Magazin - Hullak Rannow

February 16, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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HR MAGAZIN

// 2016

HULLAK RANNOW ARCHITEKTEN

zwei

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HULLAK RANNOW

inside

i n h a l t

MITARBEITER – „Was uns bei der Arbeit motiviert“

Interviews

Walter Biersack, ulms kleine spatzen

Projekte

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Daniel Unger, Triathlonweltmeister

„What‘s stopping you“

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Gernot Hafner, „IT-Architekt“ bei Fritz und Macziol

38 Daniel Burgstaller, Verkaufsleiter KOGA

46 Architektur

Die Geschichte eines Moduls, Teil 1: Die clevere Kita

22 Die Geschichte eines Moduls, Teil 2: F3

26 Gapp Holzbau: Holzfassade neu interpretiert

34 Studentenwohnen

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Wettbewerbe

DEUTZ-FAHR Kundenzentrum

50 WILHELM – Wohnen in der Weststadt

60 Bahnhofsplatz Ulm

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Gutachterverfahren Ulm-Neustadt

52 Neubau Grundschule Ulm-Unterweiler

53 Erweiterung Magdalena-Neff-Schule Fassadengestaltung

54 Neubau Flüchtlingsunterkünfte Ulm

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i n h a l t

GEWERBEBAU

ÖFFENTLICHES BAUEN

WOHNEN

STADTPLANUNG

Mittagessen mit Mehrwert. Das neue Essenskonzept bei winkler, ulm

Gemeindehaus ev. Auferstehungsgemeinde, Ulm

Ein- und Mehrfamilienhäuser

Städtebau: Stadelwiesen, Blaustein Bauleitplanung: Mähringer Weg, Ulm

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18 Altes Rathaus Schwabmünchen

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29 Neubau Einfamilienhaus

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Lukaskirche Ulm, Kita Ulmer Gasse

44 Triathlon Hullak Rannow zeigt Sportsgeist

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STATEMENT WOLFGANG RIEHLE Der Architekt als Unternehmer

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Ausblick ein Netzwerk aus den Besten: HR Bauwerk

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IMPRESSUM

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HULLAK RANNOW

e d i t o r i a l

editorial

zwei

WAS UNS ANTREIBT, NACH DER EINS DIE ZWEI HERAUSZUGEBEN

Gleich die erste Ausgabe unseres HR Magazins „Eins” hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Nun haben wir es wieder gemacht. Die Nachfolgeausgabe ist fertig und heißt ganz in der Tradition der Premierenausgabe schlicht „Zwei”. Unser aktuelles Magazin darf wieder irritieren. Wünschen würden wir uns aber, dass die „Zwei” Sie auf unterhaltsame Weise informiert. Aber warum brauchen Architekten überhaupt ein Magazin? Die Antwort ist einfach: Es macht uns schlicht Spaß. Es bereitet uns Freude, Ihnen zu erzählen, was uns antreibt oder, anders ausgedrückt, womit der Motor Hullak Rannow gefüttert wird. Deshalb ist es dieses Mal das Thema Motivation, das sich als roter Faden durch das Heft zieht. Wir haben verschiedene Menschen in Interviews und Gesprächen gefragt, was sie antreibt: einen Unternehmer, der einen gemeinnützigen Verein zur Unterstützung sozial benachteiligter Kinder gegründet hat, einen guten Freund, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat (er liebt Fahrräder), einen Topsportler, der jahrelang nur für den Sport gelebt hat, einen IT-Experte, der immer noch Zeit für anderes hat.

Wir freuen uns über das Statement von Wolfgang Riehle zum Thema „Architekt als Unternehmer".

ES MACHT UNS SCHLICHT SPASS. ES BEREITET UNS FREUDE, IHNEN ZU ERZÄHLEN, WAS UNS ANTREIBT ODER ANDERS AUSGEDRÜCKT, WOMIT DER MOTOR HULLAK RANNOW GEFÜTTERT WIRD.

Wir möchten ganz bewusst auch Menschen aus anderen Branchen zu Wort kommen lassen. Was verursacht bei ihnen diese magische Anziehungskraft für das, was sie tun? Die Sportmodemarke maloja formuliert das etwas pathetisch: Jeder, der Berge kennt, kennt diesen Moment: Du stehst auf dem Gipfel und dahinter tun sich neue unglaubliche Berge auf, die ebenfalls nur darauf warten, bestiegen zu werden. So ist jeder Berg nur eine Etappe. Und jeder Gipfel die beste Motivation für neue, höhere Ziele. Maloja, Mount Ten, http://www.maloja.de/winter2015_16/ Es ist nicht so, dass wir uns in die Riege der Motivationstrainer eingereiht haben. Es ist immer noch die Architektur, für die unser Herz leidenschaftlich schlägt. Eines möchten wir aber mit dieser etwas anderen Publikation doch erreichen: Uns selbst und auch Sie dazu ermuntern, auch weiterhin über den Tellerrand hinauszublicken.

e d i t o r i a l

EIN DIALOG ZUR ERSCHEINUNG UNSERER ERSTAUSGABE „EINS“ IM FRÜHJAHR 2014

Warum macht ihr das? Was? So ein Heft! Und was heißt, ihr macht keine „Architektur Hochglanzbroschüre“? Das ist doch eine Hochglanzbroschüre? Ja schon, aber keine Architektur Hochglanzbroschüre. Ach so ...

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m i t a r b e i t e r

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petra saalmüller

jens rannow

Sabrina Zimmermann

bernd hullak Motivation bedeutet für mich nicht der Beste, sondern besser als gestern zu sein!

jasmin baur

„Wenn Du heute aufgibst, wirst Du nie wissen, ob Du es morgen geschafft hättest.“ Und das Honorar dabei: die Zufriedenheit und das Lächeln, die gemeinsam aus dem Raum gehen.

Was treibt mich an? Das ist wie bei einem guten Drink: 5 Teile Idealismus 3 Teile Pragmatismus 2 Teile Ungeduld

Mich motiviert, dass ich trotz meiner geringen Arbeitszeit immer wieder neue interessante Aufgaben bekomme, die mich auch persönlich weiterbringen. Und dass es dann auch passt!

Ein neues Haus oder ein veränderter Lebensraum macht jemanden glücklich. Mir bereitet die Entstehung Freude – das motiviert mich.

peter oswald Motivation in meinem Beruf heißt für mich: die Freude am formalen und prozesshaften Gestalten, dabei etwas Greifbares und Sichtbares zu produzieren und während des Entstehens, das Ganze steuern zu dürfen. Und dass das Ganze immer wieder unglaublich vielfältig ist.

tina bauer Die Planung eines Projektes ist immer wieder eine Herausforderung, die aber Spaß macht und wenn die Bauherren am Ende dann zufrieden sind, ist das auch immer wieder von Neuem motivierend!

sandra wiedenmann Meine Motivation: Für jegliche Art von Idee „Räume“ schaffen zu können.

Ipek Maremoglou birgit seidler Mich motiviert in meinem Beruf die ständige Lust an Neuem. Durch die dauernde technische Weiterentwicklung hört das Lernen nie auf.

Olga Sanchez andreas schiedel Motivation in meinem Beruf heißt: Bauleitung ist ständige Herausforderung. Fair – sauber – schnell und miteinander! Nur so geht‘s!

„… weil es mir einfach Spaß macht.“

Unser Alltag wird zu einem wesentlichen Teil durch die Architektur bestimmt, die uns Tag für Tag umgibt und wir haben die Möglichkeit, diesen Alltag mitzugestalten.

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TIMES ARE CHANGING

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WARUM TUN WIR DINGE, AN DIE ANDERE MENSCHEN NICHT EINMAL DENKEN WÜRDEN? WAS BEWEGT UNS? WAS TREIBT UNS AN?

Was würde wohl passieren, wenn Sie morgen in Ihrer Familie oder in Ihrem Freundeskreis danach fragen würden, was jeden einzelnen im Privat- oder Berufsleben motiviert? Es gäbe wohl wenige, die diese im Kern komplexe Frage spontan beantworten könnten.

Das Erfolgsrezept von Ole Einar Björndalen klingt simpel und ist doch bewundernswert: „Ich habe einen ziemlich starken Willen. Ich habe nie Probleme zu trainieren.“ Ole Einar Björndalen, Biathlet und erfolgreichster Wintersportler aller Zeiten.

Kein Wunder, haben sich doch am Thema Motivation schon viele kluge Köpfe versucht. Für Psychologen sind es meist Prozesse, bei denen bestimmte Motive in Handlungen umgesetzt werden. Für manche Philosophen ist es eine Handlungstheorie, hinter der die Frage steht, was Menschen dazu bewegt, überhaupt zu handeln. Einig sind sich wohl alle darin, dass jegliche Motivation ein Ziel benötigt, das erreicht werden soll. Man kann sich schlecht dazu motivieren, unmotiviert zu sein. Das Thema ist komplex und beeinflusst Lebenswege.

Auch wir wollten diesem Thema etwas auf den Zahn fühlen. Welche Motivation haben Hullak Rannow Architekten? was treibt uns an? Die Antwort darauf fiel uns nicht schwer.  

„… Es war die Anerkennung, die ich über den Sport erfahren habe, die mich motiviert hat.“ Daniel Unger, Triathlon-Weltmeister 2007 Sprintdistanz.

Wir wollen nicht besser sein als andere, aber wir möchten jeden Tag ein bisschen besser werden. Wir möchten gemäß unseres Leitmotivs Grenzen neu definieren und Denkschablonen aufbrechen. Wenn es uns dabei gelingt, mit kreativen Architekturlösungen die Welt etwas lebenswerter zu machen, haben wir alles erreicht.

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w i n k l e r

MITTAGESSEN MIT MEHRWERT top GROSSHÄNDLER UND SPEZIALIST FÜR NUTZFAHRZEUGERSATZTEILE WINKLER BIETET SEINEN MITARBEITERN TÄGLICH EIN FRISCHES, AUSGEWOGENES MITTAGESSEN AN.

Dabei geht es nicht nur um Genuss, sondern auch um das Bewusstsein für eine ausgewogene Ernährung und den Gedanken der Gesundheitsvorsorge.

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„Gute Arbeit braucht gutes Essen”, davon ist Rüdiger Hahn, Vorsitzender der Geschäftsführung der winkler Unternehmensgruppe überzeugt. Diesem Leitgedanken folgend machte er sich vor drei Jahren auf die Suche nach einer Möglichkeit, das Mittagessen seiner Belegschaft zu verbessern. Die Anforderungen waren hoch:

„WIR WOLLTEN AUSGEWOGENE UND ABWECHSLUNGSREICHE GERICHTE ANBIETEN, DIE FRISCH UND SCHMACKHAFT SIND. DABEI SOLLTEN MÖGLICHST SAISONALE UND REGIONALE ZUTATEN VERWENDET SOWIE AUF FERTIGPRODUKTE VERZICHTET WERDEN”, SAGT HAHN. Außerdem sollten die verwendeten Lebensmittel zum Großteil aus ökologischem Anbau stammen und fair gehandelt werden. Wachsendes Gesundheitsbewusstsein Bislang wurden die meisten Standorte des Nutzfahrzeugteilehändlers mit insgesamt über 1.400 Mitarbeitern um die Mittagszeit mit tiefgekühltem Essen beliefert, das vor Ort nur noch erhitzt wurde. Allein die Zentrale in Stuttgart hatte die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Unternehmen aus der Umgebung eine Kantine zu nutzen. Alle Angebote blieben allerdings hinter dem zurück, was man unter „ausgewogen” versteht. „Die Themen Vorsorge und Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise werden immer wichtiger, auch bei winkler”, erzählt Rüdiger Hahn. „Meine Kollegen aus der Geschäftsleitung und ich nehmen das sehr ernst, daher wollten wir etwas tun, um unsere Mitarbeiter dabei zu unterstützen.”

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Das Konzept „Essenszeit” Während seiner Recherchen stieß er auf Dietmar Hagen, der mit seinem Unternehmen „Essenszeit” ein bemerkenswertes Konzept der „Mehrwert-Ernährung” geschaffen hat: Er verbindet Gourmet- und Vollwertküche mit dem Ziel, das tägliche Essen zu einem sinnlichen Erlebnis zu machen und gleichzeitig zur Gesunderhaltung von Mensch und Umwelt beizutragen. Sein Ansatz hat winkler überzeugt, daher wurde mit ihm gemeinsam das Projekt „Neue Esskultur” im Unternehmen angegangen. Je Standort eine eigene Lösung Da zur selben Zeit der Umzug der Unternehmenszentrale sowie ein Neubau in Ulm anstand, nutzte man die Gunst der Stunde und richtete an beiden Standorten eigene Küchen ein, in denen seitdem täglich frisch und nach den Vorgaben von „Essenszeit” gekocht wird. In Stuttgart nutzen die Mitarbeiter die neue Kantine seit Anfang Juni 2015. Seit September, nach Fertigstellung des Neubaus durch Hullak Rannow, ist es auch in Ulm

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soweit. Die anderen winkler Standorte werden weiterhin mit Essen beliefert, jetzt allerdings von Küchen, die von „Essenszeit” bewirtschaftet werden bzw. bereit sind, nach diesem Konzept zu kochen. „Für jeden unserer Betriebe sind wir dabei, die beste individuelle Lösung zu finden,” erklärt Rüdiger Hahn. Aktuell haben 13 von 38 winkler Standorten bereits auf das neue Essenskonzept umgestellt. Es kam auch schon vor, dass die Küche noch einmal gewechselt werden musste, bis die ideale Lösung gefunden war. „Es ist gar keine leichte Aufgabe, im Umkreis aller unserer Standorte adäquate Anbieter zu finden”, berichtet Hahn. Eine eigens ins Leben gerufene Projektgruppe bei winkler sucht gemeinsam mit Dietmar Hagen nach geeigneten Partnern, vereinbart Termine und Probeessen. Um die Kultur rund ums Mittagessen noch weiter zu verbessern, investiert winkler bei der Umstellung auf das neue Essenskonzept auch gleich in neues Geschirr und Besteck. Außerdem werden die Räumlichkeiten, in denen gemeinsam zu Mittag gegessen wird, neu gestaltet.

