Mignon, das Lied und das Licht - Evangelische Akademie Tutzing

February 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Musik, Musiktheorie
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Mignon, das Lied und das Licht ... „Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn, ...? Keine Kunstfigur Goethes hat

Künstler so inspiriert wie Mignon. Mignon setzt sich in ihrer südlichen Unmittelbarkeit deutlich vom Kreis der anderen Romanfiguren ab. In ihrer Figur nimmt die Sehnsucht nach Italien Gestalt an. Für viele Dichter und Komponisten ist sie deshalb zu einem idealen romantischen Sinnbild geworden. Die Figur Mignon geht auf Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ zurück. Das Werk des großen deutschen Dichters ist mehrfach vertont worden, u.a. von Beethoven, Liszt und Schumann. Welche Sehnsüchte vereinigen sich in Mignon? Welche Hoffnung verbinden die Romantiker mit Mignon? Zu einer poetischen Spurensuche im Licht des verlöschenden Jahres hatte Studienleiterin Roswitha Terlinden Literatur- und Musikliebhaber an den Starnberger See eingeladen. Brigitte König hielt die Ereignisse und Ergebnisse der Silvester-Tagung in einem Bericht für unsere Akademiezeitschrift fest:

Brigitte König -----------------------

Tutzinger Silvester-Impressionen Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, in das Neue Jahr hinüberzuwechseln. Standard-Varianten sind etwa Silvester-Ball, Silvester-Festessen, Silvester-Konzert oder Silvester-Fernseh-programm. Individualisten setzen sich mit einem guten Buch unter die Stehlampe, und Trotzige verziehen sich mit einer Batterie „ohropax“ ins Bett. Diejenigen aber, die den Jahreswechsel und seine besondere Aufbruchstimmung weit in das neue Jahr hinüberretten wollen, fahren zur Silvester-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing. Hier nämlich erwartet sie ein Zusammenspiel musikalischer, literarischer, visueller und auch zwischenmenschlicher Elemente, das seinesgleichen sucht. Es wird professionell vorbereitet von Dr. Roswitha Terlinden, Studienleiterin der Evangelischen Akademie Tutzing, perfekt organisiert von Rita Niedermeier und ebenso akribisch wie kreativ entworfen und durchgeführt von einem Team von Künstlern, Wissenschaftlern und allerlei dienstbaren Geistern, das sich um Burkhard von Puttkamer schart und mit ihm jede Minute der Zeit (Schlafzeiten ausgenommen!) zwischen dem 30. Dezember nachmittags und dem Neujahrstag mittags gestaltet.

