FAZ: Sonderpublikation Magen und Darm vom 28.10.2009

January 30, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften
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MAGEN & DARM

OKTOBER 2009

Darmkrebsvorsorge

Zöliakie

Der Gang zum Arzt, der Leben retten kann. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Testmethoden. Manchmal zahlt sogar der Chef.

Schauspielerin Aglaia Szyszkowitz, die Schirmherrin der Deutschen Zöliakie Gesellschaft, spricht über ihr Leben mit der Darmerkrankung.

Seiten 4/5

Bei Lactose-Intoleranz

Ein Ratgeber für Ihre Gesundheit

Volkskrankheit Sodbrennen

Notbremse bei Übergewicht

Dem schlechten Atem Saures geben geht auch ganz natürlich. Heilerde und Kartoffelsaft können helfen.

Magenband, Magenballon, Magenverkleinerung – Ein Wegweiser durch den Dschungel der Möglichkeiten

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20.10.2009 11:10:58 Uhr

2 MAGEN & DARM 2009

Dies ist ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet

Wer nicht vorsorgt, hat das Nachsehen

Magen & Darm Die unterschätzte Mitte Ein Mediaplanet-Ratgeber zu Gesundheit, Vorsorge und Heilmethoden unseres lebenswichtigen Verdauungssystems

Dr. Andreas Leodolter ist Leiter der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie sowie Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten am Sana-Klinikum Remscheid. Er ist Spezialist im Bereich der Darmkrebsvorsorge und -behandlung.

Vorsitzender der Gastro-Liga

So lautete das Motto eines Rundtischgesprächs der Gastro-Liga, an dem Persönlichkeiten aus Politik, Medizin und Krankenkassen unter der Moderation ihres Schirmherrn, Prof. Peter Voss, dem ehemaligen SWRIntendanten teilnahmen. Deutschland leistet sich im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn eines der besten Früherkennungsprogramme. Seit 1971 sind der Stuhlbluttest, seit 2002 die Darmspiegelung in die Gesetzliche Krankenversicherung eingeführt. Diese Maßnahmen fußen auf der Erkenntnis, dass Darmkrebs über Jahre aus Vorstufen entsteht. Der Stuhltest macht sich die Tatsache zu Nutze, dass Vorstufen und Krebse zeitweise nicht sichtbar bluten; bei der Koloskopie lassen sich Vorstufen und frühe Krebse entfernen und damit eine sichere Krebsprophylaxe betreiben. Dennoch ist nicht alles Gold was glänzt: pro Jahr nehmen nur ca. 3–5% der Berechtigten die Vorsorgekoloskopie in Anspruch, ca. 500.000 Personen. Woran liegt das? Es sind nicht die Angst vor der Untersuchung oder die Diagnose Krebs, die abhalten, es sind vielmehr die mangelnde Einsicht in die eigene Vorsorge sowie die weit verbreitete Überzeugung, dass bei Beschwerdefreiheit auch

keine Erkrankung vorliegen könne. Europäische Nachbarländer sowie Modellprojekte in Deutschland haben gezeigt, dass ein persönliches Anschreiben mit einer besseren Beteiligung einhergeht. So kann die Lösung nur in einem organisierten bevölkerungsbezogenen Einladungsverfahrens zu einem strukturierten Beratungsgespräch mit verpflichtender Familienanamnese liegen. Der mündige Bürger muss über alle Vor- und Nachteile aufgeklärt sein, damit er eine freie Entscheidung zur Vorsorge treffen kann. Die Zahlen des Zentralinstituts der kassenärztlichen Versorgung zeigen, dass die konsequente Vorsorge in 0,7 bis ein Prozent meist frühe Karzinome und in sechs bis acht Prozent fortgeschrittene Adenome ( Krebsvorstufen ) aufdeckt und damit wesentlich am stetigen Rückgang der Sterblichkeit an Darmkrebs mitbeteiligt ist. Daher gilt mehr denn je: Wer nicht vorsorgt, hat das Nachsehen.

Prof. Dr. J. F. Riemann Vorsitzender der Gastro-Liga www.gastro-liga.de

Inhalt Immunologische Bluttests – die Alternative zur Darmspiegelung......................................4 Betriebliche Darmkrebsvorsorge – Vorsorge per Gehaltszettel......................................................5 Leben mit Zöliakie.....................................................................6 Volkskrankheit Sodbrennen....................................................7 Gastrointestinale Stromatumoren – GIST.............................8 Darmkrankheit Morbus Crohn................................................9

Die Geschichte des Stoma......................................................12 Entscheidung Magenballon...................................................13 Darmreinigung – Großputz für den Körper........................14 Lactasemangel – Mehr als 70 Prozent der Weltbevölkerung sind betroffen..........................................15 Heilwasser – der natürliche Helfer bei Verdauungsbeschwerden......................................................15

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Für weitere Informationen rufen Sie bitte Christian Züllig an, +49 (0)30 887 11 29 12

fig von ihren Gynäkologen auf die Darmkrebsvorsorge aufmerksam gemacht werden. Aber auch sie scheuen offenbar die Auseinandersetzung mit diesem heiklen Thema. Aus welchem Grund?

Natürlich ist das Thema durch gewisse unangenehme Vorstellungen belastet. Vor allem die Aussicht auf eine Darmspiegelung schreckt viele Patienten ab. Dabei ist die Darmspiegelung zwar das zuverlässigste, aber nicht das einzige Diagnoseverfahren. Der Vorsorge dienen auch regelmäßige Stuhlproben-Tests.

Gibt es spezielle Risikogruppen?

Generell gilt: Je älter man ist, desto höher das Risiko. In den allermeisten Fällen treten die Karzinome nach dem 50. Lebensjahr auf. Männer sind dabei etwas häufiger betroffen als Frauen. Ein weiterer Risikofaktor ist eine einseitige Ernährung mit viel rotem Fleisch und wenig Ballaststoffen. Besonders gefährdet sind außerdem Personen, in deren Verwandtschaft bereits Darmkrebserkrankungen aufgetreten sind. Und was kann die Darmkrebsvorsorge leisten?

Durch eine regelmäßige Vorsorge kann Darmkrebs oder seine Vorstufen, wie zum Beispiel Polypen, frühzeitig erkannt und behandelt werden. Wird der Darmkrebs frühzeitig erkannt, lässt er sich fast immer heilen. Darmkrebsvorsorge ist also in hohem Maße sinnvoll. Werden die Angebote zur Vorsorge denn ausreichend genutzt?

Nein. Leider wird die Darmkrebsvorsorge noch immer stark vernachlässigt, trotz verstärkter Aufklärung. Vor allem Männer nehmen die Angebote viel zu selten war. Frauen profitieren davon, dass sie häu-

Aber wie zuverlässig sind diese Stuhlproben-Tests?

Tatsächlich waren die bislang üblichen Stuhlproben-Tests nach der so genannten Guajak-Methode relativ unzuverlässig. Außerdem mussten sie jeweils mit drei verschiedenen Proben durchgeführt werden. Inzwischen aber gibt es mit den immunologischen Stuhlproben-Tests eine sehr gute Alternative. Klinisch validierte Schnelltests wie der von FROST-Diagnostika vertriebene BioNexia FOBplus® oder BioNexia Hb/Hp Complex® verbinden einfache Handhabung mit hoher Zuverlässigkeit. Wie funktionieren diese immunologischen Tests?

Mittels einer Antikörper-Reaktion wird dabei Hämoglobin aufgespürt, ein Bestandteil der roten Blutkörperchen. Und zwar ausschließlich menschliches Hämoglobin, so dass tierisches Hämoglobin aus der Nahrung das Ergebnis nicht beeinträchtigt. Im Darm vorhandenes menschliches Hämoglobin deutet auf blutende Darmpolypen hin, aus denen sich letztlich Tumore entwickeln können. Wird tatsächlich Hämo-

globin entdeckt, ist eine Darmspiegelung zur genaueren Abklärung erforderlich. Wie unterscheiden sich die beiden genannten Schnelltests BioNexia FOBplus® und BioNexia Hb/Hp Complex®?

BioNexia FOBplus® prüft allein auf Hämoglobin, BioNexia Hb/Hp Complex® zusätzlich noch auf Haptoglobin, einen weiteren Bestandteil der roten Blutkörperchen. Dadurch ist dieser Test noch empfindlicher im Aufspüren von Blutungen. Diese Sensitivität geht allerdings leicht zu Lasten der Spezifität, das heißt: Der Doppeltest zeigt etwas häufiger auch Blutungen an, die nicht von Polypen stammen. Wann würden sie welchen Test empfehlen?

BioNexia FOBplus® eignet sich gut für sogenannte Screenings, also flächendeckende Vorsorgeuntersuchungen. BioNexia Hb/Hp Complex®, also das Doppeltest-Verfahren, ist dagegen vor allem bei solchen Patienten sinnvoll, bei denen von vornherein eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung gegeben ist. Etwa bei Personen, in deren Familie schon einmal Darmkrebserkrankungen aufgetreten sind.

Dr. Andreas Leodolter, Leiter der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie sowie Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten am Sana-Klinikum Remscheid.

Das ist richtig und bedauerlich. Ich bin aber überzeugt, dass die Krankenkassen diese Tests in naher Zukunft in ihren Leistungskatalog aufnehmen. Zwar sind sie heute noch teurer als die herkömmlichen Guajak-Tests. Aber auch ungleich zuverlässiger.

Ein entsprechendes Test-Set kann man im Rahmen einer privatärztlichen Leistung bei seinem Hausarzt erwerben. Die Stuhlprobe selbst lässt sich dann zuhause entnehmen. Die BioNexia Test-Sets enthalten einen speziellen Stuhlfänger, mit dem der Stuhl auf der Toilette aufgefangen wird. Mit einem Spiralstab entnimmt man anschließend an drei unterschiedlichen Stellen je eine Probe. Diese werden in einem Röhrchen luftdicht verschlossen. Das dauert keine fünf Minuten. Dieses Röhrchen bringt man dann zur Auswertung wieder zum Arzt, der die gelöste Probe auf einem Testfeld aufträgt. Bei den BioNexia-Schnelltests lässt sich das Ergebnis dann schon nach acht bis zehn Minuten ablesen. Es muss also nichts in irgendein Labor eingeschickt werden.

Wie kann man als Patient einen solchen Test machen lassen?

Wann und wie oft sollten solche immunologischen Stuhltests

Allerdings werden diese immunologischen Tests von den Krankenkassen noch nicht bezahlt.

sinnvollerweise durchgeführt werden?

In der Regel sollte man diese Tests einmal pro Jahr durchführen lassen, und damit ab dem 50. Lebensjahr beginnen. Besteht ein erhöhtes Risiko, etwa wegen familiärer Vorbelastung, sind regelmäßige Tests auch schon früher sinnvoll. Kann man einer Darmkrebserkrankung auch irgendwie vorbeugen?

Nach allem was wir wissen, lässt sich die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung durch eine gesunde Lebensweise senken. Also in erster Linie durch ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung. Aber wie für alle Krebserkrankungen gilt leider auch für Darmkrebs: Man kann sich nicht wirklich schützen. Weshalb auch niemand sich die Darmkrebsvorsorge schenken sollte.

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Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Form der Krebserkrankung. Jährlich gibt es rund 66.000 neue Fälle. Damit liegt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, hierzulande bei immerhin sechs Prozent. Tendenz steigend. Zwar ist die Sterblichkeitsrate ein wenig gesunken. Trotzdem sterben pro Jahr immer noch knapp 30.000 Deutsche an den Folgen dieser Erkrankung.

Der Bluttest zur Darmkrebsvorsorge...................................10 Früherkennung rettet Leben – aber wie funktioniert die Koloskopie?.................................11

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„Einfach und zuverlässig“ Herr Dr. Leodolter, lässt dich die Bedeutung der Darmkrebsvorsorge mit Zahlen verdeutlichen?

