/Neue Medien in der Grundschule Pädagogische Zielsetzung: Allgemeines Ziel der Medienpädagogik ist es, dass „Kinder Kenntnisse und Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben sollen, die ihnen ein sachgerechtes und selbstbestimmtes, kreatives und sozialverantwortliches Handeln in einer von Medien durchdrungenen Welt ermöglichen.“ (Tulodziecki. G.: Entwicklung eines Schulkonzepts Medienbildung) Da der Medienbegriff sehr umfassend ist und die Bereiche Hörerziehung/Hörfunk/ Hörspiel, Bild/Foto/Kamera, TV/Film/Video, Printmedien sowie die sog. neuen Medien beinhaltet, lautet die Empfehlung für Schulen mit wenig Erfahrungen in der medienpädagogischen Arbeit, sich Schwerpunkte zu setzen, z.B. in einem Medienbereich und/oder zwei Jahrgangsstufen. Daher soll an der Grundschule der Tümpelgarten-Schule zunächst der Schwerpunkt auf die neuen Medien (PC / Internet) erfolgen. Die Lizenz für „Antolin“ steht bereits allen Hanauer Grundschulen über einen zentral verwalteten Etat zur Verfügung. PC / Internet im Unterricht der Grundschule 

offline: Textverarbeitung mit Word, evtl. Bildbearbeitung, CD Rom-Lexika (z.B. „Encarta“), Lernsoftware (z.B. „Antolin“, Westermann Deutsch)

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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online: Umgang mit z.B. Internet Explorer: Informationsbeschaffung, Internetrecherche, evtl. Korrespondenz mit Schulklassen Online arbeiten ist notwendig, um die Zielsetzung der Medienkompetenz erreichen zu können (Manipulation durch neue Medien am Beispiel Bildbearbeitung)

Anfänge im 1./2. Schuljahr Die Kinder erlernen spielerisch die Grundlagen und den Umgang mit einem Computer:  Erste Übungen mit der Tastatur  Umgang mit der Maus  Bedienung eines Computers  Vereinfachter Aufbau eines Computers  Erstes Schreiben kleiner Texte im Rahmen der Aufsatzerziehung (Textverarbeitungsprogramm Word) Aufbaukurs für die Klassenstufe 3 und 4  Vertiefung der Grundlagen  Der Computer als Schreibwerkzeug (Textverarbeitung)  Abspeichern von Daten  Aufrufen von Daten  Anlegen einer Datei  Kopieren und Einfügen von Daten (Text und Bild) PC zum Lernen und Üben

PC als Werkzeug (Schreiben, Gestalten, Veröffentlichen, Kommunizieren)

PC als Lernwelt (Informieren, Recherchieren)

Medienkenntnisse (Arbeitsblätter, Spiele, Videos zur Erarbeitung)

Computer im Übungsangebot Fachunterricht Förderunterricht

Erstes Schreiben mit Word (Großschreibung, Abstand, Zeilensprung) Gedichte und Geschichten => Mit Schrift gestalten (Schriftart, -größe, -farbe, -form) => Überarbeiten => Zeichnen mit Paint (Zeichenwerkzeuge)

Erster Umgang mit Lernwelten Erste Suchaufträge

Ordnungsrahmen festlegen Einführung in die Bedienung Starten und Beenden Grundkenntnisse PC-Bauteile Tastaturbelegung Word: •Markieren •Formatieren •Kopieren/ Einfügen •Überarbeitungsfunktionen •Drucken

Gezielte Suchaufträge  Stationen, Projekt, Wochenplan, Werkstatt  Umgang mit Hypertexten

•Speichern

3. und 4. Klasse: Zusätzlich Internetnutzung, gezielte Informationssuche, Kommunikation; Dokumentation und Veröffentlichung  Es geht nicht nur um bloßen „Informatikunterricht“ sondern auch um die gezielte Förderung der Medienkompetenz (Bsp. „Die Römer in Berlin“)  Der Computer als Informationsquelle im Fachunterricht Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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 Das Internet wird zur Informationsbeschaffung z.B. für Themen aus dem Sachunterricht genutzt (Kindersuchmaschine „Blinde Kuh“)  Soziale Kompetenz: Selbstständigkeit ,gemeinsames Arbeiten, Experten und Helfer Weitere Einsatzmöglichkeiten gute Eignung für :  die Leseförderung  die Hörerziehung  die visuelle Förderung  Kunst: Bilder suchen und betrachten (nicht nur Kunstwerke), auch Informationen über best. Künstler suchen; gezielt Bildmaterial suchen für z.B. Collagen, Decoupage , „Digital Art“: Digital fotografieren, Bildbearbeitung, Gestalten mit Schrift  Gestaltung eines Buches, Poster, Plakatgestaltung (z.B. Einladung für Frühlingsbasar)  Förderung der Lesefertigkeit („Antolin“), Internetzugang für Schüler PC’s im Gebäude am Ulanenplatz ist hierfür unabdingbar.  E-mails schreiben (und versenden!) > „Brieffreundschaft“ mit anderer Schulklasse  Schülerzeitung  Lernen an Stationen (auch offline)  Projektarbeit (auch offline)  Individuelle Förderung bei z.B. LRS (offline)  Üben für Mathematik etc. mit geeigneter Lernsoftware (offline)  Computer – und Internetcafe als AG-Angebot Aktuelle Ausstattung Der Umgang und die Arbeit am PC und im Internet sollte ohne großen organisatorischen Aufwand jederzeit im Unterricht möglich sein, daher sind die vorhandenen Räumlichkeiten für die Grundschulklassen am Akazienweg nicht geeignet. Am Standort Ulanenplatz (Dependance der Tümpelgarten-Schule) sind zur Zeit vorhanden:  einzelne PC’s in den Klassenräumen aus Privatbesitz der Lehrerinnen  2-3 von Eltern gespendete, ausgemusterte PC’s (veraltet)  3 neue PC’s + Monitore ohne Software, keine Lautsprecher  1 Beamer  ein potentieller IT- Raum  ein kleiner Gruppenraum, geeignet als Serverraum Internetzugang für Schulleitung und Sekretariat ist vorhanden.

Computerqualifikation und soziale Kompetenzen Coach-Projekt Schüler lehren Schüler – mit dieser simplen Formel lässt sich das Coach – Projekt der Tümpelgarten - Schule Hanau am treffendsten kennzeichnen. In zwei Alterstufen wird das Coach-Projekt des Informatikfachbereichs derzeit umgesetzt: für Grundschüler der Klassenstufen 3 und 4 und für die Förder-Stufenjahrgänge. Ziel des Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Coach-Projekt für die Grundstufe ist die rasche und intensive Vermittlung von Grundkenntnissen in der Textverarbeitung. Nach Abschluss des Projekts sollen alle Schülerinnen in der Lage sein, einen Text am PC zu erstellen, bearbeiten und graphisch zu gestalten. Die Grundschüler der Tümpelgarten-Schule werden hierzu von Schülern der zehnten Klasse der Realschule betreut. Jede Schülerin, jeder Schüler bekommt einen Coach zugewiesen, der sie persönlich betreut. Zur Betreuung gehört vor allem die persönliche Unterweisung und Hilfestellung am PC. Das Coach-Projekt orientiert sich dabei an inhaltlichen Aufgabenstellungen. Z. B erstellen die Grundschüler eine Schülerzeitung. Selbst verfasste Texte werden auf dem Computer geschrieben und gestaltet. Ohne Scheu taucht dann schon mal die Frage einer Grundschülerin auf: „ Woher bekomme ich denn eine Katze?“ Die Großen verstehen die Frage sofort und antworten ebenso unbefangen:“ Du musst unter Clip-Arts nachschauen!“ Schon nach einer relativ kurzen Zeit kennen sich die Schüler und ihr Coach so gut, dass sie wie ein eingespieltes Team ihre Aufgabe bewältigen. Ältere Schüler qualifizieren jüngere. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder und Jugendliche sehr intensiv voneinander lernen. Gerade der geringe Altersabstand ermöglicht es Kindern relativ unbefangen von wenig älteren Mitschülern etwas zu lernen. Für die Schüler ist es oftmals viel leichter Mitschülern eine Frage zu stellen. Ältere Schüler sprechen die ‚gleiche’ Sprache und erklären leicht verständlich, gerade weil sie ein ähnliches Lernniveau wie ihre jüngeren Mitschüler haben. Mitschüler bewerten nicht, sie helfen. Dementsprechend fällt es den jüngeren Schülern viel leichter ihre älteren Mitschüler selbst bei relativ einfachen Fragen anzusprechen. Für die Gruppe der Coach-Schüler ermöglicht das Projekt den Erwerb wichtiger Schlüsselqualifikationen. Sie übernehmen für ihren ‚Schüler’ Verantwortung, müssen die Kenntnisse in Kooperation mit dem Schüler trainieren und im Team die Ergebnisse überprüfen. Sie arbeiten selbständig und müssen fachliche und soziale Kompetenz beweisen.