So geschah es auch – bereits zum dritten Mal in Folge – zum jüngst vergangenen Jahreswechsel. Die Tagung stand unter dem Titel „Mignon, das Lied und das Licht...“, und als die Teilnehmer nach ihrer Beendigung wieder heimfuhren, gingen ihnen die vielfältigen Eindrücke noch lange im Kopf herum und schienen sich in ihrer Nachhaltigkeit gegenseitig zu überbieten. Schon der Auftakt war unvergesslich: Burkhard von Puttkamer, Bariton, und Andrea Letzing, Alt, sangen auf der Seeterrasse das Duett „Nur wer die Sehnsucht kennt...“ von Franz Schubert auf die Worte der Mignon und des Harfners aus Goethes Wilhelm Meister. Musik, Literatur, Architektur und Natur stimmten in einem unvergleichlichen Zusammenklang von allem Anfang an auf die kommenden Tage ein, ebenso wie das Bild der Aufbahrung mit weißen Rosen und brennenden Kerzen im Musiksaal, die vage an das Schicksal der Mignon erinnerte. Die Tage waren ausgefüllt mit Konzerten, musiktheoretischen Vorträgen, literaturwissenschaftlichen Referaten und der Lesung eines Textes nach Hedwig Dohm. Diese dürre Feststellung lässt zwar einen gewissen Reichtum an Abwechslung erkennen, sagt aber gar nichts aus über die Dichte an Stimmungen, Berührtheiten, Nachdenklichkeiten, Erkenntnissen und ästhetischen Hochgenüssen, mit denen die Tagungsteilnehmer förmlich aufgeladen wurden. Mignon, das „geheimnisvolle“, „wunderbare“ Wesen, das Goethe seinem Wilhelm Meister als Verkörperung dessen eigener Sehnsüchte an die Seite stellt, schien auch über dem Tutzinger Schloss und seiner Umgebung zu schweben. Ihre weißgekleidete Gestalt tauchte an unvermuteten Plätzen auf, irrlichterte hinter den Fenstern des Festsaals, lag zusammengekrümmt auf dem Brunnenrand im Hof des Schlosses, schwang sich auf einer Schaukel im Park. Diese rätselhaften, verzaubernden Bilder inszenierte die Schauspielerin Silvina Buchbauer, die auch – nun in der Rolle der körperlich hinfälligen alten Agnes Schmidt – aus dem Tagebuch der „alten Mignon“ vorlas, dem von ihr adaptierten Text „Werde, die Du bist“ von Hedwig Dohm. Den Teilnehmern erschloss sich nach und nach, dass Agnes Schmidt, die biedere und pflichtbewusste Tochter, Ehefrau und Mutter, in ihrem einsamen Alter ihr ausschließlich sich Mann und Töchtern aufopferndes Dasein beklagt. Sie wird sich nach dem Tod ihres Mannes nach dreiunddreißig Jahren „wolkenloser“ Ehe darüber klar, dass sie ein Leben gegen ihre eigentliche Natur, gegen den „angeborenen und unveränderlichen Charakter“, wie Schopenhauer sagt, geführt hat. Sie flieht in ein äußeres und inneres neues Leben und wird nun in ihrer Unangepasstheit an die gesellschaftlichen Normen als psychisch krank, als geistig verwirrt und wahnsinnig wahrgenommen. „Mignon, die hatte Italien nie gesehen und sehnte sich dahin mit allen Fibern ihres Herzens. [...] Bin ich auch so eine alte Mignon, die -.“ Schließlich erlebt sie den körperlichen Verfall als zunehmende innere Jugend und findet in ihrem Sterben den Weg ins Licht. Dieser friedliche Tod wurde am Ende des Konzerts zum Jahresausklang am Nachmittag des Silvestertages symbolisiert, indem Silvina Buchbauer nach der Lesung der letzten Sätze ihres Textes einen Mantel auf die Totenbahre niederlegte. Dann verließ sie in einem weißen Kleid den Musiksaal – gleichsam ein Plädoyer für gelebte Authentizität, aber auch als Gestalt gewordenes Zitat aus Mignons letztem Lied im Wilhelm Meister: „So lasst mich scheinen, bis ich werde,/ Zieht mir das weiße Kleid nicht aus!“ Hedwig Dohms für heutige Leser zuweilen etwas süßlich-schwülstigen Text von 1894 so zu adaptieren, dass seine Kernaussagen auch heute als anrührend, ja erschütternd wahrgenommen werden, ist kein leichtes Unterfangen, das Silvina Buchbauer brillant gelöst hat. Wie gesagt, Silvina Buchbauer „las vor“. Aber wie und wo tat sie dies! So, wie sie Mignon war, so war sie auch Agnes Schmidt. Sie war Agnes Schmidt im Park, im Rosengarten, auf dem Seesteg in Garatshausen, im Musiksaal, und ihr Auditorium ließ sich von ihr bewegen, körperlich auf den