Prof. Dr. J. F. Riemann

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Weitere Infos unter Tel.: 06251-70 711-0 [email protected]

Projektleiterin: Kerstin Wegner für Projektmanagement und Anzeigen, + 49 (0)30 887 11 29 41 Produktion/Layout: Jana Weiz Business Development: Anna Penseler, + 49 (0)30 887 11 29 43

Fotos: istockphoto.com, fotolia.de Text: Jürgen Ackermann, Jost Burger, Anna Katharina Fricke, Leonie Fuchs, Maximilian Roth, Mona Simon V.i.s.d.P.: Christian Züllig, Print Director, Mediaplanet Druck: Frankfurter Societätsdruck, Frankfurt

Frost Diagnostika GmbH Speyererstr. 74 67166 Otterstadt Tel. 06232 600 487 0 Fax 06232 600 487 60 [email protected] www.frostdiagnostika.de

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„Die sinnvolle Vorsorge-Alternative zur Darmspiegelung“ Gabriele Frost ist Geschäftsführerin der Frost Diagnostika GmbH. Das Unternehmen mit Sitz im rheinland-pfälzischen Otterstadt ist ein Entwickler und Anbieter von gesundheitsdiagnostischen Produkten, speziell im Bereich der Darmkrebsvorsorge.

In der Darmkrebsvorsorge gibt es ein äußerst zuverlässiges Diagnoseverfahren: die so genannte Koloskopie, also die Darmspiegelung. Wozu braucht es überhaupt noch andere Verfahren?

Die Koloskopie hat zwei Probleme. Zum einen wird sie von vielen

Menschen gemieden. Es gibt Zahlen aus Bayern, wonach 140.000 Personen in Beratungsgesprächen eine Koloskopie empfohlen wurde. Aber nur 6.000 haben sie dann tatsächlich durchführen lassen. Vor allem die notwendige vollständige Darmentleerung vor der Spiegelung schreckt offenbar viele Patienten ab. Ließen – zum andern – tatsächlich alle Menschen über 55 Jahren regelmäßig eine Koloskopie machen, wäre das logistisch kaum zu bewältigen. Zudem gäbe es unnötig viele negative Koloskopien, die hohe Kosten verursachen würden. Deshalb brauchen wir weniger aufwendige, kostengünstigere, aber dennoch zuverlässige Testverfahren. Hier hat sich der Nachweis von Blut im Stuhl als geeignet erwiesen. Blut im Stuhl deutet auf blutende Darmpolypen hin, die sich zu einem Tumor auswachsen können. Bislang wurde für diesen Nachweis ein Stuhlbriefchen, der sogenannte Guajak-Test verwendet. Sie dagegen setzen auf immunologische Tests. Warum?

Der Guajak-Test ist schon über 30 Jahre alt und hat eindeutige Mängel. Zum einen werden seine Ergebnisse durch bestimmte Nahrungsmittel verfälscht oder gar nicht erst angezeigt. Deshalb setzen sie eine spezielle Diät voraus. Zum anderen liegt ihre Sensitivität für fortgeschrittene Adenome bei nur knapp neun Prozent. Das heißt, dass mit diesem Verfahren nur neun Prozent der potentiell gefährlichen Darmpolypen entdeckt werden. Unsere Immunologischen Tests dagegen haben eine Sensitivität von über 50 Prozent. Immunologische Doppeltests, die sowohl auf Hämoglobin als auch auf den Hämo-/Haptoglobin-Komplex prüfen, sogar von deutlich über 70 Prozent. Das ist ein eklatanter und im Einzelfall womöglich entscheidender Unterschied. Kritiker bemängeln die relativ niedrige Spezifität immunologischer Tests. Also den Umstand, dass nicht jedes positive Testergebnis tatsächlich krebsrelevant ist.

Es ist richtig, dass eine hohe Sen-

sitivität immer auf Kosten der Spezifität geht. Wenn Sie das Netz möglichst engmaschig stricken, um auch kleinste Mengen von Blut zu entdecken, erhöht sich zwangsläufig die Wahrscheinlichkeit, dass auch Spuren von menschlichem Blut gefunden werden, die mit einer Krebserkrankung nichts zu tun haben. Aber das sollte man angesichts der Gefährlichkeit einer Darmkrebserkrankung in Kauf nehmen. Zumal solche Blutspuren generell verdächtig sind und auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. In jedem Fall ist angesichts der Tatsache, dass Patienten die Koloskopie meiden, ein möglichst sensitiver Stuhltest zur flächendeckenden Vorsorge wünschenswert. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Guajak-Tests werden die immunologischen Tests allerdings noch nicht von den Krankenkassen bezahlt.

Aber dennoch werden GuajakTests immer seltener verschrieben. Denn die meisten Ärzte empfehlen das, was sie auch selber verwenden würden. Und das sind die immuno-

logischen Tests. Sie stellen heutzutage die sinnvolle Vorsorge-Alternative zur Darmspiegelung dar. Es gibt mittlerweile mehrere solcher immunologischen Tests auf dem Markt. Deren Preise unterscheiden sich zum Teil deutlich. Woran sollen sich Patienten bei der Auswahl orientieren?

In der Regel lassen sich die Preisunterschiede auf Qualitätsunterschiede zurückführen. Einige Hersteller verwenden schlicht weniger hochwertige Materialien. Hinzu kommt: Zwar sind alle zugelassenen Produkte CE-zertifiziert. Aber eine CE-Zertifizierung setzt keine klinische Validierung voraus. Nur wenige Produkte sind tatsächlich klinisch validiert. Das heißt: Nur wenige Hersteller haben ihr Produkt durch eine eigene klinische Studie prüfen lassen. Und nur eine solche wissenschaftliche Prüfung bürgt für die Zuverlässigkeit des Tests. Patienten sollten daher den Arzt, bei dem sie den Test machen lassen, auf jeden Fall fragen, ob das angebotene Produkt auch klinisch validiert ist. Anzeige

Krebs früh erkennen. In Blut.

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Frühe Diagnosen Vorsorge per Gehaltszettel retten Leben

Seit mehr als zehn Jahren setzt sich die Stiftung LebensBlicke für eine stärkere Inanspruchnahme von Maßnahmen zur Früherkennung von Darmkrebs ein. Seitdem ist die Sterblichkeitsrate deutlich gesunken.

Im Jahr 1998, dem Gründungsjahr der Stiftung LebensBicke, erkrankten in Deutschland 57.000 Personen an Darmkrebs. Rund 30.000 starben daran. Die Stiftung hat sich damals das Ziel gesetzt, die Zahl der Darmkrebstoten bis zum Jahr 2010 auf die Hälfte zu senken. Das heißt: Sinn und Zweck von LebensBlicke ist die Rettung von 15.000 Menschenleben pro Jahr. Zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine Heilung von Darmkrebs gehört eine frühe Diagnose. Und tatsächlich wird die Erkrankung immer häufiger in einem frühen und daher lebensrettenden Stadium gestellt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der neu entdeckten Erkrankungen auf mehr als 73.000. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Darmkrebstoten; sie liegt derzeit bei weniger als 27.000 pro Jahr. Zum Ausdruck kann diese Entwicklung auch über die Sterblichkeitsrate gebracht werden: Lag sie 1998 noch bei mehr als 50 Prozent, ist sie

mittlerweile unter die Marke von 40 Prozent gefallen. Gegründet wurde die Stiftung LebensBlicke 1998 auf Initiative von Prof. Dr. med. Jürgen F. Riemann. „Mit dem Erreichten sind wir mehr als zufrieden, von der ursprünglichen Zielsetzung, der Halbierung der Sterblichkeit auf die Hälfe bis 2010, sind war aber immer noch weit entfernt. Darmkrebs bleibt eine Herausforderung“, erklärt Riemann. Ein wichtiges Element in der Strategie zur weiteren Absenkung der Sterblichkeitsrate ist für ihn neben Aktionen, Informationen und Veranstaltungen nach wie vor die Arbeit des bundesweiten Netzwerkes. Heute sind 160 Regionalbeauftragte als lokale Repräsentanten für die Stiftung tätig. Hinzu kommen 18 Fortbildungskoordinatoren. Im November 2001 wurde zudem der Förderverein Stiftung LebensBlicke e. V. gegründet; er zählt inzwischen mehr als 380 Mitglieder und unterstützt die Stiftung nicht nur ideell, sondern auch materiell. Die Stiftung und der Förderverein betreiben intensiv Aufklärungsund Öffentlichkeitsarbeit. Dabei wird auf Multiplikatoren-Effekte gesetzt, um das Bewusstsein für die Vorsorge gegen Darmkrebs möglichst breit gefächert zu schärfen. Weitere Informationen über LebensBlicke: www.lebensblicke.de.

Trotz guter Vorsorgeprogramme: Die wenigsten Menschen in Deutschland nutzen die Möglichkeiten zur Früherkennung von Darmkrebs. Es fehlt an der direkten Ansprache. Betriebliche Vorsorgeaktionen sind ein gutes Mittel, den Einzelnen zu erreichen. Darmkrebsfrüherkennung im Unternehmen Kostenbetrachtung

Beispiel: 2.000 Mitarbeiter Teilnehmer: 500 MA davon Testrücklauf (70%): 350 MA davon positiv (4,7%*): 16,5 MA davon Polypen: (47%): 7,7 MA davon Karzinome (5,1%): 0,8 MA

Gesamtkosten der Aktion:

Mitarbeiter x 1,50 €

Von Jost Burger

Eigentlich sollte in Deutschland niemand mehr an Darmkrebs erkranken. Ab dem vollendeten 50. Lebensjahr zahlen die Krankenkassen Stuhluntersuchungen, ab 55 Darmspiegelungen. Dennoch sterben in Deutschland jedes Jahr rund 29.000 Menschen an Darmkrebs, 70.000 erkranken daran neu. Der Grund ist klar: Nach wie vor werden Vorsorgeangebote zu wenig genutzt. Nur drei bis fünf Prozent der Untersuchungsberechtigten gehen zur Koloskopie – viele meiden sie schlicht aus Angst vor der Untersuchung. Und die Zahl der durchgeführten Stuhltests hat sich seit Einführung der Darmspiegelung auf Kassenkosten fast halbiert. Dabei wäre es schon ökonomisch sinnvoll, zuerst einen günstigen Test durchzuführen. Ist dieser positiv, ist dann der nächste Schritt die Koloskopie.

= 3.000,00 € + MwSt.

Die Erfahrung zeigt: Wer direkt angesprochen, wird ist viel eher zu einem Test bereit. Das macht das Beispiel der hohen Rücklaufquoten bei Mammografieuntersuchungen deutlich. In Deutschland wird jede Frau, die den gesetzlichen Anspruch hat, direkt angeschrieben und zur Untersuchung quasi eingeladen. Screenings per Einladung werden von regionalen Krankenkassen vereinzelt auch für Darmkrebsuntersuchungen durchgeführt und erzielen regelmäßig sehr gute Rücklaufquoten von über 20 Prozent. Doch ein flächendeckendes Verfahren gibt es in Deutschalnd noch nicht. Bis dahin gibt eine andere Möglichkeit, Menschen direkt und persönlich zu erreichen: die Ansprache im Betrieb. Über den Arbeitsplatz sind Screenings leicht und relativ günstig zu organisieren. Mehrere Firmen bieten Komplettservices an, die auch die Bereitstellung und Auswertung

der Tests umfassen. Dem Image der Firma schadet es nicht, sich um die Angestellten zu sorgen, und schließlich gibt es handfeste wirtschaftliche Gründe. Eine Untersuchung kostet pro Mitarbeiter nur wenige Euro. Ein an Darmkrebs erkrankter Mitarbeiter fehlt dagegen seinem Betrieb im Schnitt 60 Tage. Eine überzeugende Kosten-Nutzen-Relation, die die betriebliche Vorsorge auch für kleinere Unternehmen sinnvoll macht. Für die Screenings werden leicht zu handhabende Blut im Stuhl-Tests verwendet. Immer öfter kommen dabei so genannte immunologische Tests zum Einsatz, die im Vergleich zum herkömmlichen Testverfahren sehr hohe Entdeckungsraten aufweisen. Doch neben unkomplizierten Testverfahren ist die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg die Anonymität. Niemand will den Test auf der Werkstoilette durchführen, und das Procedere braucht auch nicht auf der Betriebsversammlung erläutert werden. Besser ist ein persönliches Anschreiben der Geschäftsleitung, das beispielsweise mit der Gehaltsabrechnung verteilt wird. Gute Erfahrungen hat man mit beigelegten Gutscheinen gemacht. Sie berechtigen die Mitarbeiter zur einer Untersuchung. Wer dann Interesse zeigt, muss den Test aktiv beim durchführenden Dienstleister anfordern. Die so genannte compliance – also der Kooperationswille des Patienten – ist bei solchen Gutscheinverfahren deutlich höher. Erfahrungen zeigen, dass Rücklaufquoten bis zu 70 Prozent erreicht werden. Werte, die andere Aktionen nicht im Ansatz erreichen. Anzeige

Früherkennung ist der erste Schritt zur erfolgreichen Krebstherapie. Wir sind ein Molekulardiagnostik- Unternehmen für Krebs. Unsere Produkte helfen, Krebs frühzeitig zu erkennen – in einer einfachen Blutprobe. www.epigenomics.com

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„Darmprobleme sollten kein Tabu sein“ Viele kennen sie als Kommissarin Jenny Berlin aus der Krimiserie „Einsatz in Hamburg“. Abseits der Dreharbeiten engagiert sich Aglaia Szyszkowitz als Schirmherrin der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft. Die Schauspielerin will ihre Popularität nutzen, um über eine Autoimmunkrankheit aufzuklären, die auch sie selbst betrifft. Das ist eins der Hauptproblem bei Zöliakie: Sie wird noch immer selten sofort erkannt. Bei mir brach die Darmerkrankung schon mit sechs Monaten durch die Zufütterung aus. Ich hatte Durchfall, bekam einen Blähbauch und die Beine magerten ab. Aber es hat Monate gedauert, bis die richtige Diagnose gestellt wurde. Da war meine Mutter mit ihren Nerven längst am Ende. Wie gehen Sie im Alltag mit der Autoimmunkrankheit um? Sie leiden an Zöliakie, einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Was genau verbirgt sich hinter diesem Krankheitsbild?

