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January 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Musik, Musiktheorie
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08. Mai 2015 Benefizkonzert der Dresdner Philharmonie für die Konzertorgel im Kulturpalast

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Gustav Holst

»DIE PLANETEN« Michael Sanderling | Dirigent

ADAMS . MOZART . HOLST Sa 30. | So 31. Mai 2015 19.30 Uhr | Albertinum 2

08 MAI 2015

FREITAG

19.30

Benefizkonzert der Dresdner Philharmonie für die Konzertorgel im Kulturpalast Kreuzkirche Veranstalter: Förderverein der Dresdner Philharmonie e.V.

B ENEFI ZKON Z E RT D E R D RE SD N E R P H ILH A RMON IE FÜ R DI E KO NZERT ORG E L IM KU LT U RPA LA ST FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY (1809 – 1847) Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 (1845) Allegro molto appassionato – Presto Andante Allegretto non troppo – Allegro molto vivace

ˇ ANTONÍN DVORÁK (1841 – 1907) Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt« (1893) Adagio – Allegro molto Largo Scherzo: Molto vivace Allegro con fuoco

Michael Sanderling | Dirigent Marc Bouchkov | Violine

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E ND S P U RT Spendensammlung zur Finanzierung einer Konzertorgel im neuen Saal der Dresdner Philharmonie Der Spendenmarathon des Fördervereins der Dresdner Philharmonie neigt sich dem Ende zu. Noch einmal sei daran erinnert, dass es allein dem engagierten Verein zu danken ist, dass der neue Saal im umgebauten Kulturpalast nicht ohne Orgel gebaut wird. In knapp drei Jahren hat der Verein 900.000 Euro an Spendengeldern für die Orgel eingeworben. Das Spendenziel beträgt eine Million Euro. Lutz Kittelmann, der Geschäftsführer des Fördervereins: »Noch in diesem Jahr wollen wir die Ziellinie überschreiten. Zusammen mit den 300.000 Euro, die die Stadt beisteuert, ist dann die Finanzierung der Orgel gesichert.« Das Instrument wird von der Firma »Eule Orgelbau Bautzen« gebaut, die aufgrund einer einstimmigen Empfehlung der dazu berufenen 2

Orgelkommission unter mehreren renommierten Orgelbauwerkstätten im In- und Ausland als Sieger hervorgegangen ist. Die Orgel wird eine sehr individuelle Erwartung hinsichtlich Architektur, Technik und Klang erfüllen, die speziell auf die Raumakustik des Saales und die musikalischen Anforderungen im Konzertbetrieb ausgerichtet ist. Auf diese Weise krönt sie als »Königin der Instrumente« mit 60 Registern und 4.000 Pfeifen den Konzertsaal und bildet den Schlussstein in der imposanten Orgellandschaft Dresdens. Mit dem Besuch dieses Benefizkonzertes leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Gelingen des Projektes. Wer mehr tun möchte, ist herzlich eingeladen zu einer Spende nach dem Konzert an den Ausgängen oder zur Übernahme einer Patenschaft für eine Orgelpfeife oder für einen Platz im neuen Saal des Kulturpalastes.

Weitere Informationen dazu erhalten Sie beim: Förderverein der Dresdner Philharmonie e.V. Am Brauhaus 8 · 01099 Dresden +49 (0) 351 | 4 866 369 [email protected] www.konzertorgel.com

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Felix Mendelssohn-Bartholdy

Ein Jahr später ermahnte David den Komponisten:

Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 Mendelssohns e-Moll-Violinkonzert ist bis heute das Musterstück der Gattung. Anders als die Konzerte von Beethoven und Brahms, die es zunächst sehr schwer hatten, sich durchzusetzen, hatte Mendelssohns Werk von Beginn an großen Erfolg. Die unerreichbare Perfektion dieses Stücks war aber das Ergebnis langer, mühevoller Arbeit. Bereits am 30. Juli 1838 hatte Mendelsohn in einem Brief an den Geiger Ferdinand David geschrieben: »Ich möchte Dir wohl auch ein Violinconcert machen für den nächsten Winter, eins in E-moll steckt mir im Kopfe, dessen Anfang mir keine Ruhe läßt.«

