Niere

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Urologie
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Niere

Niere

Gefäßdarstellung

Niere •

Gewicht 120-160 g



Lage: Lendengegend beiderseits der Wirbelsäule



Pro Minute strömen etwa 0,75 bis 1,2 Liter Blut





das ist das 3,5fache des Eigengewichtes



sehr viel mehr wie beim Gehirn, der Leber oder den Herzmuskeln

2 Millionen Nierenkörperchen (Glomeruli) 

2 Millionen Nierenschleifen



mit einer Gesamtlänge von fast 100 Kilometern



Täglich werden 150 Liter Ultrafiltrat (Primärharn, Urharn oder Vorharn) "ausgeschieden"



Im weiteren Weg bis zu den Nierenkelchen wird





Wasser



Zucker



und NaCl (Natriumchlorid) zurückgewonnen

Rückgewinnung liegt bei einem Verhältnis von etwa 100:1 

es bleiben nur 1 bis 1,6 Liter Harn

Das Nephron

Die Niere

Aufgaben • Entgiftung • Säure-Basen Gleichgewicht (pH des Blutes)

• Salz und Wasser Haushalt • Blutdruckregulation • Endokrinologisch: Erythropoetin

Niere Primärharn • • •

wird in der Bowmanschen Kapsel gebildet besteht aus den selben Bestandteilen wie das Blut ohne Blutzellen und Eiweißen kann zusätzlich kann Drogen, Medikamente und Harnstoff in höherer Konzentration enthalten.

Sekundärharn • •

liegt am Ende der Henleschen Schleife vor konzentriert Harnstoff, Salze (insbesondere NaCl) und die übrigen Toxinen (Giftstoffe).

Tertiärharn/der Endharn • • •

noch stärkere Konzentration des Harns und der Toxine unter starkem Rückresorption von Kochsalz liegt am Ende der Sammelkanälchen vor.

Akutes Nierenversagen

Definition Rasch voranschreitendes, häufig reversibles Versagen der Nierenfunktion

Akutes Nierenversagen Ätiologie Prärenal (70-80%) mit Minderdurchblutung der Nieren • Volumenverlust (Blutung, Erbrechen, Diarrhoe, Verbrennung) • Längere arterielle Hypotonie (Schock) • Nierengefäßerkrankungen, bzw. Verschluß • Medikamentös: Antihypertensiva, Analgetika

Renal • Nierenerkrankungen (Nephritis, Glomerulonephritis) • Medikamentös-toxisch (Röntgen-KM, Analgetika, Antibiotika,

Schwermetalle, Myoglobin bei Verbrennungen, Trauma, Alkohol) • Hämolytisch-urämisches Syndrom bei Kindern

Postrenal • Obstruktionen im Bereich der ableitenden Harnwege (Steine, Tumoren, Strikturen,

Prostatavergrösserung)

Akutes Nierenversagen Klinik Symptome der auslösenden Erkrankung

Frühphase •

Oligurie (Urinausscheidung < 500ml/Tag)



Anurie (< 100 ml/Tag)



Überwässerung mit peripheren Ödemen, Lungenödem, Hirnödem



Anstieg von Kreatinin und Harnstoff

Akutes Nierenversagen Verlauf •

Phase der Schädigung



Phase er Oligurie und Anurie (Fehlt bei ca. 15%)



Phase der Polyurie



Phase der Regeneration

Akutes Nierenversagen Komplikationen •

Herzinsuffizienz durch Überwässerung



Lungenödem



Hirnödem



Elektrolytverschiebungen



Anämie, Gerinnungsstörungen

Akutes Nierenversagen Diagnostik •

Anamnese (Grunderkrankungen)



Körpergewicht



Bilanzierung der Volumenein- und Ausfuhr



Blut: 



Kreatinin, Harnstoff, Elektrolyte

Urin 

Leukos, Erys, Eiweiss, Myoglobin, Elektrolyte



Ultraschall



Röntgen-Thorax



Evtl. Nierenbiopsie

Akutes Nierenversagen Therapie •

Behandlung der auslösenden Ursache



Vermeidung nephrotoxischer Substanzen, ggf. Dosisanpassung



ZVK (zentraler Venenkatheter)



Harnblasenkatheter



Volumengabe



Diuretika



Dialyse, Hämofiltration (hoher Harnstoff, Anurie, Urämie, Hyperkaliämie)

Chronisches Nierenversagen Definition Irreversible, progrediente Funktionseinschränkung der Niere

Ätiologie •

• • • •

Diabetes mellitus 40 % Glomerulonephritis 20 % Nephritis 10 % Hypertonie 10 % Zystennieren, Analgetika...