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Gute Lebensmittel, schonend zubereitet In der Regel haben die Mitarbeiter heute an allen bereits umgestellten Standorten täglich die Wahl zwischen einem Gericht mit und ohne Fleisch sowie einem Salat. Typische Kantinenklassiker wie Currywurst mit Pommes gehören allerdings der Vergangenheit an:

ZUM KONZEPT VON „ESSENSZEIT” GEHÖRT AUCH, DASS AUF DEN EINSATZ VON FRITEUSEN VERZICHTET WIRD. „Das war anfangs ungewohnt, aber auf lange Sicht fahren wir damit natürlich viel besser”, betont Rüdiger Hahn. Heute werden die Lebensmittel schonend zubereitet, damit die wertvollen Nährstoffe erhalten bleiben. So hält das Mittagessen bei winkler, was es verspricht: Es hat im wahrsten Sinn des Wortes mehr Wert. Text: Anja Moser, Christian Winkler GmbH & Co. KG

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Das „winkler‘s” befindet sich im neuen Bürogebäude der winkler Unternehmensgruppe. Hullak Rannow hat dieses zusammen mit dem neuen Logistikzentrum für den Investor, die MS Immo Donautal GmbH & Co. KG im Ulmer Donautal geplant. Das Bürogebäude nimmt im Erdgeschoss ein Casino sowie Seminar- und Schulungsräume auf. In den oberen Etagen befinden sich die Büros. Ein schwebendes Vordach verbindet das Logistikcenter mit dem Bürogebäude. Dadurch ist eine fußläufige Anbindung bei jedem Wetter für alle Mitarbeiter möglich. Das Gebäude, insbesondere das Casino mit den Schulungsräumen, soll die Kommunikation zwischen allen Mitarbeitern der Firmengruppe unterstützen.

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IN TER VIE W

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im Gespräch MIT WALTER BIERSACK

DER VERHEIRATETE UNTERNEHMER IST VATER ZWEIER KINDER UND HAT AM 1. JUNI 2012 DEN VEREIN ULMSKLEINESPATZEN E.V. GEGRÜNDET. SEITDEM SETZT ER SICH SEHR ENGAGIERT FÜR DEN VEREIN UND DAS WOHL DER KLEINEN EIN.

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Hullak Rannow: Sie haben 2012 den gemeinnützigen Verein „ulms kleine spatzen e.V.“ gegründet. Gleichzeitig sind Sie
mit Ihrer Allianz Agentur und als Makler ein erfolgreicher Unternehmer. Was hat Sie zu diesem Schritt motiviert? Walter Biersack: Ich komme aus einfachen Verhältnissen und musste in meinem beruflichen Leben hart für meine Ziele arbeiten. Wie alle erfolgreichen Menschen hatte ich zudem das Quäntchen Glück, ohne das Erfolg wahrscheinlich gar nicht möglich ist. Dadurch kann ich meinen zwei Kindern ein behütetes Leben ermöglichen, in dem es ihnen an nichts fehlt. Bei so viel Glück wollte ich der Gesellschaft
schlicht etwas zurückgeben. Meine Idee war ein Verein, der schnell und unbürokratisch hilft, wenn Kinder in Not geraten. Sehr wichtig ist mir dabei noch ein weiterer Aspekt. Eine Idee alleine ist nichts wert, wenn sie nicht umgesetzt wird. „ulms kleine spatzen e.V.“ ist deshalb nicht gleichzusetzen mit meiner Person. Unser Verein wird getragen durch seine Mitglieder und deren bemerkenswertes Engagement. Nur durch den ehrenamtlichen Einsatz jedes einzelnen wird unsere Arbeit möglich. Ebenso wichtig sind die zahlreichen Unternehmen und Privatpersonen, die uns mit Spenden unterstützen. HR: Ist es schwer, finanzielle Mittel für den Verein zu akquirieren? WB: Die Unterstützung, die wir erfahren, hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Viele Menschen schätzen den regionalen Bezug, er schafft Transparenz. Es ist für jeden leicht nachvollziehbar, dass wir kaum Mittel für Marketing oder Verwaltung verwenden. Ganz ohne Flyer und Werbemittel kommen auch wir nicht aus, die Ausgaben halten sich aber sehr im Rahmen. Zudem haben wir mit Radio Donau 3 FM und Regio TV zwei starke Medienpartner gewinnen können. Vertrauen schafft auch unsere Arbeit innerhalb schlanker Strukturen und das zu einhundert Prozent ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder. Sie sind unser Gesicht und unsere beste Werbung. Oder denken Sie an unsere Spendendosen. In fast jeder Bäckerei steht inzwischen eine auf dem Tresen. Ein

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einfaches Beispiel für Werbung, die kaum Geld kostet, sondern Geld einbringt. HR: Welche Motivation haben die vielen ehrenamtlichen Helfer und Mitglieder von „ulms kleine spatzen e.V.”? Was treibt sie an? Wie gewinnt Ihr Verein neue Mitglieder? WB: Die Gründe, sich bei „ulms kleine spatzen e.V.” zu engagieren, sind sicher vielfältig. Uns alle treibt aber der Wunsch an, die Welt etwas gerechter zu machen und denen zu helfen, die zu den schwächsten unserer Gesellschaft gehören, unseren Kindern. Wir betreiben viel Basisarbeit und bei den vielen öffentlichen Veranstaltungen, bei denen wir unseren Verein präsentieren, kommen immer Menschen, die sagen: „Toll, dass es euch gibt, ich würde mich auch gerne engagieren.“ Das passiert beim Einsteinmarathon, beim DAK-Blutspendetag oder bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Aber auch über das Internet und die sozialen Medien werden Menschen auf uns aufmerksam. HR: Was sind das für Schicksale bei denen „ulms kleine spatzen e.V.“ Hilfe leistet? WB: Ich erinnere mich noch gut an die erste Anfrage. Sie kam vom „Guten Hirten“ und betraf ein Kind das im Scheidungskrieg der Eltern förmlich zerrieben wurde und schließlich im Heim landete. Auch dort hatte das psychisch belastete Kind große Schwierigkeiten, sich zu integrieren und begann sich zu „ritzen“. Zudem bestand eine ernstzunehmende Suizidgefahr. Durch einen Zufall erkannten die Betreuer das künstlerische Talent des Mädchens und kamen zur Überzeugung, dass dies nachhaltig zu Therapiezwecken eingesetzt werden könnte. Der Einrichtung fehlten die Mittel, um eine therapeutische Maßnahme zu finanzieren. „ulms kleine spatzen e.V.“ übernahm rasch die Kosten für ein halbes Jahr Kunsttherapie.
Dadurch gewann das Kind an Selbstbewusstsein und integrierte sich langsam in das Gruppengefüge. Inzwischen ist sie eine selbstbewusste junge Dame geworden. Ein erschütterndes Beispiel ist die Geschichte des kleinen Nils, der am Alpers-Huttenlocher-Syndrom erkrankt war. Die seltene Krankheit führt zu einer kurzen Lebenserwartung. Der Pflegeaufwand der Eltern war enorm und

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WIR HELFEN INZWISCHEN IN SO VIELFÄLTIGER WEISE, DASS ES GAR NICHT MÖGLICH IST, ÜBER ALLE EINZELSCHICKSALE ZU BERICHTEN.

der Bedarf an Hilfsmitteln und besonderen Lebensmitteln führte zu einer starken finanziellen Belastung der Familie. Der Pflegeaufwand hat dazu geführt, dass die Mutter von Nils nicht mehr arbeiten konnte und der Vater zum Alleinverdiener wurde. Durch die finanzielle Unterstützung von „ulms kleine spatzen e.V.“ konnten wir die Familie dabei unterstützen, dass Nils die Fürsorge und Pflege erhält, die er aufgrund seiner Erkrankung benötigt. Tatsächlich ist Nils dann im Alter von zweieinhalb Jahren im Arm seines Vaters gestorben. Wir sind aber stolz darauf, dass unser Verein die Familie im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen konnte. HR: Nach welchen Kriterien entscheiden Sie, wer in welchem Umfang Unterstützung erhält? WB: Als gemeinnütziger Verein unterliegen wir einer Vielzahl von gesetzlichen Bestimmungen. Mit den eingehenden Anfragen beschäftigen wir uns in Form eines demokratischen Abstimmungsverfahrens. Letztendlich ist es immer eine Mehrheitsentscheidung. Ganz praktisch sieht das so aus: In der Regel erhalten wir eine schriftliche Anfrage. Diese leiten wir über unseren Mailverteiler an die Mitglieder weiter, die dann

über die Anfrage abstimmen. Wichtig sind uns dabei kurze Reaktionszeiten. Innerhalb von 48 Stunden antworten wir auf die eingehenden Anfragen. Bei Anfragen, die ein hohes fachliches Know-how erfordern, ziehen wir die Experten vom Kinderschutzbund oder des „Guten Hirten“ hinzu. HR: Welche Art von Anfragen erreichen Ihren Verein? WB: Die Anfragen, die uns erreichen, sind sehr vielfältig. Es gibt wichtige und sinnvolle Therapieformen, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden. Hierzu zählen zum Beispiel eine Delfin- oder Reittherapie. In begründeten Einzelfällen übernehmen wir auch hierfür die Kosten. Dann gibt es Familien, die unverschuldet in Not geraten sind, aber auch Familien die aufgrund der Behinderung oder Krankheit ihres Kindes an finanzielle Grenzen stoßen. Aber auch gesellschaftlich relevante Projekte werden von uns unterstützt. Der Kinderschutzbund bat uns um eine Unterstützung für das Projekt „Sichere Schule“.

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Sehr verkürzt gesagt ist das Ziel der Aktion, Schülerinnen und Schüler vor Mobbing und Gewalt an Grundschulen zu schützen und deren Entstehung zu verhindern. „ulms kleine spatzen e.V.“ unterstützt dieses wichtige Projekt von Anfang an mit inzwischen 18.000 Euro. Dass unsere Kinder in angstfreien Räumen lernen können, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Über die Nachrichten der Kinder, die uns erreichen, freuen wir uns immer besonders. Immer wieder erhalten wir Briefe, in denen Schülerinnen und Schüler berichten, dass sie endlich wieder gerne zur Schule gehen und so auch wieder Freude am Leben haben. Wir helfen inzwischen in so vielfältiger Weise, dass es gar nicht möglich ist, über alle Einzelschicksale zu berichten. Auf unserer Internetseite kann man aber alles detailliert nachlesen. HR: Was ist ihre Motivation weiterzumachen, nachdem Sie schon so viel erreicht haben? WB: Es stimmt, wir haben viele Dinge auf den Weg gebracht, konnten vielen Kindern helfen. Kindern, denen wir heute Gutes tun, sind die Eltern von morgen. Vielleicht erinnern sie sich daran. Die Idee, „ulms kleine spatzen“ umzusetzen, finde ich rückblickend betrachtet, sehr einfach. Meine Motivation ist, den Verein noch weiter voranzubringen, um noch mehr Kindern helfen zu können und noch mehr Menschen davon zu überzeugen, dass unsere Gesellschaft ohne ehrenamtliches Engagement sehr viel ärmer wäre.

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HULLAK RANNOW SPENDET IM RAHMEN DES 4. EINSTEIN TRIATHLONS FÜR DEN VEREIN ULMS KLEINE SPATZEN (Lesen Sie dazu auf S. 24)

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ÖFFENTLICHES BAUEN

UMBAU GEMEINDEHAUS DER EV. AUFERSTEHUNGSGEMEINDE, ULM

Sanierung und Erweiterung Kindergarten Zwergenkiste Haslacher Weg 72 89075 Ulm

Denkmalschutz

ö f f e n t l i c h e s

Das zweigeschossige Gemeindehaus der Auferstehungsgemeinde in Ulm-Böfingen, bestehend aus einem Erdgeschoss und einem Untergeschoss (auch als Gartengeschoss bezeichnet) wurde 1964 errichtet. Im Zuge des Bauunterhaltes wurden seitdem geringfügige Änderungen vorgenommen, das Erscheinungsbild des Gebäudes wurde aber nie nennenswert geändert. Das neben der Kirche stehende Gemeindehaus beherbergte bisher Gemeinderäume und im Gartengeschoss einen zweigruppigen Kindergarten. Im Rahmen der Kitaoffensive 2012 sollte es saniert und der Kindergarten zu einer Kindertagesstätte erweitert werden. Während der Planung wurde das Gebäude Ende 2012 unter Denkmalschutz gestellt. Der Denkmalschutz definierte nun die denkmalpflegerisch relevanten Bauteile und Gestaltungselemente. Hier waren das vor allem die komplette Tragkonstruktion mit ihrem quadratischen Raster aus Sichtbeton, die Holzfensterelemente sowie die Dächer (Flachdach, gefaltetes Dach). Änderungen in der Gebäudestruktur waren nur mit größter Sorgfalt möglich. Bei der Planung war man nun gezwungen, alles auf die dominierende quadratische Tragstruktur auszurichten: Neue Wände mussten unterhalb der Träger eingebaut, die neue Verbindungstreppe zwischen alter und neuer Kita innerhalb des Rasters angeordnet und sogar die komplette Haustechnik musste sichtbar unterhalb der Kassetten verlegt werden. Auch aus statischen Gründen durften die Träger nicht angefasst werden. Die notwendigen Raumerweiterungen bzw. Anbauten konnten nicht beliebig geplant werden. Glücklicherweise fand sich eine einfache Möglichkeit: Das bestehende Gebäude wies unter dem auskragenden, streng gerasterten Dach bzw. Balkon mehrere Rücksprünge auf. Diese bisher ungenutzten Terrassenflächen konnte man für die Raumerweiterungen heranziehen. Die Fassade wurde an diesen Stellen entfernt und in der Flucht der übrigen Fassade, weiter außen wieder aufgebaut. Die neuen Fassadenelemente entsprechen in ihrer Einteilung dem Bestand, sind jedoch auf dem neuesten technischen Stand. Im Innenraum ist die Tragstruktur immer noch komplett sichtbar und dominierend.