6.

Sekundarbereich

Förderstufe Ziel unserer Förderstufe ist es, den Kindern den Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen zu erleichtern und alle in ihren Begabungen und Stärken zu unterstützen und zu fördern. In den ersten Wochen findet eine Einführungsphase statt, in der die Schülerinnen und Schüler die neue Schule mit den Fächern und Strukturen kennen lernen sollen. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Der Unterricht wird nach dem Klassenlehrerprinzip erteilt, d. h. die Klassenlehrerin / der Klassenlehrer deckt den größten Teil der Unterrichtsstunden ab und ist somit ständiger Ansprechpartner für das Kind. Jede Förderstufenklasse verbringt eine gemeinsame Woche auf Klassenfahrt, um den Klassenverband und das soziale Miteinander zu stärken. Die Stundentafel für die Förderstufe sieht an der Tümpelgarten-Schule z. Zt. folgendermaßen aus:

Deutsch Englisch Mathematik Gesellschaftslehre Biologie Kunst Musik als AG Sport Religion / Ethik Klassenlehrerstunde AG am Nachmittag

5. Schuljahr 6* 5 5* 3 2 2 2 2 2 1 2*

6. Schuljahr 5 5 4 3 2 2 2 2 2 1 2*

* Besonderheit unserer Schule

Die zusätzliche Deutsch- und Mathematikstunde im 5. Schuljahr dient zur inneren Differenzierung in den einzelnen Klassen. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler, die aus verschiedenen Schulen ins 5. Schuljahr kommen, so zu fördern, dass bald ein Lernen auf einer gemeinsamen Basis möglich ist. Im 5. Schuljahr werden zunächst alle Fächer im Klassenverband unterrichtet. Nach einem halben Jahr Beobachtungszeit in Englisch und einem Jahr in Mathematik wird durch die Bildung von Grund- und Erweiterungskursen auf das unterschiedliche Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler eingegangen.

In den G - Kursen (Grundkursen) werden die Grundlagen in den Fächern gelegt und erforderliche Zusatzhilfen gegeben. An die Kinder in den E - Kursen (Erweiterungskursen) werden erhöhte Anforderungen gestellt, die die Kinder nach dem 6. Schuljahr befähigen sollen, erfolgreich am Unterricht der Realschule (in Einzelfällen auch des Gymnasiums) teilnehmen zu können. Die Kurseinstufung erfolgt auf Grund der Beobachtungsergebnisse und der Noten im 5. Schuljahr in Absprache mit den Eltern. Im Laufe des 6. Schuljahres ist ein Wechsel zwischen den Kursen möglich. Im 2. Halbjahr der 6. Klasse teilen die Eltern nach Beratung durch die Klassen- und Fachlehrer schriftlich mit, welchen Bildungsgang sie für ihr Kind wählen. Der Übergang in den Bildungsgang der Realschule oder des Gymnasiums sowie der entsprechenden Zweige Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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der schulformbezogenen Gesamtschule setzt aber voraus, dass die Klassenkonferenz der Förderstufe diesen befürwortet. Die Klassenlehrerinnen / Klassenlehrer des 6. Jahrgangs übernehmen in aller Regel die Klassenführung im 7. Schuljahr, um eine pädagogische Kontinuität zu gewährleisten.

Pädagogische Mittagsbetreuung Die Schule setzt ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag konsequent seit November 2004 für die Förderstufenschüler der Tümpelgarten-Schule fort und hat dafür ein interessantes Nachmittagsangebot entwickelt. Die pädagogischen Ziele der Förderstufe werden auch hier konsequent umgesetzt:  Längeres gemeinsames Lernen fördert die kognitive Entwicklung und die soziale Kompetenz  Förderung der Schülerinnen und Schüler durch besondere fachbezogenen Angebote am Vormittag und zusätzlichen Fachunterricht in Mathematik und Deutsch  Festigung einer verlässlichen und selbständigen Arbeitshaltung, z.B. durch Methodentraining  Förderung der Kreativität Kolleginnen und Kollegen, Eltern und Interessierte der Freiwilligenagentur bieten an den Nachmittagen die unterschiedlichsten Arbeitsgemeinschaften an: z. B. Sport, Musik, Leseprojekte mit Theater, Kochen, Nähen. Jede Schülerin und jeder Schüler sucht sich aus dem umfangreichen Angebot mindestens eine AG für ein Schuljahr aus. Da viele Schüler an zwei weiteren Tagen an der Hausaufgabenbetreuung teilnehmen, bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern in der Mittagspause ein Mittagessen an. Der Internationale Bund (IB) stellt dafür die Logistik zur Verfügung. Dieses wird von einer Küche, die das Essen jeden Tag frisch kocht, warm angeliefert. Das Mittagessen besteht aus einem Hauptgericht und einem Nachtisch. Selbstverständlich können alle Schülerinnen und Schüler der übrigen Jahrgänge jeden Tag an dem Mittagessen teilnehmen. Der Antrag auf Einrichtung der „Pädagogischen Mittagsbetreuung“ für die Förderstufe an der Tümpelgarten-Schule im Rahmen „Ganztagsprogramm nach Maß“ wurde im Juli 2005 dem Schulträger und dem Kultusministerium eingereicht.

Beispiel für den AG-Bereich: Im Nachmittagsangebot der Arbeitsgemeinschaften wird in der Förderstufe zur Verbesserung der Lesekompetenz unter anderem die AG „Theaterprojekt zur Förderung von Schülern mit LRS Problematik“ angeboten. Die Lese- Rechtschreibkompetenz ist eine unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche Aufgabenbewältigung in allen Unterrichtsfächern. Viele Schüler weisen ein großes Defizit hinsichtlich der erwähnten Fähigkeit auf. Hier gilt es nun zwischen einer allgemeinen Lernschwäche und der Leserechtschreibschwäche bzw. der Legasthenie zu unterscheiden. Um die entsprechende Diagnostik und anschließende Förderung durchführen zu können, bedarf es einer adäquaten Fortbildung von Lehrkräften. Dadurch werden die Lehrkräfte befähigt, Tests und individuelle Fördermaßnahmen mit speziellem Material anzubieten. Hierfür ist die Anschaffung von Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Fördermaterialien unumgänglich. Ziel ist es, schulinterne Fortbildungen durchzuführen und zu erreichen, dass betroffene Schüler fächerübergreifend Lernerfolge erzielen. Die Lese-Rechtschreibschwierigkeiten von Schülern haben zugenommen. In dieser Alterstufe haben sich die Defizite bereits verfestigt, Schülerinnen und Schüler haben bereits eine mehrjährige negative Erfahrung zu ihrer Lese- Rechtschreibfähigkeit. Deshalb muss die Kreativität, die Fantasie und die Eigenständigkeit der Schüler gefördert werden, um ihnen Erfolgserlebnisse und damit Spaß und Selbstvertrauen zu verschaffen. In der 1. wöchentlichen AG-Stunde lernen die Schüler an Hand von mehrsilbigen Fantasiewörtern die Synchronisierung von Sprache und Bewegung. Vom rhythmischmelodischen Sprechschwingen geht es weiter zum synchronen Sprechschreiben. Die Schüler lernen, deutlich zu artikulieren, um so eine Basis zum Richtigschreiben zu erhalten. Die 2. Stunde der wöchentlichen AG beschäftigt sich mit dem Theaterspielen. Die deutliche Artikulation soll angewendet werden. Gleichzeitig üben die Schüler freies Sprechen und Vortragen. Um Bewegungsabläufe zu üben und Hemmungen abzubauen, beginnen wir zunächst mit Pantomimen, danach folgen Hörspiele und schließlich kurze Szenen.

