Programmheft downloaden - Deutsche Radio Philharmonie

January 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Musik, Historische Musikwissenschaft
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PROGRAMM Johannes Brahms

Akademische Festouvertüre c-Moll op. 80

Max Bruch

„Kol Nidrei“, Adagio nach hebräischen Melodien für Violoncello und Orchester d-Moll op. 47

(10 Min.)

(10 Min.)

Adagio ma non troppo – Un poco più animato

Valentin Radutiu, Violoncello

Joseph Haydn

Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C-Dur Hob.VIIb:1 mit Kadenzen, die Tobias PM Schneid eigens für Valentin Radutiu komponiert hat

(25 Min.)

Moderato Adagio Finale. Allegro molto

Valentin Radutiu, Violoncello

PAUSE Johannes Brahms

Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

(42 Min.)

Allegro non troppo Adagio non troppo Allegretto grazioso Allegro con spirito

Sendetermin

Freitag, 9. Oktober | 20.04 Uhr | SR 2 KulturRadio

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JOHANNES BRAHMS * 7. Mai 1833 in Hamburg † 3. April 1897 in Wien

„Doktorschmaus mit Kegelschieben“ ...

Orden sind mir wurscht, aber haben will ich sie. Dieser Johannes Brahms zugeschriebene Ausspruch zeugt vom ambivalenten Verhältnis des in Wien lebenden Norddeutschen gegenüber äußeren Anerkennungen: Er fand, dass sie ihm zustünden, doch mit Formalitäten und Verleihungsprozeduren sollte man ihn lieber verschonen. Etwa seit Mitte der 1870er Jahre war Brahms’ Rang als Komponist allgemein anerkannt, und bereits 1876 wurde ihm seitens der Universität im englischen Cambridge die Ehrendoktorwürde angetragen. Gebunden an diese Auszeichnung war allerdings ein persönliches Erscheinen innerhalb eines Jahres. Brahms konnte sich zu einer Englandreise nicht aufraffen, und so verfiel die geplante Ehrung. Wenig später ergab sich allerdings eine bequemere Gelegenheit. Die Universität Breslau offerierte ihm 1879 ein Ehrendoktorat, bei dessen Feier er nicht anwesend sein musste. Brahms nahm daher an und erfuhr zu spät, dass die Sache einen Haken hatte: Als er sich mit einem schlichten Dankeskärtchen erkenntlich zeigen wollte, ließ ihn der befreundete Breslauer Orchesterdirektor Bernhard Scholz wissen, dass dies nicht ausreiche: Willst Du uns nicht eine Doktor-Symphonie für Breslau schreiben? Einen feierlichen Gesang erwarten wir mindestens. Erst ein Jahr später antwortete Brahms, indem er ankündigte, zum Doktor-Schmaus mit Kegelschieben nach Schlesien reisen zu wollen. Und Anfang 1881 machte er sein Versprechen wahr: Am 4. Januar fand unter seiner Leitung die Breslauer Uraufführung der „Akademischen Festouvertüre“ wie auch der „Tragischen Ouvertüre“ statt. Er hatte beide Stücke während des vorangegangenen Sommers in seinem Urlaubsort Bad Ischl komponiert. ... die Akademische Festouvertüre Ob Brahms mit seiner „Akademischen“ die Honoratioren der Breslauer philosophischen Fakultät wohl zufriedenstellte? Den gewünschten feierlichen Gesang lieferte er jedenfalls nicht, aber auch nicht gerade ein sehr lustiges Potpourri von Studentenliedern à la Suppé, wie er es in seiner typischen selbstironisch-untertreibenden Art selbst formulierte. Brahms, der nie eine Universität besucht hatte, verarbeitete in dem Stück tatsächlich vier Burschenschaftslieder. Doch statt sie nur wie in einem Potpourri aneinanderzureihen, passte er sie in die anspruchsvolle Form des Sonatenhauptsatzes ein und verband sie auch kontrapunktisch miteinander, so wie es der Text seiner Ernennungsurkunde zu fordern schien: Als artis musicae severioris in Germania nunc princeps (der erste jetzt lebende 2