Das ist eine Stoffwechselstörung, bei der man kein Getreide verträgt, weil es das Klebereiweiß Gluten enthält. Was die Sache für die Betroffenen so kompliziert macht: Getreide ist in fast allen Produkten drin – in Nudeln, Brot, aber auch in vielen Süßigkeiten oder Würzmitteln. Wurde die Krankheit bei Ihnen gleich diagnostiziert?

Ich versuche, mich sorgsam und bewusst zu ernähren, hauptsächlich mit Reis und Gemüse. Wenn ich das schaffe, geht es mir auch richtig super. Aber in den turbulenten Phasen am Set esse ich oft zu unregelmäßig, zu spät, zu fettig. Dann merke ich ganz schnell, dass ich wahnsinnig empfindlich reagiere. Ich muss mich schon sehr disziplinieren, beim Essen genau hinzugucken. Was sind für Sie die schwierigsten Situationen?

Ich musste erst lernen, zu the-

matisieren, dass ich eine Darmerkrankung habe. Schließlich ist das ein sehr sensibles Thema, außerdem wollte ich nicht als hysterische Schauspielerin gelten. Und noch heute habe ich manchmal nicht die Kraft, den Rattenschwanz an Fragen zu ertragen, den das Thema nach sich zieht. Dann sage ich lieber nichts, gehe auf Nummer sicher und bestelle einen Salat, der mich dann nicht satt macht. Welche Tipps haben Sie für Betroffene?

Leute, die wie ich sehr viel unterwegs sind, sollten darauf achten, ihre Grundversorgung zu sichern. Das bedeutet, etwas Verträgliches vorzukochen und mitzunehmen. Ich versuche zum Beispiel immer, meine Tupperdose mit einer Notration Gemüsereis dabeizuhaben. Aber man muss es auch mit Humor nehmen: Die bewusste, eingeschränkte Ernährung ist gut für die Figur und die gesunde Verköstigung meiner Familie. Ich weiß ganz genau, was wo drin ist.

Zöliakie ist nach heutigen Erkenntnissen eine vererbte, genetisch bedingte Stoffwechsel erkrankung. Sie selber haben zwei Söhne. Wie sieht es bei ihnen aus?

Gott sei Dank haben die beiden damit keine Probleme. Denn gerade für Kinder ist es besonders schwierig, auf so viele Lebensmittel und Süßigkeiten verzichten zu müssen. Aber man hat keine Wahl. Medikamente zur Besserung oder Heilung gibt es nicht. Wie viele Menschen leiden schätzungsweise unter Glutenunverträglichkeit?

Die Krankheit nimmt rasant zu: Viermal mehr Menschen als noch vor 50 Jahren haben heutzutage Zöliakie. Eine aktuelle Studie der Mayo Clinic zeigt, dass inzwischen bereits jeder Hundertste diese Krankheit hat. Damit ist Zöliakie nicht mehr wirklich selten. Sie sind seit diesem Jahr Schirmherrin der Deutschen Zöliakie-

Gesellschaft. Was sind die Ziele der Organisation?

Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft wurde 1974 als Selbsthilfeorganisation gegründet und hat heute über 30.000 Mitglieder. Sie fördert den Informations- und Erfahrungsaustausch von Betroffenen und Angehörigen und bietet auch praktische Lebenshilfe. Wie sehen Sie Ihre Rolle?

Ich möchte meine Prominenz für Aufklärung und Enttabusisierung nutzen. Ich habe selber viele Jahre gebraucht, um mutiger zu sein und darüber zu reden. Schließlich spricht man lieber über sein Patenkind in Afrika als über Darmprobleme. Mein Appell an die Betroffenen: Klärt vorsichtig, was euch bei der Ernährung wirklich guttut. Gutgemeinte Pauschalmeinungen à la „Obst ist gesund“ helfen wenig, wenn dann der Magen übersäuert. Ich überstehe meinen Tag am besten, wenn ich regelmäßig kleine Mahlzeiten esse. Aber jeder muss da seinen eigenen Weg finden.

Abwechslungsreiche Ernährung trotz Einschränkungen Zöliakie-Betroffene müssen noch nicht auf kulinarische Genüsse verzichten. Viele herkömmliche Getreidelebensmittel gibt es längst auch aus Ersatzzutaten wie Mais, Soja oder Buchweizen - auch in Restaurants. Von Mona Simon

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Zöliakie erkennen. Gesund leben. Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms. Sie beruht auf einer Unverträglichkeit des Klebereiweißes Gluten. Gluten kommt vor allem in den Getreidearten Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer vor. Neuere Untersuchungen zeigen, dass jeder 250. Deutsche von Zöliakie betroffen ist. Die einzige Therapie ist eine lebenslange glutenfreie Ernährung. Hilfe und Unterstützung für Zöliakie-Betroffene und deren Angehörige bietet die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG). Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. Filderhauptstr. 61 70599 Stuttgart Telefon 0711 / 45 99 81 - 0 Fax 0711 / 45 99 81 – 50 [email protected]

www.dzg-online.de

Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, der das Kleberweiweiß Gluten nicht verträgt. Dieses kommt vor allem in den Getreidearten Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer vor und führt bei Zöliakie-Betroffenen zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Dadurch können vom Körper nicht mehr genügend Nährstoffe aufgenommen werden, was wiederum zu Mangelerscheinungen führen kann. Die einzige Therapiemöglichkeit ist eine lebenslange glutenfreie Ernährung. Das verlangt viel Disziplin und ist gerade auch unterwegs nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft (DZG) gibt daher wichtige Tipps, wo die Küche glutenfreie Kost anbietet. Und mittlerweile werden Restaurants und Hotels zunehmend flexibler, was Sonderwünsche betrifft. Dass sie ihre Karten den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kunden anpassen, erleben immer mehr ZöliakieBetroffene auf Reisen. Und wenn es doch mal schwierig werden sollte, kann die in mehreren Sprachen verfasste „Bitte an den Koch“ der DZG im praktischen Scheckkartenformat

Betroffenen und Köchen im Restaurant helfen, glutenfrei zu „improvisieren“. Doch etwas Vorsorge kann nie schaden. Falls es unterwegs zu Engpässen kommen sollte, kann Reis oder ein glutenfreies Brot als Notfallreserve am Gepäck überbrücken helfen. Grundsätzlich ist für Zöliakie-Betroffene der Einkauf aber leichter geworden. Im Lebensmittelhandel müssen seit November 2005 alle Produkte, die Gluten enthalten, gekennzeichnet werden. Und auch viele der glutenfreien Lebensmittel sind für Verbraucher an einer durchgestrichenen Ähre zu erkennen. Und wenn man doch mal nicht

mehr weiter weiß: In Zweifelsfragen hilft ein Blick in die umfangreichen Herstellerlisten der DZG. Im Internetangebot der Gesellschaft findet sich auch eine Rezeptdatenbank zur Zubereitung von Gerichten ohne Gluten. Allerdings muss für eine glutenfreie Kost etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Obwohl glutenfreie Produkte inzwischen in fast allen großen Supermärkten erhältlich sind, ist diese Form der Ernährung immer noch teurer. So können diätetische Fertigprodukte ohne Gluten rund 30 bis 50 Prozent mehr kosten als vergleichbare andere Lebensmittel. Anzeige

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Schluss mit GERD Ein unangenehmes Brennen in der Speiseröhre verspüren viele Menschen ab und an. Wer allerdings häufig unter Sodbrennen leidet, sollte ihm rechtzeitig den Garaus machen. Ohne adäquate Therapie kann die aufsteigende Magensäure das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöhen. Von Leonie Fuchs

GERD ist ein echter Quälgeist. Mehr als jedem Sechsten von uns schlägt er regelmäßig auf den Magen, genau genommen: Er zündelt in der Speiseröhre. Mit vollem Namen heißt GERD “GastroEsophageal Reflux Disease”. Besser bekannt ist der ungeliebte Pyromane unter dem Namen seines Hauptsymptoms, dem Sodbrennen. Schuld an GERDs Werken ist häufig ein unzureichend funktionierender Schließmuskel am Mageneingang. Ein saures Aufstoßen oder schmerzhaftes Brennen hinter dem Brustbein, erleben auch Gesunde gelegentlich. Wer allerdings mehrmals pro Woche oder sogar täglich unter Sodbrennen leidet, sollte den Gang zum Arzt nicht scheuen. Denn dann steckt meist die Refluxkrankheit, also GERD, dahinter. Unbehandelt kann GERD zu Entzündungen und Zellveränderungen

der Speiseröhrenschleimhaut führen. Je öfter und je länger der Magensaft auf die Speiseröhre einwirkt und je saurer er ist, desto schwerer schädigt er die Speiseröhre. Schlimmstenfalls kann es dazu kommen, dass die Speiseröhre ihre Innenauskleidung zu einer widerstandsfähigen Schutzschicht umbaut. Diese Zellveränderungen, auch Barrett-Syndrom genannt, schützen zwar vor der aggressiven Säure, steigern aber das Risiko an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Eine Alternative zur medikamentösen Therapie ist die operative Rekonstruktion des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Dabei beseitigt der Chirurg einen eventuell bestehenden Zwerchfellbruch und verkleinert die Eingangspforte des Ventils. Zusätzlich muss der Schließmuskel meist noch verstärkt werden: Hierfür verwendet der Operateur den oberen Anteil des Magens – die Magenkuppel – um aus ihr eine Manschette um den unteren Speiseröhrenanteil zu

Natürliche Helfer gegen Sodbrennen Kartoffelsaft und Heilerde haben in der Behandlung von Magenbeschwerden eine lange Tradition. Inzwischen ist ihre Wirkung auch durch Studien bestätigt. Von Leonie Fuchs

