Regionale Kooperation im Wachstumskern

January 30, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Kommunikation, Marketing
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Regionaler Wachstumskern Neuruppin Etablierung der Regionalen Kooperation und Moderation im RWK Neuruppin

Endbericht Stand | 31. August 2010

Etablierung der Regionalen Kooperation und Moderation im RWK Neuruppin

Auftraggeber:

Auftragnehmer:

Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg

complan Kommunalberatung Voltaireweg 4 14469 Potsdam Tel. 0331/ 201510 Fax 0331/ 2015111

vertreten durch: Regiestelle EFRE-Interventionen RWK im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg c/o Ernst Basler + Partner GmbH Tuchmacherstrasse 47 14482 Potsdam Tel. 0331/ 747590 Fax 0331/ 747590

[email protected] http://www.complangmbh.de Ansprechpartner: Hathumar Drost Björn Bernat

[email protected] http://www.edp.de

Fontanestadt Neuruppin Karl-Liebknecht-Straße 33/34 16816 Neuruppin Tel. 03391/ 355123 Fax: 03391/ 355122

Dieses Projekt wurde aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung kofinanziert.

http://www.neuruppin.de [email protected] Ansprechpartner: Arne Krohn, Baudezernent Elmar Klein-Hessling, Leiter Stabsstelle Stadtentwicklung

Stand: 31. August 2010

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Inhalt

1.

Anlass und Ziel

4

2.

Auftaktgespräche

6

3.

Organisation und Kooperation

10

4.

Kooperationsinhalte und Meilensteine

12

4.1

Kooperationsvereinbarung

12

4.2

Gemeinsame Wirtschaftsförderung

13

4.3

Kommunale Schwerpunktprojekte

16

4.4

IMAG-Sachstandsbericht

23

4.5

GRW-Regionalbudget

18

4.6

Standortmarketing

19

4.7

Interkommunale Zusammenarbeit /Optimierung von Verwaltungsprozessen

21

5.

Ausblick

24

6.

Handlungsempfehlungen im Rahmen der Fortschreibung des STEK

25

Anhang I – Auftaktgespräche

27

Anhang II – Organisation und Kooperation

39

Anhang III – Kooperationsinhalte und Meilensteine

71

Anhang IV – Kommunale Schwerpunktprojekte

76

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1.

Anlass und Ziel

Neuruppin als Regionaler Wachstumskern Im Jahr 2005 entscheid sich die damalige Regierung des Landes Brandenburg ihre Wirtschaftsförderpolitik grundlegend zu reformieren. Anstatt der dezentralen Konzentration der Fördermittel sollten nunmehr Wachstumsbranchen und Standorte mit besonderem Potential speziell berücksichtigt werden ("Stärken stärken"). Folglich wurden 15 sogenannte "Regionale Wachstumskerne" (RWK) vom Land ausgewiesen, die diesen Anspruch erfüllen. Auch Neuruppin erlangt bereits in der ersten Ausweisungsrunde den Privilegiertenstatus eines solchen Wachstumskernes. Hiermit wird der Fontanestadt Neuruppin eine besondere Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung des Bundeslandes im Allgemeinen und der Region nordwestlich von Berlin im Speziellen offiziell zuerkannt. Dies wird in erster Linie mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Standortes begründet. Von den insgesamt 17 von der Landesregierung definierten Branchenkompetenzfeldern (BKF) werden für den Regionalen Wachstumskern Neuruppin die folgenden identifiziert:  Automotive  Ernährungswirtschaft
  Holzverarbeitende Wirtschaft
  Kunststoffe/Chemie  Tourismus (Querschnittsbranche)  Gesundheitswirtschaft (Querschnittsbranche) Im Sinne der wirtschaftlichen Entwicklung des Standortes stehen diese Branchen entsprechend im Fokus. NeuruppinStrategie 2020 Im Jahr 2006 erarbeitete der RWK ein Konzept, welches die weitere Entwicklung des Standortes perspektivisch bis zum Jahr 2020 strategisch vorzeichnet - die NeuruppinStrategie 2020. Das Konzept bewertet die Potentiale der Branchenkompetenzfelder, zeigt Handlungsfelder auf und definiert strategische Ziele. Gleichzeitig konstatiert die NeuruppinStrategie das zentrale Anliegen, Wachstumseffekte im regionalen Kontext erzielen zu wollen und beschreibt die Notwendigkeit, aus diesem Grunde weitere Partner aus der Region in den Prozess mit einzubeziehen. Sie stellt damit die konzeptionelle Grundlage für die weitere interkommunale Kooperation. Freiwillige Kooperation mit dem Umland Im Gegensatz zu anderen Regionalen Wachstumskernen wurde der RWK Neuruppin nicht als Mehrling sondern als Einzelstandort ausgewiesen. Nach Einschätzung des Landes Brandenburg ist die Fontanestadt also bereits für sich genommen ein Wirtschaftsstandort von außerordentlicher Bedeutung. Wie allerdings bereits in der NeuruppinStrategie festgestellt wird, wirkt der RWK wesentlich weiter in den Raum hinein und ist mit seinem Umland funktional fest verwoben. Auf der einen Seite nimmt Neuruppin als Mittelzentrum wichtige Aufgaben für sein Umland wahr. Dies betrifft die Nahversorgung sowie die Bereitstellung der sozialen und verkehrlichen Infrastruktur als auch des größten Arbeits- und Ausbildungsmarktes der Region. Auf der anderen Seite bestehen intensive Pendlerverflechtungen mit dem Umland. Die Einheit von Wohn- und Arbeitsort ist schon lange nicht mehr universell gültig. Zusätzlich zeichnen die Umlandgemeinden von Neuruppin spezifische Qualitäten aus. Die Kompetenzen des RWK werden hierdurch ergänzt. Die intensivsten Verknüpfungen entsprechen denen, des vom Land Brandenburg, definierten Mittelbereichs Neuruppin. Dieser umfasst - die Fontanestadt Neuruppin - die Stadt Rheinsberg complan Kommunalberatung

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-

die Gemeinde Fehrbellin das Amt Temnitz und das Amt Lindow (Mark).

Dieser Zuschnitt verspricht die weitreichendsten Synergie- und Wachstumseffekte und ist deshalb die Grundlage für die regionale Kooperation. Um eine solche Kooperation strukturell aufzubauen und in seiner Anfangsphase zu begleiten, ist complan Kommunalberatung damit beauftragt worden die Kooperation im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft "Regionaler Wachstumskern Neuruppin" zu etablieren und zu koordinieren. Zwischen Januar 2009 und August 2010 ist es gelungen, eben diese Etablierung zu erreichen und die Kooperation auf neue Partner auszuweiten, Handlungsfelder zu erschließen und somit wichtige Bestandteile der NeuruppinStrategie umzusetzen. Damit ist die Grundlage für die Freisetzung weiterer regionaler Wachstumseffekte gegeben.

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2.

Auftaktgespräche

2.1

Hintergrund und Methodik

In der regionalen Kooperation zur Stärkung des Regionalen Wachstumskerns Neuruppin sind fünf Kommunen beteiligt: Die Fontanestadt Neuruppin, das Amt Temnitz, das Amt Lindow (Mark), die Stadt Rheinsberg und die Gemeinde Fehrbellin. Bei den Beteiligten herrschen unterschiedliche Erwartungen und Ausgangsbedingungen. Für complan Kommunalberatung war es deshalb von großer Wichtigkeit, im Vorfeld die Vorstellungen der Kommunen direkt abzufragen. Als Rahmen wurden hierfür individuelle Auftaktgespräche gewählt. Aus den gewonnenen Informationen sollten vor allem die Arbeitsschwerpunkte für die weitere Zusammenarbeit abgeleitet werden. Diese wurden schließlich inhaltlich in das Gesamtkonzept integriert. Auch boten die Auftaktgespräche Gelegenheit für ein gegenseitiges Kennenlernen und unterstützten ein wesentlich besseres Verständnis für die ortsspezifischen Besonderheiten. Um eine möglichst hohe Vergleichbarkeit der Gesprächsergebnisse zu gewährleisten, hat complan Kommunalberatung im Vorfeld der Gespräche einen Fragenkatalog ausgearbeitet. Dieser sollte für die Auftaktgespräche mit jeder Kommune als Grundlage dienen. Neben allgemeinen Informationen über die Kommune, wurden vor allem der strukturelle Status Quo (insb. für die Bereiche Wirtschaft und Tourismus) abgefragt sowie die mögliche personelle Besetzung der zu institutionalisierenden Gesprächsrunden (Arbeitskreise, Bürgermeisterrunden, etc.) erörtert. Von zentraler Bedeutung für das weitere Vorgehen waren hierbei die aus den Gesprächen abzuleitenden konkreten Projektvorstellungen im Rahmen der Kooperation im Regionalen Wachstumskern Neuruppin.

2.2

Zusammenfassung der Auftaktgespräche

complan Kommunalberatung hat die jeweiligen Auftaktgespräche vorbereitet, moderiert und nachbereitet. Im Folgenden werden die wichtigsten Aussagen der Auftaktgespräche zusammengefasst. Schließlich wurden allgemeine Thesen für die interkommunale Zusammenarbeit formuliert. Die einzelnen Protokolle zu den Auftaktgesprächen befinden sich, ebenso wie der Musterfragebogen, im Anhang I. Zusätzlich wurden bedarfsbezogen weitere Gesprächstermine von complan Kommunalberatung angeboten, die im Wesentlichen von der Stadt Neuruppin und der INKOM in Anspruch genommen wurden. Auftaktgespräch mit der Fontanestadt Neuruppin Neuruppin ist mit seinen mehr als 32.000 Einwohnern die mit Abstand größte Kommune im Kooperationsraum. Die Wirtschaftsstruktur ist breit gefächert. Schwerpunktbranchen sind Kunststoffe/Chemie, Automotive, Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft und Papier. Außerdem sind in der Fontanestadt die Querschnittsbranchen Gesundheit und Tourismus vertreten. Die Gewerbegebiete der Stadt sind insbesondere durch verarbeitendes und produzierendes Gewerbe geprägt. Außerdem sind mittelständische Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen vorhanden. Ca. 75% der aktuell vermarktungsfähigen Gewerbeflächen sind derzeit ausgelastet . Insbesondere das laufende Insolvenzverfahren im Temnitzpark in der Nachbarkommune Temnitz erschwert die Vermarktung der Reserveflächen in der Stadt Neuruppin. Neuausweisungen sind darüber hinaus nicht geplant.

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Neuruppin bietet Besuchern verschiedene Möglichkeiten ihre Freizeit zu gestalten. Zum einen ist die Stadt von besonders sehenswerter Natur umgeben. Zum anderen ist sie im Besitz eines hervorragend erhaltenen historischen Stadtkerns. Innerhalb der Kooperationsgemeinschaft soll Neuruppin deshalb als zentraler Akteur auf allen einschlägigen Themenfeldern aktiv sein. Es sollen sowohl wirtschaftliche, wie auch touristische Kooperationsansätze überprüft werden. Auftaktgespräch mit der Gemeinde Fehrbellin Der wirtschaftliche Schwerpunkt Fehrbellins liegt mit seinen 51 Agrarbetrieben eindeutig im Bereich der Landwirtschaft. Allerdings möchte die Kommune verstärkt den Naturtourismus fokussieren. Fehrbellins Gewerbeflächen sind zu 84% ausgelastet und sind vor allem durch produzierendes Gewerbe belegt. Fehrbellins Umgebung ist in der Region einzigartig. Die Moorlandschaft ist weitestgehend erhalten geblieben. Die Natur lädt zum Erkunden der Landschaft zu Fuß, zu Wasser, auf dem Rad oder auf dem Pferderücken ein. Im Rahmen des Projektes „Idee.Natur“ soll die Konservierung des Moores vor allem als Refugium für Wasser- und Wandervögel sichergestellt werden. Konzipiert wurden die Einzelmaßnahmen für den gleichnamigen Bundeswettbewerb. Diesen konnte Fehrbellin nicht für sich entscheiden, sieht sich aber darin bemüht, dennoch bedeutende Teile auch ohne die entsprechenden Bundesfördermittel umzusetzen. Eine alternative Finanzierungsmöglichkeit wird angestrebt. Auftaktgespräch mit dem Amt Lindow (Mark) Im Amt Lindow (Mark) ist Gewerbe im Bereich Stahl- und Tiefbau ansässig. Strukturbestimmend ist auch die Gesundheitswirtschaft. Insbesondere die Salosklinik, das Sport- und Bildungszentrum sowie das Sporthotel sind hier hervorzuheben. Lindow hat sich bereits seit einiger Zeit als Sportstandort etabliert. In ein entsprechendes Gesamtkonzept ließe sich auch die umliegende Seenlandschaft integrieren. Das Amt Lindow möchte sich konsequenterweise als „Sportregion Lindow“ weiterentwickeln. Besondere Potentiale werden in der hohen Nachfrage seitens des Sporttourismus gesehen. Der Ausbau des Sporthotels könnte hier weitere Synergieeffekte bewirken. Im Rahmen der Kooperation im Regionalen Wachstumskern werden eine bessere Koordination sowie Vermarktung der touristischen Angebote und ein weiterer Ausbau des Radwegenetzes angestrebt. Auftaktgespräch mit der Stadt Rheinsberg Das wichtigste wirtschaftliche Standbein für die Stadt Rheinsberg stellt der Tourismus dar. Die Stadt kann im Jahr über 500.000 Übernachtungen verbuchen. Herausragender Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr ist dabei das Schloss Rheinsberg, welches speziell in der Hauptsaison ein attraktives Kulturrahmenprogramm anbietet. Komplementiert wird dieses Angebot durch den historischen Stadtkern und den beliebten Schlosspark. Außerhalb der Stadt finden Touristen eine naturbelassene Seenlandschaft. Eine weitere besonders erwähnenswerte touristische Einrichtung stellt ein Hotel speziell für behinderte Menschen dar. Auf dem kommunalen Gewerbegebiet sind Unternehmen verschiedener Branchen angesiedelt. Hierzu zählen Unternehmen des produzierenden Gewerbes als auch Dienstleistungsbetriebe. Die Nachnutzung zweier sich nicht mehr im Betrieb befindlicher Anlagen birgt ein besonderes Potential. Zum einen handelt es sich dabei um die ehemalige Carmol-Fabrik. Dieses ca. 20.000 qm große Areal könnte kleineren und mittleren Betrieben zugänglich gemacht werden oder auch in seiner Nutzung in das Tourismuskonzept integriert werden. Für die Durchführung eines solchen Vorhabens ist noch die Einwilligung des Eigentümers vonnöten. complan Kommunalberatung

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Das ehemalige Atomkraftwerk Rheinsberg wird zurzeit rückgebaut. Mittelfristig ist seitens der Stadt angedacht, ein Klimafolgeforschungszentrum einzurichten. Genauere Vorschläge werden zeitnah entwickelt. Sowohl die Nachnutzung der Carmol-Fabrik als auch des AKWs bieten sich als kommunale Schwerpunktprojekte an. Auftaktgespräch mit dem Amt Temnitz Die Wirtschaftsstruktur des Amtes Temnitz ist zum einen durch die Landwirtschaft als auch durch das Gewerbegebiet Temnitzpark geprägt. Wie bereits im Auftaktgespräch mit der Fontanestadt Neuruppin thematisiert, gestaltet sich die Nutzung der noch nicht vermarkteten Industrieflächen auf Grund des laufenden Insolvenzverfahrens als schwierig. Im Bereich Tourismus besitzt das Amt Temnitz zurzeit kein ausgeprägtes Profil.

2.3 Fazit Die Auftaktgespräche haben sich für den Moderationsprozess als wichtig und ausgesprochen informativ erwiesen. Mit den Gesprächsresultaten war es möglich, die verschiedenen Charakteristika der einzelnen Kommunen zu erkennen und Potenziale für Verknüpfungen untereinander aufzuzeigen. So sind die Ergebnisse u. a. in ein Schaubild mit Schwerpunktsetzungen im regionalen Kooperationsraum zu den einzelnen kommunalen Schwerpunktprojekten eingeflossen (siehe S. 15). Auch für den weiteren Moderationsprozess erscheint es hilfreich, bei Bedarf themenbezogene Einzelgespräche mit den Kommunen zu führen, um aktuelle Sachstände in den Kommunen und konkrete Erwartungen, Impulse und Vorschläge der Mitglieder im Kooperationsraum fortlaufend berücksichtigen zu können. Als Grundlage für den weiteren Kooperationsprozess hat complan Kommunalberatung folgende Thesen aus den Auftaktgesprächen abgeleitet:

1.

Die Stadt Neuruppin ist mit ihrer differenzierten Verwaltungsstruktur und den nachgeordneten Institutionen, insbesondere im Bereich der Wirtschaftsförderung, der leistungsfähigste Partner der kommunalen Arbeitsgemeinschaft. In den anderen Kommunen erfolgt die Wirtschaftsförderung meist über den Bürgermeister oder den Amtsdirektor.

2.

Wegen der eingeschränkten personellen Besetzung der Verwaltungen in den Nachbarkommunen werden bestehende Potenziale nicht optimal ausgeschöpft. So konnte bisher z. B. die Profilierung der Stadt Rheinsberg als Naturmedizin- / Naturkosmetikstandort nicht verwirklicht werden. Es ist daher für alle beteiligten Kommunen sinnvoll, Aufgaben der Wirtschaftsförderung an die INKOM zu delegieren. Gleichwohl darf der persönliche Kontakt zwischen Bürgermeister/Amtsdirektor und den Unternehmen nicht geschwächt werden. Von daher sind Aufgabenfelder klar zu definieren und Überschneidungen zu vermeiden.

3.

Für jede Nachbarkommune sind die zentralen Schwerpunktaufgaben im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft mit der INKOM abstimmen. Zu den konkreten Themen zählen bspw. die Vermarktung und Flächenmobilisierung im Gewerbepark Temnitz und die Nachnutzung der Carmol-Fabrik in Rheinsberg.

4.

Bezogen auf die Schwerpunktbranche Ernährungswirtschaft ergänzen die Gemeinde Fehrbellin und das Amt Temnitz die guten Standortbedingungen des RWK Neuruppin. Die Stadt Rheinsberg und das Amt Lindow stärken und erweitern die Querschnittsbranche Tourismus. Gemeinsame

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Aufgabe könnte auch die Vermarktung regionaler Erzeugnisse bei den touristischen Leistungsträgern sein. 5.

Vermutlich bestehen weitere Potenziale um die Unternehmen miteinander zu vernetzen. Ein RWK-bezogener, branchen-differenziertes Unternehmensinformationssystem sollte zeitnah erstellt und fortlaufend gepflegt werden.

6.

Der Regionale Wachstumskern Neuruppin wird mit seinen wirtschaftlichen Stärken regional und überregional noch nicht hinreichend kommuniziert. Unter Berücksichtigung harter und weicher Standortfaktoren sollte eine wirtschaftsbezogene Standortvermarktung erfolgen. Eine marktorientierte Profilierung der Gewerbeflächen ist hierfür die notwendige Voraussetzung.

7.

Die Region befindet sich mitten im demografischen Wandel. Der negative Trend in Bezug auf den Fachkräftenachwuchs ist bereits erkennbar. Schon jetzt bestehen jedoch gute Kooperationsmodelle zwischen Schulen und Unternehmen. Weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit sollten in diesem Zusammenhang definiert und geprüft werden.

8.

Eine Zusammenarbeit der Kommunen im Bereich Mobilität findet bereits statt. Die Kooperation wird als wichtig eingeschätzt und ist im interkommunalen Verbund auch künftig zu pflegen. Abstimmungen zu aktuellen Themen und Projekten sollten in der bestehenden Kooperationsform erfolgen.

9.

Aktivitäten im Bereich des touristischen Marketings sollten nicht prioritär behandelt werden, da die Kommunen sehr unterschiedliche Schwerpunkte und Strukturen aufweisen.

Aus den Auftaktgesprächen folgten folgende Erkenntnisse: 1.

Zur Stärkung des RWK Neuruppin im Rahmen der interkommunalen Kooperation sind vielfältige Ansatzpunkte gegeben und eine Reihe von konkreten Aufgaben anzugehen. Dem Arbeitskreis „Wirtschaft und Marketing“ kommt dabei eine zentrale Rolle zu. In Abstimmung mit der INKOM wurde in einem nächsten Arbeitsschritt über die Zusammensetzung des künftigen Arbeitskreises, die Themenschwerpunkte, die Prioritätensetzung und die Termine der Zusammenkünfte zu entscheiden.

2.

Es ist zu prüfen, ob der bestehende Arbeitskreis „Mobilität“ weitere Themen und Projekte vertiefen kann, insbesondere im Bereich der interkommunalen touristischen Radwege.

3.

Die Etablierung eines Arbeitskreises „Verwaltungskooperation“ ist im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft mittelfristig zusätzlich anzustreben.

4.

Die Bildung eines Arbeitskreises „Tourismus/Kulturtourismus“ kann im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft vorläufig zurückgestellt werden.

Im Anhang I finden sich die Anlagen zu den Auftaktgesprächen mit den Mitgliedskommunen. Diese beinhalten den durch complan Kommunalberatung erstellten Fragenkatalog sowie die Protokolle der Gespräche.

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3.

