stuttgart baut 6

February 17, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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STUTTGART BAUT 6 ENTWICKLUNGEN UND NEUE BAUPROJEKTE

Copyright Amt für Stadtplanung + Stadterneuerung Stuttgart

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Vorwort

Stuttgart baut Die Reise in die Zukunft beginnt

Stuttgart befindet sich mitten auf dem Weg in die Zukunft. Dies ist im Moment überall zu spüren. Die Weichen für Stuttgart 21 sind gestellt. Bereits ab Ende des Jahres 2008 sollen die ersten, vorbereiteten Baumaßnahmen beginnen. Eine Vision wird Wirklichkeit. Mit der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm und dem neuen unterirdischen Durchgangsbahnhof entstehen attraktive Bahnstrecken zwischen West- und Osteuropa, Nord- und Südeuropa. Stuttgart wird zu einem zentralen europäischen Knotenpunkt und rückt stärker als jemals zuvor in die Mitte des Kontinents. Hinter dem Hauptbahnhof entsteht auf dem Gebiet des zukünftigen Europaviertels die neue Bibliothek, die mit modernster Architektur und außergewöhnlichem Konzept ein kulturelles Zentrum für alle Stuttgarter werden wird. Die kommenden Monate und Jahre werden spannend und voller Bewegung sein. Wir wollen Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, wie auch allen Interessierten, die Möglichkeit geben, die Baustelle live mitzuverfolgen. Mit unserer Ausstellung im TurmForum Stuttgart 21, mit Rundfahrten und Rundgängen informieren wir Sie über den Fortgang des Bauprojekts. Ich freue mich, dass die Stuttgart-Marketing GmbH dazu interessante Angebote in ihr Baustellenmarketing aufgenommen hat. Stuttgart bleibt auch mit weiteren Bauprojekten auf der Überholspur. Anfang 2009 wird in der Automobilstadt Stuttgart mit dem Porsche-Museum ein zweites, spektakuläres Automuseum fertiggestellt. Die Bauarbeiten für die neue Kinderklinik, das „Olgäle“ mit Frauenklinik am Katharinenhospital, als Teil der Umstrukturierung des Klinikums Stuttgart sind in vollem Gange. Und am ehemaligen Messestandort Killesberg laufen die Bauarbeiten am Augustinum und die Planungen für die weiteren Wohn- und Dienstleistungsflächen auf vollen Touren.

Auch der Erneuerungsprozess in der Innenstadt geht mit vollem Tempo weiter. Mehrere Neubauvorhaben werden mit hochwertiger Architektur und modernen Nutzungskonzepten Highlights setzen. Neuplanungen für die Aufwertung ganzer Stadtquartiere sind in Vorbereitung. Auch der NeckarPark Stuttgart entwikkelt sich weiter. Mit dem Mobilitäts-Erlebnis-Zentrum rund um die Mercedes-Benz Arena und das Güterbahnhofsareal wird sich vieles verändern. In dieser Ausgabe von „Stuttgart baut“ werden einige der spannendsten Bauprojekte Stuttgarts vorgestellt. Wir laden Sie ein zu einer Reise in die Zukunft!

Dr. Wolfgang Schuster Oberbürgermeister

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Lage der Bauprojekte

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Inhalt

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Vorwort

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Lage der Bauprojekte

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Inhalt

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Das Stuttgarter Baustellen-Marketing

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Die Stuttgart 21-Rundfahrt

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Baustellen-Besichtigung Staatsgalerie

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Aktuelles Besichtigungs-Angebot

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Stuttgart 21

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U 12

24

Neue Bibliothek Stuttgart

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Stadtmuseum

30

Staatsgalerie

34

Klinikum Stuttgart

40

Porsche-Museum

46

City-Projekte: Das Postquartier

50

City-Projekte: Das WINDOW’S

52

City-Projekte: Das Posto`S

54

City-Projekte: Der PHOENIXBAU

60

EnBW-City

64

Augustinum Stuttgart-Killesberg

68

Zukunft Killesberg

72

Stadtarchiv Stuttgart

76

NeckarPark

80

Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen

84

Blick in den Alltag

88

SWR – Neubau beim Funkhaus

92

Die neue U 15

94

Ausbau der U 6

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Kurz vorgestellt: Z-UP

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Kurz vorgestellt: Mr. Wash

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Impressum

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Das Stuttgarter Baustellen-Marketing

