«Ferdinand Hodler war ihr sehr zugetan»

January 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Musik, Historische Musikwissenschaft
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ler porträtiert wurde.» Diese Zeichnungen vermachte der Sammler Schindler dem Kunstmuseum Solothurn. Erst 14-jährig machte Gertrud Müller, Tochter der Fabrikantenfamilie Müller (Sphinx-Werke), anlässlich der | neuen Kunstmuseums Eröffnung des

getan war», erzählt Vögele, der die nun erstmals zu sehenden Skizzen neben die bekannten Gemälde hängen liess. Zu finden sind in der Ausstellung auch Briefe, Dokumente und Familienfotoalben, die das Leben und den Alltag der Gertrud Dübi-Müller – mit 33 Jahren

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selbst hergestellt hatte. Diese waren 1943 in ein Fotobuch eingeklebt worden und konnten vor einiger Zeit vom Solothurner Museumsdirektor angekauft werden. Gertrud Dübi-Müller war mit 23 Jahren die erste Frau im Kanton Solothurn, die sich ein Automobil anschaff-

der ihr die Welt der modernen Malerei von Gertrud Dübi-Müller, und Kunsthiszugänglich machte. Auf sein Anraten er- toriker Cäsar Menz, welches in den TagenNr. erscheinen wird. 2016 warb sie erst 19-jährig in Wien Vincent Schweiznächsten am Sonntag, 7, 21. Februar van Goghs «Irrenwärter von Saint-Rémy» (1889). Auch Amiet porträtierte Dübi- Bis 16. Mai. Di–Fr 11–17 Uhr; Sa/So 10–17 Müller etliche Male, und einige seiner Uhr. Diverse Rahmenveranstaltungen unter wichtigsten Arbeiten hatte sie in ihrer www.kunstmuseum-so.ch

Auf die Bühne mit magischen «Ferdinand Hodler warKräften ihr sehr zugetan» «Die Steinkönigin», ein kunstvolles Märchen aus dem Alpenraum, wird bald in Grenchen, Solothurn und Messen von «Jostundberger» aufgeführt

Gertrud Dübi-Müller stand dem bekanntesten Schweizer Maler Modell und war die erste Automobilistin des Kantons. Zudem ist sie eineKLEMM der (TEXT wichtigsten Mäzeninnen des Kunstmuseums Solothurn. Jetzt widmet ihr dieses eine ganz spezielle Ausstellung gie-Engagements übernimmt. Die AufVON GUNDI UND BILD) ●●













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Noch sind Proben angesagt, bis der alpenländische Sagenstoff unter dem Titel VON FRÄNZI ZWAHLEN-SANER (TEXT); «DieTHOMAS Steinkönigin» FOTO ULRICHam 27. Februar im Kulturhof Schloss Köniz seine Uraufführung feiert. Doch bereits zu höhne was das jetzt Geschwisterpaar ren ist, bezaubert durchund Sprache und Josef Müller Gertrud Musik. Das Duo «Jostundberger», die Dübi-Müller wäre dasdas Schauspielerin Silvia Jost undSolothurn Regisseur Kunstmuseum sowie Autoreines Andreas seitDenn zehn wie Berger so viele. Jahren bilden, hat eine alte märchenhafdass in Solothurn Bilder von Klimt, Van aus dem te Überlieferung Gogh, Hodler, Giacometti und schweizerivielen anschenbedeutenden Hochgebirge, Malern die sie 2011 entdeckdes 19. und deren ten,Jahrhunderts wieder zumzuLeben 20. sehenerweckt. sind, ist «Weil den wir beigrossen unserenSolothurner Aufführungen nicht nur beiden Kunstsammtheatralisch, sondernSie immer auch musilern zu verdanken. brachten eine kalisch denken, fanden wirGemälde im BlechbläVielzahl ihrer wichtigsten in ser-Quartett und seinen Stiftungen ein,Altophonium und diese wurden nach Mitgliedern Hertig, Monika ihrem Tode Christoph dem Solothurner KunstZuber, Reimar Walthert, Jan Müller und museum vermacht. ebenso Pianistin KathrinSammlerin Hartmann Eine inganz besondere begeisternde Partner», und grosszügigeinstrumentale Mäzenin war Gertrud kennzeichnet Berger dasIhr gelingende ZuDübi-Müller (1888–1980). widmet das sammenwirken für dieses Werk. Kunstmuseum nun im Grafischen Kabinett eine äusserst abwechslungsreiche ALS WAHRENIhrGLÜCKSFALL Ausstellung. Titel «Liebesbenennt Fräuleiner den Auftrag an Komponist Etienne CrauGertrud» bezieht sich auf den regen saz, der das den Berger-Libretto innerhalb Briefwechsel, Gertrud, geborene weniger in mit eine musikalische Müller als Monate junge Frau dem Maler FerDichtung kleidete. Seine impressionistidinand Hodler unterhielt, was an und sche Tonsprache der Legende für sich schon sehrvermittelt ungewöhnlich war. um die aus menschlichen Urängsten gefürchteteFÜR Steinkönigin Tanna geradezu «GRUND DIESE AUSSTELLUNG sind zwingende Kraft, lässt die Naturgewalnun aber mehrere glückliche Zufälle», ten ihres Herrschaftsbereichs erleben erklärt Museumsdirektor Christoph Vöund«Es erzählt in fein dosierter Leichtigkeit gele. ist einerseits die Schenkung des von ihrer Liebe zu einem jungenKunstSenn. ehemaligen Direktors der Bieler gewerbeschule Rudolf Schindler, der ein

