Jahresbericht 2005 - Institut für Erziehungshilfe

January 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: Sozialwissenschaften, Psychologie, Psychotherapie
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JAHRESBERICHT 2005

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

Seite 1

2. Statistik: Das Jahr 2005 in Zahlen

Seite 2

3. Projekte im Jahr 2005

Seite 10

4. Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2005

Seite 12

5. Nachruf

Seite 16

6. Personalstand

Seite 18

7. Standorte der Institute für Erziehungshilfe

Seite 19

8. Danksagung

Seite 21

einleitung

1. Einleitung Der Jahresbericht 2005 bietet wie alljährlich einen Überblick über die Tätigkeiten der Institute für Erziehungshilfe. 2005 weisen die Institute wiederum eine gute Auslastung auf. Der Statistik entnehmen wir, dass die Zahl der kontinuierlichen psychotherapeutischen Langzeitbehandlungen von Kindern und Jugendlichen sogar etwas erhöht werden konnte; konstant geblieben ist die begleitende Elternarbeit, sowie die Anzahl der Neuanmeldungen. Das bedeutet aber, dass wir, bei gleichbleibend hoher Nachfrage und gleichbleibenden personellen Ressourcen der Institute, den Familien weiterhin viel zu lange Wartezeiten für einen Psychotherapieplatz zumuten müssen. In den meisten Fällen, die an den Instituten vorgestellt werden, handelt es sich um mehrfach belastete Familien, die durch zunehmende psychosoziale Belastungen, finanzielle Einbußen und krisenhafte Zuspitzungen unter massivem Druck geraten sind. Häufig sind Interventionen und Mehrfachbehandlungen in unterschiedlichen Bereichen nötig. Es zeigt sich daher nicht nur die Notwendigkeit, die Ressourcen der psychotherapeutischen Angebote gerade für diese Zielgruppe zu erweitern, sondern auch in einem guten Versorgungsnetz psychosozialer Einrichtungen sinnvoll zu interagieren. Aus diesem Grund haben wir 2005 eine „Plattform“ mitbegründet, in der Kolleginnen und Kollegen mehrerer ambulanter, psychosozialer Einrichtungen aus Wien, vertreten sind, die an diesen Fragen konkret zusammenarbeiten. Auch hier stellen wir fest, dass die Arbeit bei gleich bleibenden oder sogar reduzierten ökonomischen und personellen Ressourcen oftmals an ein Limit stößt. Über die Fortsetzung und Evaluierung einiger Projekte, die wir in den vergangenen Jahren mitinitiiert haben, können wir in diesem Jahresbericht ebenfalls informieren. Im Namen der Institute bedanke ich mich an dieser Stelle bei allen Personen, die unsere Arbeit ermöglichen! Für die gute Kooperation danken wir der Leitung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MAG ELF, sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Gebietskrankenkasse, der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter und der Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt Wien. Dank gilt auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Institute für Erziehungshilfe, deren Einsatz und Kreativität die positiven Entwicklungen ermöglicht haben.

Wien, April 2006

Barbara Burian-Langegger

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

1

statistik

2. Statistik: Das Jahr 2005 in Zahlen Überblick über die letzten 3 Jahre 2003 1317 257 576

Neuanmeldungen/-vorstellungen telefonisch, persönlich und gesamt Kontinuierliche Langzeitpsychotherapie mit Kindern u. Jugendlichen Elternberatung

2004 1248 255 556

2005 1262 264 556

a) Neuvorstellungen

Vorstellungsart

Neuvorstellungen in Prozenten

Eltern-/KleinkindKurzintervention

3,8

Erstgespräch u. psycholog. Untersuchung

42,8 %

22,9 Kurzintervention mit nachfolg. psycholog. Untersuchung

30,5

0

10

20

30

40

Kurzintervention

50

Prozente

Im Gegensatz zum vorangegangenen Jahr stiegen Eltern-/Kleinkind-Kurzinterventionen und Kurzinterventionen mit nachfolgender psychologischer Untersuchung an. Neuvorstellungen nach Bezirken in Prozenten 4,4

22.

4,6

19. 1,5

Bezirke

16.

2,3

13. 10. 7.

1,6 0,8 1,8 1,1

4.

0,9

1.

3,6 3,9 4,1 3,1

9,3

5,1

3,3 4,1

2

13,6

5,5

9,5

0,7

0

9,3

4

5,9

6

8

10

12

14

16

Prozente

Im Jahr 2005 waren, wie auch im Vorjahr, die Neuvorstellungen aus dem 21.Bezirk am höchsten. Im heurigen Jahr folgten die aus den Bezirken 10, 11 und 22.

2

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

statistik

Altersverteilung und Geschlecht der Neuvorstellungen 70

62,9

Prozente

60 50

37,1

40

weiblich

31,9

30 20

männlich

16,5 11,2

15,2

10,4

7,3

10

3,3

4,2

0 0-6 Jahre

6-10 Jahre

10-14 Jahre

14-18 Jahre

Geschlecht

Dieses Jahr enthält die Tabelle „Altersverteilung und Geschlecht“ neben den „Altersgruppen“ auch die Rubrik „Geschlecht“. Die jahrelange Konstanz bei den Neuvorstellungen (NV) von circa 2/3 männlichen zu 1/3 weiblichen Personen zeigte sich auch 2005. Wie 2004 lagen heuer die meisten NV bei den 6-10jährigen Buben, sie waren um 2,8% höher als im Vorjahr. Auch bei den Mädchen war diese Altersgruppe am stärksten vertreten. Die Vorstellungen der 0-6jährigen stiegen bei den Knaben um 3,3%, bei den Mädchen um 1,6%. Ein Rückgang der NV war in der Altersgruppe der 14-18jährigen zu bemerken. Bei den männlichen Jugendlichen sanken sie um 4,9%, bei den weiblichen Jugendlichen um 1%.

