No.5 Dezember 2013

February 12, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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allegra Zeitung der Musikschule Geretsried e.V. Ausgabe 5 - Dezember 2013

MUSIK und SPORT Lehrer-Porträt Schüler im Interview Neue Lehrer stellen sich vor Rund um die Musikschule Jubiläen 2014 Bücher und CD’s 1

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Liebes Team der Musikschule, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Freunde der Musik, in unserer Gesellschaft ist immer wieder zu hören, dass in der freien Zeit für das Erlernen eines Musikinstrumentes oder das Ausüben einer sportlichen Tätigkeit „keine Zeit“ vorhanden ist. Gerade bei Schülerinnen und Schülern, die immer mehr durch Nachmittagsunterricht verpflichtet werden, ist dies ein großer Verlust für die Persönlichkeitsbildung. Immer wieder betonen Wissenschaftler, dass das Erlernen eines Instrumentes, das Singen in einem Chor oder Sport sowohl das physische als auch das psychische Wohlbefinden des Einzelnen fördern. Ohne hier belehrend wirken zu wollen, sollten Eltern die Fähigkeiten ihrer Kinder, egal in welchen Bereichen auch immer, erkennen und so gut wie möglich fördern. Gerade das Angebot in unserer Stadt ist enorm: Angefangen von Chören mit alpenländischem Liedgut über Volksmusik spannt sich der Bogen bis zu Gospel, Jazz und Madrigalgesängen. Ebenso reichhaltig ist das vielfältige Angebot der Musikschule, die schon Kleinkindern rhythmisches Gespür beibringt und allen Altersgruppen eine reiche Palette an erlernbaren Musikinstrumenten bietet. Es soll für Kinder und Jugendliche nicht die „Qual der Wahl“ stattfinden – die Wahl entweder ein Musikinstrument zu erlernen oder in einen Sportverein einzutreten. Sicherlich ist beides ratsam und bei der entsprechenden Organisation auch machbar. Wichtig sind das Erlernen von Koordination, Motorik sowie das Erfahren der eigenen Stärken und der individuellen Leistungsfähigkeit. Nicht selten finden deshalb viele Sportveranstaltungen mit Musik statt. Das Erleben von selbst gespielter Musik oder selbst ausgeübtem Sport in der Gemeinschaft stärkt das Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz. Deshalb plädiere ich für beides, denn die musikalischen und sportlichen Angebote in unserer Stadt sind sehr reichhaltig und breit gefächert. Ich wünsche somit allen Interessierten, dass sie langfristig die richtige Entscheidung treffen. Allen Lehrerinnen und Lehrern sowie der Leitung der Musikschule danke ich für ihren hohen Einsatz und ihr Engagement hinsichtlich der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung! Ihre

Cornelia Irmer 1. Bürgermeisterin Stadt Geretsried

Redaktionsteam: Vera Kraus Sabine Beyer Hannes Kirchhofer Wolfgang Schiwietz 2

musik mehr MUSIKSCHULE GERETSRIED e.V.

Adalbert-Stifter-Str. 18 82538 Geretsried Tel. 08171/90 96 15 Fax 08171/90 96 17 www.musikschule-geretsried.de [email protected] 2

Händels Fußball-Hymne Die Erkennungsmusik der Champions League elektrisiert Spieler wie Fans. Komponiert hat sie offiziell ein Brite. Dabei bedient er sich aus einer Krönungshymne von Georg Friedrich Händel: „Zadok the Priest“. Lange bevor Gereth Bale der teuerste Fußballspieler aller Zeiten wurde, hatte er ein Ziel. Der Waliser, der gerade für 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur zu Real Madrid gewechselt ist, wollte in der Champions League spielen, der Königsklasse im europäischen Fußball. Nicht nur weil sich dort die besten Teams des Kontinents messen. Es habe da noch einen anderen Grund gegeben, sagte der 24Jährige in einem Interview: „Die Musik der Champions-League-Hymne ist gigantisch. Wenn ein Team zum ersten Mal in der Königsklasse spielt, ist das eins von den Dingen, auf die sich die Spieler freuen: diese Musik im Stadion zu hören.“ Der Sound der Hymne – das ist nicht Hip-Hop, R’n’B, House oder was sich die Fußballstars sonst unter ihren Kopfhörern reintun. Was die Spieler so „gigantisch“ finden, das ist barocker Pomp wie in einem Oratorium, eine überwältigende Klangfülle mit Pauken und Trompeten, mit großer Streicherbesetzung und einem gewaltigen Chor, der die Zeile schmettert: „The chaaaampions!“ Diese Musik erklingt am Anfang und am Ende jeder Fernsehübertragung und beim Einlauf der Mannschaften im Stadion. Als Schöpfer der Hymne gilt offiziell der britische Komponist Tony Britten, der vor allem Soundtracks für Kinofilme und TV-Serien schreibt. Aber die wesentlichen musikalischen Elemente und Effekte hat Britten eins zu eins aus einem Stück von Georg Friedrich Händel übernommen: „Zadok the Priest“, eine der Krönungshymnen, die der Barockkomponist 1727 zur Inthronisation Georgs II. in London schuf – feierliche, prächtige Chormusik für das große

Staatszeremoniell. „Zadok the Priest“ wurde Händels bekannteste Hymne. Im Text heißt es: „Der Priester Zadok und der Prophet Nathan salbten Salomo zum König.“ Diesen Bibelvers aus dem 1.Buch der Könige hatte Händel ausgewählt, weil die Hymne zur Salbung Georgs II. gespielt wurde, dem liturgischen Höhepunkt der Krönungszeremonie. Schon von den Proben berichtete die Presse begeistert. Die Quellen nennen bis zu 50 Sänger und 160 Instrumentalisten. Das bedeutete damals eine ganz neue Größenordnung und trug maßgeblich zur überwältigenden Wirkung von Händels Musik bei. Die Kunde von Händels Ruhm verbreitete sich in ganz Europa. Für den gebürtigen Hallenser, der erst zu Beginn des Jahres 1727 die englische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, markierte der Erfolg eine Wende in seinem Leben: Er wurde vom Lieferanten heiterer Unterhaltungsstücke für die Aristokratie zu einem englischen Komponisten von nationalem Rang. Damals lebte Händel schon 15 Jahre in London. Wer das Original dieser Krönungshymne schätzt, mag sich gruseln angesichts der Mischung, die Tony Britten daraus zusammengerührt und mit eigenen Zutaten überzuckert hat. Und doch ist die Popularität der Champions-League-Hymne ein Beweis dafür, welche Emotionen Händels Werke über Jahrhunderte und Kulturen hinweg auszulösen vermögen – verblüffenderweise auch in Milieus, für die ein gepudertes Barockgenie des 18. Jahrhunderts keine relevante Größe ist.

1. Musikschul-Cup Samstag, 27. Juli 2013 17.00 Uhr Streicher : Bläser

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Musik und Sport waren mein Leben Annemarie Dobosan – ein Urgestein an der Musikschule Geretsried Unsere „älteste“ Geretsriederin.

Musiklehrerin

ist

eine

typische

1929 – vor 84 Jahren kam sie als drittes Kind ihrer Familie zur Welt. Ihr Vater Josef Roth führte ein Depot für zahnärztlichen Bedarf. Ihre Mutter Helene Roth war als Zahntechnikerin tätig und gleichzeitig ausgebildete Sängerin; so kommt Annemarie von Anfang an mit der Musik in Berührung. Sie lernte bei ihrer Musiklehrerin, welche im gleichen Hause wohnte, Klavier und Blockflöte. Zuhause wurde im riesigen Wohnzimmer immer Hausmusik gemacht. Langsam reifte der Wunsch, nach dem Abitur 1951 Musik zu studieren; mit der Ausbildung zur Erzieherin lernte sie auch Geige, Flöte und Klavier. Die persönlichen Umstände waren schwierig, da ihr Vater stalinistischer politischer Verfolgung ausgesetzt war. Daher musste sie anfangs als technische Angestellte arbeiten, konnte aber gleichzeitig doch auch als Blockflötenlehrerin tätig sein. 1952 heiratete sie den studierten Musiker und Dirigenten Erich Bergel, welcher später als Musikwissenschaftler und Chefdirigent weltweit wirkte. 1956 stand eine zweite Hochzeit ins Haus mit dem Maschinenbauingenieur und Staatspreisträger Valerius Peter Dobosan.