Organisation und Kooperation

Sachstand Im Anschluss an die Auftaktgespräche erschien es für complan Kommunalberatung zentral, die Kommunikation zwischen den Kommunen zügig zu etablieren. Zur Strukturierung des Kooperationsprozesses wurden die Steuerungsrunde und der Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ eingerichtet. Die Steuerungsrunde der Bürgermeister und Amtsdirektoren sowie der Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ haben zu Beginn des Jahres 2009 ihre Arbeit aufgenommen; der Arbeitskreis „Mobilität“ ist bereits seit längerer Zeit aktiv. Die Gesprächskreise treffen sich seitdem in regelmäßigen Abständen. In den Steuerungsrunden sind die Bürgermeister und Amtsdirektoren der beteiligten Kommunen vertreten. Sie bilden das Entscheidungsgremium der interkommunalen Zusammenarbeit. Die Mitglieder der Steuerungsrunde entscheiden in ihren Sitzungen über das Einsetzen und Aussetzen von Arbeitskreisen zu den gemeinsamen Kooperationsfeldern, die personelle Besetzung der Arbeitskreise sowie über konkrete Projekte im Rahmen der Arbeitskreise. Projekte zur wirtschaftlichen Stärkung der Region, über welche im Rahmen der Steuerungsrunden entschieden wurde, werden schließlich in den Arbeitskreisen konkretisiert. Wie bereits als Ergebnis der Auftaktgespräche festzuhalten war, wird der Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ von sämtlichen Mitgliedern als vorrangig angesehen. Der Arbeitskreis „Mobilität“ ist bereits im RWK etabliert und soll für die Vertiefung konkreter Verkehrsprojekte (z. B. touristische Radwegeverbindungen) genutzt werden. Die Bildung eines Arbeitskreises „Verwaltung“ wurde zunächst zurückgestellt. Mittlerweile sind die Kommunen eigenständig aktiv geworden und forcieren eine bessere Koordinierung der Verwaltungsabläufe (siehe Kapitel 4.6). Für die Themenschwerpunkte „Tourismus / Kulturtourismus“ besteht seitens der Kommunen zunächst keine dringende Notwendigkeit einen separaten Arbeitskreis einzurichten. Thematisch werden entsprechende Inhalte zunächst in den Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ integriert. Durch jüngste Aktivitäten der Kommunen Neuruppin, Rheinsberg und Lindow (Mark) (siehe Kapitel 4.7) wird der Themenkomplex aber verstärkt behandelt werden. Unter Umständen ergibt sich hieraus wiederum der Bedarf, die Idee eines entsprechenden eigenständigen Arbeitskreises aufzugreifen.

Fazit Die zeitlichen Abstände der Sitzungstermine haben sich nach Meinung aller Beteiligten in den vergangenen sieben Monaten als sinnvoll erwiesen. So konnte eine Regelmäßigkeit des Informationsflusses weitestgehend gewährleistet werden, welcher die Voraussetzungen für ein gezieltes und projektbezogenes Engagement aller Beteiligten schafft. Verschiedene Maßnahmen können allerdings zu einem besseren Abgleich an Informationen zwischen den Teilnehmern der Gesprächskreise beitragen. Konkret wird deshalb nun die Erstellung einer digitalen Datenbank als gemeinsame Dokumenten- und Informationsbasis konzipiert. Da die personelle Besetzung der Steuerungsrunde bisher identisch ist mit der Zusammensetzung des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“, konnten dabei Entwicklungen und neue Impulse nur eingeschränkt ausgelöst werden. complan Kommunalberatung hat aus diesem Grund vorgeschlagen, die Steuerungsrunde regelmäßig um weitere Kommunalvertreter aus den jeweiligen Kommunen complan Kommunalberatung

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zu erweitern. Auf diese Weise wurde die Transparenz im RWK-Kooperationsraum gegenüber den politischen Gremien und der Öffentlichkeit erhöht. Auch wurden so die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen, zusätzliche Anregungen zu Projektideen zu erhalten und gegebenenfalls zu berücksichtigen. Diese Praxis hat sich bereits im Rahmen des Arbeitskreises „Mobilität“ sehr bewährt. In Bezug auf die Arbeitskreissitzungen empfiehlt complan Kommunalberatung, sich weiterhin auf die Mitwirkung der jeweiligen Bürgermeister/Amtsdirektoren zu konzentrieren, um die Projektarbeit komprimiert und zielgerichtet fortentwickeln zu können. Hier wird jedoch ein intensiverer Austausch mit dem Arbeitskreis „Mobilität“ angestrebt, damit Synergieeffekte entstehen und unnötige Überschneidungen vermieden werden können. Einzelgespräche mit den Kommunen sollen dabei weiter ergänzend geführt werden. Die Steuerungsrunde und der Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ haben bisher an folgenden Terminen getagt: Datum

Gremium

Tagungsort

29. Januar 2009 13. März 2009 6. April 2009 8. Mai 2009 17. August 2009 13. Oktober 2009 9. Dezember 2009 26. April 2010 31. August 2010

Steuerungsrunde Steuerungsrunde Arbeitskreis Arbeitskreis Steuerungsrunde Steuerungsrunde/AK Steuerungsrunde/AK Steuerungsrunde/AK Steuerungsrunde/AK

Amt Lindow (Mark) INKOM Neuruppin INKOM Neuruppin INKOM Neuruppin Fontanestadt Neuruppin Fontanestadt Neuruppin Fontanestadt Neuruppin Fontanestadt Neuruppin Fontanestadt Neuruppin

complan Kommunalberatung hat die Sitzungen inhaltlich vorbereitet, moderiert und in Form eines Protokolls nachbereitet. Die Protokolle der entsprechenden Gesprächsrunden finden sich im Anhang II des Berichtes. Es wurde bereits ein Termin für die kommende Sitzung der Steuerungsgruppe/ des Arbeitskreises Wirtschaftsförderung und Marketing im November 2011 festgelegt.

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4.

Kooperationsinhalte und Meilensteine

4.1

Kooperationsvereinbarung

Sachstand Bereits auf der 1. Steuerungsrunde im Januar 2009 ist es gelungen, Einigkeit über eine Formalisierung der interkommunalen Kooperation zu erlangen. Die Vereinbarung über die Kommunale Arbeitsgemeinschaft " Regionale Kooperation im RWK Neuruppin " der Fontanestadt Neuruppin, der Stadt Rheinsberg, der Gemeinde Fehrbellin sowie der Ämter Lindow (Mark) und Temnitz wurde von allen beteiligten Kommunen beschlossen. In ihr werden die Aufgaben und Ziele im Rahmen der Kooperationsarbeit geregelt. complan Kommunalberatung hat die Kooperationsvereinbarung im Entwurf verfasst, mit den Beteiligten inhaltlich abgestimmt und für die endgültige Fassung überarbeitet. Gegenüber den politischen Gremien liegt mit der Vereinbarung ein Dokument vor, das den Willen der Mitglieder zur Zusammenarbeit demonstriert, die zentralen Schwerpunktsetzungen benennt und entsprechend auf breite Zustimmung unter den Kommunalvertretern trifft. So wurde die Kooperationsvereinbarung in den jeweiligen kommunalen Gremien durch Beschlüsse bestätigt. Sofern sich kein neuer Sachverhalt ergibt, bleibt die Vereinbarung über die kommunale Arbeitsgemeinschaft in Kraft.

Fazit Mit der Kooperationsvereinbarung wurde eine hervorragende Grundlage geschaffen, welche die Zusammenarbeit im Kooperationsraum organisatorisch und inhaltlich plausibel strukturiert. Mit dieser formalen Vereinbarung hebt sich der Regionale Wachstumskern von anderen RWKs im Land Brandenburg ab. Die moderierte Kooperation soll vor allem dem wirtschaftlichen Nutzen der Mitglieder dienen. Synergieeffekte können nur im kooperativen Handeln optimal genutzt werden. Allerdings ist ersichtlich geworden, dass die strukturellen Vorteile einer solchen Vereinbarung weit über das wirtschaftliche Kalkül hinausgehen. Sämtliche Mitglieder sehen einen zentralen Aspekt in der institutionalisierten Zusammenarbeit darin, dass es im Prozess möglich war, etwaige Befindlichkeiten zwischen den Kommunen weitestgehend abzubauen. Durch die Steigerung des gegenseitigen Vertrauens wird ein produktiverer Arbeitsrahmen geschaffen. Auch kann sich die Region in Zukunft noch effektiver, weil geschlossener gegenüber anderen politischen Ebenen, wie beispielsweise dem Land Brandenburg, positionieren. Um diese Entwicklungsansätze auch mittel- und langfristig sicherzustellen, ist es empfehlenswert die Kooperation noch weiter zu vertiefen beziehungsweise perspektivisch auf weitere Handlungsfelder auszudehnen. Die Vereinbarung über die Kommunale Arbeitsgemeinschaft " Regionale Kooperation im RWK Neuruppin " der Fontanestadt Neuruppin, der Stadt Rheinsberg, der Gemeinde Fehrbellin sowie der Ämter Lindow (Mark) und Temnitz findet sich im Anhang III des Endberichtes.

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4.2

Gemeinsame Wirtschaftsförderung

Sachstand Die kommunale Arbeitsgemeinschaft im RWK Neuruppin hat es sich zum Ziel gesetzt, praxisorientierte und projektbezogene Ergebnisse im Rahmen der Kooperationsarbeit zu erreichen. Ein zentrales Vorhaben in diesem Zusammenhang ist die Etablierung einer gemeinsamen Wirtschaftsförderung. Die INKOM Neuruppin wurde von den Mitgliedern beauftragt, die gemeinsamen Interessen im Rahmen der Wirtschaftsförderung wahrzunehmen. In einem ersten Schritt hat die INKOM einen Unternehmensatlas erstellt, in dem Daten zu allen Unternehmen im RWK Neuruppin erfasst und laufend aktualisiert werden. Die INKOM hat auf den Sitzungen des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“ regelmäßig über den Sachstand der Datenerfassung berichtet. complan Kommunalberatung hat mit Hilfe der aufbereiteten Unternehmensdaten sowie unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus den Auftaktgesprächen Bezüge zwischen einzelnen Schwerpunktbranchen aufgezeigt und Vorschläge zu Unternehmensnetzwerken und -kooperationen erstellt. Die Potenziale werden in Form eines Schaubildes dargestellt (s. S. 15). Über die Organisation und Moderation des Kooperationsprozesses im RWK Neuruppin hinaus, hat complan Kommunalberatung der Arbeitsgemeinschaft weitere fachliche Impulse gegeben, welche die Bemühungen um eine Stärkung der Wirtschaft unterstützen. So wurde im Rahmen des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“ die Durchführung eines Fachgesprächs „Unternehmensnahe Beratung“ vorgeschlagen. Durch den Dialog mit externen Dritten sollen die Einblicke in die bestehenden wirtschaftlichen Fördermöglichkeiten erweitert und neue Gedankenprozesse in Gang gesetzt werden. In Vorbereitung auf das Fachgespräch hat complan Kommunalberatung ein Informationsblatt mit Angaben zur Ausgangssituation und den Zielgruppen erstellt. Im Laufe des Moderationsprozesses wurde das Konzept mit den Mitgliedern erörtert und in seiner Struktur verfeinert. Konkret sollen künftig Informationen zu Beratungsangeboten, welche in großer Vielzahl für die Unternehmen vorhanden sind, bei der INKOM gebündelt werden. Auch ist eine bessere Koordinierung der Maßnahmen im Bereich der Fachkräftesicherung denkbar. Zudem haben sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft im Rahmen ihrer Kooperationsarbeit darüber verständigt, ein gemeinsames Regionales Standortmarketingkonzept zu entwickeln. Bis zu diesem Zeitpunkt existierte weder ein Standortmarketingkonzept für die Fontanestadt Neuruppin, noch für die entsprechenden Gemeinden und Ämter im Kooperationsraum. Auch eine Corporate Identity bzw. ein Corporate Design für den RWK und seinen Kooperationsraum waren zu Beginn des Kooperationsprozesses nicht vorhanden. Mit der Gesamtkonzeption sollte nun eine langfristig wirksame und nachhaltige sowie national und international nutzbare Marketingstrategie für den RWK Neuruppin entwickelt und aufgebaut werden. Auf diese Weise wird die Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Regionalen Wachstumskerns Neuruppin nach innen (Fontanestadt Neuruppin und RWK-Kooperationsraum) und außen erwartet. Im Juni 2009 wurde ein Auswahlverfahren für die Beauftragung eingeleitet. Hierfür hat die „Regiestelle EFRE-Interventionen RWK“, Ernst Basler + Partner GmbH, in Zusammenarbeit mit dem RWK Neuruppin eine Leistungsbeschreibung erstellt, welche die konkreten Arbeitsschritte und die erwarteten Ergebnisse darstellt. complan Kommunalberatung hat den RWK inhaltlich zu der Leistungsbeschreibung beraten. Einzelheiten zu dem Projekt "Standortmarketing“ werden in Kapitel 4.5 beschrieben.

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Fazit Das Aufgabengebiet der gemeinsamen Wirtschaftsförderung lässt sich in vielfältige Einzelbausteine gliedern. Einige dieser Teilaspekte, wie das Aufzeigen möglicher Kooperationspotenziale, das Hinzuziehen externer Fachleute und die Ausschreibung des Marketingkonzeptes, konnten bereits in Angriff genommen werden. Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere ein stetiger Informationsfluss von besonderer Bedeutung für die interkommunale Zusammenarbeit ist. Von daher gilt es auch für den weiteren Kooperationsprozess vor allem den regelmäßigen Dialog untereinander und projektbezogen zu externen Dritten zu intensivieren. In diesem Zusammenhang soll eine Anregung wieder aufgegriffen werden, die im Rahmen des Unternehmerabends in Fehrbellin Anfang Mai 2009 an die Mitglieder der kommunalen Arbeitsgemeinschaft herangetragen wurde. Auf dem Unternehmerabend hat die Vorstellung des Vereins „Autobahndreieck Wittstock“ bei den anwesenden Fehrbelliner Gewerbetreibenden großes Interesse geweckt und ein Nachdenken über ähnliche Projekte in Gang gesetzt. Im Herbst 2009 wurde auch in Neuruppin ein entsprechender Unternehmerverband gegründet. Dieser wurde bereits in die Erstellung des Standortmarketingkonzeptes aktiv mit eingebunden. Ein Vermerk, welcher als Grundlage für das Fachgespräch Unternehmensnahe Beratung dienen wird, findet sich im Anhang III.

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Schaubild – Potentiale im Regionalen Wachstumskern

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4.3 Bestimmung kommunaler Schwerpunktprojekte Sachstand Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft haben jeweils für ihre Kommune ein oder mehrere kommunale Schwerpunktprojekte benannt. Im Rahmen des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“ hat die Berichterstattung zu den kommunalen Schwerpunktprojekten grundsätzlich einen Tagesordnungspunkt eingenommen, so dass die Mitglieder untereinander regelmäßig über den aktuellen Sachstand in Kenntnis gesetzt wurden. Folgende Schwerpunktprojekte wurden von den Kommunen thematisiert: Fontanestadt Neuruppin Stadt Rheinsberg Gemeinde Fehrbellin Amt Lindow (Mark) Amt Temnitz

Vermarktung Temnitzpark Verlängerung Rhinseitenkanal Fabrikstandort Carmol-Fabrik Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch (Idee.Natur) Sportregion Lindow Vermarktung Temnitzpark

Insbesondere das Projekt„Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ des Landschaftsfördervereins Oberes Rhinluch e.V. in der Gemeinde Fehrbellin wurde von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft intensiv diskutiert. Die Mitglieder waren von Beginn an darüber einig, dass die Realisierung des Projektes einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Tourismus und somit der wirtschaftlichen Entwicklung im RWK-Kooperationsraum leistet. Das Projekt hat an dem bundesweiten Wettbewerbs Idee.Natur teilgenommen und wurde in der ersten Wettbewerbsstufe für eine Konkretisierung ausgewählt. In einem zweiten Wettbewerbsschritt wurden aus zehn Projekten fünf ausgewählt, die Fördermittel zur Realisierung erhalten. Im Vorfeld der zweiten Wettbewerbsstufe hat sich die Arbeitsgemeinschaft RWK Neuruppin darüber verständigt, verschiedenen Institutionen gegenüber ein Positionspapier zur Unterstützung des Projekts „NiedermoorRegeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ zu verfassen. complan Kommunalberatung hat das Anschreiben formuliert und mit den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft abgestimmt. Das Positionspapier richtete sich dabei an folgende Adressaten: -

Bundesministerium für Umweltschutz - Minister Sigmar Gabriel Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (Land Brandenburg), Minister Dr. Dietmar Woidke Staatskanzlei (Land Brandenburg), Herr Hendrik Fischer, Referatsleiter für Wirtschaft, Arbeit, Technologie und Finanzen Staatskanzlei (Land Brandenburg), Clemens Appel, Chef der Staatskanzlei Kreisbauernverband Ostprignitz, Geschäftsstelle Kyritz, Herr Sven Deter, Vorsitzender Regiestelle Regionale Wachstumskerne und Wirtschaftsministerium c/o Ernst Basler+Partner, Herr Stephan Kathke

Fazit Bereits in der Kooperationsvereinbarung haben sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft darauf geeinigt, sich gegenseitig frühzeitig und umfassend über Entwicklungen, Planungen und Vorhaben, welche die Aufgabenbereiche der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft betreffen, zu informieren und complan Kommunalberatung

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sich ggf. bei kongruenter Interessenslage auf eine gemeinsame Position gegenüber Dritten zu verständigen. Mit den Bemühungen im Rahmen von Idee.Natur sind die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft dieser Selbstverpflichtung engagiert nachgekommen. Der Moderationsprozess hat für dieses Engagement die inhaltlichen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen. Da sich die Jury zur Auswahl der zu fördernden Projekte in der zweiten Wettbewerbsstufe von Idee.Natur jedoch gegen die Förderung des Fehrbelliner Projektes entschieden hat - eine Realisierung stößt derzeit noch auf Vorbehalte unter den ortsansässigen Landwirten - können im weiteren Verlauf des Kooperationsprozesses Möglichkeiten aufzeigt werden, den Dialog mit den Landwirten wieder aufzunehmen und versuchen, alle Akteure im Zusammenhang mit Idee.Natur für das Projektanliegen zu gewinnen. Die intensiven Bemühungen, die das Projekt „Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ durch die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft und durch complan Kommunalberatung erfahren hat, sollen künftig auch auf weitere kommunale Schwerpunktprojekte übertragen werden, welche die Mitglieder benannt haben. Im Verlauf der koordinierten Kooperation haben sich bereits eine Vielzahl möglicher Projektansätze ergeben. Die Kommunen haben sich darauf verständigt, diese unter dem Gesichtspunkt der grundsätzlichen Realisierbarkeit weiter zu konkretisieren. Die INKOM wird zu diesem Zwecke fortlaufend Einzelgespräche mit den Kooperationspartnern führen. Im Laufe des Kooperationsprozesses haben sich insbesondere die Handlungsfelder "Vermarktung des Standortes" (siehe 4.6) sowie die Themenbereiche, welche über das GRW-Regional finanziert werden sollen, (siehe 4.5) als vorrangig herausgestellt. Der Projektantrag „Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ findet sich im Anhang III.

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4.4

GRW-Regionalbudget

Im RWK Sachstandsbericht 2010 hat der Regionale Wachstumskern die Beantragung eines über die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftstruktur" (GRW) kofinanzierten Regionalbudgets (kurz: GRW-Regionalbudget) als Schwerpunktmaßnahme definiert. Für den Regionalen Wachstumskern ist der Antrag von besonderer Bedeutung. Es ist im Rahmen des GRWRegionalbudgets gelungen, gemeinsam wichtige Handlungsfelder für die nächsten drei Jahre zu bestimmen. Im Einzelnen sind dies: 

Fortschreibung der NeuruppinStrategie 2020 zu einem Regionalexposé "Standort sichern" Durch die Arbeit der letzten Monate und Jahre war der RWK Neuruppin in der Kooperationsgemeinschaft in der Lage, gemeinsam die im Jahr 2006 festgelegten Handlungsfelder zu präzisieren. Der geografische Zuschnitt des zu betrachtenden Raumes hat sich durch die Institutionalisierung der Zusammenarbeit geändert. Zusätzlich ist der Landkreis als erweiterter Partner stärker konzeptionell zu berücksichtigen. Auf Basis der veränderten Rahmenbedingungen und des kontinuierlichen Erkenntnisgewinnes ist die strategische Grundlage für den RWK neu auszurichten.



Analyse "Wirtschaftliche Potentiale" Die Kooperationspartner haben seit Januar 2009 konkrete Themen auf die Agenda gesetzt. Sie werden als zentral für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Standortes und für die Steigerung der Lebensqualität in der Region gesehen. Um Synergien bestmöglich zu nutzen, werden nun Potentialanalysen und Konzepte zu den Themenfeldern "Gesundheitswirtschaft", "Nachnutzung Kyritz-Ruppiner Heider", "Temnitzpark" und "Logistikregion Nord-Brandenburg" durchgeführt bzw. erstellt.



Gewerbeflächenentwicklung und Flächenmonitoring Für eine effizientere und nachhaltige Nutzung des Gewerbe- und Industrieflächenpotentials, wird in der Kooperation mit Umlandgemeinden und Landkreis künftig ein gemeinsames Flächenmonitoring durchgeführt und die Vermarktung der Flächen koordiniert werden.



Standortmarketing „FREIRAUM Ruppiner Land“ Das Standortmarketingkonzept wird auch über das GRW-Regionalbudget weitergeführt werden. Im Mittelpunkt steht hier die Erhöhung der Sichtbarkeit des "FREIRAUM Ruppiner Land" durch Öffentlichkeitsarbeit sowie die Durchführung von Informationsveranstaltungen und die Teilnahme an relevanten Messen (siehe Kapitel 4.5).