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»Erbarme Du Dich doch und schreibe ein Violinconcert, Du hast ja den Clavierspielern, Orchestern, Chören, Clarinetten und Bassethörnern schon so manches Liebe erzeigt. Thu’ auch einmal etwas für uns, besonders für mich, Du bist der rechte Mann dazu, Dich kostet es 14 Tage und Du erntest eine ewige Dankbarkeit, aber thu’ es bald, eh’ meine Finger steif und der springende Bogen das Podagra bekommt.« (Brief vom 16. Juli 1839) David mußte aber noch viel Geduld haben. In den Jahren 1842 – 1844 spielte Mendelssohn mit dem Gedanken an ein Klavierkonzert, ebenfalls in e-Moll, in dem die geplante Musik zum Violinkonzert vielleicht aufgegangen wäre. Aber dieses Vorhaben wurde aufgegeben, stattdessen widmete sich der Komponist 1844 wieder dem Violinkonzert. Noch im selben Jahre wurde eine erste

Fassung vollendet; es folgten aber noch zahlreiche kleinere und größere Korrekturen und Änderungen, bis das Werk im April 1845 schließlich in einer definitiven Fassung vorlag. Das Violinkonzert gehört zu jenen Stücken, die bereits mit den ersten Takten eine unverwechselbare Atmosphäre schaffen. Das Geheimnis des Klangs liegt hier vielleicht in dem großen Abstand, der die Solomelodie von dem weichen Teppich der Begleitung trennt. Dass das Hauptthema eines ersten Konzertsatzes ohne Orchestereinleitung direkt vom Soloinstrument vorgetragen wird, war seinerzeit übrigens durchaus ungewöhnlich. Auch das zweite Thema hat einen ganz individuellen Klang: über dem gehaltenen g der tiefsten Geigensaite wird es im pianissimo von Flöten und Klarinetten vorgetragen. Die ganz ausnotierte – also nicht zu improvisierende – Kadenz steht in diesem Satz ungewöhnlicherweise am Ende der Durchführung. Sie steigert sich in der Bewegung zu schnellen Sechzehntelfiguren, die dann den Hintergrund für den 5

Eintritt der Reprise bilden. Die leidenschaftliche Coda ist mit »Presto« bezeichnet. Der zweite Satz (er steht in C-Dur) folgt ohne Pause, die Brücke bildet ein gehaltener Fagott-Ton. Im Stil erinnert dieses Andante an die »Lieder ohne Worte«, wie diese lebt es aus einer Mischung von Volkstümlichkeit und hoher Kunstfertigkeit. Das Hauptthema strahlt jene gelassene Heiterkeit aus, die für Mendelssohns Musik so kennzeichnend ist. Dunkler gefärbt ist der a-Moll-Mittelteil. Die Solo-

FELIX MENDELSSOHNBARTHOLDY geb. 03. Februar 1809, Hamburg gest. 04. November 1847, Leipzig Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 Entstehung: 1838 – 44, rev. 1845 Uraufführung: 13. März 1845 im Saal des Gewandhauses zu Leipzig durch Ferdinand David mit dem Gewandhausorchester unter Niels Gade Spieldauer: ca. 30 Minuten Orchesterbesetzung: 2 Flöten 2 Hörner 2 Oboen 2 Trompeten 2 Klarinetten Pauken 2 Fagotte Streicher

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violine hat hier an einer virtuosen Stelle gleichzeitig Melodie und tremolierende Begleitung zu spielen. Der Schluss kehrt zur freundlichen Stimmung des Anfangs zurück. Ein kurzes Allegretto non troppo, nur von Streichern begleitet, leitet zum Finale über, in dem die Welt des »Sommernachtstraums« lebendig wird. Bereits Mendelssohns berühmte Ouvertüre zu Shakespeares Komödie hatte die Tonarten e-Moll und E-Dur verwendet; beide dienen auch im Violinkonzert als Klangchiffren für die Elfenwelt. Bei all dem luftigen Spuk fehlen aber auch handfestere Töne nicht. Die Trompetenfanfaren scheinen die Musik immer wieder auf die Erde zurückzuholen. Eine magische Stelle ist der Eintritt der Reprise: als Kontrapunkt zu dem scherzando-Hauptthema der Sologeige erscheint in Ersten Violinen, Bratschen und Celli eine breit strömende Gegenmelodie. Der Schluss bietet großen klanglichen Prunk auf. Das Violinkonzert ist geeignet, das Klischee vom konservativen, allzusehr der klassischen Tradition verhafteten Mendelssohn zumindest zu