Meister der strengeren musikalischen Kunst in Deutschland) wird Brahms in diesem Dokument bezeichnet. Das erste der Lieder erklingt nach einer längeren Moll-Einleitung in den Trompeten über leisem Paukenwirbel; es ist das aus Thüringen stammende „Wir hatten gebauet ein stattliches Haus“, das 1819 nach der erzwungenen Auflösung der Jenaer Urburschenschaft entstanden war. Als zweites Zitat ist, zunächst in den Violinen, der Refrain des Liedes „Alles schweige“ zu hören. Es ist auch unter dem Titel „Landesvater“ bekannt und fest mit dem gleichnamigen Brauch verbunden: Unter Gesang und gegenseitigem Durchstechen der Studentenmützen wird der Landesvater geehrt und der Burscheneid bekräftigt. Die Fagotte spielen bald darauf den „Fuchsenritt“, ein lustiges Lied zur Einführung von Jungstudenten mit dem Textbeginn „Was kommt dort von der Höh’“. Alle Melodien werden von Brahms schon unmittelbar nach ihrer Vorstellung umgestaltet und verarbeitet, aber auch in der Durchführung noch einmal aufgegriffen. Nur das letzte Thema, entlehnt aus dem bekanntesten aller Studentenlieder „Gaudeamus igitur“ („Lasst uns, weil wir jung noch sind, uns des Lebens freuen“), taucht erst in der Coda auf. Es sorgt für den strahlenden Ausklang der Ouvertüre. Die zweite Sinfonie Erst 1876, im Alter von 43 Jahren, stellte Brahms dem Publikum seine erste Sinfonie vor. Das lag nicht etwa am mangelnden Interesse des Komponisten, im Gegenteil: Seit er als Zwanzigjähriger zum ersten Mal Beethovens Neunte gehört hatte, erschien ihm die Sinfonie als die höchste aller Gattungen. Doch der junge Brahms war äußerst selbstkritisch – deshalb begeisterte ihn das übergroße Vorbild Beethovens nicht nur, es entmutigte und lähmte ihn auch zeitweise. Jahrzehntelang plagte er sich mit immer neuen Entwürfen ab, und noch Anfang der 1870er Jahre sagte er zu seinem Freund Hermann Levi: Ich werde nie eine Sinfonie komponieren! Du hast keinen Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer so einen Riesen hinter sich marschieren hört. Der Riese war natürlich Beethoven – aus seinem Schatten trat Brahms erst mit der c-Moll-Sinfonie, deren Entstehung sich über 14 Jahre hinzog. Die Arbeit an der Zweiten fiel ihm dafür umso leichter – er brauchte nur vier Monate des Jahres 1877 dafür. Auch sonst sind die beiden Werke völlig gegensätzlich. Das brachte schon der Kritiker Eduard Hanslick in seiner Besprechung der Uraufführung auf den Punkt: Die vor einem Jahre aufgeführte erste Sinfonie von Brahms war ein Werk für ernste Kenner, die dessen fein verzweigtes Geäder ununterbrochen verfolgen und gleichsam mit der Lupe hören konnten. Die zweite Sinfonie scheint wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien, sie ge-