Fachkräfteentwicklung Um den Bildungs- und Ausbildungsstandort langfristig zu sichern, sind gemeinsame Aktivitäten der regionalen Partner notwendig. Bewährt hat sich dabei das Format der Bildungsmesse. Diese soll nun auf eine neue konzeptionelle Basis gestellt werden, um so eine Messe 2011 und 2012 in einer neuen Qualität mit einer gesteigerten Breitenwirkung durchführen zu können.



Geschäftsstelle RWK Neuruppin Dem Regionalen Wachstumskern in der Kooperationsgemeinschaft ist es wichtig, dass der extern moderierte Prozess fortgesetzt wird. Zukünftig sollen die Kommunen durch die Installation einer Geschäftsstelle "RWK Neuruppin" vor Ort entlastet werden. Zugleich kann so die Zusammenarbeit der regionalen Partner weiter gestärkt und die Kommunikation zu Dritten (bspw. der ZAB und des Landkreises) intensiviert werden.

complan Kommunalberatung hat die RWK-Kommunen in der Antragsstellung maßgeblich fachlich unterstützt und Informationen zum Thema Regionalbudget für die Kommunen aufbereitet.

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4.5

Standortmarketing

Erklärtes Ziel der Kooperationspartner ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes RWK Neuruppin nachhaltig zu stärken. Ein wichtiges Element zur Profilierung des Standortes war die Entwicklung einer gemeinsamen Kommunikations- und Marketingstrategie. Künftig möchte sich der RWK in der Kooperationsgemeinschaft gemeinsam nach außen (und innen) präsentieren. Mit der Erstellung des Standortmarketingkonzeptes wurde die Berliner Marketingagentur Memato beauftragt. Die Marke "RWK Neuruppin" (respektive "FREIRAUM Ruppiner Land") wurde in einem integrativen Prozess gemeinsam mit Akteuren aus dem Kooperationsraum entwickelt. Um die Berücksichtigung verschiedener Perspektiven sicherzustellen und eine breitere Legitimation des Ergebnisses zu erwirken, wurde eine Steuerungsgruppe "Standortmarketing" ins Leben gerufen. Über einen Zeitraum von einem halben Jahr kam die Gruppe, bestehend aus Akteuren der Wirtschaftsförderung, Verwaltung, Politik und Wirtschaft, zu mehreren Terminen/Workshops zusammen. complan Kommunalberatung hat sich an allen Treffen beteiligt, die Sitzungen protokolliert und den Prozess fachlich unterstützt. Folgende Veranstaltungen wurden im Einzelnen durchgeführt (Protokolle im Anhang): -

Auftaktgespräch am 24. September 2009 Sitzung der Steuerungsrunde am 20. Oktober 2010 Erster Workshop am 9. Dezember 2009 Sitzung der Steuerungsrunde am 18. Januar 2010 zweiter Workshop am 18. Januar 2010 Sitzung der Steuerungsrunde /Präsentation der Ergebnisse am 3. März 2010 Präsentation der Ergebnisse im Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing am 26. April 2010

Insgesamt war das vorrangige Ergebnis des Projektes die Findung einer gemeinsamen Identität. Hieraus abgeleitet werden konnte die neue Absenderbezeichnung "FREIRAUM Ruppiner Land" mit dem Claim "Bewegt die Wirtschaft. Bewegt die Menschen." Außerdem konnten Zielgruppen der Kommunikation, die "Marken-DNA" und Kernwerte gemeinsam identifiziert werden. Hieraus wurde schließlich ein Corporate Design abgeleitet.

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Im nächsten Schritt gilt es die Marke zu kommunizieren und somit in den Köpfen der Menschen der Region (Binnenmarketing) und investitionswilliger Unternehmen in Brandenburg und Deutschland (Außenmarketing) zu verankern. Über Mittel der Technischen Hilfe und des GRW-Regionalbudgets werden nun konkrete Maßnahmen umgesetzt. Diese sind zunächst: -

Herausgabe einer Imagebroschüre Entwicklung eines gemeinsamen Internetauftritts für den FREIRAUM Ruppiner Land Erstellung von Präsentationsmaterialien / Regionsportfolios Erstellung eines gemeinsamen Messestandes Präsentation des Standortes auf einschlägigen Messen

complan Kommunalberatung war auch in die Steuerungsrunde, welche die Standortmarketingumsetzung begleitet, regelmäßig eingebunden und hat die Sitzungen protokolliert.

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4.6

Interkommunale Zusammenarbeit zur Optimierung von Verwaltungsprozessen

Im Rahmen des Arbeitskreises "Wirtschaftsförderung und Marketing" wurde angeregt, die Kooperationsstrukturen zu nutzen, um nicht nur Synergien im regionalwirtschaftlichen Kontext nutzbar zu machen, sondern auch die Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene zu forcieren. Ziel ist es, einen effizienteren Einsatz der knappen kommunalen Ressourcen zu gewährleisten. In einem Workshop, moderiert von dem Berliner Beratungsunternehmen Kienbaum, durchleuchten die RWK-Kommunen mögliche Potentiale in der besseren Koordinierung von Verwaltungsabläufen. In den nachfolgenden Zusammentreffen der Kommunen auf Amtsleiterebene wurden zunächst zwei zentrale Themenblöcke erfasst, in denen eine Zusammenarbeit angestrebt wird: -

Lohnabrechnung Materialbeschaffung.

Derzeit werden die konkreten Bedürfnisse bei den Kommunen abgefragt. Aus diesen leiten sich anschließend umzusetzende Maßnahmen ab. Mit den Ergebnissen der Befragung und der Einleitung der nächsten Schritte wird im Herbst 2010 gerechnet.

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4.7

Gemeinsame Gestaltung touristischer Dienstleistungsangebote

Bereits zu Beginn des Kooperationsprozesses zeigten sich Neuruppin und seine Umlandkommunen daran interessiert, eine weitergehende Zusammenarbeit im Bereich Tourismus anzustreben. Insbesondere der Bereich „Touristinformation“ ist in diesem Kontext regelmäßig als mögliches Kooperationsfeld auf die Tagesordnung gerückt. Im Rahmen zahlreicher Umstrukturierungen der touristischen Dienstleitungsangebote ergeben sich nun neue Handlungsspielräume. Anlass für eine Neuaufstellung bietet auch die angestrebte touristische Nachnutzung der Kyritz-Ruppiner Heide. Zunächst intensivieren die Fontanestadt Neuruppin, die Stadt Rheinsberg sowie das Amt Lindow (Mark) eine Zusammenarbeit um eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor zu fördern. Derzeit finden erste Abstimmungsgespräche zwischen diesen Kommunen statt (Stand: August 2010). Die Partner haben sich derweilen eine Reihe an Zielen gesetzt: - Bündelung von Kräften - Standardisierung von bürokratischen Abläufen - Vorhaltung gleicher Service- und Qualitätsstandards - effizienter Personaleinsatz - effektiver Einsatz von Ressourcen und finanziellen Mitteln. Zur Erreichung dieser Zielmarken soll anschließend ein entsprechendes Konzept erarbeitet werden, aus welchem dann konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Erste Ergebnisse der Abstimmung werden für den Herbst 2010 erwartet.

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4.8

IMAG-Sachstandsbericht

Der RWK Neuruppin berichtet regelmäßig über den aktuellen Sachstand aller RWK-Schlüsselprojekte gegenüber der IMAG (Interministerielle Arbeitsgruppe Aufbau Ost). In diesem Zusammenhang wurden auch Angaben im Juni 2009 zum Sachstand der „Etablierung der Regionalen Kooperation und Moderation im RWK Neuruppin“ gemacht. complan Kommunalberatung hat die entsprechenden Angaben zu dem Schlüsselprojekt zusammengestellt und für das vorgegebene Formblatt der IMAG aufbereitet. Im folgenden Jahr hat complan die Fontanestadt bei der Aufarbeitung fachlich unterstützt und Inhalte zusammengetragen. Ferner wurde für den Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft ein Informationspapier über die Kooperation im Regionalen Wachstumskern angefertigt. Hierin wurde über den Sachstand informiert und insbesondere auf die Aktivitäten im Bereich Standortmarketing aufmerksam gemacht.

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5.

Ausblick

complan Kommunalberatung wurde zunächst bis August 2010 mit der Etablierung der Regionalen Kooperation und Moderation im RWK Neuruppin beauftragt. Der vorliegende Endbericht stellt die Ergebnisse des Moderationsprozesses zusammen. Die Zusammenfassung dient gleichzeitig der Dokumentation aller Ergebnisse gegenüber den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft. Nach Einschätzung aller Beteiligten haben sich sowohl die Organisationsstruktur (regelmäßige Steuerungsrunde, Konzentration auf den Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“) als auch die getroffene Themenauswahl bewährt. Entsprechend wird für den weiteren Kooperationsprozess die Fortführung sowohl der organisatorischen Abläufe, als auch der inhaltlichen Diskussionsschwerpunkte mit wenigen Verbesserungsvorschlägen im Rahmen des GRW-Regionalbudgets empfohlen. Die Kommunen erkennen einen deutlichen Mehrwert des moderierten Kooperationsprozesses. Er ist deshalb möglichst unmittelbar fortzusetzen. Aus diesem Grunde sollte diese auch eine RWKSchlüsselmaßnahme dar und findet Berücksichtigung im GRW-Regionalbudget (siehe Kapitel 4.4). Im weiteren Verlauf ist eine Intensivierung der Zusammenarbeit denkbar und wünschenswert. Hierfür wurden verschiedene Maßnahmen bereits angedacht und vorkonzipiert. In der zukünftigen Kooperation wird eine digitale Kooperationsplattform eine wesentliche Rolle spielen. Diese beinhaltet nach Vorstellungen von complan Kommunalberatung die Nutzung gemeinsamer Terminkalender, ein automatisiertes Benachrichtigungssystem und eine Dokumentenplattform. Letztere wäre durch die zentrale Verfügbarmachung von aktuellen Protokollen und Berichten als auch als stets verfügbarer Pool an Grundlagenmaterialien eine besonders sinnvolle Maßnahme, um Informationen schnell abgleichen zu können. Strukturell wird auch künftig der Arbeitskreis "Wirtschaftsförderung und Marketing" gemeinsam mit der Steuerungsgruppe den Kern der Kooperation darstellten. Zu Anfang des Kooperationsprozesses war es vorgesehen, ergänzend einen eigenen Arbeitskreis "Tourismus" zu etablieren. Dies hat sich bis zuletzt nicht als notwendig herausgestellt. Derzeit aber konkretisiert sich die Zusammenarbeit im Bereich Tourismus (siehe Kapitel 4.7). Es könnte deshalb perspektivisch durchaus sinnvoll sein, auf die ursprüngliche Idee einen eigenen Arbeitskreis zu gründen, zurückzugreifen. Wichtig wäre hierbei eine deutliche Differenzierung der Teilnehmer zu den bisherigen Gremien. Durch die geplante Einführung einer über das GRW-Regionalbudget kofinanzierten Geschäftsstelle, sollte es nach allgemeiner Einschätzung möglich sein, die vorgesehenen Maßnahmen durchzuführen. Für den Erfolg der interkommunalen Kooperation zwischen den Partnern ist eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit unbedingt notwendig.

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6.

Handlungsempfehlungen im Rahmen der Fortschreibung des StEK

Im Rahmen des Antrages auf die Finanzierung des GRW-Regionalbudgets wird als erstes Maßnahmenmodul die Fortschreibung des Standortentwicklungskonzeptes (NeuruppinStrategie 2020) vorgesehen. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, eine Neuausrichtung bzw. Justierung der Entwicklungsstrategie vorzunehmen. Aus verschiedenen Gründen erscheint complan Kommunalberatung dieser Schritt unbedingt notwendig: In den letzten Jahren haben sich die regionalen Akteure intensiv mit dem wirtschaftlichen Entwicklungspotential der Region beschäftigt. Dabei wurden gemeinsam neue Handlungsfelder identifiziert und Prioritäten verlagert. Einige Branchen und Standorte haben eine herausragende Stellung eingenommen. Exemplarisch sei hier die Logistikbranche (im Rahmen von HUB 53 12°) und die Entwicklung des Temnitzparks genannt. Weitere Branchen konnten als Zukunftsfelder identifiziert werden. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche "Tourismus" (Kooperation in der Tourismusinformation, neue Potentiale durch die Nachnutzung der Kyritz-Ruppiner Heide) und "Gesundheitswirtschaft."

-

-

Seit der Entwicklung der NeuruppinStrategie in den Jahren 2005 und 2006 haben sich die Rahmenbedingungen für den Standort zum Teil wesentlich verändert. Insbesondere die Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008/2009 ist auch an der Region nicht spurlos vorbeigegangen. Unternehmen und Verwaltungen mussten sich strategisch neu ausrichten. Die Auswirkungen sind dabei sehr branchenspezifisch und noch nicht vollständig abzusehen. Weitere Faktoren stellen der demografische Wandel und der akut werdende Fachkräftemangel dar. Von beiden Entwicklungen sind einige Regionen in Brandenburg stärker betroffen als der RWK Neuruppin, dennoch werden auch vor Ort die Auswirkungen deutlich zu spüren sein.

-

Bereits zu Beginn des RWK-Prozesses wurde die Notwendigkeit erkannt, eine engere Kooperation mit dem Umland einzugehen, um so Synergieeffekte weit besser nutzbar zu machen. Durch die Integration der Stadt Rheinsberg, der Ämter Lindow (Mark) und Temnitz sowie der Gemeinde Fehrbellin wird auch die funktionale Verflechtung zwischen den Kommunen wesentlich besser abgebildet. In einigen Fragen, wie beispielsweise im Bereich der Gewerbeflächenentwicklung, ist darüber hinaus ein intensiverer Abstimmungsbedarf mit dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin vorhanden.

Im Kern der Anpassung der regionalen Entwicklungsstrategie stehen folglich drei Fragen: - Wie können Querschnitts- und Branchenkompetenzfelder gezielt weiterentwickelt werden? - Welche Implikationen ergeben sich aus den veränderten sozioökonomischen Rahmenbedingungen? Wie kann der Mehrwert, welcher sich durch den Kooperationsprozesses ergibt, weiter gesteigert werden? Die engere Kooperation mit dem Umland schafft die Möglichkeit auch komplexeren Problematiken wie dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel zu begegnen. Konkret sollten dafür die bestehenden Kooperationsstrukturen gefestigt und ausgebaut werden. Zur Kommunikation der Region (nach innen wie nach außen) sollten die Kommunikationsstrategie und das entwickelte Corporate Design konsequent umgesetzt und genutzt werden. Eine besondere Qualität in der Marketing- und complan Kommunalberatung

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Kommunikationsstrategie liegt in ihrem integrativen Entstehungsprozess. Dieser berücksichtigte nicht nur Verwaltungsakteure aus dem Umland, sondern ebenso die Unternehmerschaft, was der Marke ein hohes Maß an Legitimität verleiht. Langfristig können dadurch zwei Dinge gesteigert werden: a) die breite Identifizierung mit der Region und b) die Sichtbarkeit nach außen. Dies wäre eine sehr solide Basis für den zu erwartenden interregionalen Wettbewerb um Investoren und Fachkräfte, dem sich der Regionale Wachstumskern Neuruppin wird stellen müssen. In der mittelfristigen Entwicklung der Region, werden die im GRW-Regionalbudget benannten Projekte aller Vorrausicht nach eine tragende Rolle spielen. Es ist positiv herauszustellen, dass hier in Abstimmung mit dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin Zielstellungen und konkrete, gemeinsam umsetzbare Maßnahmen herausgearbeitet werden konnten. In dem den GRW-Antrag beiliegenden Ausführungen wurden die unserer Einschätzung nach richtigen Themen definiert, welche auch richtungsweisend für die geplante Fortschreibung des Standortentwicklungskonzeptes sein werden.

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Anhang I – Auftaktgespräche Im Rahmen der Auftaktgespräche wurden folgende Termine wahrgenommen: 28. Januar 2009 11. Februar 2009 17. Februar 2009

18. Februar 24. April 2009

Auftaktgespräch: Fontanestadt Neuruppin Ergänzungsgespräch: Fontanestadt Neuruppin zusammen mit der INKOM zur Vorbereitung der Steuerungsrunde am 12. März 2009 Auftaktgespräch: Gemeinde Fehrbellin Auftaktgespräch: Amt Temnitz Ergänzungsgespräch: Fontanestadt Neuruppin zum Thema „Abstimmung zur Kooperationsvereinbarung“ Auftaktgespräch: Stadt Rheinsberg Auftaktgespräch: Amt Lindow Ergänzungsgespräch: INKOM Neuruppin, zum Thema „Erwartungen an den Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing““

Fragenkatalog Auftaktgespräch Allgemeine Informationen zur Kommune -

Einwohnerzahl, Arbeitslosenzahl etc. Welche Kooperationen bestehen bereits zwischen der Kommune und dem RWK (Netzwerke, gemeinsame Abstimmungsrunden etc.)

Organisation der Kooperation -

-

Welche weiteren Arbeitskreise werden für notwendig erachtet (z. B. Tourismus, Verwaltung)? Welche Akteure kommen für die Besetzung des Arbeitskreises „Wirtschaft und Marketing“ in Frage? (Vorschlag Beschlussvorlage: 1 Vertreter aus der Verwaltung, 1 Vertreter der Kommunalpolitik, zusätzliche externe Partner) Welche zusätzlichen Vertreter sollten in die Bürgermeisterrunde mit aufgenommen werden (z. B. Wirtschaftsförderung RWK)?

Wirtschaftsstruktur -

-

Welche Unternehmen und Einrichtungen in der Kommune ergänzen die Schwerpunktbranchen des RWK? (Branchenkompetenzfelder: Chemie, Automotive, Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Papier; Querschnittsbranchen: Gesundheitswirtschaft, Tourismus) Wie hoch sind die Gewerbeflächenpotenziale? Gibt es eine freie Gewerbefläche für Großunternehmen (80-100 ha)? Sind neue Gewerbeflächen oder Konversionsflächen in Planung? Gibt es Potenzial für wirtschaftliche Netzwerke (Leistungen von „A-Z“)? Sind Unternehmen von Schließung bedroht? Gibt es Erweiterungspläne bei Unternehmen? Gibt es Gewerbeleerstand?

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-

Gibt es Ansätze für die Bündelung von (Aus-) Bildungsangeboten? Wie ist die Wirtschaftsförderung personell organisiert?

Tourismus -

Welche touristischen Angebote gibt es (Kultur, Freizeit, Beherbergung)? Welche touristischen Angebote sind geplant? Gibt es Ansätze für eine Verknüpfung mit anderen Fachbereichen (Verkehr – touristische Fahrradroute, Ernährungswirtschaft – Entwicklung regionales Produkt)? Gibt es eine Touristeninformation?

Projekte -

Welche konkreten Projekte können im Rahmen der interkommunalen Kooperation verwirklicht werden (Gemeinsames Gewerbeflächenmanagement, interkommunale Gewerbeflächen, Gewerbeflächenkataster Internet, gemeinsamer Veranstaltungskalender, Touristenflyer)?