Sodbrennen oder saures Aufstoßen hat vermutlich jeder von uns schon einmal erlebt – sei es nach einem üppigen Menü oder nach einer Party mit einigen Gläsern Wein. Weil sie schnelle Hilfe bieten, sind dann vor allem säurebindende Medikamente – sogenannte Antazida – hoch im Kurs. Doch was viele nicht wissen: Es gibt auch wirksame natürliche Alternativen gegen den brennenden Schmerz im Brustkorb. Wer Antazida nicht verträgt oder gerade nicht zur Hand hat, dem ist oft schon mit frisch gepressten Kartoffelsaft geholfen. Schon vor rund hundert Jahren empfahl der Zürcher Arzt Maximilian Bircher-Benner bei Magenbeschwerden den frisch zubereiteten Saft der Kartoffelknolle zu trinken. Dass der Knollensaft bei Sodbrennen wirkt, bestätigen nun auch neuere Untersuchungen der Freiburger Professorin für Allgemeinmedizin Sigrun Chrubasik. Nach einer Woche Kartoffelsaftkur von je 100 Millilitern Saft morgens

und abends, gaben zwei von drei Patienten eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden zu Protokoll. Besonders vorteilhaft: Weil keine Nebenwirkungen zu befürchten sind, können gerade Schwangere auf die natürliche Wirkung des Kartoffelsafts bauen. Noch wirksamer und traditionsreicher als Abhilfe gegen den Stress im Magen ist Heilerde. Schon im griechisch-römischen Altertum war die Produktion des säurebindenden Heilmittels aus Ton und Lehm hoch organisiert. Heute ist es amtlich bestätigt, dass Heilerde Sodbrennen genauso effektiv lindern kann, wie Antazida aus der Apotheke. Untersuchungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zeigen, dass ein Teelöffel des natürlichen Mineralpulvers – etwa 6,5 Gramm – die gleiche Säurebindungskapazität erreicht, wie sie für die Einzeldosis eines Antazidums empfohlen wird. Doch Heilerde ist mehr als ein natürliches Antazidum. Durch ihre Pulverform ist sie nicht nur in der

legen. Gelingt das, ist der Reflux sofort beseitigt. Laut Henning G. Schulz, Chefarzt der Abteilung für Allgemeinund Viszeralchirurgie des Evangelischen Krankenhauses in

Castrop-Rauxel, ist ein solcher Eingriff an sich zwar risikoarm, da Magen und Speiseröhre nicht eröffnet werden. Er ist jedoch technisch anspruchsvoll und muss an die jeweilige Anatomie und die Funktion jedes einzelnen Patienten angepasst werden. Doch nicht jeder hat so heftiges Sodbrennen, dass er Medikamente braucht oder operiert werden muss. Bei leichteren Beschwerden können bereits kleine Veränderungen in den Ernährungs- und Lebensgewohnheiten große Erfolge erzielen. Erste Hilfe bei abendlichem Sodbrennen wird schon erzielt, wenn der Oberkörper höhergestellt wird – zum Beispiel durch ein Keilkissen oder durch Höherstellen des Bettes. Auch Magen- und Darmtees können kurzfri-

stig helfen, die angegriffenen Magenschleimhäute wieder zu besänftigen. Außerdem sollten sich Sodbrennen-Patienten statt einer üppigen Mahlzeit am Tag lieber vier bis sechs kleine Portionen gönnen und nach 18 Uhr nichts mehr essen. Scharf gewürzte, stark angebratene und frittierte Speisen sollten möglichst ganz vom Speiseplan verschwinden, ebenso wie Kuchen, Pralinen und Schokolade. Wer auf leichte und fettarme Kost umstellt, beseitigt vielleicht sogar noch einen weiteren Treiber von Sodbrennen, sein Übergewicht. Denn auch das steigert den Druck in der Bauchhöhle und lässt GERD anrücken. Weitere Informationen: www.gastro-liga.de Anzeige

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8 MAGEN & DARM 2009

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Manchmal gibt es in der Onkologie auch Erfolgsgeschichten. Die Therapie der gastrointestinalen Stromatumore gehört dazu. Sie macht Hoffnung auf zukünftige spektakuläre Entdeckungen in der Krebstherapie.

Von Dr. Peter Reichardt, Leiter des Sarkomzentrums Berlin-Brandenburg

Gastrointestinale Stromatumore, so genannte GIST, waren bis vor einem Jahrzehnt noch nicht einmal als einheitliches Erkrankungsbild erkannt. Die Tumore, die vor allem in Magen und Dünndarm, seltener auch in der Speiseröhre und im Enddarm auftreten, wurden unter einer Vielzahl von Einzelbezeichnungen geführt. Gemeinsam ist ihnen ihr langsames Wachstum und die unzugängliche Lage – mit der Folge, dass sie bei der oft zufälligen Entdeckung

häufig schon sehr groß waren und gestreut hatten. Besonders oft kam es zu Metastasen in der Leber. Eine Behandlung war nur auf chirurgischen Weg möglich. Durch ihr seltenes Vorkommen – auf eine Million Menschen kommen circa 15 Fälle – fehlte es aber an chirurgischer Erfahrung. Zudem sind GIST nicht besonders leicht „sauber“ zu entfernen, so dass es noch unter der Operation zur Streuung kommen kann. Heute weiß man, dass die meisten Zellen, aus denen ein GIST entsteht, die Mutation eines bestimmten Gens aufweisen. Dieses Gen, das KITGen, regelt die Ausbildung eines Rezeptors an der Zelloberfläche. Der KIT-Rezeptor ist empfindlich für so genannte Stammzellenfaktoren. Setzen sie sich an den KIT-Rezeptor, bewegt das ein in der Zelle vorhandenes Protein, die Tyrosinkinase, zur Arbeit. Vereinfacht gesagt, ist die Tyrosinkinase ein wichtiger Übermittler von Signalen, die wiederum für die eigentlichen Zielprozesse gebraucht werden, in diesem Fall die Zellteilung. Die Zellen unseres Körpers teilen sich kontrolliert, also

in Abhängigkeit von den entsprechenden Signalen. Im Falle des mutierten Gens braucht der KIT-Rezeptor keinen Reiz von außen, um den oben beschriebenen Prozess zu aktivieren. Er feuert sozusagen ständig und löst

Rolle der Tyrosinkinase entdeckt war, konnte man sich in der Therapie zielgerichtet auf sie konzentrieren – indem man nach einem Mittel suchte, ihre Funktion auszuschalten. Im Jahre 2000 gelang der erste Erfolg. Seitdem wird ein so genannter

» Gastrointestinale Stromatumore (GIST) waren bis vor einem Jahrzehnt noch nicht einmal als einheitliches Erkrankungsbild erkannt. « durch die Daueraktivierung der Tyrosinkinase das ungebremste Wachstum der Zelle aus. Ein Tumor ist entstanden. Schon die Aufklärung dieser Zusammenhänge war eine kleine Sensation – selten sind die Vorgänge bei Krebserkrankungen so eindeutig und detailliert bekannt. Zugleich machte sie eine echte Revolution in der Krebstherapie möglich. Denn nachdem die entscheidende

Tyrosinkinase-Inhibitor eingesetzt, dessen Wirksubstanz verhindert, dass sich bestimmte Energieträger in der Zelle an die Rezeptoren der Tyrosinkinase setzen. Dadurch wird sie an der Ausführung ihrer Aufgabe gehindert, das ungebremste Wachstum gestoppt. Der Erfolg ist tatsächlich durchschlagend. Durch die große Gefahr der Streuung und die in der Regel

späte Diagnose waren die Überlebenschancen von GIST-Patienten sehr gering. Die Überlebensrate nach zwei Jahren lag ohne Inhibitor-Therapie bei 26 Prozent. Mit der Behandlung liegt diese Zahl nun bei deutlich über 70 Prozent. Die Behandlung mit Givec ist bei 80 bis 90% der Patienten erfolgreich. Da der Inhibitor ganz gezielt zum Einsatz kommt, sind auch die Nebenwirkungen deutlich geringer und mit denen beispielsweise einer Chemotherapie nicht zu vergleichen. Die Entdeckung der GISTTherapie gilt in der Onkologie als Paradebeispiel für die grundsätzliche Möglichkeit, für undenkbar gehaltene Therapieerfolge zu erzielen. Die Zusammenhänge zwischen einer Gen-Mutation und einer bestimmten Krebsart zu finden und darauf basierend ein Medikament zu entwickeln, war eine großartige wissenschaftliche Leistung. Sie lässt aber auch hoffen: darauf, dass in den kommenden Jahren durch bahnbrechende Forschungen auch für andere, als unheilbar geltende Krebsarten Therapien gefunden werden.

Hilfe bei seltenen Tumoren

Seltene Krebsarten treten weit häufiger auf als bisher bekannt: Sie machen etwa 23 Prozent aller Krebsdiagnosen aus. Jedes Jahr erkranken somit über 90.000 Deutsche an seltenen Tumoren. Betroffene stehen dabei nicht nur einer lebensbedrohlichen Situation gegenüber Sie müssen aufgrund der Seltenheit ihrer Erkrankung zusätzliche Hürden überwinden. „Auch in Deutschland ist der Zugang zu Informationen und hoher Behandlungsqualität für Patienten mit seltenen Krebsarten häufig erschütternd schlecht,“ so Markus Wartenberg, Leiter der Patientenorganisation Das Lebenshaus e.V. Patienten mit der Diagnose einer seltenen Tumorerkrankung irrten oft monatelang durch das Gesundheitssystem, auf der Suche nach Information und medizinischer Expertise bei Diagnostik, Behandlungsqualität und klinischen Studien. Viele der so genannten „Rare Cancers“ sind auch in Fachkreisen oder der Forschung kaum bekannt, ganz zu schweigen von einer breiteren Öffentlichkeit. Die Folge: keine Lobby und wenig finanzielle Förderung für die For-

schung. Allein 60 verschiedene seltene Krebsarten stehen hinter den Begriffen GIST, Sarkom und Nierenkrebs. Dabei stehen gerade die GIST (Gastrointestinale Stromatumoren, seltene Sarkome im Magen-DarmTrakt) für eine beispiellose Erfolgsgeschichte in der Krebstherapie. 2002 sah das noch anders aus. Damals gründete eine Gruppe von GIST-Diagnostizierten den gemeinnützigen Verein Das Lebenshaus e.V.. Was mit der kleinen „GIST-Gruppe“ begann, ist heute eine Organisation, die über 1.300 Patienten betreut. Sie wird von Mitarbeitern und Betroffenen geleitet und hat sich dennoch in der medizinischen Welt eine hohe Reputation erarbeitet. Inzwischen können sich Patienten mit Diagnosen aus den drei Bereichen GIST, Sarkome und Nierenkrebs beim Lebenshaus informieren. Die wesentlichen Aufgabenbereiche des Vereines heute sind: Betroffene informieren - Interessen vertreten - Behandlung optimieren - Forschung unterstützen und Hoffnung geben. Oft beginnt der Kontakt mit einem ausführlichen telefonischen Beratungsgespräch, das dem Pati-

enten mehr Wissen und Klarheit hinsichtlich seiner Erkrankung, seiner Situation und möglicher Optionen vermittelt. Eine bestimmte Therapie wird dabei aber nicht empfohlen. „Wir klären den Betroffenen verständlich über das derzeit aktuelle Fachwissen, die vorhandenen Behandlungsoptionen und Studienangebote auf oder vermitteln – auf Wunsch – kompetente Mediziner für eine zweite Meinung,“ erläutert Vorsitzender und GIST-Betroffener Kai Pilgermann. Alles weitere müsse der Patient in Eigenregie übernehmen beziehungsweise mit seinem Behandler besprechen. Der Verein gebe gewissermaßen die Wissensbasis zur Selbsthilfe. Um Patienten umfassend zu informieren, bietet Das Lebenshaus e.V. viele Medien, Materialien und Services an, die mit erfahrenen Betroffenen und zwei medizinischen Beiräten führender Experten entwickelt werden. Teil der Lebenshaus-Philosophie war es von Beginn an, professionell mit medizinischen Experten, forschenden Firmen und anderen Patientengruppen weltweit zusammenzuarbeiten, um das Bestmögliche für Betroffene zu erreichen. Die

„Erkrankung wird tabuisiert“

Morbus Crohn ist eine schwere Darmerkrankung, die den Betroffenen viel abverlangt. Dr. med. Tanja Kühbacher, Oberärztin an der Uniklinik Kiel und Vorsitzende der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Chronisch entzündlicher Darmerkrankungen 2010 fordert, Erkrankte nicht zu stigmatisieren. gaben sich neue Therapieansätze. So werden spezifische Antikörper gegen bestimmte entzündliche Botenstoffe eingesetzt, die bei den Betroffenen erhöht nachweisbar sind. Was für ein Leben führen die Betroffenen?

Was steckt hinter dem Krankheitsbild des Morbus Crohn?