Stadien • •

I bis II: III bis IV:

noch kompensiert symptomatisch, Dialyse nötig

Chronisches Nierenversagen Klinik •

Allgemeinsymptome

-

Schwäche, Uringeruch, Ödeme



Herz- Kreislauf

-

Hypertonie, Perikarditis, Arrhythmien



Lunge

-

Lungenödem, Pleuritis



Blut

-

Anämie, Gerinnungsstörungen



Haut

-

schmutzig-braungelbliche Hautfarbe, Juckreiz



Knochen

-

Schmerzen, Vit. D-Mangel, Osteomalazie



GIT

-

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall



ZNS

-

Konzentrationsschwäche, Bewusstseinsstörung



Endokrines System

-

Libidoverlust, Amenorrhoe

Chronisches Nierenversagen Diagnostik •

Anamnese (Grunderkrankungen)



Körpergewicht



Bilanzierung der Volumenein- und Ausfuhr



Blut: 



Kreatinin, Harnstoff, Elektrolyte

Urin 

Leukos, Erys, Eiweiss, Myoglobin, Elektrolyte



Ultraschall



Röntgen-Thorax



Evtl. Nierenbiopsie

Chronisches Nierenversagen Therapie •

Auslösende Ursachen therapieren  Diabetes- und Hypertonieeinstellung, Antibiotika, Medikamentendosisanpassung



Eiweiss- und Kochsalzbeschränkung



Ausreichende aber vorsichtige Volumenzufuhr



Gewichtskontrollen



Ggf. Shuntanlage (arteriovenöse Fistel)



Blutreinigungsverfahren bei dekomp. chron. NI  Hämodialyse, Hämofiltration, Plasmapherese

Cimino-Shunt

Permanent-implantierte subkutane Vorhofkatheter bei terminaler Niereninsuffizienz

Blasenentzündung, aufsteigende Harnwegsinfektion (akute Zystitis, Pyelitis, Pyelonephritis)

Harnwegsinfekt Definition Infektion des Harntraktes mit Bakterien, Pilzen, Parasiten • akute Zystitis • akute Pyelonephritis • chronische Pyelonephritis

Ätiologie •



meist aufsteigende Infektion (aszendierend) selten hämatogene Streuung

Häufigster Erreger • •

Escherichia coli Enterobakterien

Akute Zystitis Krankheitsbild •

sehr häufige Erkrankung • jede fünfte Frau macht mindestens 1x in ihrem Leben eine Infektion der Harnwege durch • bei Männern eher selten • Ausnahme: Patienten mit einem Blasenkatheter

Ätiologie •

meist bakterielle Infektion durch die Harnröhre

Die akute Blasenentzündung der Frau ist, wenn sie rechtzeitig behandelt wird, in den meisten Fällen nur von kurzer Dauer. Gelegentlich kommt es jedoch als Komplikation zu Entzündungen der Nieren.

Akute Zystitis Diagnose •



Eine deutlich erhöhte Konzentration von Bakterien im Urin: 

Es finden sich mehr als 100.000 Keime je ml.



Die Diagnose wird jedoch erst dann gestellt, wenn auch die typischen Symptome der Entzündung hinzukommen;



auch deutlich erhöhte Bakterienkonzentrationen ohne Beschwerden sind (in ca. 15% der Fälle) möglich (asymptomatische Bakteriurie).

Labor: 



Die Blutsenkung ist erhöht, ebenso die Zahl der weißen Blutkörperchen

Sonographie 

bei Verdacht auf eine Beteiligung der Nieren oder Störungen des Harnabflusses  Größe der Nieren, Veränderungen der Nierenoberfläche oder Harnstauungen



Röntgen

Akute Zystitis Klinik: Charakteristisch für die Blasenentzündung ist •

Die schmerzhafte Harnentleerung 



Die erschwerte Harnentleerung 



Algurie Dysurie

bei gleichzeitig gesteigertem Harndrang 

Pollakisurie



Zudem kommt es zu Schmerzen im Unterleib,



gelegentlich findet sich Blut im Urin.