Seit ihrem achten Lebensjahr fuhr Annemarie in den Karpaten Ski und nahm später jedes Jahr an einem zweimonatigen Trainingslager und an vielen nationalen Wettkämpfen teil, wo sie sich unter den Besten des Landes plazierte. Auch in den Leichtathletik-Disziplinen Kugelstoßen, Diskus- und Speerwerfen wurde sie in Trainings- und Wettkampflager berufen und erreichte bei nationalen Bewerben immer vordere Plätze. „Mir hat beides, Musik und Sport, sehr viel Freude gemacht – vor allem auch im Sport das damit verbundene Gemeinschaftserlebnis. Wichtig waren auch die Erfolge im Wettbewerb und die Anerkennung bei den Menschen. Musik und Sport waren nie ein Widerspruch bei mir. Ich habe beides sehr geliebt.“ Annemarie musste ihre leistungssportlichen Aktivitäten leider nach einem schweren Skiunfall aufgeben und konnte auch nicht mehr Leichtathletik betreiben. Dafür konzentrierte sie sich ganz auf die Musik und auf ihre Familie; ihre Töchter wurden 1957 und 1963 geboren, welche natürlich auch Klavier und Blockflöte lernten. (Mittlerweile unterrichtet sie ihre Enkelkinder.) Als Annemarie Dobosan nach Geretsried kam, engagierte sie sich sofort im katholischen Kirchenchor. Seit 1985 unterrichtet sie an unserer Musikschule als Klavier- und früher auch als Blockflötenlehrerin.

Annemarie Dobosan war in Rumänien (Siebenbürgen) bis 1981 als Musiklehrerin für Blockflöte und Klavierbegleitung tätig. Dann siedelte sie nach Deutschland über – nach Geretsried, wie so mancher in unserer Stadt. Aufgrund der politischen Verhältnisse waren alle Freunde und Familienmitglieder schon nicht mehr in Kronstadt. Ihre Schwester mit Familie lebte bereits in Geretsried, sie war bis zu ihrer Rente Sportlehrerin an der Karl-Lederer-Schule. In der Kindheit bis zum jungen Erwachsenenalter gab es noch einen zweiten erstaunlichen Schwerpunkt im Leben von Annemarie Dobosan: Sie war auch sportlich sehr vielseitig und aktiv – bis hin zum Leistungskader auf nationaler Ebene. Annemarie Dobosan war leidenschaftliche Skifahrerin und Leichtathletin. 4

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Zur heutigen Situation sagt sie uns: „Heute haben alle zu wenig Zeit. Als Lehrer muss man aber Verständnis haben, man darf nicht hart sein und sollte die Schüler nicht zu sehr zwingen. Die Schüler sollen zufrieden sein mit meinem Unterricht.“ Ihr Fazit lautet: „Ich könnte nicht leben ohne Musik. Ich habe sie unbedingt gebraucht, sie war das Wichtigste in meinem Leben. Ich habe dabei sehr viel Schönes erlebt. Aber auch der Sport war mir wichtig. Und mit meinem Mann bin ich solange es irgend ging, ins Gebirge zum Wandern gegangen. Und wir sind sehr viel Ski gefahren, in meiner zweiten Heimat, am Brauneck und im Zillertal.

Meinen Kontakt zur ersten Heimat pflege ich immer noch, alle zwei Jahre nehme ich am Kronstädtertreffen in Pfaffenhofen teil.“ Das Interview führte Hannes Kirchhofer

Sportliche Musiker – Musikalische Sportler Schüler im Interview allegra : Hast Du denn überhaupt Zeit Klavier zu spielen? Luis : Das klappt schon. Ich übe meistens gleich nach der Klavierstunde und sonst eher am Abend. allegra : Was bedeutet für Dich das Klavierspiel? Luis Lemke ist 12 Jahre alt und besucht die 7. Gymnasialklasse. Er hat seit 3 Jahren Klavierunterricht an der Musikschule Geretsried und spielt ca. 2 Jahre Eishockey. allegra : Hallo Luis. Du spielst seit mehreren Jahren Klavier. Warum hast Du Dich für dieses Instrument entschieden? Luis : Mein Vorbild war und ist meine ältere Schwester, die wunderbar Klavier spielt, und unsere Nachbarin in Berlin war Klavierlehrerin. allegra : Und wie sieht es mit Deinen sportlichen Aktivitäten aus? Luis : Ich spiele seit ungefähr zwei Jahren leidenschaftlich Eishockey. allegra : Oh, da wird sicherlich viel trainiert? Luis : Und ob! Ich habe viermal in der Woche Training und jedes Wochenende ein bis zwei Spiele, natürlich auch auswärts. 5

Luis : Das Klavierspiel macht mir Freude, dient aber auch zur Frustbewältigung. Wenn ich mal eine schlechte Note heimgebracht habe, setze ich mich ans Klavier und reagiere mich ab. Beim Eishockey ist es ähnlich. allegra : Welche Klaviermusik spielst Du am liebsten? Luis : Filmmusik, Pop-Balladen und Jazz. Aber am wohlsten fühle ich mich, wenn ich einfach Qur improvisiere und komponiere. allegra : Alle Achtung, das klingt ja sehr gut. Wie würdest Du die Musik und den Sport einordnen? Luis : Na ja – Eishockey, denke ich, liegt wohl leicht an erster Stelle. Ich mag vor allem das körperliche Training und das Mannschaftsspiel. Eine gute Ergänzung zum Einzelunterricht am Klavier. allegra : Danke für das Interview. Luis : Alles klar ! Das Interview führte Wolfgang Schiwietz 5

Wie kamst Du zur Musik und zum Sport? Wer oder was hat Dich dazu motiviert?

zusammen mit Marc Kaufmann und Veronika Koch, ein Jahr später 1.Preis Solo Violine mit Weiterleitung; beim Fußball Aufstieg in die Kreisklasse. Magst Du gerne Wettbewerbe und warum?

Helene Schoßig 10 Jahre Gymnasium, 5. Klasse 3 Jahre Blockflöte seit 3 Jahr Querflöte seit 4 Jahren Voltigieren seit 1 Jahr Mädchen-Turnen

Helene : Schon in Dresden im Kindergarten habe ich gerne beim Schwimmen und in der Akrobatikgruppe mitgemacht. Zum Voltigieren kam ich als meine Mutter bei der Suche im Internet eine Schnupperstunde in Gelting fand. Über meinen Bruder kam ich zum Turnen nach Wolfratshausen. Querflöte hat mir beim Aktionstag der Musikschule am besten gefallen. Sabrina : Meine Mutter spielte früher viel Badminton und ist jetzt auch Trainerin. Ich war da schon immer von klein auf bei den Punktspielen dabei. Hackbrett hat mir beim Aktionstag bei einem Vorspiel am besten gefallen. Außerdem war ich vorher schon in der Musikalischen Früherziehung bei Christa Vogel. Sören : Ich habe schon immer auf der Straße Fußball gespielt. Meine großen Brüder haben Klavier gespielt; das sollte ich auch machen, habe mich aber beim Aktionstag für die Geige entschieden.

Helene : Man kann andere sehen als Vorbild und bekommt Ideen zur Kür. Und es zeigt sich, wie viel man geübt hat und ob ein Zusatztraining nötig ist. Sabrina : Es ist einfach toll, macht unheimlich Spaß, vor allem auch der Zusammenhalt mit den Freunden. Sören : Sie sind ein gutes Ziel und steigern meine Motivation mehr zu üben.

Sören Decker 16 Jahre Gymnasium, 10. Klasse 10 Jahre Violine Orchester Wolfratshausen Streichertage, Streicherwochenenden seit ½ Jahr Klavier 11 Jahre Fußball/2x Woche, Liga B, Jugend U17

Wie schaffst Du das, beide Hobbys mit Deiner Zeit zu vereinbaren oder „leidet“ das eine unter dem anderen?

Welche Erfolge, Wettbewerbe, Urkunden hattest Du? Helene : Blockflöte Junior 1 und in Querflöte Junior 1 und 2; Teamturniere bei Vereinsmeisterschaft und verschiedene Schleifen.