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Die notwendigen akustisch wirksamen Flächen wurden harmonisch in die Deckenfelder integriert. Durch das Ablösen vom Bestand durch Schattenfugen unterstützen die zeitgemäßen Maßnahmen die bestehende räumliche Wirkung und differenzieren deutlich zwischen alt und neu. Auch der Innenhof im Erdgeschoss wurde neu gestaltet und bildet nun den Außenbereich für die neue Kita. Der bestehende Kindergarten behält seinen Garten im Gartengeschoss. Bisher wurde nur ein Teil des Gebäudes saniert. Der Rest soll in einem zweiten Bauabschnitt folgen. Dabei werden dann auch die weiteren energetisch notwendigen Maßnahmen (Dämmung des Daches, Austausch der Heizung) umgesetzt. Mit einfachen Mitteln konnte die vorhandene Struktur saniert werden. Die ursprüngliche Ausstrahlung des Gebäudes konnte so erhalten und mit modernen Mitteln unterstützt werden. Energetisch wurde das Gebäude auch aus Kostengründen einfach, jedoch sehr wirksam, saniert. Neue Fenster, eine Lüftungsanlage kombiniert mit einer neuen Fußbodenheizung bringen erhebliche Einsparungen und starke Verbesserungen für das Raumklima. Dieses Projekt wurde von Hullak Rannow im Namen der IBS Ingenieurgesellschaft mbH durchgeführt.

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DIE GESCHICHTE EINES MODULS

MODULARES BAUEN – KONZEPTE FÜR ENERGIE- UND KOSTENEFFIZIENTES BAUEN

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ER AUS D S I PRAX

Hullak Rannow Architekten entwickelten im Jahr 2012 gemeinsam mit der Stadt Ulm ein Modul zur schnellen und kostengünstigen Erweiterung von Kitas: „Die Clevere Kita“. Das Modul sollte helfen, die durch das neue Kinderförderungsgesetz benötigten Kitaplätze schnellstmöglich zu schaffen. Im Team mit mehreren Handwerksbetrieben baute man fünf solcher Kitas in Ulm und eine weitere in Schwabmünchen. Die fünf Kitas in Ulm wurden unter Federführung der IBS Ingenieurgesellschaft mbH schlüsselfertig erstellt. Gleichzeitig suchte man im Büro nach einer Möglichkeit, das eigene Modulsystem weiterzuentwickeln. Ein Konzept für Flüchtlingswohnheime bzw. sozialen Wohnungsbau entstand.

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MODULARES BAUEN 1 – DIE CLEVERE KITA

Die Module sind in Holzrahmenbauweise mit Bauteilen in Passivhausqualität ausgeführt, können somit kostengünstig vorgefertigt und schnell aufgebaut werden. Die Kita ist nicht nur innerhalb von drei Monaten fertig, sondern erfüllt höchste ökologische und energetische Standards, ist kostengünstig und wurde von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) vorzertifiziert.

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Die Vorteile des Produkts sind die extrem kurze Bauzeit sowie die Berücksichtigung von Anforderungen an die Nachhaltigkeit. Es galt, Bauteile in Passivhausqualität zu konzipieren, die schnell und günstig zu produzieren und aufzustellen sind. Ein einfacher, günstiger Betrieb und Unterhalt musste dabei gewährleisten werden. Von den fünf für die Stadt Ulm gebauten Kitas wurde für die Kita im Neunkirchenweg (2-gruppige, frei stehende Einrichtung) beispielhaft das DGNB Vorzertifikat in Silber verliehen. Anhand der Bewertungskriterien der DGNB werden die Vorteile, die aus der Bauart – Module in Holzbauweise – resultieren, ebenfalls sichtbar. Im Lebenszyklus der Kita entstehen niedrige Kosten. Das Gebäude ist flexibel und jederzeit umnutzbar, die Gebäudehülle ist von hoher technischer Qualität, leicht zu reinigen und instand zu halten. Primärenergie wird nur in geringem Maß verbraucht. Durch die Modulbauweise in Holz ist ein Gebäude mit hoher ökologischer, ökonomischer und technischer Qualität entstanden. Daraus liest man, dass es – neben einer guten Gestaltung – im Wesentlichen darauf ankommt, die richtigen Materialien am richtigen Ort zum richtigen Zweck einzusetzen. Schon zu Beginn, bei der Erarbeitung der Konzeption, wurde im Team mit den ausführenden Firmen eng zusammengearbeitet. Die Kita konnte und kann somit jederzeit wieder schlüsselfertig angeboten werden. Fortsetzung S. 26

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1 Kita Moltkestraße, Ulm 2 Kita Neunkirchenweg, Ulm – mit DNGN Vorzertifikat in Silber 3 Luise-Scheppler-Kindergarten, Schwabmünchen

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s p o r t l i c h

TRIATHLON gemeinsam zum Erfolg Einsteintriathlon 2015. Eine rekordverdächtige Truppe!

voll motiviert IM HULLAK RANNOW SPORTSTEAM STARTEN FREUNDE, GESCHÄFTSPARTNER, MITARBEITER MITEINANDER.

s p o r t l i c h

Als Bernd Hullak und Jens Rannow Anfang 2013 erfuhren, dass in Ulm der erste Einstein-Triathlon stattfinden sollte, waren sie sofort begeistert. Schnell war die Idee geboren, mit einem eigenen Team an den Start zu gehen. Innerhalb kürzester Zeit waren die ersten Mitstreiter gefunden. Im Unternehmen sprach sich in Windeseile herum, dass die Chefs Sportwillige für den ersten Einstein-Triathlon suchen. „Ich musste nicht viel dazu beitragen, die Teams haben sich fast von allein gefunden und sich verständigt, wer welche Sportart übernehmen wird“, erinnert Bernd Hullak. Schnell waren über 10 Teams zusammengekommen und das Hullak Rannow Architekten Sportsteam geboren. Bald kamen Anrufe von Freunden, Planungspartnern, Handwerkern und Architektenkollegen, die die Idee gut fanden, einen Startplatz in einer Staffel suchten und im Sportsteam mitmachen wollten. Das Team wuchs auf über 40 Starter an. Kaum einer der Mitglieder hatte Ahnung, wie ein Staffeltriathlon funktioniert. Bernd Hummel und Michael Heim, beides erfahrene Triathleten, standen mit Rat und Tat zur Seite, um das Team auf den ersten Einstein-Triathlon vorzubereiten. Professionelle Trikots wurden entworfen und unterschiedliche Trainingsgruppen gebildet. Die meisten im Team fieberten dem ersten Triathlon in ihrem Leben entgegen. Der große Tag kam. Die Gruppendynamik und die perfekt organisierte Veranstaltung beflügelten: Ungeahnte sportliche Erfolge wurden realisiert. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.

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Beim 2. und 3. Einstein-Triathlon wuchs das Sportsteam auf knapp 50 Teilnehmer. Das Team trifft sich seitdem regelmäßig in Trainingsgemeinschaften und über den Sport hinaus haben sich viele neue Freundschaften und Arbeitsgemeinschaften entwickelt. Vom absoluten Rookie bis zum ambitionierten Freizeitsportler findet sich alles im Hullak Rannow Architekten Sportsteam. Aus der Einzelsportart Triathlon hat sich in der Gruppe eine Teamsportart mit unglaublicher Dynamik und Freude am Sport entwickelt. Auch die Nicht-Starter aus dem Büro haben mitgemacht. Sie haben das komplette Begleitprogramm organisiert: von der Versorgung im Mannschaftsstützpunkt, der Kita Wielandstraße in der Friedrichsau, übers Anfeuern bis hin zum gemeinsamen Abschlussfest. 2016 ist das Hullak Rannow Sportsteam natürlich wieder mit Herz und Seele beim 4. Einstein-Triathlon dabei! Allerdings soll dieses Jahr im Zeichen des Sponsorings für „ulm‘s kleine spatzen“ stehen. Für jeden Teilnehmer, der im HR-Trikot startet, wird das Unternehmen 10 Euro an den Ulmer Verein spenden (lesen Sie mehr ab Seite 14 im Interview mit dem Vereinsgründer Walter Biersack). Das Hullak Rannow Sportsteam war auch erfolgreich an anderen Veranstaltungen am Start.

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DIE GESCHICHTE EINES MODULS

MODULARES BAUEN – KONZEPTE FÜR ENERGIE- UND KOSTENEFFIZIENTES BAUEN

FORTSETZUNG

Beispiele R AUS DE IS X A PR

MODULARES BAUEN 2 – DIE WEITERENTWICKLUNG – „F3“ „Wir bauen für Menschen und nicht für Dinge! Container sind ein Lagerort für Güter.“ Deshalb sind für Jens Rannow und Bernd Hullak Containerlösungen als längerfristiger Wohnraum ein völlig falscher Denkansatz. Aktuell rücken Container bei der Frage nach der Unterbringungsmöglichkeit von Flüchtlingen notgedrungen wieder in den Fokus vieler Kommunen. Hullak Rannow wollen einen zukunftsfähigen Beitrag für dieses gesellschaftliche Problem leisten. „F3“ entstand im eigenen Zukunftslabor. Die Architekten entwickelten ihre Raummodule in Holzrahmenbauweise zu diesem Zweck weiter. Es sind Module entstanden, die flexibel für drei verschiedene Arten der Nutzung anwendbar sind F3 = 3-fach flexibel: Sozialer Wohnungsbau, Flüchtlingswohnen und Studentenwohnen. Damit wird eine langfristige Nutzung gewährleistet und macht F3 somit auch in finanzieller Hinsicht attraktiv. Das vorliegende Grundkonzept ist wandelbar, günstig und schnell zu erstellen. Das Gebäude hat gestalterische Qualität und wird aus nachhaltigen Baustoffen gebaut. Die Grundkonfiguration sieht ein zweigeschossiges Gebäude vor, in dem bis zu 60 Personen Platz finden. Das Gebäude ist individuellen Anforderungen leicht anzupassen und kann auch mit mehr als zwei Geschossen oder einer höheren Belegung realisiert werden. Die Basiskonfiguration eines Apartments beinhaltet eine Nasszelle und eine Kochmöglichkeit. Das Ausbilden von Nischen im Grundriss ermöglicht eine Vielzahl von

Nutzungsszenarien bei gleichzeitigem Erhalt der Privatsphäre. Das Zurückversetzen der Fenster in der Fassade verhindert durch indirekte Verschattung das Überhitzen der Räume, die zurückversetzten Eingangsnischen bringen räumliche Qualitäten in den Flur. Die Nischen ermöglichen bei der Nutzung als Flüchtlingswohnheim eine höhere Belegung der Räume. Die schnelle Erstellung wurde erfolgreich bei den Kitas erprobt. Eine lange Planungszeit entfällt, da die einzelnen Raummodule bereits fertig konzipiert sind und nur an die Gesamtsituation angepasst werden müssen. Realisierung Mit dem Modul wurden bereits mehrere Projekte geplant und gebaut. Beim Neubau eines Flüchtlingswohnheims in Laichingen mussten die Module extra angepasst werden. Von Hullak Rannow wurde das Projekt bis zum Bauantrag samt Leitdetails geplant von der Gapp Bau UG & CO. KG schlüsselfertig für die Kreisbaugesellschaft mbH Alb-Donau ausgeführt. Für die Stadt Leinfelden-Echterdingen sind zurzeit ebenfalls Gemeinschaftsunterkünfte in Planung. Die Kitas in Ulm sowie das Konzept F3 wurden im „Bauteam“ erarbeitet bzw. ausgeführt. Folgende Firmen und Fachplaner waren daran beteiligt: Benz Elektro GmbH, Holzbau Georg Rösch, Ingenieurbüro Troué, Integral Ingenieure, Ingenieure Haag und Tar, MHD Brandschutz, Schrapp & Salzgeber GmbH & Co. KG, Schreinerei Junginger, Steck & Partner GmbH. Auch die Angebote für die Totalunternehmerleistung für die Flüchtlingsunterkünfte in Ulm (S. 55) wurden in derselben Besetzung ausgearbeitet.

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Basismodul klein*

Basismodul Sanitär extra

Basismodul groß*

› Nischen ergeben eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten * Bad / Küche integriert

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AUS ALT MACH NEU 01 ALTES RATHAUS SCHWABMÜNCHEN

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Die Stadt Schwabmünchen beabsichtigt ihr „Altes Rathaus“ umzubauen und zu sanieren. Zusätzlich wird ein Anbau im Westen des Gebäudes erstellt. Geplant ist eine Nutzung mit Gastronomie, Bürgersaal und Trauzimmer (kleiner Saal). Das Bestandsgebäude steht unter Denkmalschutz. Es hat vier Etagen (Unter-, Erd-, Ober- und Dachgeschoss). Der Anbau im Westen wird mit drei Etagen (Unter-, Erdund Obergeschoss) geplant. Das Dach des Bestandsgebäudes soll originalgetreu in Absprache mit dem Denkmalamt wiederhergestellt werden. Der Anbau wird in Stahlbauweise erstellt, mit einer Fassade als Pfosten-RiegelKonstruktion. Die Bestandsfassade wird entsprechend den Anforderungen des Denkmalamtes ausgebessert und neu gestrichen.

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EIN- UND MEHRFAMILIENHÄUSER Für die Schiedel Wohnbau GmbH haben wir gleich mehrere Häuser in Erbach geplant – vom Entwurf über das Baugesuch bis zur Werkplanung. In der Gutenbergstraße entstehen momentan zwei Mehrfamilienhäuser sowie ein Einfamilienhaus. In der Wagnerstraße wurde ein altes Zweifamilienhaus saniert und umgebaut. Andreas Schiedel, der Geschäftsführer der Schiedel Wohnbau GmbH, arbeitet bei Bedarf auch als Bauleiter bei Hullak Rannow Architekten.

