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January 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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25. / 26. DEZ 2015

Philharmonische Weihnachten ALBERTINUM

PHIL 2015/16

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PHIL

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PROGRAMM

Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 (1806) Allegro ma non troppo Larghetto – attacca: Rondo. Allegro

Pau s e

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840–1893) Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 (1876/77)

Andante sostenuto – Moderato con anima Andantino in modo di canzone Scherzo. Pizzicato ostinato Finale. Allegro con fuoco

Dmitri Kitajenko | Dirigent Antje Weithaas | Violine

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Im Innersten der Welt B e e t h o v e n s V i o l i n ko n z e r t

Nachdem Ludwig van Beethovens Violinkonzert D-Dur op. 61 – sein einziges, sieht man von einem fragmentarischen Kopfsatz aus Bonner Jugendtagen ab – am 23. Dezember 1806 in Wien während einer Akademie des gefeierten Geigers Franz Clement uraufgeführt worden war, berichtete die „Wiener Theater-Zeitung“, das neue Werk sei von den Hörern „seiner Originalität und mannigfaltigen schönen Stellen wegen mit ausnehmenden Beyfall aufgenommen“ worden. Dem Rezensenten selbst jedoch waren „schöne Stellen“ für ein bedeutendes Kunstwerk zu wenig. Er berief sich auf das „Urtheil von Kennern“, als er bedauerte, dass in Beethovens Konzert „der Zusammenhang oft ganz zerrissen scheine.

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Man fürchtet aber zugleich, wenn Beethhofen auf diesen Weg fortwandelt, so werde er und das Publikum übel dabey fahren. Die Musik könne sobald dahin kommen, daß jeder, der nicht genau mit den Regeln und Schwierigkeiten der Kunst vertraut ist, schlechterdings gar keinen Genuß bey ihr finde, sondern durch eine Menge unzusammenhängender und überhäufter Ideen und einen fortwährenden Tumult einiger Instrumente, die den Eingang charakterisieren sollten, zu Boden gedrückt, nur mit einem unangenehmen Gefühl der Ermattung das Koncert verlasse.“ Zieht man den Tonfall vorwurfsvoller Belehrung ab, trifft diese Aussage im Kern durchaus etwas

25. / 26. Dez 2015, Fr / Sa, 19.30 Uhr | Albertinum

Wahres. Denn tatsächlich durchbricht Beethoven im einleitenden „Allegro ma non troppo“ seines Violinkonzerts den gewohnten Themendualismus des Sonatenhauptsatzes. Nicht weniger als fünf thematische Gedanken lösen einander in der Orchester-Exposition ab, und dass Beethoven ihre Reihenfolge in der anschließenden Solo-Exposition und in der Reprise zum Teil kaleidoskopartig vertauscht, dürfte nicht nur den zitierten Kritiker in Verwirrung gestürzt haben. Überdies verschleiert Beethoven den Eintritt in die Durchführung; und diese selbst unterläuft die herkömmliche Erwartung an einen aktiven, vorwärtsdrängenden Umwandlungsprozess und öffnet sich stattdessen einer eigentümlich statischen, passiven, bis an den Rand des Stillstands treibenden Musik. Von der reichen Vielfalt der thematischen Gestalten macht Beethoven in dieser Durchführung fast keinen Gebrauch. Trotz alledem lässt sich die Kritik, der Satz werde von der Fülle der Gedanken geradezu zerrissen, nicht aufrechterhalten. „Wie ist es aber, wenn nur Eurem schwachen Blick der innere tiefe Zusammenhang jeder Beethovenschen Komposition entgeht?“, müsste sich der Rezensent der „Wiener Theater-Zeitung“ mit den Worten E.T.A. Hoffmanns fragen lassen. „Ästhetische Meßkünstler“, sagt Hoffmann, „haben oft im Shakespeare über gänzlichen Mangel