Harnwegsinfekt Krankheitsverlauf Die unkomplizierte Blasenentzündung der Frau ist eine •

relativ leichte Erkrankung,



die ohne deutliche Zeichen einer allgmeinen Schwäche abläuft und



sich innerhalb weniger Tage erfolgreich behandeln lässt. (DD unkomplizierter vs. Komplizierter HWI)

Harnwegsinfekt Anders sieht es dagegen aus, •

wenn ein Mann betroffen ist und/oder



sich Komplikationen einstellen - also eine 

aufsteigende Entzündung des Nierenbeckens = akute Pyelitis



oder zusätzlich des Nierengewebes = akute Pyelonephritis auftritt

akute Pyelitis und akute Pyelonephritis Klinik •

hohes Fieber



allgemeiner Schwäche



Rückenschmerzen



Übelkeit und Erbrechen



Algurie und Dysurie können fehlen !

Harnwegsinfekt Diagnostik •

Anamese (z.B. angeborene Fehlbildung,..) • Klinik • Urinstatus  Bakterien, Leukozyten, Nitrit



Mikrobiologische Urinuntersuchung  Bakteriurie ab 100.000 Keime/ml



Blutuntersuchung  Entzündungswerte, Kreatinin, Blutkultur



Sonographie  Harnstau, Steine, Abszess, Restharn, Prostata



i.v.-Pyelogramm • CT • Zystoskopie

Harnwegsinfekt Therapie Die Therapie der Harnwegsinfektionen richtet sich nach dem Ausmaß der Erkrankung. Bei der unkomplizierten Zystitis der Frau werden Antibiotika entweder •

einmalig in einer hohen Dosis oder • über ein bis drei Tage in der Standarddosis gegeben • Eine wichtige Unterstützung der Therapie ist eine ausreichende "Durchspülung" durch reichliche Flüssigkeitszufuhr • Gegen die Schmerzen kann bei Bedarf ein krampflösendes Mittel wie Buscopan® gegeben werden.

Harnwegsinfekt Komplizierter HWI: bei schweren Verläufen mit hohem Fieber •

wie es etwa beim Mann oder



bei einer aufsteigenden Entzündung der Nieren auftreten kann

wird oft eine • stationäre Behandlung • zumindest aber Bettruhe erforderlich. • Die Antibiotikatherapie dauert hier in der Regel mindestens 2 bis 3 Wochen.

In Sachen Flüssigkeitszufuhr und Schmerzbehandlung gilt dasselbe wie bei der unkomplizierten Zystitis der Frau.

Harnwegsinfekt Ätiologie • meist eine bakterielle Infektion über die Harnröhre • zumeist (70 bis 90%) aus der Familie der Escherichia Coli • Die verbleibenden 10 bis 30 Prozent teilen sich diverse andere Bakterienarten  z. B. Proteus und Pseudomonas aeruginosa, die auf Behandlung mit Antibiotika schlecht ansprechen. • Frauen häufiger betroffen als Männer  anatomischen Gegebenheiten: ihre Harnröhre sehr viel kürzer als die männliche  die Harnröhrenmündung in unmittelbarer Nachbarschaft des Scheideneingangs, was eine bakteriellen Infektion noch zusätzlich begünstigt  "Honeymoon-Zystitis„ = "Flitterwochen-Blasenentzündung„: nach sexueller Aktivität tritt die Erkrankung außergewöhnlich häufig auf. • Störungen des Harnabflusses aller Art  Blasensteinen und –tumoren  Prostatavergrößerungen  Querschnittslähmung  katheterisierte Patienten

Harnwegsinfekt Vorbeugung Wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung der Zystitis und damit auch der Komplikationen Pyelitis und Pyelonephritis ist •

Eine sorgfältigen Intimhygiene



ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

So werden die Gefahren einer • •

Verschleppung von Bakterien in die Harnblase und Vermehrung der Bakterien über ein normales Maß zumindest vermindert.