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Auftaktgespräch Gemeinde Fehrbellin Allgemeine Angaben -

Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Ortsteile: 17 Einwohner: 9.052 Auspendler: nach Berlin und Potsdam Einpendler: Spezialkräfte

Wirtschaft 

Schwerpunkte Wirtschaftsstruktur

-

Landwirtschaft (51 Agrarbetriebe) Ernährungswirtschaft (Kakaoverarbeitung) Naturtourismus



Ansiedlungsprofil Gewerbegebiet

-

Industrie- und Gewerbestandort mit Schwerpunkt produzierendes Gewerbe 84 % Auslastung bzw. Verkauf abgeschlossen Reserveflächen: 2 ha 1. BA in der Entwicklung, 1 ha Reserve für 2. BA Angabe LK: Nettofläche: 31,6 ha davon noch ca. 10 ha frei



Auswahl von Unternehmen im Gewerbegebiet

-

BL GmbH Heizung-Sanitär-Klima Schiedel GmbH, Schornsteinelemente Flemming, Tischlerei Höffler, Kfz-Werkstatt Betonwerk Fehrbellin Wilde, Truck-Center Hydrema, Baumaschinenservice Autohaus Fuchs Baugesellschaft Fehrbellin mbH Elektro-Kleiner Technoplan GmbH, Planen, Zelte Kirchhoff, Dachdecker Kotschate, Brennstoffhandel Mikeska, Estrich-Bodenbeläge (ehem. Bolz Bau GmbH) Dachdecker-Einkauf Ost, Großhandel

-

Mannesmann Mobilfunk Kunz Collektion GmbH, Tür- und Briefkastenanlagen Teerbau Berlin GmbH (steht zum Verkauf) Kitsch, Dienstleistungen Katzenski, Holzverarbeitung Rhinmühle Kakao GmbH, Lebensmittelindustrie Option Rhinmühle Lumen GmbH, Eismaschinen Lentinus-Shiitake Pilz GmbH, Pilzzucht Lentinus-Shiitake Pilz GmbH, Option Raiffeisen-Hauptgen. Nord (SonnTEX GmbH (Hasse)) Freizeitmobile Havelland Dato GmbH, Software

Tourismus 

Schwerpunkte

-

Natur: Moorlandschaft zum Wandern, Wasser-, Radwandern, Reiten Sehenswürdigkeiten: Fehrbellin (Kirche von Stüler), Wustrau (Herrenhaus, Eiskeller, Kirche, Bronzedenkmal), Hakenberg (Kirche, Denkmal Schlacht bei Fehrbellin)



Auswahl von touristischen Einrichtungen:

-

Brandenburg-Preußen Museum Wustrau

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-

4 Reiterhöfe, 1 Ökohof

Bildung -

1 Grundschule

Stärken / Chancen -

Alleinstellungsmerkmal durch Projekt Moorlandschaft (Entscheidung Mai ´09)

Schwächen / Hemmnisse -

Demografische Entwicklung, insbes. Abwanderung junger Menschen

Vorschlag Projekte -

Vernetzung Infrastruktur Linum-Hakenberg-Wustrau-Neuruppin Schulentwicklung in der Region

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Auftaktgespräch Amt Lindow (Mark) Allgemeine Angaben -

Amt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Gemeinden: 4 Ortsteile: 7 Einwohner: 4.800 Auspendler: nach Neuruppin und Berlin Einpendler: Spezialkräfte

Wirtschaft 

Schwerpunkte Wirtschaftsstruktur

-

Baugewerbe (Stahlbau, Tiefbau) Gesundheits- / Therapiewirtschaft



Ansiedlungsprofil Gewerbegebiet Herzberg

-

produzierendes Gewerbe aller Art überwiegend leer stehend, für Kleingewerbe geeignet Angaben LK: Nettofläche 10,3 ha, davon noch 9,7 ha frei



Auswahl von Unternehmen im Gewerbegebiet

-

Feuerwehr Heerlein, Friseur Schlossereibetrieb Krick-Storck



Weitere strukturbestimmende Unternehmen / Einrichtungen

-

Salosklinik Haus Waldfrieden Sportschule (40.000 Übernachtungen / Jahr, 32.000 Tagesgäste / Jahr)

Tourismus 

Schwerpunkte

-

Natur: Seenlandschaft, Vogelpark Sehenswürdigkeiten: Ehem. Klosteranlage, Museum



Auswahl von touristischen Angeboten / Einrichtungen

-

Sporthotel Kleinkultur in Ergänzung zu Highlights von Rheinsberg und Neuruppin (Lindower Sommermusik, Musikscheune)

Bildung -

1 Grundschule Sportfachschule

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Stärken / Chancen -

Standortaufwertung durch perspektivische Bahnstrecke Stabile Geburtenrate Zuwanderung im Bereich Wohnen Synergieeffekte durch Sporthotel (Nachfrage höher als derzeitige Kapazität. Wäre noch ausbaubar wenn mehr Freiflächen vorhanden wären) „Sportregion Lindow“ Ruppiner Klinik im OT Klosterheide

Schwächen / Hemmnisse -

Abwanderung, insbes. Junger Menschen Fachkräftemangel Keine Profilierung / regionale Ausrichtung in der Gastronomie Kein heimisches Produkt (außer: Rheinsberger Preußenquelle)

Vorschlag Projekte -

Touristische Radwege Kooperation touristische Angebote Gemeinsame Vermarktung im Bereich Wirtschaft, Tourismus, Wohnen

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Auftaktgespräch Fontanestadt Neuruppin Allgemeine Angaben -

Kreisstadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Einwohner: (31.12.2008) 32.205 SV-pflichtige Beschäftigte am Arbeitsort: 13.702 (31.12.2007) SV-pflichtige Beschäftigte am Wohnort: 10.538 (31.12.2007) Auspendler (Wohnortprinzip): 3.613 Einpendler (Arbeitsortprinzip) :6.882

Wirtschaft 

Schwerpunkte Wirtschaftsstruktur (Branchenkompetenzfelder)

-

Chemie, Automotive, Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Papier (Schwerpunktbranchen) Gesundheitswirtschaft, Tourismus (Querschnittsbranchen)



Ansiedlungsprofil Gewerbegebiet

-

Industrie und produzierendes Gewerbe Gewerbehöfe für Mittelständler aus Handwerk und Dienstleistungen 40 % Auslastung, 30 % in der Schwebe, seit 1997 Insolvenzverfahren Reserveflächen: 60 %, jedoch wenig Flächenreserve im Temnitzpark für mögliche Vermarktung wg. Insolvenzverfahren Keine Neuausweisung von Gewerbeflächen geplant Angabe LK: Nettofläche 108,6 ha, davon noch 67 ha frei



Auswahl von Unternehmen im Gewerbegebiet Treskow

-

Opitz Holzbau GmbH & Co. KG TSR Recycling GmbH & Co. KG Dreistern Konserven GmbH & Co. KG Technisches Hilfswerk Bundesanstalt ASTER GmbH Brandenburgisches Straßenbauamt Kyritz REA Plastik Tech GmbH Fleischerei B. Dülfer & Sohn MEBATEC Stahlbau GmbH Landhausbau Glindstedt GmbH Natursteinwerk Neuruppin GmbH & Co. KG SBN GmbH Friedrich Rohwedder GmbH UNIMET GmbH & Co. KG ESE Industrie GmbH Spezialfutter Neuruppin GmbH & Co. KG Olaf Dau - Transporte Spedition, Lagerei SH electronics GmbH Lindenblatt & Gotzmann GmbH Ruppiner Papier- und Folienwerke GmbH SeBraL mbH

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Dachdeckermeister J. Melzer T ES Frontdesign GmbH Runge Haustechnik Anlagenbau GmbH TES Frontdesign GmbH Banner Batterie Deutschland GmbH Stahlbauhandel Seeger GmbH Autocenter Süd GmbH Autohaus Heukeshoven Opitz Holzbau GmbH & Co. KG Opitz Solar GmbH Autohaus Lambeck GmbH Ruppiner Fahrzeug Service GmbH Altmann Hochbau GmbH Gebr. Titgemeyer GmbH & Co. KG MM Küchen FLN Feuerlöschgeräte Neuruppin VetriebsGmbH - Berufliches Qualifizierungszentrum des Handwerks NIG Neuruppiner Industrieverlagerungs GmbH

-

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Tourismus 

Schwerpunkte

-

Natur Sehenswürdigkeiten: Historischer Stadtkern



Auswahl von touristischen Einrichtungen:

Bildung

Stärken / Chancen

Schwächen / Hemmnisse

Vorschlag Projekte

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Auftaktgespräch Stadt Rheinsberg Allgemeine Angaben -

Stadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Ortsteile: 17 (+ Stadt) Einwohner: 8.800 Auspendler: nach Berlin Einpendler: Spezialkräfte

Wirtschaft 

Schwerpunkt Wirtschaftsstruktur

-

Tourismus (500.000 Übernachtungen/Jahr)



Ansiedlungsprofil Gewerbegebiet

-

produzierendes Gewerbe (außer umweltbelastendes) Dienstleistungsunternehmen für qualifiziertes Arbeitskräftepotential Computertechnik Elektronik Ingenieurwesen Holzverarbeitung 9 ha, 30 % belegt, Restflächen zu 80 % verkauft aber unbebaut Angabe LK: Nettofläche 8,5 ha, davon noch 1,6 ha frei



Auswahl von Unternehmen im Gewerbegebiet

-

Mineralwasserfabrik NIS, Ingenieuservice Gala-bau Walz Weiß, Containerdienst BAUINTON, Bauelementefabrik (Pauligk, Druckerei) Conrad, Malerbetrieb Kolbow, Eisfabrikation Brasch, Eisherstellung Eilke, Fischereibetrieb

-

(ehemals Radtke) Zillmann,Elektroinstallation (Stadtbauhof,RR-Becken) Rettungswache Belau, Tiefbaubetrieb (ehem. ARBOR) Stadtwerke, Blockheizkraftwerk Jost, Dachdeckerbetrieb (ehem. Dombrowsky)

Tourismus 

Schwerpunkte

-

Natur: Seenlandschaft Sehenswürdigkeiten: Historischer Stadtkern (Schloss, Schlosspark etc.)



Auswahl von touristischen Einrichtungen:

-

Behindertenhotel

Bildung -

2 Grundschulen 1 Oberschule

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-

Weiterbildung Feinmechanik / Elektrotechnik Hotelfachschule Ausbildungsstätte für 2. Lehre Musikakademie

Stärken / Chancen -

Zahlreiche touristische Angebote Umnutzung AKW als Klimaforschungszentrum Entwicklung Naturkosmetik und regionalen Produkten (Lebensmittel) für den Tourismus

Schwächen / Hemmnisse -

Wenig Kleingewerbe als Zulieferer für Tourismusbranche (Wäscherei etc.) Fachkräftemangel Keine Profilierung / regionale Ausrichtung in der Gastronomie Kein heimisches Produkt (außer: Rheinsberger Preußenquelle) Leerstand Chemiefabrik (20.000 qm) trotz modernem Gebäude (Sanierung in den 80er Jahren), keine Vermarktung durch den Eigentümer

Vorschlag Projekte -

Arbeitskreis Tourismus Monitoring im RWK

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Auftaktgespräch Amt Temnitz Allgemeine Angaben -

Amt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Ortsteile: 17 (ländlich geprägt, größter Ort 800 EW, sonst 100 EW) Einwohner: 5.600 Auspendler: nach Neuruppin Einpendler: kaum

Wirtschaft 

Schwerpunkte Wirtschaftsstruktur

-

Landwirtschaft Chenie Zulieferer Autoindustrie Holzverarbeitung Glasrecycling Metallverarbeitung Kunststoffe



Ansiedlungsprofil Gewerbegebiet Temnitzpark

-

-

Industrie und produzierendes Gewerbe, Gewerbehöfe für Mittelständler aus Handwerk und Dienstleistungen 40 % Auslastung, 30 % in der Schwebe, seit 1997 Insolvenzverfahren Reserveflächen: 60 %, jedoch wenig Flächenreserve im Temnitzpark für mögliche Vermarktung wg. Insolvenzverfahren Keine Neuausweisung von Gewerbeflächen geplant Angabe LK: Nettofläche 108,6 ha, davon noch 67 ha frei



Auswahl von Unternehmen im Gewerbegebiet

-

Andersson Haus und Dach GmbH GRIAG AG (Glasrecycling) Andersson Haus und Dach GmbH Bullinger Holzwerke ehemals Concept-Aco Kläranlage WAV Fehrbellin ehemals Möbelwelt Ihlefeldt MACO-Combimarkt HKM GmbH Heizung/Klima Lichtner Transportbeton GmbH IKN Industriekunststoffe Neuruppin

-

-

Atotech Deutschland GmbH (Chemie) WINTOP Fensterwerk GmbH Huch Behälterbau GmbH EGT mbH Beier & Hermeke Bau GmbH Spedition Otto Gorgas Indoor Kart Center G. Pollok Wasserwerk Agrargenossenschaft AST Abschleppdienst

Tourismus 

Schwerpunkte

-

Keine

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Auswahl von touristischen Einrichtungen:

-

1 Landhotel Kultursommer/Theaterhighlight

Bildung -

2 Grundschulen

Stärken / Chancen -

Stabile Unternehmensstruktur mit Erweiterungswünschen Standortaufwertung durch ggf. Verknüpfung Bahnprojekt

Schwächen / Hemmnisse -

Demografische Entwicklung, insbes. Abwanderung

Vorschlag Projekte -

Gewerbeflächenmanagement im RWK mit Prioritätensetzung

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Anhang II – Organisation und Kooperation Im Folgenden finden Sich die Protokolle der Gremien Wirtschaftsförderung und Marketing bzw. der Steuerungsrunde sowie der Steuerungsgruppe „Standortmarketing“

Protokolle Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“/Steuerungsrunde Protokoll 1 Treffen der Steuerungsrunde im Rahmen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft im RWK Neuruppin am 29. Januar 2009 Ort Teilnehmer

1.

| Amt Lindow (Mark) | Jens-Peter Golde, Bürgermeister Fontanestadt Neuruppin Hans Schäfer, Inkom GmbH, Wirtschaftsförderung der Fontanestadt Neuruppin Manfred Richter, Bürgermeister Stadt Rheinsberg Ute Behnicke, Bürgermeisterin Gemeinde Fehrbellin Danilo Lieske, Amtsdirektor Amt Lindow (Mark) Mathias Wittmoser, Amtsdirektor Amt Temnitz Hathumar Drost, Daniela Michalski, complan Kommunalberatung

Ausgangssituation

Die Stadt Neuruppin erläutert zu Beginn der Sitzung noch einmal den Rahmen der Beauftragung von complan Kommunalberatung. Zur Stärkung des RWK-Standortes durch eine gezielte Vor-OrtProfilierung der ausgewiesenen Branchenkompetenzfelder und die Einbindung von Unternehmen, Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie weiteren wirtschaftsbezogenen Multiplikatoren in die Umsetzung des Standortentwicklungskonzeptes erhält Neuruppin Fördermittel durch das Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg als „Technische Hilfe“. Die Beauftragung von complan Kommunalberatung für die Etablierung der Regionalen Kooperation und Moderation im RWK Neuruppin stellt einen Baustein im Rahmen des Förderbereichs „Technische Hilfe“ dar. 2.

Formale Voraussetzung für die interkommunale Kooperation im RWK Neuruppin

Im September 2008 hat der RWK Neuruppin zusammen mit seinen kommunalen Nachbarn bereits eine „Gemeinsame Erklärung zur Intensivierung der regionalen Kooperation des Regionalen Wachstumskerns Neuruppin im Ruppiner Land“ verfasst. Als Themen für die künftige Zusammenarbeit werden in der gemeinsamen Erklärung die kooperationsrelevanten Handlungsfelder Wirtschaftsförderung und Marketing, Mobilität und Tourismus/Kulturtourismus benannt. Die Zusammenarbeit soll in diesen Bereichen durch konkrete Projekte untersetzt werden. Voraussetzung für die künftige interkommunale Kooperation ist die formale Begründung der gemeinsamen Aktivitäten. Hierzu soll bis Ende Februar eine Beschlussvorlage verfasst werden. In der Beschlussvorlage sollen Art und Umfang der interkommunalen Kooperation näher definiert werden.

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3.

Nächste Arbeitsschritte

Complan Kommunalberatung erläutert anhand eines Schaubildes den künftigen Ablauf und Zeitplan der Moderation im Rahmen der Interkommunalen Kooperation im RWK Neuruppin. Demnach ist vorgesehen, nach Auftaktgesprächen mit den beteiligten Kommunen Arbeitskreise zu kooperationsrelevanten Handlungsfeldern zu bilden, die im 3-Monats-Rhythmus zusammen kommen. In regelmäßigen Arbeitsgesprächen mit den Bürgermeistern bzw. Amtsdirektoren werden die Ergebnisse der Arbeitskreise reflektiert. Im 3. Quartal 2009 ist ein Zwischenbericht mit Empfehlungen zum Statusbericht RWK Neuruppin vorgesehen, ein Endbericht wird zum Abschluss der Beauftragung im August 2010 verfasst. Im nächsten Arbeitsschritt wird complan Kommunalberatung mit den Städten bzw. Gemeinde und Ämtern Termine für die Auftaktgespräche vereinbaren. Ziel der Auftaktgespräche ist, die Ausgangssituation der Kommunen im Hinblick auf den RWK Neuruppin genauer zu bestimmen, die Ziele der interkommunalen Kooperation zu konkretisieren sowie gemeinsame Projekte und mögliche Akteure für die künftigen Arbeitskreise zu benennen.

Verteiler

| s. Teilnehmer

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Protokoll 2 Treffen der Steuerungsrunde im Rahmen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft im RWK Neuruppin am 13. März 2009 Ort Teilnehmer

1.

| INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH | Jens-Peter Golde, Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin Arne Krohn, Baudezernent der Fontanestadt Neuruppin Elmar Klein-Hessling, Stabstelle für Stadtentwicklung der Fontanestadt Neuruppin Hans Schaefer, Geschäftsführer der INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH Manfred Richter, Bürgermeister der Stadt Rheinsberg Ute Behnicke, Bürgermeisterin der Gemeinde Fehrbellin Matthias Wittmoser, Amtsdirektor des Amtes Temnitz

Vereinbarung über die Arbeitsgemeinschaft „Regionale Kooperation im RWK Neuruppin“

In Vorbereitung auf den Termin wurde den Mitgliedern der Steuerungsrunde ein Entwurf zur Vereinbarung über die Arbeitsgemeinschaft „Regionale Kooperation im RWK Neuruppin“ zur Ergänzung zur Verfügung gestellt. Das Amt Lindow (Mark) hat bereits per Email Änderungswünsche angegeben, die zum Treffen der Steuerungsrunde übernommen und eingearbeitet wurden. Von den Teilnehmern werden die folgenden Änderungswünsche ergänzt: Präambel -

-

-

Die korrekte Bezeichnung der gemeinsamen Erklärung vom 16. September 2008 lautet „Gemeinsame Erklärung zur Intensivierung der regionalen Kooperation des Regionalen Wachstumskerns Neuruppin im Ruppiner Land“. Der Satz „Die Aufgaben der Wirtschaftsförderung übertragen die beteiligten Kommunen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft INKOM Neuruppin, Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH.“ Kann entfallen. Neuruppin heißt offiziell „Fontanestadt Neuruppin“.

§ 1 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft -

(1) Hinzufügen des Satzes: „Hiervon unberührt bleibt die kommunale Selbstverwaltung der Beteiligten.“. (3) Hinzufügen des Halbsatzes „…und können sich auf eine gemeinsame Position verständigen.“.

§ 5 Steuerungsrunde -

(1) Ergänzung des folgenden Satzes: „Sie tagt soweit es die Geschäftslage erfordert, jedoch mindestens im 3-Monats-Abstand:“.

Die Änderungswünsche werden in die Vereinbarung über die Arbeitsgemeinschaft „Regionale Kooperation im RWK Neuruppin“ übernommen. Die Mitglieder der Steuerungsrunde erhalten die überarbeitete Fassung kurzfristig per Email.

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2.

Sonstiges und Nächster Termin

Die Mitglieder der Steuerungsrunde verständigen sich auf den 6. April 2009 als Arbeitstreffen des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“ bei der INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH, Trenckmannstr. 35, 16816 Neuruppin, Raum „Seeblick“ in der Zeit von 15.00 bis 16.30 Uhr. Gegenstand des Arbeitstreffens sollen die künftigen Schwerpunktthemen des Arbeitskreises sein.

Verteiler

| Mitglieder der Steuerungsrunde

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Protokoll 3 Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ im Rahmen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft im RWK Neuruppin am 6. April 2009 Ort Teilnehmer

1.

| INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH | Jens-Peter Golde, Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin Arne Krohn, Baudezernent der Fontanestadt Neuruppin Elmar Klein-Hessling, Stabstelle für Stadtentwicklung der Fontanestadt Neuruppin Hans Schaefer, Geschäftsführer der INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH Manfred Richter, Bürgermeister der Stadt Rheinsberg Ute Behnicke, Bürgermeisterin der Gemeinde Fehrbellin Danilo Lieske, Amtsdirektor des Amtes Lindow (Mark) Matthias Wittmoser, Amtsdirektor des Amtes Temnitz

Branchen-differenzierter Unternehmensatlas

Die INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH erfasst derzeit im Rahmen einer gezielten Unternehmensbefragung alle Unternehmensdaten im RWK Neuruppin und in den Nachbarkommunen. Zusätzlich zu den abgefragten Daten bildet das Konzept „Neuausrichtung und – ausgestaltung Wirtschaftsförderung“ für die Fontanestadt Neuruppin von matrix die Grundlage, um den branchen-differenzierten Unternehmensatlas zu erstellen. Die ermittelten Daten werden zudem für die Entwicklung eines internetbasierten WirtschaftsdialogPortals aufbereitet. In diesem Zusammenhang wird jede Gewerbefläche in der Region erfasst und nach Branchenzugehörigkeit sortiert. Kooperationspartner in der Region lassen sich untereinander verlinken. Flächenreserven werden mit Angaben zum Profil, zur Verfügbarkeit und zu möglichen Nutzungshemmnissen aufgenommen. 75 % der Daten liegen der INKOM bereits vor. Nach Erfassung aller Grundlagen – voraussichtlich im Mai - ist die zielgerichtete Akquisition potenzieller Unternehmen für die Reserveflächen geplant. Für das internetbasierte Wirtschaftsdialog-Portal wird die Anschaffung der Software Quiznet diskutiert. In diesem Zusammenhang ist zu prüfen, ob für den Erwerb die Möglichkeiten des Programms "Technische Hilfe" des EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) genutzt werden können. Die ermittelten Daten für die Branchenkompetenzfelder „Kunststoff, Chemie, Ernährungswirtschaft“ dienen auch der Repräsentation des RWK Neuruppin auf der Tagung am 12. Mai 2009, zu der die INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH gezielt Unternehmen aus dem Regionalen Wachstumskern einlädt. Thema der Veranstaltung wird die Marktorientierung der Branchenkompetenzfelder im Regionalen Wachstumskern sein. Ein 2. Symposium findet im Herbst zu weiteren Schwerpunktbranchen des Regionalen Wachstumskerns statt. 2.

Standortmarketingkonzept

Der RWK Neuruppin wird im Sommer 2009 die „Konzeptentwicklung Regionales Standortmarketing“ ausschreiben. In Kürze findet hierzu ein Abstimmungstermin mit dem Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg statt. Im Anschluss sollen der Ausschreibungstext sowie der Erhebungsbogen zur Beantragung der Einzelmaßnahme noch einmal präzisiert werden. Der RWK Neuruppin erhält dabei 43

Unterstützung durch complan Kommunalberatung. 3.