Das Hauptmanifestationsalter beim M. Crohn liegt bei 15-40 Jahren. Junge Erwachsene, Teenager und auch Kinder werden mit einer schweren chronischen Erkrankung konfrontiert, wenn eigentlich Schule, Ausbildung, Partnerschaft und Familienplanung die Hauptrolle im Leben spielen sollten. Zudem werden Morbus Crohn und andere chronisch entzündliche Darmerkrankungen tabuisiert. Es ist nicht leicht am Arbeitsplatz, in der Schule oder auch mit möglichen Partnern über Durchfall und Fisteln zu sprechen. Umso bewundernswerter, mit welcher Kraft und Ausdauer die Betroffenen ihr Leben meistern. Um ihnen mehr Chancen im Leben zu geben, haben wir die Stiftung Darmerkrankungen gegründet. Sie vergibt Ausbildungsstipendien und macht durch eine Anti-Stigmatisierungskampagne auf die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen aufmerksam. Oberstes Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Wichtig ist dabei die Schaffung von Synergien zwischen Ärzten, Patienten, der Selbsthilfeorganisation DCCV und den Fachgesellschaften. Mehr Informationen unter: www.dccv.de

Beim M. Crohn handelt es sich um eine chronische, derzeit noch nicht heilbare Entzündung, die den gesamten Verdauungstrakt vom Mund bis zum Anus betreffen kann und in Schüben verläuft. Die Hauptsymptome sind teilweise blutiger Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, körperliche Schwäche und häufig eine Mangelernährung – so, als ob man von einem MagenDarm-Infekt mit extrem häufigen Durchfällen und stärksten Bauchschmerzen geplagt ist, der ein Leben lang anhalten kann. Darüber hinaus kann es Komplikationen wie Verengungen des Darmes mit der Gefahr eines Darmverschlusses und Fisteln, also Kurzschlussverbindungen vom Darm zur Haut oder vom Darm zu anderen Organen geben. Wie entsteht die Krankheit?

Neben einem genetischen Hintergrund spielen Umweltbedingungen wie eine veränderte mikrobielle Darmflora und eine Dysbalance des Immunsystems eine entscheidende Rolle. Hier knüpfen die Behandlungen an. Medikamente wie Cortison sollen das Immunsystem unterdrücken, das beim M. Crohn zu aktiv ist. In den letzten Jahren er-

Wer an einem seltenen Tumor erkrankt, fällt bei der Behandlung oft durchs Raster. Es fehlt an erfahrenen Medizinern, Therapien werden kaum erforscht. Patientenorganisationen sind oft die einzige Hilfe. Von Karin Kastrati

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Auf den Bauch hören Bundesweite Aufklärungs-Roadshow „Mit Bauchgefühl genießen“ und Kochbuch „Kochen mit Bauchgefühl“ bieten wertvolle Tipps rund um die Themen gesunde Ernährung und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Bereiche Behandlungsqualität und Forschung nehmen deshalb einen immer wichtigeren Stellenwert in der Arbeit des Vereins ein. In die enge Kooperation mit führenden Klinikern und Forschern bringt er wichtige Erfahrungen und Bedürfnisse der Patienten ein. Und damit leistet der Verein eben nicht nur Lebenshilfe für die Betroffenen, sondern

geht die spezifischen Problemen seltener Krebsarten an: „Unsere Arbeit hat ganz konkrete positive Auswirkungen auf das Studienangebot und auf die Optimierung der Diagnose-, Behandlungs- und Nachsorgequalität im klinischen Alltag,“ so Wartenberg abschließend. Informationen unter www.daslebenshaus.org

Durchfälle, Schmerzen und Krämpfe im Unterbauch, Fieber, Gewichtsverlust und ein Gefühl der Abgeschlagenheit – an diesen Symptomen leiden etwa 350.000 Menschen in Deutschland, die von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) betroffen sind. Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa handelt sich um bisher nicht heilbare Erkrankungen, die nach heutigem Kenntnisstand durch eine Fehlregulation des Immunsystems entstehen. Obwohl CED nicht durch bestimmte Speisen ausgelöst wird, kann eine an die Erkrankung und ihre Phasen individuell angepasste Ernährung das allgemeine Wohlbefinden positiv beeinflussen. Deshalb hat das

Gesundheitsunternehmen Abbott gemeinsam mit Holger Stromberg und der Stiftung Darmerkrankungen die bundesweite Aufklärungstour zum Thema chronisch-entzündliche Darmerkrankungen mit dem neuen Kochbuch Kochen mit Bauchgefühl von Holger Stromberg initiiert. Die Roadshow macht in fünf großen Städten Halt. Auftakt der Tour war am Freitag, den 16., und am Samstag, den 17. Oktober, in Frankfurt. Danach folgen die Städte Dresden, Berlin, Köln und Hamburg. Highlight der Tour durch deutsche Einkaufszentren ist das Show-Kochen: Köche aus dem Team rund um Holger Stromberg verwöhnen die Besucher in stündlichen Showkocheinlagen mit kulinarischen Köstlich-

keiten. Im Einkaufszentrum um die Ecke erleben die Zuschauer freitags und samstags zu den Ladenöffnungszeiten, wie sich im Handumdrehen leckere und auch gesunde Gerichte zaubern lassen. Für eine individuelle und umfangreiche Beratung rund um das Thema gesunde Ernährung und zu Magen-Darm-Erkrankungen, insbesondere zu chronisch-entzündlichen, stehen Gastroentrologen mit ihren Praxisteams, Ernährungsspezialisten und die Stiftung Darmerkrankungen zur Verfügung. Hintergrund der Roadshow ist das Kochbuch Kochen mit Bauchgefühl – Genießen und sich wohlfühlen auch bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, das Holger Stromberg

gemeinsam mit Abbott veröffentlicht hat. Es wurde durch Rezepte inspiriert, die Patienten mit CED selbst eingereicht haben, und soll für diese Patienten die Freude am Kochen und Genießen in den Ernährungsalltag zurückbringen. In Kochen mit Bauchgefühl zeigt Holger Stromberg, dass Genuss und besondere Anforderungen an die Ernährung durchaus vereinbar sind. Die Rezepte sind natürlich auch für Gesunde attraktiv und verlockend.

Weitere Informationen zur Roadshow sind unter www.abbottt-care. de/CED-Roadshow zu finden.

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„Es fehlt nach wie „Bluttest macht Darmkrebsvor an Aufklärung“ vorsorge einfacher“

Früherkennung rettet Leben

Dr. Christa Maar, Gründerin und Vorsitzende der seit 2001 bestehenden Felix Burda-Stiftung, kämpft für die flächendeckende Darmkrebsvorsorge in Deutschland.

Bei kaum einer anderen Krebserkrankung sind die Chancen auf eine Heilung ähnlich hoch wie bei früh entdeckten Darmtumoren. Trotzdem nur wenige an Vorsorgeuntersuchungen teil. Ein begehbares Darmmodell soll für das Hochleistungsorgan begeistern.

Wie sieht ihre Bilanz nach acht Jahren aus?

Warum nehmen noch im-mer so wenig an der Vorsorge teil?

Nach dem ersten von uns ausgerufenen Darmkrebsmonat im Jahre 2002 beschlossen die Kassen die Darmspiegelung für alle ab 55 Jahre in ihren Leistungskatalog zu übernehmen. Seitdem haben sich immerhin über 20 Prozent der Anspruchsberechtigten untersuchen lassen – in Zahlen: Bis Ende 2008 wurden 3,5 Millionen Menschen untersucht. Rund 35.000 mal wurde Darmkrebs festgestellt – davon zu 70 Prozent in einem frühen Stadium, das leicht zu heilen ist. Das zeigt ein weiteres Mal, wie berechtigt die Darmspiegelung als Vorsorgemaßnahme ist: Sie erlaubt es auch, Frühformen zu erkennen und schnell zu behandeln, so dass es gar nicht erst zu einem Karzinom kommt. Dennoch sind 20 Prozent natürlich immer noch zu wenig.

Viele stellen sich die Untersuchung als so unangenehm vor, dass sie lieber darauf verzichten. Diese Menschen machen sich aber einfach nicht klar, was Darmkrebs bedeuten kann! Andere wiederum wissen immer noch nicht von den Vorsorgeprogrammen. Es fehlt nach wie vor an Aufklärung. Deshalb ist es so wichtig, weiter auf das Thema hinzuweisen. Es gibt aber auch Defizite in der Organisation des Gesundheitssystems, die dazu führen, dass sich noch zu wenige Menschen untersuchen lassen.

Kritiker finden, um die Darmkrebsvorsorge wird zuviel Aufhebens gemacht.

Dazu kann ich nur sagen: Darmkrebs ist in Deutschland mit 73.000 Erkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsart, wenn man die Geschlechter zusammen betrachet. Darmkrebs steht an zweiter Stelle, wenn es um den Krebstod geht. Und doch ist es der einzige Krebs neben dem Hautkrebs, den man bei rechtzeitiger Vorsorge nicht bekommen muss!

Das Molekulardiagnostik-Unternehmen Epigenomics AG mit Sitz in Berlin hat einen neuartigen Test entwickelt, der Darmkrebs anhand einer Blutprobe nachweisen kann. Dr. Achim Plum, Leiter Corporate Development, hofft, dass mithilfe dieses Verfahrens mehr Menschen dazu motiviert werden, die Chance der Früherkennung zu nutzen.

Was müsste sich denn ändern?

Welchen Vorteil bringt der Septin9-Bluttest im Vergleich zur herkömmlichen StuhlprobenAnalyse?

Nehmen Sie das Brustkrebsscreening, das ebenfalls von den Kassen bezahlt wird. Da geht an alle Frauen ab 50 Jahren ein Einladungsschreiben zur Untersuchung, das auch gleich die Adresse eines spezialisierten Zentrums für solche Untersuchungen angibt. Für die Darmkrebsvorsorge gibt es solche Einladungen noch nicht. Es ist Teil meiner Arbeit, darauf hinzuarbeiten. Die europäische Kommission wird für diesen Herbst eine Leitlinie herausgeben, die sich für die Einführung solcher Einladungssschreiben ausspricht. Das Saarland und eine Krankenkasse haben das übrigens im vergangenen Jahr schon vorgemacht. Ergebnis: Die Quote der Untersuchungsteilnehmer hat sich verdoppelt.

Im Vergleich zum heutigen Standardnachweis, dem Guajak-FOBTTest, der verdecktes Blut im Stuhl aufspürt, ist unser Bluttest nicht nur leistungsfähiger, er ist vor allem wesentlich bequemer in der Durchführung. Beim Standard-FOBT-Test muss der Patient zuhause an drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Stuhlprobe und Teststreifen hantieren. Und, um den Test nicht zu verfälschen, muss er bestimmte Medikamente absetzen und Ernährungsvorschriften einhalten. Saftige Steaks und einige Schmerzmittel zum Beispiel sind meist tabu. All das fällt bei der Blutanalyse mit unserem Septin9-Test weg. Eine einfache Blutprobe, ohne bestimmte Vorbereitung, reicht aus.

Wie leistungsfähig ist die Blutanalyse?

Wie funktioniert der Septin9Test?

Über alle Krankheitsstadien hinweg erkennt der Septin9-Test etwa 70 Prozent aller Darmtumore. Das klingt vielleicht nicht viel, für einen nicht-invasiven Test ist das aber extrem hoch. Der Standard-FOBT-Test erkennt im Vergleich dazu nur etwa 30 bis 40 Prozent aller Tumore. Eine Darmspiegelung ist natürlich trotzdem genauer: Richtig durchgeführt, lassen sich mit ihr fast alle Tumore finden.

Darmtumore sondern DNA ins Blut ab. Diese Tumor-DNA kann unser Test aufspüren. Dabei macht sich der Test eine Veränderung der DNA eines Gens namens Septin9 zu Nutze, die typisch für Darmtumore ist. Die Analyse ist aber nicht zu verwechseln mit einem typischen Gentest. Wir testen keine Veranlagung, sondern weisen eine akute Erkrankung an Darmkrebs nach.

Aber eine Darmspiegelung löst häufig Ängste aus...

Wer übernimmt die Kosten für den Test?