Wegen und Wanderungen zu den unterschiedlichen Lese-Orten, geistig-seelisch in der Nachvollziehung des Ausbruchs eines Menschen aus den Zwängen eines fremdbestimmten Lebens. „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?“ Der Germanist Max Kommerell sagte in einem Essay einmal, aus Mignon singe die Seele selber; genau dies wusste Andrea Letzing mit ihrem warmen Alt zu vermitteln. Sie und Burkhard von Puttkamer, kongenial am Klavier begleitet von Philip Mayers, boten in den Konzertteilen höchste Liedkultur in der Interpretation der Vertonungen von Franz Schubert, Franz Liszt, Robert Schumann, Ludwig van Beethoven und Hugo Wolf. Burkhard von Puttkamer interpretierte Musik und Texte der Lieder einfühlsam und stimmgewaltig, so etwa den Schlussvers der ersten Strophe des Liedes des Harfners „Wer nie sein Brot mit Tränen aß“, in dem es heißt „Der kennt euch nicht, ihre himmlischen Mächte“. Die Resignation des Harfners, seine Verbitterung über sein Schicksal und das Hadern mit ihm waren geradezu physisch zu spüren. Der letzte Vers „Denn alle Schuld rächt sich auf Erden“ klang wie eine allgemein- und endgültige Sentenz. „So erbaute der Alte seinen Gast, indem er durch bekannte und unbekannte Lieder und Stellen nahe und ferne Gefühle, wachende und schlummernde, angenehme und schmerzliche Empfindungen in eine Zirkulation brachte, von der in dem gegenwärtigen Zustande unsers Freundes das Beste zu hoffen war.“ (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meister, S. 138 f. [Goethe. Hamburger Ausgabe 1973, Band 7]) Ersetzen wir „der Alte“ durch die Namen An-drea Letzing, Philip Mayers und Burkhard von Puttkamer, und tun wir ein Übriges und setzen „Gast“ und „Freundes“ in den Plural, so finden wir, dass Goethe die Wirkung dieses Jahresausklangs-Konzerts ziemlich genau beschrieben hat. Die direkte Gegenüberstellung der verschiedenen Vertonungen war einer der großen Gewinne dieser Tagungskonzerte und ist in dieser Weise nicht häufig zu hören. Ein weiterer großer Vorzug waren die musiktheoretischen Referate von Professor Oliver Korte von der Musikhochschule Lübeck, die dem musikinteressierten Auditorium die Vertonungsstrategien der verschiedenen Komponisten nahe brachten. Dies geschah in im Wortsinn anschaulicher Weise, wenn er im Laufe seines power-point-gestützten Vortrags auch visuell etwa besondere Intervalle, Tonartenwechsel, Phrasengestaltungen, Modulationsbreiten, Melodiebehandlung darstellte und sie interpretierte. Als ein Beispiel seien hier nur die „Haupt-Wörter“ benannt, die ein Komponist aus dem Text als besonders wesentlich auswählt und durch Tonhöhe, Dynamik oder andere Kunstgriffe musikalisch hervorhebt. Dies konnten die Tagungsgäste dann auch akustisch nachvollziehen, wenn Professor Korte selbst am Flügel einzelne Passagen vorspielte, oder wenn er die entsprechende CD zu Gehör brachte. Interessant waren auch die Unterschiede beispielsweise zwischen Carl Friedrich Zelter und Franz Schubert. Während der erstere die Liedteile strophisch strukturierte, d.h. die Vertonung einer Strophe in der oder den nächsten musikalisch identisch wiederholte, komponierte der letztere den gesamten Text durch, so dass die einzelnen Strophen mit Einleitungen und Übergängen individuell vertont sind. Dass Goethe die von Zelter verwendete Struktur besser gefiel, da sie seinem Text sozusagen demütig dient, ihm jedenfalls stets den Vorrang einräumt, ist menschlich verständlich, auch wenn man der engen Freundschaft zu Zelter in diesem Zusammenhang keine Bedeutung zumisst. Die Konkurrenz der Schubertschen Musik zu seinen eigenen Texten schien Goethe doch zu gefährlich; er lehnte Schubert ab. Zu den musiktheoretischen Erläuterungen gesellten sich die literaturwissenschaftlichen. So zeichnete Dr. Wiebke Amthor, Freie Universität Berlin, die Rezeption der rätselvollen Figur der Mignon nach. Schiller hatte Goethe während der Lektüre von Wilhelm Meister 1796 geschrieben: „Aus der Masse der Eindrücke, die ich empfangen, ragt mir Mignons Bild am stärksten hervor ...