Kommunale Schwerpunktprojekte im RWK

Die Mitglieder der kommunalen Arbeitsgemeinschaft benennen jeweils Schwerpunktprojekte, zu denen in den Sitzungen des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“ ein regelmäßiger Austausch erfolgen soll. Fontanestadt Neuruppin Die künftigen kommunalen Schwerpunktprojekte der Fontanestadt Neuruppin, die im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft diskutiert werden sollen, befinden sich noch in der Abstimmung. Möglich wäre sowohl die intensive Auseinandersetzung mit dem Projekt HUB 53/12 als auch mit der Entwicklung der Gewerbegebiete „Flugplatz Nord“ und „Rutec-Gelände“, die im Rahmen des Konjunkturpakets 2 verfolgt werden. Stadt Rheinsberg Das ungenutzte Gelände der Carmol-Fabrik entwickelt sich trotz sanierter Bausubstanz zunehmend zum städtebaulichen Missstand. Zeitnah soll Kontakt zum Eigentümer der Fabrik aufgenommen und über den Umgang mit der 20.000 qm großen Liegenschaft beraten werden. Im Anschluss ist mit der INKOM das weitere Vorgehen zur Vermarktung der Gewerbeimmobilie abzustimmen. Für die künftige Nutzung des ehemaligen KKW in Rheinsberg ist eine Änderung des Flächennutzungsplans geplant. Der Flächennutzungsplan stellt bislang „Grüne Wiese“ für das Gebiet dar. Über die künftige Darstellung der Flächennutzung wird derzeit noch beraten. Die Nutzung des Geländes wird künftig Gegenstand der Wirtschaftsförderung durch die INKOM sein, als Schwerpunktprojekt im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft wird die Umnutzung des KKW jedoch nicht weiter verfolgt. Gemeinde Fehrbellin In der Gemeinde Fehrbellin ist die „Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ geplant. Die Planungen wurden bereits im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs Idee.Natur als Wettbewerbsbeitrag eingereicht. Ende Mai wird über das Wettbewerbsergebnis entschieden. Die kommunale Arbeitsgemeinschaft unterstützt den Wettbewerbsbeitrag und bereitet mit Hilfe von complan Kommunalberatung ein entsprechendes Positionspapier vor. In der Kernzone des Projektgebietes ist die Wiedervernässung der Moorlandschaft geplant. In der umliegenden Pufferzone wird Landwirtschaft und die Entwicklung von sanftem Tourismus vorgesehen. Die Mitglieder der kommunalen Arbeitsgemeinschaft planen in diesem Zusammenhang die Vernetzung ihrer touristischen Angebote, insbesondere im Bereich des Rad- und Wassertourismus. Bei einer erfolgreichen Teilnahme des Projektes am Wettbewerb Idee.Natur werden die geplanten Maßnahmen entsprechend mit Bundesmitteln gefördert. Sollte der Wettbewerbsbeitrag nicht berücksichtigt werden, werden Kofinanzierungsmöglichkeiten mit Hilfe des Förderprogramms LEADER der Europäischen Union geprüft. Bei einer Laufzeit von 10 – 12 Jahren wird ein Finanzvolumen von ca. 12 Mio. Euro veranschlagt. Ein weiteres mögliches Schwerpunktprojekt im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft ist der Flugplatz in Fehrbellin. Zurzeit wird das Gelände für sportliche Aktivitäten genutzt. Eine wirtschaftliche Nutzung ist aufgrund der Dimension der Landebahn nicht möglich. Am „Tag des offenen Unternehmens“ ergeben sich in diesem Zusammenhang möglicherweise neue Kontakte und Informationen. 44

Amt Lindow (Mark) Für den Amtsbereich Lindow (Mark) wird bis zum Jahr 2010 ein Integriertes Entwicklungskonzept erstellt. Projektbezogene Schwerpunktthemen, die in der kommunalen Arbeitsgemeinschaft diskutiert werden können, ergeben sich aus dem laufenden Prozess heraus. Amt Temnitz Die Vermarktung des Gewerbegebietes „Temnitzpark“ bildet das kommunale Schwerpunktprojekt im Amt Temnitz und soll auch im Rahmen der kommunalen Arbeitsgemeinschaft prioritär verfolgt werden. Für den Gewerbepark ist keine Neuausweisung von Gewerbeflächen geplant. Stattdessen gilt es, die vorhandenen Reserveflächen trotz rechtlich erschwerter Rahmenbedingungen aufgrund des Insolvenzverfahrens zu profilieren und zu vermarkten. 4.

Austausch zur Umsetzung Konjunkturpaket 2

Der Austausch zur Umsetzung des Konjunkturpakets 2 in den Kommunen entfällt aufgrund des erhöhten Diskussionsbedarfs zu den übrigen Tagesordnungspunkten. 5.

Sonstiges und Nächster Termin

Die Vereinbarung über die Arbeitsgemeinschaft „Regionale Kooperation im RWK Neuruppin“ wurde in der Fontanestadt Neuruppin sowie im Amt Temnitz bereits beschlossen. Die Fontanestadt Neuruppin bietet den übrigen Mitgliedern der kommunalen Arbeitsgemeinschaft an, zur weiteren Kommunikation und Unterstützung der Vereinbarung an den Ratssitzungen mit teilzunehmen. Die Mitglieder des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“ verständigen sich auf den 8. Mai 2009 als Termin für das nächste Arbeitstreffen. Um 9.30 Uhr treffen sich die Teilnehmer bei der INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH, Trenckmannstr. 35, 16816 Neuruppin, Raum „Seeblick“. Gegenstand der Tagesordnung werden der Austausch zu den Sachständen der heutigen Tagesordnungspunkte, die Positionierung des RWK auf der Veranstaltung der INKOM zur Marktorientierung der Branchenkompetenzfelder am 12. Mai sowie die Unterstützung des landesweiten „Tag des offenen Unternehmens“ am 16. Mai 2009 durch die interkommunale Arbeitsgemeinschaft sein.

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Protokoll 4 Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ im Rahmen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft im RWK Neuruppin am 8. Mai 2009 Ort Teilnehmer

1.

| INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH | Arne Krohn, Baudezernent der Fontanestadt Neuruppin Hans Schaefer, Geschäftsführer der INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH Matthias Wittmoser, Amtsdirektor des Amtes Temnitz Hathumar Drost, Daniela Michalski, Björn Bernat, complan Kommunalberatung

Branchen-differenzierter Unternehmensatlas

Die Unternehmensdaten für den RWK Neuruppin sind durch die INKOM Neuruppin mittlerweile weitestgehend erfasst. Die wichtigsten Unternehmen sind bereits auf der Internetseite der Staatskanzlei des Landes Brandenburg mit weiterführenden Links aufgeführt. Auf der Internetseite der ZAB wurde ebenfalls eine Verlinkung zur Internetseite der Staatskanzlei und somit zu den Regionalen Wachstumkernen und den strukturbestimmenden Unternehmen eingerichtet. 2.

Standortmarketingkonzept

Complan Kommunalberatung hat einen Entwurf für die Leistungsbeschreibung „Konzeptentwicklung Regionales Standortmarketing“ erarbeitet. Dabei wurde das Anforderungsprofil wie folgt modifiziert: Die zunächst vorgesehenen Workshops bzw. Foren für einen erweiterten Teilnehmerkreis entfallen. Stattdessen wird der Prozess der Konzeptentwicklung in den Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ der kommunalen Arbeitsgemeinschaft integriert. In die Leistungsanforderungen der Phase 1 „Analyse und Bewertung der bisherigen Aktivitäten“ wurde zusätzlich die Analyse von Vergleichregionen bezüglich Zielgruppen, Profil, Bekanntheitsgrad etc. vorgesehen. Der Entwurf für die Leistungsbeschreibung wird der Fontanestadt Neuruppin sowie der INKOM mit der Bitte um kurzfristige Stellungnahme übergeben. Den übrigen Kommunen (Amt Temnitz) wird der Entwurf zur Kenntnisnahme ausgehändigt. 3.

Fachgespräch Unternehmensnahe Beratung

Complan Kommunalberatung hat einen Entwurf für die Durchführung eines Fachgesprächs „Unternehmensnahe Beratung“ verfasst. Ziel des Fachgespräches ist es, gemeinsam mit Vertretern verschiedener Beratungsinstitutionen und ausgewählten Unternehmen die Anforderungen an eine besser abgestimmte und gezielte Beratung zu diskutieren. Insbesondere die Einordnung und Funktion der als Beratungsinstitution soll dabei herausgearbeitet werden. Insgesamt werden ca. 15 Personen zu dem Fachgespräch eingeladen. 2-3 Unternehmen sollen dabei gezielt ihre Erwartungen an die Beratungsinstitutionen formulieren. Ein Termin für das Fachgespräch wird für September 2009 angestrebt. Das Konzept sowie eine mögliche Tagesordnung werden bis zum nächsten Treffen der Arbeitsgruppe „Wirtschaftsförderung und Marketing“ präzisiert.

46

4.

Aktuelles zu den kommunalen Schwerpunktprojekten

Der Bericht zu den einzelnen Schwerpunktprojekten entfällt aufgrund der geringen Teilnehmerzahl an kommunalen Vertretern. Die INKOM informiert die anwesenden Teilnehmer, dass das Unternehmen „Cuba“ aus Rheinsberg aufgrund von Erweiterungswünschen den Standort wechseln wird. Eine Verlagerung innerhalb des RWK und seinen Nachbarkommunen, z. B. in den Temnitzpark, sollte in diesem Zusammenhang angestrebt werden. 5.

Sonstiges

Positionspapier Idee.Natur Complan Kommunalberatung hat in Abstimmung mit den Mitgliedern der kommunalen Arbeitsgemeinschaft ein Positionspapier zum Projektantrag Idee.Natur verfasst, welches u. a. an den Bundesumweltminister Gabriel weiter geleitet werden soll. Das Am Temnitz, vertreten durch den Amtsdirektor Matthias Wittmoser unterzeichnet das Positionspapier. Den abwesenden Mitgliedern der kommunalen Arbeitsgemeinschaft wird das Positionspapier zur Unterschrift zugestellt. Tag des offenen Unternehmens INKOM wird allen Mitgliedern der kommunalen Arbeitsgemeinschaft eine Liste mit den teilnehmenden Unternehmen per Email zukommen lassen. Die Fontanestadt Neuruppin regt an, den Tag des offenen Unternehmens perspektivisch mit der Langen Nacht der Wirtschaft, die alle 2 Jahre im RWK stattfindet, zu kombinieren. Unternehmerabend Fehrbellin Der Unternehmerabend in Fehrbellin wird von der INKOM als gelungene Veranstaltung eingeschätzt. Insbesondere die Vorstellung des Unternehmervereins „Autobahndreieck Wittstock“ hat bei den 15-20 anwesenden Fehrbelliner Unternehmen Interesse geweckt und ein Nachdenken über ähnliche Projekte angeregt. Modellregion Elektromobilität Die INKOM wird künftig bei Rückfragen in Bezug auf die Interessensbekundung, die die Fontanestadt Neuruppin zum Projekt „Modellregion Elektromobilität“ angemeldet hat, Ansprechpartner und zentrale Informationsstelle sein. Struktur und Organisation des Arbeitskreises Zur Effizienzsteigerung der Arbeitstreffen wird vorgeschlagen, den Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Marketing“ sowie die Steuerungsrunde der kommunalen Arbeitsgemeinschaft in Zukunft zeitlich zu bündeln. Vom Ablauf wird angeregt, sich auf 1 Stunde fachliche Diskussion zu konzentrieren und im Anschluss den Teilnehmerkreis um Vertreter aus der Politik zu erweitern. Bis zur nächsten Steuerungsrunde wird der Vorschlag präzisiert. Nächster Termin Die Fontanestadt Neuruppin übernimmt die Koordination der nächsten Terminvereinbarung.

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Protokoll 5 Steuerungsrunde der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft im RWK Neuruppin am 17. August 2009 Datum Ort Teilnehmer

| 17. August 2009 | Rathaus Neuruppin | Arne Krohn, Baudezernent der Fontanestadt Neuruppin Danilo Lieske, Amtsdirektor des Amtes Lindow Manfred Richter, Bürgermeister der Stadt Rheinsberg Jens-Peter Golde, Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin Hans Schaefer, Gunhild Brandenburg, INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH Hathumar Drost, Björn Bernat, complan Kommunalberatung

1. Zwischenbilanz der Kooperation im RWK complan Kommunalberatung berichtet kurz über den aktuellen Sachstand und zieht eine Zwischenbilanz der bisherigen Kooperation im Regionalen Wachstumskern. Der Sachstand wird in ausführlicher Form dem zum 31. August 2009 abgeschlossenen Zwischenbericht zu entnehmen sein. 1.1 Bisherige Gespräche mit und zwischen den Kommunen Die durchgeführten Auftaktgespräche mit den einzelnen Kommunen werden sowohl von complan als auch von den kommunalen Vertretern als wichtig und informativ bewertet. Aus den individuellen Gesprächen resultierten die Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Als interkommunale Kommunikationsplattformen nehmen die Arbeitskreise „Wirtschaft und Marketing“ sowie „Mobilität“ eine zentrale Rolle ein. Durch die beschränkte Personalausstattung der Kommunen kann allerdings nicht jeder Termin der Arbeitskreise und Steuerungsrunden von den jeweiligen Kommunalvertretern im angestrebten Umfang wahrgenommen werden. Durch verschiedene Maßnahmen soll deshalb künftig der Informationsabgleich zwischen den Städten und Ämtern gesichert werden. Zum einen sollen themenbezogene Einzelgespräche mit den beteiligten Kommunen weiterhin geführt werden. Zum anderen soll der Zugang auf gemeinsame Dokumente mit Hilfe einer digitalen Datenbank erleichtert und systematisiert werden. >> INKOM und complan Kommunalberatung erarbeiten einen entsprechenden Vorschlag. Zudem wird diskutiert, in wieweit eine bessere Terminkoordination dem Ziel einer höheren Beteiligung an den Steuerrunden und Arbeitskreisen zuträglich ist. Die erstmalige Teilnahme kommunaler Mandatsträger am Arbeitskreis „Mobilität“ hat sich als ausgesprochen positiv erwiesen. Beginnend mit der nächsten Zusammenkunft werden auch am Arbeitskreis „Wirtschaft und Marketing“ kommunale Mandatsträger teilnehmen. Die Steuerrunde wird in der jetzigen Zusammensetzung fortgeführt. >> Bis zum Jahresende werden in einer Probephase die Termine der Steuerungsrunde mit denen des Arbeitskreises „Wirtschaft und Marketing“ kombiniert d.h. im Anschluss an ca. einstündige Beratungen der Steuerrunde tagt der Arbeitskreis „Wirtschaft und Marketing“. 1.2 Kommunale Schwerpunktthemen Im Verlauf der koordinierten Kooperation habe sich bereits eine Vielzahl an möglichen Projektansätzen 48

ergeben. Die Teilnehmer verständigen sich darauf, sich primär auf wenige konkrete Projekte zu konzentrieren. Zudem sollen diese auch unter dem Gesichtspunkt der grundsätzlichen Realisierbarkeit ausgewählt werden. Dieses ist insbesondere für die Außendarstellung der Kooperation im RWK relevant. Einige Themen können und sollen darüber hinaus auch außerhalb der Arbeitskreise, bzw. kreisübergreifend behandelt werden. Exemplarisch wird eine themenbezogene Kooperation im Bereich der Touristeninformation mit der REGiO-Nord / Gransee genannt. Da nicht alle Kommunen vertreten sind, wird auf die einzelnen kommunalen Schwerpunktthemen nicht näher eingegangen werden. >> INKOM wird mit den Vertretern der Kooperationspartner Einzelgespräche zur künftigen Prioritätensetzung und zur Intensivierung der Arbeitsbeziehungen führen. Die Ergebnisse werden in der nächsten Zusammenkunft vorgestellt. 1.3 Kooperationsvereinbarung und weiteres Vorgehen Die Kooperationsvereinbarung als solche wird von den Teilnehmern äußerst positiv bewertet. Es ist gelungen, Befindlichkeiten zwischen den Kommunen weitestgehend abzubauen. Diese können sich nun geschlossen gegenüber dem Land positionieren. Auch wird die gute mediale Außenwirkung herausgestellt. Es gilt nun den eingeschlagenen Pfad weiter zu folgen und die Kooperation zu vertiefen. 1.4 Wirtschaftsförderung und Tourismus Im Bereich der gemeinsamen Wirtschaftsförderung finden sich zahlreiche Einzelprojekte. Gerade deshalb ist hier ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen den Partnern essentiell. Ansatzpunkte existieren in der unternehmensnahen Beratung. Die für Unternehmen relevanten Angebote können zum Beispiel bei der INKOM gebündelt und aufbereitet werden. Eine bessere Koordinierung der Maßnahmen bietet sich auch in Bezug auf die Fachkräftesicherung an. Zwar wird der Bereich Tourismus als wichtiger Bestandteil der Entwicklung des Wachstumskerns betrachtet, ein Arbeitskreis „Tourismus/Kulturtourismus“ wird vorerst aber nicht gebildet. Entsprechende Themen werden jedoch im Kooperationsprozess vertieft. Ein wichtiges Startthema ist die Vernetzung der kommunalen Aktivitäten der Touristeninformation. >> complan Kommunalberatung erarbeitet einen Vorschlag zum weiteren Abstimmungsprozess. Ein Standortmarketingkonzept für den Regionalen Wachstumskern wird von einer externen Agentur im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft (RWK-Programm Technische Hilfe) beauftragt. Zwei Unternehmen sind dabei bereits in die engere Wahl gekommen, der RWK Neuruppin kann nun eine konkrete Vergabeempfehlung aussprechen. >> Die vorliegenden Angebote werden kurzfristig von complan Kommunalberatung ausgewertet. 2. Übersichtskarte complan Kommunalberatung stellt den Entwurf einer Grafik vor. Diese soll die funktionalen Beziehungen zwischen den Kommunen sowie die Potenziale der Kooperation im Regionalen Wachstumskern verdeutlichen. Die Erstellung eines graphischen Überblicks wird von den Teilnehmern begrüßt. Allerdings wird empfohlen einige Verknüpfungen verändert darzustellen, sowie auf topographische Details weitgehend zu verzichten. >> complan Kommunalberatung wird den Entwurf entsprechend der Anmerkungen anpassen.

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3. Sonstiges und nächster Termin Die Kooperationspartner verständigen sich auf die Finanzierung einer auf den RWK-Kooperationsraum bezogenen Beilage in der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ). Die Kosten werden in 6 Anteile gesplittet. Die Stadt Neuruppin trägt zwei Kostenanteile, die Kooperationspartner tragen jeweils einen Kostenanteil.

Als nächster Termin für ein Treffen der Steuerungsgruppe wird der 13. Oktober 2009 um 13:00 Uhr in der Stadtverwaltung Neuruppin (Ratsaal) vereinbart. Nach Vorbild des Arbeitskreises „Mobilität“ sollen künftige Treffen wechselnd in den Mitgliedskommunen stattfinden.

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Protokoll 6 Sitzung des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“ am 13. Oktober 2009 Datum Ort Teilnehmer

| 13. Oktober 2009 | Rathaus Neuruppin | Danilo Lieske, Amtsdirektor des Amtes Lindow Wilhelm Kruse, Fachbereichsleiter Bau der Stadt Rheinsberg Mathias Wittmoser, Amtsdirektor des Amtes Temnitz Ute Behnicke, Bürgermeisterin der Gemeinde Fehrbellin Jens-Peter Golde, Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin Arne Krohn, Baudezernent der Fontanestadt Neuruppin Hans Schaefer, INKOM Neuruppin Ronny Rohr, Kommunalvertreter der Fontanestadt Neuruppin Steffen Jakutek, Kommunalvertreter der Stadt Rheinsberg Hathumar Drost, Björn Bernat, complan Kommunalberatung

Bericht IMAG-Termin Im Anschluss an die Begrüßung durch Herrn Golde informiert Herr Krohn über den IMAG-Termin vom 14. September 2009. Die Interministerielle Arbeitsgruppe sieht den Regionalen Wachstumskern Neuruppin demnach als Vorzeigeregion innerhalb des Landes Brandenburg. Die freiwillige Kooperation mit dem Umland ist dabei ein Alleinstellungsmerkmal des RWK Neuruppin. Durch die Etablierung der Strukturen wird nun ein weiterer Qualitätssprung in der Arbeit des RWK erwartet. Im Laufe des Prozesses werden sich weitere Möglichkeiten für ein gemeinsames Vorgehen ergeben, wie am Beispiel der Kindertagesstätten dargelegt wird. Wie die meisten Regionen Brandenburgs ist auch Neuruppin vom demographischen Wandel stark betroffen. Dennoch wird in naher Zukunft mit einem gesteigerten Bedarf an Kita-Plätzen gerechnet. Grund dafür sind neben veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen vor allem Zuzüge aus dem Umland. Bei der Betrachtung von Entwicklungsmöglichkeiten im RWK sollten diese Tendenzen beachtet werden. Auch bei anderen Themengebieten wird auf Grund der funktionalen Verflechtung der Kommunen eine Zusammenarbeit auf RWK-Ebene nahe liegen. Dazu zählen auch das Kulturentwicklungsprogramm, der Bildungsplan sowie die Etablierung des RWK als Logistikdrehscheibe. Auch der Landkreis beginnt nun mit einem eigenen Kulturentwicklungsprogramm. Hier müssen zwar Schnittstellen abgeglichen werden, grundsätzlich folgen die gleichnamigen Programme aber strukturell unterschiedlichen Ansätzen. Arbeitsweise des AK „Wirtschaftsförderung und Marketing“ Erstmals nahmen auch gewählte Kommunalvertreter an der Sitzung des Arbeitskreises teil. Da bei diesem Termin lediglich zwei Kommunalvertreter anwesend sein konnten, wird die allgemeine Vorstellungsrunde auf die nächste Arbeitskreissitzung verschoben. complan Kommunalberatung erläutert kurz die Arbeitsweise des AK. Dieser konkretisiert die von der Steuerrunde festgelegten Themenkomplexe und leitet Projekte ab. Im Arbeitskreis werden hierzu Weichenstellungen vorgenommen und Aufgaben zugeordnet. Neben den Themen „Wirtschaftsförderung“ und „Marketing“ behandelt die Gruppe auch das Querschnittsthema „Verwaltung“. Hier nimmt die Fontanestadt Neuruppin aufgrund ihrer personellen Ressourcen eine Sonderrolle ein. Bislang wurde von der Gründung eines eigenen Arbeitskreises „Tourismus“ abgesehen. Bis auf weiteres wird 51

deshalb der AK „Wirtschaftsförderung und Marketing“ auch diesen Themenkomplex bearbeiten. Bereits seit längerem ist der AK „Mobilität“ etabliert. Ein regelmäßiger Austausch über die jeweiligen Aktivitäten sollte gewährleistet werden. >> Zukünftig wird complan Kommunalberatung die Einladung der Kommunalvertreter übernehmen. Diese werden im Vorfeld der nächsten Sitzung mit einem Informationspaket versehen. Um eine frühzeitige Planung zu ermöglichen, wird complan zeitnah einen weiteren Termin im Jahr 2009 (10.12.2009) und vier Termine für das Jahr 2010 für die nächsten Arbeitskreissitzungen vorschlagen.