relativieren. Zukunftsweisend ist vor allem die durchkomponierte Form des Werkes, das keine Pausen zwischen den einzelnen Sätzen kennt. Aber auch zahlreiche Einzelzüge (wie etwa der solistische Beginn oder die ausnotierte Kadenz) sind als innovativ anzusehen. – Mendelssohns Konzert hat vielen anderen späteren Violinkonzerten als Vorbild gedient, es kann als eine der meistplagiierten Kompositionen überhaupt gelten. Aber diese Imitationen waren gegenüber ihrem Vorbild stets chancenlos: das Original blieb bis heute unübertroffen. Ferdinand David spielte am 27. März 1845 in Leipzig die Uraufführung des Konzerts. Der vierzehnjährige Joseph Joachim war der Solist bei einer Aufführung am 10. November 1845 in Dresden. Nach der Uraufführung schrieb Robert Schumann an seinen Freund Mendelssohn:

hingeben. Dann drängt sich mir wohl auch ein Bild auf, und dass ich’s nicht verschweige, welches es war: das einer Grazie, die, sich auf Augenblicke wie selbst vergessend, von leidenschaftlicheren Regungen ergriffen wird, dass sie wie die Muse selber anzusehen ist…«

»Mein lieber Mendelssohn! Am innigsten dachte ich doch wieder an Sie, als Joachim das Violinkonzert spielte; kritisieren nach dem ersten Hören eines solchen Stückes kann ich nicht, aber mich ganz

Dieser Meinung wird man sich auch heute anschließen können.

An seinem 75. Geburtstag – es war das Jahr 1906 – hielt Joseph Joachim in Berlin eine Rede, in der er sagte: »Die Deutschen haben vier Violinkonzerte. Das größte, konzessionsloseste stammt von Beethoven. Das von Brahms, in seinem Ernst, eifert Beethoven nach. Das reichste, das bezauberndste schrieb Max Bruch. Das innigste aber, das Herzensjuwel, stammt von Mendelssohn.«

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Antonín Dvorák ˇ Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt« Die Sinfonie »Aus der Neuen Welt« ist eine der berühmtesten Sinfonien des klassischen Repertoires. Ihre Beliebtheit speist sich aus zahlreichen Quellen: Sie ist ein perfekt durchgearbeitetes Werk der reifen Spätromantik, sie besitzt einen unerschöpflichen Melodienreichtum, sie verbindet auf glückliche Weise die persönliche Signatur des Komponisten mit einer allgemeinverständlichen Musiksprache. Nicht zuletzt aber scheinen sich hier europäische Tradition und amerikanische Zukunft die Hände zu reichen. ˇ war wie viele andere Musiker der Verlockung gefolgt, Auch Dvorák in Amerika sein Glück zu machen. Von 1892 bis 1895 war er dank der Initiative der Mäzenin Jeannette Thurber Direktor des National Conservatory of Music of America in New York. Dort begann er sich für die amerikanische Volksmusik zu interessieren. Er ließ sich von 8

dem Studenten Harry T. Burleigh Negro-Spirituals vorsingen und konstatierte daraufhin: »Ich bin überzeugt, daß die zukünftige Musik dieses Landes auf dem gegründet sein muss, was man die Neger-Melodien nennt. Diese können zur Grundlage einer ernsthaften und originellen Kompositionsschule werden, die in den Vereinigten Staaten zu entwickeln wäre. Diese schönen und vielfältigen Themen sind das Produkt des Bodens. Sie sind die Volkslieder Amerikas und die Komponisten müssen sich ihnen zuwenden.« ˇ allerdings keine originalen In der Neunten Sinfonie hat Dvorák amerikanischen Melodien verwendet. Selbst der von ihm behauptete Einfluss der Indianermusik auf die thematischen Gestalten ist schwer ˇ behauptet, die nachzuweisen. In einem Zeitungsinterview hatte Dvorák Musik der Schwarzen und die der Indianer habe ihn an die schottische