Helene : Es geht sehr gut, selten brauche ich meine Mutter, die mich ans Üben erinnert, ich kann mich selbst gut organisieren. Sabrina : Wenn keine Schulaufgaben oder Turniere gleichzeitig anfallen, dann klappt alles; ansonsten leidet leider das Klavierüben in dieser Woche.

Sabrina Aschenbrenner 15 Jahre Gymnasium, 10. Klasse 7 Jahre Hackbrett Volksmusik-Ensemble seit 1 ½ Jahre Klavier 8 Jahre Badminton, 4-5x/Woche Turniere jedes 2. Wochenende

Sabrina : FLP-Theorieprüfung D1 habe ich bestanden, Bayer. Schüler-Mannschaftsmeister, im Einzelwettkampf SO-deutsche Rangliste 7.Platz, Turniere in der Schulmannschaft, der Erwachsenen- und Jugendmannschaft des TUS Geretsried. Sören : Freiwillige Leistungsprüfung D1 und D2, JugendMusiziert 2.Preis auf Regionalebene in der Kategorie Kammermusik mit dem Trio der Musikschule 6

Sören : Bei mir leidet eher der Sport. Nur am Wochenende treibe ich mehr Sport, auch um die Mannschaft nicht im Stich zu lassen. Das tägliche Üben am Instrument und das Sporttraining sind notwendig, um weiterzukommen. Kannst Du Tipps geben für andere, wie man auch bei geringer Zeitressource Spaß und Erfolg haben kann? Helene : Das ist einfach eine Sache der Einteilung. Wenn ich trainiere oder üben will, dann sage ich meinen Freundinnen, dass ich keine Zeit habe, mich mit ihnen zu treffen. Sabrina : Man muss seine Zeit gut nutzen und sich selbst super organisieren. Mir fällt das sehr leicht. Sören : Für mich ist es kein Problem. Ich brauche den Sport zum Austoben und das bringt viel Spaß. 6

Hast Du vor, eines Deiner Hobbies später einmal zum Beruf zu machen?

Sören : Ja – dadurch, dass ich viele neue Leute kennen lerne.

Helene : Weiß ich noch nicht.

Siehst Du einen Unterschied zwischen Beschäftigung mit Sport und Musik?

der

Sabrina : Nein, es sollen meine Hobbies bleiben. Sören : Eventuell etwas mit Musik, aber eher in der pädagogischen Richtung, vielleicht Lehramt. Ich unterrichte ja auch jetzt schon manchmal bei den Streicherwochenenden kleine Gruppen. Was begeistert Dich am meisten? Welches sind Deine Ziele? Helene : Beim Voltigieren, dass wir jetzt ein besseres Pferd haben, mit dem wir in der S-Klasse starten können. Beim Geräteturnen gefällt mir, dass wir hier etwas Neues ausprobieren können, der Schulsport ist mir zu wenig. Bei Querflöte gefällt mir, dass ich die einzige in der Klasse bin, die dieses Instrument spielt; dass die Querflöte ein Ausnahme-, ein besonderes Instrument ist. Und dann gefällt mir auch das Zusammenspielen mit anderen. Sabrina : Der Spaß an der Bewegung. Mit dem Klavier spiele ich gerne Stücke oft rauf und runter, die ich sehr gut kann. Das macht mir Freude. Sören : Beim Sport das Austoben mit den Freunden in der Mannschaft, der Kampf, aber auch das „fair play“ untereinander. Mit der Geige die Wettbewerbe und das Spielen in guten Jugendorchestern. Erlebst Du das Musizieren als etwas, das Du genießen kannst? Helene : Wenn ich z.B. eine Stelle nach dem Üben besser spielen kann, dann spüre ich einen Erfolg. Ich entspanne mich auch beim Zuhören von anderen Mitspielern. Sabrina : Ja, total. Sören : Nicht immer. Am intensivsten beim Orchesterspielen. Würdest Du sagen, dass Du mit Deinen Hobbys mehr Sinn im Leben erfährst? Helene : Ja, weil ich z.B. sehe, wie man Rücksicht nehmen muss auf das Pferd, wenn es ihm nicht so gut geht; und so merke ich, wie das sich auch auf mich überträgt. Sabrina : Auf alle Fälle. Wenn ich zu viel Zeit hätte, dann würde ich meine Zeit nur vertun mit Schlafen oder so und das würde mich überhaupt nicht befriedigen. Ich finde es für mich sehr sinnvoll, am Nachmittag auch eine Zeitstruktur zu haben, um so auch besser lernen zu können. 7

Helene : Eigentlich nicht. Beim Turnen stützen wir uns gegenseitig. Beim Kanon müssen wir zusammenspielen und aufeinander hören. Beim Pferd ist es wie mit einem Baby: es überträgt seine Gefühle, so wie auch die Gefühle beim Musikmachen da sind. Sabrina : Beim Klavierspielen werde ich ruhig, es entspannt mich eher. Beim Sport fühle ich mich eher aktiv. Sören : Auch ich werde bei Musik eher ruhig. Der Sport ist Action pur, da bin ich nachher richtig fertig und ausgepowert. Wo erlebst Du das Gemeinschaftsgefühl mehr? Helene : Es gibt für mich keinen Unterschied. Sabrina : Eigentlich mehr im Sport, in der Mannschaft. Obwohl beim Ensemblespielen, in Konzerten, bei Auftritten, z.B. im Weihnachtskonzert mit der Volksmusikgruppe das Gemeinschaftliche auch sehr schön ist. Sören : Beim Sport immer in der Mannschaft, beim Geigen im Orchester. Wo kommen das Emotionale, die Gefühle mehr raus? Helene : Ich bekomme beim Voltigieren mehr Gefühl für die linke Hand, genau wie beim Querflötenspielen, sonst verwendet man ja mehr die rechte Hand, beim Schreiben oder so. Ich fühle bei der Tonbildung intensiv die Lippen, die Zunge, den Bauch und die Körperhaltung, beim Voltigieren sind es andere Muskeln, die vor allem vor den Turnieren gut trainiert werden müssen. Sabrina : Wenn ich musiziere, kann ich mehr meine Gefühle ausdrücken. Beim Sport sind das eher der Spaß und die Freude z.B. beim Gewinnen. Sören : Ich freue mich sehr über einen Sieg im Fußball. Beim Musizieren kommt das Gefühl während ich Stücke spiele, z.B. das intensive Spüren des Rhythmus beim Tango. Außerdem reizt mich die Improvisation, deshalb nehme ich am neuen Improvisationskurs von Peter Wegele teil. Ich danke Euch für das Interview. Das Interview führte Sabine Beyer

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Neue Lehrer stellen sich vor Leona Kellerbauer – Stimmbildung, Gesang Hallo, liebe Kinder, Jugendliche, Erwachsene, einfach IHR alle, die die Welt des Singens ganz besonders interessiert.

Da dieser Bereich in meiner Heimat durchaus üblich ist, erhielt ich in der Musikschule Unterhaching die Chance, meine Erfahrung einzubringen. Nach einigen Jahren war die Gesangsabteilung, die ich auch leiten durfte, so angewachsen, dass meine Kollegen und ich ein „Mammut-Projekt“ wagen konnten: THE WIZ, ein Musical mit Bühnenbild, Kostümen, Maske, Orchester, Band. Über 100 begeisterte Sänger professionell geschminkt auf der Bühne und noch mehr Helfer hinter der Bühne. Das ganze Schuljahr hindurch wurde an allen Ecken gefeilt, geplant, geprobt, organisiert, Sponsoren gesucht. Und am Schluss hatten wir ausverkaufte Vorstellungen mit einem unvorstellbar positiven Echo. Es war und ist schön zu erleben, wie viele kleine Sänger ernsthaftes Interesse an diesem Angebot zeigen. Natürlich finden auch Jugendliche und Erwachsene den Weg in meine Gesangsklasse. Letztes Jahr sind wir (meine Familie und ich) nach Wolfratshausen gezogen und die Musikschule Geretsried wünschte sich eine Verstärkung im Bereich Stimmbildung und Gesang. So erfreue ich mich nun seit September an wunderschönen Geretsrieder Stimmen.