Zuweisungsform der Neuvorstellungen

med. Einrichtung Internet

keine Angabe 0% ehem. Patienten nicht erfragt 2% 0% WGKK Bekannte and. 1% med. Einrichtung 6% Beratungseinr. 15% Internet 15% 7% Zeitung/Medien 2% von selbst 21% Schule/KG MAG ELF HzE 16% 7% MAG ELF soz. Dienst 8%

von selbst Schule/KG MAG ELF soz. Dienst MAG ELF HzE Zeitung/Medien and. Beratungseinr. Bekannte ehem. Patienten WGKK keine Angabe nicht erfragt

2005 waren die meisten Zuweisungen „von selbst“. Diese stiegen um 10% gegenüber 2004, gefolgt von „andere Beratungseinrichtungen“, die aber um 3% niedriger waren als im Vorjahr. Ein leichter Anstieg war im heurigen Jahr bei den Zuweisungsformen „MAG ELF HzE“ (2% mehr), „MAG ELF sozialer Dienst“ (1% mehr) und „Internet“ zu verzeichnen. Die Zuweisungsform „Bekannte“ sank gegenüber dem Vorjahr um 6% und von „Medizinische Einrichtung“ wurden 2005, wie schon im Vorjahr, wieder um 3% weniger Kinder und Jugendliche zugewiesen.

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

3

statistik

Vorstellungsgrund bei Neuvorstellungen in Prozenten Essstörungen Suiziddr./suiz. Handl. 0,8 0,8

Unglücklichsein motor. Unruhe/Stereotyp.

Vorstellungsgrund

2,1 1,3

Lügen/Stehlen/Fernbleib.

3,3

Einkoten

1,2 4,4

Angst

3,1

Einnässen

9,5

%

0,8

aggr. Verh gegen andere

8,2 14,5

Misshandlung/-brauch

14,8

sonstige

2,9

Familienkrise

9,1 7,8

Erziehungsprobleme 11,9

körperl. Symptome

3,5

0

Lern-/Leistungsschw.

5

10

15

20

Prozente

Verhschw. zu Hause Verhschw. Schule Schlafstörungen

Der meistgenannte Vorstellungsgrund 2005 war, wie auch schon im Vorjahr, „Erziehungsprobleme“ (um 1,9% weniger als letztes Jahr), gefolgt von „Familienkrise“ (um 3,7% mehr als im Vorjahr). „Verhaltensschwierigkeiten in der Schule“ lag im heurigen Jahr an dritter Stelle und sank gegenüber 2004 um 2,5%. In den beiden vergangenen Jahren machte sich beim Vorstellungsgrund eine Verlagerung der Probleme in Richtung Familienkrisen und Erziehungsproblemen bemerkbar. Die Vorstellungsgründe „Aggressives Verhalten“ und „Angst“ stiegen um 2,1% und 1,2% an. Berufsstatus bei Neuvorstellungen nicht erfragt keine Angabe

7,2

in Ausbild./Stud.

Berufsstatus

1,9

selbständig

4,7 5,3

Pension

8,1 %

2,8

Karenz

7,1

Haushalt

12,1 7,4

arbeitslos

1,2

42,2

ArbeiterIn Beamter/in

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

AngestellteR

Prozente

Wie auch in den Jahren zuvor, wurde der Berufsstatus „Angestellte/r“ 2005 am häufigsten angegeben (um 3,8% mehr als 2004). An zweiter Stelle lag, wie letztes Jahr, die Angabe „arbeitslos“, die aber im Gegensatz zum Vorjahr um 3,8% niedriger war. Die Angabe „Pension“ lag heuer an dritter Stelle und war mit 8,1% um 5,5% höher als 2004. Der Berufsstatus „in Ausbildung/Studium“ stieg um 3,3%, „Beamte“ sank um 4,1% und „selbständig“ wurde um 2,7% weniger angegeben.

4

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

statistik Beziehungsform der Eltern bei Neuvorstellungen in Prozenten

Prozente

50

leben zus./verheiratet

51,2

60

getrennt/geschieden

40,7

durch Tod getrennt

40

haben nie zus. gelebt

30

andere

20

3,2

10 0

4,2

0,7

%

Art der Beziehung

Wie in den letzten drei Jahren, lag auch heuer bei der Tabelle „Beziehungsform der Eltern“, die Kategorie „getrennt/geschieden“ an erster Stelle, wenn auch mit 5,5% niedriger als im Vorjahr. An zweiter Stelle rangiert „leben zusammen/verheiratet“, 2005 um 7,3% höher als 2004. Die Beziehungsform „durch Tod getrennt“, stieg leicht an, „haben nie zusammen gelebt“ sank (2,5%), ebenso „andere“. Geburtsstatus bei Neuvorstellungen in Prozenten

keine Angabe 1%

nicht erfragt 2%

unbekannt 1%

unehelich 32%

ehelich 64%

Bei der Tabelle „Geburtsstatus“ war in den letzten 4 Jahren ein weiteres kontinuierliches Sinken der „ehelich“ geborenen Kinder/Jugendlichen zu bemerken. Die Kategorie „unehelich“ stieg leicht an, ebenso „nicht erfragt“. Erwartungen ans Institut in Prozenten Lernhilfe 0% Therapie Ki/ Beratung Eltern 8%

keine Erwartungkeine Angabe 1% 9% nicht erfragt 0%

Beratung/ Therapie Eltern 22%

Diagnostik 36%

Beratung/ Therapie Ki/Ju 20%

Obwohl ein Grossteil der Eltern nach wie vor „diagnostische Abklärung“ vom Institut erwartete, sank der Prozentsatz gegenüber den letzten beiden Jahren um 7%. „Keine Erwartung“ stieg um 5% an. Hier handelte es sich mehrheitlich um Eltern, die aufgrund von Familienkrisen und Erziehungsproblemen das Institut aufsuchten. Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

5

statistik

Neuvorstellungen: Kind lebt bei

Adoptiveltern andere Eltern Großeltern

40,1

45 40

35,9

Heim

35 30

Prozente

Internat Mutter alleine

25 20 15 10 5 0

Mutter u. Partner

12,5 0,9 0,6 0,6

0,0

Pflegeeltern Pflegemu. alleine

1,4

2,6 0,2 2,4

0,0

Vater alleine

2,8

Vater u. Partner Wohngemeinschaft

Aus der Tabelle „Kind lebt bei“ zeigte sich , wie bereits im Vorjahr, dass die meisten vorgestellten Kinder/Jugendlichen mit ihren Müttern alleine leben. Der Prozentsatz stieg gegenüber 2004 um 1,6%.