ˇ auf das häufige Musik erinnert. Wahrscheinlich bezog sich Dvorák Vorkommen pentatonischer Melodien in diesen drei musikalischen Kulturen. Zwar gibt es einige Ansätze zu Pentatonik auch in der ˇ Neunten Sinfonie, doch ist es unhörbar, was Dvoráks hauptsächliche Inspirationsquelle war: die Musik seines heimatlichen Böhmen. So ist die Sinfonie »Aus der Neuen Welt« mehr ein Werk der Sehnsucht als des Aufbruchs, mehr eine Verklärung Alt-Europas als eine Begrüßung des neuen amerikanischen Zeitalters. Wenn Amerika in diesem Werk erscheint, dann in einer gewissen es kennzeichnenden Weite und ˇ selbst auf die Erfahrung der amerikanischen LandBreite, die Dvorák schaft zurückführte. Die Neunte Sinfonie wurde vom New Yorker Philharmonischen Orchester in Auftrag gegeben und erlebte ihre Uraufführung am 16. Dezember 1893 in der Carnegie Hall. Dirigent war Anton Seidl. Nach jedem Satz gab es stürmischen Applaus, und der Komponist musste sich immer ˇ schrieb anschließend über das Konzert: wieder verbeugen. Dvorák 9

»Die Zeitungen sagen, noch nie hatte ein Komponist einen solchen Triumph. Die Leute applaudierten so viel, dass ich aus der Loge wie ein König!? alla Mascagni in Wien mich bedanken musste.«

ˇ ANTONÍN DVORÁK geb. 08. September 1841, Nelahozeves gest. 01. Mai 1904, Prag Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der neuen Welt« Entstehung: 1893 Uraufführung: 16. Dezember 1893 durch das New York Philharmonic Orchestra in der Carnegie Hall New York unter Anton Seidl

Die Neunte blieb das letzte sinfonische Werk des Komponisten. 1895 kehrte er nach Europa zurück, wo er sich hauptsächlich der Sinfonischen Dichtung und der Oper widmete. Die Sinfonie »Aus der Neuen Welt« fand bald den Weg nach

Spieldauer: ca. 41 Minuten Orchesterbesetzung: 2 Flöten 2 Trompeten Piccolo 3 Posaunen 2 Oboen Tuba Englischhorn Pauken 2 Klarinetten Schlagwerk 2 Fagotte Streicher 4 Hörner

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Europa und wurde dort von zahlreichen Orchestern gespielt. Ihre Popularität hält ungebrochen bis heute an; besonders erfolgreich ist sie in Japan. Der Astronaut Neil Armstrong nahm eine Aufnahme des Werks bei der ersten Mondlandung mit zum Mond. Immer wieder erscheinen Themen der Sinfonie in Filmen, Fernsehshows, ˇ Videospielen und in der Werbung. – Sicher profitiert auch Dvoráks Neunte Sinfonie vom Mythos der Neunzahl, der seit Beethovens Neunter dem sinfonischen Schaffen der Meister anhängt. Allerˇ dings war Dvoráks Werk zu seinen Lebzeiten als Fünfte Sinfonie bekannt – die Jugendsinfonien waren damals noch nicht Teil der »offiziellen« Zählung. Doch auch Beethovens Fünfte hat ja einen Mythos geschaffen... Die Besetzung der Sinfonie ist vergleichsweise bescheiden: Nur zweifache Holzbläser, zwei Trompeten, kleines Schlagwerk. Die ˇ Orchesterbehandlung Dvoráks ist allerdings so virtuos, dass sich immer wieder Wirkungen von beeindruckender Klangfülle ergeben.