Ich bin in der Tschechischen Republik geboren und habe dort mein Studium mit einem Diplom im Fach Gesang abgeschlossen. Nachdem mich mein Privatleben zu Euch nach Ich bin in derverschlagen Tschechischen Republik geboren und habe Deutschland hatte, zog es mich nochmal auf dort mein Studium mit einem Diplom im Fach Gesang die Schulbank. So studierte ich erst am Richard-Straussabgeschlossen. in München (Aufbaustudium Fach Konservatorium Gesang) und dann an der LMU-München Nachdem mich Neben mein meiner Privatleben zu Euch nach Musikpädagogik. künstlerischen Tätigkeit Deutschland verschlagen hatte, zog es mich nochmal auf unterrichte ich seit 2001. die Schulbank. So studierte ich erst am Richard-StraussKonservatorium München mit (Aufbaustudium Fach Als ich damals inhierzulande dem Unterrichten Gesang) habe, und dann begonnen fiel miran baldder auf,LMU-München dass „SoloMusikpädagogik. Neben meiner künstlerischen Stimmbildung bzw. Solo-Gesangsunterricht fürTätigkeit Kinder“ unterrichte ich seit 2001. wird. in Bayern kaum angeboten

Singen sollte immer sehr einfach, entspannend und selbstverständlich wirken, so dass der Zuhörer schon fast das Gefühl hat, mitsingen zu können. Zum Singenlernen gehört das Erarbeiten einer sicheren Gesangstechnik, das Aufbauen des geeigneten Repertoires, das Erlernen der Musik von den Noten bis zur Interpretation und dazu die Präsentation auf der Bühne. Das alles verlangt einem einiges an Disziplin ab, und je mehr man sich davon aneignet, umso mehr beflügelt es einen zur Freude und Spaß an dem wunderbaren Erlebnis des eigenen Singens. Und ich kann Euch dabei helfen und dafür sorgen, dass Jeder, ob Klein oder Groß, stets mit einem glücklichen Gefühl aus der Gesangsstunde kommt. In diesem Sinne freue ich mich auf Jeden, der es anpacken möchte!

Als ich damals hierzulande mit dem Unterrichten begonnen habe, fiel mir bald auf, dass „SoloStimmbildung bzw. Solo-Gesangsunterricht für Kinder“ in Bayern kaum angeboten wird.

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Anette Hornsteiner – Harfe Ich freue mich, ab diesem Schuljahr an der Musikschule Geretsried als Nachfolgerin von Ulrike Wenicker-Kuhn zu unterrichten.

Ich begann mit 10 Jahren Harfe zu spielen. Nach mehreren Jugend-Musiziert-Preisen war irgendwann klar, dass ich Harfe studieren würde – zunächst an der Münchner Musikhochschule bis zum Meisterklassendiplom, danach noch in Freiburg in der Solistenklasse von Prof. Ursula Holliger. Schon sehr lange unterrichte ich an der Musikschule Grünwald, seit vier Jahren auch an der Musikschule Bad Tölz, wo ich auch mittlerweile lebe. Momentan ist die Harfenklasse in Geretsried noch klein; aber ich bin sicher, dass bald noch Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazukommen werden. Die Harfe bietet so viele Möglichkeiten in allen musikalischen Stilrichtungen und kammermusikalischen Besetzungen. Daneben ist sie ein Instrument, das solistisch schon mit wenigen Tönen einfach schön klingt – was will man mehr? Und denken Sie nur an so prominente Harfenspieler wie Orpheus, König David, Troubadix, Harpo Marx oder den Engel Aloysius… Mein Leben außerhalb der Musikschule konzentriert sich auf meine eigenen Konzerte als Solistin und Kammermusikerin in verschiedenen Ensembles (v.a. in Duo-Besetzungen mit Countertenor, Blockflöte oder Querflöte). Ansonsten kann ich mich aber auch gut beschäftigen mit Büchern, Museen, Spaziergängen an der Isar und verschiedenen Handarbeiten… Vielleicht sehen und hören wir uns im Adventskonzert oder beim Lehrerkonzert im Mai?

Liebe Eltern, möchte Ihr Kind ein Instrument lernen und Sie wissen nicht, welches geeignet wäre? Mit einem kleinen Fragekatalog kann ich Ihnen vielleicht einen Tipp geben: ¾ Geht Ihr Kind in die zweite oder dritte Klasse? ¾ Hat es kräftige Finger? ¾ Hat es Spaß an „Handarbeit“ der feineren Art? ¾ Besitzt es das Durchhaltevermögen zu regelmäßigem Üben? ¾ Hat es vielleicht schon Erfahrungen in der Musikalischen Früherziehung gemacht? ¾ Würde Ihr Kind gerne auch mit anderen Kindern Kammermusik machen? Wie wäre es dann mit der HARFE? Ihre einzigartige Geschichte, die mit den Sumerern und alten Ägyptern beginnt, ihr wunderbarer Klang, die reiche Literatur aus allen Stilrichtungen und Epochen sowie ihre flexible Einsetzbarkeit als Solo-, Kammermusik- und Orchesterinstrument machen die Harfe auch heute noch zu einem faszinierenden Instrument.

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Nachteile? Kann ich entschärfen: Leih- oder Gebrauchtinstrumente erleichtern den finanziellen Einstieg zu einer irischen Hakenharfe oder der Einfachpedalharfe. Für den Unterricht und die Auftritte verwenden wir natürlich die musikschuleigene Harfe (die Eltern müssen also nicht ständig Harfen durch die Gegend schleppen). Vorteile? Überwiegen! Schon die ersten Gehversuche klingen nach Musik. Man kann mit jedem anderen Instrument zusammen Musik machen. Es findet sich für jeden Geschmack die richtige Literatur von kleinen Anfängerstücken bis hin zu virtuosen Werken. Seit vielen Jahren ist die Harfe ein etabliertes Instrument bei JugendMusiziert und es ist keineswegs ein Instrument nur für Mädchen! Die „Helden“ der Harfe wie z.B. König David, Orpheus, Troubadix, der Engel Aloysius oder Harpo Marx wussten schon, welches Instrument ihnen Ruhm und Ehre bringen würde. Wenn Sie weitere Fragen haben oder Ihr Kind die Harfe mal in Augenschein nehmen möchte, melden Sie sich bitte im Büro der Musikschule – wir helfen Ihnen gerne weiter! 9

Musikschule und Sportverein Das pädagogische Stichwort Sabine Beyer Musikalische und sportliche Einrichtungen sind offen für alle Menschen o Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Menschen aller Nationen und sozialer Schichten. o Beide Institutionen bieten eine Vielfalt der Möglichkeiten des Lernens, Erfahrens, vor allem aber auch des Mitgestaltens. Sie unterstützen das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft Gleichgesinnter zu sein. o Sie ermöglichen, sich selbst zu zeigen im Team, beim Soloauftritt mit dem Instrument oder am Reck. o Sie zeigen ganz deutlich die eigene Entwicklung. o Sie fördern die Werte Verlässlichkeit, Kontinuität, Verbindlichkeit auch als Transfereffekte für andere Bereiche des Lebens. Prinzipiell werden Spitzenleistungen wie JugendMusiziert-Preisträger und Medaillengewinner getragen von einer breiten Basisarbeit. Jedem wird klar sein, dass man richtiges Laufen, Springen und Ballbeherrschen individuell üben muss, damit man auf Dauer an seinem eigenen Können Spaß hat. Der Spaßfaktor muss aber erarbeitet werden mit Interesse, Neugier und Begeisterung. Der Weg dahin heißt beim Sport trainieren und üben, alleine und in der Gemeinschaft, mit Trainern, Älteren und Gleichaltrigen, möglichst mehrmals in der Woche. Die Ähnlichkeit zur musikalischen Aktivität ist nicht von der Hand zu weisen. Auch hier ist tägliches Spielen und Üben am Instrument Voraussetzung für künstlerischen Erfolg und daraus resultierender Freude, dem sogenannten Flow, der uns auf Wolke 7 trägt. Und wer hat Lust, immer nur alleine zu trainieren oder schwierige Passagen zu üben? Eine große Motivation bilden hier die Mannschaften im Sport und die Ensembles an den Musikschulen. Wir schreiben ja hier für eine Musikschulzeitung und deshalb ist mir der Hinweis wichtig, dass Musikschule eine Bildungseinrichtung ist und wir als solche die Förderung der Musik als Teil unserer Kulturleistung, als einen wesentlichen und unverzichtbaren Bestandteil kultureller Bildung ins Bewusstsein bringen wollen.