Neuvorstellungen:Tagesbetreuung

andere

Art der Tagesbetreuung

Tagesmutter

%

0,7 0,5 1,4 0,9 2,5 0,0 3,4 0,5 2,9

TSH/Nachmittagsbetr. Großeltern/Verw. nicht erfragt Internat 16,1

alleine zu Hause Kindergruppe

9,5

Kindergarten

45,2

Ganztagsschule

16,4 0

10

20

30

Prozente

40

50

WG/Heim zu Hause/Kernfam. Hort

An erster Stelle der Tabelle „Tagesbetreuung“ lag, wie auch in den Jahren zuvor, die Kategorie „zu Hause/Kernfamilie“, gegenüber 2004 stieg sie leicht an (1%), blieb aber deutlich unter den Werten von 2003 und 2002. Die Betreuung „Hort“ rangierte an zweiter Stelle - etwas höher als im Vorjahr - gefolgt von „Kindergarten“ und „Ganztagsschule“, die gegenüber 2004 um 4,4% niedriger war. Diese vier Kategorien waren auch in den letzten Jahren die meistgenannten.

6

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

statistik

b) laufende Therapien Die therapiebegleitende Elternarbeit stieg im heurigen Betrachtungszeitraum um 2,1% gegenüber 2004 an. Die Arbeit mit Müttern/Eltern alleine, ohne gleichzeitige Kinder-/Jugendlichentherapie entsprach in etwa dem Prozentsatz des Vorjahres. Die Eltern-/Müttergruppen sanken im Vergleich zu 2004 um 1,1%, auch der Prozentsatz der Familientherapie war etwas geringer.

Art der Elternarbeit

Elternarbeit in Prozenten

52,1

therapiebegleitend ohne Kinder/Jugendl.

43,7 %

Familientherapie

0,4

Eltern-/Müttergruppe

3,8

0

20

40

60

Prozente

Der Prozentsatz der Kinder-/Jugendlichentherapien, die einmal wöchentlich stattfanden, entsprach in etwa dem des Vorjahres (0,9% weniger). Die zweimal wöchentlich stattfindenden Kinder/Jugendlichentherapien, sanken gegenüber den letzten Jahren (um 2,2% weniger als 2004). Die Therapieform „Kindergruppen“ stieg zum Vorjahr um 1,6% an. Der Prozentsatz der Eltern/Kleinkindtherapie stieg im Vergleich zum Vorjahr (um 2%) und entspricht in etwa demjenigen des Jahres 2003.

Kinder-/Jugendlichentherapien in Prozenten

Prozente

82,6

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

1x wöchtl. 2x wöchtl. fraktioniert Kindergruppe 8,4 1,5

3,0

4,5

Eltern-/Kleinkindtherap.

% Art der Kindertherapie

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

7

statistik

Vorstellungsgrund

Vorstellungsgrund bei Kinder-/ Jugendlichentherapien 1,8 1,1 1,8 0,9 0,4 1,9

4,9 4,2 7,1

2,2

%

4,9

12,4 13,5

1,9

9,2 12,4 18,5

0,9

0

5

10

15

20

Essstörungen Suiziddr./suiz. Handl. Unglücklichsein motor. Unruhe/Stereotyp. Lügen/Stehlen/Fernbleib. Einkoten Angst Einnässen aggr. Verh gegen andere Misshandlung/-brauch sonstige Familienkrise Erziehungsprobleme körperl. Symptome Lern-/Leistungsschw. Verhschw. zu Hause Verhschw. Schule Schlafstörungen

Prozente

Im heurigen Betrachtungszeitraum war der an erster Stelle liegende Vorstellungsgrund „Verhaltensschwierigkeiten in der Schule“ um 1,6% höher als im Vorjahr. Die Häufigkeit „Erziehungsprobleme“ nahm etwas zu, „Verhaltensschwierigkeiten zu Hause“ sank geringfügig, „Familienkrise“ stieg ein wenig an. „Lern-/Leistungsschwierigkeiten“ sanken gegenüber dem Vorjahr um fast 2%. „Aggressives Verhalten gegen andere“ zeigte sich um 1,1% höher als 2004 und entsprach in etwa dem Wert von 2003. „Körperliche Symptome“ waren um 1% im Vergleich zum Vorjahr höher, dennoch niedriger als 2003 und 2002. selbständig

Berufsstatus bei Therapien

Pension 7,4

nicht erfragt

Berufsstatus

2,8 1,7

keine Angabe

5,1 7,4

Karenz

2,1 6,8

in Ausbild./Stud.

4,1

Haushalt

15,5 10,6

Beamter/in

36,5

arbeitslos

0

10

20

30

Prozente

40

ArbeiterIn AngestellteR

Die Ergebnisse der Tabelle „Berufsstatus bei laufenden Therapien“ entsprechen in etwa denen der Jahre zuvor. Zu einem wesentlich höheren Prozentsatz, als es dem Bevölkerungsdurchschnitt entspricht, waren arbeitslose Eltern im heurigen Betrachtungszeitraum im Institut in Betreuung.

8

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

statistik andere

Therapie: Kind lebt bei in %

Internat

0,7 0,0 0,2

Heim Wohngemeinschaft

5,9 0,2 0,9 2,9 1,5 2,9 1,9

Pflegemutter alleine Adoptiveltern Pflegeeltern Großeltern

38,1

13,2

Vater und Partner Vater alleine

31,6

Mutter und Partner

0

10

20

30

40

50

Prozente

Mutter alleine Eltern

Im Jahr 2005 stieg der Prozentsatz der alleinerziehenden Mütter, die bei uns in Betreuung waren, um 2,7% gegenüber dem Vorjahr an und entsprach in etwa dem Ergebnis von 2002. Im Vergleich zum letzten Jahr waren 1,2% mehr Eltern in Betreuung als 2004. Modus Therapieende in Prozenten

Prozente

100 77,0 47,7 50

0

16,2

29,3

23,0

6,8

Eltern

Kinder

gesamt

Abschluss

47,7

29,3

77,0

Abbruch

16,2

6,8

23,0

Im heurigen Betrachtungszeitraum blieben die Prozentsätze der Abschlüsse bei den Elterngesprächen im Vergleich zu 2004 in etwa gleich. Kinder-/Jugendlichentherapien wurden um 7,8% mehr abgeschlossen, es war der höchste Prozentsatz der letzten Jahre. Die Abbrüche sanken bei den Eltern um 1,8% (dies ist der niedrigste Wert seit Jahren), bei den Kindern um 6,4%. Unkostenbeitrag in % Stufe 4 Stufe 3 Stufe 2 1% 0% BVA KFA 3% 3% 3% Stufe 1 31% WGKK 59%