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MIT HULLAK RANNOW VERBINDET DEN VATER DREIER KIDS EINE GEMEINSAME LEIDENSCHAFT: DEN TRIATHLON. SEIN UNTERNEHMEN „SPORTFREUND˝ IST DER OFFIZIELLE AUSSTATTER DES HULLAK RANNOW SPORTSTEAMS

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1996 schaffte er bei den Europameisterschaften und den Weltmeisterschaften der Junioren in Cleveland den internationalen Durchbruch mit Platzierungen unter den ersten Zehn. Von 1997 bis 2005 startete er für das ASICS-Team Witten. Daniel Unger holte sich 2000 seinen ersten WM-Titel, den des Militärweltmeisters. 2004 war er für die Olympischen Spiele in Athen qualifiziert, konnte aber wegen einer Erkrankung an Pfeifferschem Drüsenfieber nicht an den Spielen teilnehmen. Im selben Jahr zog er nach Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen und wechselte 2005 wieder zum TV Mengen. Seit 2007 startet er für das Hansgrohe-Team Schwarzwald und wird von Hansgrohe seit 2008 auch als Einzelstarter gefördert. 2007 gewann „Ungerman“, so sein Spitzname, die ITU-Kurzdistanz-Weltmeisterschaft (1.500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen) in Hamburg. Damit qualifizierte er sich auch für die Olympischen Spiele 2008 in Peking, wo er den 6. Platz errang. Kurz zuvor, am 2. August 2008, war er Deutscher Meister und mit dem Hansgrohe-Team Deutscher Mannschaftsmeister geworden. Er war Mitglied im A-Kader der Deutschen Triathlon Union. Hullak Rannow: Herr Unger, Ihre sportliche Vita liest sich eindrucksvoll, wie kamen Sie zum Triathlon? Daniel Unger: Wie die meisten Jungs in meinem Alter habe ich zunächst mit Fußballspielen begonnen. Ich war damals schon sehr ehrgeizig, aber leider nur durchschnittlich talentiert. Bis zu den Sichtungslehrgängen habe ich es zwar geschafft, bin aber dort über das Mittelmaß nie hinausgekommen. Eine Ausnahme waren die 1.000-Meter-Rennen, die habe ich immer gewonnen. HR: War das die frühe Initialzündung zu Ihrer TriathlonKarriere? DU: Das kann man so sagen. Als Zwölfjähriger habe ich gemerkt, dass ich in manchen Disziplinen besser war als meine Kameraden. Beim Jugendturnier für Olympia habe ich im Schwimmen außergewöhnlich gut abgeschnitten und Radfahren war für mich sowieso eine regelmäßige Freizeitbeschäftigung. So fiel das Plakat eines Triathlon-Vereins bei mir auf fruchtbaren Boden. Bis dahin kannte ich diese Disziplin gar nicht. Sechs Wochen später stand ich schon zum ersten Mal an der Startlinie. Trotz meiner schlechten Platzierung hatte ich sofort Feuer gefangen.

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HR: Sie haben dann begonnen, regelmäßig in einem Verein zu trainieren? DU: Dass in Mengen, einem Städtchen mit 15.000 Einwohnern, ein Triathlon-Verein existiert, war ein großes Glück für mich. In einem Verein einer größeren Stadt wäre ich vielleicht sogar durch das Raster gefallen. So waren die Rahmenbedingungen perfekt. Ein guter Trainer, ein motivierendes Umfeld und meine Eltern, die mich immer unterstützt haben. Das war ein perfekter Dreiklang. HR: Der Eintritt in einem Verein bedeutet auch immer, dass die Zeit der Wettkämpfe beginnt. Wie war das für den Schüler Daniel Unger? DU: Das ist tatsächlich so. Im Alter von dreizehn Jahren habe ich schon fünf bis sechs Wettkämpfe im Jahr bestritten. Mein Vater war von Anfang an dabei und hat mich enorm unterstützt. Das ging soweit, dass er einen kleinen Wohnwagen gekauft hat und meine Wettkämpfe so zu Familienwochenenden wurden. Anfangs fanden diese in Baden Württemberg statt. Es wurde aber erstaunlich schnell national. HR: Was motiviert einen vierzehnjährigen Sportler zu solch einem Trainingsaufwand? Andere gleichaltrige beginnen sich für Mädchen zu interessieren oder kämpfen mit der Pubertät. Es ist ja durchaus ein entbehrungsreicher Alltag. DU: Ich denke, es war die Anerkennung, die ich über den Sport erfahren habe. Als ich den dritten Platz bei den baden-württembergischen Meisterschaften der Schüler belegt habe, erschien in der Zeitung ein Artikel über mich. Viele Menschen in meinem Umfeld haben mich darauf angesprochen. Das fand ich extrem cool. Genauso wie die Menschen, die bei Wettbewerben an der Straße standen und uns angefeuert haben. Und dann kam etwas später die deutsche Meisterschaft. Es war mein erstes nationales Rennen. Ich belegte den zweiten Platz und gleichzeitig wurde bekannt, dass Triathlon olympisch werden würde. An diesem Tag wurde ein Traum geboren: Ich wollte am olympischen Turnier teilnehmen. Dafür lohnte sich jede Minute des Trainings. 2004 war ich dann tatsächlich für die Olympischen Spiele in Athen qualifiziert, konnte aber leider wegen einer Viruserkrankung nicht teilnehmen. Der Traum hat mich

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RÜCKBLICKEND WÜRDE ICH SAGEN, DASS ICH IM ALTER VON 15 IN DIESEM LEISTUNGSBEREICH ANGEKOMMEN BIN. MIT 20 JAHREN HABE ICH DIE ERSTEN INTERNATIONALEN RENNEN GEWONNEN. aber weiter getragen. 2008 war ich dann dabei und war mit Platz sechs unter den Top Ten. HR: Wie lange hat es gedauert, bis Sie im Spitzensport angekommen sind? DU: Rückblickend würde ich sagen, dass ich im Alter von 15 in diesem Leistungsbereich angekommen bin. Mit 20 Jahren habe ich die ersten internationalen Rennen gewonnen. Da war klar, dass ich weit vorn dabei sein kann – und will. Nach meinem Abitur absolvierte ich drei Jahre die Sportfördergruppe in Mainz. Einer meiner Kameraden war Dirk Nowitzki, schon damals ein riesiges Basketballtalent. Nicht nur, was seine Größe betraf. HR: Was macht aus Ihrer Sicht einen talentierten Sportler zum Spitzenathleten? DU: Ohne den unbedingten Willen geht es nicht. Erfolg entsteht im Kopf. Der Satz wurde schon unzählige Male gesagt und er stimmt. Ungefähr ebenso oft wurde das Wort Killerinstinkt genutzt. Beides kann ich sofort unterschreiben. Weder Geld noch Ruhm können einen zu außergewöhnlichen Leistungen motivieren. Es ist einzig der Wille. Das ist im Sport die einzige Komponente, die nicht trainierbar ist. Zusammengefasst könnte man sagen: Talent, Fleiß, Wille und Glück. Glück, dass der Körper die Belastungen weitgehend verletzungsfrei übersteht. HR: Wir sprachen vorhin über die Motivation eines Jugendlichen. Wie hat es der Profisportler geschafft, sich ständig neu zu motivieren und wie sind Sie mit Niederlagen umgegangen? DU: Ich habe nie Sport gemacht, um Olympiasieger oder Weltmeister zu werden. Mein Ziel war es immer, die Spitze zu erreichen. Damit meine ich die Weltspitze. Auf diesem Weg muss man aber die 10.000 Hürden überwinden. Eine Regel besagt, dass man 10.000 Stunden investieren muss, um sein persönliches Maximum zu erreichen, egal was man macht. Es spielt dabei keine Rolle, ob man Musiker, Artist oder Sportler ist. Die Fähigkeit, zu perfektionieren benötigt ungefähr 10.000 Stunden. Ich habe zehn Jahre wirklich viel und hart trainiert und ich war dann mit 25 in Topform. Die Motivation bleibt dabei immer gleich. Man muss es wollen. Ohne Freude und Leidenschaft geht es natürlich nicht. Auch Enttäuschungen gehören zu einem Sportlerleben.

In Peking wurde ich nur Sechster und genügte damit meinen eigenen Ansprüchen nicht im Entferntesten. Ich war nur noch ein Häufchen Elend. Sogar die Partys im Olympischen Dorf konnten mich nicht aufmuntern. Andere Menschen würden viel dafür geben, überhaupt mal eine Party im olympischen Dorf zu erleben. Ich aber hatte in meinen Augen versagt. Vermeintliche Niederlagen reflektiert man anders als Siege. Vielleicht, weil man sie intensiver erlebt. Aus dieser Niederlage ging ich auf jeden Fall gestärkt hervor. HR: Niederlagen und Erfolg hängen damit zusammen, ob man die sich selbst gesteckten Ziele erreicht hat oder nicht. Würden Sie diesen Satz unterstreichen? DU: Auf jeden Fall. Das Ziel muss aber auch realistisch gesteckt sein. Der Weg bis zum ersten Ziel darf nicht zu weit sein. Ich habe zum Beispiel, als ich damals in Frankfurt den Marathon gelaufen bin, nicht in Kilometern gerechnet, sondern in Runden. In meinem Kopf war die Vorstellung erst einmal eine Runde zu laufen, nach der zweiten, hatte ich die Hälfte der Strecke geschafft. Dann noch eine Runde und dann die Schlussrunde. Ein großes Ziel muss in Teiletappen zerlegt werden, sonst demotiviert man sich fortwährend. HR: Der Körper eines Triathleten ist in besonderem Maße einer hohen Beanspruchung ausgesetzt. Wie haben Sie es geschafft, dass er unter der hohen Belastung nie Schaden nahm? DU: Im Jahr 2004 habe ich zum ersten Mal erfahren müssen, dass mein Körper keine Maschine ist. Sechs Wochen vor den Olympische Spielen in Athen startete ich bei der offenen Deutsche Meisterschaft in Potsdam und habe gewonnen. Da wusste ich, dass ich mich jetzt auf Augenhöhe mit den besten der Welt befinde. Eine Woche vor den Olympischen Spielen wurde ich wegen eines Pfeifferschen Drüsenfiebers aus dem Kader gestrichen. Ich hatte den Motor überdreht. In Manchester habe ich einige Monate später zum ersten Mal in meinem Leben einen Wettkampf abgebrochen. Ich hatte schlicht viel zu lange zu hart trainiert. Danach begann ich über meinen Körper nachzudenken und das Prinzip der Be- und Entlastung zu verinnerlichen. Zuvor hatte mein Körper einfach zu funktionieren und basta. HR: In Ihrem Leben drehte sich bis dahin alles um Triathlon. Gab es auch einen Daniel Unger, der eine berufliche Perspektive suchte? DU: Selbstverständlich. Mir war immer bewusst, dass man wesentlich mehr Lebenszeit ohne Sport als mit Sport verbringt. Die aktive Zeit für Topathleten ist nicht

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sehr lange. Ich habe deshalb eine Ausbildung zum GasWasser-Installateur gemacht und ein Studium absolviert. Der Sport war dennoch das bestimmende Element in meinem Leben. Nach meiner Profikarriere eröffnete ich ein Fachgeschäft für Triathlonzubehör in Bad Saulgau und bin seit einigen Monaten Geschäftsführer des „Sportfreund“ in der Neuen Straße 26–28. In dieser Aufgabe steckt ein Riesenpotenzial. Schon heute ist die Marke „Sportfreund“ in Fachkreisen ein Synonym für Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Triathlon. Wir befinden uns mit diesem Konzept noch am Anfang. Beim Sport habe ich gelernt, in Etappen zu denken. Erst muss man ein Ziel definieren und dann den Weg in Etappen einteilen. HR: Ist aus dem Einzelsportler im Geschäftsleben ein Teamplayer geworden? DU: Beim Triathlon wie auch bei anderen Einzelsportarten wird oft nur der Athlet wahrgenommen. Die Realität ist aber eine andere. Auch wenn es paradox klingt. Einzelsportler funktionieren nur im Team. Wir bestreiten zwar die Wettkämpfe mit allen Höhen und Tiefen alleine, der Erfolg ist aber nur mit einem Spitzenteam möglich. Team bedeutet in diesem Fall Trainer, Physio, Mediziner und Techniker. Ebenso wichtig sind aber auch Sponsoren, Management und die Familie. Zeitweise begleitet den Profiathleten eine Entourage von acht bis zwölf Menschen, die alle Bedürfnisse haben und berechtigterweise wahrgenommen werden möchten. Als Sportler kann man nur erfolgreich sein, wenn man es schafft, sich in dieses Gefüge einzureihen. Diese Erkenntnis hilft einem auch im Geschäftsleben. Einer muss vorn stehen, der Erfolg wird aber durch ein Team ermöglicht, das auf jeder Position top besetzt ist. Im Schauspiel sagt man: Jedes Stück ist so gut wie die kleinste Rolle. Das trifft es ganz gut. HR: Sie waren sehr lange in der Weltspitze des Triathlon aktiv. Wie haben Sie den Abschied aus dem Profisport erlebt? DU: Die Gefahr, sich in der Vergangenheit zu verlieren, ist groß. Ich konnte das bei vielen meiner Kollegen beobachten. Wenn man nicht aufpasst, beginnt man zu hadern und weint den alten Zeiten hinterher. Ich habe einen anderen Weg gewählt. Ich bin mir bewusst, dass ich ein tolles, ereignisreiches Leben hatte und weiß auf der anderen Seite, dass neue und spannende Aufgaben auf mich warten. Die Gedanken müssen immer nach vorn gerichtet sein. Einfach gesagt: Wenn ich in die Bäckerei gehe und sage, dass ich Weltmeister im Triathlon bin, bekomme ich trotzdem kein Brötchen geschenkt. HR: Lässt Ihnen die Aufgabe beim Sportfreund noch Raum für den Sport oder ist dieses Kapitel für Sie abgeschlossen?