das Lied bewegte mich so tief, daß ich den Eindruck nachher nicht mehr auslöschen konnte.“ Und an Körner: „Es ist himmlisch, es geht nichts darüber.“ Schiller bezieht sich hier auf das letzte Lied der Mignon „So laßt mich scheinen, bis ich werde“, das Andrea Letzing in der Vertonung von Robert Schumann im Jahresausklangskonzert bewegend interpretierte. Mignon wurde auch von Romantikern als charakteristische Figur ihrer poetologischen Entwürfe gesehen. Sie ist durch ihr geheimnisumwittertes Dasein, ihre schwarzen Locken und Augen, ihre bräunliche Gesichtsfarbe, ihr Sprachgemisch aus romanischen Idiomen ein Sinnbild des romantischen Sehnsuchtsraums Italien. Sie spricht weniger in Worten als in Liedern, die sie zur Gitarre oder Zither singt. Dieses Bild hat vor allem um die Jahrhundertwende, aber auch darüber hinaus zu einer Produktion zahlreicher Postkarten mit Mignon-Abbildungen geführt, auf der diese rätselhafte Figur etwa als das kindhafte Wesen, als das Wilhelm Meister es kennen lernt, als exotisch anmutende junge Frau, als Zigeunerin dargestellt ist. Aus der schieren Menge dieser Postkarten kann geschlossen werden, welche Anziehungskraft von der Figur der Mignon ausging. Dr. Amthor, die Beispiele dieser Darstellungen zeigte, machte in ihrem Vortrag die Nachhaltigkeit der von Goethe kreierten Kunstfigur deutlich. Der Literaturwissenschaftler Dr. Hendrik Hellersberg hielt seinen Fachvortrag unter dem Titel „Das schöne Bild der ganzen Welt“ – Mignon – Lieder in Kontext des Romans. In einer Situation, in welcher der Harfner endgültigen Abschied von Wilhelm Meister nehmen will, singt der Harfner von dem schönen Bild der ganzen Welt, das über dem „schuld’gen Haupte“ des Harfners zusammenbricht, dieses „schöne Bild der ganzen Welt“ steht für Mignon und ihren Vater, den Harfner, als unerreichbarer Punkt in weiter Ferne. Diese beiden, deren Geheimnis erst spät im Roman bekannt wird, singen von Leid, Schicksal, Schuld und Sehnsucht. Der Harfner singt aber auch ein Lob auf den Gesang, preist das Glück der Sänger und ermahnt die Menschen, sie zu ehren. Die fröhlichen Lieder des Harfners werden im Roman zwar erwähnt, aber von Wilhelm nicht wiedergegeben; lediglich die Ballade vom Sänger bei Hofe – „Was hör’ ich draußen vor dem Tor, / Was auf der Brücke schallen?“ – dessen dialogischer Charakter von Burkhard von Puttkamer übrigens virtuos herausgearbeitet wurde, erscheint vollständig. Die Lieder im „Wilhelm Meister“, so oft vertont, sie waren auch ein Grund dafür, dass die Romantiker den Roman priesen, vertraten sie doch die Theorie, dass ein Roman auch von Poesie durchdrungen sein müsse, dass die „Diskurse“, wie heute formuliert werden würde, zu mischen seien. Professor Klaus Feßmann – er ist es übrigens, der die Silvestertagungen der Evangelischen Akademie Tutzing initiiert hat – führte die Tagungsteilnehmer einerseits ins „Ohrenlicht“, andererseits in das „Land der dunklen Frühe“. Das Ohrenlicht: „Überirdische Klänge“, „Himmelsmusik“ – häufig werden diese und ähnliche Ausdrücke bemüht, um ein außergewöhnliches musikalisches Erleben in Worte zu fassen. Dazu gehören die sphärenhaften Tonfarben, die Professor Feßmann seinen Klangsteinen mit seinen magisch anmutenden Händen entlockt; sie versetzten das Auditorium gleich zu Beginn der Tagung, in morgendlicher Meditation und immer wieder zwischendurch in mystische Stimmungen. In dem Improvisationskonzert für Stimmen, Klavier und Klangstein fügten sich alle musikalischen Elemente zusammen mit der Textlesung von Silvina Buchbauer zu einem faszinierenden, so nur in Tutzing zu erlebenden MusikEreignis zusammen. – Das „Land der dunklen Frühe“: Die Geschichte des Klangs, der Klang der Elemente, Beziehungen zwischen Klang und Stein und schließlich die Historie von der Schönen Lau von Eduard Mörike waren Gegenstände des Vortrags von Professor Feßmann, den er auch als Einführung zu einer Tauchfahrt in die Blauhöhle auf der Schwäbischen Alb konzipiert hatte. Professor Feßmann stellte Mignon in eine Reihe mit der Diotima bei Hölderlin, der Yamin bei Peter Härtling – wie Hölderlin und Feßmann ein schwäbischer Nürtinger –, und mit der Schönen Lau bei Mörike.