so hautnah vergangene Epochen erleben, es sei denn man liest empfindsame Dichtkunst von Klopstock? So wachsen ganz nebenbei Fähigkeiten der Wahrnehmung und des Einordnens. Kinder sollen sich bewegen – körperlich und geistig. Dafür brauchen sie Zeit und Muse, um die Sinnhaftigkeit zu erkennen. Es wird niemals gelingen, die Schönheit und Begeisterung für Musik mit minimaler Anstrengung und in getakteten 30 Minuten in der Woche zu erfahren. Ebenso wenig kann einer Sportart in wenigen Minuten in der Woche mit Freude nachgegangen werden. Kinder und Jugendliche müssen Musik, müssen eine lebendige musikalische Betätigung und Sport auch als Freiraum erleben und genießen lernen. Aber das Aller-Allerwichtigste sind Sie, liebe Eltern, liebe Omas, Opas, Tanten … Je mehr Sie die Aktivitäten Ihrer Kinder unterstützen – und da meine ich nicht nur den finanziellen Aufwand, sondern vor allem die Anerkennung, das Mitleben und Begleiten, desto erfolgreicher und sinnerfüllter wird das Lernen sein. Sie sind der wichtigste Motivator. Geben wir gemeinsam – Eltern, Trainer, Lehrer – das Lernen aus Begeisterung unseren Kindern weiter. So können wir uns an ihren erfolgreichen Vorspielen und Turnieren erfreuen und den Spaß am Können mit unseren Schülern teilen. Selbst für Wolfgang Amadeus Mozart war wichtig: Er findet bei einem adligen Förderer widrige Umstände vor, einen unbeheizten Raum, ein verstimmtes Klavier. Zuerst beachtet man ihn nicht, doch dann erscheint der Hausherr. Mozart schreibt am 1. Mai 1778 an seinen Vater: „… der aber setzte sich zu mir, und ich – ich vergaß darüber alle Kälte, Kopfwehe, und spiellte ungeachtet den Elenden Clavier so, wie ich spielle wenn ich gut in Laune bin, geben sie mir das beste Clavier von Europa, und aber leüt zu zuhörer die nichts verstehen, oder die nichts verstehen wollen, und die mit mir nicht empfinden was ich spielle, so werde ich alle Freüde verlieren.“

Unser Alleinstellungsmerkmal resultiert auch daraus, dass man sich mit dem Musizieren in verschiedene Epochen der Zeitgeschichte hineinversetzen kann, eintauchen in die große Bandbreite von musikalischen Genres und Stilistiken. So ist die Musik in ihrer ganzen Vielfalt spürbar. Und mit welchem Medium kann man

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Wer singt oder spielt mit? Unsere Ensembles im Überblick Vera Kraus Kinderchor 6-12 Jahre Leitung Wolfgang Schiwietz Donnerstag, 15.20-16.20 Uhr

Vocalensemble Gaudeamus Leitung Wolfgang Schiwietz Dienstag, 18.15-19.45 Uhr

Bläserspielkreis Leitung Gerd Fink Donnerstag, 16.00-16.45 Uhr

Stringplayers Leitung Gisela Bouton Mittwoch, 17.00-17.45 Uhr

Akkordeon-Ensemble Leitung Anja Awiszus Donnerstag, 16.30-17.15 Uhr

Young Brass Leitung Gerd Fink Mittwoch, 15.00-16.00 Uhr

Streicherkreis Leitung Regine Noßke Dienstag, 16.15-17.00 Uhr

Akkordeon-Ensemble Erwachsene Leitung Anja Awiszus Donnerstag, 19.15-20.00 Uhr

Stadtkapelle Geretsried Leitung Björn Kellerstrass Dienstag, 19.00-20.30 Uhr

Streichquartett Leitung Gisela Bouton Montag, 18.00-18.45 Uhr

Tutti Frutti Leitung Vera Kraus Mittwoch, 19.00-20.00 Uhr

Percussion-Ensemble Leitung Björn Kellerstrass Montag, 19.00-19.45 Uhr

Cello-Ensemble Leitung Claudia Weiss Mittwoch, 18.00-18.45 Uhr

Flötenschlümpfe Leitung Hannelore Heidrich Montag, 14.30-15.30 Uhr

Jazz-Band Leitung Peter Wegele Mittwoch, 20.20-21.20 Uhr

Zupforchester ab 2. Jahr Leitung Susanne Krippner Montag, 13.45-14.45 Uhr

Mini-Schlümpfe Leitung Hannelore Heidrich Mittwoch, 15.30-16.15 Uhr

Rock-Band Leitung Tobias Weber Dienstag, 17.15-18.00 Uhr

Gitarrenorchester für Jugendliche Leitung Martin Ruppenstein Montag, 17.00-18.00 Uhr

Volksmusikgruppe für Jugendliche Leitung Silke Kugler Mittwoch, 14.30-15.15 Uhr

Ensemble Alte Musik Leitung Elisabeth Schäfermeyer Donnerstag, 10.00-11.00 Uhr

Zupf-Ensemble für Erwachsene Leitung Emerson Salazar Montag, 19.00-20.00 Uhr

Volksmusikgruppe für Erwachsene Leitung Sissy Mayrhofer Montag, 16.45-17.15 Uhr

Interessiert? Dann kommt zum Schnuppern vorbei. Bitte vorher telefonisch in der Musikschule unter 08171 909615 Bescheid geben.

NEU ab Oktober 2013 : Improvisationskurs – Leitung Peter Wegele Dienstag, 18.50-19.35 Uhr Das Kursangebot richtet sich an alle Schüler, die bereits Erfahrung am Instrument mitbringen. Die Stilistik ist völlig offen. Es kann Jazz dabei sein, muss aber nicht. Wichtig ist die musikalische Interaktion, das aufeinander reagieren, das spielerische Ausprobieren musikalischer Parameter, persönliche Ausdrucksmöglichkeiten erfahren, die Klangmöglichkeiten des eigenen Instruments ausloten.

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Rund um die Musikschule Vera Kraus

Gedenkkonzert für Ingrid Obser Erinnerungen an einen einzigartigen Menschen 5. Mai 2013 … Es war ein überraschender, aber umso freudigerer Höhepunkt am Sonntag: Beim Gedenkkonzert für Ingrid Obser kündigte Musikschulleiterin Vera Kraus an, dass der Konzertsaal künftig ihrer beliebten Vorgängerin gewidmet sein wird…

Geretsrieder Schulen singen und musizieren Mittwoch, 19. Juni 2013 Mehr als 100 junge Sänger und Musikanten hatten sich in Gruppen in der großen Turnhalle formiert und warteten aufgeregt auf ihren Auftritt – Mitwirkende: Karl-Lederer-Grundschule (Musik-AG und TanzTiger) – IsardammGrundschule (Musik-AG) – Mittelschule Karl-Lederer-Haus (Cheerleader) – Mittelschule Stifter-Haus (Musikklasse und Schulband) – Realschule (Chorklasse) – Gymnasium (GymGerries Unterstufenchor und Jugendsinfonieorchester) – Musikschule (Kinderchor mit Projektchören und Jazz-Band)

Sunlight Cheerleader der Mittelschule

Ich bin ein Fan von Euch! Cornelia Irmer 1. Bürgermeister der Stadt Geretsried

Mutakirorikatum Karl-Lederer-Grundschule

Der kleine Tag Kinderchor der Musikschule mit den Projektchöre der beiden Grundschulen

Ryhthm of the night TanzTiger, Karl-Lederer-Grundschule

Hi ev’rybody u.a. Chorklasse 5c, Realschule Geretsried

Capriol-Suite u.a. Jugendsinfoniorchester Gymnasium

Kriminal-Tango GymGerries, Unterstufenchor

Solar – Watermelon Man Jazzband Musikschule Geretsried

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Samstag, 27. Juli 2013 17.00 Uhr – 1. Musikschul-Fußball-Cup – Streicher : Bläser