„BaustellenMarketing ist eine spannende Sache“ Interview mit Klaus Lindemann Touristikdirektor der Landeshauptstadt Stuttgart

Das Baustellen-Marketing ist nun schon seit einigen Jahren fester Bestandteil im Programm der Stuttgart-Marketing GmbH. Wie hat sich das Projekt entwickelt? Sehr dynamisch. Die Bürger und Besucher der Stadt sind lebhaft interessiert an den großen Baumaßnahmen der Landeshauptstadt. Sie sind fasziniert vom Blick hinter den Bauzaun und wie die Großprojekte die Gesamtstruktur der Stadt positiv verändern. Das haben wir bei der neuen Landesmesse gesehen, beim Mercedes-Museum und erleben es jetzt beim Porsche-Museum, beim gerade eingeweihten PHOENIXBAU und bei den Planungen für den Killesberg, den NeckarPark und natürlich Stuttgart 21. Was hat Stuttgart-Marketing bewogen, die Baustellen als Marketinginstrument für die Landeshauptstadt zu nutzen? Uns ging es darum, das Thema „Bauen und Planen in einer Stadt" so interessant wie möglich aufzubereiten und im wörtlichen Sinne „erlebbar" zu machen. Wir wollen zeigen, dass Stuttgart eine interessante, lebendige Stadt ist, die sich ständig weiterentwickelt und hochinteressante, zukunftsweisende Bauprojekte realisiert. Dass wir mit diesem Thema richtig lagen, zeigt bis heute die lebhafte Resonanz auf alle Angebote in diesem Bereich: von den Baustellenführungen bis hin zu den Baustellenrundfahrten.

Mit welchen Projekten haben Sie Ihr Baustellen-Marketing begonnen? Angefangen hat alles mit dem Kunstmuseum. Das war eine spannende Sache. Zunächst wurde der Kleine Schlossplatz mit der beliebten Freitreppe abgerissen und mitten im Herzen der Stadt die riesige Baugrube ausgehoben. Die Fragen, die sich die Passanten oft stellten, waren: Was entsteht hier eigentlich, was kommt hier hin, wie wird es aussehen? Wichtig war für uns, die Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Gäste der Stadt über die vielfältigen Bauvorhaben zu informieren und sie von der Planung bis zur Realisierung am Baugeschehen in prominenter City-Lage teilhaben zu lassen. Wie sind Sie da vorgegangen? Wir haben mit allen wichtigen am Bau beteiligten Partnern ein regelrechtes Drehbuch entwickelt. Jeder wichtige Schritt sollte zu einem publikumswirksamen Event werden. Am Beispiel des Kunstmuseums lässt sich das sehr schön erläutern. Für die Grundsteinlegung hatten wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht. Eine Woche lang durften die Passanten einen besonderen Gegenstand, den sie bei sich trugen, in einen gläsernen Grundsteinkasten einlegen, zum Beispiel Fahrscheine, Lippenstifte, Glücksbringer, Halstücher, Feuerzeuge, Kulis, usw. Dieses bunte Sammelsurium mit ein paar Tausend Einzelteilen bildete dann den Grundstein, der bei einem feierlichen Akt eingebracht wurde. Das geschah mit einem Kran, Nebelgas und Trommelwirbel. Noch heute erinnern sich alle, die dabei waren, gerne an diese ungewöhnliche Zeremonie. Und dann? Dann haben wir die einzelnen Bauphasen begleitet, haben zu Führungen eingeladen, stilvoll Richtfest gefeiert und dann die Treppe mit tausend bunten Kissen eingeweiht und letztlich den Tag der Eröffnung mit einem schönen Programm umrahmt. Riesenlange Schlangen bildeten sich bei der Einweihung. Das war eine sehr gute und effiziente Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum, dem Hochbauamt, den Architekten und den Baufirmen. Mit welchen anderen Projekten ging es weiter? Starkes Interesse fand auch das Projekt des in Stuttgart so erfolgreichen Investors Rudi Häussler „Schwabengalerie“ in Vaihingen. Hier hatten wir zu einem zünftigen Jazz-Brunch auf der Baustelle eingeladen. Eine Big Band heizte mitten in einem winterlichen Rohbau ordentlich ein. Im Sommer hatten wir dann eine weitere Baustellen-Veranstaltung im SpOrt Stuttgart unter dem Motto „Sommer, Sport und Salsa“ mit einem unterhaltsamen Programm, wie der Show eines Seilartisten, Musik und eindrucksvollen sportlichen Darbietungen.