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hört allen, die sich nach guter Musik sehnen [...] Die vornehme, aber gefährliche Kunst, seine Ideen unter polyphonem Gewebe zu verstecken oder kontrapunktisch zu durchkreuzen, hat Brahms diesmal glücklich zurückgedrängt, und erscheint die thematische Verarbeitung hier weniger erstaunlich als dort, so sind doch die Themen selbst fließender, frischer und ihre Entwicklung natürlicher, durchsichtiger, darum auch wirksamer. Wir können unsere Freude darüber nicht laut genug verkünden, dass Brahms, nachdem er in seiner ersten Sinfonie dem Pathos faustischer Seelenkämpfe gewaltigen Ausdruck verliehen, nun in seiner zweiten sich der frühlingsblühenden Erde wieder zugewendet hat. „Lieblich, heiter und naturverbunden" Die erste Sinfonie wurde allgemein als ernsthaft, grüblerisch, ja sogar tragisch empfunden, die zweite als lieblich, heiter und vor allem naturverbunden. Der frühe Brahms-Biograph Max Kalbeck wollte aus dem Finale sogar realistische Anregungen von irgendeiner ländlichen Festlichkeit heraushören, die der Komponist in Pörtschach am Wörther See, dem Entstehungsort des Werks, erlebt habe. Andere Kommentatoren assoziierten dagegen die ländliche Umgebung Wiens (ein französischer Biograph) oder eine holländische Landschaft bei Sonnenuntergang (der Dirigent Felix Weingartner mit Bezug aufs Adagio). Brahms’ Zweite rechtfertigt tatsächlich an vielen Stellen ihre Charakterisierung als „Pastorale“: zum Beispiel gleich zu Beginn beim zarten Hornthema des Kopfsatzes, der wie ein ländlicher Tanz im 3/4-Takt geschrieben ist. Oder im idyllischen dritten Satz, der mit seiner Holzbläser-Melodie über Pizzicato-Begleitung der Celli an eine Serenade denken lässt. Dennoch zeigen sich in Instrumentation und Harmonik auch dunkle Seiten der Sinfonie, die vom Publikum weit weniger wahrgenommen wurden. Seinem Verleger Fritz Simrock schrieb Brahms: Die neue Sinfonie ist so melancholisch, dass Sie es nicht aushalten. Ich habe noch nie so was Trauriges, Molliges geschrieben: die Partitur muss mit Trauerrand erscheinen. Diese Bemerkung klingt ironisch, führt aber nicht völlig in die Irre. Denn Brahms hat sich noch mehrfach in ähnlichem Sinn, jedoch ernsthafter geäußert – etwa gegenüber dem Dirigenten Vinzenz Lachner. Dieser hatte ihn gefragt: Warum werfen Sie in die idyllisch heitere Stimmung, mit der sich der 1. Satz einführt, die grollende Pauke, die düstern, lugubren Töne der Posaunen u. Tuba? Brahms antwortete: Sollte ich jene Stelle verteidigen, da müsste ich weitläufig sein. Ich müsste bekennen, dass ich nebenbei ein schwer melancholischer Mensch bin, dass schwarze Fittiche beständig über uns rauschen ...

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MAX BRUCH

* 6. Januar 1838 in Köln † 2. Oktober 1920 in Berlin

„Kol Nidrei“ „Kol Nidrei“ – um kaum eine andere jüdische Melodie ranken sich so viele Geschichten wie um diesen Abendgesang an Jom Kippur, dem „Versöhnungstag“ und höchsten Fest des jüdischen Jahres. „Kol Nidrei“ bedeutet wörtlich „alle Gelübde“, und in dem Text geht es um den Widerruf, um die gleichsam vorbeugende Auflösung aller Gelübde, die im folgenden Jahr abgelegt werden. Antisemiten galt das „Kol Nidrei“ stets als bester Beweis für die Doppelzüngigkeit der Juden. Nach jüdischem Verständnis rechtfertigt das Gebet allerdings keineswegs den Bruch von Verträgen mit anderen Menschen, es bezieht sich vielmehr auf persönliche Gelübde gegenüber Gott. Seit dem Mittelalter diente es beispielsweise dazu, erzwungene Konversionen zum Christentum rückgängig zu machen. Legendär ist die emotionale Wirkung der Melodie: Selbst die weltlichsten „Jom-KippurJuden“, die nur an diesem einen Abend des Jahres die Synagoge betreten, bewegt sie tief. Der deutsch-jüdische Philosoph Franz Rosenzweig soll 1913 nach dem Hören des „Kol Nidrei“ zum Judentum zurückgefunden haben. Und der deutsch-protestantische Komponist Max Bruch wurde durch seine „Kol Nidrei“-Vertonung zum Juden – wenn auch nur in der Vorstellung derer, die nicht verstehen konnten, dass ein Nichtjude „so etwas“ komponiert. In Wahrheit zeugt Bruchs Komposition kaum von tieferem Verständnis für die jüdische Religion, und dass später die Nationalsozialisten seine Musik von den Programmplänen strichen, ist eine Ironie der Geschichte: Schließlich war Bruch selbst nicht ganz frei von antisemitischen Anwandlungen. Wenn sein „Kol Nidrei“ überhaupt ein Bekenntnis ist, dann eines zur schönen, ausdrucksstarken Melodie, die man nach seiner Überzeugung vor allem in Volkstraditionen gleich welcher Herkunft finden konnte. Die „Kol Nidrei“-Melodie, die dem „Adagio nach hebräischen Melodien“ den Namen gab, wurde erstmals 1765 in Berlin aufgezeichnet, entstand aber vermutlich bereits vor dem 11. Jahrhundert in Frankreich oder Deutschland. Bruch lernte sie aus erster Hand kennen: Der befreundete jüdische Kantor Abraham Jacob Lichtenstein aus Berlin sang sie ihm vor, ebenso ein zweites Thema, das im gleichen Werk auftritt. Es handelt sich um den Mittelteil der Hymne „O weep for those that wept on Babel’s stream“, die Isaac Nathan 1815 mit englischem Text von Lord Byron veröffentlicht hatte. Bruchs „Kol Nidrei“ beginnt mit einer atmosphärischen Einleitung; sie bereitet den Eintritt der „Titelmelodie“ vor. Der elegischen Stimmung dieses Mollthemas steht im zweiten Teil (er kündigt sich durch