Der Ball braucht noch Luft

Gleich

geht‘s los

angefeuert von der Rockband der Musikschule

18.00 Uhr – Bläserserenade – im grünen Klassenzimmer

Bläserspielkreis

Young Brass

19.00 Uhr – 550 Saiten und noch mehr Klänge – auf der Vogelhaus-Bühne Das Publikum genoss 4 Stunden Musik

Gitarrenorchester

21.00 Uhr – Lehrer-Band zum Tanzen

Stringplayers

… und Steckerlfisch, Brotzeit und Getränke Unsere Damen vom Büfett

... Hannes Kirchhofer liest Gerhard Polt

Matthias Kraus, der Fischmeister

Workshop „Mehrhändiges Klavier“ Nach dem großen Erfolg und auf vielfältigen Wunsch gab es auch dieses Jahr einen Klavier-Workshop, den die Schüler begeistert wahrnehmen Leitung : Wolfgang Schiwietz 13

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Andrew Lloyd Webber Die Geschichte des erfolgreichsten Musical-Komponisten unserer Zeit zum Zuhören und Mitsingen mit Wolfgang Schiwietz Der Vortrag in Auszügen zum Nachlesen: Jeder, der sich mit Thema Musical befasst, wird sich früher oder später die Frage stellen, warum und wie es dazu kam, dass sich der scheinbar blasse und unauffällige Andrew Lloyd Webber zu einer internationalen Musikgröße entwickelt hat. Sein kometenhafter Aufstieg lässt sich nur durch sein außergewöhnliches Talent erklären. Webber ist ein musikalisches Genie. Er gehört nicht zu den Leuten, die das Komponieren erlernen mussten; er hatte diese Gabe schon im Blut, ebenso wie das Gefühl für einfache, aber eingängige und unvergessliche Melodien. So ziemlich alles, was er anfasste wurde zu Gold. Seit mehr als 25 Jahren dominiert er weltweit das Musical-Theater. Dies hat er ganz wesentlich auch seiner Vielseitigkeit zu verdanken. Bezüglich der Musikstile, der zugrundeliegenden Handlung, der eingesetzten Bühnentechnik und der Wahl der Themen überraschte er immer wieder seine Fans: So wechselte er seinen Musikstil immer wieder von harter Rockmusik (Jesus Christ Superstar) über gefühlvolle, romantische und opernhafte Musik (The Phantom of the opera) zu klassischer, getragener Musik (Requiem) bis zu erschütternder, zu Tränen rührender Musik (Sunset Boulevard). Er schrieb Musicals ohne jeglichen Handlungsstrang (Cats) sowie Musicals mit einfacher, leicht zu durchschauender Handlung (Jesus Christ Superstar) und Musicals mit komplizierter, verstrickter Handlung (Aspects of love). Auch schuf er Werke, die mit einfachen Mitteln aufgezogen werden konnten (Joseph and the amazing technicolor dreamcoat), aber auch spektakuläre, bühnentechnisch sehr aufwendige Shows (Starlight Express). Außerdem legte Webber sich bei der Wahl der Themen für seine Musicals nicht auf einen Bereich fest. Er schrieb beispielsweise über religiöse Gestalten (Joseph and the amazing technicolor dreamcoat und Jesus Christ Superstar) über Politik (Evita), über Phantasiegeschichten (Cats und Starlight Express) und natürlich auch über die Liebe (Aspects of love und The Phantom of the opera). Im Alter von 40 Jahren war Andrew Lloyd Webber bereits ein Phänomen. Er war der erste Komponist, der gleichzeitig drei Musicals am West End und drei am Broadway laufen hatte. Diesen Rekord stellte er gleich dreimal auf – 1982, 1988 und 1994. Im Jahr 1991 liefen sogar sechs seiner Musicals gleichzeitig am Westend. Dies ist ebenfalls ein noch nie dagewesener Rekord. Im Jahr 1996 wurde Cats das am längsten laufende Musical in der Geschichte des West Ends und des Broadway.

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Die Kritiker wurden immer aggressiver, je größer Webbers Erfolg wurde. Rice hatte dazu einmal gesagt: „Es ist der Neid. Ehrlich, im ganzen Musical-Geschäft gibt es in punkto Komponisten nur Andrew und sonst niemanden. Es gibt keine Konkurrenz. Die Leute, die ihn abqualifizieren, sagen, dass jeder das könne. Doch sie können es nicht.“ Webber erhielt 1988 die Ehrenmitgliedschaft des „Royal College of Music“ in England. Er wurde vom Olympischen Komitee gebeten, ein Lied für die Eröffnungs- und Schluß-Zeremonie der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona zu schreiben. 1993 erhielt er die größte Auszeichnung, die man im Showgeschäft in Amerika bekommen kann: Einen Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“. Er wurde 1995 in die „American Songwriters Hall of Fame“ aufgenommen und ihm wurde der „Praemium imperiale Award for music“ verliehen. Außerdem ist Webber der erste Mensch, dem der „American Society of Composers, Authors and Publishers’ Triple Play Award“ verliehen wurde. Der nächste Schritt war, dass Webber ein eigenes Theater für seine Shows kaufte. Deshalb erstand die Really Use Company 1983 am West End das Palace Theatre für 1,3 Mio $, in dem Jesus Christ Superstar und Song&Dance gespielt wurden. 1991 und 1993 kaufte Webber über seine Firma noch zwei weitere Theater am West End, in denen Cats und Sunset Boulevard gespielt wurden. Obwohl für Webber die Musik immer noch am wichtigsten war, hat er sich in den letzten Jahren auch viel mit Produktion und Management befasst. Für sein Ziel, die Originalproduktionen seiner Musicals auf der ganzen Welt zu zeigen, kaufte und baute er weltweit Musical-Häuser. So z.B. in Niedernhausen bei Wiesbaden, wo er für 25 Mio $ ein Haus speziell für Sunset Boulevard entwerfen und bauen ließ. Auch zum Englischen Königshaus pflegt Webber gute Beziehungen. 1988 wurde Edward Windsor, der jüngste Sohn der englischen Königin, als Produktionsassistent bei der Really Useful Group angestellt. 1986 schrieb er zum 60.Geburtstag der Königin einen kurzen Liederzyklus. Anfang 1992 komponierte Webber auf Wunsch des Buckingham Palace zum 40jährigen Thronjubiläum der Königin ein Musikstück. Er wurde im darauffolgenden Juni aufgrund seiner Verdienste um die Künste von der Königin zum Sir geadelt.

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Urlaubsgrüße aus Nordfriesland Ein „Musikzwerg“ lebt auf der Hallig Die dreijährige Mara von Nordstrandischmoor fährt einmal die Woche per Lore zum Unterricht auf das Festland Auf geht es zu den „Musikzwergen“. Für Susanne Seifert und ihre Tochter Mara heißt das: Einmal in der Woche zwei Stunden Fahrt, teilweise mitten durch das Wattenmeer für eine Dreiviertelstunde Unterricht in der Kreis-Musikschule, die im Schloss Husum untergebracht ist. Familie Seifert lebt auf Hallig Nordstrandischmoor, wo kein Auto als Fortbewegungs-mittel in der Garage wartet. Ihr motorisierter Untersatz steht auf dem Festland, im Beltringharder Kroog. Um den Parkplatz zu erreichen, muss der Diesel-Motor der Lore in Gang gesetzt werden, damit das kleine Eiland verlassen werden kann. Dann geht es auf Schienen über den Damm – quasi quer durch die Gezeiten. „Wir sind bisher immer gut durchgekommen“, schmunzelt Susanne Seifert. Sie nimmt die aufwendige Tour gern in Kauf. Denn für ihre dreijährige Tochter wird noch mehr geboten als Töne, Tanz und Tasten. In der Musikschule ist Mara mit Kindern ihres Alters

zusammen. Zuhause auf der Hallig ist sie die jüngste Bewohnerin, gleichaltrige Spielkameraden gibt es dort nicht. Ihre Mutter ist mit Musik groß geworden. Für sie Grund genug, um Mara bereits in jungen Jahren eine musikalische Förderung erfahren zu lassen.