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DU: Meine Tätigkeit beim Sportfreund füllt mich voll aus. Ich mache das mit großer Leidenschaft. Unser Team muss einen außergewöhnlich guten Job erledigen, um Kunden zu gewinnen und zu binden. Dafür sind eine Menge Hausaufgaben zu tun. Unser Anspruch ist auch hier, zur absoluten Spitze zu gehören. Ich möchte aber dennoch die Zeit finden, um täglich eine Stunde zu trainieren. Das schaffe ich nicht immer. Nächstes Jahr steht aber auf jeden Fall ein Marathon auf dem Programm. Es wäre eine Premiere. Bislang kam vor dem Laufen immer noch das Schwimmen und Radfahren. Außerdem gibt es noch zwei Triathlon-Veranstaltungen, die mich reizen würden. HR: Jetzt sind wir aber gespannt! DU: Der Escape From Alcatraz Triathlon und der Phuket Triathlon stehen noch auf der Liste. Vielleicht auch noch Hawaii, dann aber als Amateur.

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HOLZ FASSADE Gapp Holzbau

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geschwungenen Fugen. Die Fassade mit seiner Pfosten-Riegel-Konstruktion ist komplett selbsttragend. So konnte man im Inneren – bis auf die Wand am Luftraum – auf tragende Wände verzichten. Alle Decken sind unterschiedlich ausgeführt, Konstruktion und Oberflächen betreffend, um die mögliche Vielfalt im Holzbau zu zeigen.

Plan

erfüllt

Schon in der EINS haben wir dieses besondere Projekt veröffentlicht. Damals noch als Idee bzw. Visualisierung. Jetzt können wir das fertige Gebäude zeigen. Sieht aus wie im Plan – also: Plan erfüllt! Das Gebäude mit der besonderen Strahlkraft ist in Öpfingen in nur acht Monaten Bauzeit entstanden. Das neue Bürogebäude von Gapp Holzbau, einem mehr als 100jährigen Holzbauunternehmen, ist ein besonderes Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit aller Baubeteiligten. So ein Gebäude kann nur entstehen, wenn Bauherrschaft, Architekten, Tragwerksplaner und Handwerker an einem Strang ziehen und gemeinsam voller Leidenschaft zu Werke gehen.

Das funktionale Bürogebäude ist klar strukturiert, mit hohem energetischen Standard. Trotz seiner Einfachheit oder gerade deswegen, wirkt das Gebäude dynamisch und futuristisch, mit hohem Wiedererkennungswert. Der im Grunde rechteckige Baukörper ist 18 Meter lang und 10 Meter breit, natürlich in Holzbauweise. Seine Besonderheit sind die abgerundeten Ecken und die

Die Fassade spiegelt eine überdimensionale Holzmaserung wider. Ein Furnier, das sich um die Außenhaut wickelt. Das Fugenbild der Fassade stellt die Textur bzw. das Holzbild dar. Die welligen Linien geben somit auch die Form der Fensteröffnungen vor. Die Holz-Aluminium-Fenster verspringen in der Höhe den Fugen entsprechend und passen sich somit an die Fassade an. Das kann man auf den Innenraumfotos gut sehen. Auch energetisch hat das Projekt einiges zu bieten. Das Gebäude wurde im Passivhaus-Standard errichtet mit einer Be- und Entlüftungsanlage und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Beheizt werden die drei Stockwerke mit den Holzabfällen aus der Produktion.

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FÜR KOMMUNEN, PRIVATE UND GEWERBLICHE INVESTOREN

STADTPLANUNG Um bestmögliche Lösungen zu finden, muss man mehr als nur gute Architektur machen. Ein Projekt muss auf allen Ebenen passen. Wir bei Hullak Rannow Architekten denken weiter! Wir bieten die Möglichkeit, eigene Visionen in realistische, rechtlich gültige Planungen zu überführen – von der Idee über den B-Plan zur Realisierung.

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STÄDTEBAU: STADELWIESEN, BLAUSTEIN

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BAULEITPLANUNG: VORHABENBEZOGENER BEBAUUNGSPLAN MÄHRINGER WEG, ULM

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01 Das Gebiet Stadelwiesen liegt zwischen den Ortsteilen Klingenstein und Herrlingen in städtebaulich exponierter Lage zwischen B 28, Bahnlinie Blaubeuren-Ulm und dem Flusslauf der Blau, die einen nicht unerheblichen Flächenanteil im Gebiet einnehmen. Das Areal der ehemaligen Firma Interglas wurde von einem Investor, der SINVest Bau GmbH, erworben und ist aktuell durch gewerbliche Mindernutzung und fehlende Entwicklungsmöglichkeiten geprägt. Die Stadt Blaustein ist aufgrund der Topografie in ihrer weiteren Entwicklung stark eingeengt, gleichzeitig besteht eine hohe Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen. Für die Stadt Blaustein ist es daher von besonderem Interesse, diesen städtebaulichen Missstand inmitten des Siedlungsbereiches zu beheben. Zusammen mit dem nördlich angrenzenden, ebenfalls zur Umwandlung anstehenden Gebiet an der Blautalstraße wurden 2008 Voruntersuchungen für ein Sanierungsgebiet eingeleitet. 2010 wurden sie in das Bund-Länder-Programm Stadtumbau West aufgenommen und als Sanierungsgebiet festgelegt. Gleichzeitig laufen Untersuchungen, die schienengleiche Querung der B 28 im Süden des Gebiets Stadelwiesen zu beseitigen. Die Deutsche Bahn und das Regierungspräsidium Tübingen untersuchen verschiedene Trassenvarianten mit Unterführungen der Gleisanlage. Weiterhin ist die Hochwasserproblematik zu lösen, die nach derzeitigem Kenntnisstand u.a. durch Wehranlagen eines privaten Wasserkraftwerks am Blaukanal verursacht wird. Der Rahmenplan umfasst die Flächen zwischen dem Blaukanal im Norden, der Blau im Westen, der Bahnlinie im Süden und der B 28 (Ulmer Straße) im Osten. Einbezogen sind Flächen südlich der Bahn bis zur Kalten Herberge und Grundstücke östlich der B 28, die ebenfalls neu entwickelt werden sollen bzw. in verschiedenen Varianten der B28 eine Rolle spielen.

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Das Grundstück am Mähringer Weg in Ulm brachte durch seine Lage und seinen dreieckigen Zuschnitt einige Herausforderungen bzw. Chancen für den Entwurf mit. Es sollte ein Konzept für ein Mehrfamilienhaus erarbeitet werden. Zu Projektbeginn bestand der Wunsch der Bauherrschaft nach einem Wohngebäude mit acht bis zehn Wohneinheiten. Aus städtebaulichen Gründen entschied man sich dann aber später, zwei Gebäude mit ungefähr 18 Wohneinheiten und einer gemeinsamen Tiefgarage zu planen. Problem war nur, dass das Grundstück seinerzeit mit einer stillgelegten Tankstelle bebaut und mit einer Bauverbotszone belegt war. Eine Wohnbebauung war ursprünglich nicht erlaubt. Für die oben beschriebene städtebauliche Projektentwicklung wurde ein bauvorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt. Die Bauverbotszone wurde aufgehoben und in eine allgemeine Wohnzone umgewidmet. Dies hat die Wohnbebauung erst ermöglicht. Durch die Projektentwicklung von Hullak Rannow ist so aus einem eigentlich unbebaubaren Grundstück ein wertvolles städtisches Grundstück mit hoher Wohndichte entstanden.

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Hullak Rannow: Herr Hafner, wir möchten mit Ihnen über Architektur sprechen. Was entwerfen, gestalten oder konstruieren Sie? Gernot Hafner: Als IT-Architekt schaffe ich die Hülle für die gesamte IT-Infrastruktur eines Projektes. Die Software wäre zu vergleichen mit dem Innenausbau und der Einrichtung. Wie beim Hausbau gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die schon bei der Planung zu berücksichtigen sind. Ich kann dies an einem Beispiel veranschaulichen. Google verarbeitet rund 2 Millionen Suchanfragen in der Sekunde, die von über 100.000 Servern weltweit bewältigt werden. Um dies zu ermöglichen, bedarf es einer perfekten IT-Architektur. Das Wort IT-Architekt ist aber keine Worthülse. Um diesen Titel tragen zu dürfen, muss man eine komplexe Zusatzausbildung durchlaufen. Ich habe diese Zertifizierung schon vor etlichen Jahren erworben. HR: Sie arbeiten seit vielen Jahren bei Fritz & Macziol (F&M), einem Vorzeigeunternehmen in der Region. Was ist dort Ihre Aufgabe? GH: Als CTO bin ich verantwortlich für die technische Strategie und das Portfolio des Unternehmens. Fritz & Macziol ist inzwischen ein international aufgestelltes Unternehmen mit 1.200 Mitarbeitern, unsere Teams setzen im Jahr tausende Projekte um. Dabei kann ich mich zwar nicht in jedes Detail vertiefen, habe aber den generellen Überblick über das Geleistete und Leistbare. HR: Sie waren bereits zu Studienzeiten bei Fritz & Macziol. Wie ging es nach dem Studium weiter? GH: Ich habe an der Universität Ulm Informatik studiert und war, wie die meisten meiner Kommilitonen, auf einen Nebenverdienst angewiesen. Schon nach kurzer Zeit habe ich dann bei F&M mehr Zeit verbracht als an der Uni. Als ich 1997 mein Studium beendete, habe ich von Herrn Fritz das Angebot erhalten, als Teamleiter der Abteilung Consulting zu beginnen. Die Entscheidung, das Angebot anzunehmen, fiel mir nicht schwer. F&M ist nicht nur mein Arbeitsplatz, sondern wurde im Laufe der Zeit ein Stück Heimat. Dies hat sich bereits zu Studienzeiten abgezeichnet. Damals war es ein überschaubares Unternehmen mit 80 Mitarbeitern.

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HR: Bei einem derartigen Wachstum liegt die Vermutung nahe, dass die Arbeitsbelastung explodiert ist. GH: Mit den damals 80 Mitarbeitern haben wir auch hunderte Projekte im Jahr umgesetzt. Das war schon eine beachtliche Schlagzahl. Wenn ich es nicht verklärt betrachte, war die Arbeitsbelastung identisch mit der von heute. Die Verantwortung ist allerdings tatsächlich explodiert. HR: In welchen Bereichen ist Ihre Verantwortung gewachsen? GH: Wir haben in den späten 90ern sehr interessante, aber doch überschaubare Projekte realisiert. Mit einsetzendem Wachstum wurden die Projekte jedoch größer und komplexer. Manche Systeme werden z.B. in Krankenhäusern oder Flughäfen eingesetzt. Wenn die Systeme unserer Kunden stehen würden, wäre es für sie ein finanzielles Fiasko oder würde unter Umständen sogar Menschenleben kosten. Als CTO bin ich deshalb 7 Tage die Woche an 24 Stunden verfügbar. HR: Früher waren Informatiker Nerds mit dicken Fingern, die literweise Cola tranken und tonnenweise Schokolade in sich hineinschaufelten. Dieses Bild hat sich offensichtlich geändert. GH: Über die immer einfacher bedienbaren Anwendungen ist der Kontakt zur IT für jeden in den Alltag integriert. Früher musste man schon über „Königswissen“ verfügen, um sich in der IT-Welt zurechtzufinden. Das galt natürlich auch für Anwender. Heute kann schon ein 2-Jähriger intuitiv ein Smartphone bedienen. IT ist chic geworden und hat die Arbeitswelt in IT-Unternehmen und für deren Mitarbeiter verändert. HR: Wenn die Arbeitsbelastung und die Verantwortung immer höher, zudem die Innovationszyklen immer kürzer werden, wie motivieren Sie sich für Ihren Beruf immer wieder neu? GH: F&M war nie eine Firma wie jede andere. Es existierte von Anfang an diese ganz besondere Firmen-DNA, die ich über viele Jahre mitprägen durfte. Ich habe bei

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F&M meine Leidenschaft zum Beruf machen können. Dieses Privileg motiviert mich bis zum heutigen Tag unglaublich. Der ständige Wandel in der IT ist für mich Wettrennen und Passion zugleich. Wer in dieser Branche arbeitet, muss viel Spaß an Weiter- und Fortbildung haben. Sonst funktioniert es nicht. HR: Bedarf so viel Enthusiasmus für den Beruf auch eines Ausgleichs? GH: Wenn ich nach Hause komme, steht die Familie an erster Stelle. Der

Satz wird zwar oft gebraucht, aber für mich ist die Familie tatsächlich das Wichtigste in meinem Leben. Man kann nicht sagen, dass die Familie ein Ausgleich ist, sie ist vielmehr das Fundament von allem. Aber natürlich braucht man bei dieser Arbeitsbelastung auch einen Ausgleich. Den finde ich in der Musik, im Fitnessstudio und F&M WAR NIE EINE FIRMA als Genussmensch beim Kochen WIE JEDE ANDERE. und einem guten Glas Wein.

ES EXISTIERTE VON ANFANG AN DIESE GANZ BESONDERE FIRMEN-DNA, DIE ICH ÜBER VIELE JAHRE MITPRÄGEN DURFTE.

HR: In welcher Form ist Musik für Sie ein Ausgleich?

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GH: Ich habe schon als Kind mit dem Sammeln von Schallplatten begonnen. In meiner Studienzeit arbeitete ich noch nebenher in einem Ulmer Plattenladen. Seitdem bin ich mit dem Virus des Plattensammelns infiziert. Beim Neubau meines Hauses habe ich extra Möbel für die Aufbewahrung meiner Sammlung anfertigen lassen. Wenn ich ein bestimmtes Sammlerobjekt nach langer Recherche finde, verschafft mir das einen ganz besonderen Kick. Gelegentlich werde ich gemeinsam mit einem Freund von einem Ulmer Club als DJ engagiert. Dort kommt mein Part dann ausschließlich von Schallplatten aus meiner Sammlung. HR: Sie sagten, ein weiterer Ausgleich von Ihnen sei das Kochen.