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ein Harfen-Glissando an) der majestätische Charakter der Hymnenmelodie in Dur gegenüber. Beide sind durch eine schwelgerische Orchesterbegleitung verbunden. Die Komposition entstand 1880 in Berlin und in Liverpool, wo Bruch zeitweise als Dirigent des Philharmonic Orchestra wirkte. Solist der Uraufführung war im folgenden Jahr der Berliner Cellist Robert Hausmann, der später auch durch seine Zusammenarbeit mit Brahms (zweite Cellosonate und Doppelkonzert) bekannt wurde.

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JOSEPH HAYDN

* 31. März 1732 in Rohrau (Niederösterreich) † 31. Mai 1809 in Wien

Das erste Cellokonzert Joseph Haydn verbrachte den größten Teil seines Berufslebens weitgehend isoliert am Hof des Fürsten Nikolaus Esterházy. Sein Publikum bestand meist nur aus einer Handvoll kunstsinniger Aristokraten, und sein Arbeitsvertrag verpflichtete ihn, „Neüe-Composition mit niemand zu Communiciren, viel weniger abschreiben zulassen, sondern für Ihro Durchlaucht eintzig, und allein vorzubehalten, vorzüglich ohne vorwissen, und gnädiger erlaubnus für Niemand andern nichts zu Componiren“. Damit kam Haydn allerdings gut zurecht, denn gerade das jahrzehntelange ungestörte Experimentieren mit den Möglichkeiten einer kleinen, aber feinen Kapelle ermöglichte ihm die Entwicklung eines eigenen Stils. Zu seinem späteren europaweiten Erfolg verhalf Haydn natürlich nicht alleine die Abgeschiedenheit der ungarischen Provinz. Er konnte zwar nicht hinaus in die Welt ziehen – doch dafür kam die Welt zu ihm. Viele der Musiker, die Fürst Esterhazy engagierte, waren führende Virtuosen. So etwa der Cellist Joseph Weigl, der 1761 bis 1769 in der Kapelle arbeitete, und auch sein Nachfolger Anton Kraft. Für Weigl entstand zwischen 1762 und 1765 das Cellokonzert C-Dur, für Kraft später das zweite erhaltene Werk in D-Dur. Dass Haydn sich durch die besonderen Möglichkeiten seiner Kapellmusiker inspirieren ließ, zeigt sich an vielen seiner Sinfonien, und auch das Konzert C-Dur wäre ohne die Bekanntschaft mit einem spieltechnisch überragenden Cellisten nicht so geschrieben worden. Seine Solopartie bewegt sich über weite Strecken in den Tonregionen der Bratsche oder sogar der Geige. Sie verlangt die seinerzeit noch kaum verbreitete Technik des Daumenaufsatzes der linken Hand auf dem Griffbrett und konnte sicher nur von ganz wenigen zeitgenössischen Cellisten bewältigt werden. In seiner Anlage ist das Konzert völlig klassisch: Der Kopfsatz bildet mit seinen majestätischen Punktierungen eine würdige Eröffnung und bietet viel Raum für Virtuosität und Klangentfaltung. Die reich verzierte Kantilene des dreiteiligen Adagios ist, wie Carl de Nys schreibt, weit tiefer empfunden als die meisten „empfindsamen“ Mittelsätze der damaligen Konzertliteratur. Starke Einflüsse der Mannheimer Schule zeigt das Finale mit seinen rasant aufsteigenden „Raketen“-Motiven.