Quelle: Inselbote 06.08.13

Foto: Ferdinand Kraus

Während meines diesjährigen Sommerurlaubs hatte ich das Vergnügen, die Kreis-Musikschule Nordfriesland kennenzulernen. Die Kreis-Musikschule besitzt neben Husum noch weitere Zweigstellen auf den Inseln Sylt und Föhr und ist eine der größten Musikschulen in SchleswigHolstein. Eine kleine Kostprobe aus dem Angebot: Band, Bandwerkstatt und Big Band, Kinderorchester, Sinfonieorchester, Bogenflitzer, Saitenspringer, Collegium musicum und Vokalensembles, Husumer Jugend-Orchester und Youngster Band, Musiktheaterklasse für Kinder und Jugendliche. Die Kreis-Musikschule Nordfriesland gibt es seit 1981. Sie hat drei Geschäftsstellen und etwa 20 Unterrichts15

orte, 48 Lehrkräfte, ca. 2000 Schüler, über 500 Leihinstrumente und ca. 700 Unterrichtsstunden/Woche. Sie kooperiert mit anderen Bildungseinrichtungen: Kindergärten und Kindertagesstätten, Chorschule und Instrumentalunterricht in Grundschulen, Instrumentalunterricht für Feuerwehrmusikzüge, gemeinsames Jugendorchester mit dem Theodor-Storm-Gymnasium in Husum. Zusätzlich neue Angebote: Musiktherapie, Dispokinesis – eine für Musiker entwickelte Schulungsund Therapieform, Musikgeragogik – musikalische Angebote für ältere Menschen, Gitarrenkurse für Erwachsene und Jugendliche mit der VHS Husum und Fortbildungsangebote für Erzieher mit der VHS Husum.

Wolfgang Schiwietz 15

Das Jahr 2014 300. Geburtstag – Christoph Willibald Gluck (1714-1787) Aus heutiger Sicht ist Glucks Bedeutung für die Oper nur mit der Claudio Monteverdis, Wolfgang Amadeus Mozarts und Richard Wagners zu vergleichen.

Gluck war der Sohn eines Försters und wuchs in Böhmen auf. Über die musikalischen Ambitionen ihres Kindes zeigten sich die Eltern nicht gerade glücklich. So musste sich Christoph Willibald ab 1731 für seine Studien der Logik und der Mathematik an der Karlsuniversität in Prag als Tanzmusiker durchschlagen, bis ihn Fürst Lobkowitz, von seiner Beherrschung des Cellos begeistert, 1734 nach Wien vermittelte. Glucks erste Oper „Artaxerxses“, 1741 uraufgeführt, war ein Erfolg und veranlasste den rasch bekannt gewordenen Komponisten, weitere Opern zu schreiben. 1746 traf Gluck in London mit Georg Friedrich Händel zusammen. In der Folge unternahm er mit einer

Operntruppe Tourneen durch ganz Europa, wobei er dirigierte und komponierte. 1752 ließ sich Gluck in Wien nieder, für die folgenden 20 Jahre Zentrum seines Schaffens. 1774 ging Gluck nach Paris, nachdem er zuvor zusammen mit dem Dichter Ranieri de’Calzabigi seine große Reform der Oper begonnen und in Wien damit Widerspruch erweckt hatte. In Paris wurden seine Reformen begeistert aufgenommen. Mit 65 Jahren kehrte Gluck schließlich nach Wien zurück, nachdem seine letzte Oper „Echo et Narcisse“ wenig Zustimmung gefunden hatte. Die Tochter seiner verstorbenen Schwester hatte er adoptiert und zur Sängerin ausbilden lassen. Als sie in jungen Jahren starb, schrieb Goethe auf Vermittlung Wielands für sie als Nachruf seinen „Triumpf der Empfindsamkeit“. Das große Verdienst von Calzabigi und Gluck beruht darauf, die Kunstform der Oper von starren Zwängen der alten Form befreit, die nur für selbstgefällige Stimmvirtuosen geschriebenen Auswüchse des Ziergesangs eliminiert und große durchkomponierte Formen eingeführt zu haben, die heute vielfach moderner erscheinen, als manches später Geschriebene. So lobte E.T.A. Hoffmann: „So wie die meisten unserer neuesten Opern nur Konzerte sind, die auf der Bühne im Kostüm gegeben werden, so ist die Glucksche Oper das wahre musikalische Drama, in welchem die Handlung unaufhaltsam von Moment zu Moment fortschreitet. Alles was diesem Fortschreiten hinderlich ist, wird auf das sorgfältigste vermieden.“ Von Glucks über 100 Bühnenwerken sind nur 49 erhalten. CD-Tipp: „Iphigenie auf Tauris“ – Orchester der Operin Lyon, John Eliot Gardiner (Philips 2 CD’s)

300. Geburtstag – Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) Carl Philipp Emanuel Bach, nach seinen beiden Hauptwirkungsstätten auch der „Berliner“ oder der „Hamburger Bach“ genannt, war der zweite Sohn Johann Sebastian Bachs. Nach der Übersiedlung der Familie nach Leipzig, wo der Vater das Amt des Musikdirektors und Thomaskantors antrat, wurde er Schüler der

Thomasschule und erhielt seine musikalische Ausbildung durch den Vater. 1731 wurde er an der juristischen Fakultät der Leipziger Universität immatrikuliert, und etwa zur selben Zeit entstand eine seiner frühesten erhaltenen Kompositionen, das „Menuet pour le Clavessin“. 1734 wechselte er zur Fortsetzung seiner Studien nach Frankfurt/Oder und leitete dort „eine musikalische Akademie als auch alle damals vorfallenden öffentlichen Musiken bey Feyerlichkeiten“. 1738 wurde er Cembalist in der Kapelle des preußischen Kronprinzen und späteren Königs Friedrich II. Nach dessen Regierungsantritt übernahm Carl Philipp Emanuel Bach 1741 die Stelle als Kammercembalist und begleitete die Konzerte in den Schlössern von Berlin und Potsdam.

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Der Thomaskantor ist der künstlerische Leiter des Thomanerchores zu Leipzig. Er wird durch den Stadtrat von Leipzig ernannt. Dem Thomaskantor obliegen heute die Durchführung der allwöchentlichen Motetten und die musikalische Gestaltung der Gottesdienste in der Leipziger Thomaskirche. Früher gingen seine Aufgaben an der Thomasschule noch weit über den musikalischen Bereich hinaus, so musste Bach beispielsweise Latein unterrichten.

Nach dem Tode Johann Sebastian Bachs bewarb er sich erfolglos um die Nachfolge seines Vater als Thomaskantor.

und Lieder“ sowie zwei Jahre später die „Sechs Sonaten für Clavier“, Prinzessin Anna Amalia von Preußen gewidmet, die ihn 1767 zu ihrem Kapellmeister ernannte. 1768 wurde er Nachfolger Georg Philipp Telemanns als Musikdirektor der fünf Hamburger Hauptkirchen sowie als Kantor an der Lateinschule, dem Johanneum. In jene Zeit fielen auch seine ersten Auftritte als Dirigent und Pianist im Rahmen öffentlicher Konzerte der Hansestadt. 1773 entstanden die sechs „Streichersinfonien“ als Auftragswerke Baron Gottfried van Swietens. Ziel seines Komponierens war es, „die Zornigen zu besänftigen, die Betrübten aufzurichten, die kränkenden Sorgen und die tötende Traurigkeit zu verjagen“. Besondere Bedeutung erlangten seine 19 Sinfonien, 50 Konzerte für Tasteninstrumente, neun Orchesterkonzerte sowie die mehr als 200 Solowerke für Pianoforte oder Cembalo.