Computerqualifikation und soziale Kompetenzen Coach-Projekt Ziel des Coach-Projekts für die Förderstufenjahrgänge ist die Vermittlung und Umsetzung von Kenntnissen in der Textverarbeitung. Nach Beendigung des Projekts sollen alle Schülerinnen fähig sein, einen Text am PC eigenständig zu erstellen, zu bearbeiten und graphisch zu gestalten. Die Schüler trainieren dabei auch ihre Lesefertigkeit und ihr Textverständnis. Je nach inhaltlicher Zielsetzung dauert das Coachprojekt drei bis sechs Monate. Die Schüler der Förderstufe werden hierzu von Schülern des WPU – Kurses Informatik 9/10 betreut. Jede Schülerin, jeder Schüler bekommt einen Coach zugewiesen, der sie/ihn persönlich betreut. Zur Betreuung gehört vor allem die persönliche Unterweisung und Hilfestellung am PC. Das Coach-Projekt orientiert sich dabei an inhaltlichen Aufgabenstellungen, die in Bezug zum Fachunterricht stehen. Z. B erstellen die Schüler im Deutschunterricht ein Referat oder einen Bericht über eine Klassenfahrt. Selbst verfasste Texte – etwa ein Text über das Sportfest der Förderstufe - werden auf dem Computer geschrieben und gestaltet. Die ‚Coach-Schüler’ erwerben auch bei diesem Projekt wichtige Schlüsselqualifikationen. Sie übernehmen für ihren ‚Schüler’ Verantwortung, müssen ihre Kenntnisse in Kooperation mit dem Schüler trainieren und im Team die Ergebnisse überprüfen. Sie arbeiten selbständig und müssen fachliche und soziale Kompetenz beweisen. Kommunikative Kompetenzen vermitteln sich so auf eine selbstverständliche Art und Weise. Sie trainieren die Fähigkeit zur Wissensvermittlung und qualifizieren sich damit in diesem Bereich.

Haupt- und Realschule Im Anschluss an die Förderstufe besuchen die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 den Haupt- oder Realschulzweig.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Der Hauptschulzweig dauert von Klasse 7 bis Klasse 9 und endet in aller Regel mit dem Hauptschulabschluss. Die Möglichkeit, eine Berufsfindungsklasse oder eine SchuBKlasse an unserer Schule zu besuchen, wird an anderer Stelle dieses Schulprogramms ausführlich dargestellt. Die Arbeit in den meist drei Parallelklassen wird ähnlich wie in der Förderstufe von den Jahrgangsteams eng koordiniert, Leistungskontrollen werden abgesprochen und die vorgeschriebenen Vergleichsarbeiten angefertigt. Der Realschulzweig umfasst die Klassen 7 bis 10 und schließt mit dem Realschulabschluss ab .Der Realschulzweig wird ab dem Schuljahr 2004/2005 zweizügig angeboten. Ab der 7. Klasse bieten wir Französisch als zweite Fremdsprache im Rahmen eines vierstündigen Wahlpflichtangebotes an. Das sogenannte KlassenlehrerInnen-Prinzip wird sowohl im Haupt- als auch im Realschulbereich weiterhin angestrebt und praktiziert, d. h. dass möglichst viele Fächer und Unterrichtsstunden von der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer unterrichtet werden. Weiterhin bemühen wir uns, die Anzahl der in einer Klasse unterrichtenden Lehrkräfte möglichst gering zu halten, um die Teamarbeit zu unterstützen. Um eine Verzahnung im Sekundarbereich zwischen Haupt- und Realschule zu gewährleisten, wird versucht, bei der Stundenplangestaltung Möglichkeiten für den flexiblen Besuch im Unterricht der Parallelklasse zu schaffen. Beispielweise besuchten in der Vergangenheit einzelne Schülerinnen und Schüler der 7. Hauptschulklasse den Mathematikunterricht der 7. Realschulklasse. Die Verzahnung wird im Wahlpflichtunterricht ab Klasse 7 durchgängig praktiziert. Die enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulformen zeigt sich auch in den gemeinsam geplanten und durchgeführten Klassenfahrten und Unterrichtsgängen innerhalb der einzelnen Jahrgänge.

Deutsch für Seiteneinsteiger DAZ-Kurse werden an der TGS getrennt nach Grundschule, Förderstufe und den Klassen 7 - 10 angeboten. Je nach Sprachstand werden 1 - 8 Stunden zur Verfügung gestellt. Ziel ist die Grundlagen der deutschen Sprache zu vermitteln, vor allem auch die entsprechende Lesekompetenz, um den erfolgreichen Besuch des Unterrichts zu ermöglichen. Methodenvielfalt und Wiederholung des Gelernten in neuen Zusammenhängen sind wichtige Prinzipien. Lerninhalte der Sek I Anfänger erarbeiten Grundkenntnisse in der Grammatik, einfache Satzstrukturen, erweitern themenorientiert ihren Wortschatz. Aussprache- und Schriftübungen gehören ergänzend dazu. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Fortgeschrittene Anfänger erlernen komplexere grammatikalische Strukturen. Mit anspruchsvolleren Texten wird auch der Wortschatz kontinuierlich erweitert. Es werden zunehmend authentische Texte verwendet. Erste textanalytische Kompetenzen werden erworben. Unterschiedliche Schreibanlässe führen schrittweise zu einer eigenständigen Textproduktion. Fortgeschrittene lernen Texte in ihrer Gesamtaussage zu verstehen, ihre Intention und Funktion. Freiere Diskussionsanlässe werden angeboten. Schreibstile werden vorgestellt. Mit unterschiedlichen Texten wird die schreib- und fachsprachliche Kompetenz erweitert.

Theater/Musik – AG Jhg. 7 Mit diesem Angebot soll auch im 7. Jahrgang die Verbesserung der Lesekompetenz in den Focus genommen werden. Seit Beginn des Schuljahres 2005/2006 gibt es an der Tümpelgarten – Schule eine Theater/Musik – AG. Z. Zt. nehmen alle Schülerinnen und Schüler der 7. Realschulklassen daran teil. Die AG baut auf dem Methodentraining nach Klippert auf. Im Rahmen des Methodentrainings wurden bereits in den Jahrgangsstufen 5 und 6 die Bausteine „Eigenverantwortliches Lernen“ und „Teambildung“ umgesetzt. Zwar ist das Ziel eine öffentliche Aufführung, der pädagogische Schwerpunkt liegt jedoch im Prozess des spielerischen Erarbeitens und Übens, bspw. an vorgegebenen Texten, Einüben kleiner Sketche, eigene Spielszenen verwirklichen, Bewegungen zur Musik usw. Die AG eröffnet die Möglichkeit, die Gesamtpersönlichkeit der Schülerinnen und Schüler, ihre Kooperationsfähigkeit, das Erproben neuer sozialer Rollen und die Freude am Spiel zu fördern. Insgesamt wird die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler sehr gestärkt. Sprachlich schwächere Schülerinnen und Schüler sind innerhalb kürzerer Zeit in der Lage, mit Hilfe antrainierter Redewendungen grammatisch richtige Sätze zu bilden. Durch die gewonnene Sicherheit werden nach und nach Hemmungen abgebaut und der Mut gewonnen, sich aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen.

Wahlpflichtunterricht Der Wahlpflichtunterricht wird ab Klasse 7 jahrgangs- und schulformübergreifend angeboten. Die Leistungen werden benotet und sind versetzungsrelevant. Die Kurse werden für die Dauer eines Schuljahres von den Schülerinnen und Schülern gewählt, wobei die persönlichen Neigungen und Interessen Berücksichtigung finden sollen. Wählt eine Schülerin oder ein Schüler das Fach Französisch als zweite Fremdsprache, das im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts vierstündig bzw. im 9./10. Jahrgang dreistündig pro Woche angeboten wird, so gilt diese Einwahl für die Dauer von zwei Jahren. Für die Jahrgänge 7/8 und 9/10 werden z. Zt. jeweils 3-stündige Kurse angeboten. Die Fachbereiche stellen das Kursangebot zusammen:  Sport (Inline-Skating, große Spiele)  Kunst (Video, Tanz, Theater, Plastisches Gestalten, Zeichnen, Malerei, Speckstein etc.) Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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 Arbeitslehre (Arbeit in der Schulküche, Cafeteria, Türkische Küche, Vorbereitung auf die Berufs- und Arbeitwelt Projekt „Schule und Betrieb“, Holzarbeiten, Schulgarten)  IT / Coachprojekt / Textverarbeitung  Französisch  Naturwissenschaften (angewandte Naturwissenschaften) Die Angebote werden jährlich von den jeweiligen Fachkonferenzen abgestimmt und richten sich u. a. nach freien Kapazitäten und Neigungen der jeweiligen Kolleginnen und Kollegen.

Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Zwischen Schule und der Berufsberatung der Agentur für Arbeit findet eine intensive Zusammenarbeit statt, mit dem Ziel, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern den Übergang  in die Berufs- und Arbeitswelt  in weiterführende Schulen  in eine Ausbildung  in Förderlehrgänge der Agentur für Arbeit zu erarbeiten. Ab dem 8. Schuljahr lernt jede Schülerin/jeder Schüler den Berufsberater/die Berufsberaterin kennen. Folgende Veranstaltungen mit der Berufsberatung finden statt:  vor dem 3-wöchigen Betriebspraktikum stellt sich der Berufsberater/die Berufsberaterin in den 8. Klassen vor;  am Vorbereitungselternabend für das Betriebspraktikum nimmt der Berufsberater/die Berufsberaterin teil;  gemeinsam mit den Lehrkräften wird im 8. Schuljahr der erste BIZ Besuch vereinbart und durchgeführt;  die Berufsberatung hält einmal im Monat an einem Vormittag die Sprechstunde in der Schule ab;  die Berufsberatung kann sich an Projekttagen und Projektwochen der Schule beteiligen  Bewerberseminare und die Durchführung von Berufseignungstests werden in Kooperation mit der Berufsberatung gestaltet  Seminare zum Thema „Online-Bewerbungen“ werden ab 2005 für Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen angeboten

Zusammenarbeit mit Betrieben a. Praxistag Am Praxistag nehmen Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Haupt- und Realschulklassen einmal pro Woche an einem Praxistag in unterschiedlichen Betrieben teil. Die Einwahl der Jugendlichen für diesen Unterricht erfolgt jeweils zum Ende des vorherigen Schuljahres. Mit dieser Form des Praktikums – einen Tag in der Woche in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen öffnet sich die Schule nach außen. Mit diesem Praxistag verfolgt die Schule u. a. folgende Ziele:  regelmäßig einmal pro Woche die Schule mit dem Betrieb tauschen Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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    

bei den Schülern Schwellen- und Berührungsängste abbauen praktische Erfahrungen in Unternehmen und Verwaltungen sammeln, damit dadurch eine Berufswahlentscheidung fundierter getroffen werden kann durch den kontinuierlich stattfindenden Praxistag besteht eine lange Gewöhnungs- und Beobachtungszeit auf beiden Seiten, so dass auch Ausbilder Gelegenheit haben, ihre eventuellen Azubis fundierter kennen zu lernen Ausbildungsstellen können dadurch unbürokratischer und aufgrund einer Bewährungszeit besetzt werden Schlüsselqualifikationen wie Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Einstellung zur Arbeit und Verantwortungsbewusstsein sollen gestärkt werden

Die Schülerinnen und Schüler können durch diesen Praxistag erkennen, dass erworbenes Schulwissen nicht nur der Schulnote dient, sondern auch in der Arbeitswelt konkrete Anwendung findet. Sinnerfülltes Lernen kann dadurch gefördert werden, da die Einsicht der Schülerinnen und Schüler für den Lernstoff vermehrt vorhanden ist. Ebenfalls kann man beobachten, dass praxisorientiertes Arbeiten in Betrieben das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler steigern kann, wenn sie erkennen, den Anforderungen in der Arbeitswelt gerecht werden zu können. Mindesten genauso wichtig für die Jugendlichen ist es aber auch festzustellen, dass Disziplin, Fleiß. Umgangsformen und eine gewisse Zurückhaltung Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start in die Arbeitswelt sind. Sie sollen erkennen, dass man ohne solche Tugenden auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt weniger Chancen auf eine Ausbildungsstelle hat. Für Jugendliche diesen Alters (15-17 Jahre) sind die persönlichen Erfahrungen in Betrieben weitaus konkreter und lebensnaher, als Unterrichtseinheiten in der Schule, die diese Thematik aus Schülersicht mehr theoretisch und abstrakt behandeln.

Im 2. Halbjahr wird eine Abschlussveranstaltung vorbereitet, zu der die Schülerinnen und Schüler und die beteiligten Lehrer die Betreuer aus den Betrieben in die Schule einladen und ihre Erfahrungen und Arbeitsergebnisse aus dem Praxistag präsentieren (Kurzreferate, Vorträge, PowerPoint Präsentationen, Rollenspiele, Werkausstellungen und Plakatwände). Es besteht in dieser für die Schule wichtigen Veranstaltung die Möglichkeit mit Betriebsvertretern, Ausbildern und Betreuern ins Gespräch zu kommen, die bestehenden Kontakte zu intensivieren, auszubauen und den Praxistag zu evaluieren.

b. WPU-Kurs „Schule und Betrieb" Beschreibung des Projektes Seit 1991 arbeitet die Tümpelgarten-Schule im Projekt „Schule und Betrieb“ mit Hanauer Großbetrieben zusammen. Die Tümpelgarten-Schule hat als Haupt- und Realschule u. a. den wichtigen Auftrag, Jugendliche zur Berufs- und Arbeitswelt hinzuführen. Unsere Schülerschaft war aufgrund der aus der sozialen Brennpunktsituation im Stadtteil resultierenden Defizite bei traditionellen Auswahlverfahren benachteiligt. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Dies korrelierte mit den Schwellenängsten, die Schüler und ihre Eltern gegenüber Großbetrieben hatten: Es wurde erst gar nicht versucht, eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz abzugeben. Somit war unsere Ausgangsfrage beim Start des Projektes 1991, wie solche Defizite ausgeglichen, wie erste Hürden genommen werden können. Die Möglichkeit eines 2. Blockpraktikums im 9. Schuljahr (2 Wochen) wurde diskutiert und verworfen. Die Organisationsform „½ Jahr regelmäßig einmal pro Woche ½ Arbeitstag im Betrieb“ bot entscheidende Vorteile. Auch aus Sicht der Unternehmen war die lange Gewöhnungs- und Beobachtungszeit für beide Seiten der bessere Weg im Hinblick auf mögliche Berufswahlentscheidungen. In Zusammenarbeit mit dem Ausbildungswesen des „Pilotbetriebes“ entstand das Patenmodell: Ein Auszubildender (meist aus dem 2. Ausbildungsjahr) betreut den Schüler/die Schülerin am Praktikumstag im Betrieb. Dieses Modell der ersten Stunde wurde später - auch aufgrund der Bedingungen der hinzukommenden Firmen - modifiziert und variiert. Wir erreichen durch das Betriebsprojekt  den Abbau gegenseitiger Schwellenängste  die Erweiterung der Kompetenzen beim Schüler und bei den betreuenden Lehrkräften  dass der Betrieb künftige Auszubildende fundierter kennen lernt  die Öffnung der Schule im Sinne des Hessischen Schulgesetzes. Das Projekt „Schule und Betrieb“ ist zu einem wesentlichen Baustein in der Erfüllung unseres Auftrages geworden, Jugendliche zur Berufs- und Arbeitswelt hinzuführen.

Aktuelle Organisation Schülerinnen und Schüler des künftigen 9. und 10. Jahrganges wählen im Wahlpflichtunterricht im April/Mai des Vorjahres den Kurs. Sie besuchen dann dienstags ab 10:00 Uhr einen von z. Zt. 11 Betrieben. Sie arbeiten/hospitieren dort in einem gewählten Berufsfeld unter der Begleitung eines Auszubildenden (Pate) oder eines Ausbilders am jeweiligen Arbeitsplatz. Z. Zt. werden folgende Berufsfelder von den Schülern erkundet:  Metallbearbeitung  Elektronik, Energieelektronik  Chemielaborant/Chemiekant  Bauberufe (Dachdecker, Bauschlosser, etc.)  Dienstleistungsbereich (Einzelhandel, Personaldienstleistung, städtische Verwaltungsbetriebe)  Soziale Einrichtungen (Altenpflegeheim, Kindertagesstätten) Der Kurs wird von zwei Lehrpersonen geleitet. Im Vorbereitungsblock (ca. 2-3 Wochen) beteiligen sich die verantwortlichen Lehrpersonen in Kooperation mit den Klassenlehrerinnen/Klassenlehrern an der Wahl der Berufsfelder. Dabei sind die Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Erfahrungen aus dem Betriebspraktikum des 8. Schuljahres angemessen zu berücksichtigen. In dieser Zeit wählen sich die Schüler in die Berufsbereiche ein, Betriebe und ihr Aufbau werden vorgestellt und alle Sicherheitsaspekte, Verhaltensregeln und Organisationsfragen werden geklärt. Spätestens nach der 4. Schulwoche sind die Jugendlichen im Betrieb. Einige Firmen nutzen den ersten Praktikumstag für individuelle Einführungsveranstaltungen, auch zum gegenseitigen Kennenlernen. Die Schüler erleben an diesem Praktikumstag den normalen „Alltag“ im Betrieb. Dies schließt in einigen Firmen die kostenlose Teilnahme am Mittagstisch in der Kantine mit ein. Die Lehrkräfte begleiten die Schülerpraktika durch wöchentliche Besuche in den Betrieben und halten damit auch den ständigen Kontakt zu den Ausbildern und Ausbilderinnen. Es findet ein reger und intensiver Austausch mit den Meistern und Ausbildungsleitern statt und beide Lehrkräfte erhalten so umfassende Einblicke in Produktions- und Verwaltungsabläufe der Firmen. Sie können dadurch ihre Beratungskompetenz zum Wohle ihrer Schülerinnen und Schüler ganz entscheidend verbessern. Durch die regelmäßige Betreuung ist auch gewährleistet, dass bei jeglicher Art von Auffälligkeiten oder Problemen der Betrieb die unmittelbare Rückkoppelung hat. Dies hat sich für beide Seiten als äußerst vorteilhaft und klimaverbessernd erwiesen. Im 2. Schulhalbjahr wird der Praxisteil des ersten Halbjahres nachbereitet und ergänzt. Bestandteil ist dabei immer eine für alle schulischen und betrieblichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer offene Abschlussveranstaltung. Diese liefert außer dem Rückblick stets auch Weiterentwicklungsaspekte für den folgenden Durchgang.