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GH: Absolut. Bei der Planung unseres Hauses durch Ihr Architekturunternehmen spielte die Küche ja schon eine sehr zentrale Rolle und wurde zum wichtigsten Raum. Hier findet ein großer Teil des Familienlebens statt. Wann immer es meine Zeit zulässt, koche ich für die ganze Familie oder für Freunde. Dabei experimentiere ich gerne mit neuen und ausgefallenen Ideen. Die gelingen zwar nicht immer, aber ich treffe zumeist den Geschmack meiner „Konsumenten“.

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STUDENTENWOHNEN

Eine neue Qualität des Wohnens Studentenwohnen Regerweg 7 89075 Ulm

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Generalplanung: Hullak Rannow Architekten Generalunternehmen: Ed. Züblin AG, Neu-Ulm

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Das Planungsgrundstück liegt am Regerweg 7 in Ulm. Es befindet sich in räumlicher Nähe zur Hochschule Ulm. Daher lag es nahe, hier ein Studentenwohnheim mit 16 Apartments zu errichten. Die baufällige Bestandsbebauung (Einfamilienhaus + Nebengebäude) wurde abgerissen. Die Konzeptidee ist ein Winkelgebäude, das sich nach Norden und Osten zur Straße hin eher geschlossen zeigt und sich nach Süden und Westen hin öffnet. Hier entstand eine Art Innenhof. Dachterrassen laden zum Verweilen ein und dienen als Kommunikationszone. Das Gebäude ist viergeschossig mit Flachdach. Das oberste Geschoss springt in Richtung Süden zurück und bildet ein Staffelgeschoss. Der Topografie folgend befindet sich die Einfahrt für Autos am südlichen Grundstücksende, um auf die Parkebene im Untergeschoss zu gelangen. Der fußläufige Eingang befindet sich am nördlichen Grundstücksende. Somit erschließt man die Apartments im Erdgeschoss direkt.

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Erdgeschoss und erstes Obergeschoss sind identisch und nehmen jeweils sechs Wohneinheiten auf. Das zweite Obergeschoss ist als Staffelgeschoss mit vier Wohneinheiten ausgebildet. In Summe sind so 16 Studentenapartments entstanden. Die hochwertigen Apartments sind mit einem Einbauschrank, einer Küchenzeile und einem Bett ausgestattet. Das Gebäude ist in Massivbauweise mit einer Lochfassade errichtet worden. Das Unter- und Staffelgeschoss wurden mittels verschiedener Putzstrukturen von den anderen Geschossen optisch getrennt. Das Planungsteam setzte sich wie folgt zusammen: rupf innenarchitektur, EPU elektroplanung ulm gmbh, Ingenieurbüro Scherraus, Ingenieure Haag und Tar, INTEGRAL Ingenieure, MHD Brandschutz, gmbh, Vermessungsbüro Rebien.

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ÖFFENTLICHES BAUEN 01 LUKASKIRCHE ULM Hermann-Stehr-Weg 3

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Denkmalschutz

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01 Auch dieses Kirchenprojekt wurde in Kooperation mit der IBS Ingenieurgesellschaft mbH durchgeführt. Nachdem die Kirche in der Planungsphase unter Denkmalschutz gestellt wurde, war das erste Konzept hinfällig. Es galt, eine dem Denkmalschutz entsprechende Lösung zu finden: Der in den 80er-Jahre hinzugefügte Zwischenbau zwischen dem Kirchturm und dem eigentlichen Kirchenraum wurde abgerissen. Der Turm ist nun wieder freigestellt und in seiner ursprünglichen Form erlebbar. Der vorhandene Kirchenraum blieb bestehen. Er wurde baulich kaum verändert, jedoch wurden die Kirchenbänke entfernt. Die Kirche ist jetzt frei bestuhlt und kann so besser für große Veranstaltungen genutzt werden. Um den Platzbedarf für die neuen Gemeinderäume und die Kita zu decken, wurde ein zweigeschossiger Riegel an die Kirche angebaut. Mit dieser Anordnung ist ein räumlich ansprechender Kirchenvorplatz entstanden. Die Gemeinderäume fanden ihren Platz im Erdgeschoss des neuen Gebäudeteils. Sie werden direkt vom Kirchenvorplatz erschlossen. Die Kita ist im Gartengeschoss des Alt- und Neubaus untergebracht. Sie ist dreigruppig und besteht aus zwei Ü3-Gruppen (je 25 Kinder) und einer U3-Gruppe (10 Kinder). Somit ist eine Lösung entstanden, die allen Beteiligten gerecht wird. Sie entspricht den Anforderungen des Denkmalschutzes, erfüllt die räumlichen Wünsche und ist vielleicht sogar besser als das erste Konzept.

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Das bestehende Gebäude Ulmer Gasse 15 in Ulm wurde für die Stadt Ulm umgebaut und saniert. Der historische und unter Denkmalschutz stehende Treppenturm des ehemaligen Wengenklosters blieb dabei unangetastet. In den Geschossen -1, 0 und 1 fand eine Kita ihren Platz. Diese besteht aus einer Gruppe Ü3 (25 Kinder) und zwei Gruppen U3 (je 10 Kinder). Die notwendigen Mehrzweckräume sind im Untergeschoss und im 1. Obergeschoss untergebracht. Der neue Außenspielbereich der Kita im Gebäudeinnenhof ist vom 1. Obergeschoss aus mit einer Außentreppe über einen Fluchtbalkon zu erreichen. Die Raumgestaltung des Kindergartens ist durch die weißen Wände, Naturholztüren und orangefarbenen Lino-Boden eher schlicht gehalten, um der Kreativität der Kinder Raum zu geben. Dies wird durch bunte Farbund Magnetfelder an den Wänden unterstützt. An diesen Flächen können die Kinder selbst kreativ werden, indem sie z.B. eigene Bilder aufhängen. Im 2. Obergeschoss des Gebäudes ist die Abteilung Kinderbetreuung der Stadt mit ihren Büros eingezogen. Es sind etwa 10 bis 14 Arbeitsplätze entstanden. Die bestehenden Wohnungen im 2. Obergeschoss wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

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ch

im Gesprä

MIT DIRKLER AL BURGST

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BEI DIRK BURGSTALLER LÄUFT ALLES RUND. ALS GEBIETSVERKAUFSLEITER EINES NIEDERLÄNDISCHEN FAHRRADHERSTELLERS KANN ER SEINEM ENTHUSIASMUS FÜR FAHRRÄDER AUCH BERUFLICH NACHGEHEN.

Hullak Rannow: Sie sind Verkaufsleiter Süddeutschland bei KOGA, einem niederländischen Fahrradhersteller. Muss man in diesem Beruf Fahrradfahren als Hobby betreiben? Dirk Burgstaller: Es schadet zumindest nicht, das Thema auch aus Kundensicht beurteilen zu können. Radfahren ist für mich aber mehr Leidenschaft als Hobby. Sport ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. HR: Benötigt ein guter Verkäufer mehr Leidenschaft oder mehr Fachwissen? DB: Die Antwort liegt auf der Hand: Man benötigt beides. In erster Linie versuche ich, neue Kunden zu gewinnen. Dazu muss man von seinem Produkt überzeugt sein, sonst kann man keine Leidenschaft entwickeln. Ohne diese kann man neue Kunden nicht begeistern. Zudem muss ein guter Verkäufer sein Produkt sehr genau kennen. Fachhändler sind Profis, die kann man nicht einfach über den Tisch ziehen. Ein weiterer, wichtiger Aspekt meiner Arbeit ist das regelmäßige Feedback an KOGA. Meine Aufgabe beschränkt sich nicht nur auf das Verkaufen. Ich erarbeite mit meinen Kollegen und oftmals auch mit den Händlern gemeinsam neue Produkte. Auch dies geht nicht ohne Leidenschaft und Kompetenz. HR: Werden die Händler speziell geschult, um dieses Wissen dann an die Kunden weitergeben zu können? DB: Dafür gibt es keine einheitliche Herangehensweise, denn Händler ist nicht gleich Händler. Es gibt große Händler mit 30 Verkäufern und kleine, bei denen der Inhaber sowohl verkauft als auch in der Werkstatt steht. Kleine Fachhändler gibt es leider immer weniger. Der Trend geht in Richtung große Verkaufsflächen. Grundsätzlich kommen die Händler aber gerne zu uns in die Firma, da wir durch unsere Einzelfertigung eine besondere Art haben, Räder zu produzieren. Das zeigen wir gerne und das stößt auch auf großes Interesse. Es ist einfacher, ein Produkt zu verkaufen, das eine einzigartige Geschichte besitzt, als nur vor dem Rad zu stehen und zu sagen: „Sie sehen hier ein schwarzes Fahrrad.“ HR: Das bedeutet, Sie lassen ganz bewusst Bilder im Kopf entstehen? DB: Genau. Wir versuchen, die Händler Teil unserer Firmenphilosophie werden zu lassen und sehen den

einzelnen Händler als Partner. Denn die Händler haben den direkten Kontakt zum Endkunden und hier wollen wir unsere Räder in guten Händen wissen. HR: Das Besondere an KOGA sind die aufwendigen Testprozesse. Wie müssen wir uns das vorstellen? DB: Wenn zum Beispiel ein neuer Rahmen auf den Markt kommt, wurde er zunächst bei uns entwickelt und dann getestet. Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Wir gehen nicht nach Fernost und sagen zum Hersteller „Wir brauchen einen schönen Rahmen“ und drucken dann nur noch unser Logo darauf. Das ist durchaus üblich in der Branche, entspricht aber nicht unseren Vorstellungen eines hervorragenden Fahrrades. Um beim Beispiel des Rahmens zu bleiben: Bei uns werden die Rahmen entwickelt und berechnet. Wenn der Rahmen vom Ingenieur freigegeben ist, wird ein Muster gefertigt und anschließend getestet. Erst wenn alle Tests positiv verlaufen, geht es in die Serienproduktion. HR: Bei der Entwicklung von Fahrrädern muss sicherlich mehr auf technische Aspekte geachtet werden als bei der Architektur. Architekten haben zunächst die Ästhetik im Fokus, natürlich unter Berücksichtigung der Statik. Aber ein Fahrrad stellt doch ganz andere Anforderungen an die Entwicklung? DB: Wir haben eine Designerin, die ausschließlich die Entwürfe der visuellen Gestaltung erstellt. Unsere Ingenieure entwickeln die technischen Komponenten. Die Teams arbeiten eng verzahnt und so entsteht ein Produkt, das unsere hohen Anforderungen erfüllt. Das Design ist ein wichtiges Verkaufselement, das zusammen mit perfekter Technik ein gutes Rad ausmacht. HR: Im Vorgespräch erwähnten Sie, es gäbe zu jedem Rad im Sortiment eine Geschichte? DB: An der Entstehung der F3-Serie lässt sich dies gut verdeutlichen. Zusammen mit meinem Chef sind wir zu Händlern in ganz Deutschland gefahren und zeigten ihnen einige Skizzen. Anhand derer erläuterten wir, was wir in Bezug auf die Neuentwicklung des F3 geplant hatten. Unser Ziel war es, gemeinsam mit den Händlern ein Fahrrad zu konzipieren. Als wir das fertige Produkt den Händlern vorgestellt haben, konnten die sich damit identifizieren.

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HR: Sie wurden Gebietsleiter der KOGA. Waren Fahrräder schon immer Ihre Leidenschaft?

HR: Der Claim von KOGA lautet: „love yor bike“. Hat sich diese Liebe auf Sie übertragen?

DB: Fahrräder haben mich schon immer fasziniert. Angefangen habe ich mit einem eigenen Fahrradladen. Über Umwege bin ich dann im Außendienst gelandet. Anfangs habe ich Fahrradschlösser verkauft. Mehr oder weniger durch Zufall hat mich dann mein jetziger Chef bei KOGA angeworben.

DB: Tatsächlich wurde er auch zu meinem persönlichen Claim und lässt sich zudem auch auf unsere Kunden übertragen. Sie erhalten von uns ihr Traumfahrrad exakt nach ihren Vorstellungen konfiguriert. So entsteht eine Verbindung, die man zu einem Rad von der Stange nicht aufbauen kann.

HR: Wieso haben Sie Ihren eigenen Laden nicht weitergeführt?

HR: Hat sich die Liebe zum Fahrrad auch auf Ihre Familie übertragen?

DB: Der eigene Fahrradladen war ein Traum, den ich zu früh realisiert habe. Hätte ich damit später angefangen, wäre ich jetzt wahrscheinlich immer noch selbstständig. Aber damals ging es zu schnell. Ich war einfach noch grün hinter den Ohren und habe nicht gewusst, wie man ein Geschäft erfolgreich führt.

DB: In sportlicher Hinsicht leider nicht. Es wird in meiner Familie sehr viel Fahrrad gefahren, aber nicht im sportlichen Sinne. Meine Töchter radeln zur Schule und kurze Strecken legen wir immer mit dem Rad zurück. Das Fahrrad ist fester Bestandteil unseres Alltags.

HR: Der Hauptsitz der Firma KOGA ist in den Niederlanden. Denken Niederländer und Deutsche in geschäftlichen Angelegenheiten unterschiedlich? DB: Holländer sind lockerer. Sie sind von Haus aus etwas umgänglicher. Der persönliche Umgang ist legerer, aber dennoch sehr professionell – auch was Vertragsregelwerke angeht. Außerdem sind Holländer historisch bedingt sehr gute Kaufleute. HR: In Holland ist das Fahrrad ein Alltagsgegenstand. Ist das ein Vorurteil? DB: Es ist kein Vorurteil. Holland und Fahrradfahren ist nahezu ein Synonym. Das begeistert mich immer wieder. Ich bin sehr oft in Holland und wenn ich sehe, wie die Menschen dort ihre Fahrräder nutzen, bekommt man eine ganz andere Sicht auf das Fahrrad als Verkehrsmittel. Es ist in den Alltag der Holländer vollständig integriert und hat teilweise den gleichen oder einen höheren Stellenwert als das Auto. HR: Ist das Fahrrad in Holland primär ein Verkehrsmittel oder gibt es auch sportliche Aspekte? DB: Das Fahrrad ist in Holland nicht auf die Rolle als Fortbewegungsmittel reduziert. Es gibt große Waldgebiete, die sich hervorragend für das Mountainbike eignen. Aber auch Rennradstrecken muss man nicht lange suchen.