innerer Einheit und inneren Zusammenhanges geklagt, indem dem tieferen Blick ein schöner Baum, Blätter, Blüten und Früchte aus einem Keim treibend, erwächst; so entfaltet sich auch nur durch ein sehr tiefes Eingehen in Beethovens Instrumental-Musik die hohe Besonnenheit, welche vom wahren Genie unzertrennlich ist und von dem Studium der Kunst genährt wird.“ Der Einleitungssatz des Violinkonzerts bildet da keine Ausnahme. Auch dieser „blütenreiche Baum“ erwächst aus einem musikalischen Keim, den Beethoven sogleich in den ersten beiden Takten offen legt: fünf Schläge der Pauke, ein elementares rhythmisches Motiv, jenseits von Melodie und Harmonie, wie es sich unspektakulärer nicht denken ließe. Und doch ist es dieses scheinbar so nichtssagende Grundmotiv, das den Zusammenhang des Satzes stiftet, das Beethovens „Welt im Innersten zusammenhält“. Aber nicht nur, weil diese rhythmische Formel fast allgegenwärtig ist, sondern auch, weil sie als Impuls in den melodischen Hauptgedanken fortwirkt: Man höre unter diesem Aspekt beispielsweise den dritten Takt des ersten Themas! Der Einwand gegen die Vielzahl angeblich unzusammenhängender Ideen – so nachvollziehbar er aus der Sicht eines Zeitgenossen Ludwig van Beethovens auch erscheinen mag – hält einer Überprüfung folglich nicht stand.

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In Hinblick auf den langsamen Satz, das „Larghetto“, und das Finale, ein Rondo wie aus dem Lehrbuch, ergäbe dieser Vorwurf ohnehin keinen Sinn. Mit seiner schlichten und empfindsamen Kantabilität befindet sich das „Larghetto“ in stilistischer und gattungstypischer Nähe zu den Romanzen in G-Dur op. 40 und in F-Dur op. 50, die Beethoven ebenfalls für Solovioline und Orchester komponierte. Einfach in der Harmonik und in der rondoartigen Form, stehen diese beiden Stücke ganz im Zeichen einer „sanften, natürlichen, ländlichen Melodie, die durch sich selbst und nicht durch die Art ihres Vortrags wirkt“. So jedenfalls beschrieb Jean-Jacques Rousseau die französische, im 18. Jahrhundert überaus populäre Romanze. Es liegt nahe zu vermuten, dass sich der in musikalischen Fragen höchst frankophile Beethoven bei seinen instrumentalen Romanzen (einschließlich des „Larghetto“ aus dem Violinkonzert) von diesem Genre der Vokalmusik inspirieren ließ. „Und zuweilen findet man sich zu Tränen gerührt, ohne sagen zu können, welche Art Reiz diese Wirkung hervorgerufen hat“, heißt es bei Rousseau.

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Ludwig van Beethoven * Dezember 1770, Bonn † 26. März 1827, Wien

Ko n z e r t f ü r V i o l i n e u n d O r c h e s t e r D - D u r o p. 6 1 Entstehung 1806

Uraufführung

23. Dezember 1806 in Wien Zuletzt gespielt von der Dresdner Philharmonie

10. September 2014, Dirigent: Michael Sanderling, Violine: Carolin Widmann Spieldauer

ca. 42 Minuten Besetzung

Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher

25. / 26. Dez 2015, Fr / Sa, 19.30 Uhr | Albertinum

Eine Beichte der Seele T s c h a i ko w s k y s V i e r t e S i n f o n i e

Die landläufige Meinung vom Komponisten und seinem Schaffen ist bis auf den heutigen Tag den Idealen der romantischen Epoche treu geblieben. Dass ein musikalisches Werk zutiefst autobiographisch sei, wird ebenso ungefragt vorausgesetzt wie jene legendenhafte Verallgemeinerung, dass wahre Kunst nur aus Schmerzen geboren und das Leben des Künstlers von Unglück, Unverständnis und Einsamkeit verdunkelt werde. Auf die Musik Peter Tschaikowskys freilich treffen alle diese Voraussetzungen zu, ja idealtypisch sogar, und die Legenden führen keineswegs in die Irre. Wenn Tschaikowsky sich für das Vorhaben einer neuen Oper begeistern sollte, brauchte er unabdingbar eine Geschichte, die ihm zu Herzen