Das Curriculum des 2. Halbjahres ist flexibel. Es orientiert sich an der Berufswahlvorbereitung und an den im ersten Halbjahr erfahrenen Berufsfeldern. Erkenntnisse fließen in den Inhalt und Ablauf der nächsten Durchführung ein. Das Projekt Schule und Betrieb wird jährlich in einer Abschlussveranstaltung und fortlaufend im Kontakt mit den Betrieben evaluiert. Ebenso in den Fachbereichskonferenzen.

Berufsfindungsklassen in den Schuljahren 04/05 und 05/06 10. Hauptschuljahr an der Tümpelgarten-Schule In der Verordnung zur Ausgestaltung der Bildungsgänge und Schulformen (VOBGM) vom 14. 06.2005 wird im § 25 ausgeführt: „ Ein zehntes Hauptschuljahr, das nach Maßgabe des § 23 Abs.2 des Hessischen Schulgesetzes eingerichtet werden kann, dient vorrangig dem Erreichen des mittleren Abschlusses.“ Das in der ersten Ausgabe des Schulprogramms beschriebene Konzept des 10. Hauptschuljahres an der TGS ging davon aus, besonders benachteiligte Jugendliche zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, den Hauptschulabschluss zu erreichen. Unter anderem war ein Praxistag und ein Berufsschultag Teil des pädagogischen Konzepts.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Nach der neuen Verordnung steht jedoch die Erreichung des Realschulabschlusses im Mittelpunkt. Traditionell wechseln Schülerinnen und Schüler der 9. Hauptschulklasse eher auf eine Berufsfachschule, um dort den Realschulabschluss zu erreichen. An der Tümpelgarten-Schule besteht weiterhin für einige Schülerinnen und Schüler ein besonderer Förderbedarf, um ihnen den Hauptschulabschluss zu ermöglichen. Auch sollten die jahreslangen positiven Erfahrungen mit dem Praxistag und die gewachsene Kooperation mit der Berufsschule fortgesetzt werden. Dies führte zur Erarbeitung eines Konzepts für eine Berufsfindungsklasse in Kooperation mit den Lernenden Regionen und der Gesellschaft für Wirtschaftskunde. Nach Zustimmung aller schulischer Gremien, dem Schulträger, dem Staatlichen Schulamt und dem Hessischen Kultusministerium wurden zum Schuljahr 2004/2005 erstmals zwei Berufsfindungsklassen eingerichtet. Im Folgenden wird das eingereichte und später genehmigte Konzept dargestellt: Einrichtung von Berufsfindungsklassen/Berufsförderklassen an der TümpelgartenSchule Hanau in Kooperation mit der Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. Geplante Weiterentwicklung der Tümpelgarten-Schule Seit 1996 gibt es an der Schule ein 10. Hauptschuljahr mit dem Schwerpunkt benachteiligte Jugendliche (Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf) in ihrem Berufsfindungsprozess zu unterstützen und auf eine Berufsausbildung vorzubereiten. (Das Konzept „10. Hauptschuljahr an der Tümpelgarten-Schule liegt dem Kultusministerium bereits vor; vgl. Antrag vom 30. April 2003.)

Nach der neuen Verordnung (20. März 2003 zur Gestaltung der Bildungsgänge und Schulformen der Grundstufe (Primarstufe) und der Mittelstufe (Sekundarstufe I) und der Abschlussprüfungen in der Mittelstufe (VO BGM § 25) besteht für das 10. Hauptschuljahr in der bisherigen Ausgestaltung ab dem Schuljahr 2004/05 an der Tümpelgarten-Schule keine Möglichkeit der Fortführung. Um auch in Zukunft unseren Schülerinnen und Schülern an der Tümpelgarten-Schule ein vergleichbares Angebot zu unterbreiten, beabsichtigen wir in enger Kooperation mit der Gesellschaft für Wirtschaftskunde e. V. Hanau Berufsfindungs-/Berufsförderklassen einzurichten. In diese Klassen werden Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden  für die am Ende der 7. Klasse eine Prognose abgegeben werden kann, dass sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Ende der Klasse 9 die Hauptschulabschlussprüfung nicht bestehen werden.  die von der Lernhilfeschule nach der Klasse 8 die Möglichkeit erhalten sollen in die Hauptschule zurückgeführt zu werden, mit dem Ziel, die Hauptschulabschlussprüfung an der Regelschule abzulegen. Für diese Schülerinnen und Schüler wird der sonderpädagogische Förderbedarf aufgehoben. Für diese beiden Schülergruppen wird das nachstehende Konzept beschrieben und der Antrag gestellt, mit dem Schuljahr 2004/05 Berufsfindungs-/Berufsförderklassen in enger Kooperation mit der GfW an der Tümpelgarten-Schule einzurichten. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Allgemeines Bildungsgänge der Hauptschulen weisen eine besonders heterogene Schülerschaft auf. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler zeigt erhebliche Lern- und Leistungsrückstände, ist wenig motiviert, z. T. auch deutlich verhaltensauffällig. Ein anderer Teil kann das Bildungsziel wegen zu geringer Deutschkenntnisse nicht erreichen. Lehrer können am Ende der 7. Klasse die Schülerinnen und Schüler benennen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in ihrem bisherigen Klassenverband keinen Hauptschulabschluss erwerben werden. ¹

Erfahrungen der Gesellschaft für Wirtschaftskunde Die Bildungswerke der hessischen Wirtschaft arbeiten seit Jahrzehnten erfolgreich mit der hier thematisierten Zielgruppe. Tausende lernbeeinträchtigte bzw. leistungsschwächere und z. T. auch verhaltensauffällige Jugendliche wurden erfolgreich sozial- und berufspädagogisch betreut, schulisch gefördert und in eine Berufsbildung integriert. Es ist die betriebliche Nähe dieser Sozialpädagogen, die ihnen in Kooperation mit den Betrieben und deren Ausbildern diese Erfolge ermöglicht. Sie kennen die Arbeitswelt ihrer Region und die Personalverantwortlichen. Grundsätze der Förderung  betriebsnahe schulische Bildung durch Praxistage in den Betrieben;  im 8. Schuljahr 1 Praxistag; im 9. Schuljahr evtl. 2-3 Praxistage;  sozialpädagogische Förderung des Einzelschülers;  Versuch der Integration jedes Einzelschülers in eine betriebliche Ausbildung;  allgemein bildender Unterricht (Stundentafel für den Unterricht in der Hauptschule/Jahrgangsstufen 8/9) mit schülermotivierenden und schüleraktivierenden Methoden, der an der Praxis der Lebens- und Arbeitswelt orientiert ist, mit dem Ziel, am Ende des 9. Schuljahres die Hauptschulabschlussprüfung nach der geltenden Verordnung abzulegen ¹ Wenn in diesem Konzept Hauptschüler der 8. und 9. Klasse genannt werden, sind immer auch die Schülerinnen und Schüler der Förderschule, für die der sonderpädagogische Förderbedarf aufgehoben wurde, mit gemeint.