Dem ersten Satz der Sinfonie ist eine spannungsvolle langsame Einleitung vorangestellt. Der Allegro-Hauptsatz beginnt mit einem durch charakteristische Synkopen auffallenden, sehr schwungvollen Hauptthema. (Dieses Thema kehrt in den übrigen Sätzen der Sinfonie ˇ auf Beethoven berufen wieder, ein Verfahren, bei dem sich Dvorák konnte.) Zwei Seitenthemen bilden einen lyrischen Kontrast, wobei das zweite sich im Rhythmus auffallend dem Hauptthema annähert. In der Durchführung werden die drei Themen auf höchst kunstvolle Weise variiert und kombiniert. Der Reprise folgt noch eine ausgedehnte Coda, die mit einer großen Steigerung aufwartet. Der zweite Satz, in Des-Dur, beginnt mit einer harmonisch höchst gewagten Passage aus leisen, gehaltenen Bläserakkorden. Sie bilden die Einleitung zu der berühmten Melodie des Englischhorns, die in zahllosen Filmszenen verwendet wurde. Der Mittelteil, in cis-Moll, bringt einen klagenden, von Streichertremoli begleiteten Holzbläsergesang. Dann erscheint eine an Vogelgezwitscher erinnernde

Passage, die von einem Zitat des Hauptthemas aus dem ersten Satz unterbrochen wird. Am Schluss steht wieder die Englischhornˇ sah diesen Satz als eine Art Skizze Melodie des Beginns. – Dvorák oder Studie zu einer geplanten Kantate oder Oper an, die auf Henry Wadsworth Longfellows Epos »The Song of Hiawatha« beruhen sollte; ein solches Werk wurde jedoch nie geschrieben. Inspiriert wurde die Musik des Satzes durch die Totenklage Hiawathas um seine treue Gefährtin Minnehaha. Auch das Hauptthema des Scherzos wurde dem Komponisten zufolge durch eine Szene aus dem »Song of Hiawatha« angeregt, und zwar durch den Festtanz der Indianer anlässlich der Hochzeit Hiawathas. Ganz und gar böhmisch ist jedoch das C-Dur-Trio, das geradezu alteuropäische Weihnachtsstimmung verbreitet. Die Einflüsse des Scherzos von Beethovens Neunter sind in der Anlage des Satzes überdeutlich; gleichzeitig besteht auch eine Verwandtschaft zu den Scherzi Anton Bruckners. 11

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung bei der Finanzierung der Orgel im Kulturpalast!

Der letzte Satz ist außerordentlich dramatisch angelegt. Das heroische Hauptthema führt immer wieder zu großangelegten Entwicklungen. Das sehnsuchtsvolle Seitenthema der Klarinetten bleibt dagegen eher Episode. Auch die Hauptthemen der vorhergegangenen Sätze tauchen wieder auf, das heroische Finalthema behält aber die Oberhand. Eine monumentale Aufgipfelung führt die Musik schließlich nach E-Dur. Der letzte Tutti-Akkord verklingt dann aber leise in den Holzbläsern. Albert Breier

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Dresdens Klang. Die Musiker der Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert 1.Violinen Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV Dalia Schmalenberg KV Prof. Roland Eitrich KV Heide Schwarzbach KV Christoph Lindemann KV Marcus Gottwald KV Ute Kelemen KV Antje Becker KV Johannes Groth KM Alexander Teichmann KM Annegret Teichmann KM Eunyoung Lee Sophie Keiter Jiwon Lim* 2. Violinen Markus Gundermann Denise Nittel Reinhard Lohmann KV Steffen Gaitzsch KV

Dr. phil. Matthias Bettin KV Heiko Seifert KV Andrea Dittrich KV Constanze Sandmann KV Susanne Herberg KM Christiane Liskowsky KM Susanne Goldmann Henriette Klauk** Bratschen Christina Biwank KV Beate Müller KV Steffen Seifert KV Steffen Neumann KV Heiko Mürbe KV Andreas Kuhlmann KV Tilman Baubkus Sonsoles Jouve del Castillo Henriette Mittag Eva Maria Knauer