Der Prozentsatz der Verrechnungen mit der WGKK war auch im 5. Jahr des Vertrages am höchsten. Bei BVA und KFA stiegen die Prozentsätze leicht an. Der Prozentsatz des Unkostenbeitrages der Stufe 1 (Familieneinkommen unter Euro 1.100.-, d. h. kein Kostenbeitrag), lag um 3% höher als im Arbeitsjahr 2004, der der Stufe 2 war um 3% niedriger. Im heurigen Betrachtungszeitraum gab es keine Familie, die einen Kostenbeitrag der Stufe 4 bezahlte. Dies bedeutet, dass 2005 das Einkommen der Familien, bei denen die therapeutische Hilfe nicht über die KK verrechnet wurde, im Vergleich zu 2004 gesunken ist. Statistikteil: Dr. Heidemarie Kramer Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

9

projekte

3. Projekte im Jahr 2005 Projekt „Supervisionsgruppen für angestellte Pflegeeltern“ Wie bereits in den vergangenen Jahresberichten erwähnt, sind die Institute für Erziehungshilfe seit Beginn 2003 mit der Durchführung der kontinuierlichen Supervision für angestellte Pflegeeltern der Stadt Wien betraut. Inzwischen sind 10 Supervisionsgruppen etabliert. 2005 nahmen insgesamt 103 Pflegemütter und Pflegeväter an diesen Gruppen teil. Evaluation: Um eine Rückmeldung zu erhalten, wie die Pflegeeltern dieses Angebot wahrnehmen und erleben und um diese Ergebnisse für den Gruppenprozess zu reflektieren, wurde ein Fragebogen ausgearbeitet, der den Pflegeeltern Ende 2005 verteilt wurde. Der Fragebogen umfasste 12 Items, die sich mit den Motiven der Pflegeeltern für die Teilnahme an dem Projekt, den Erwartungen an die Supervisionsgruppe, den Verlauf des Gruppenprozesses und den Auswirkungen auf die Beziehung zum Pflegekind beschäftigen. Von 92 TeilnehmerInnen der kontinuierlichen Supervisionsgruppen bekamen wir Rückmeldungen. Die erhobenen Daten werden zur Zeit von Frau MMag.a Schnallinger, sowohl quantitativ als auch qualitativ ausgearbeitet, wobei der Schwerpunkt in der qualitativen Erfassung liegt, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorliegt. Die Mehrheit der Befragten geben als Motive an der Teilnahme an dem Projekt „Angestellte Pflegeeltern“ die Anrechnung von Pensionszeiten, das Bestehen einer Versicherung und finanzielle Vorteile an. Zu den häufigsten Erwartungen an die Supervision zählen die Bewältigung von (aktuellen) Problemen mit den Pflegekindern, der Austausch von Erfahrungen mit „Gleichgesinnten“ und die Möglichkeit zum Kennenlernen anderer Pflegeeltern. 87% der befragten Pflegeeltern waren der Meinung, dass ihre Erwartungen an die Supervision mit der tatsächlich vorgefunden Situation zumindest teilweise übereinstimmten. 92,4% der Befragten empfanden den Austausch mit den Gruppenmitgliedern als hilfreich und 94, 6% würden die Supervision als Erfahrung weiterempfehlen.

Projekt „Therapeutischer Gefährte“ Ein entwicklungspädagogisch-psychodynamisches Kooperationsprojekt Im Jahr 2005 konnte die zweite Phase des Projektes „Therapeutischer Gefährte“ beendet und die Vorbereitungen für die Fortsetzung mit einer dritten Gruppe für das Jahr 2006 getroffen werden. Das Projekt ist ein psychodynamisch orientiertes, entwicklungspädagogisches Modell, welches in Kooperation mit den Instituten für Erziehungshilfe und der Arbeitsgruppe „Heilpädagogik, integrative Pädagogik und psychoanalytische Pädagogik” des Institutes für Erziehungswissenschaften der Universität Wien, durchgeführt wird. In dem Folgeprojekt konnten die sechs therapeutischen Gefährtinnen und Gefährten in ihrer Tätigkeit an den Instituten für Erziehungshilfe wesentlich stärker eingebunden werden, was zu einer deutlichen Qualitätssteigerung und Zufriedenheit aller an dem Projekt Beteiligten führte. Von seiner Definition her steht der „Therapeutische Gefährte“ am Schnittpunkt pädagogischer, schulisch-kognitiver und psychotherapeutischer Betreuung, wobei ihm eine Mittlerfunktion zwischen diesen drei Bereichen zukommt.

10

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

projekte Der „Therapeutische Gefährte“ ist ein erwachsener Freund des Kindes. Er sollte eine stabile Objektbeziehung repräsentieren, die mehr Realitätsbezug herstellen kann, als unter Umständen Eltern, Lehrer und Psychotherapeuten. Kinder, die an den Instituten für Erziehungshilfe behandelt werden haben erfahrungsgemäß gerade in diesen Bereichen wenig Entwicklungsmöglichkeiten und große Defizite. Der Aufgabenbereich der therapeutischen Gefährtinnen und Gefährten umfasst daher z.B.: Einen Nachmittag mit dem Kind verbringen..... Neue Erfahrungen im realen Raum ermöglichen...... Beziehungsaufbau in der Wartezeit auf die Psychotherapie..... Notwendigenfalls Begleitung zur Therapiestunde am Institut für Erziehungshilfe..... Die Mindestdauer für die Begleitung beträgt 2 Jahre. Die sechs therapeutischen Gefährtinnen und Gefährten aus der Projektphase 2 rekrutierten sich wieder aus dem Seminar von Frau Dr. Helga Schaukal-Kappus. Die Universität betreut die MitarbeiterInnen dieses Projektes im theoretisch-pädgogischen Bereich. Die Institute für Erziehungshilfe bieten den „Therapeutischen Gefährten“ eine Mitarbeit im Team, sowie eine prozessbegleitende Supervision an. Zwischen den beiden Einrichtungen gibt es eine regelmäßige Kooperation. Die Kosten des Projektes werden bislang ausschließlich vom Institut für Erziehungshilfe getragen und werden über Spenden eingeholt. Evaluation: Nach einer Projektdauer von 2 Jahren war auch hier ein Feedback aller Beteiligten von großem Interesse. Je nach Zielgruppe („Therapeutische Gefährten“, Eltern, ElternberaterInnen, KinderpsychotherapeutInnen) wurden Fragebögen erarbeitet. 5 der 6 „Therapeutischen Gefährten“ und die jeweils involvierten Eltern (6), ElternberaterInnen (6) und KinderpsychotherapeutInnen (5) füllten die Fragebögen aus. Insgesamt weist damit die Stichprobe eine Größe von 22 Personen auf. Die quantitative und qualitative Auswertung durch Fr. MMag.a Regina Schnallinger ist noch nicht beendet, daher gibt es noch keine Ergebnisse. 100% aller Befragten waren jedoch der Meinung, dass das Projekt für sie eine Bereicherung darstellte und ebenso viele würden das Projekt weiterempfehlen.