1753 veröffentlichte er sein Lehrbuch „Versuch über die wahre Art Clavier zu spielen“. Nachdem bereits 1742 die „Preußischen Sonaten“ und die „Württembergischen Sonaten“ in den Druck gegangen waren, erschien 1758 die zu seinen Lebzeiten populäre Liedsammlung „Herrn Professor Gellerts geistliche Oden

CD-Tipp: Hamburger Sinfonien Nr. 3,4 und 5 – Freiburger Barockorchester, Matthias Hengelbrock deutsche harmonia mundi

150. Geburtstag – Richard Strauss (1864-1949) Richard Strauss, geboren in München, gestorben in Garmisch-Partenkirchen, war der Sohn des Waldhornvirtuosen Joseph Strauss. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er bei Bruno Walter (Violine) und Carl Niest (Klavier). 1876 komponierte Strauss seinen „Festmarsch“ op.1, der aber erst 1881 veröffentlicht wurde.

Der jugendliche Strauss Bis zur Uraufführung seiner ersten Oper „Guntram“ 1894 in Weimar entstanden zahlreiche erfolgreiche Sinfonische Dichtungen wie „Aus Italien“, „Don Juan“, „Macbeth“ und „Tod und Verklärung“. 1894 heiratete er die Sängerin Pauline de Ahna. Nach Gastspielen in Moskau, Barcelona, Amsterdam, London und Paris wurde Richard Strauss für 10 Jahre als Hofkapellmeister nach Berlin berufen. 1905 feierte seine Oper „Salome“ in Dresden eine triumphale Uraufführung. 1909 konnte er – wiederum in Dresden – mit „Elektra“ den Erfolg der „Salome“ übertreffen und 1914, im Jahre seines 50. Geburtstags, galt Strauss als der berühmteste deutsche 17

Komponist seiner Zeit. 1917 gehörte er neben Max Reinhardt und seinem bevorzugten Librettisten Hugo von Hoffmannsthal zu den Gründungsmitgliedern der Salzburger Festspiele und übernahm 1919-24 die Leitung der Wiener Staatsoper. 1933-35 war Strauss Präsident der Reichsmusikkammer, 1936 komponierte er die „Olympische Hymne“ für die Olympiade in Berlin, danach folgte eine internationale Gastspieltätigkeit, u.a. in London und Tokio. Noch im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Generalprobe zur Uraufführung seiner letzten Oper „Die Liebe der Danae“ 1944 in Salzburg. (Die Uraufführung selbst fand wegen der Schließung aller Theater erst 1952 statt.) 1948 komponierte Strauss als letzte Werke die „Vier letzten Lieder“ nach Texten von Joseph von Eichendorff und Hermann Hesse. Richard Strauss, der wegen seines politischen Engagements während der Zeit des Nationalsozialismus 1933-45 in Deutschland nach wie vor umstritten ist, dürfte dennoch einer der erfolgreichsten und populärsten Komponisten des 20.Jahrhunderts sein. Mit seinen zehn sinfonischen Dichtungen, seinen Opern (von „Salome“ über den „Rosenkavalier“ bis „Die Frau ohne Schatten“) sowie seinem umfangreichen spätromantischen Liedschaffen ist er fest im Bühnen- und Konzertrepertoire der Gegenwart verankert. Obwohl das Hauptaugenmerk von Strauss insgesamt eher auf den vokalen Bereich gerichtet war, gibt es neben den sinfonischen Dichtungen auch zahlreiche mehr oder weniger erfolgreiche Konzertstücke für Soloinstrumente, kammermusikalische Werke sowie einige populäre Orchestersuiten nach eigenen Opern. CD-Tipp: Till Eulenspiegels lustige Streiche – Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan Deutsche Grammophon 17

Bücher und CD’s Wir sammeln für Sie – auswählen dürfen Sie selbst …

Singen - Hören - Musizieren

Die monsterstarke Musikschule Ravensburger Verlag ab 4 Jahre Riffs und anderes auf der Gitarre

Wer kennt die meisten Instrumente? Wer schlägt sich gut am Xylofon? Und wer singt am schönsten? In der „Schule der Monster“ kommen kleine Musiker groß raus und lernen von der Gehörschulung bis zur Instrumentenkunde die Welt der Musik kennen.

Ohren auf! Das Orchester stellt sich vor Sylvia Schreiber Horncastle-Verlag Hat der Cellist da hinten seinen Fuß auf dem Boden gerieben? Dann war das ein „geheimer Applaus“, mit dem er einen Orchester-Kollegen lobte. Ein Jahr lang durfte eine Horde Kinder das Münchner Rundfunkorchester begleiten, Proben belauschen, hinter die Kulissen schauen und den Musikern Löcher in den Bauch fragen. Herausgekommen ist ein Buch mit tollen Fotos, interessanten Geschichten und zwei CD’s, die nicht nur Erstaunliches verraten, sondern dazu verleiten, den Titel wörtlich zu nehmen: „Ohren auf!“

Bühne frei! Kooperationsprojekt mit BR, Stiftung Zuhören und dem Jungen Schauspiel am Residenztheater. Ausgezeichnet mit dem Luchs Kinder- und Jugendbuchpreis. Das Theaterbuch Bühne Frei! kann wie ein echtes Theater von zwei Seiten betreten werden: Über den Vordereingang betritt man den öffentlichen Bereich. Hier werden die sichtbaren Berufe wie Programm-Verkäufer, Garderobiere, Beleuchter oder auch Theaterärztin in Text und Bild vorgestellt. Betritt man das Buch aber durch den Hintereingang, so trifft man auf Maskenbildner, Theaterplastiker, Rüstmeister, Regisseur und natürlich viele Schauspieler. Und weil am Theater Geräusche unverzichtbar sind, liegen dem Buch an beiden Eingängen CDs mit Hörbeiträgen von Kindern bei, die durch alle Abteilungen des Theaters führen. Die wunderschönen, stimmungsvollen Fotos von Thomas Dashuber bilden das visuelle Pendant zu den Hörbeiträgen der Kinder und Texten im Buch.

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Mythos Gitarre Hannes Fricke Reclam-Verlag Die Gitarre macht den Rockstar! Macht sie auch den Jazzvirtuosen? Jedenfalls den Flamenco-Macho, die FolkAutorität... Also muss man: eine Gitarre haben oder gleich mehrere, drei Akkorde lernen oder noch mehr, eine Band gründen – und ab geht die Post. Wie aus diesem Mythos großartige Musik entstanden ist und weiter entsteht, erzählt Hannes Fricke gitarristischkenntnisreich, mit viel musikalischem Feingefühl und der nötigen Prise Selbstironie zugleich: Von den legendären Gitarrenmodellen wie der Telecaster (Keith Richards!), der Strat (Hendrix!), der Gibson Les Paul (Gary Moore!), der Gretsch (Brian Setzer!), von Slowhands und Flitzefingern, von Helden und auch Märtyrern des Virtuosentums, von Jimi bis Paco.

Was wir fühlen, wenn wir hören

Der Musikversteher Hartmut Fladt Aufbau-Verlag Was hören wir – und wenn ja, warum? Warum lieben wir die eine und hassen die andere Musik? Wer erschuf den mächtigsten musikalischen Orgasmus der Geschichte? Wie können wir uns vor Ohrwürmern schützen? Hartmut Fladt entschlüsselt die Magie unserer Lieblingslieder, ohne sie kaputt zu analysieren, und erzählt Geschichten über ihre Schöpfer. Ob Vivaldi, Michael Jackson oder die No Angels: Wenn Hartmut Fladt die Ohren spitzt, lüften sich die Klangschleier, und wir finden endlich bewiesen, dass E nicht besser ist als U und die Beatles künstlerisch so wertvoll sind wie Mozart. Denn Musik ist eine uralte Sprache, die wir alle verstehen können. Hartmut Fladt reicht uns das Handwerkszeug dazu – unterhaltsam, lässig, witzig. Von Helge Schneider bis Beethoven, von Bach bis Tokio Hotel – Hartmut Fladt lehrt uns die Sprache der Musik zu verstehen. Was Richard David Precht für die Philosophie tut, leistet Hartmut Fladt für die Musik.

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Veranstaltungshinweis

Alle Konzerte und Klassenvorspiele finden Sie in unserem Monatsprogramm und auf unserer Internetseite www.musikschule-geretsried.de. Gerne schicken wir Ihnen auch Einladungen per Post und Email, wenn Sie uns einen entsprechenden Hinweis geben. 19

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allegra Linda

Carina

Valerie

Kajsa

Antonia

Eine kleine Auswahl vieler schöner Bilder aus der Malaktion „Meine Musikschule“ 20

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