Leistungsprofil der INKOM Herr Schäfer stellt die Leistungen der INKOM für den Regionalen Wachstumskern vor. Die INKOM ist der zentrale Ansprechpartner für Fragen der Wirtschaftsförderung im RWK. Personell wird die Wirtschaftsförderung nun durch Herrn Wagner, zuständig für Akquisition, Gewerbeflächen und Fachkräftesicherung, unterstützt. Frau Brandenburg bearbeitet weiterhin die Bereiche Standortmarketing, KMU und Bestandspflege, während sich Herr Schäfer für die kommunale Gemeinschaftsarbeit in Abstimmung mit Land, Landkreis und ZAB sowie die Projektentwicklung zuständig zeigt. Zentrale Ansprechpartner der INKOM sind die Unternehmen im RWK sowie die Mitgliedskommunen, mit welchen regelmäßig bilaterale Gespräche geführt werden. Gemeinschaftlich werden die kommunalen Schwerpunktsprojekte entwickelt. Standortmarketing für den Regionalen Wachstumskern Der Regionale Wachstumskern möchte seine Sichtbarkeit nach außen deutlich erhöhen und auf seine Stärken aufmerksam machen. Hierzu wird nun die Berliner Werbeagentur Memato bis Frühjahr 2010 ein Marketing- und Kommunikationskonzept für den Standort entwickeln. Am 20. Oktober stellt das Memato-Team den Fahrplan für die nächsten Monate vor. Daraufhin wird eine Pressemitteilung veröffentlicht, welche über das Vorhaben näher informiert. Hierbei sollen Begrifflichkeiten geklärt werden, um Konfusionen bezüglich des parallel laufenden Stadtmarketings für Neuruppin vorzubeugen. In der 47. Kalenderwoche wird als Kick-Off-Veranstaltung ein Workshop stattfinden. In seinem Rahmen werden erste Analyseergebnisse seitens Memato vorgestellt und gemeinsam mit Akteuren der Verwaltung und Wirtschaft aus dem Kooperationsraum diskutiert. Partizipativ sollen Ansätze für die Entwicklung der Marke „RWK Neuruppin“ erarbeitet werden. Am 13. Oktober hat sich in Neuruppin ein Unternehmensverband nach Vorbild des Vereins „Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse“ gegründet. Dieser hat in seiner konstituierenden Sitzung die Bemühungen ein aktives Standortmarketing für den RWK zu betreiben begrüßt. >> Die INKOM stellt gemeinsam mit der Planungsstelle Neuruppin eine Liste mit konkreten Maßnahmen zusammen, welche über die Technische Hilfe gefördert werden. Im Rahmen des Arbeitskreises wird weiterhin über den Prozess informiert.

Kommunale Schwerpunktthemen Eine wichtige Aufgabe der INKOM ist es, gemeinsam mit den Kommunen im Kooperationsraum kommunale Schwerpunktthemen zu entwickeln. Von besonderer Relevanz für den RWK ist hierbei der Temnitzpark im Amt Temnitz. Zentrale Akteure sind neben dem Amt auch die Fontanestadt Neuruppin und der Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Das Gewerbegebiet ist bereits voll erschlossen. Seine Entwicklung wird aber durch ein laufendes Insolvenzverfahren behindert. 52

>> Herr Wittmoser und Herr Schäfer werden auf der nächsten Sitzung des AK den Sachstand und das Entwicklungskonzept zum Gewerbegebiet Temnitzpark vorstellen

Nächster Termin Der AK wird wieder am 10. Dezember 2009 um 17:00 Uhr zusammenfinden. Im Vorfeld künftiger Arbeitskreissitzungen sollen thematische Schwerpunkte gesetzt werden um die Diskussion effizienter zu gestalten. >> complan wird die Teilnehmer rechtzeitig einladen und über die Tagesordnung in Kenntnis setzen.

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Protokoll 7 Projekt | Arbeitsgemeinschaft Regionaler Wachstumskern Neuruppin Thema | Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing/Steuerungsrunde Datum | 10.Dezember2009 Teilnehmer | Herr Klein-Hessling (RWK Koordinator, Fontanestadt Neuruppin) Herr Haase (Kommunalvertreter, Fontanestadt Neuruppin) Herr Lieske (Amtsdirektor, Amt Lindow (Mark)) Herr Eipel (Kommunalvertreter, Amt Lindow (Mark)) Herr Kruse (Fachsbereichsleiter, Stadt Rheinsberg) Herr Jakuttek (Kommunalvertreter Stadt Rheinsberg) Herr Wittmoser (Amtsdirektor Amt Temnitz) Herr Gammelin (Kommunalvertreter, Amt Temnitz) Herr Schaefer (INKOM) Frau Brandenburg (INKOM) Herr Mahmoudian (Memato GmbH) Herr Lemke (Memato GmbH) Herr Drost (complan Kommunalberatung) Herr Bernat (complan Kommunalberatung) In Vertretung für Herrn Golde und Herrn Krohn begrüßt Herr Klein-Hessling die Teilnehmer des Arbeitskreises. Im Anschluss findet eine Vorstellung der Kommunalvertreter der Ämter Temnitz (Herr Gammelin) und Lindow (Herr Eipel) sowie der Städte Neuruppin (Herr Haase in Vertretung für Herrn Rohr) statt. Vorstellung des Standortmarketings Im Herbst 2009 wurde die Berliner Agentur Memato beauftragt bis März 2010 ein Standortmarketingkonzept für den Regionalen Wachstumskern Neuruppin zu entwickeln. Dem Arbeitskreis präsentiert die Agentur nun den derzeitigen Sachstand und die nächsten Schritte. In diesem Zusammenhang wird nochmals die Notwendigkeit der Schaffung einer prägnanten Marke für den Kooperationsraum herausgestellt. Während sich das parallel entwickelnde Stadtmarketing für die Fontanestadt Neuruppin in erster Linie auf die Binnenkommunikation konzentriert, soll das Standortmarketing für den RWK den Kooperationsraum als Wirtschaftsstandort nach außen kommunizieren. Seitens der Memato GmbH sind bereits eine eingehende Analyse der bisherigen Marketingaktivitäten der kooperierenden Kommunen sowie eine Zielgruppendefinition erfolgt. Demnach soll das Marketing primär dazu beitragen Unternehmen bis maximal 250 Mitarbeitern, einem Jahresumsatz von weniger als 10 Millionen EUR und einem deutlichen Bezug zu den Branchenkompetenzfeldern des RWK für die Region zu gewinnen bzw. vor Ort zu halten. Mit einem Workshop zur Markenidentitätsfindung wurde nun die Entwicklung einer Corporate Identity (CI) bzw. eines Corporate Designs (CD) eingeleitet. An diesem Workshop beteiligten sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. In der Diskussion wird die Einbindung der Akteure in den Prozess als zentral bewertet, um eine breite Identifikation mit dem Endprodukt zu erwirken. Den Anspruchsgruppen aus Politik und Wirtschaft werden die Entwürfe zur Kommentierung zur Verfügung gestellt. >> Die Memato GmbH wird im Januar 2010 der Steuerungsrunde Marketing drei CD-Entwürfe zur 54

Abstimmung vorstellen. Dem Arbeitskreis wird das Ergebnis in seiner nächsten Sitzung von der INKOM präsentiert. Der AK muss dann einen entsprechenden Beschluss fassen, bevor im Anschluss eine Informationsvorlage an die Parlamente gereicht wird.

Sachstand Temnitzpark Herr Wittmoser und Herr Schaefer stellen den Sachstand bezüglich des Gewerbeparks Temnitzpark vor. Es werden nach wie vor Konsolidierungsgespräche mit dem Insolvenzverwalter geführt. Als Grundlage für ein weiteres Vorgehen wird nun die Durchführung einer Machbarkeitsstudie vorbereitet. Konkret liegen Angebote vor, die Leerstände mit Photovoltaikfreiflächenanlagen zu besetzen. Dies wird allerdings mit Hinblick auf die besondere Qualität der zur Verfügung stehenden Flächen im Temnitzpark von den Beteiligten abgelehnt. Innerhalb des RWK muss verstärkt kommuniziert werden, dass der Temnitzpark in Bezug auf Unternehmensansiedlungen prioritär zu behandeln ist. Um eine haushaltspolitische Debatte in diesem Zusammenhang zu vermeiden, ist es notwendig, den Parlamenten ein solides Konzept vorzulegen. >> Herr Wittmoser wird nun mit den Orten die gemeinsamen Gespräche fortführen und dem Fall einer juristischen Prüfung unterziehen. Gegebenenfalls wird im Anschluss die Durchführung einer Machbarkeitsstudie eingeleitet. Kooperation im Bereich Tourismus Da von der Bildung eines eigenen Arbeitskreises „Tourismus“ bereits zu Beginn des Kooperationsprozesses Abstand genommen wurde, übernimmt der Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing vorläufig auch dieses Themenfeld. Die umliegenden Regionen (Kleeblattregion, Regio-Nord, Autobahndreieck Wittstock) haben bereits Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit signalisiert. Vorrangig soll aber die Kooperation innerhalb des RWK nun forciert werden. Ein wichtiges Themenfeld stellt hier die Tourismusinformation dar. Diese muss im Kooperationsraum auf zwei Ebenen funktionieren. Zum einen ist eine Qualitätssicherung bei den Informationsstellen vor Ort zu gewährleisten. Andererseits ist auch die Verknüpfung der Informationsstellen untereinander von hoher Bedeutung. Nur so kann auch eine Angebotsvermittlung an touristische Attraktionen anderer Standorte in der Region etabliert und gemeinsame Pakete geschnürt werden. >> complan Kommunalberatung und die INKOM werden die nächsten Schritte für ein Konzept der Zusammenarbeit im Bereich Tourismusinformation vorbereiten. Für dieses Projekt wird eine Förderung aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) angestrebt. Sonstige Themen - Mit Hinblick auf absehbare Stellenreduzierung bei den Ämtern und Gemeinden des RWK erscheint es notwendig Potentiale zur Optimierung von Verwaltungsabläufen näher zu beleuchten. Einer möglichen interkommunalen Kooperation auf Verwaltungsebene muss allerdings eine gründliche Vorsondierung seitens der Kommunen vorgeordnet sein >> complan bietet an, eine entsprechende eintägige Werkstattveranstaltung zu moderieren. -

Im Mai 2010 findet die PRIMA 2010 statt. Für den RWK bietet sich hier die Möglichkeit sich mit seinem neuen Corporate Design zu präsentieren.

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Im nächsten Jahr wird die IHK gemeinsam mit der Agentur für Arbeit in Neuruppin die 55

Ausbildungsbörse 2010 stattfinden lassen. Die Veranstaltung wird auf dem Werksgelände der Firma Opitz in Neuruppin stattfinden. >> Die INKOM wird ein Konzept für die Ausbildungsbörse ausarbeiten. - Im Januar 2010 wird die gemeinsame Wirtschaftsbroschüre erscheinen. Nächster Termin >> complan wird den Mitgliedern zeitnah Vorschläge für die Sitzungstermine im Jahr 2010 unterbreiten.

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Protokoll 8

Projekt | Thema Datum Teilnehmer

Arbeitsgemeinschaft Regionaler Wachstumskern Neuruppin | Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing / Steuerungsrunde | 13. April 2010 | Herr Krohn (Baudezernent Fontanestadt Neuruppin) Herr Klein-Hessling (RWK Koordinator, Fontanestadt Neuruppin) Herr Lieske (Amtsdirektor, Amt Lindow (Mark)) Frau Behnicke (Bürgermeisterin, Gemeinde Fehrbellin) Herr Wittmoser (Amtsdirektor Amt Temnitz) Herr Gammelin (Kommunalvertreter, Amt Temnitz) Herr Schaefer (INKOM) Frau Brandenburg (INKOM) Herr Mahmoudian (Memato GmbH) Herr Bernat (complan Kommunalberatung)

TOP1: Vorstellung des Standortmarketings Der Regionale Wachstumskern Neuruppin hat in Kooperation mit den Umlandkommunen in der Arbeitsgemeinschaft ein gemeinsames Standortmarketingkonzept von der Berliner Agentur Memato entwickeln lassen. Der Prozess ist seit Ende März abgeschlossen. Der Geschäftsführer der Agentur, Herr Mahmoudian, stellt dem Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing den Entwicklungsprozess und die Ergebnisse vor. Künftig wird sich die Kooperationsgemeinschaft als „FREIRAUM Ruppiner Land“ mit dem Claim „Bewegt die Wirtschaft. Bewegt die Menschen.“ und einem markanten Logo präsentieren.

Für die weitere Verwendung von Logo, Absenderbezeichnung und Claim stellt Memato ein CorporateDesign-Handbuch zur Verfügung. In Ergänzung zum Corporate Design wurde auch ein umfangreicher Marketingmaßnahmenkatalog erstellt. Dieser umfasst Maßnahmen zur Innenkommunikation („Starke Partner“) als auch Außenkommunikation („Starke Region“). Herr Mahmoudian stellt dem Arbeitskreis ausgewählte Module vor. Im nächsten Schritt werden die Maßnahmen „Gemeinsamer Internetauftritt“, „Messestand“ und „Imagebroschüre“ zeitnah umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt dabei über die Technische Hilfe aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Weitere Bestandteile sollen über das GRWRegionalbudget finanziert werden (siehe nächster Tageordnungspunkt).

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>> Im Rahmen des Symposiums in Werder wurde das Standortmarketingkonzept bereits Teilen der Öffentlichkeit präsentiert. Nun soll das fertige Produkt an die politischen Gremien getragen werden. Die Kommunalvertretungen sowie die Amtausschüsse werden dafür am 10. Juni in die Temnitzkirche in Rägelin geladen. Die INKOM lädt für die Veranstaltung ein und bekommt die benötigten Adressen von den Kommunen zugesandt. TOP2: Antrag GRW-Regionalbudget Mit dem GRW-Regionalbudget stehen dem RWK Mittel von 150.000 EUR p.a. für einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung. Diese Mittel müssen beim Land Brandenburg in Abstimmung mit der Investitionsbank (ILB) beantragt werden. Antragsberechtigt ist hierbei nur die RWK Kommune selbst (hier: Fontanestadt Neuruppin). An die Mittelvergabe ist die besondere Bedingung geknüpft, dass der jeweilige Landkreis (hier: Landkreis Ostprignitz-Ruppin) im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung, inhaltlich und finanziell an den jeweiligen Projekten beteiligt werden muss. Für das Regionalbudget gilt eine Förderquote von 80%. Der Eigenanteil von 20% entspricht 30.000 EUR. Diese Summe soll nach aktuellen Überlegungen zur Hälfte von der Fontanestadt Neuruppin getragen werden, während sich die andere Hälfte anteilig auf den Landkreis und die weiteren RWK-Kommunen verteilt. Die Gemeinde Fehrbellin, das Amt Lindow (Mark) und das Amt Temnitz haben ihre Zustimmung zu den Kofinanzierungsplänen bereits mündlich erteilt. Gemeinsam mit der INKOM und complan Kommunalberatung hat die Fontanestadt Neuruppin einen ersten Entwurf für den Antrag formuliert. Dieser beinhaltet eine Reihe von Einzelprojekten sowie den übergeordneten Bestandteil „Koordinierung und Projektentwicklung“. Derzeit sind folgende Projekte im Rahmen des Regionalbudgets vorgesehen: -

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Regionalmarketing o Umsetzung des Standortentwicklungskonzeptes o Messebesuche Fortschreibung der NeuruppinStrategie 2020 zum Regionalexposé „Standort entwickeln“ Gewerbeflächenmanagement Kommunikationsstrategie „Unternehmen und Region“

In der Diskussion wurden außerdem die Projekte „Nachnutzung Kyritz-Ruppiner Heide“ (Bombodrom) und die Entwicklung des Oberen Rhinluchs für eine Berücksichtigung im Antrag vorgeschlagen. Zudem soll in das Modul „Gewerbeflächenmanagement“ die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für die Flächenentwicklung des Temnitz Park integriert werden. >> Die Fontanestadt Neuruppin und die INKOM werden gemeinsam mit dem Landkreis sowie mit Unerstützung von complan Kommunalberatung den Entwurf auf Grundlage der Diskussion im Arbeitskreis weiterentwickeln. Die Beantragung soll möglichst noch im April/Mai erfolgen. Über die finale Antragsformulierung und die Kooperationsvereinbarung werden die RWK-Kommunen von complan Kommunalberatung in Kenntnis gesetzt werden. >> Im Rahmen der Präsentation des Standortmarketingkonzeptes am 10. Juni 2010 wird den Kommunalvertretern auch der aktuelle Stand des Kooperationsprozesses vorgestellt. Hierzu wird complan Kommunalberatung ein Info-Paket und eine PowerPoint-Präsentation zuarbeiten.

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TOP3: Vorstellung des Messekonzeptes Am 28.-30. Mai 2010 findet auf dem Flugplatz Kyritz-Heinrichsfelde die 10. PRIMA Handwerks- und Gründermesse stand. Die INKOM hat für die Veranstaltung einen Messestand von insgesamt 39 m² angemietet. Frau Brandenburg von der INKOM stellt das Messekonzept, welches bereits das neue Corporate Design des FREIRAUM Ruppiner Land berücksichtigt, dem Arbeitskreis vor. Die Präsentation finden Sie im Anhang. >> Zwei Studierende vom Campus Neuruppin erarbeiten derzeit das Begleitprogramm für die Messepräsenz. Die RWK-Kommunen werden aufgefordert das Vorhaben tatkräftig zu unterstützen. TOP4: Kooperation im Bereich Tourismus Der Bereich Tourismus ist für den gesamten RWK von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Eine stärkere Zusammenarbeit der Kooperationskommunen wird von allen Anwesenden befürwortet. Insbesondere für die Stadt Rheinsberg besteht auf diesem Gebiet zurzeit akuter Handlungsbedarf. Da andere Themengebiete allerdings vorrangig sind, beschließt der Arbeitskreis das Thema Tourismus erst wieder nach der Sommerpause zu forcieren. Dennoch soll der Bereich insbesondere in Bezug auf Touristinformation (Qualitätssicherung und Vernetzung) und ganzheitliche Vermarktung des FREIRAUM Ruppiner Landes bereits im Antrag für das GRW Regionalbudget Berücksichtigung finden. Erste Maßnahmen ab September 2010 könnten ein Erfahrungsaustausch mit den Touristikern aus der REGiO Nord (Regionalen Entwicklungsgesellschaft in Oberhavel-Nord mbH) und/ oder eine Werkstattveranstaltung unter Einbeziehung der regionalen Akteure darstellen. >> In der nächsten Sitzung des Arbeitskreises wird das weitere Vorgehen zum Thema Tourismuskooperation spezifiziert. Es sollen dabei auch Synergien mit der AG Historische Stadtkerne genutzt werden. Derweilen werden die RWK-Kommunen über die entsprechenden Formulierungen im GRWAntrag informiert. TOP5: Sonstige Themen -

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Die Kommunalvertreter Ronny Rohr und Steffen Jakuttek stehen dem Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing nicht mehr zur Verfügung. Die Fontanestadt Neuruppin kümmert sich um die Neuernennung. Am 12. Mai 2010 findet der Workshop „Logistikregion“ im Seehotel statt. Die Fontanestadt wird sich an diesem als Diskutant beteiligen und regionale Unternehmer in die Veranstaltung einbinden.

Nächster Termin >> complan Kommunalberatung wird zeitnah den nächsten Sitzungstermin bekannt geben.