Gemeinsames Projekt mit dem Anton-Proksch Institut (API) Untersuchung von Kindern alkoholabhängiger Mütter

Es gibt eine Kooperation mit der Mutter-Kind-Station des Anton-Proksch-Institutes in Kalksburg. Die dort mit ihren alkoholkranken Müttern stationär aufgenommenen Kinder im Vorschulalter werden am Institut für Erziehungshilfe testpsychologisch untersucht. Weiterhin erfolgt die psychodiagnostische Untersuchung wegen der geringen Kinderzahl und wegen der geographischen Nähe am Institut im 10. Bezirk. Die psychodiagnostische Untersuchung der Kinder erfolgt auf freiwilliger Basis. Im Falle eines Therapiebedarfs und einer notwendigen länger dauernden Erziehungsberatung besteht für Kinder und Eltern aus Wien die Möglichkeit, eine nachfolgende psychotherapeutische Behandlung in dem für sie zuständigen Institut - je nach Wohnsitz - auf Krankenschein in Anspruch zu nehmen.

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

11

öffentlichkeitsarbeit

4. Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2005 „Plattform“ Weiterhin treffen sich regelmäßig VertreterInnen ambulanter Institutionen, die alle im Bereich psychosozialer und psychotherapeutischer Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Wien tätig sind. Gemeinsam ist allen diesen Institutionen, dass sie von Vereinen getragen, von öffentlichen Stellen subventioniert werden und großteils Verträge mit den Krankenversicherungen haben. Im Frühjahr 2005 haben sich diese Institutionen formal zur „Interessensgemeinschaft für institutionelle ambulante Psychotherapie für Kinder und Jugendliche in Wien“ zusammengeschlossen. Gemeinsame Ziele dieser Interessensgemeinschaft sind Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsame Veranstaltungen zum Thema der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Familien in Wien. Die regelmäßig stattfindenden Treffen ermöglichen einen Erfahrungs- und Informationsaustausch zur psychotherapeutischen Versorgung von Kinder und Jugendlichen in Wien. Erste Kontakte mit den zuständigen politischen Gremien finden statt. Zu den Mitglieder der Plattform zählen derzeit: Ambulatorien für Entwicklungsdiagnostik der VKKJ, Ambulatorien der WGGK/ Psychotherapie, ARGE Psychoanalytische Pädagogik, „Die Boje“, Institut für Ehe- und Familientherapie, Institute für Erziehungshilfe, Kinderschutzzentrum Wien, „Die Möwe“, Verein „Tamar“ und das Zentrum für Entwicklungsförderung. Mit Unterstützung der Wiener Arbeiterkammer ist es uns gelungen, am 25.November 2005 eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung unter dem Titel „Unruhige Zeiten - Unruhige Kinder“ zur Psychodynamik von ADHS durchzuführen. ADS/ADHS ist die häufigste gestellte kinderpsychiatrische Diagnose. In den gängigen Fachfortbildungen werden psychodynamische Hintergründe dieses Symptomenkomplexes jedoch zu wenig berücksichtigt. Diesem Umstand wollten wir bei dieser Fortbildungsveranstaltung Rechnung tragen. Referenten der Tagung waren: Klaus Vavrik: „There is no missing-link - zur Komplexität menschlichen Verhaltens“ Hans Hopf: „Psychoanalytisches Verstehen von Unruhe und Unaufmerksamkeit“ Hannes Brandau: „Das ADHS-Puzzle. Systemisch evolutionäre Aspekte, Unfallrisiko und klinische Perspektive“. Zur Podiumsdiskussion unter dem Titel „Konsens oder Konflikt? Im Dilemma der Behandlungskonzepte“ kamen zu den drei Hauptvortragenden Frau Brigitte Hackenberg, Frau Anne Tischlinger und Herr Helmut Figdor hinzu. Die Veranstaltung wurde aufgenommen und ist als DVD erhältlich.

12

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

öffentlichkeitsarbeit

Psychotherapiemesse „Kids in the City“ Am 22.Oktober 2005 nahmen wir wieder die Möglichkeit wahr, bei der 6. Wiener Informationsmesse über Psychotherapie im Wiener Rathaus, die Tätigkeitsbereiche der Institute für Erziehungshilfe auch in diesem Rahmen vorzustellen.