Violoncelli Ulf Prelle KV Charles-Antoine Duflot Petra Willmann KV Thomas Bäz KV Karl-Bernhard von Stumpff KV Daniel Thiele KM Alexander Will KM Merlin Schirmer Kontrabässe Tobias Lampelzammer* Norbert Schuster KV Bringfried Seifert KV Donatus Bergemann KV Matthias Bohrig KM Ilie Cozmatchi Flöten Mareike Thrun KV Claudia Rose KM

Oboen Johannes Pfeiffer KV Prof. Guido Titze KV Volker Hanemann*

Posaunen Matthias Franz KM Joachim Franke KV Dietmar Pester KV

Klarinetten Prof. Hans-Detlef Löchner KV Prof. Henry Philipp KV

Tuba Prof. Jörg Wachsmuth KV

Fagotte Daniel Bäz KM Michael Lang KV Hörner Michael Schneider KV Thomas Schulze* Dietrich Schlät KV Carsten Gießmann KM

Pauke Mathias Müller* Schlagwerk Alexej Bröse * als Gast **als Substitut

Trompeten Andreas Jainz KV Nikolaus von Tippelskirch Änderungen vorbehalten.

Michael Sanderling | Dirigent Michael Sanderling, geboren und ausgebildet in Berlin, zählt zu den gefragtesten Dirigenten seiner Generation. Zahlreiche Engagements bei führenden Orchestern belegen sein Ansehen in der internationalen Musikwelt. Seit 2011 | 12 ist Sanderling Chefdirigent der Dresdner Philharmonie Die höchst erfolgreiche Zusammenarbeit – mit einem der international angesehensten Orchester der sächsischen Musikkultur – wurde über die Saison 2013 | 2014 hinaus bis ins Jahr 2019 verlängert. Zwischen 2006 und 2010 war Michael Sanderling künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam. Sanderling hat bereits mit namhaften Orchestern zusammengearbeitet, darunter das Tonhalle-Orchester Zürich, das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo, das Konzerthausorchester Berlin, die Münchner Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, die Bamberger 14

Symphoniker, die Rundfunkorchester in Stuttgart, München, Köln, Hamburg, Leipzig und Hannover, das Orchestre Philharmonique du Strasbourg sowie das Nederlands Philharmonisch Orkest. An der Oper Köln leitete er die Neueinstudierung von Sergej Prokofjews Bühnenwerk »Krieg und Frieden«. 2015 und 2016 wird er neben mehreren Wiedereinladungen erstmals beim Gewandhausorchester Leipzig, den Wiener Symphonikern, dem NHK Symphony Orchestra, dem Toronto Symphony Orchestra, dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und den Hamburger Philharmonikern zu Gast sein. Die Arbeit mit dem musikalischen Nachwuchs ist Sanderling eine Herzensangelegenheit. Über mehrere Jahre war er der Deutschen Streicherphilharmonie als Chefdirigent verbunden. In jüngerer Zeit arbeitet er mit dem Bundesjugendorchester, mit dem Jerusalem

Weimar Youth Orchestra, mit der Jungen Deutschen Philharmonie sowie mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchester zusammen. Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit liegen in der Spätromantik sowie im Werk Schostakowitschs und in der Wiener Klassik. Ebenfalls ausgeprägt ist sein Interesse an zeitgenössischen Werken, das durch verschiedene Uraufführungen dokumentiert ist.

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Marc Bouchkov | Violine Der Ausdruck in der Musik ist es, der Marc Bouchkov stets antreibt. Sein Geigenspiel ist nicht nur begründet auf einer umfassenden Kenntnis der Partitur, des historischen Kontexts und der Authentizität der Interpretation, er versteht seine Aufführungen auch als unmittelbare Vermittlung von Inhalten. Die Nähe des Klangs der Geige zur menschlichen Stimme ist für ihn Inspiration und Antrieb, Gefühle und Emotionen wiederzugeben und für die Zuhörer erlebbar zu machen. Marc Bouchkov wurde 1991 in eine Musikerfamilie geboren. Von seinem Großvater Mattis Vaitsner erhielt er den ersten Unterricht im Alter von fünf Jahren. Bereits ein Jahr später folgte der erste öffentliche Auftritt. Ab 2001 wird er am Lyoner Konservatorium in der Klasse von Claire Bernard unterrichtet, 2007 wechselt er nach Paris an das Conservatoire national supérieur musique et danse zu Boris Garlitzky, der ihm fortan als Mentor zur Seite steht und ihm hilfreiche Impulse