HR: Sie selbst sind ein begeisterter Bahnradfahrer. DB: Das ist eine faszinierende Sportart. Ich finde es traurig, dass dieser Sport langsam ausstirbt, weil es immer weniger Bahnen gibt. Sollte ich im Lotto gewinnen, würde ich in Ulm eine neue Bahn bauen. HR: Welches Fahrrad würden Sie speziell für den süddeutschen Kunden entwickeln? DB: Ich würde in Richtung sportives E-Bike tendieren. Es müsste etwas Neues sein. Es gibt zwar schon sportive E-Rennräder und E-Mountainbikes, die sind aber in ihrer Verwendungsmöglichkeit noch stark begrenzt. Ein E-Mountainbike kann relativ schlecht in der Stadt genutzt werden und ein E-Rennrad stößt auf Feldwegen schnell an seine Grenzen. Es wäre im Land der Ingenieure und Tüftler eine echte Innovation, ein Rad zu entwickeln, das überall eingesetzt werden könnte und sich mit wenigen Handgriffen auf aktuelle Erfordernisse anpassen ließe. HR: Ist das E-Bike die Zukunft des Fahrrades? DB: Ich finde E-Bikes faszinierend, da sie die Möglichkeit bieten, Menschen für das Fahrradfahren zu begeistern, die bislang dem Thema noch zurückhaltend gegenüberstanden. HR: Könnte das E-Bike auf Kurzstrecken eine Alternative zum Auto sein?

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ICH FINDE E-BIKES FASZINIEREND, DA SIE DIE MÖGLICHKEIT BIETEN, MENSCHEN FÜR DAS FAHRRADFAHREN ZU BEGEISTERN, DIE BISLANG DEM THEMA NOCH ZURÜCKHALTEND GEGENÜBERSTANDEN.

DB: In Amsterdam gibt es jetzt Radwege für schnelle E-Bikes. Das sind sozusagen Autobahnen für schnelle Elektrofahrräder. Das ist ein neues, umweltfreundliches und zukunftsweisendes Mobilitätskonzept. HR: Dann sind wir gespannt, wie die Antwort von KOGA auf die Frage nach der Mobilität der Zukunft aussehen wird.

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ARCH IT EKT UR

DEUTZ-FAHR Kundenzentrum DEUTZ-FAHR-STRASSE 1 89415 Lauingen

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D E U T Z - F A H R

K U N D E N Z E N T R U M

Kundenzentrum Hullak Rannow hat an der Finalrunde des Ideenwettbewerbs „DEUTZ-FAHR Kundenzentrum“ teilgenommen. Es galt, ein neues Besucherzentrum zu entwerfen. Grundidee: Die zu bearbeitende Landschaft, das Feld, ist das Arbeitsgebiet der Traktoren und Mähdrescher. Das Gebäude soll an Ackerfurchen erinnern. Der Bezug zu seiner Arbeitsgrundlage schafft die bodenständige Identifikation beim Kunden. Das Gebäude: Von der öffentlichen Straße aus wird das transparente Gebäude als Ausstellung für Traktoren und Mähdrescher erkannt. Das Gebäude schließt an das bestehende Museum an und wird zwischen Museum und Ausstellung betreten. Über die Infothek und einen Info-/Wartebereich kommt man in die Ausstellung. Die weiteren Nutzungen wie Kinderbetreuung, Kino, Zugang zur Galerie, auf der sich der Cateringbereich und die Meetingräume befinden, erfolgt komplett aus dem Eingangs-, Warte- und Infobereich. Über die Rampe der Fuge eröffnet sich der Blick auf die gesamte Ausstellung für Kunden und Besuche. Sie führt in das Obergeschoss des Cateringbereiches und gibt gleichzeitig vielfältige und beeindruckende Blicke auf die Ausstellung frei. Die unterschiedlichsten Arten der Messen, Events und Veranstaltungen erhalten hiermit die optimalen Ausstellungsbedingungen.

K U N D E N Z E N T R U M

DAS GEBÄUDE SOLL AN ACKERFURCHEN ERINNERN. DER BEZUG ZU SEINER ARBEITSGRUNDLAGE SCHAFFT DIE BODENSTÄNDIGE IDENTIFIKATION BEIM KUNDEN.

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Konstruktion, Materialien: Die Dachkonstruktion ist eine unterzugslose Betonschale auf Stahlbeton-Rundstützen. Das Dach, bis auf das Bodenniveau heruntergezogen, reduziert die Wandanteile. Einfache Oberflächen, z.B. glatte Dachschale, monolithischer Bodenbelag sind die zurückhaltende Bühne für die Ausstellung. Die große Transparenz entsteht durch die Pfosten-Riegel-Glas-Fassade.

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WETTBEWERBE Ulmer Wohnungs- und SiedlungsGesellschaft mbH

GUTACHTERVERFAHREN ULM-NEUSTADT Keplerstr. / Carl-Ebner-Str.

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Die Neustadt ist ein Quartier, das durch Wohngebäude aus der Jahrhundertwende geprägt ist. Die aufgelöste Blockrandbebauung, die den ursprünglichen Charme des Quartiers ausmacht, wird in der heutigen Form von innerstädtischem Wohnen fortgeführt. Der richtungsweisende Baukörper entlang der Keplerstraße, der der neuen Bebauung sein Gesicht verleiht, erhält an der Südwestecke den höchsten Punkt mit sechs Geschossen und nimmt im nördlichen Gebäudeteil die Höhe der Bebauung Schaffnerstraße auf. Das Gebäude entlang der verkehrsberuhigten Carl-EbnerStraße ist Richtung Süden orientiert. Der dritte Baukörper im Innenhof nimmt mit seinen vier Geschossen Rücksicht auf die Höhen der Bestandsbebauung. Dort sind die großzügigeren Familienwohnungen untergebracht. Das geplante Gebäudekonzept hat zum Ziel, dass möglichst wenig Energie für die Bewirtschaftung des Gebäudes eingesetzt werden muss und stets ein behagliches Raumklima herrscht. Mit der baukonstruktiven und gebäudetechnischen Konzeption des geplanten Gebäudes lässt sich ein zertifizierbares Passivhaus errichten. Die Ausführung des Gebäudes erfolgt mit hochwertigen Passivhaus-Komponenten. Die Wärmedurchgangskoeffizienten der opaken Außenbauteile nach Außenluft unterschreiten jeweils einen U-Wert von 0,168 W/(m²K). Nord- und Südfassade werden als Holzbauwand, West- und Ostfassade als Stahlbetonwand mit Wärmedämmverbundsystem ausgeführt.

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Stadt Ulm, Zentrales Gebäudemanagement

NEUBAU GRUNDSCHULE Dorfplatz, Ulm-Unterweiler Arge mit Maurer Architekten

Das Konzept des Bildungshauses basiert auf der engen Verzahnung von Kindergarten und Grundschule. Die ehemals in zwei getrennten Gebäuden untergebrachten Nutzungen gehen im Neubau Hand in Hand. Das Gebäude liegt am Dorfplatz und bildet wie die bestehende Mehrzweckhalle eine starke Raumkante. Im Osten wird der Dorfplatz von einer Baumreihe gefasst. Im Süden öffnet sich der Platz zur Landschaft hin. Die Gebäude sind zum Platz hin orientiert. Unter dem Gebäude vorgelagerten Bügel verzahnen sich Innen- und Außenbereich. Der Baukörper gliedert sich in zwei Elemente. Wie Kindergarten und Schule ineinandergreifen, so schieben sich die zwei Gebäudeteile ineinander. Dem westlich gelegenen Gebäudeteil (Kita) mit Schwerpunkt im EG und dem östlich gelegenen Gebäudeteil (Schule) mit Schwerpunkt im OG ist ein halböffentlicher Außenraum vorgelagert. Hier schließt ein großer multifunktionaler Veranstaltungsraum an, der in den Außenbereich erweitert werden kann. Zum inneren Konzept gehören klar ablesbare Gruppenund Klassenräume sowie der Mehrzweckraum. Die Anordnung der Räume orientiert sich an der solaren Ausrichtung. Die großzügige Verglasung der Gruppenräume soll freie Sichtbeziehungen von innen nach außen und umgekehrt ermöglichen.

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Landratsamt Alb-Donau-Kreis, Ulm

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ERWEITERUNG MAGDALENANEFF-SCHULE

Hullak Rannow wurde vom Landratsamt Alb-Donau aufgefordert, an einem Verhandlungsverfahren nach VOF mit anschließender Direktbeauftragung teilzunehmen. Es war geplant, das bestehende Schulzentrum in Ehingen um einen Neubau für die hauswirtschaftliche Schule zu ergänzen. Die hier gefundene Lösung sieht ein Gebäude in Holzelementbauweise vor.

Weiherstraße 10 · Ehingen

Ulmer Wohnungs- und Siedlungs- Gesellschaft mbH

MEHRFACHBEAUFTRAGUNG FASSADENGESTALTUNG

Reutlinger Str. 30–88 Ulm-Wiblingen

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Der Gebäudekomplex aus den 70ern fällt durch ein massives, uniformes Erscheinungsbild auf. Die Anpassungen an ein zeitgemäßes Erscheinungsbild und an die energetischen Anforderungen der EnEV 2014 stehen im Fokus. Durch die horizontalen Bänder wird der vertikal betonten Fassade optisch an Höhe genommen. Die bestehenden Balkonplatten werden abgenommen. Die Kragträger werden fassadenbündig abgesägt, da diese eine massive Wärmebrücke darstellen. Außerdem wird dadurch eine Betonsanierung hinfällig. Gebäudeteile, bei denen beidseitig (Ostund Westseite) Balkone vorhanden sind, erhalten nur noch im Westen Balkone mit besser nutzbarer Form. Die neuen Balkone werden in den Fassadennischen im Süden und Westen über zwei auskragende, brüstungshohe Träger an der Bestandsfassade verankert. Das Brüstungsband der Balkone verläuft sanft über die Fassadenflächen, betont dadurch die Horizontale und nimmt der Fassade die bisher vorherrschende massive vertikale Struktur.

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Stadt Ulm, Zentrales Gebäudemanagement

TOTALUNTERNEHMERLEISTUNG NEUBAU FLÜCHTLINGSUNTERKÜNFTE Böfinger Weg + Wiblinger Ring, Ulm

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Hullak Rannow hat gemeinsam mit der IBS Ingenieurgesellschaft mbh und dem Bauteam, mit dem man schon die fünf Kitas in Ulm gebaut hat, an den beschränkten Wettbewerben für den Neubau mehrerer Flüchtlingsunterkünfte in Ulm teilgenommen. Zwei Angebote für die Totalunternehmerleistung wurden abgegeben. Der Entwurfsgedanke ist, lebenswerte Wohnbereiche für Flüchtlinge, trotz geringen Budgets, zu schaffen. Modulare Wohn- und Sondernutzungseinheiten werden auf einer Plattform (Geschossdecken) so angeordnet, dass definierte Außenbereiche entstehen. So wird trotz der großen Anzahl an Menschen und des begrenzten Flächenbedarfs pro Person versucht, genügend Bewegungs- und Rückzugsfläche zu schaffen. Die an den Erschließungsachsen angeordneten Grünbereiche sollen eine Verbindung zwischen Außen- und Innenraum herstellen. Zudem entsteht der Eindruck, die Natur fließt durch das Gebäude und trägt somit zur Lebensqualität der Bewohner bei. Gemäß den Vorgaben des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Ulm besteht eine Wohneinheit aus einem 1er-Zimmer, einem 2er-Zimmer und einem 3er-Zimmer, bietet Platz für sechs Bewohner. Die Bereiche Küche und Aufenthalt sowie Sanitär sind in der mittigen Achse des Wohnmoduls untergebracht. Jede Wohneinheit hat direkten Zugang zum umlaufenden Balkonbereich. Raumhohe Fenster ermöglichen den Zugang. Alle 2er-Zimmer einer Wohneinheit können rollstuhlgerecht umfunktioniert werden, was den Anforderungen nach LBO BW 2015 entspricht. Eine spätere Nachrüstung mit Aufzug ermöglicht diese Nutzung dann ebenfalls im Obergeschoss. Der Verwaltungsbereich, zentral am Eingangsbereich angeordnet, lässt den Bewohnern und Sozialarbeitern ausreichend Platz für Besprechungen, Schulungen und Aufenthalt. Durch die bewusste Anordnung der Außen- und Erschließungsbereiche ist eine mögliche Nachnutzung, z.B. als Studentenwohnheim oder Wohnhaus für sozial schwächer Gestellte, möglich und bietet ausreichend Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeiten außerhalb der Wohneinheiten.

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ST ATE ME NT

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FREIER ARCHITEKT BDA UND FREIER STADTPLANER, EHRENPRÄSIDENT DER ARCHITEKTENKAMMER BADEN-WÜRTTEMBERG

Unternehmer zu sein ist ebenso wenig eine Schande wie vermögend zu sein – allerdings wird nicht jeder Unternehmer automatisch wohlhabend! Jede Form der Selbstständigkeit kann als unternehmerische Tätigkeit verstanden werden – vorausgesetzt der nach freiem Ermessen Tätige und auf eigenen Füßen Stehende, also selbstständig Handelnde, unternimmt tatsächlich etwas... Für viele Architekten trifft dies zu – unabhängig von der Bürogröße. Sind Architekten also Unternehmer? Selbstverständlich ja, denn unter einem Unternehmer versteht man im Allgemeinen einen aktiven Marktteilnehmer in der freien Wirtschaft – sind wir das etwa nicht? Ein Unternehmer arbeitet auf eigenes Risiko – tun wir das nicht auch (Stichwort Wettbewerbe)? Ein Unternehmer beschäftigt Mitarbeiter – wie wir Architekten!