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VALENTIN RADUTIU Der 1986 in München geborene Cellist Valentin Radutiu erlernte das Cellospiel von seinem Vater und studierte in Salzburg, Wien und Berlin bei Clemens Hagen, Heinrich Schiff und David Geringas. Von der Süddeutschen Zeitung für seinen aufregend eigenen, energiereichen, in der Höhe berückend singenden, in den tiefen Registern stets klar konturierten, männlichen Ton als eine der großen Cellobegabungen unserer Zeit gerühmt (SZ 15.10.2013), zählt Valentin Radutiu zu den aufstrebenden Cellisten seiner Generation. Valentin Radutiu ist Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe, vielfach ausgezeichnet beim Wettbewerb „Jugend musiziert“, beim Dotzauer Wettbewerb in Dresden und 1. Preisträger des Internationalen Karl Davidov Wettbewerbes in Riga. 2011 wurde er mit dem Musikpreis der Deutschen Wirtschaft geehrt, einem der wichtigsten Nachwuchspreise für junge Musiker in Deutschland. 2012 gewann Valentin Radutiu den 2. Preis beim Internationalen Enescu Wettbewerb in Bukarest. Seit der Spielzeit 2012/13 wird Valentin Radutiu vom Bayer Kultur im Projekt "stART" gefördert, das junge Künstler über einen Zeitraum von drei Jahren durch intensive und individuell abgestimmte Zusammenarbeit unterstützt, sowohl durch regelmäßige Konzertauftritte, als auch durch gezielte Förderung besonderer künstlerischer Ideen und Projekte. Valentin Radutiu konzertierte u. a. mit der Camerata Salzburg, dem MDR Symphonieorchester, dem Radio-Sinfonieorchester Bukarest, dem Latvian National Symphony Orchestra, dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem World Youth Symphony Orchestra. Er trat u. a. in München, Berlin, Hong Kong, Bukarest, Riga in den bekannten Konzertsälen sowie bei zahlreichen namhaften Festivals auf. Mit seinem langjährigen Klavierpartner Per Rundberg hat Radutiu mehrere CD-Einspielungen veröffentlicht: Neben der 2011 erschienenen DebütCD liegen ein Album mit Werken von Lalo, Ravel und Magnard und zuletzt (2013) die als Referenzaufnahme gerühmte erstmalige Gesamteinspielung der Werke für Violoncello und Klavier von George Enescu vor. Radutiu spielt ein Violoncello von Francesco Ruggieri (Cremona, 1685).

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PABLO GONZÁLEZ Pablo González ist ein hochintelligenter, geistreicher Musiker mit ansteckender Leidenschaft fürs Musizieren. Von 2010 bis Sommer 2015 war er Musikdirektor des Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya. Neben dieser Funktion und seinen Verpflichtungen als Gastdirigent bei allen großen spanischen Orchestern erhält er weltweit Einladungen, zur Zeit vom Warsaw Philharmonic, Netherland Philharmonic, Bournemouth Symphony, Orchestra della Svizzera Italiana, vom Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, London Symphony Orchestra und vom Orchestre National du Capitol de Toulouse. Er debütiert bei Orchestern wie dem Malaysian Philharmonic, Queensland Symphony Orchestra, SWR Sinfonieorchester Baden Baden und Freiburg, dem BBC National Orchestra of Wales, Scottish Chamber Orchestra, dem NHK Symphony Orchestra Japan und dem Dallas Symphony Orchestra. Regelmäßig ist er auch bei der Deutschen Radio Philharmonie zu Gast. In Zusammenarbeit mit unserem Orchester sind zwei CDs entstanden, darunter die Aufnahme sämtlicher Violinwerke Robert Schumanns mit Lena Neudauer, die mit dem International Classical Music Award ausgezeichnet wurde (swr music/Hänssler classic). Des Weiteren dirigierte er so renommierte Orchester wie das London Symphony Orchestra in Madrid, Tonkünstler Orchester, Sinfonieorchester Basel und das Orchestre Philharmonique de Strasbourg. Im Opernbereich dirigierte er u. a. Donizettis Liebestrank für Glyndeborne on Tour, er hatte Engagements am Teatro del Liceu Barcelona und an den Opernhäusern in San Sebastian und Oviedo. Pablo González hat mit Solisten wie Anne-Sophie Mutter, Maxim Vengerov, Truls Mørk, Nicola Benedetti, Renaud Capuçon, Viviane Hagner, Viktoria Mullova, Alban Gerhardt, Violetta Urmana, Christopher Maltman, Florian Uhlig und Alban Gerhardt zusammengearbeitet. Pablo González wurde 1975 in Oviedo, Spanien, geboren und studierte an der Guildhall School of Music and Drama in London. Er war Gewinner des „Donatella Flick Dirigierwettbewerbs“ in London, Associate Conductor des London Symphony Orchestra und des Bournemouth Symphony Orchestra und erster Gastdirigent des Orquesta Ciudad de Granada. 2006 gewann er den 8. Cadaqués International Conducting Wettbewerb.