für seinen künstlerischen Feinschliff gibt. Es folgen mehrfache Teilnahmen an Meisterkursen und Einladungen zu Festivals. Marc Bouchkov ist Stipendiat der Villa Musica Rheinland-Pfalz und tritt bei »Les Musicales de Colmar« kammermusikalisch in Erscheinung. Des weiteren ist sein Weg gesäumt von zahlreichen renommierten internationalen Preisen und Auszeichnungen. In der Saison 2014 | 2015 wird Marc Bouchkov sein Debüt mit dem NDR-Sinfonieorchester in Hamburg geben. Ein besonderes Konzerterlebnis ist auch die Aufführung von Brahms’ Violinkonzert mit den Düsseldorfer Symphonikern im Rahmen einer Ballettproduktion der Deutschen Oper am Rhein in einer Choreographie von Mats Ek. Seit Oktober 2014 studiert Marc Bouchkov als Junger Solist an der Kronberg Academy bei Mihaela Martin. Er wird außerdem von Brigitte Feldtmann / Feldtmann Kulturell gefördert, die ihm eine in Paris gefertigte Violine von Jean Baptiste Vuillaume von 1865 zur Verfügung stellt. 17

GR O S S E K U N ST B R A U C H T G U T E FREUNDE

WIR D A N K EN D E N FÖRDERERN DER DRESDNER PHILHARM ON IE

Heide Süß & Julia Distler

Förderverein Dresdner Philharmonie e.V. PF 120 424 01005 Dresden

Telefon +49 (0) 351 | 4 866 369 Fax +49 (0) 351 | 4 866 350 [email protected]

Impressum Dresdner Philharmonie Spielzeit 2014 | 2015 Postfach 120 424 · 01005 Dresden Chefdirigent: Prof. Michael Sanderling Ehrendirigent: Prof. Kurt Masur Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy

Grafische Gestaltung: www.victoriabraunschweig.de Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH · + 49 (0) 351 | 21 30 35 - 0 Blumen: Creativ Floristik Laubner GmbH Preis: 2,00 Euro

Intendanz: Frauke Roth www.dresdnerphilharmonie.de

Redaktion: Adelheid Schloemann Der Text von Albert Breier ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Bildnachweise: Titelfotos: Marco Borggreve; Bildarchiv d. Dresdner Philharmonie. Michael Sanderling: Marco Borggreve; Marc Bouchkov: Impresariat Simmenauer. Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können.

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Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und /  oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.

Erste Anhörung Konzertsaal der Hochschule für Musik Dresden Uraufführungen von Kompositionsstudenten der HfM Dresden Faidra Chafta-Douka Point A Carlos G. Hernández Orchesterstück Barblina Meierhans [von Artefakten] - Skizzen für Orchester Julio Zú˜niga „mein liebstes Bild“ für Orchester und Elektronik Dresdner Philharmonie Dirigent: Leslie Suganandarajah Moderation: Jörn Peter Hiekel 21

Eine Kooperation mit der Dresdner Philharmonie im Rahmen von KlangNetz Dresden. www.klangnetz-dresden.de Auch auf Facebook!

Mo 18. Mai 2015 l 18:00

PETER SCHREIER ZUM 80. GEBURTSTAG So 20. September 2015 18.00 Uhr | Kreuzkirche | Benefizkonzert WOLFGANG AMADEUS MOZART Ave verum corpus D-Dur KV 618 Requiem d-Moll KV 626 Peter Schreier | Dirigent Ute Selbig | Sopran · Britta Schwarz | Alt Eric Stoklossa | Tenor · Sebastian Wartig | Bass Philharmonischer Chor Dresden 22

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