ging, sonst war an die Komposition nicht einmal zu denken. Vor allem verlangte er: Menschen, wirkliche, lebendige Menschen, die fühlten wie er, die er verstehen, mit denen er sich identifizieren konnte. Wie mit dem unglücklichen Hermann, dem Protagonisten seiner „Pique Dame“: „Schrecklich geweint, als Hermann seinen Geist aufgab“, vertraute Tschaikowsky dem Tagebuch an, nachdem er die Musik zur letzten Szene der „Pique Dame“ entworfen hatte. Und seinem Bruder und Librettisten Modest Iljitsch gestand er: „Als ich am Tod Hermanns und am Schlusschor anlangte, überkam mich ein solches Mitleid mit Hermann, dass ich mit einmal heftig zu weinen begann. Dieses Weinen

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hielt schrecklich lange an, wandelte sich aber zu einer sanften Hysterie der angenehmsten Art, will sagen, es war mir höchst angenehm zu weinen.“ Auch später, als seine Gedanken die Sechste Sinfonie, die „Pathétique“, umkreisten, bekannte Tschaikowsky, „bitterlich geweint“ zu haben: über eine Komposition wohlgemerkt, die er ausdrücklich als „Programm-Sinfonie“ bezeichnete. Doch sollte dieses „Programm“ den künftigen Hörern verschwiegen und „für alle ein Rätsel“ bleiben, keineswegs erhellt werden durch eine „Inhaltsangabe“ oder einen Leitfaden der inneren Handlung, wie ihn der Franzose Hector Berlioz seinen Sinfonien mitgab auf die Reise durch die Konzertsäle.

gleichlich reichere Ausdrucksmittel und eine feinere Sprache zur Wiedergabe seelischer Regungen zur Verfügung stehen.“ Und darauf kam es schließlich an: „Vorigen Winter [1876/77], als diese Sinfonie geschrieben wurde, war ich sehr schwermütig, und sie ist ein Widerhall dessen, was ich damals empfunden habe.“

Was Tschaikowsky damals empfand – ja ohnehin in seinen Werken mit der Zwangsläufigkeit einer fixen Idee heraufbeschwor –, ließe sich am treffendsten als eine archaische Schicksalsgläubigkeit, ein existentielles UrMisstrauen umschreiben. „Das ist das Fatum, die verhängnisvolle Macht, die unser Streben nach Glück verhindert und eifersüchtig darüber wacht, dass Glück und Frieden nie vollkommen In der Korrespondenz mit seiner Gönnerin und wolkenlos werden, eine Macht, die wie Nadeschda von Meck hatte sich Tschaikowsky ein Damoklesschwert über unserem Haupte einmal aber doch hinreißen lassen, das Szenarischwebt und unsere Seele unentwegt vergiftet.“ um einer Sinfonie, seiner Vierten in f-Moll op. Mit diesen schwarzgalligen Worten erklärte 36, zu verraten. Allerdings schickte er ihr ein nachträglich ausformuliertes Programm, das, wie Tschaikowsky in seinem Brief an Nadeschda von Meck den „Hauptgedanken“ der Vierten der Komponist einräumen musste, nicht allzu Sinfonie, der sogleich in den allerersten Takten wörtlich verstanden werden durfte: „Wie soll man die unklaren Gefühle beschreiben, die einen als Schicksalsfanfare mit schonungsloser Gewalt bewegen, wenn man ein Instrumentalwerk ohne hereinbricht: „Und so ist das ganze Leben ein unentwegter Wechsel harter Wirklichkeit mit ein bestimmtes Sujet komponiert? Das ist ein rein lyrischer Vorgang, eine musikalische Beichte flüchtigen Träumen vom Glück ... Kein Hafen der Seele, die sich in Tönen ergießt, ähnlich wie winkt mir ... Schwimme über dieses Meer, bis sich ein Dichter in Versen ausspricht. Der Unter- es dich verschlingt und in die Tiefe reißt! – Das ist ungefähr das Programm des ersten Satzes.“ schied besteht nur darin, dass der Musik unver-