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Deutsche Radio Philharmonie © Marco Borggreve

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DEUTSCHE RADIO PHILHARMONIE SAARBRÜCKEN KAISERSLAUTERN Die Deutsche Radio Philharmonie ist das jüngste deutsche Rundfunksinfonieorchester. Der Klangkörper entstand 2007 aus der Fusion von Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken (SR) und Rundfunkorchester Kaiserslautern (SWR). Chefdirigent ist der Brite Karel Mark Chichon. Er folgte Christoph Poppen, der die Position seit der Gründung des Orchesters 2007 innehatte. Stanislaw Skrowaczewski ist dem Orchester seit vielen Jahren als Erster Gastdirigent verbunden. Programmakzente setzt das Orchester sowohl im klassisch-romantischen Kernrepertoire wie auch an den äußeren Koordinaten des Repertoires. Unter Leitung von Chefdirigent Karel Mark Chichon entsteht zurzeit die Gesamtaufnahme des sinfonischen Werks von Antonín DvoĂák. Mit Spezialisten erarbeitete historisch-informierte Interpretationen der Vorklassik sind genauso Bestandteil der Orchesterarbeit wie regelmäßige Uraufführungen zeitgenössischer Musik, die Vergabe von Auftragswerken oder die „Saarbrücker Komponistenwerkstatt“, die allerjüngsten Komponisten ein Podium zur Aufführung erster Orchesterwerke bereitstellt. Der Aktionsraum der Deutschen Radio Philharmonie erstreckt sich über die Orchesterstandorte Saarbrücken und Kaiserslautern hinaus auch ins grenznahe Frankreich und Luxemburg, nach Mainz, Karlsruhe, Brüssel, Ludwigshafen und Worms. Tourneen führten in den letzten Jahren in die Schweiz, nach China, Japan und 2012 und 2014 nach Südkorea. Die Konzerte des Orchesters werden in den Hörfunkprogrammen des Saarländischen Rundfunks, des Südwestrundfunks oder über die European Broadcasting Union gesendet sowie im SR/SWR-Fernsehen und auf ARTE. Zu der umfangreichen Orchester-Diskographie gehören neben den Gesamteinspielungen der Sinfonien von Brahms, Mendelssohn, Tschaikowsky, Schumann und Gouvy mehrere mit internationalen Preisen ausgezeichnete CDs. Zuletzt wurden die CDs „Französische Posaunenkonzerte“ (PercPro, Solist: Fabrice Millischer) und „Meditation" (DG, Solistin: Elīna Garanča) mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. „Klassik macht Schule“– ein Angebot aus Kinderkonzerten, Familienkonzerten und verschiedenen Musikvermittlungsprojekten wie z.B. 2015 der ARD Schulsinfonie „Gershwin-Experiment“ – richtet sich speziell an das junge Publikum.