Zielgruppe und Beginn der Förderung Zielgruppe sind  leistungsschwächere Hauptschülerinnen und –schüler, für die nach der 7. Klasse die Prognose abgegeben werden kann, dass sie das Ziel der Hauptschule mit der Hauptschulabschlussprüfung am Ende der Klasse 9 nicht erreichen werden.  leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Förderschule für die der sonderpädagogische Förderbedarf nach der 8. Klasse aufgehoben werden kann, um ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, die Regelschule zu besuchen. Diese Zielgruppe hat erhebliche Lern- und Leistungsrückstände, Motivationsdefizite und oft erhebliche soziale Probleme. Die zweijährige Berufsfindungs-/ Berufsförderklasse soll nach einem Konzept arbeiten, das sich ganz konkret an der aktuellen Lebenssituation der zu beschulenden Schülerinnen und Schüler orientiert. Ziel ist es, die benachteiligten Jugendlichen (Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf) in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, sie zu stabilisieren und dahingehend zu motivieren, einen Sinn in Bildung und Berufstätigkeit (sowohl pragmatisch als auch ideell) zu sehen. Die Jugendlichen sollen in ihrem Berufsfindungsprozess unterstützt und auf eine Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Berufsausbildung vorbereitet werden. Allgemeinbildender, berufsbildender bzw. vorbereitender Unterricht sollen mit Fachpraxis in einer Berufsschule und konkreter Arbeitserfahrung in einem Betrieb durch einen Praxistag/Praxistage verbunden werden. Der Unterricht an der Tümpelgarten-Schule soll weitgehend in der Hand der Klassenlehrerin/des Klassenlehrers liegen, gerade auch um das Prinzip fächerübergreifendes, vernetztes Lernen verfolgen zu können. Die Unterrichtsformen und –methoden sollen entsprechend handlungsund erfahrungsorientiert und dazu geeignet sein, bei den Jugendlichen eigenverantwortliche Lernprozesse zu initiieren. Das Lernen lernen steht im Vordergrund. Weitere Ziele sind die Vermittlung von so genannten Schlüsselqualifikationen und Sekundärtugenden:  Kooperations- und Teamfähigkeit  die Fähigkeit, sich artikulieren und im Sinne einer gemeinsamen Zielfindung Probleme und Konflikte bewältigen zu können  Kompromissbereitschaft ohne Aufgabe der eigenen Identität  Fähigkeit zur kontinuierlichen Arbeit  Konzentrationsfähigkeit  Leistungsfähigkeit durch Anstrengung  Flexibilität  Entwicklung von Sekundärtugenden, wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit.

Die Vermittlung dieser Schlüsselqualifikationen und Sekundärtugenden ist nachhaltig nur durch die Unterstützung eines/er Sozialpädagogen/-pädagogin zu gewährleisten (hier: in Kooperation mit der GfW). Mit Beginn des Eintritts in die Berufsfindungs-/Berufsförderklasse soll mit der speziellen Förderung begonnen werden. Wir gehen davon aus, dass diesen Schülern so einerseits schulische Misserfolge, die sie im herkömmlichen 8. und 9. Schuljahr in der Regelklasse erleben würden, erspart bleiben könnten. Andererseits könnte dieses neu konzipierte 8. und 9. Schuljahr für aufbauende pädagogische Maßnahmen genutzt werden. Es gilt, die bisherige Verinnerlichung kontinuierlicher Misserfolge zu verarbeiten und durch Lernen an kleinen Erfolgen zu kompensieren und wieder Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu gewinnen. Die angesprochene Zielgruppe soll  die Möglichkeit erhalten, über einen Zeitraum von 2 Jahren die Grundlagen für die erfolgreiche Hauptschulabschlussprüfung zu erarbeiten.  zunächst an einem Praxistag, im 2. Jahr an evtl. zwei bis drei Praxistagen in der Woche in einem Betrieb arbeiten, um Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt zu erhalten, um persönliche Kontakte zwischen Praktikanten und Ausbildern herzustellen und somit eine mögliche spätere Ausbildungsstelle zu erschließen.  ein mal pro Woche an einer Berufsschule von Fachkollegen/-innen in Berufsfeldern unterrichtet werden. Innerhalb eines Schuljahres können die Jugendlichen so bis zu 4 Berufsfelder kennen lernen. Dieser fachpraktische Unterricht erfolgt möglichst handlungs- und projektorientiert und verbreitert die Grundlage für eine fundierte spätere Berufswahl.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Allgemeinbildender, berufsbildender bzw. vorbereitender Unterricht werden mit Fachpraxis und konkreter Arbeitserfahrung verzahnt. Es ist selbstverständlich, dass für den Wechsel in die Berufsfindungs-/ Berufs-förderklasse das Einverständnis des Schülers/der Schülerin und ein entsprechender Antrag der Erziehungsberechtigten erforderlich ist. Die Zusammenführung der beiden Ausgangsgruppen wird die Bildung von 1-2 Klassen pro Jahrgang von jeweils 12-15 Schülerinnen und Schülern ermöglichen.

Klasse, Pädagogen und Berufsberater Die Klassen sollen max. 12-15 Schülerinnen und Schüler stark sein. Die Klasse sollte von einem die Arbeit koordinierenden Klassenlehrer und von maximal bis zu drei weiteren Lehrern als Team unterrichtet und von einem Sozialpädagogen der GfW sozial- und berufspädagogisch betreut und gefördert werden. Dem Sozialpädagogen obliegt zugleich die Aufgabe, die Praktika zu organisieren und zu betreuen und die Verbindung zu den beteiligten Betrieben zu pflegen. Wenngleich es vorrangig um die Bildung der Gesamtpersönlichkeit geht, ist jedoch das Ziel die Erreichung der Ausbildungsfähigkeit und die Integration in eine Berufsausbildung. Letztendlich ist der Erfolg auch abhängig von der Anzahl der vermittelten Berufsausbildungsverträge.

Der Berufsberater ergänzt das Team der Pädagogen und arbeitet eng mit ihnen zusammen. Die Kooperation mit der Berufsberatung im 8. und 9. Schuljahr der Berufsfindungs-/ Berufsförderklassen ist als Teil der Vernetzung verschiedener Institutionen im Sinne von Ressourcennutzung zu verstehen. Die Berufsberatung hält Sprechstunden in der Schule ab und stellt Lehrerinnen/Lehrern und Sozialpädagogen Informations- und Anschauungsmaterialien zu Verfügung. Der für die Schule zuständige Berufsberater hat einmal monatlich einen Sprechtag in der Schule. Schülerinnen und Schüler können sich über einen Aushang in der Sprechstunde anmelden und werden hierfür vom Unterricht freigestellt. Für die Schülerinnen und Schüler des 8. und 9. Schuljahres hat der intensive Kontakt zum Berufsberater verstärkte Bedeutung. Die Jugendlichen lernen gezielt Beratungs- und Informationsangebote (BIZ) selbständig zu nutzen. Das praktizierte Beratungskonzept zielt nicht nur stringent auf die Vermittlung in eine Ausbildungsstelle ab, sondern auf die Feststellung der individuellen Berufsreife und – eignung. Damit ist es wichtiger Baustein im Curriculum der Berufsfindungs/Berufsförderklasse. Gemäß den Erfahrungen der Berufsberatung lassen sich benachteiligte Jugendliche (Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf) im Prinzip nur noch über zwei Möglichkeiten vermitteln, erstens den Kontakt zum Betrieb über den Praxistag und zweitens durch finanziellen Anreiz für die Firmen. Da der Berufsberater konkret entscheidet, wer diese Hilfen erhält, ist der intensive Kontakt zwischen ihm den Schüler/innen und den beteiligten Pädagogen sehr wesentlich. Beratungsergebnisse bzw. die Auswertung des Beratungsprozesses sollten in einem Berufswahlpass festgehalten werden.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Zeitlicher Rahmen Es handelt sich um einen 2-jährigen Bildungsgang. Die Klassen werden mit Beginn des 8. Schuljahres gebildet und umfassen das 8. und 9., evtl. auch das 10. Schulbesuchsjahr. Den benachteiligten Jugendlichen (Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf) soll so die Chance auf einen Hauptschulabschluss ermöglicht werden, in dem sie ein Jahr länger Zeit haben ihre Lerndefizite aufzuarbeiten.