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Im anschließenden „Andantino“ regiert nach Tschaikowskys Worten die Schwermut, eine nostalgische Stimmung, diffuse Erinnerungen: „Schmerzlich und süß ist es, sich in die Vergangenheit zu versenken.“ Das Pizzicato-Scherzo gleicht einem unberechenbaren Spiel mit Träumereien, Alltagsimpressionen, Beinahe-Zitaten, sprunghaften Assoziationen – erst im Finale gewinnt das „Programm“ der Sinfonie wieder an Klarheit und Aussagekraft: „Die Heiterkeit eines Volksfestes umfängt dich. Doch kaum hast du dich im Anblick fremder Freuden selbst vergessen, erscheint das unerbittliche Schicksal von neuem. Aber die Menschen kümmern sich nicht um dich. Sie haben sich nicht einmal umgewandt, dich angesehen, haben nicht einmal bemerkt, wie traurig und einsam du bist.“ Tschaikowsky, der Komponist des Zaren; Tschaikowsky, der russische Elegiker; Tschaikowsky, der unvergleichliche Meister eleganter Ballettmusik. Der „wahre“ Tschaikowsky aber, wie die Nachwelt ihn zu kennen glaubt, gab sein Innerstes nur in leidenschaftlichen Seelendramen preis, in pathetischen Bekenntnissen und tönender Autobiographie. Wie in der musikalischen Beichte der Vierten Sinfonie: „Sie ist ein Widerhall dessen, was ich damals empfunden habe.“

Peter Iljitsch Tschaikowsky * 7. Mai 1840, Wotkinsk, Russland

† 6. November 1893, Sankt Petersburg

S i n f o n i e N r . 4 f - M o l l o p. 3 6 Entstehung 1877/78

Uraufführung

10. Februar 1878 in Moskau Zuletzt gespielt von der Dresdner Philharmonie 27. April 2014, Dirigent: Michael Sanderling Spieldauer

ca. 42 Minuten Besetzung

2 Flöten, Piccoloflöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba Pauken, Schlagwerk, Streicher

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Die Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert 1 . V i ol i n e n

B rat s ch e n

Prof. Wolfgang Hentrich KV

Christina Biwank KV

Prof. Roland Eitrich KV

Steffen Seifert KV

Dalia Richter KV

Heide Schwarzbach KV

Matan Gilitchensky Heiko Mürbe KV

Christoph Lindemann KV

Hans-Burkart Henschke KV

Ute Kelemen KV

Joanna Szumiel KM

Marcus Gottwald KV Antje Becker KV

Andreas Kuhlmann KV Tilman Baubkus

Alexander Teichmann KM

Sonsoles Jouve del Castillo

Juliane Kettschau KM

Friederike Hübner

Annegret Teichmann KM

Harald Hufnagel Jie Zhou**

Eunyoung Lee

Deborah Jungnickel Xianbo Wen

V i olonc e ll i

Elgita Polloka

Sunhwa Lee**

Ulf Prelle KV

Victor Meister KV Thomas Bäz KV

2 . V i ol i n e n Markus Gundermann Adela Bratu

Rainer Promnitz KV

Clemens Krieger KV Daniel Thiele KM

Denise Nittel

Reinhard Lohmann KV Viola Marzin KV

Steffen Gaitzsch KV

Dr. phil. Matthias Bettin KV

Alexander Will KM

Bruno Borralhinho

Hans-Ludwig Raatz

Friedemann Herfurth**

Heiko Seifert KV

Andreas Hoene KV

Andrea Dittrich KV Jörn Hettfleisch

Christiane Liskowsky KM Christin Uhlemann Nora Scheidig**

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25. / 26. Dez 2015, Fr / Sa, 19.30 Uhr | Albertinum