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DRP-AKTUELL Echo-Klassik Preis 2015 für die CD „Meditation“ mit ElĀna Garanąa Elīna Garanča erhält den Echo-Klassik Preis 2015 in der Kategorie „Solistische Einspielung des Jahres/Gesang“ für die mit der Deutschen Radio Philharmonie und Chefdirigent Karel Mark Chichon eingespielte CD „Meditation“. Die Sammlung geistlicher Arien u. a. von Allegri, Mozart, Gounod, Bizet, Puccini oder Mascagni ist bei der Deutschen Grammophon erschienen. „Ein breites Spektrum traumhaft schöner geistlicher Musik“, schreibt die Freie Presse Wien, die lettische Mezzosopranistin sei „auf dem Höhepunkt ihres Könnens“. Die Verleihung des Echo-Klassik 2015 findet am Sonntag, den 18. Oktober 2015 im Rahmen einer festlichen Gala im Konzerthaus Berlin statt und wird am selben Abend ab 22:00 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Durch den Abend führen Rolando Villazón und Nina Eichinger. Neue CDs der Deutschen Radio Philharmonie Mit dem Cellisten Sebastian Klinger hat die DRP das Cellokonzert von Antonín DvoĂák unter der Leitung von Simon Gaudenz eingespielt – jetzt bei Oehms classics erschienen. Die Porträt-CD „E(GO)“ des lettischen Komponisten Andris Dzenitis bereichern Karel Mark Chichon und die DRP mit einer Aufnahme des Orchesterwerks „Light“ – erschienen bei SKANI in der Reihe „Latvian composers“ Auf der bei „ECM New Series“ erschienenen CD „Keith Jarrett“ ist die DRP mit einer Aufnahme des Klavierkonzerts von Samuel Barber aus dem Jahr 1984 vertreten (Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken; Ltg.: Dennis Russell Davies). Genial. Fantastisch. Visionär – Musikalische Weltklasse in den Soiréen Regelmäßig präsentiert sich die DRP in der Congresshalle Saarbrücken mit Solisten von Weltformat. Schon jetzt nahezu ausverkauft ist die Reihe der Matinéen. Abonnements und Einzelkarten in allen Platzkategorien gibt es noch für die vier „Soiréen“, freitags um 20 Uhr. Vier Konzerte mit Künstlern wie dem Dirigenten Stanislaw Skrowaczewski zum Auftakt am 6. November, dem Cellisten Gustav Rivinius oder der Grand Dame des Pianos, Elisabeth Leonskaja; im Abo 105/75/39 EURO – Einzelkarten 35/25/13 EURO. Beratung und Verkauf im SR-Shop im Musikhaus Knopp. Newsletter der Deutschen Radio Philharmonie kostenlos abonnieren Der kostenlose elektronische Newsletter der Deutsche Radio Philharmonie erscheint monatlich und hilft bei der Orientierung in der Vielfalt der Orchesterarbeit: die neue Saisonbroschüre, die nächsten Konzerte, die besonderen Konzerte, neue CDs, Sendetermine, musikpädagogische Angebote und vieles mehr. Auch Konzertkarten gibt es immer mal wieder zu gewinnen. Zum Bestellen einfach www.deutscheradiophilharmonie.de anwählen und unter der Rubrik „Service“ „Newsletter anklicken. Auch die DRP-facebook-Seite lohnt einen Klick. 15

DIE NÄCHSTEN KONZERTE Sonntag, 4. Oktober 2015 | 17 Uhr | Fruchthalle 1. „SONNTAGS UM 5“ KAISERSLAUTERN Freunde und Rivalen Deutsche Radio Philharmonie Dirigent: Enrico Delamboye Liana Aleksanyan, Sopran Ray M. Wade, Tenor Moderation: Markus Brock Arien, Duette und Orchesterwerke von, Alberto Franchetti, Giacomo Puccini und dem Romancier Komponisten und Arrangeur Helmut Krausser AUTORENLESUNGEN MIT HELMUT KRAUSSER Mittwoch, 30. September 19.30 Uhr Thalia-Buchhandlung | Kerststr. 9-15 | 67655 Kaiserslautern Donnerstag, 1. Oktober | 20 Uhr Künstlerhaus | Karlstr. 1 | 66111 Saarbrücken Freitag, 9. Oktober 2015 | 20 Uhr | Fruchthalle 1. SINFONIEKONZERT KAISERSLAUTERN Deutsche Radio Philharmonie Dirigent: Joseph Swensen Lena Neudauer, Violine Werke von Igor Strawinsky, W.A. Mozart und Joseph Haydn 19.15 Uhr Konzerteinführung mit Dr. Burkhard Egdorf Roter Saal Fruchthalle Sonntag, 11. Oktober 2015 | 17 Uhr | SWR Studio, Emmerich Smola Saal 1. ENSEMBLEKONZERT KAISERSLAUTERN Dreierbeziehung Mitglieder der Deutschen Radio Philharmonie Werke von Ernst Krenek, Charles Ives, Giancarlo Menotti, Darius Milhaud und Aram Chatschaturjan Moderation: Gabi Szarvas Wir möchten Sie höflich darauf hinweisen, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Konzerte der DRP nicht gestattet sind! Text: Jürgen Ostmann | Textredaktion: Dr. Beate Früh Programmredaktion: Benedikt Fohr | Herausgeber: Deutsche Radio Philharmonie

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