Öffentlichkeitsarbeit der einzelnen Institutsmitglieder Abgesehen von ihrer Tätigkeit am Institut für Erziehungshilfe sind die MitarbeiterInnen in zahlreichen Aus-, Fort- und Weiterbildungsaktivitäten, besonders im Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, tätig. Nicht extra erwähnt werden die alltäglichen Vernetzungsgespräche mit Schulen, medizinischen und sozialen Einrichtungen und die regelmäßigen Kontakte zu den unterschiedlichen Medien. Dr. Barbara Burian-Langegger  „Aggression und Trennungsangst, Krisen in der Adoleszenz“, Vortrag, Kongress der ÖGATAP Aggression und Trennung, Wien, 14. - 15. Jänner 2005  „Übertragung und Gegenübertragung“, Fortbildungsseminar der Gesellschaft für Psychische Gesundheit, Innsbruck, 24. - 25. Februar 2005  „Das Trauma in der Psychotherapie“, Aus-, Fort- und Weiterbildungsseminar der ÖGATAP, Goldegg, 3. - 7. Mai 2005  „Trauma und inneres Objekt. Wie Kinder die Erfahrung von Gewalt verarbeiten“, Vortrag, Kongress Kinderpsychiatrie, Pöllau, 20. Mai 2005  „Krisen im Kindes- und Jugendlichenalter“, Krisencurriculum ÖAGG/ÖGATAP, Wien, 17. 18. Juni 2005  „Unruhige Zeiten – Unruhige Kinder“, Tagung der AK, Organisation und Moderation, Wien, 25.11.2005  „Umbruch im Umbruch – Modernisierungsprozesse und Adoleszenz“, Kurzreferat und Workshop, Tagung der FS Gruppenpsychoanalyse im ÖAGG, Wien, 25. - 27. November  Organisation und Durchführung des Weiterbildungscurriculums für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie der ÖGATAP, Aus-, Fort- und Weiterbildungsseminar, Waidhofen, Oktober 2005  Mitarbeit in der Arbeitsgruppe „Weiterbildung Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie“, ÖBVP, Wien Veröffentlichungen:  „Aggression und Trennungsangst“, in Imagination 3/2005, Facultas, Wien  „Doktorspiele“, (Hg.), Die Sexualität des Kindes, Picusverlag, Wien Dr. Georg Fodor  Unterricht im Psychosozialen Curriculum (PSY I) und Psychosomatik Curriculum (PSY II) der Wiener Ärztekammer, AKH-Hörsaalzentrum, Wien, PSY I: 14./15.1.2005, 19.3.2005, 5.11.2005, 3. - 4.12.2005, PSY II: 15.10.2005, 17.12.2005 Mag. Sylvia Heindl-Opitz  „An der Grenze zwischen Freiheit und Sicherheit – Elternarbeit aus gestalttherapeutischer Sicht“, gemeinsam mit Frau Hansen, Workshop der „Laura Perls Tagung“ (DVG, IG, SVG) München, Juni 2005  Supervision für das Projekt „Therapeutische Begleiter“, gemeinsam mit Dr. S. Schalkhammer

Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

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öffentlichkeitsarbeit

Mag. Geraldine Kaindl-Hönig  Gruppensupervision für Tagesmütter (EFKÖ)  Einzelsupervision für KindergärtnerInnen Dr. Heidemarie Kramer  Supervision für KinderpsychotherapeutInnen Dr. Marie Luise Kronberger  Ausbildungsseminar Kinderanalyse WPV, gemeinsam mit E. Brainin  Arbeitsgruppen: - Psychoanalyse und Neurowissenschaft - Freuds Metapsychologie - Forschungsgruppe Jugendfürsorge in der NS-Zeit (Leitung: E. Berger) - Supervision für PsychotherapeutInnen Dr. Karin J. Lebersorger  „Entwicklungspsychologie“, Vorlesung an der Akademie für den logopädisch-phoniatrischaudiologischen Dienst, Wien, Jänner bis Juni und Oktober bis Dezember 2005  „Interdisziplinarität bei psychischen Problemen des Kindes- und Jugendalters“, Vertiefendes Wahlpflichtfach am FH-Studiengang Sozialarbeit, Campus Wien, Sommersemester 2005  „Auf zu neuen Horizonten. Selbsterfahrung zur beruflichen Sozialisation“, Vertiefendes Wahlpflichtfach für Studienanfänger am FH-Studiengang Sozialarbeit, Campus Wien, Wintersemester 2005/2006  „Psychoanalytische Entwicklungspsychologie. Teil 1: Geburt bis 7. Lebensjahr“, Workshop für das Konservatorium Wien, Privatuniversität, 2. - 3. 12. 2005  „Kindliche Sexualität“, Moderation der Arbeitsgruppe des LeiterInnenmeetings der Kinderhäuser der Volkshilfe Niederösterreich, 21.1.2005  „Grenzen setzen, wann und wie?“, Workshop für Eltern, Bildungstreff Stockerau, 1.3.2005  „Wenn die Fetzen fliegen...“, Elternabend zum verstehenden Umgehen mit aggressivem Verhalten, NÖ, Landeskindergarten Leobendorf, 24.5.2005  „Die ersten Lebensjahre als wichtige Basis für die Persönlichkeitsentwicklung“, Fortbildung für KindergartenpädagogInnen des Landes NÖ, 8.4. und 29.4.2005, 20.5.2005, 10.6.2005, 4. und 11.11.2005  „Pubertät als Herausforderung“ und „Sexualität bei Kindern und Jugendlichen mit Down Syndrom“, Elternabende für die Selbsthilfegruppe Down Syndrom, 27.4.2005 und 28.9.2005  Supervision - für MitarbeiterInnen der Mobilen Frühförderung, Wien, - der Basalen Förderklassen, Wien - für MusikpädagogInnen und KindersingschulpädagogInnen der Musiklehranstalten, - für das Pflegeheim und Humanis Klinikum, Stockerau Dr. Sylvia Schalkhammer  Supervision für das Projekt „Therapeutische Begleiter“, gemeinsam mit Mag. S. Heindl-Opitz  Einzelsupervisionen für Mitarbeiter des „Ambulatorium für Körper- und Mehrfachbehinderte“ Dr. Elisabeth Scherz  „Kunst des Fragens“, Vortrag, Fragetechniken in der Mediation, in der non-direktiven Gesprächspsychotherapie und in der systemischen Familientherapie, Wien, Juni 2005  „Paarkonflikte – Lebenskonflikte“, Stationen im Leben von Paarbeziehungen, Konstanten und Veränderungen, Workshop, Sozialzentrum Pöttsching, März 2005

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Institut für Erziehungshilfe: Jahresbericht 2005

öffentlichkeitsarbeit

DSA Siegfried Tatschl  Gruppensupervision für ErgotherapeutInnen, AKH Wien und für LogopädInnen, Krankenhaus Lainz  „Sozialmanagement“, Vorlesung, Studiengang Sozialarbeit im städtischen Raum, Fachhochschule Campus Wien, Wintersemester 2005  Postgradualer Masterlehrgang für Supervision für Berufstätige im Bereich der Jugendwohlfahrt, Seminar mit Übungen, Universität West Timisoara, 9. - 11. Dezember 2005  „Verstehen – Besprechen – Beschreiben“, Schreibwerkstatt für ehrenamtliche BewährungshelferInnen, Wien, 14. – 16. Mai 2005

Vienna City Marathon 2005 Auch in sportlicher Hinsicht waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Institute für Erziehungshilfe sehr aktiv. Am Wiener Marathon waren die Institute mit zwei Staffeln vertreten.