K ontrab ä s s e

H ö rn e r

Martin Knauer*

Hanno Westphal

Olaf Kindel KM

Torsten Gottschalk

Carsten Gießmann KM

Norbert Schuster KV

Lars Scheidig**

Thilo Ermold KV

Donatus Bergemann KV Matthias Bohrig KM

T romp e t e n

Ilie Cozmaţchi

Rebecca Fröhlich**

Christian Höcherl KM Csaba Kelemen

Nikolaus von Tippelskirch

Flöten Mareike Thrun KV

Posaunen

Birgit Bromberger KV

Friederike Herfurth-Bäz*

Stefan Langbein

Dietmar Pester KV Peter Conrad KM

O bo e n Undine Röhner-Stolle KM

T u ba

Jens Prasse KV

Prof. Jörg Wachsmuth KV

K lar i n e tt e n

P a u k e | Schla g w e rk

Prof. Hans-Detlef Löchner KV Prof. Henry Philipp KV

Stefan Kittlaus

Oliver Mills KM Gido Maier KM

F a g ott e

Alexej Bröse

Daniel Bäz KM

Michael Lang KV KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos * Gast ** Substitut

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Spaces for species (and pieces)

rosa barba Albertinum - Dresden

28. November 2015 – 28. Februar 2016 w w w . s k d. m u s e u m

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25. / 26. Dez 2015, Fr / Sa, 19.30 Uhr | Albertinum

Antje Weithaas Ihr Charisma und ihre Bühnenpräsenz fesseln, ohne sich je vor das Werk zu drängen: Unprätentiös und immer der Musik den Vortritt lassend durchdringt Antje Weithaas jedes Detail im Notentext mit einer zwingenden musikalischen Intelligenz und einer beispiellosen technischen Souveränität. Ihr weitgefächertes Konzertrepertoire beinhaltet neben den großen Konzerten Mozarts, Beethovens und Schumanns und neuen Werken wie Jörg Widmanns Violinkonzert auch Klassiker der Moderne wie Schostakowitsch, Prokofjew und Gubaidulina sowie selten gespielte Violinkonzerte wie die von Hartmann und Schoeck. Als Solistin hat Antje Weithaas bereits mit Klangkörpern wie dem Deutschen SymphonieOrchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, den großen deutschen Radio-Orchestern sowie internationalen Spitzenorchestern wie Los Angeles Philharmonic, San Francisco Symphony, Philharmonia Orchestra, BBC Symphony und den führenden Orchestern der Niederlande, Skandinaviens und Asiens gearbeitet. Zu ihren Partnern am Dirigentenpult zählten dabei Künstler wie Vladimir Ashkenazy, Sir Neville Marriner, Marc Albrecht, Yakov Kreizberg, Sakari Oramo und Carlos Kalmar. Höhepunkte der Spielzeit 2015/16 sind Antje Weithaas‘ Auftritte als Solistin mit dem Orchester des Theaters La Fenice Venedig unter Antonello Manacorda (Brahms) sowie mit Beethovens Violinkonzert mit dem MDR Leipzig in