Frühzeitige Behandlung von Grunderkrankungen • die den Harnabfluss behindern • die Abwehrkräfte schwächen (Diabetes mellitus!)

Infektionswege • hämatogen • aszendierend

Urethritis Definition Harnröhrenentzündung

Ätiologie •

Chlamydien, Mykoplasmen, Trichomonaden, Herpesviren, Gonokokken

Klinik •

Brennen • Jucken bei Harnentleerung • Ausfluss

Diagnostik •

Urethralabstrich

Urethritis Komplikationen •

chron. Infektion • Aszension • Abszesse

Therapie: •

Antibiotika



Partnerbehandlung!

Prophylaxe •

Kondome • Vermeidung von Promiskuität

Nephrolithiasis Definition Steinbildung in den Hohlsystemen von Niere und ableitenden Harnwegen

Ursachen •

Meist multifaktoriell



Erhöhte Ausscheidung von steinbildenden Substanzen wie Calcium, Phosphat, Harnsäure



Verminderte Ausscheidung von „Anti-Steinsubstanzen“ wie Magnesium, Citrat

Prädisponierende Faktoren •

Immobilisation, geringe Volumenzufuhr, Ernährung, Harnwegsinfekte



Diabetes, Gicht, Medikamente

Nephrolithiasis Häufigkeit • 55 % der Bevölkerung • Männer : Frauen = 2 : 1 • Häufigkeitsgipfel zwischen 20. und 40. Lebensjahr

Nephrolithiasis Klinik •

Meist keine oder uncharakteristische Symptome bei fehlender Obstruktion Nierenkolik bei Obstruktion durch Stein

• 

• •

Krampfartige Flankenschmerzen mit Ausstrahlung in Rücken, Unterbauch, Leisten, Genitalien

Häufig Übelkeit und Erbrechen Evtl. Makrohämaturie

Komplikationen •

Harnwegsinfekte



chronische Pyelonephritis

Nephrolithiasis

Diagnostik •

Anamnese  Ernährung, fam. Belastung, Makrohämaturie



Urinstatus  Mikrohämaturie (mikroskopischer Blutnachweis)



Ultraschall  Steinnachweis, Harnstau



Röntgen  nicht alle Steine röntgendicht!



i.v.-Urogramm

Nephrolithiasis Akuttherapie • • •



Spasmolytika (z. B. Buscopan) Analgetika (z. B. Novalgin) Reichlich Flüssigkeitszufuhr Bewegung im schmerzfreien Intervall (z. B. Treppenhüpfen)

 Meist spontaner Steinabgang innerhalb von 2 Tagen

Bei persistierendem Stein • • • • •

Medikamentöse Litholyse Ggf. operative urologische Therapie endoskopische Schlingenextraktion ESWL (extrakorporale Stosswellenlithotripsie) Operative Steinentfernung

Nephrolithiasis Rezidivprophylaxe •

Behandlung einer prädisponierenden Grunderkrankung



Reichlich Flüssigkeitszufuhr



Reduktion tierischer Fette in der Ernährung

Pyelonephritis

Nierentumor Nierenkrebs (bösartiger Nierentumor) ist relativ selten (1 bis 2 % aller bösartigen Tumoren) Am häufigsten ist das •

Nierenzellkarzinom (Synonyme: Hypernephrom, Grawitz-Tumor), welches vom Tubulusepithel ausgeht.



Es betrifft ca. 9 auf 100.000 Einwohner,



wobei Männer dreimal häufiger erkranken als Frauen.



Überwiegend tritt das Nierenzellkarzinom im 5.- 6. Lebensjahrzehnt auf.

Nierenzellkarzinom

Risikofaktoren sind •

hohes Alter



Rauchen



chronische Niereninsuffizienz



langjährige Analgetika- und Diuretikatherapie



Cadmium- und Bleibelastung und



angeborene Nierenerkrankungen (Tuberöse Sklerose, Morbus HippelLindau)

Nierenzellkarzinom

Nephrolithiasis

Transcutaner Zugang ins Nierenbecken

Endoskopie mit starrem Rohr

Transvesikaler Zugänge In Blase, Ureter und Nierenbecken

Nephrolithiasis

Nierensteine in einem kleinen und großen Nierenkelch Nierenstein im Ureter

Nephrolithiasis

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