Mit großer Begeisterung startete das Team V mit eigener Staffel und wird auch im Jahr 2006 wieder an diesem sportlichen Großereignis teilnehmen. Die zweite Staffel setzte sich aus Läuferinnen und Läufer verschiedener Institute zusammen.

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nachruf

5. Nachruf Rudolf EKSTEIN (1912 – 2005) Rudolf Ekstein ist am 18. März 2005 in Los Angeles im Alter von 93 Jahren gestorben. Nur vierzehn Tage später ist ihm seine Frau Ruth gefolgt. Rudolf Ekstein, von uns freundschaftlich „Rudi“ genannt, wurde am 9. Februar 1912 in Wien geboren und ist im Alsergrund aufgewachsen. In den Turbulenzen der 1. Republik wurde er in der sozialdemokratischen Jugendbewegung politisiert und fand über das pädagogische Seminar der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (August Aichhorn, Anna Freud und Willi Hoffer) den Weg zur Psychoanalyse. Er studierte Psychologie, Philosophie und Geschichte und promovierte 1937 an der philosophischen Fakultät der Wiener Universität. Als Jude und Sozialist musste er nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten 1938 fliehen. In Boston niedergelassen, lernte er seine Frau Ruth kennen und heiratete sie 1942. Seine Lehranalyse machte er bei E. Hitschmann. 1947 erhielt er einen Ruf an die Menninger Clinic in Topeka und widmete sich der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Borderlinestörungen und Psychosen. Sein zweiter Arbeitsschwerpunkt galt der Supervision als Lern- und Lehrprozess (zusammen mit R. Wallerstein, „The Teaching and Learning of Psychotherapy“, 1958). In diesen Jahren wurde er Lehranalytiker und Supervisor. 1957 übersiedelte er nach Los Angeles und übernahm an der Reiss-Davis-Clinik das „Childhood Psychosis Project“ („The Challenge: Despair and Hope in the Conquest of Inner Space“, 1971). Dieses große Projekt bewegte er bis 1976 und entwickelte neben den unzähligen wissenschaftlichen Beiträgen einen Verbindungsdienst aus Psychiatern, Psychologen und Sozialarbeitern für die Stadt Los Angeles. Zuletzt war Rudolf Ekstein in seiner psychoanalytischen Praxis und in der Supervision tätig. Rudolf Ekstein war Mitglied der WPV und des Southern California PSA Institutes. Er war keiner bestimmten psychoanalytischen Schule zuzurechnen, fühlte sich aber aus seiner Wiener Zeit am ehesten Anna Freud zugehörig. Sein zentrales Anliegen in den letzten Jahrzehnten galt dem Bestreben, die Grenzen der psychotherapeutischen Schulen zu überwinden und eine psychodynamische Psychotherapie zu entwickeln, ohne seine psychoanalytische Herkunft zu vergessen. 1970 hielt er in Wien die Freud-Vorlesung und war bis Anfang der 90er Jahre regelmäßig Gastprofessor an der Universität Wien und an einigen psychotherapeutisch-pädagogischen Institutionen in Wien und Österreich. Er verfügte über eine große Begabung als Lehrer und Supervisor und hat uns wie kein anderer die Möglichkeiten der psychoanalytischen Behandlung von schwerst gestörten Kindern und Jugendlichen nahe gebracht. 1995 erhielt er das Ehrendoktorat der Medizin der Universität Wien, 1999 wurde er mit dem Goldenen Rathausmann der Stadt Wien ausgezeichnet. So oft es ihm möglich war, reiste er mit seiner liebevollen Wegbegleiterin Ruth, als Brückenbauer zwischen seinen zwei Lebenswelten, zwischen Kontinenten, Sprachen und Kulturen. Wir gedenken eines großen Psychoanalytikers, eines Wegbereiters der Behandlung von Autismus und Psychosen bei Jugendlichen. Wir bedauern den Verlust eines großen Vorbildes und Freundes und danken dem Lehrer, der uns den respektvollen Umgang und die Wertschätzung in der professionellen Begegnung mit „schwierigen" Kindern vorlebte. Unser Beileid geht an seine Kinder Jean Elizabeth und Rudolf Michal Ekstein. Seinem Wunsch gemäß wird er gemeinsam mit seiner Frau Ruth am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Die Urnenbeisetzung wird am 4. Juli 2006 stattfinden. Literaturhinweise zu seinem reichhaltigen Werk und seiner Biographie finden Sie bei Jörg Wiesse, „Rudolf Ekstein und die Psychoanalyse“, Vandenhoek & Ruprecht 1994 und Dorothea Oberläuter, „Rudolf Ekstein. Leben und Werk“, Geyer Edition 1985.

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nachruf

Eva EPPEL (1973 – 2005) Am 16.9.2005 verstarb unsere Mitarbeiterin Frau Mag.a Eva Eppel. Sie arbeitete seit 3 Jahren im Institut für Erziehungshilfe im 5.Bezirk.

In ihrem Bewerbungsschreiben von damals schrieb sie: „Die Arbeit mit Kindern war immer faszinierend für mich, ich entschied mich jedoch nach zwei Jahren als Kindergärtnerin und Horterzieherin für ein Psychologiestudium, um den Wunsch nach individueller Arbeit mit Kindern zu verwirklichen.“ Wie ernst ihr das war, zeigte sich bereits während dieses Studiums, denn sie absolvierte psychologische Praktika im Entwicklungsambulatorium Mistelbach, auf der Psychosomatischen Kinderstation im Wiener Wilhelminenspital und auf der Psychosomatischen Kinderstation im Krankenhaus Mödling. Ihre Erfahrungen während dieser Tätigkeiten beschrieb sie in ihrer Diplomarbeit unter dem Titel: „Die Körperbildstörungen aus psychoanalytischer Sicht.“ Nach Beendigung des Studiums setzte sie zielstrebig ihre Ausbildung zur Klinischen Psychologin und Gesundheitspsychologin fort und absolvierte das Propädeutikum. Wir sehen, mit wie viel Engagement sie daran arbeitete, ihren Lebenswunsch zu verwirklichen, als Kinderpsychotherapeutin und Kinderpsychoanalytikerin tätig sein zu können. Zum Zeitpunkt ihres Arbeitsbeginns am Institut für Erziehungshilfe war sie bereits Kandidatin des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse. Das gesamte Team in 5 hat sie sehr gerne aufgenommen. Sie ist offen auf die Kollegen und Kolleginnen zugegangen. Sie war beliebt, eben wegen ihrer Lebendigkeit und Kommunikationsfähigkeit. Die psychotherapeutische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen nahm sie sehr ernst. Sie hat dabei hohe fachliche und ethische Ansprüche an sich selbst gestellt und ihre eigenen Kräfte wenig geschont. Sie konnte sich sehr empathisch in die Nöte der ihr anvertrauten Kinder einfühlen und Jugendliche sehr gut durch ihre Krisen hindurchbegleiten. Ihr Tod ist für uns ein großer Verlust. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie.