Genau, und sie ist zeitaufwendig. Von unserem Septin9-Test erhoffen wir uns deshalb, dass mit seiner Hilfe mehr Menschen dazu motiviert werden, dieses wichtige Angebot der Früherkennung zu nutzen. Noch nimmt die Mehrheit der über 50-Jährigen leider keines der beiden Vorsorgeangebote an – weder Darmspiegelung noch den FOBT-Test. Und das obwohl bei Darmkrebs, wie bei kaum einer anderen Krebserkrankung bewiesen ist, dass Früherkennung in den meisten Fällen auch Heilung bedeutet.

Da der Test brandneu ist – die ersten deutschen Labore bieten ihn seit Anfang Oktober an – müssen die Patienten die Kosten von 150 bis 160 Euro leider weitgehend noch selbst übernehmen. Privatversicherte sollten ihn jedoch zumindest teilweise erstattet bekommen. Derzeit läuft eine groß angelegte klinische Studie, die zeigen soll, dass der Septin9-Test auch aus gesundheitsökonomischer Sicht kosteneffizient ist. Damit hoffen wir die Kostenerstattung für gesetzlich versicherte Patienten zu beschleunigen.

Von Maximilian Roth

Darmkrebs ist kein Schicksal – kaum eine andere Krebsart lässt sich durch gute Vorsorge so gründlich beseitigen. In etwa 90 Prozent aller Fälle entwickelt sich der Krebs nämlich aus vorerst gutartigen Darmpolypen. Diese rechtzeitig zu entdecken und zu entfernen, ist die Aufgabe einer einfachen Vorsorgeuntersuchung, der Darmspiegelung. Viele Darmkrebspatienten bekommen ihr Leiden bereits vererbt. Bei etwa jedem dritten Patienten ist ein enger Verwandter von der Krankheit betroffen. Bei fast jedem Zehnten ist es sogar ein Gendefekt, der sich mit einem einfachen Test nachweisen lässt. Für diese Men-

schen ist eine engmaschige Früherkennung besonders wichtig und wird auch in jungen Jahren von der Krankenkasse übernommen. Für alle anderen Menschen übernehmen die gesetzlichen Kassen ab dem 50. Lebensjahr einmal pro Jahr Kosten für einen Tests auf verstecktes Blut im Stuhl (chemischer Okkultbluttest) in Verbindung mit einer ärztlichen Untersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung. Um mehr Menschen zur Darmkrebsvorsorge zu animieren und dem zu Unrecht tabuisierten Organ zu neuer Würde zu verhelfen, hat sich die Felix-Burda-Stiftung jüngst ein aufsehenerregendes Konzept ausgedacht: Auf 20 Metern Länge und 2,80 Metern Höhe erfahren

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die Besucher in einem rosafarbenen begehbaren Riesendarm Wissenswertes über den menschlichen Darm, verfolgen plastisch die Entstehung von Vorstufen zu Darmkrebs und lernen, wie sie sicher

vorsorgen können. Ohne durch medizinische Details zu belehren, will das Modell die Darmkrebsprävention vor allem auf spielerische Weise sympathisch machen. Der begehbare Riese kommt gut

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ScopeGuide. Das Gerät hilft dabei, potenzielle Schmerzsituationen zu vermeiden, indem der untersuchende Arzt wie mit einem Navigationssystem den Weg des Endoskopes im Darm leichter verfolgen kann. Die ScopeGuideTechnologie nutzt dabei ein harmloses Magnetfeld, um ein virtuelles 3D-Bild des im Darm liegenden Endoskops zu erzeugen, das alle Bewegungen des Endoskops in Echtzeit wiedergibt. So kann beispielsweise eine entstandene Schleife im Einführungsschlauch sofort erkannt und aufgelöst werden. Die Endoskope, die den Einsatz der ScopeGuide-Technik möglich machen, bieten allerdings noch mehr an Technik, die dem Patientenwohl dient. Neben der viel besseren Lagekontrolle können vor die Optik der modernen Endoskope von Olympus auch bestimmte Filter geschaltet werden, die die Kame-

ra besonders empfindlich für die Struktur der Blutgefäße in der Darmwand macht. Diese Strukturen, das haben japanische Wissenschaftler herausgefunden, weisen charakteristische Muster auf, wenn sie in einer Stelle verlaufen, an der sich gerade bspw. ein Geschwür bildet. Diese Narrow Band Imaging (NBI) genannte Technik ist das einzige optische Verfahren, das eine Begutachtung der Gefäßstrukturen in dieser Qualität ermöglicht. Obwohl es die ScopeGuide-Technik erst seit wenigen Jahren gibt, ist sie in Skandinavien schon zum Standard geworden. Dort verabreicht man üblicherweise keine Schmerzmittel während der Untersuchung. Eine schmerzfreie Untersuchung ist deshalb noch wichtiger. Umso deutlicher verweist die flächendeckende Verbreitung von ScopeGuide darauf, dass sein Einsatz eine Darmspiegelung leichter und angenehmer macht. Kein Grund also, vor der Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung zurückzuscheuen.

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12 MAGEN & DARM 2009

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„Schnell ein Gefühl der Sättigung erzeugen“

Die Notbremse bei Übergewicht

Bei Adipositas, einem krankhaftem Übergewicht, sind medizinische Interventionen oft der letzte Ausweg für Betroffene. Haben konservative Therapien versagt, können nur noch chirurgische Eingriffe zu einer deutlichen Gewichtsreduktion führen. Von Anna Katharina Fricke

Je nach Risikoprofil des Patienten, Essverhalten und Versagen anderer Methoden kommen folgende Verfahren zum Einsatz:

Magenballon Funktionsweise: Unter lokaler Betäubung der Speiseröhre wird über eine Magensonde der Ballon in den Magen gelegt und anschließend mit einer Flüssigkeit gefüllt. Der aufgeblasene Ballon verringert das Volumen des Magens. Nimmt der Betroffene nun eine Mahlzeit zu sich, ist der Magen schneller gefüllt und der Betroffene beendet das Essen. Der Magenballon bleibt zwischen drei und zehn Monaten im Magen und wird entfernt, indem er zum Platzen gebracht wird, so dass die Kochsalzlö-

sung ausläuft und der Restballon über eine Sonde entfernt werden kann. Risiken: Kommt es zu einem unbeabsichtigten Platzen des Magenballons muss schnell der Arzt aufgesucht werden, damit dieser die Reste des Ballons entfernen kann. Gelangen Teile eines geplatzten Magenballons in den Darm, kann es zu einem Darmverschluss kommen, der eine Operation nach sich zieht. Zielgruppe: Patienten mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 30 bis 40, die mit Hilfe der konservativen Gewichtsreduktionsprogramme keinen dauerhaften Gewichtsverlust erreichen konnten. Patienten mit einem BMI ab 40, die jegliches operative Verfahren zur Gewichtsreduktion strikt ablehnen Gewichtsreduktion: bis zu 20 Prozent des Übergewichts

Magenband Funktionsweise: Das Magenband engt den Magen im oberen Drittel durch ein verstellbares Band

ein, so dass ein kleiner Vormagen entsteht. Bei der Aufnahme von fester Nahrung füllt sich dieser Vormagen zuerst und es tritt prompt ein Sättigungsgefühl ein. Vom Vormagen gelangt die Nahrung über die verstellbare Verengung in den Restmagen. Das Magenband wird über viele Monate, unter Umständen lebenslang, an seinem Platz belassen. Risiken: Die Operation mit Vollnarkose ist nicht ohne Risiko und sollte sorgfältig abgewogen werden. Zielgruppe: Personen mit einem BMI über 40, deren Übergewicht nicht durch übermäßigem Konsum von Süßigkeiten und hochkalorischen Getränken rührt. Diese rutschen durch das Magenband durch. Gewichtsreduktion: bis zu 50 Prozent des Übergewichts

Von den Anfängen zur modernen Versorgung von Stomapatienten Heutzutage können Patienten mit einem künstlichen Darmausgang uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Von Anna Katharina Fricke

Das griechische Wort „Stoma“ bedeutet Mündung oder Öffnung und bezeichnet die Anlage eines künstlichen Darmausganges. Am häufigsten sind Menschen mit Dickdarmund Enddarmkrebs betroffen, aber auch bei anderen Darmerkrankungen wie schweren Entzündungen der Darmschleimhaut kann ein Stoma notwendig werden.

Die lange Historie dieses chirurgischen Eingriffs beginnt in der Antike. Doch erst im 18. Jahrhundert führten immer mehr Fachärzte die Operation, bei der die Darmwand mit den Wundrändern vernäht wurde, durch. Auf die anschließende adäquate Versorgung der Patienten, die sich nach der Operation mit völlig neuen Lebensumständen konfrontiert sahen, wurde zu dieser Zeit noch in keiner Weise eingegangen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die ersten Stomaversorgungen erhältlich. Hierbei handelte es sich um so genannte Pelotten mit Metallkapsel, welche das Stoma nur unzureichend abdichteten. Die Versorgungen waren sehr auffällig, sie hielten schlecht und neutralisierten keinen Geruch. Für die Betroffenen bedeutete dies eine starke Einschränkung ihrer Lebensqualität. Der entscheidende Schritt in

der Stomaversorgung in Hinsicht auf Hygiene und Tragekomfort fand in den Fünfzigerjahren statt. Die dänische Krankenschwester Elise Sørensen suchte hartnäckig nach einer Lösung, die ihrer Schwester das Leben als Stomaträgerin vereinfachen würde. Das Ergebnis war eine ebenso einfache wie geniale Idee mit weitreichenden Konsequenzen: der erste selbsthaftende Einweg-Stomabeutel. Eine Erfindung, die Stoma-

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Magenverkleinerung Funktionsweise: Das Prinzip der Magenverkleinerung ist die operative Reduzierung des Magenvolumens und die Entfernung des Magenteils, in dem das Hungerhormon Ghrelin produziert wird.Der restliche Magen wird zu einem Schlauch geformt. Diese Operation zwingt den Patienten zur Reduktion des Nahrungsvolumens und so zur Gewichtsabnahme, ohne an Hungergefühlen leiden zu müssen. Risiken: Neben dem allgemeinen Risiko einer Operation unter Vollnarkose kann es in Einzelfällen zu einer Nahtinsuffizienz gefolgt von Notoperationen kommen. Zielgruppe: Patienten mit einem BMI ab 40, die insbesondere auch an Folgekrankheiten des Übergewichts leiden und bei denen keine andere Therapie, wie zum Beispiel das Magenband angeschlagen hat. Gewichtsreduktion: bis zu 70 Prozent des Übergewichts

trägern die Möglichkeit gab, wieder ein normales Leben zu führen. Heutzutage besteht sie aus einer auf der Bauchdecke aufzuklebenden Basisplatte und einem daran befestigten Beutel, der der Aufnahme der Ausscheidungen dient. Bei einteiligen Systemen sind Basisplatte und Beutel fest miteinander verbunden und können nur gemeinsam gewechselt werden. Zweiteilige Systeme sind dadurch gekennzeichnet, dass die Platte geklebt wird und der Beutel nachträglich mittels Rastring oder Klebefläche damit verbunden wird. Dieses System ermöglicht einen Verbleib der Platte auf dem Bauch, wenn der Beutel aus Hygienegründen gewechselt wird.

Alle Diäten versucht und trotzdem nicht abgenommen? Da würde manch einer gern zu radikaleren Methoden greifen. Dr. med. Klüppelberg-Basting, Facharzt für Innere Medizin bei Mang Medical One Weight in München, erläutert, warum manchmal eine Diät allein nicht mehr hilft. Sie bieten einen Magenballon an, der das Aufnahmevolumen des Magen verkleinert und so bei der Gewichtsreduzierung helfen soll. Reicht denn eine normale Diät nicht aus zum abnehmen?

Natürlich kann eine „normale Diät“ reichen, wenn sie wirklich ein-

gehalten wird. Und genau an dieser Schwachstelle setzt der Magenballon an: Der Ballon zwingt den Übergewichtigen, rechtzeitig mit dem Essen aufzuhören. Die komplexen Mechanismen, die in unserem Körper die Nahrungsaufnahme regulieren, sind bei vielen Übergewichtigen

verändert. Der Magenballon ist eine attraktive Methode, ohne Medikamente und ohne Operation, bereits nach kleinen Essensportionen effizient ein Gefühl der Sättigung zu erzeugen. Hierdurch ist sehr vielen Übergewichtigen wirklich geholfen. Ein Magenballon ist geeignet für

„Das Vernünftigste, was ich tun konnte“ Claudia Schmidt hatte vieles probiert – aber erst mit einem Magenballon schaffte sie es, ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren. nächsten Tage erklärt und ich durfte nach einer zweiten Visite nach Hause. Wie sah die Zeit danach aus?