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Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing / Steuerungsrunde Memato GmbH complan, Akte Planungsbüro Richter-Richard

Anhang | Präsentation Standortmarketing (Memato) | Präsentation Messestand PRIMA 2010 (INKOM) 59

Protokoll 9 Projekt Thema Datum Teilnehmer

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Arbeitsgemeinschaft Regionaler Wachstumskern Neuruppin Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing / Steuerungsrunde 31. August 2010 Herr Krohn (Baudezernent Fontanestadt Neuruppin) Herr Klein-Hessling (RWK Koordinator, Fontanestadt Neuruppin) Herr Lieske (Amtsdirektor, Amt Lindow (Mark)) Frau Dorn (Amtsdirektorin Amt Temnitz) Herr Eipel (Kommunalvertreter Amt Lindow (Mark) Herr Scheigert (Kommunalvertreter Stadt Rheinsberg) Herr Schaefer (INKOM) Frau Brandenburg (INKOM) Herr Bernat (complan Kommunalberatung)

TOP 1: GRW-Regionalbudget Herr Krohn berichtet über den Sachstand der Beantragung des GRW-Regionalbudgets. Die Projektskizze ist den Teilnehmern im Vorfeld zugekommen und ist inhaltlich abgestimmt. Die Antragsstellung soll nun möglichst zeitnah erfolgen. Die INKOM wird die Inhalte im September nochmals mit dem Landkreis absprechen. Durch die Neuwahl des Landrates verzögert sich die Unterschreibung des notwendigen Kooperationsvertrages allerdings auf den 15. Oktober 2010. Bereits im Juni 2010 war ursprünglich eine Informationsveranstaltung geplant, auf welcher den politischen Vertretern der Kommunen das Standortmarketingkonzept sowie die Inhalte des GRWRegionalbudgets vorgestellt werden sollten. Der Arbeitskreis einigt sich auf einen neuen Termin. Die Veranstaltung findet nun am 5. Oktober 2010 um 19:00-20:30 in der Temnitzkirche statt. >> Frau Dorn wird sich um die Bereitstellung des Veranstaltungsraumes kümmern. Die INKOM wird zeitnah die politischen Vertreter über die Veranstaltung in Kenntnis setzen ("save the date") und im September die Einladungen verschicken. Für die Organisation und Durchführung des Termin zeigen sich die INKOM und die Fontanestadt Neuruppin verantwortlich. complan Kommunalberatung wird unterstützend tätig sein. >> Die INKOM wird gemeinsam mit complan ein Informationsschreiben verfassen, welches das GRWRegionalbudget kompakt inhaltlich skizziert.

TOP 2: Standortmarketing Herr Schaefer stellt dem Arbeitskreis die derzeitigen Entwicklungen im Rahmen des Standortmarketings vor. Wie bereits im April dargelegt, wird der RWK mit seinem Kooperationsraum künftig als FREIRAUM Ruppiner Land auftreten. Derzeit werden noch aus Mitteln der Technischen Hilfe (EFRE) erste Marketingmaßnahmen umgesetzt. Hierfür wurde in einem Auswahlverfahren wiederum die Berliner Memato GmbH beauftragt. Im Einzelnen werden bis Ende Oktober 2010 folgende Produkte entwickelt: 60

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Imagebroschüre

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Internetauftritt

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Messestand

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Präsentationsmaterialien

Weitere Maßnahmen (Beteiligung an Messen, Pflege des Internetauftritts) sollen über das GRWRegionalbudget kofinanziert werden. Auch die Umsetzung des Standortmarketings wird durch eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, begleitet. Die Gruppe stellt sicher, dass die Interessen aller Partner weitestgehend berücksichtigt werden. TOP 3: Kooperation im Bereich Tourismus Im RWK Neuruppin sollen künftig im Bereich Tourismus Synergien besser genutzt und effizienter gewirtschaftet werden. Ziel ist es zunächst, bezüglich der touristischen Dienstleistungsangebote, enger zu kooperieren und einheitliche Qualitätsstandards festzulegen. Die Kommunen Neuruppin, Lindow (Mark) und Rheinsberg haben sich zu diesem Zweck am 26. August 2010 zu einer gemeinsamen Beratung zusammengefunden. Dabei wurden Erfahrungswerte der REGiO-Nord (Gransee) und Best Practice Beispiele touristischer Vernetzungsaktivitäten in Deutschland präsentiert. Schließlich wurde von den Teilnehmern beschlossen, ein Konzept ausarbeiten zu lassen, welches darlegt, wie bestehende Strukturen in der Region genutzt werden können, um die nachhaltige und wirtschaftliche Tourismusentwicklung im Kooperationsraum zu sichern. Die Konzepterarbeitung soll über Mittel des GRW-Regionalbudgets kofinanziert werden. Die Aufgabenstellung soll bis zum 30. Oktober 2010 genauer definiert werden. TOP 4: Sachstand Temnitzpark Die Amtsleiterin des Amtes Temnitz, Frau Dorn, informiert über den Sachstand des Gewerbegebietes Temnitzpark. Nach wie vor wird die weitere Entwicklung durch das laufende Insolvenzverfahren behindert. Der Amtsausschuss ist aufgrund der unsicheren Sachlage zögerlich, weiteren Investitionen zur Entwicklung des Gewerbegebietes zuzustimmen. Frau Dorn möchte hier einen neuen Anlauf wagen. Die Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie „Temnitz Park“ ist auch Teil des GRWRegionalbudgets. TOP 5: Weitere Arbeitsschwerpunkte 2010 Die INKOM bittet die Kommunen weitere Impulse zu Arbeitsschwerpunkten für das laufende Jahr zu geben. Als konkretes Thema ist für die Gemeinde Fehrbellin das „Kranichland“ relevant. Die Stadt Rheinsberg prüft den Handlungsbedarf im Rahmen der Nachnutzung des ehemaligen AKW-Geländes. Seit Frühjahr 2010 gibt es konkrete Bemühungen die Kooperation zwischen den Kommunalverwaltungen (gemeinsame Lohnabrechnungen und Materialbeschaffung) zu intensivieren. Hierbei muss nun zeitnah ein Treffen auf Arbeitsebene stattfinden, um die entwickelten Ideen zu konkretisieren und die Umsetzung zu initiieren. >> Die Kommunen im Kooperationsraum lassen der INKOM zeitnah Vorschläge für weitere Arbeitsschwerpunkte zukommen. TOP 6: Sonstiges: -

Herr Krohn informiert über den Sachstand HUB 53/12°. Das Projekt ist demnach auf einem guten Weg. Das Logistiknetz Güstrow-Prignitz-Ruppin wird nun im jetzt gestarteten INTEREG IV B-Projekt „Scandria“ weiterentwickelt. Das Interesse am HUB ist groß und der Austausch mit Unternehmen wie der Zuckerfabrik in Nauen oder auch dem Flughafen Rostock ist bereits kon61

kret geworden. Aufgrund von Verzögerungen beim Abschluss des entsprechenden Kaufvertrages, werden dieses Jahr keine Güterzüge mehr rollen. Die Inbetriebnahme ist nun für das Jahr 2011 anvisiert. -

Als wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region findet auch dieses Jahr die Bildungsmesse statt (2. Oktober 2010). Herr Schaefer berichtet über den Stand der Vorbereitungen. Die Messe wird gemeinsam mit der IHK Potsdam veranstaltet. Ziel ist es, zum einen der Bedeutung der Bildungsmesse für die gesamte Region wirklich gerecht zu werden und zum anderen die Jugendlichen selber für die Veranstaltung zu gewinnen, um so zu gewährleisten, dass vor Ort ein echter Austausch stattfinden kann.

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Die „Lange Nacht der Wirtschaft“ findet dieses Jahr am 11. September (16:00 – 22:00 Uhr) statt. Hierfür konnten insgesamt 11 Unternehmen gewonnen werden. Leider ist der Temnitzpark in diesem Jahr nicht vertreten. Der Erfolg der Veranstaltung im vorherigen Jahr hat dazu geführt, dass nun auch die Städte Jüterbog und Frankfurt/Oder zeitgleich „Lange Nächte der Wirtschaft“ durchführen. Neuruppin wurde hier also als Best Practice Beispiel genommen. Schirmherren der Langen Nacht sind in diesem Jahr der Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Herr Christoffers, der Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Herr Vogelsänger, und der Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin, Herr Golde.

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Am 9. September 2010 wird der RWK Neuruppin wie in jedem Jahr bei der Interministeriellen Arbeitsgruppe Aufbau Ost (IMAG) vorstellig. Dort wird der aktuelle Sachstandsbericht mit den dort beschriebenen RWK-Schwerpunktmaßnahmen präsentiert. Der Kooperationsprozess wird seitens der Landesregierung nach wie vor mit großem Interesse verfolgt.

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Mit dem 31. August 2010 endet der Auftrag von complan Kommunalberatung den Kooperationsprozess im RWK Neuruppin moderierend zu begleiten. Die Kommunen erhalten jeweils ein Exemplar des Endberichtes in gedruckter und digitaler Form. Über den Auftrag hinaus hat sich complan dazu bereiterklärt, sich an der Durchführung der Informationsveranstaltung am 5. Oktober 2010 zu beteiligen als auch die nächste Sitzung des Arbeitskreises / der Steuerungsrunde vorzubereiten und zu moderieren.

Nächster Termin Die nächste Sitzung des Arbeitskreises „Wirtschaftsförderung und Marketing“ / der Steuerungsrunde findet am 3. November 2010 um 14:00 Uhr in den Räumlichkeiten der Feuerwehr in Lindow statt.

Verteiler | Arbeitskreis Wirtschaftsförderung und Marketing / Steuerungsrunde | complan, Akte | Planungsbüro Richter-Richard

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Protokolle „Standortmarketing“ Protokoll 1 Projekt Thema Sitzung vom Teilnehmer

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Öffentlichkeitsarbeit für den Regionalen Wachstumskern Neuruppin Auftaktgespräch mit der Agentur Memato GmbH 24.09.2009 Hans Schaefer, INKOM Gunhild Brandenburg, INKOM Jaschar Mahmoudian-Dehkordi, Memato GmbH Michael Lemke, Memato GmbH Björn Bernat, complan Kommunalberatung

verfasst von | Björn Bernat

Die Werbeagentur Memato GmbH wurde von der Fontanestadt Neuruppin für die Gesamtkonzeption der Öffentlichkeitsarbeit des Regionalen Wachstumskerns Neuruppin ausgewählt. Das Auftaktgespräch mit der Agentur bei der INKOM bot nun Gelegenheit für den Austausch gegenseitiger Erwartungen sowie eine Absprache über das weitere Vorgehen.

Anforderungen und Rahmenbedingungen Der Leistungsbeschreibung, welcher in enger Abstimmung mit der Fontanestadt Neuruppin und der INKOM verfasst wurde, ist als Arbeitsgrundlage zu verstehen. Eine zentrale Maßgabe ist die enge Abstimmung mit dem Stadtmarketing der Fontanestadt Neuruppin im Prozess. Allerdings sollte sich das Marketing für den RWK weniger auf die interne Moderation sondern auf die Kommunikation nach außen konzentrieren. Trotz der intensiven Kooperation mit der Stadt, bleibt die INKOM bei der Konzeptentwicklung zentraler Ansprechpartner. Das Konzept muss von allen Schlüsselakteuren mitgetragen werden. Aus diesem Grund ist die frühzeitige Einbindung dieser in den Prozess essentiell. Die INKOM schätzt das grundsätzliche Interesse an einer professionellen Außendarstellung in Verwaltung und Wirtschaft innerhalb des Regionalen Wachstumskerns als hoch ein. Es gilt nun dieses in Bereitschaft zum konkreten Engagement umzusetzen. Schwierig wird sich vermutlich die Beteiligung der Unternehmen an der Finanzierung der Maßnahmen gestalten.

Inhaltliche Überlegungen Als ersten Schritt für jede Standortmarketingkampagne sieht Memato die Identitätsfindung bzw. Identitätsstiftung. In einem partizipativen Prozess sollen substantielle Gemeinsamkeiten identifiziert werden, welche schließlich die Basis der zu kommunizierenden Kernbotschaften darstellen sollen. Zur Teilnahme an entsprechenden Workshops oder ähnlichen Veranstaltungen sollen den Entscheidungsträgern der Kommunen auch Unternehmer der Region gewonnen werden. Der Regionale Wachstumskern ist geprägt durch heterogene Wirtschaftsstrukturen. Zwar müsse sich die künftige Öffentlichkeitsarbeit auf einige wenige Kernthemen beschränken, um eine effektive Kommunikation zu gewährleisten. Auf der anderen Seite darf nicht eine künstliche Homogenität der Region, sondern vielmehr seine Vielfältigkeit als Stärke herausgestellt werden. Speziell das wirtschaftliche Innovati-

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onspotential in Hinblick auf Unternehmen und ihre Produkte gilt es näher zu untersuchen. Zum Beispiel bietet die Holzindustrie hier viel versprechende Ansatzpunkte. Der Schwerpunkt der künftigen Öffentlichkeitsarbeit soll eindeutig auf dem Bereich „Wirtschaft“ liegen. Seitens Memato wird allerdings angemerkt, dass man sich das ausgeprägte touristische Profil der Region Ruppiner Land zu nutze machen sollte, um die Attraktivität des Wachstumskerns nach Außen zu tragen. Die Marketingmaßnahmen sollten abhängig von den noch zu definierenden Zielgruppen konzipiert werden. Dennoch lassen sich bereits jetzt Kernmaßnahmen benennen, die in der Umsetzung, mit Hinblick auf das langfristige Ziel der Gewinnung neuer Unternehmen für die Region, eine zentrale Rolle spielen müssen. Dazu zählen ein moderner und einheitlicher Internetauftritt, eine neue Wort-BildMarke, ein überzeugendes Corporate Design/ Corporate Identity sowie Imagebroschüren. Insbesondere bei der Positionierung des Internetauftritts wird ein besonderer Abstimmungsbedarf mit den Kommunen erwartet, da hier bereits eigene Websites existieren, die entweder ersetzt oder ergänzt werden müssten.

Nächste Schritte Die Memato GmbH verfasst einen Pressetext, welcher über die INKOM in Abstimmung mit dem Pressesprecher der Fontanestadt Neuruppin an die zu beteiligen Akteure verteilt wird. Hierbei wird zu einer Kick-off-Veranstaltung an einem noch zu bestimmenden Datum im November eingeladen. Das Gesamtkonzept soll bis März 2010 vorliegen und anschließend mit der Umsetzung begonnen werden. Möglicherweise kann die Umsetzungsphase auch einige Zeit früher einsetzen. Zeitnah soll ein weiteres Treffen mit Memato stattfinden, um einen konkreten Projektzeitplan zu erstellen.

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Protokoll 2 Zweites Auftaktgespräch zum Standortmarketing für den Regionalen Wachstumskern Datum Ort Teilnehmer

| 20. Oktober 2009 | INKOM Neuruppin | Hans Schaefer, INKOM Neuruppin Gunhild Brandenburg, INKOM Neuruppin Peter Wagner, INKOM Neuruppin Jaschar Mahmoudian-Dehkordi, Memato GmbH Michael Lemke, Memato GmbH Sina Frankenstein, Memato GmbH Arne Krohn, Baudezernent der Fontanestadt Neuruppin Martina Ribbe, Stabstelle Stadtentwicklung Björn Bernat, complan Kommunalberatung

Absender des Standortmarketings Im Vorfeld des Gespräches wurden Memato verschiedene Unterlagen und Informationen durch die INKOM bereitgestellt. Hierzu werden zunächst wichtige Sachfragen geklärt. Für das weitere Vorgehen ist nun die Definition und Bezeichnung des Absenders des Standortmarketings von hoher Bedeutung. Die Absender sind demnach in erster Linie die verantwortlichen Akteure der Kommunen des Kooperationsraumes. Die Fontanestadt Neuruppin spielt hierbei als zentraler Ort eine Sonderrolle. Trotz der besonderen Bedeutung Neuruppins innerhalb des RWK, sprechen sich die Anwesenden für eine deutliche Berücksichtigung des Kooperationsraumes bei der Absenderbezeichnung aus. Denkbar wäre hier zum Beispiel der Begriff „Ruppiner Wirtschaftsland“ als Untermarke von „Ruppiner Land“. Eine Neuentwicklung der Absenderbezeichnung ist mit relativ hohem Aufwand verbunden und nicht Gegenstand der Ausschreibung. Bei Bedarf müsste hierzu mit Memato ein gesondertes Übereinkommen getroffen werden. >> Die INKOM wird in Absprache mit Memato zeitnah eine Entscheidung bezüglich des Absenders des Standortmarketings und der Absenderbezeichnung treffen. Steuerungsrunde „Standortmarketing für den RWK“ Zukünftig wird eine Steuerungsrunde den Prozess der Konzeptentwicklung begleiten. Dieser gehören vorläufig die folgenden Personen an: - Frau Brandenburg (INKOM) - Frau Ribbe (Stabstelle Neuruppin) - Herr Klein-Hessling (Stabstelle Neuruppin) - Frau Jeschke (RWG) - Frau Martin (BürgerBahnhof, Neuruppin) - complan Kommunalberatung Zusätzlich werden die Stadt Rheinsberg, sowie die politische Ebene des Kooperationsraumes mit jeweils einem Akteur vertreten sein. >> Die INKOM wird Memato einen Vorschlag für geeignete Akteure als Vertreter der Stadt Rheinsberg und eines/einer politischen Vertreters/Vertreterin aus dem Kooperationsraum unterbreiten. Für die Einladungen der Mitglieder sowie die interne Kommunikation wird sich Memato verantwortlich zeigen. 65

Die Einladung für die erste Sitzung der Steuerungsrunde am 10. November wird allerdings über die INKOM verschickt werden. Workshop Im nächsten Schritt sollen im Rahmen eines Workshops die Grundlagen für die Marketingziele und die Marketingidentität bzw. die Corporate Identity erarbeitet werden. Memato wird hier erste Analyseergebnisse präsentieren. Im Zuge der Veranstaltung wird unter Anleitung von Memato gemeinsam und in Kleingruppen die Marke „RWK Neuruppin“ weiter entwickelt. Im Anschluss werden die Erkenntnisse gemeinsam ausgewertet. Um die Produktivität der Gruppe zu gewährleisten, sollte die Teilnehmeranzahl auf maximal 12 Personen beschränkt sein. Neben den Mitgliedern der Steuerungsrunde sollen weitere Akteure aus der Privatwirtschaft involviert werden. Idealerweise sind jeweils ein Vertreter eines kleinen, eines mittleren und eines größeren Unternehmens der Branchenkompetenzfelder zu gewinnen. Da die Region z.T. stark von ländlichen Strukturen geprägt ist, wird vorgeschlagen, auch einen landwirtschaftlichen Vertreter (z.B. über den Bauernverband) einzuladen. Der Workshop soll in der 47. Kalenderwoche stattfinden. Ein genauer Termin wird zeitnah mitgeteilt. >> die INKOM wird einen geeigneten Personenkreis für den Workshop ermitteln. Die Stellwände für den Workshop wird die Stadtverwaltung Neuruppin bereitstellen. Budget Die INKOM präsentiert eine Auflistung der Einzelmaßnahmen mit den jeweiligen Realisierungszeiträumen und Kostenschätzungen. Diese Bilden den Budgetrahmen für den weiteren Prozess. Eine Aufstockung ist möglicherweise über GRW-Mittel möglich. Der Maßnahmenkatalog muss bis Freitag den 23.10.2009 bei der Regiestelle eingereicht sein. Bis Ende des Jahres gilt es die Inhalte zu präzisieren. Weitere Produktvorschläge sind dabei Teil des zu entwickelnden Konzeptes. >> Memato wird die Auswahl der nun einzureichenden Maßnahen kurzfristig überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Sonstiges >> Die Vorgaben zum Corporate Design der Fontanestadt Neuruppin sowie Bildmaterial aus den Archiven wird Memato von der Stadtverwaltung bereitgestellt. >> Die Dokumentation der bisherigen Messeaktivitäten wird von Frau Brandenburg an Memato weitergeleitet. >> Über die Veröffentlichungsform der von Memato vorbereiteten Pressemitteilung wird im Jour Fix in der kommenden Woche entschieden. >> Memato wird zeitnah einen konkreten Zeitplan als Vorschlag entwickeln und diesen mit der INKOM abstimmen. Nächster Termin Am 10. November 2009 um 16:00h wird das erste Treffen der Steuerungsgruppe bei der INKOM stattfinden.

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Protokoll 3 Projekt Thema Datum verfasst von

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Standortmarketing für den Regionalen Wachstumskern Neuruppin Marketing-Workshop vom 8. Dezember 2009 9. Dezember 2009 Björn Bernat

Der Workshop markiert den ersten Teil des Leistungsmoduls B (Zielbestimmung und Entwicklung einer Corporate Identity) in der Ausgestaltung des Standortmarketings für den Regionalen Wachstumskern Neuruppin. Zweck des Workshops ist es konkrete Wahrnehmungen regionaler Akteure in den Prozess mit einfließen zu lassen und so die Glaubwürdigkeit der zu entwickelnden Marke zu gewährleisten. Der Teilnehmerkreis setzt sich aus regionalen Unternehmern und Vertretern der Verwaltung, der politischen Ebene und halböffentlicher Einrichtungen (INKOM, IHK) des Kooperationsraumes zusammen. Vorstellung der Analyseergebnisse Anfangs stellt Memato die bereits vorliegenden Arbeitsergebnisse vor. Das Leistungsmodul A ist demnach abgeschlossen. Dies beinhaltet neben einer Analyse der bisherigen Marketingaktivitäten auch die Zielgruppenanalyse und -definition. Die Einschätzung der bisherigen Maßnahmen wird anhand einer Auswertungsmatrix präsentiert. Demzufolge besteht ein noch großes Potential zur Optimierung der Aktivitäten. Das Standortmarketing soll zukünftig insbesondere Unternehmen unter 250 Mitarbeitern und mit einem Umsatz kleiner als 10 Millionen Euro pro Jahr auf lokaler, regionaler sowie nationaler Ebene angesprochen werden. Im Fokus stehen zudem Betriebe, welche einen Bezug zu den Branchenkompetenzfeldern des Regionalen Wachstumskerns aufweisen. Erarbeitung der Markenidentität Nach der Vorstellung der Teilnehmer sollen zunächst „Wunschdimensionen“ für den RWK entwickelt werden. Auf in Kleingruppen erarbeiteten Wunschzetteln sollte beschrieben werden, was die Zielgruppen bei Kontakt mit dem RWK-Standortmarketing denken sollen (Wahrnehmung), was die Zielgruppe fühlen soll (Einstellung) und welche Handlung schließlich ausgelöst werden sollen (Handlungen). Die Ideen der Workshopteilnehmer werden auf Flipcharts gesammelt, präsentiert und schließlich von den jeweils anderen Arbeitsgruppen mit Hilfe von Klebepunkten priorisiert. Im Ergebnis zeichnet sich ein sehr vielschichtiges Bild des RWK. Im Anschluss wird die anonyme Persönlichkeit „RWK“ mit verschiedenen Attributen versehen. Wiederum in Kleingruppen, werden dem personifizierten RWK Name, Herkunft, Hobbys, Aussehen und weitere Charakteristiken zugewiesen. Ähnlich wie bereits die „Wunschzettel“ werden auch die Persönlichkeitseigenschaften von den Teilnehmern anderer Gruppen als besonders treffend oder unzutreffend bewertet. Als letzter Teil der Gruppenarbeit werden Collagen bestehend aus Bildern und Überschriften ausliegender Zeitungen und Magazine zusammengestellt. Diese „Moodboards“ sollten auf der einen Seite den RWK in seinem heutigen (gefühlten) Zustand darstellen und auf der Rückseite eine Vision über den zukünftigen Regionalen Wachstumskern demonstrieren. Die Collagen werden nachfolgend von den jeweils anderen Arbeitsgruppen mit beschreibenden Adjektiven versehen.