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personalstand

6. Personalstand der Institute für Erziehungshilfe (Stand 31.12.2005) Ärztliche Leitung und Geschäftsführung

Dr. med. Barbara Burian-Langegger

Verwaltung

Irene Windhager

InstitutsleiterInnen

Dr. Georg Fodor (Institut 10) Dr. Paulus Hochgatterer (Institut 21) Mag.a Geraldine Kaindl-Hönig (Institut 19) Dr. Marie-Luise Kronberger (Institut 5) Dr. Elisabeth Wustinger (Institut 11)

23 PsychologInnen 2/40 Stunden pro Woche 3/30 Stunden pro Woche 2/25 Stunden pro Woche 16/20 Stunden pro Woche

15 SozialarbeiterInnen 5/40 Stunden pro Woche 1/30 Stunden pro Woche 3/25 Stunden pro Woche 6/20 Stunden pro Woche

Dr. Heidemarie Kramer, Mag.a Gertrude Maderthaner Dr. Ricarda Egger, Dr. Christel Fritsche, Dr. Sabine Götz Dr. Eva Fink-Angelides, Mag.a Linda Preslmayr Dr. Konstanze Bilek, Mag.a Eva Illyes, Dr. Burgit Laviolette, Dr. Karin J. Lebersorger, Dr. Peter Lenhart, Mag.a Christine Pennauer, Mag.a Gisela Reimoser, Dr. Sylvia Schalkhammer, MMag.a Regina Schnallinger, Dr. Alicja Smolen, Mag.a Andrea Tinhof, Dr. Gabriele Uhl-Schmid, Mag.a Regine Voitl-Mikschi, Mag. M. Weckbecker-Erggelet, Mag.a Elisabeth Wittich, Mag.a Tina Zumer DSA Edith Endl, DSA Victoria Kremer, DSA Judith Lamatsch, DSA Hedda Maria Pflagner, DSA Elfriede Zachemba DSA Mag.a Sylvia Heindl-Opitz DSA Dr. Elisabeth Scherz, DSA Siegfried Tatschl, DSA Mag. Gerhard Wieser DSA Sylvia Böhm, DSA Angelika Burian-Ehrgott, DSA Margarete Ecker, DSA Margret Katsivelaris DSA Alice Klein, DSA Karin Weber

2 Sozialarbeiterinnen der MAG ELF wurden den Instituten zugeteilt: DSA Christine Eder, DSA Theresia Pfeffer 6 Sekretärinnen 4/40 Stunden 1/30 Stunden 1/15 Stunden 5 Reinigungskräfte

Brigitte Pilny, Hermine Strubl, Beate Varga, Eva Wurzenberger Alexandra Wäger Ursula Haberle Nedeljka Aleksic, Gerlinde Graf, Amra Mesalic, Zorica Milosavljevic, Theresia Schmelzer

Personalwechsel 2005

Abgänge: 28.02.2005 16.09.2005 30.09.2005 17.04.2005

Anna Neumann Mag.a Eva Eppel Renate Unterwurzacher Mag.a Johanna Pelikan-Lex (Babykarenz)

Zugänge: 01.03.2005 01.05.2005 01.09.2005 01.10.2005

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Beate Varga Mag.a Eva Illyes (Karenzvertretung Mag.a Pelikan-Lex) Ursula Haberle DSA Sylvia Böhm, MMag.a Regina Schnallinger

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standorte

7. Standorte der Institute für Erziehungshilfe Ärztliche Leitung und Geschäftsführung:

Dr. Barbara Burian-Langegger e-mail: [email protected]

Administrative Leitung:

Irene Windhager e-mail: [email protected]

1190 Wien, Heiligenstädterstraße 82/14 Institut 19 1190 Wien, Heiligenstädterstr. 82/14

Leiterin: Stellvertreterin:

Institut 10 1100 Wien, Sahulkastr. 5/35/1

Tel: 616 16 74 Fax: 616 16 75 e-mail: [email protected]

Tel. 979 15 70 Fax: 979 22 34 e-mail: [email protected] Dr. Elisabeth Wustinger Dr. Konstanze Bilek

Institut 21 1210 Wien, Patrizigasse 2

Leiter: Stellvertreterin:

Tel: 544 13 20 e-mail: [email protected]

Dr. Georg Fodor DSA Alice Klein

Institut 11 1110 Wien, Geystr. 2

Leiterin: Stellvertreterin:

Tel: 544 13 20 Fax: 544 13 20/30 e-mail: [email protected]

Dr. Marie-Luise Kronberger Dr. Christel Fritsche

Gesamtdokumentationsverantwortliche: Dr. Heidemarie Kramer

Leiter: Stellvertreterin:

Tel: 368 12 35 Fax: 368 12 35/19 e-mail: [email protected]

Mag.a Geraldine Kaindl-Hönig Dr. Sabine Götz

Institut 5 1050 Wien, Margareten Gürtel 100-110/6/1

Leiterin: Stellvertreterin:

Tel: 368 31 12

Tel: 271 62 55 Fax: 271 63 28 e-mail: [email protected] Dr. Paulus Hochgatterer Dr. Ricarda Egger

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standorte

Regionale Aufteilung der Bezirke ab dem 1.1.2003 zum jeweiligen Institut

Homepage der Institute: http://www.erziehungshilfe.org

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danksagung

8. Danksagung Wir danken allen Personen, die unsere Arbeit an den Instituten ermöglichen und unterstützen.

Die Subvention durch die MAG ELF stellt die Basis unserer Existenz dar. Wir hoffen auch in Zukunft auf eine gute Kooperation.

Großzügige Unterstützung erhielten wir im Jahr 2005 von: „Licht ins Dunkel“ für das Projekt „Therapeutischer Gefährte“

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