„Im Tunnel der Jahre“: Die Geschichte der Agnes Schmidt, die am Ende ihres Lebens erkennt und wird, die sie ist, die Geschichte der Mignon und des Harfners, die ihre Identitäten nicht preisgeben und in aller Abweichung von den sie umgebenden Normen authentische Menschen bleiben, wurde in dieser Gesprächsrunde am Silvester-Nachmittag in den Kontext von Sentenzen von Arthur Schopenhauer gestellt, die den Teilnehmern schriftlich vorlagen. Es ergaben sich ebenso ernsthafte wie anregende Diskussionsbeiträge und Gespräche. Den Silvesterabend leitete das lukullische Buffet ein, das die Küche mit viel Fantasie und Liebe zum Detail zubereitet hatte und das die Hauswirtschaft in festlichem Rahmen präsentierte. Nach soviel Bedeutungsschwere der Tagung war am Silvesterabend das „Heitere Musikprogramm in den Salons des Schlosses“ angesagt. Burkhard von Puttkamer und Philip Mayers brachten es fertig, nach dem dichten und sicher auch anstrengenden Programm der ersten beiden Tage mit Charme, Stimmgewalt und energischem Anschlag italienische Opernarien der Sorte „Ohrwurm“ zu schmettern und zu spielen. Sogar zum Tanzen animierten sie die Gäste, und kaum ist vorstellbar, dass eine ausgedehnte Tanzfläche und eine gut bestückte Band mehr Frohsinn hervorlocken könnten als die drei bis vier Quadratmeter vor dem Flügel im Vorraum der Salons und die beiden Animateure von Puttkamer und Mayers. Kein Wunder, dass bei dem alten Schlager „O Donna Clara...“ der Comedian Harmonists die ganze Gesellschaft mitsang (um für die von den Tagungsund Festgästen abgesonderten Töne einen möglichst neutralen Ausdruck zu verwenden). Silvina Buchbauer sang den Titel „Ich bin so unmusikalisch“ von Erich Meder/Alexander Steinbrecher und lieferte anschließend noch ein kabarettistisches Kabinettstück ihrer Schauspielkunst, als sie, begleitet von Boris Bergmann am Klavier, im Couplet „Im Theater ist nichts los“ von Georg Kreisler nacheinander die Französin, Wienerin, Ungarin, Berlinerin mimte, um dem „Herrn Direktor“ zu gefallen und die ersehnte Rolle zu bekommen. So wurde das alte Jahr verabschiedet. Pfarrer Dr. Jochen Wagner gestaltete den Gottesdienst am Neujahrsmorgen mit einer ebenso tiefgehenden wie humorvollen Exegese der Worte aus Prediger Salomo Kap. 3, Vers 1 ff. mit dem Thema „Alles hat seine Zeit“. – Auf diese Weise gestärkt begaben sich die Tagungsgäste in die Rotunde zur Schlussrunde, über der bereits eine gewisse Abschiedstrauer lag. Aber: Eine Sommertagung des Teams um Professor Feßmann und Burkhard von Puttkamer über Heinrich Heine wurde angekündigt, und: Die Silvestertagungen werden fortgeführt. Man atmete auf.

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