Wolfgang Riehle

„DER ARCHITEKT ALS UNTERNEHMER“

Ein Unternehmer strebt an, im Rahmen seiner wirtschaftlichen Betätigung, finanziell erfolgreich zu sein, Gewinn zu machen. Tun wir das nicht? Und wenn nicht: Weshalb eigentlich nicht? Die Bonität eines auch wirtschaftlich erfolgreichen Architekturbüros gibt nicht zuletzt unseren Mitarbeitern und Kunden Sicherheit. Weshalb galt es eigentlich zumindest noch bis vor wenigen Jahrzehnten als höchst unfein, sich als Architekt wie ein „Unternehmer” zu gebärden? Wie konnte sich innerhalb unseres Berufsstandes die Polarisierung zwischen – vermeintlich nur dem Wahren, Edlen, Schönen verpflichteten – „Künstlerarchitekten” mit notorischem Hang zur Selbstausbeutung und den

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unternehmerisch ausgerichteten „commercial architects” – leicht erkennbar bereits in der Wahl ihrer Automobile (S-Klasse oder Porsche statt Saab) oder an ihrer Kleidung (Krawatte statt offenem Hemd oder Rollkragen) – so lange und so hartnäckig halten? Bevor ich allerdings Gefahr laufe, überkommene Vorurteile auszugraben oder gar wiederzubeleben, möchte ich meiner Freude darüber Ausdruck geben, dass es zwischenzeitlich offenbar gelungen ist, deutlich zu machen, dass architektonische Kreativität und baukultureller Anspruch keineswegs im Widerspruch stehen müssen zu wirtschaftlichem Erfolg und kundenorientierter Professionalität. Im Gegenteil: Der kettenrauchende, hohlwangige Architekturstar, dessen herausragende Entwurfsbegabung auftraggeberfreundliche Tugenden wie Verlässlichkeit, Termintreue, Kostensicherheit oder gar mangelfreie Ausführungsqualität angeblich wettmachen konnte, ist längst Geschichte – ich behaupte sogar: Es hat ihn nie gegeben! Vielmehr haben nicht wenige von uns sich diese fragwürdige Kompensation nur eingebildet und dem Berufsstand damit nachhaltig geschadet. Unsere Bauherren suchen keine tragischen Helden als Partner für ihre baulichen Aufgaben, sie suchen beides: Anspruchsvolle Architektur und professionelle Abwicklung, sie suchen funktional und wirtschaftlich optimierte Lösungen und freuen sich gleichzeitig mit Stolz geschwellter Brust, wenn diese zum guten Schluss ob ihrer auch gestalterischen Qualität aus einem Auszeichnungsverfahren als preiswürdig hervorgehen. Bauherren scheuen verständlicherweise – und das gilt nicht nur für öffentliche Auftraggeber – vermeidbares Risiko und entscheiden sich zumindest beim Wohnungsbau im Zweifel eher für seriell perfektionierte Produkte von der Stange als für womöglich Fehler behaftete Prototypen der Spezies Individualarchitektur – zumindest wenn der Architekt ihre Ängste nicht überzeugend zu zerstreuen vermag. Aber gerade dies sollte er sich auch im Interesse der Vielfalt und Qualität unserer gebauten Umwelt zum Ziel setzen. Andernfalls betreiben Auftraggeber Risikominimierung, indem sie ihren Architekten „Aufpasser” in Gestalt von Projektsteuerern zur Seite stellen, deren Pragmatismus der architektonischen Emotionalität Einhalt gebieten soll – was nicht selten zu einem wenig motivierenden Miteinander und im Übrigen zu nicht vernachlässigbaren zusätzlichen Kosten führt. Was also liegt näher, als beim Planen und Bauen Rückbesinnung zu betreiben und sich an die baumeisterlichen

UNSERE BAUHERREN SUCHEN KEINE TRAGISCHEN HELDEN ALS PARTNER FÜR IHRE BAULICHEN AUFGABEN, SIE SUCHEN BEIDES: ANSPRUCHSVOLLE ARCHITEKTUR UND PROFESSIONELLE ABWICKLUNG

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Tugenden aus früher Zeit zu erinnern und Breite und Tiefe unseres herrlichen Berufes durch das Miteinander von Generalisten und Spezialisten zu verknüpfen – denn beides ist angesichts des komplexen Zusammenwirkens der unterschiedlichsten Komponenten in einem Bauwerk unserer Zeit unlösbar miteinander verbunden. Dies macht neue Konzepte, macht andere Bürostrukturen, macht Kooperationen und Netzwerke erforderlich. Denn alle unerlässlichen Begabungen und Kenntnisse vereint in einer Person käme geradezu widernatürlichen Kräften gleich und könnte trotzdem das Ausfallrisiko des Einzelkämpfers nicht entkräften: Der Baumeister der Ist-Zeit ist ein unternehmerisch geführtes und aktiv gesteuertes, interdisziplinäres Team von Spezialisten mit ganzheitlichem Anspruch! Wir Architekten müssen deshalb etwas unternehmen und werden – wie gesagt – schon dadurch im Wortsinne zu Unternehmern! Ein Lord Norman Foster, einer der renommiertesten Architekten unserer Zeit, ist Unternehmer im besten Sinne und nicht zuletzt deswegen weltweit nachgefragt. Er entspricht längst dem respektvoll verachteten Image des Tycoons, der im eigenen Jet von Erdteil zu Erdteil höchst erfolgreich unterwegs ist, weil er sich mit seinem Team konsequent um zufriedene Kunden bemüht und ambitionierte Architektur liefert. Als Architekt zugleich Unternehmer zu sein und Grenzen neu zu definieren, ist allem voran kundenfreundlich und verdient Anerkennung. Text: Wolfgang Riehle

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WOHNEN NEUBAU EINFAMILIENHAUS

w o h n e n

noch schöner

wohnen

Auf dem Gelände einer Gärtnerei in Langenau, die sich wiederum auf einem ehemaligen Steinbruch befand, ist dieses schlichte Einfamilienhaus mit kompaktem Baukörper und flachem Satteldach entstanden. Aufgrund der schwierigen Gründungssituation wurde auf ein komplettes Kellergeschoss verzichtet. Ein unbeheizter Lagerkeller wurde unter dem Carport angeordnet. Dieser ist durch einen separaten Treppenabgang zugänglich. Der Haupteingang des Gebäudes befindet sich auf der Nordost-Seite. Vom Carport aus gelangt man in die Einliegerwohnung. Im Bereich des Carports an der Grundstücksgrenze sind zwei Abstellräume angeordnet. Dort können unter anderem Räder und Müll abgestellt werden. Auch die Haustechnik ist im Carportbereich untergebracht, allerdings direkt im Haus.

EIN BESONDERES GESTALTUNGSELEMENT IST DER RAHMEN AUS SICHTBETON.

w o h n e n

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Ein besonderes Gestaltungselement ist der Rahmen aus Sichtbeton, der Carport und Haus optisch miteinander verbindet. Zusätzlich dient der Rahmen als passiver Sonnenschutz für den Wohn- und Essbereich. Das Haus wurde mit einem zentralen Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung und integrierter Luft-Wärmepumpe ausgestattet und ist somit auf dem neuesten Stand der Technik.

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a r c h i t e k t u r

Wilhelm" "

Wagnerstraße 65/1, Seydlitzstraße 89077 Ulm

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Das bestehende Gebäude an der Ecke Blücher-/ Seydlitzstraße aus den späten 1980er-Jahren ist in keinem besonders guten Zustand. Da es im Bereich des Sanierungsgebietes Weststadt II liegt, soll das Gebäude umgebaut und energetisch saniert werden. Dabei soll das Dachgeschoss entfernt werden. Auf den Bestand werden dann wieder zwei Geschosse mit einem Flachdach aufgebaut. Das Gebäude wird zusätzlich mit Balkonen ergänzt. Im Zuge dieser Sanierungsmaßnahmen soll auf dem Nachbargrundstück ein neues Wohngebäude gebaut werden. Dieses wird wesentlich niedriger als der Bestand. Unter dem Neubau ist eine Tiefgarage geplant. "Wilhelm" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Baubetreuung Lange GmbH und EXTERNI Wohn- und Gewerbebau GmbH & Co.KG. Hierfür wurde extra die Projektgesellschaft Externi & Lange Projekt GbR gegründet.

WOHNEN IN DER WESTSTADT

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BAHNHOFSPLATZ ULM REALISIERUNGSWETTBEWERB Wir haben gewonnen!

Platz 1

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IN ARBEITSGEMEINSCHAFT MIT AXEL HUMMERT HABEN HULLAK RANNOW ARCHITEKTEN DEN REALISIERUNGSWETTBEWERB FÜR DEN ULMER BAHNHOFSPLATZ GEWONNEN. Die Entscheidung für den ersten Platz ist laut dem JuryVorsitzenden Professor Fritz Auer „in seltener Einmütigkeit“ der 11 stimmberechtigten Jury-Mitglieder gefallen. Abgestimmt wurde von 5 Vertretern der Gemeinderatsfraktionen sowie sechs Architekten bzw. Landschaftsarchitekten. Die Lösung der Arbeitsgemeinschaft geht auf diese Aufgabe mit einer stadtraumbildenden hallenartigen Glasüberdachung, die als Visitenkarte Ulms ein angemessenes Entrée zur Innenstadt darstellt, ein. Erreicht wird dies durch eine 120 Meter lange und leicht geschwungene Stahlkonstruktion, die mit einem feinen Gitternetz angelegt ist, welches die Glasscheiben trägt. Damit werden die beiden Bahnsteige der Bus- und Tramhaltestelle auf der gesamten Länge von einem „Gemeinschaftsschirm" überspannt. „Das filigrane Tragwerk ist ein klassischer Entwurf, der an ein zweites Bahnhofsdach erinnert“, urteilte Fritz Auer in seiner Wertung des Modells. Durch seine klar gegliederte Struktur wird der Platz darunter nicht nur übersichtlicher, sondern stellt einen Anknüpfungspunkt für die vielfältigen und zahlreichen angrenzenden Funktionen dar und ist bereit, auch auf die kommenden, in Art und Form noch nicht umfassend bekannten Neuentwicklungen einzugehen. Die Überdachung war eine klare Wettbewerbsvorgabe des Auslobers ebenso wie der Wunsch, die künftige Unterführung und die Tiefgarage mit Tageslicht zu versorgen. Dies wird durch gläserne Würfel, die mit Hilfe der Agentur HALMA aus Ulm ent-

wickelt wurden, erreicht. Die Würfel bringen Licht in die erste unterirdische Etage und dienen gleichzeitig als Informations- und Ausstellungs- und/oder Unterhaltungsfläche. Diese anpassungsfähige Konzeptidee macht es nun auch möglich, auf sich verändernde Randparameter und Feedback aus der Öffentlichkeit einzugehen: Bäume und Grün können eine größere Rolle spielen, die kleinere Tiefgarage wird es nötig machen, bisher unterirdisch angedachte Funktionen wieder auf dem Platz anzuordnen, Zu- und Abfahrten werden verschoben, die neue Gestaltung der Sedelhöfe führen die Fußgängerzone in einer anderen Richtung fort. Selbst die Lage und Ausformung des „Gemeinschaftsschirms“ kann an die Neuentwicklungen angepasst werden. Freuen Sie sich mit uns auf die Weiterentwicklung des Projektes.

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MIT THOMAS MAYERHOFER UND SEINER FIRMA H.ZWEI BAUWERK IN WEISSENHORN HABEN WIR EINEN PARTNER GEFUNDEN, DER PERFEKT IN UNSERE UNTERNEHMENSSTRATEGIEN PASST.

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NETZWERK AUS DEN BESTEN INTEGRALE ZUSAMMENARBEIT BEI PLANUNG UND AUSFÜHRUNG REGIONALE PRÄSENZ UND SCHLAGKRÄFTIGES GESAMTTEAM

Und wie so oft, bedarf es Zufällen und Gelegenheiten, um passende Konstellationen entstehen zu lassen. In diesem Fall war es ein Telefonat. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Unternehmensstandort in dem schönen Städtchen Weißenhorn.

Unsere gemeinsame Firma „HR Bauwerk“ bietet das komplette Spektrum eines Architekturbüros. Indem wir unsere Kompetenzen aus Handwerk, Bauträger und Planung bündeln, entsprechen wir unseren Ansprüchen auf vertrauensvolle Arbeit auf Augenhöhe zwischen den am Bau Beteiligten. Diese Kenntnisse kommen unseren Kunden und Partnern selbst in Teilbereichen unseres Leistungsspektrums zugute. Kommen Sie uns besuchen!

Hauptstraße 2 89264 Weißenhorn

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IMPRESSUM: Fotos: Patrick Schmidt: S.5 Editorial S.22 Die Geschichte eines Moduls Kita Schwabmünchen S.64 Ausblick: HR Bauwerk Armin Buhl: S.34 Holzbau Gapp S.42 Studentenwohnen Gerlinde Trinkhaus: S.56 Statement Wolfgang Riehle S.9 © Jusakas, AdobeStock S.17 © JorgeAlejandro, fotolia Martina Strilic: Alle übrigen Fotos Visualisierungen: VIS°UM Visualisierungen Ulrich Müller Vaiary Design GmbH Texte: S.10 Mittagessen mit Mehrwert: Anja Moser, Christian Winkler GmbH & Co. KG S.56 Statement Wolfgang Riehle: Wolfgang Riehle Interviews: Karsten Sander Redaktion: Petra Saalmüller Bernd Hullak Jens Rannow Konzept und Gestaltung: Isabell Stacheder stachederundsander, ulm Lektorat: Andrea Toll Auflage: 1.000

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Wir wollen nicht besser sein als andere, aber wir möchten jeden Tag ein bisschen besser werden. Wir möchten gemäß unseres Leitmotivs Grenzen neu definieren und Denkschablonen aufbrechen. Wenn es uns dabei gelingt, mit kreativen Architekturlösungen die Welt etwas lebenswerter zu machen, haben wir alles erreicht.

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// 2016 HR MAGAZIN

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Hullak Rannow Architekten Schillerstr. 1/4 · 89077 Ulm fon 0731 880 33 800 · fax 0731 880 33 811 [email protected]

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