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Ein neues, ungewöhnliches Ensemble: (v. l.) Pianistin Kathrin Hartmann, Silvia Jost – inmitten des AltophoniumQuartetts – im Vordergrund Autor Andreas Berger und Komponist Etienne Crausaz.

Ihn als Einzigen hat sie nicht getötet, konnte er doch, wie eine Grossmutter ihrem Enkel berichtet, am Ende des SomCuno Amiets «Violetter mersoder unbeschadet Hut» auch dieins Tal zurückkehren. Dort wusste man,von dass eigentlich jeder, Terrakotta-Köpfe der Tanna begegnete, Hermann Haller zeigen um sein Leben bangen musste.Gertrud Selbst die Nennung ihdie Sammlerin res Namens brachte Unglück. Dübi-Müller. Davor sind «Jostundberger» haben diese ungeBriefe zu sehen. wöhnliche Liebesgeschichte ohne allzu

opulente Zutaten in eine schlichte poetische Form gegossen. In dieser ihrer Version entfalten allein die durch «Altophonium» bravourös und geschmeidig gespielte Musik wie auch die Worte der Erzählung ihren fesselnden Reiz. Der feinfühlig, variabel und gelegentlich wie magisch klingende Stimmeinsatz von Silvia Jost verleiht dem programmmusikalisch unterlegten Geschehen jene Ausstrah-

lung, die Fantasien der Zuhörerschaft beflügelt. SEIT 10 JAHREN ENTWICKELT und gestal-

tet das Künstler- und Ehepaar vielthematische Bühnenauftritte. «Wir haben kein Talent für allzu gängige Modeströmungen in der Theaterwelt», bekennt Berger, der lange Jahre das Theater in Chur leitete und seither freischaffend einzelne Re-

führung von «Der Bettelstudent» mit dem von Katharina Spielmann geführten Chor «TaktLos» in diesem Sommer in Messen begleitet er ebenso wie das Freilicht-Landschaftstheater «Aufruhr in Nidwalden» im kommenden Jahr auf dem Ballenberg. Ihre eigene Produktionsreihe zeigt bisher, und ebenso im neuen Werk, stets einen besonderen atmosphärischen Charakter, der aus lokal-regionalen Ereignissen und dem jeweiligen Aufführungsraum schöpft. Zum Ausdruck kommen häufig weiche, Vernunft und Logik entzogene Stimmungen, die menschliche Emotionen und gesellschaftliches Dasein doch ganz wesentlich mitprägen. «Grundsätzlich sind wir, um uns auf dem Marktplatz der Kultur zu behaupten, gerne vielseitig tätig», bekräftigen die beiden Theaterleute ihren Ideenreichtum, den sie lachend mit einer vielschubladigen Kommode vergleichen. Dem Start von «Jostundberger» vor einer Dekade mit «Martins Weihnacht» folgten unterschiedlichste Darbietungen mit weitreichendem Spektrum, das grossenteils in ihrem Repertoire gepflegt und präsent ist. Geschätzt wird die von Bühnenund Kabarettauftritten schweizweit bekannte Silvia Jost auch mit ihren Lesungen. Aufführungen: 6. März, 17 Uhr, Zwinglikirche Grenchen; 11. März, 20.30 Uhr, Kreuzkultur Solothurn; 24. April, 17 Uhr, Kirche Messen. Information: www.jostundberger.ch

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