Zusammenfassung und nächste Schritte Abschließend werden die Ergebnisse des Nachmittags noch einmal zusammengefasst dargestellt und ihre Bedeutung bei der Erfassung der „Marken-DNA“ erläutert. Memato wird im nächsten Schritt die Ergebnisse des Workshops verdichten und drei alternative Corporate-Design-Ansätze für den Regiona67

len Wachstumskern Neuruppin entwickeln. Diese werden zunächst von der INKOM kommentiert und anschließend am 12.01.2010 der Steuerungsrunde Standtortmarketing präsentiert. Die INKOM wird noch einen genauen Termin für das Treffen der Steuerungsrunde bekannt geben. Memato wird zeitnah eine umfassende Dokumentation des Workshops erstellen und zur Verfügung stellen.

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Protokoll 4 Projekt Thema Datum Teilnehmer

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Standortmarketing RWK Neuruppin Dritte Sitzung der Steuerungsgruppe 03.03.2010 Jens-Peter Golde (Bürgermeister, Fontanestadt Neuruppin) Arne Krohn (Fontanestadt Neuruppin) Ute Behnicke (Bürgermeisterin, Gemeinde Fehrbellin) Hans Schaefer (INKOM) Gunhild. Brandenburg (INKOM) Christa Martin (SWN Neuruppin GmbH) Martina Jeschke (RWG) Jaschar Mahmoudian (Memato) Michael Lemke (Memato) Björn Bernat (complan Kommunalberatung)

verfasst von | Björn Bernat

Am 3. März 2010 fand in den Räumlichkeiten der INKOM die dritte Sitzung der Steuerungsgruppe „Standortmarketing“ statt. Die Berliner Agentur Memato stellte in diesem Rahmen ihr finales Konzept für das Standortmarketing für den Regionalen Wachstumskern Neuruppin vor. Absenderbezeichnung, Logo und Claim Die Grundlagen für die Entwicklung der Marke „RWK Neuruppin“ wurden bereits in den beiden durchgeführten Workshops zu den Themen „Identitätsbestimmung“ und „Strategiebestimmung“ gelegt. Hieraus hat Memato die Absenderbezeichnung „FREIRAUM Ruppiner Land“ mit dem dazugehörigen Claim „Bewegt die Wirtschaft. Bewegt die Menschen.“ entwickelt. Eine grundsätzliche Entscheidung bezüglich der Gestaltung des Logos für den FREIRAUM ist bereits im Januar im Rahmen des Strategieworkshops getroffen worden. Nun präsentiert die Agentur das endgültige Design mit neuer Farbgebung. Aus dem Logo wurde zudem das Corporate Design (CD) für die Gestaltung von digitalen und Printprodukten abgeleitet. Um eine ansprechende Verwendung des CDs zu gewährleisten stellt Memato ein entsprechendes Handbuch zur Verfügung. Maßnahmen Memato hat einen umfassenden Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, welches der Steuerungsgruppe vorgestellt und erläutert wird. Seitens der Agentur wurden die einzelnen Maßnahmen priorisiert, mit einer Kostenschätzung, dem benötigten Arbeitsaufwand und einer Einordnung in den Zeitplan versehen. Der Maßnahmenkatalog versteht sich dabei als Vorschlag. Mit Hinblick die verfügbaren finanziellen und personellen Ressourcen, wird realistischerweise nicht der gesamte Umfang umzusetzen sein. Frau Brandenburg von der INKOM berichtet, dass über die Technische Hilfe (EFRE) bereits die Finanzierung der Umsetzung folgender Maßnahmen bewilligt wurde: Internetauftritt Messeaktivitäten Imagebroschüren

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Insgesamt stehen für diese drei Module 60.000 EUR dem RWK zur Verfügung. Die Umsetzung weiterer Bestandteile des Kataloges soll ab Mitte 2010 über das zurzeit in der Beantragung befindliche Regionalbudget (GRW) finanziert werden. Nächste Schritte Die Teilnehmer der Steuerungsgruppe erklären es zu ihrem gemeinsamen Ziel eine möglichst breite Nutzung der künftigen Absenderbezeichnung „FREIRAUM Ruppiner Land“ samt Logo und Claim im Kooperationsraum zu erwirken. In den nächsten Schritten sollen deshalb verschiedene regionale Akteure (RWG, RWK Arbeitskreise, politische Gremien, Unternehmen) über die Arbeitsergebnisse im Projekt in Kenntnis gesetzt werden. Mit der Umsetzung der über die Technische Hilfe finanzierten Maßnahmen soll bereits zeitnah begonnen werden.

Verteiler

| Steuerungsgruppe Standortmarketing | AK Wirtschaftsförderung/ Marketing | complan, Akte

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Anhang III – Kooperationsinhalte und Meilensteine Vereinbarung über die Kommunale Arbeitsgemeinschaft " Regionale Kooperation im RWK Neuruppin " der Fontanestadt Neuruppin, der Stadt Rheinsberg, der Gemeinde Fehrbellin sowie der Ämter Lindow (Mark) und Temnitz Präambel Im Rahmen der „NeuruppinStrategie2020“ bildet die Intensivierung der Kooperation in der Region zwischen dem Regionalen Wachstumskern (RWK) Neuruppin und den unmittelbaren Nachbarn Rheinsberg, Fehrbellin, Amt Lindow und Amt Temnitz einen wichtigen Schwerpunkt. Es besteht die Überzeugung, dass nur mit der gemeinsamen Entwicklung der unterschiedlichen wirtschaftlichen, aber auch touristischen und kulturellen Potenziale eine tragfähige regionale Entwicklung erreicht werden kann. Bereits am 16. September 2008 haben die genannten Kommunen in Neuruppin hierzu eine „Gemeinsame Erklärung zur Intensivierung der regionalen Kooperation des Regionalen Wachstumskerns Neuruppin im Ruppiner Land“ unterzeichnet. Die Fontanestadt Neuruppin, die Stadt Rheinsberg, die Gemeinde Fehrbellin sowie die Ämter Lindow (Mark) und Temnitz gründen daher zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft die Arbeitsgemeinschaft "Regionale Kooperation im RWK Neuruppin". Zur weiteren Etablierung der regionalen Kooperation und Moderation im RWK Neuruppin wurde complan Kommunalberatung beauftragt, die Zusammenarbeit im Zeitraum Januar 2009 – August 2010 zu begleiten. Die Kosten dafür trägt die Fontanestadt Neuruppin. § 1 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (1) Die Arbeitsgemeinschaft "Regionale Kooperation im RWK Neuruppin" ist eine "Kommunale Arbeitsgemeinschaft" im Sinne § 2 des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit im Land Brandenburg (GKG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. Mai 1999 (GVBl. I/99, S. 194). Hiervon unberührt bleibt die Zuständigkeit der Organe der einzelnen Mitglieder. (2) Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind - die Fontanestadt Neuruppin, - die Stadt Rheinsberg, - die Gemeinde Fehrbellin, - das Amt Lindow (Mark), - das Amt Temnitz. (3) Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft informieren sich gegenseitig frühzeitig und umfassend über Entwicklungen, Planungen und Vorhaben, die die Aufgabenbereiche der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft betreffen, und können sich bei kongruenter Interessenslage auf eine gemeinsame Position gegenüber Dritten verständigen. (4) Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft bestimmen jeweils für 2 Jahre einen Vertreter eines Mitgliedes für den Vorsitz in der Mitgliederversammlung. (5) Zu den Aufgaben des Vorsitzenden gehören 71

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die Repräsentation, die Vertretung der Interessen der Arbeitsgemeinschaft gegenüber Dritten, insbesondere gegenüber dem Landkreis und dem Land Brandenburg, die Leitung der Steuerungsrunde.

§ 2 Aufgabenbereiche (1) Die inhaltlichen Aufgaben der kommunalen Arbeitsgemeinschaft umfassen die in der „Gemeinsamen Erklärung zur Intensivierung der regionalen Kooperation des Regionalen Wachstumskerns Neuruppin im Ruppiner Land“ vom 16. September 2008 benannten Bereiche - Wirtschaftsförderung und Marketing, - Mobilität, - Tourismus / Kulturtourismus - Verwaltung. (2) Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft benennt konkrete Projekte, die geeignet sind, die in (1) genannten Aufgabenbereiche im Sinne einer wirtschaftsorientierten Stärkung der Region zu entwickeln. (3) Weitere Aufgabenbereiche können durch die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft bestimmt werden. § 3 Innere Verfassung (1) Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft bilden zur Durchführung ihrer Aufgaben - eine Steuerungsrunde, - bei Bedarf Arbeitskreise für einzelne Aufgabenbereiche. (2) Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft können über das Einsetzen eines Beirates als ein weiteres Gremium mit beratender Funktion entscheiden. § 4 Geschäftsführung (1) Die Fontanestadt Neuruppin übernimmt die Geschäftsführung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft. (2) Zu den Aufgaben der Geschäftsführung zählen - die Einberufung der Steuerungsrunde, - die Vorbereitung und Durchführung der Mitgliederversammlung, - die Vorbereitung und Umsetzungskoordination von Projekten. (3) Bei den Aufgaben wird die Geschäftsführung zunächst bis August 2010 durch complan Kommunalberatung unterstützt. Die Kosten dafür trägt die Fontanestadt Neuruppin. § 5 Steuerungsrunde (1) Die Steuerungsrunde ist das Entscheidungsgremium der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft. Sie tagt soweit es die Geschäftslage erfordert, mindestens jedoch im 3-Monats-Abstand. (2) Die Steuerungsrunde besteht aus - dem/der Bürgermeister(in) der Fontanestadt Neuruppin, - dem/der Bürgermeister(in) der Stadt Rheinsberg, - dem/der Bürgermeister(in) der Gemeinde Fehrbellin, 72

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dem/der Amtsdirektor(in) des Amtes Lindow (Mark), dem/der Amtsdirektor(in) des Amtes Temnitz und der Geschäftsführung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft INKOM Neuruppin als ständiger Gast.

(3) Die Mitglieder der Steuerungsrunde entscheiden über - das Einsetzen und Aussetzen von Arbeitskreisen zu gemeinsamen Kooperationsfeldern, - über die personelle Besetzung der Arbeitskreise, - über konkrete Projekte im Rahmen der Arbeitskreise. (4) Jedes Mitglied der Steuerungsrunde hat eine Stimme. § 6 Arbeitskreise (1) Als vorrangig wird der Aufgabenbereich „Wirtschaftsförderung und Marketing“ angesehen. Für diesen Schwerpunkt wird ein Arbeitskreis gebildet. (2) In den Arbeitskreisen werden die von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft benannten Projekte für eine wirtschaftsorientierten Stärkung der Region konkretisiert. (3) Ein Arbeitskreis setzt sich zusammen aus jeweils 1 sachverständigen Vertreter der beteiligten Kommunen, 1 Vertreter der jeweiligen Kommunalpolitik sowie zusätzlichen externen Partnern (z. B. Wirtschaftsförderungsgesellschaft). (4) Die Arbeitskreise werden je nach Bedarf, mindestens aber im 3-Monats-Abstand zusammenkommen. (5) Die Mitglieder der Arbeitskreise dokumentieren ihre Arbeitsergebnisse in Form eines jährlichen Berichtes. (6) Complan Kommunalberatung übernimmt zunächst bis August 2010 die Moderation und Koordination der Arbeitskreise. Sollte über die Moderations- und Koordinationstätigkeit von complan Kommunalberatung hinaus eine Betreuung der jeweiligen Projekte der Arbeitskreise notwendig sein, beteiligen sich die Mitglieder der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft je nach Einwohnerzahl an der Finanzierung. § 7 Mitgliederversammlung (1) Einmal pro Jahr findet eine Mitgliederversammlung statt. (2) In der Mitgliederversammlung sind vertreten: - der/die Bürgermeister(in) der Fontanestadt Neuruppin, - Vorsitzende(r) der Stadtverordnetenversammlung Neuruppin, - der/die Bürgermeister(in) der Stadt Rheinsberg, - Vorsitzende(r) der Stadtverordnetenversammlung Rheinsberg, - der/die Bürgermeister(in) der Gemeinde Fehrbellin, - Vorsitzende(r) der Gemeindevertretung Fehrbellin, - der/die Amtsdirektor(in) des Amtes Lindow (Mark), - Vorsitzende(r) des Amtsausschusses, - der/die Amtsdirektor(in) des Amtes Temnitz, - Vorsitzende(r) des Amtsausschusses.

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(3) Auf der jährlichen Mitgliederversammlung werden die Ergebnisse der bisherigen Kooperation und die aktuellen Aufgaben diskutiert sowie der jährliche Finanzplan beschlossen. § 8 Inkrafttreten, Kündigung der Mitgliedschaft und Auflösung (1) Die Vereinbarung tritt mit der Unterzeichnung aller Mitglieder in Kraft. (2) Jedem Mitglied steht das Recht der Kündigung der Mitgliedschaft mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten zum Ende eines Kalenderjahres zu. Die Kündigung ist der Steuerungsgruppe schriftlich zuzuleiten. (3) Die Auflösung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft erfolgt durch einstimmigen Beschluss der Mitgliederversammlung.

Neuruppin, den 18. März 2009

Für die Fontanestadt Neuruppin

J.-P. Golde Bürgermeister

Für die Stadt Rheinsberg

M. Richter Bürgermeister

Für die Gemeinde Fehrbellin

U. Behnicke Bürgermeisterin

Für das Amt Lindow (Mark)

D. Lieske Amtsdirektor

Für das Amt Temnitz

M. Wittmoser Amtsdirektor

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Fachgespräch Unternehmensnahe Beratung Ausgangssituation Vor dem Hintergrund des ständig wachsenden wirtschaftliche Drucks, der heute auf Unternehmen lastet, gewinnt die kommunale Wirtschaftsförderung immer mehr an Bedeutung. Kommunale Wirtschaftsförderung konzentriert sich dabei meist auf Aufgaben der Bestandspflege und Unternehmensbetreuung sowie der Akquisition neuer Unternehmen. Um langfristig im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sind Unternehmen jedoch zusätzlich auf die Nutzung verschiedener Fördermöglichkeiten angewiesen. Insbesondere für Existenzgründungen sowie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gibt es eine Reihe von finanziellen Förderprogrammen, die von der EU, dem Bund und dem Land Brandenburg angeboten werden. Für die Unternehmen stellt die kommunale Wirtschaftsförderung meist die zentrale Anlauf- und Beratungsstelle dar. Es gibt darüber hinaus jedoch eine Vielzahl an Beratungseinrichtungen, die über die verschiedenen Förderprogramme aufklären. Die geringe Kenntnis über die entsprechenden Institutionen und vielfältigen Förderprogramme verhindert aber oft die Wahrnehmung und das Ausschöpfen der Angebote durch die Unternehmen. Um den Unternehmen im RWK Neuruppin und dem regionalen Kooperationsraum die künftige Vielfalt an Beratungsangeboten und Fördermöglichkeiten gezielt nahe zu bringen, wird die Ausrichtung eines Fachgesprächs im Rahmen des Arbeitskreises Wirtschaftsförderung und Marketing angeregt. Gemeinsam mit Vertretern der Beratungsinstitutionen und ausgewählten Unternehmen können im Rahmen des Fachgesprächs die Anforderungen an eine besser abgestimmte und gezielte Beratung diskutiert und entwickelt werden.

Teilnehmer Die Mitglieder der kommunalen Arbeitsgemeinschaft benennen Unternehmen und Ansprechpartner aus ihrer jeweiligen Kommune, die an einer Teilnahme am Fachgespräch interessiert sind. Zusätzlich wird vorgeschlagen, u. a. Vertreter der folgenden Beratungsinstitutionen einzuladen: INKOM Neuruppin Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen mbH Technologie- und Gründerzentrum Ostprignitz-Ruppin GmbH Wirtschaftsförderung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin Industrie- und Handelskammer Potsdam ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH

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Anhang IV – Kommunale Schwerpunktprojekte Projektantrag „Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ zum Bundeswettbewerb Idee Natur, Antragsteller: Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e.V. Sehr geehrte/r Frau/Herr …, der Projektantrag „Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs Idee.Natur findet die breite Unterstützung und Zustimmung der Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft " Regionale Kooperation im Regionalen Wachstumskern Neuruppin ". Der Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft gehören die Fontanestadt Neuruppin als Regionaler Wachstumskern, die Stadt Rheinsberg, die Gemeinde Fehrbellin sowie die Ämter Lindow (Mark) und Temnitz an. Die Kommunen setzen sich für eine gemeinsame Entwicklung der unterschiedlichen wirtschaftlichen, touristischen und kulturellen Potenziale ein, um eine tragfähige regionale Entwicklung zu bewirken. Die geplanten Maßnahmen des Projektes „Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ tragen effektiv zu einem naturschutzgerechten und ländlichen Ausbau der Region bei. Neben den Belangen des Natur- und Umweltschutzes haben die Maßnahmen die Verbesserung der touristischen Angebote, die Unterstützung der Landwirte bei einer rentablen und umweltschutzgerechten Bewirtschaftung ihrer Felder sowie die Belebung des regionalen Handwerks und die Steigerung der Nachfrage nach regionalen Produkten zum Ziel. Die Stärkung des Naturtourismus und der nachhaltigen Landwirtschaft wird ein wirksames Instrument zur Stabilisierung und Stärkung der wirtschaftlichen Situation in der gesamten Region sein. Schon jetzt hat sich der Tourismus zu einem wichtigen Wachstumsfaktor für den Regionalen Wachstumskern und seine Nachbarkommunen entwickelt. So ziehen die Fontanestadt Neuruppin und die Stadt Rheinsberg mit ihren Historischen Stadtkernen und kulturellen Angeboten bereits zahlreiche Besucher an, das Amt Lindow bietet durch seine landschaftliche Lage attraktive Erholungsmöglichkeiten. Die Gemeinde Fehrbellin lockt saisonal zahlreiche Naturtouristen insbesondere im Herbst zur Zeit der Kranichrast an und ist ansonsten wie das Amt Temnitz stark von Landwirtschaft geprägt.

complan Kommunalberatung – September 2010

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Durch eine Realisierung des Projekts „Niedermoor-Regeneration und ländliche Entwicklung im Oberen Rhinluch“ wird erwartet, dass die bestehenden touristischen und landwirtschaftlichen Möglichkeiten im Projektgebiet deutlich qualifiziert werden und sich zahlreiche Synergieeffekte in der Region entfalten. Die Schaffung ganzjähriger, barrierefreier Tourismusangebote für verschiedene Alters- und Interessensgruppen, eine naturverträgliche Besucherlenkung, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie der Rad und Wasserwanderwege, die Entwicklung regionaler Produkte durch Landwirtschaft und Handwerk sowie die Vernetzung von unterschiedlichen Angeboten werten entscheidend die Qualität und Vielfalt der vorhandenen Potenziale in der Region auf. Im Rahmen der von uns geplanten Vernetzung unserer touristischen Angebote wäre eine Projektrealisierung von großem Nutzen. Insbesondere im Bereich des Rad- und Wassertourismus stellt das Projekt einen hochattraktiven Baustein dar, der den Süden unserer Region über Wustrau (Zietenschloss, Brandenburg-Preußen Museum), Karwe (historischer Ortskern mit Resten des Knesebeckschen Gutes), Lichtenberg (Gut Hesterberg) Radensleben (Campo Santo von Quast), Neuruppin, Lindow bis mit Rheinsberg und darüber mit der Mecklenburger Seenkette verbindet. Gemeinsam unterstützen wir daher die Projektidee nachhaltig und umfassend. Wir bitten sie, es in das Programm „Idee Natur“ aufzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Für die Fontanestadt Neuruppin

J.-P. Golde Bürgermeister

Für die Stadt Rheinsberg

M. Richter Bürgermeister

Für die Gemeinde Fehrbellin

U. Behnicke Bürgermeisterin

Für das Amt Lindow (Mark)

D. Lieske Amtsdirektor

complan Kommunalberatung – September 2010

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Für das Amt Temnitz

complan Kommunalberatung – September 2010

M. Wittmoser Amtsdirektor

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