Lehrplan/Bildungsplan Für die Berufsfindungs-/Berufsförderklassen sind die Lehrpläne der 8. und 9. Hauptschulklasse verbindlich, auf 2 Schuljahre verteilt. Die Schülerinnen und Schüler in diesen Klassen besuchen 1 mal wöchentlich die Berufsschule und werden dort im Verlauf ihrer Schulzeit mehrere Berufsfelder (ca. 4-8) kennen lernen. Die Fachkollegen der Berufsschule unterrichten in den entsprechenden Fachräumen und vermitteln das notwendige Basiswissen, das es den Schülern ermöglichen soll, eine fundiertere Berufswahlentscheidung zu treffen. Zusätzlich wird im 1. Jahr ein Praxistag verbindlich angeboten, ab dem 2. Jahr sind 2-3 Praxistage vorstellbar. Es kommt darauf an, Schülerinnen und Schüler dieser Klassen „ganzheitlich“ zu fördern. Es geht also um eine umfassende Bildung und Förderung der Persönlichkeitsstruktur jeden Schülers und jeder Schülern, wenngleich in dieser Darstellung die Hinführung des Schülers/der Schülerin zur Arbeitswelt besonders zu berücksichtigen ist. Vorangegangene und fortwährende defizitäre familiale Bildungs- und Erziehungsprozesse erfordern entsprechende kompensatorische Maßnahmen. Hier ist der Einsatz des besonders erfahrenen Sozialpädagogen der GfW dringend erforderlich. Der Prozess des Erwerbs auch der sozialen und methodischen Kompetenzen (z. B. von „Schlüsselqualifikationen“) setzt die Bereitstellung von ausreichenden quantitativen Ressourcen voraus (Zeit, Personal, Finanzen), vorrangig jedoch von Lehrern, Sozialpädagogen und engagierten betrieblichen Ausbildern „mit Herz“ und Geduld. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass dieses Curriculum die Hinführung des Schülers/der Schülerin zur Arbeitswelt als Querschnittaufgabe möglichst vieler Fächer vorsieht und nicht ausschließlich der Arbeitslehre zuschreibt. Es soll auch Teil des Schulprogramms und damit wichtiger Teil der Schulkultur werden, mit allen Kooperationen, die sich daraus ergeben. Es ist jedoch für die Lehrplanarbeit zu berücksichtigen, dass die Schülerinnen und Schüler auf die Hauptschulabschluss-prüfung vorzubereiten sind.

Sozialpädagogische Förderung und berufliche Integrationshilfe als Einheit Sozialpädagogische Förderung ist für diese Schülergruppe unerlässlich. Sie ist unabdingbare Voraussetzung. In dem hier vorgestellten Konzept kommt dem Sozialpädagogen die Aufgabe zu, die Kooperationen mit den Partnerbetrieben zu pflegen und die berufliche Integration der Schülerinnen und Schüler zu organisieren. Die Betriebe haben mit Belastungen zu rechnen. Sie erwarten von der Schule dabei sofortige Unterstützung. Diese bietet der Sozialpädagoge. Die Sozialpädagogen der GfW kennen die Ausbildungsunternehmen ihrer Region, deren Berufsbilder und deren Ausbildungsverantwortliche persönlich und gut. Die Integration von „schulschwächeren“ Jugendlichen in den Ausbildungsmarkt ist heute bereits ihr „Alltagsgeschäft“. Ihre Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Erfolgsquote ist durchweg beachtlich. Daher ist dieses Konzept untrennbar mit der Nutzung dieser Kompetenz der optimalen Kooperation mit allen Betrieben verbunden. Die Sozialpädagogen arbeiten eng mit den Klassenlehrern und Fachlehrern zusammen. Sie unterstützen sich gegenseitig, um die angestrebte Stärkung der Persönlichkeitsstruktur der Jugendlichen und die Ausbildung der Sekundärtugenden zu erreichen. Die Kooperation ist auch für Elternarbeit zwingend erforderlich.

Kontinuierliche Praxistage und Kooperationen mit Berufsschulen Die Tümpelgarten-Schule kooperiert in beispielhafter Weise mit zwei benachbarten Berufsschulen und nutzt dadurch deren personelle und infrastrukturelle Potentiale.  Nutzung der Fachkompetenz der Berufsschullehrer  Nutzung der Fachräume/Ausstattung der Berufsschule  Vermittlung von Basiswissen und Fähigkeiten in verschiedenen Berufsfeldern Die Schülerinnen und Schüler erhalten dabei z. B. in den Berufsfeldern Metall, Holz, Hauswirtschaft, Ernährung und Pflege die Möglichkeit, ihre Interessen und auch ihre handwerklichen Fähigkeiten kennen zu lernen und praktische Arbeitsergebnisse als Erfolg zu erleben. Die bisher praktizierte Zusammenarbeit mit einer Berufsschule in Hanau ist unter Umständen auf weitere Berufsschulen auszubauen, um ein breiteres Berufsfeldspektrum den Schülerinnen und Schülern anbieten zu können. Dies dient dazu, Berufsbilder kennen zu lernen und auf Eignung für die persönliche Berufswahl zu prüfen. Eine Erprobung in typischen Ausschnitten der beruflichen Praxis gehört dazu.

Praxistage/Auswahl der Betriebe ( 8. und 9. Schuljahr ) Bereits im 8. Schuljahr hat der Schüler/die Schülerin ein 3-wöchiges Betriebspraktikum absolviert. Zu Beginn des 9. Schuljahres erhält er berufsfeldnahe Informationen über das gesamte Spektrum der für ihn geeigneten Berufe. Dieser Berufsfindungsprozess verläuft „trichterförmig“, konzentriert sich zunehmend auf Berufe, denen der Schüler zugeneigt ist, die er noch näher kennen lernen und in denen er sich durch Praxistage bzw. mehrtägige Praktika in den Ferien erproben möchte. Diese sind in besonderer Weise mit dem Schüler/der Schülerin, den Eltern und dem betreffenden Betrieb vorzubereiten, durchzuführen und auszuwerten. Verantwortlich hierfür ist der Sozialpädagoge als Mitglied im Team der Lehrkräfte. Für jedes Praktikum (Praxistage/freiwillige Ferienpraktika) sind mit dem Schüler/der Schülerin und dem betrieblichen Betreuer Ziele zu vereinbaren und deren Erreichung zu kontrollieren und dokumentieren. Es sind für das 8. und das 9. Schuljahr Praxistage in Betrieben vorgesehen. Die Schüler/innen arbeiten 8 Stunden und sollen in das gesamte betriebliche Geschehen eingebunden werden. Wenngleich die Schülerinnen und Schüler über alle für sie geeigneten Berufe informiert werden, erfahren im Rahmen der Berufsorientierung diejenigen Berufe besondere Berücksichtigung,  in denen Jahr für Jahr eine Vielzahl freier Ausbildungsstellen angeboten werden;  deren Ausbildungsbetriebe im regionalen Einzugsbereich der Wohnorte der Schüler liegen; Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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 in denen besondere Übernahmechancen in ein reguläres Arbeitsverhältnis nach der Berufsausbildung bestehen. Die Auswahl der Betriebe für die Praxistage haben einen hohen Stellenwert im Gesamtcurriculum, ebenso die Pflege der Beziehungen zu den Betrieben. Auf Grund der nicht unerheblichen Belastung für die Unternehmen kommt dieser Pflege durch den Klassenlehrer und den auf der Durchführungsebenen agierenden Sozialpädagogen besondere Bedeutung zu. Es wird durchweg angestrebt, Schülerinnen und Schüler nach dem 9. Schuljahr (nach Möglichkeit mit dem Hauptschulabschluss) zur Aufnahme einer Ausbildung befähigt zu haben. Im Unterschied zur heutigen hessischen Praxis des Weiterreichens dieser Jugendlichen von Institution zu Institution ist unser schulisches Angebot eine starke Verbesserung für dieses Schülerklientel.

Berufsfindungspass / Leitfaden für die Betriebe Für jeden Schüler/jede Schülerin soll im Rahmen des Unterrichts ein Berufsfindungspass (Schülerpass, Berufswahlpass) erstellt werden. In diesen werden alle Erfahrungen und Kompetenzen eingetragen, die der Schüler/die Schülerin im Rahmen seiner/ihrer „Hinführung zur Beruf- und Arbeitswelt“ erworben hat. Dieser Pass zeigt den Ausbildern in den Betrieben während der Praxistage Möglichkeiten auf, den Schüler/die Schülerin gezielt zu fördern und bietet potentiellen Ausbildungsbetrieben einen schnellen Überblick über berufsvorbereitende Erfahrungen des Schülers/der Schülerin.

Elternarbeit Die Elternarbeit erfolgt durch den Klassenlehrer und den Sozialpädagogen in enger Kooperation. Sie ist bei dieser Klientel erfahrungsgemäß sehr schwierig. Auch Hausbesuche werden erforderlich sein. Dabei geht es in besonderer Weise darum, die Eltern als Berater und potentielle Unterstützer ihrer Kinder im Berufswahlverfahren zu gewinnen.

Methoden der kleinen Schritte, Lehrerfortbildung In einigen Fällen wird es hilfreich sein, eventuell Erziehungsverträge oder Vereinbarungen zwischen allen Beteiligten auszuarbeiten und deren Einhaltung ständig zu überprüfen. Da die Schülerinnen und Schüler vielfach ein nur gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen besitzen, kommt es vorrangig darauf an, zunächst ihre Kompetenzen zu ermitteln und auf diesen aufzubauen (Kompetenzansatz statt Defizitansatz): Mit der „Methode der kleinen Schritte“ sollen die Schülerinnen und Schüler an ihren Erfolgen lernen und zu weiteren Bemühungen motiviert werden. Dieser Sachverhalt gilt für alle Erziehungsund Unterrichtsprozesse und ist neben der Praxisorientierung der wichtigste methodische Grundsatz. Den in diesen Klassen unterrichtenden Lehrkräften ist die Möglichkeit zu gewähren, sich in besonderen Veranstaltungen fortzubilden, um auf die neuen Herausforderungen angemessen reagieren zu können.

Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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Der zuständige Berufsberater begleitet den Jugendlichen später ggf. in Kooperation mit dem Sozialpädagogen des mitwirkenden Bildungswerks auch nach der Schulentlassung, sofern die Einmündung in eine Berufsausbildung noch nicht gelungen ist oder – falls sie gelungen ist – auch in der Berufsausbildung durch „Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH)“.

Ende der Schulausbildung Die Schulausbildung in der Berufsfindungs-/Berufsförderklasse endet mit dem 9. Schuljahr. Vereinzelte Jugendliche werden auch nach der intensiven schulischen und außerschulischen Förderung den Hauptschulabschluss nicht erreichen. Diese Schüler und Schülerinnen werden nach gängiger Rechtslage vom Arbeitsamt weiter betreut und gefördert, d. h. auch, dass die weiteren Integrationsmaßnahmen vom Arbeitsamt finanziert werden. Dieser erforderliche Wechsel von der Schule zu einem Bildungsträger sollte nicht zu einem Bruch in der sozialpädagogischen Betreuung führen. Es sollte sichergestellt werden, dass das Bildungswerk, das die sozialpädagogische Betreuung während der Schulzeit gewährleistet, diese Jugendlichen durch „Zuweisung“ des zuständigen Arbeitsamts in seine Maßnahmen zur beruflichen Integration übernimmt. Damit wird eine Nachsorge für die Jugendlichen gewährleistet, um die zuvor erarbeiteten Grundlagen nicht verpuffen zu lassen.

Qualitätsmerkmal: Kontinuität Dieses vorgestellte Konzept zeichnet sich in besonderer Weise durch eine kontinuierliche und planmäßige Förderung aus. Der Schüler/die Schülerin verbleibt im Bildungsgang Hauptschule und in der Verantwortung der Hauptschule, wird von einem kleinen Team von Lehrkräften, einbezogen sind hier auch die Berufsschullehrer, schulisch ausgebildet und von einem Sozialpädagogen und einem Berufsberater betreut. Sozialpädagoge und Berufsberater begleiten ihn vom 8. Schuljahr an über die Schulzeit hinaus bis zu Einmündung in die Berufsausbildung. Es treten eine überschaubare Anzahl betrieblicher Ausbilder hinzu, die den Jugendlichen bis zur Übernahme (nach Möglichkeit) in den eigenen Betrieb als Auszubildenden fördern. Die GfW – ein möglicher Kooperationspartner Wir haben in den vorhergehenden Aussagen aufgezeigt, dass der sozialpädagogischen, betriebsnahen Förderung eine Schlüsselrolle bei der Durchführung dieses Ansatzes zukommt. Diese Aufgabe kann die GfW übernehmen. Sie ist ein komplexer Systemanbieter:  sie arbeitet seit Jahrzehnten nachweislich erfolgreich auf diesem Gebiet;  sie kennt die entsprechenden bayerischen und baden-württembergischen Modelle (Praxisklassen bzw. Kooperationsklassen) und deren Erfahrungen über die Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft Hessen;  sie hat das Konzept der „schulbegleitenden Hilfen“ erarbeitet Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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 sie kann die schulische sozialpädagogische Arbeit übernehmen;  sie hat besonders intensive Verbindungen zu den hessischen Betrieben, da sie deren Bildungswerk ist. Sie hat umfangreiche Praktika- und Integrationserfahrungen;  sie kann die Lehrerfortbildung übernehmen;  sie kann Jugendliche nach der Schulentlassung in Kooperation mit den zu-ständigen Arbeitsämtern weiter bis zur Einmündung in eine Berufsausbildung betreuen und fördern;  sie kann die wissenschaftliche Begleitung bieten;  sie kann das Wissen der Arbeitskreise Schule-Wirtschaft Hessen in die Arbeit einbringen. Die GfW als Kooperationspartner könnte die Aufnahme und die Pflege der Zusammenarbeit mit den Betrieben erheblich erleichtern. Die Betriebe müssen für diese schwierige Aufgabe gewonnen und gehalten werden. Ein Kooperationspartner „Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft“ könnte erstens diese Betriebe zunächst für die schulischen Betriebspraktika und später als Ausbildungsplatzanbieter gewinnen unter der Zusage, dass das Bildungswerk die Betriebe auch während der Berufsausbildung sozialpädagogisch und schulisch in Kooperation mit der Agentur für Arbeit unterstützt (z. B. durch eine abH-Maßnahme), also die Betriebe in dieser schwierigen berufspädagogischen Aufgaben „nicht allein lässt“. Die Schülerinnen und Schüler, die jetzt im 2. Jahr die Berufsfindungsklasse besuchen nehmen an einer hessenweiten Evaluation teil, die im Auftrag des Hessischen Kultusministeriums von der Universität Franfurt für alle Pilotschulen durchgeführt wird.

SchuB-Klassen Mit Erlass vom 23. November 2004 und der Verordnung „SchuB-Klassen in Hessen“ (ABl. 2/05) hat das Ministerium den Bildungsgang „Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb“ installiert. Am Ende des Schuljahres 05/06 werden die Schüler der Berufsfindungsklassen an der Tümpelgarten-Schule ihre Hauptschulabschlussprüfung ablegen. Die Berufsfindungsklassen werden in der zuvor beschriebenen Konzeption danach nicht fortgeführt. Seit dem Schuljahr 05/06 sind nun an der Schule zwei SchuB-Klassen eingerichtet worden. In diese Klassen werden Schülerinnen und Schüler aufgenommen  für die am Ende der 7. Klasse eine Prognose abgegeben werden kann, dass sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Ende der Klasse 9 die Hauptschulabschlussprüfung nicht bestehen werden  die von der Förderschule nach der Klasse 8 die Möglichkeit erhalten sollen in die Hauptschule zurückgeführt zu werden, mit dem Ziel, die Hauptschulabschlussprüfung an der Regelschule abzulegen. Für diese Schülerinnen und Schüler wird der sonderpädagogische Förderbedarf aufgehoben. Die angesprochene Zielgruppe soll  die Möglichkeit erhalten, über einen Zeitraum von 2 Jahren die Grundlagen für die erfolgreiche Hauptschulabschlussprüfung zu erarbeiten.  zunächst an einem Praxistag, im 2. Jahr an zwei Praxistagen in der Woche in einem Betrieb arbeiten, um Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt zu erhalten, um persönliche Kontakte zwischen Praktikanten und Ausbildern herzustellen und somit eine mögliche spätere Ausbildungsstelle zu erschließen. Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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 ein mal pro Woche an einer Berufsschule von Fachkollegen/-innen in max. 4 Berufsfeldern unterrichtet werden.

Ziele sind auch die Vermittlung von so genannten Schlüsselqualifikationen und Sekundärtugenden:  Kooperation- und Teamfähigkeit  die Fähigkeit, sich artikulieren und im Sinne einer gemeinsamen Zielfindung Probleme und Konflikte bewältigen zu können  Kompromissbereitschaft ohne Aufgabe der eigenen Identität  Fähigkeit zur kontinuierlichen Arbeit  Konzentrationsfähigkeit  Leistungsfähigkeit durch Anstrengung  Flexibilität  Entwicklung von Sekundärtugenden, wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit. Die in den Berufsfindungsklassen gemachten Erfahrungen werden für die neu gebildeten SchuB-Klassen genutzt. Ebenso ermöglicht der Erfahrungsaustausch der Lehrkräfte in diesen Klassen die kontinuierliche Weiterentwicklung der Arbeit mit diesen Jugendlichen. Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte und sozialpädagogischen Fachkräfte: An einer prozessbegleitenden, qualifizierenden Fort- und Weiterbildung nehmen alle Klassenlehrer der SchuB-Klassen und die Sozialpädagogen teil. Die zweijährige Fortbildung ist notwendiger Bestandteil der pädagogischen Maßnahme. Die Fort- und Weiterbildung wird in Modulen organisiert und beinhaltet  didaktisch – methodische  diagnostische  psycho-soziale  berufs- und arbeitsweltbezogene Kompetenzen Diese Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen gliedern sich in regionale und zentrale Maßnahmen und werden im Rahmen eines hessischen Gesamtkonzeptes angeboten. Diese Aufgabe übernimmt das AfL.

Grundschule  Förderstufe  Hauptschule  Realschule

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