Sie haben sich einen Magenballon einsetzen lassen – wie ging das vor sich?

Mein erster Termin war ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem mich der Arzt über die MagenballonMethode und die Erfolgsaussichten aufklärte. Als ich mich dann für die Behandlung entschieden hatte, erhielt ich einen Termin für das Einsetzen des Ballons. Der Arzt versetzte mich in einen Dämmerschlaf, führte mir den Ballon mittels einer Sonde in den Magen ein und füllte ihn mit einer Kochsalzlösung. Der ganze Vorgang dauerte circa 15 Minuten. Nach einer Erholungsphase wurden mir noch einmal die Verhaltensregeln für die

Die ersten Tage waren etwas unangenehm, da der Magen sich erst an den Ballon gewöhnen musste. Ich hielt mich aber an die Empfehlungen des Arztes und nahm die Medikamenten, die die Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen lindern, regelmäßig ein. Nach dieser Anfangsphase ist es mir sehr gut gegangen. Ich konnte endlich wieder alles essen – nur eben deutlich weniger. Da ich immer wusste, dass der Magenballon mir sagen würde, wann ich aufhören muss, war Essen für mich auf einmal wieder schön. Ich erlebte auch kein Heißhungerattacken mehr, unter denen ich bei meinen vorherigen Diätversuchen sehr gelitten hatte. Zeitgleich habe ich das Walken wieder für mich entdeckt. Zusammen mit der Ernährungsberatung hat mir der Sport sehr dabei geholfen, meinen Körper wieder zu mögen und in Form zu bringen.

Verraten Sie uns, wie viel Sie abgenommen haben – und: Haben Sie Ihr neues Gewicht gehalten?

Ich habe während der sechsmonatigen Behandlung insgesamt 17 Kilo abgenommen. Danach habe ich 3 Kilo wieder zugenommen und halte dieses Gewicht seitdem. Und zum Schluss: Würden Sie es wieder tun?

Auf jeden Fall! Ich denke, dass es das Vernünftigste war, was ich tun konnte. Natürlich reicht es nicht aus, sich ganz allein auf den Magenballon zu verlassen. Ich habe zusätzlich mit Hilfe der begleitenden Ernährungsund Fitnessunterstützung meinen Lebensstil umgestellt, ohne das Gefühl zu haben, auf etwas verzichten zu müssen.

motivierte Personen, die aber bei traditionellen Diäten und Bewegungsprogrammen gescheitert und daher frustriert sind. Was passiert denn nun genau, wenn Sie einem Patienten einen Magenballon einsetzen?

Der klein zusammengefaltete Magenballon wird beim schlafenden Patienten über die Speiseröhre in den Magen eingeführt und mit 400 bis 700 Millilitern einer Kochsalzlösung gefüllt. Mit diesem Ballon im Magen werden bereits nach kleinen Portionen Dehnungsrezeptoren stimuliert und erzeugen das gewünschte

Sättigungsgefühl. Der Ballon verbleibt für sechs Monate im Magen, in dieser Zeit kann man bis zu 20 Kilogramm abnehmen. Und wie sorgen Sie dafür, dass nach der Explantation das Gewicht nicht wieder nach oben schießt?

Die Behandlung ist ein Lernprozess, bei dem der Ballon nur ein Baustein eines umfassenden Konzeptes ist. Der Magenballon ist der „innere Coach“: Ohne Heißhunger erleiden zu müssen, setzen die Übergewichtigen die begleitenden Empfehlungen aus der Ernährungsund Fitnessberatung um. Diese bieten wir unseren Patienten in drei unterschiedlichen Programmen an. Aus Studien wissen wir, dass diese intensive Begleitung von entscheidender Bedeutung für den Langzeiterfolg ist. Konkret bedeutet dies, dass sie zum Beispiel gemeinsam einkaufen gehen und festlegen, welche Lebensmittel auf den Tisch gehören und welche nicht. Auf diesem Weg erleben die Patienten schnell erste Erfolge. Im Idealfall verinnerlichen sie im Verlauf der Behandlung den neuen Lebensstil und erleiden später keinen Rückfall mehr. Anzeige

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Lactasemangel – ein weltweites Problem

Großputz für den Körper

Naturheilkundler und Heilpraktiker sehen die Wurzel vieler Zivilisationskrankheiten in einer durch schleimige und verhärtete Kotablagerungen beeinträchtige Darmtätigkeit. Sie empfehlen ihren Patienten daher oftmals eine Darmreinigung, die schädlichen Bakterien, Pilzen oder Würmern den Lebensraum entziehen und eine gesunde Darmflora wiederherstellen soll.

Von Maximilian Roth

„Der Tod sitzt im Darm“, sagten Kur- und Naturärzte bereits vor mehr als 100 Jahren. Sie beobachteten, dass viele Krankheiten sich besserten oder sogar verschwanden, wenn der Darm gesund war. In einer gestörten Darmflora sehen Naturheilkundler und Heilpraktiker heute noch immer die Wurzel vieler chronischer Erkrankungen, Kraftlosigkeit und Schlafstörungen. Ob bei Übergewicht, Hautproblemen, Haarausfall, Rheuma oder Migräne – in einer Darmreinigung sehen sie die Basis für eine nachhaltige Heilung verschiedenster Zivilisationskrankheiten. Laut Naturheilkundlern ist der Darm vieler Menschen durch jahrelange Fehlernährung verschmutzt und verschleimt und dadurch nicht mehr in der Lage seine zentralen Lebensaufgaben adäquat zu erfüllen. Durchfall, Verstopfung oder Blähungen sollte demzufolge niemand einfach hinnehmen, sondern als Aufforderung des eigenen Körpers

betrachten, seine Lebensgewohnheiten zu ändern. Erste Maßnahme dabei ist ausgiebiger Darmputz, der die schleimigen und verhärteten Kotablagerungen im Darm aufweichen und gründlich entfernen soll. Am weitesten verbreitet sind die Darmreinigung mit Hilfe verschiedener Fastenkuren sowie die Colon-Hydro-Therapie, eine moderne Form des Einlaufs, bei der der Dickdarm mit Hilfe eines Gerätes gespült wird. Aber auch die hawaianische und die ayurvedische Darmreinigung erfreuen sich großer Beliebtheit.

Fastenkuren Als Fastenmethoden haben sich vor allem das Heilfasten nach Otto Buchinger und die Therapie nach F.X. Mayr durchgesetzt. Korrekt durchgeführt versprechen die Kuren gute Leistungsfähigkeit ohne Hungergefühl. Wer nach Buchinger fastet, nimmt zum Beispiel durch Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäften und Honig jeden Tag eine geringe Menge Kalorien, Vitamine und Mineralien zu sich. Nach zwei

Vorbereitungstagen kommen Einläufe hinzu, die dem Darm helfen sollen, sich zu reinigen und von seinen Schlacken zu befreien. Um den Darminhalt zu lösen und zu lockern wird langsam und gleichmäßig körperwarmes Wasser oder Kamillentee in den Darm geleitet. Für andere Fastenkuren wiederum spielt das Glaubersalz, also Natriumsulfat, eine wichtige Rolle als Abführtrank.

Colon-Hydro-Therapie Im Wellnessbereich hat sich in den vergangenen Jahren die ColonHydro-Therapie, eine moderne Variante des Einlaufs, als eine sanfte Methode zur Darmreinigung eingebürgert. Eine solche Spülung kann beim Arzt oder Heilpraktiker durchgeführt werden und dauert inklusive Vor- und Nachbehandlung etwa eine Stunde. Der Therapie liegt die Vorstellung zugrunde, dass die nicht verwertbaren Anteile der Nahrung – also die Abfälle, die nach der Verdauung übrig bleiben – den Körper so schnell wie möglich verlassen

sollten, damit es nicht einer Störung des natürlichen Gleichgewichtes in der Darmflora kommt. Geschieht dies bei trägem Darm zu langsam, werde der Körper durch den übrig gebliebenen Darminhalt schleichend vergiftet.

Hawaiianische Darmreinigung Die Hawaiianische Darmreinigung ist eine Fastenkur mit Kräutern, die gleichsam Körper, Geist und Seele reinigen soll. Eine Kräutermischung und das Trinken von Salzwasser sollen den Darm innerhalb von einer Woche von Ablagerungen und sonstigen Giften reinigen und die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen. Ziel ist auch hier, die Beläge, die sich an der Darmschleimhaut festgesetzt haben, abzulösen. Nach der Darmreinigung nimmt der Körper mehr Nährstoffe aus weniger Essen auf und die Nahrung passiert in kürzerer Zeit den Darm. Während der Kur reinigt sich neben Dünndarm und Dickdarm auch der Magen, die Leber, die Nieren, die Galle

und das Lymphsystem.

Ayurvedische Darmreinigung Ayurveda ist eine seit Jahrtausenden praktizierte Heilmethode aus Indien und Sri Lanka. Sie beruht auf einem Ganzheitsprinzip, das Gesundheitsstörungen wie etwa Unruhezustände, Stress, Erschöpfungszustände und Magen-Darmstörungen berücksichtigt. Gesundheitliche Probleme werden auf das Ungleichgewicht der drei energetischen Kräfte (Vata, Pitta, Kapha) zurückgeführt. In der Ayurveda-Heilung kommt der Darmheilung ein sehr hoher Stellenwert zu. Dabei werden keine Abführmittel, sondern ein spezieller Aufguss aus natürlichen Heilmitteln verwendet. Viele deutsche Yoga-Zentren bieten so genannte Panchakarma-Kuren an, die bis zu drei Wochen dauern. Während dieser Zeit werden speziell auf den individuellen Typ abgestimmte Diäten, Massagen und Yoga-Übungen praktiziert mit dem Ziel, den Darm und den Körper zu reinigen. Anzeige

Nicht nur der Tod beginnt im Darm, auch die Gesundheit Was genau ist eine Darmreinigung? Die Logik hinter der Darmreinigung ist sehr einfach nachvollziehbar. Wir sind täglich tausenden verschiedenen Giften und chemischen Stoffen ausgesetzt, die wir entweder mit der Luft einatmen oder mit unserer Nahrung, unserem Trinkwasser und den Präparaten der pharmazeutischen Industrie unserem Organismus zuführen. Jeder Mensch hat seine ‚Gift-ToleranzGrenze‘. Bei einem gewissen Maß an Giften ist der Körper noch in der Lage, seine Gesundheit aufrecht zu erhalten. Wenn die Grenze jedoch überschritten wird, bemerken wir erste Anzeichen oder Symptome, wie ständige Müdigkeit, Verstopfung, Nervosität oder sogar Aggressivität. Langsam werden die Symptome schlimmer; Kopfschmerzen, Atemnot, verschiedene Allergien, Verdauungsschwierigkeiten, Gelenkschmerzen usw. Wenn der Körper aufgrund von Überfrachtung mit Giften nicht mehr richtig funktionieren kann, MUSS man entgiften. Ein gründliches

Entgiftungsprogramm kann das Immunsystem regenerieren, die Lebenskraft wieder wecken und vor allem die Verdauung verbessern. Es ist sehr wichtig zu wissen, dass heutzutage aufgrund schlechter Ernährungsgewohnheiten bei sehr vielen Menschen große Schlacken bestehend aus Giftstoffen im Darm verbleiben und dort unser Immunsystem regelrecht blockieren. 70% unseres Immunsystems befinden sich im Darm. Hier muss also zuerst gereinigt werden. „Der Tod fängt im Dickdarm an“. Ich habe es am eigenen Leib erfahren ‚dürfen‘ – wie auch das Gegenteil: „Gesundheit fängt im Dickdarm an“. Heute mit 39 Jahren fühle ich mich besser als mit 19. Ich habe mehr Energie, bin kerngesund, strahle eine positive Lebenseinstellung aus und jeder schätzt mein Alter auf 29. Ich bedanke mich für

Für viele Menschen ist der Verzehr von Milchprodukten eine Qual oder unmöglich. Oft ist Lactasemangel die Ursache. Mehr als 70 Prozent der Weltbevölkerung sind davon betroffen. Von Jürgen Ackermann

Blähungen nach einem Joghurt, Durchfall nach ein paar kräftigen Schlucken kalter Milch – viele Menschen kennen das Problem aber was steckt dahinter? Schnell entpuppt sich oft der so genannte Milchzucker (Lactose) als der Übeltäter. Dieses Milch-Kohlehydrat sorgt in vielen Fällen für Unverträglichkeiten nach dem Genuss von Milchprodukten, man spricht dann von Lactose-Intoleranz. Lactose ist ein Doppelzucker (Disaccharid), der sich aus den beiden Einfachzuckern Glucose (Traubenzucker) und Galactose zusammensetzt. „Milchzucker kann aus dem Dünndarm nicht aufgenommen werden und ist für den Körper daher nicht verwertbar. Dagegen sind die Einfachzucker Glucose und Galactose Nährstoffe, die vom Körper leicht aufgenommen und verwertet werden können“, erklärt Heidemarie Beth von der Pro Natura Gesellschaft für gesunde Ernährung mbH in Frankfurt am Main. Deswegen wird der Milchzucker während der Verdauung von dem Enzym Lactase im Dünndarm aufgespalten.