ihrer eigenen Einstudierung. Mit der Camerata Bern stehen Aufführungen von Brahms‘ Violinkonzert, diverse Auswärtskonzerte sowie eine Südamerika-Tournee an. Als künstlerische Leiterin des Kammerorchesters ist sie seit der Saison 2009/10 für dessen musikalisches Profil verantwortlich und leitet vom Pult der Konzertmeisterin aus sogar großformatige Werke wie beispielsweise die Sinfonien Beethovens. Einen Schwerpunkt ihrer kammermusikalischen Arbeit bildet für Antje Weithaas weiterhin das Arcanto Quartett mit Daniel Sepec, Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras. Nachdem Antje Weithaas in früheren Jahren vor allem mit kammermusikalischen CDs begeisterte, legte sie 2013 mit ihrer Aufnahme der Violinkonzerte von Beethoven und Berg mit dem Stavanger Symphony Orchestra unter Steven Sloane (CAvi-music) eine Referenzaufnahme vor. Begeisterte Reaktionen gibt es auch schon auf die erste CD aus Antje Weithaas‘ neuem Projekt für CAvi: der Gesamteinspielung der Solosonaten und -partiten von Johann Sebastian Bach und der Solosonaten von Eugène Ysaÿe. Das Label cpo veröffentlichte jüngst den zweiten Teil ihrer Gesamteinspielung von Max Bruchs Werken für Violine und Orchester mit der NDR Radiophilharmonie unter Hermann Bäumer. Mit der Camerata Bern erschienen bisher Aufnahmen von Werken Mendelssohns und Beethovens. Antje Weithaas spielt ein Instrument von Peter Greiner aus dem Jahr 2001.

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Dmitrij Kitajenko

Dmitrij Kitajenko gehört zu den große Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. Seit Jahrzehnten dirigiert er regelmäßig die bedeutenden Orchester Europas, Amerikas und Asiens. In Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, geboren, studierte Dmitrij Kitajenko zunächst an der berühmten Glinka-Musikschule und am Rimskij-Korsakow-Konservatorium, später bei Leo Ginzburg in Moskau sowie Hans Swarowsky und Karl Österreicher in Wien. 1969 war er Preisträger beim 1. Internationalen Herbert-vonKarajan-Dirigierwettbewerb und wurde mit 29 Jahren Chefdirigent des Stanislawski-Theaters. 1976 übernahm er die Chefdirigenten-Position der Moskauer Philharmoniker. 1990 ging er in den Westen und wurde u.a. Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt und des Bergen Philharmonic Orchestra sowie Erster Gastdirigent des Dänischen Nationalen Radiosymphonieorchesters. Seit 2012 ist Dmitrij Kitajenko außerdem Erster Gastdirigent des Konzerthausorchesters Berlin. 14

Mit dem Gürzenich-Orchester Köln, dessen Ehrendirigent er seit 2009 ist, hat er sämtliche Sinfonien von Schostakowitsch, Prokofjew, Tschaikowsky und Rachmaninow aufgenommen. Diese Aufnahmen wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und gelten als wichtige Referenzeinspielungen. Insgesamt umfasst Dmitrij Kitajenkos Diskographie mehr als 250 Aufnahmen, die meisten davon mit den Moskauer Philharmonikern, dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt, dem Bergen Philharmonic Orchestra und dem Dänischen Nationalen Radiosymphonieorchester. Die letzte Neuerscheinung unter seiner Leitung war Tschaikowskys Oper „Jolanthe“ mit dem Gürzenich-Orchester Köln. Für sein Lebenswerk und seine überragenden Schallplattenaufnahmen, darunter die Gesamtaufnahmen der Symphonien Schostakowitschs, Prokofievs, Skrjabins und Tschaikowskys, erhielt er im März 2015 den „Lifetime Achievement Award“ bei den „International Classical Music Awards“ (ICMA).

25. / 26. Dez 2015, Fr / Sa, 19.30 Uhr | Albertinum

grosse kunst Braucht gute freunde WiR DANKeN DeN FöRDeReRN DeR DResDNeR PHiLHARMONie

Heide süß & Julia Distler

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Impressum

Dresdner Philharmonie Postfach 120 424 01005 Dresden Besucherservice Telefon 0351 4 866 866 [email protected] Chefdirigent: Michael Sanderling Ehrendirigent: Kurt Masur Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy Intendantin: Frauke Roth Text: Wolfgang Stähr Redaktion: Adelheid Schloemann und Matthias Greß Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft, Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors. Grafische Gestaltung: büro quer Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH Preis: 2,50 € Bildnachweise Bildarchiv der Dresdner Philharmonie, 2, 5 Giorgia Bertazzi, 12 Gerd Mothes, 14

w w w. d re s d n e r p h i l h a r m o n i e . d e

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