Wenn das Enzym Lactase im Körper nicht ausreichend verfügbar ist, also ein Lactasemangel vorliegt, gelangt der Milchzucker in ungespaltener Form in die unteren Darmabschnitte (Dickdarm) und wird dort durch Darmbakterien unter Gasbildung vergoren. Außerdem kann die Lactose einen vermehrten Wassereinstrom in den Dickdarm verursachen. Dies kann dann nach dem Verzehr von Milchprodukten zu den typischen Beschwerden wie etwa Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall führen. Wegen der Ähnlichkeit der Beschwerden wird Lactose-Intoleranz häufig mit dem Reizdarm-Syndrom (irritables Colon) verwechselt. Es gibt drei verschiedene Formen von Lactasemangel: den primären Lactasemangel, den sekundären Lactasemangel und den angeborenen Lactasemangel. Die Menge an Lactase im Dünndarm ist bei Babys während der Stillperiode am höchsten und nimmt dann bei den meisten Menschen genetisch bedingt kontinuierlich ab. Beth: „Der sich dann ergebende so genannte primäre Lactasemangel ist also das Resultat eines normalen Alterungsprozesses und bei

der überwiegenden Mehrheit – 70 bis 90 Prozent – der erwachsenen Weltbevölkerung zu beobachten. So vertragen beispielsweise fast alle Bevölkerungsgruppen Afrikas und Asiens keinen Milchzucker. Aber auch in Deutschland haben ca. 15 Prozent der Erwachsenen einen primären Lactasemangel. Verschiedene Darmerkrankungen können zu einem so genannten sekundären Lactasemangel führen, so zum Beispiel Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und sonstige Darmentzündungen – zum Beispiel aufgrund von viralen oder bakteriellen Darminfektionen. Der sekundäre Lactasemangel bildet sich nach der Ausheilung der ihn verursachenden Darmerkrankung üblicherweise wieder zurück. Beim sehr selten vorkommenden angeborenen Lactasemangel fehlt den Neugeborenen das für die Lactaseproduktion verantwortliche Gen. Dies führt zu einer Unfähigkeit des Organismus, das Enzym überhaupt zu bilden. Bei diesen Säuglingen muss eine strikt lactosefreie Ernährung eingehalten werden. Wie kann man einen Lactasemangel feststellen? Viele Menschen mit Lactasemangel merken selbst,

dass Sie oder ihre Kinder ab einem bestimmten Alter Milch und Milchprodukte nicht mehr gut vertragen. „Wem die reine Beobachtung, dass die problemlos verzehrbare Menge an Milch und Milchprodukten gegen-

über früheren Jahren gesunken ist, nicht ausreicht, der kann sich an einen Internisten oder vorzugsweise Gastroenterologen wenden und mittels eines Lactosebelastungstests mit anschließender Messung der Blutzuckerwerte oder eines Lactosebelastungstests mit anschließender Messung der Wasserstoffkonzentration in der ausgeatmeten Luft – dem H2-Atemtest – einen eventuellen Lactasemangel feststellen lassen“, sagt Heidemarie Beth. Und was kann man bei Lactoseintoleranz tun? Natürlich sollte man bei der Ernährung auf den Lactosegehalt der Nahrunsgmittel achten. Dabei sollte man auch immer ein Augenmerk auf die Beschriftung von Fertigprodukten haben. Lactose wird häufig als Lebensmittelzusatz (zum Beispiel als Süßstoff) verwendet. Inzwischen gibt es für zu Hause eine große Palette lactosefreier Produkte, die entsprechend gekennzeichnet sind. Wenn diese nicht schmecken oder man auch unterwegs (zum Beispiel auf Reisen oder in Restaurants) nicht auf lactosehaltige Nahrungsmittel verzichten will oder kann, der kann sich mit einem Lactasepräparat helfen. Hier gilt es allerdings unter Berücksichtigung der Enzymkonzentration je Dosis-Einheit genau auf den Preis zu achten, da die Preisunterschiede sehr groß sind.

„Gesundes Trinken zu selten thematisiert“ Heilwässer sind eine natürliche Alternative in der Behandlung von Verdauungsbeschwerden, sagt Gisela Gundermann, Leiterin des Bad Wildungener Instituts für Gesundheitsforschung und Fachchemikerin für Medizin. Trotzdem wüssten heute zu wenige Menschen von der heilsamen Wirkung des traditionsreichen Naturgetränks.

Foto: DrNatura

Einige Leute können essen was sie die noch dazu recht schwer abgingen. Aumöchten, ohne Verdauungsprobleme zu ßerdem hatte ich immer das Gefühl, noch bekommen. Andere (wie ich) leiden an nicht alles losgeworden zu sein. Während Verstopfung, Erschöpfung und Magen- meines Heilpraktiker-Studiums in Kanada schmerzen, ganz egal wie vorsichtig sie mit und in den USA habe ich begonnen meine ihrer Ernährung umgehen. Warum ist das Ernährungsgewohnheiten zu ändern und nahm nun regelmäßig so? Gibt es eine Lösung für wichtige Nahrungsergändiese häufigen Probleme, zungen zu mir. Das waren die so vielen Menschen die ersten Schritte Richdas Leben schwer matung Besserung, doch den chen? eigentlichen Durchbruch Ich litt an chronischer erreichte ich mit meiner Verstopfung (Obstipaersten Darmreinigung. tion) bis zu meinem 28. 1998 wussten nur wenig Lebensjahr. Während Menschen von den Vorzümeiner Kindheit war es gen einer Darmreinigung ein regelrechtes FamiliDr. Helena Hardy bzw. hatten jemals etwas enfest, wenn ich einmal darüber gehört. Derartige in der Woche auf die ToDr. Helena Hardy, Heilpraktikerin Produkte waren nicht auf ilette gehen konnte. Ich und Ernährungsberaterin sowie dem Markt. Ich habe alles bin mit Schokolade, Cola Gründerin und ehemalige Direkselbst zusammengestellt; und Salami aufgewachtorin des Global College of Natuverschiedene Kräuter und sen, wie alle Kinder. Das ral Medicine, lebt heute mit Ihrer Faserstoffe. alles tat meinem VerdauFamilie zurückgezogen von Beruf Dieser erste Versuch ungssystem überhaupt und Geschäftsleben. « hat so gut funktioniert, nicht gut. Als Kind hatte dass ich alle meine Darmich oft Magenschmerzen. Später als Teenager war ich meistens ‚nur‘ probleme innerhalb von drei Monaten in schlecht gelaunt, doch später hatte ich mit den Griff bekam. Gleichzeitig ‚wurde‘ COviel schwereren Symptomen zu kämpfen. LONIX® ‚geboren‘, welches bis heute weltSchon mit 21 Jahren stellten sich bei mir weit das wirkungsvollste und ein sehr gern rheumatische Schmerzen ein und die Knie- gekauftes Darmreinigungsprogramm ist. gelenke taten mir weh, dazu haben mich Aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Effekdauernd Magenschmerzen gequält. Mein tivität ist Colonix® so populär geworden, Bauch war immer aufgebläht und tat nach dass mehr als eine Million Menschen in jeder Mahlzeit weh. Wenn ich Glück hatte den USA dieses Programm regelmäßig anund auf die Toilette gehen konnte, kamen wenden und Hunderttausende in Europa, nur ’harte schwarze Kugeln’ aus mir heraus, davon sehr viele in Deutschland.

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Ein gesunder Dickdarm sieht aus wie unten dargestellt. Im Vergleich dazu sehen jedoch die Därme der meisten Menschen aus wie in der Röntgen Aufnahme oben. Schlechte Ernährung und Giftstoffe verstopfen die Därme, verhindern eine regelmäßige Entleerung und mindern die Fähigkeit, wichtige Nährstoffe zu verwerten.

diese Möglichkeit der Gesundheitsvorsorge und Zurückgewinnung: die Darmreinigung. Jeder Mensch hat eine solche Chance verdient.

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Als Wissenschaftlerin beschäftigen Sie sich mit der Wirkung von Heilwässern auf den menschlichen Körper. Was können Heilwässer für den Magen-DarmTrakt tun?

Das lässt sich schwer verallgemeinern, denn jedes Wasser ist und wirkt individuell in Abhängigkeit von den darin gelösten Mineralstoffen. Aber es gibt grundsätzlich drei Wirkmöglichkeiten auf die Verdauung: Im Kontakt mit der Schleimhaut löst das Wasser chemische Reize aus. Hydrogencarbonatreiches Heilwasser

beeinflusst den Säuregrad des Magensafts, es bindet überschüssige Magensäure. Auch motorische Reaktion werden ausgelöst und so beispielsweise die Magenentleerung gefördert. Außerdem gibt es eine Vielzahl chemischer Reaktionen. Das Sulfat im Wasser regt die Darmtätigkeit an und fördert die Darmentleerung. Die dritte Reaktion besteht in der Steigerung der Ausschüttung von Verdauungssekreten, die notwendig sind damit unsere Verdauung richtig funktioniert.

Sodbrennen. Denn Studien haben gezeigt, dass Heilwässer mit einem hohen Gehalt an Hydrogencarbonat genauso wirken wie säureneutralisierende Medikamente, so genannte Antacida. Sulfatreiche Heilwässer wiederum helfen bei chronischer Verstopfung. Allerdings gilt auch hier wieder: Jedes Wasser ist ein Individuum, seine Inhaltsstoffe müssen zu dem Menschen passen, der es trinkt.

Welche Magen-Darm-Kranheiten oder Beschwerden können Heilwässer lindern?

Heilwässer sind sozusagen Premium-Mineralwässer, bei denen die therapeutischen Effekte durch Studien nachgewiesen sind. Die Wirkungen müssen wie bei Arzneimitteln auf dem Etikett vermerkt sein. Anders als viele meinen sind Heilwässer aber keineswegs nur etwas für Alte und Kranke: Gerade ihre präventive Wirkung ist sehr wichtig.

Heilwässer können bei vielen funktionellen Beschwerden des Magen-Darm-Trakts helfen, beim so genannten Reizmagen oder auch bei Sodbrennen. Heutzutage essen wir oft zu viel, zu süß und zu fett, doch an basisch wirkenden Stoffen mangelt es. Die Folge ist, dass der Säure-Basen-Haushalt durcheinander gerät und der Körper übersäuert. Hydrogencarbonatreiche Heilwässer können diese Übersäuerung ausgleichen. Sie sind auch eine natürliche Alternative in der Behandlung von

Was unterscheidet Heilwässer von anderen Mineralwässern?

Wer hilft Interessierten, das individuell passende Heilwasser zu finden?

Eigentlich müssten Ernährungsberater oder Ärzte weiterhelfen können. Nur ähnlich wie die meisten

Menschen vernachlässigen auch sie oft, wie wichtig es für die Gesundheit ist das Richtige – insbesondere das richtige Heilwasser – zu trinken. Am besten ist es also, selbst die Eti-

ketten zu studieren. Einen guten Überblick über die 50 bis 60 Heilwässer, die in Deutschland abgefüllt werden, gibt das Portal www.heilwasser.com.

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