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Aber auch im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft gab es viele interessante Baustellen ... Das stimmt. Insbesondere im NeckarPark: Hier war der Um- bzw. Ausbau des Gottlieb-Daimler Stadions, der heutigen MercedesBenz Arena, ein herausragendes Projekt. Als die Gegentribüne noch im Bau war, fand ein großer Stadion-Brunch mit Theater, Musik und Besichtigungen statt. Zur Einweihung des modernisierten Stadions gab es einen Tag der offenen Tür, der überwältigenden Zuspruch fand. Aber auch die Baustellen-Besichtigungen, die während der Bauzeit stattfanden, wurden begeistert aufgenommen; ebenso wie jene zum Mercedes-Benz Museum. Diese Baustelle hat die Menschen vom ersten Spatenstich an fasziniert, schon wegen der außergewöhnlichen Architektur. Sie sind aber mit Ihren Aktivitäten rund um das Baustellen-Marketing auch unter die Erde gegangen ... Ja, ein riesiges Tiefbauprojekt für die Stadt war der neue Tunnel am Pragsattel. Drei Jahre wurde hier gearbeitet. Die Führungen und Feste, die man hier gefeiert hat, fanden eine sehr starke Resonanz. Mit Bauhelm und Gummistiefeln über eine Baustelle unter Tage geführt zu werden, das fasziniert die Teilnehmer. Man konnte viel sehen, erleben und lernen von den Fachleuten vom Bau. Auch das ist für uns ja ein ganz wichtiger Aspekt. Die Menschen gewinnen ein anderes Verhältnis zu einem großen Bauprojekt, wenn sie viel darüber wissen, wenn sie die Ideen und Planungen des Architekten kennen und Einblicke gewinnen

Vor Ort erfahren die Teilnehmer Wissenswertes über die Baumaßnahmen

in die Auswahl der Materialien, die Quantitäten und Qualitäten verwendeter Baubestandteile. Sie gewinnen in der Tat mehr als nur einen Blick hinter den Bauzaun. Neben den Baustellenführungen bei Großprojekten haben Sie auch ein Programm aufgelegt mit Baustellenrundfahrten. Anders als in Berlin, wo sich das ganze Baugeschehen auf ein Areal konzentrierte, haben wir in Stuttgart riesige interessante Bauprojekte über die ganze Stadt verteilt. Diese Punkte steuern

Die Baustellenführungen der Stuttgart-Marketing GmbH werden von Fachleuten durchgeführt

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Das Stuttgarter Baustellen-Marketing

Die Daimler BigBand spielt auf der Baustelle der SchwabenGalerie in Vaihingen

wir bei unseren beiden Städtebau-Rundfahrten an. Die Stadtführerinnen und Stadtführer haben dabei Gelegenheit, nicht nur die Neubauten zu erläutern, sondern sie auch im Zusammenhang mit der vorhandenen Architektur zu präsentieren und zu interpretieren.

Hautnah dran am Baugeschehen – mit der Stuttgart-Marketing GmbH

Welches war das bislang größte Projekt? Unser größtes Projekt war zugleich Deutschlands größte Baustelle überhaupt: die Neue Messe, die vor einem Jahr fertiggestellt wurde. Das Interesse an diesen Führungen, die wir gemeinsam mit der Projektgesellschaft Neue Messe durchgeführt haben, war geradezu überwältigend. Über 70.000 Interessierte haben daran teilgenommen. Sowohl die Größe des gesamten Bauvorhabens als auch die Form der Architektur und nicht zuletzt die geniale Idee mit dem Parkhaus über der Autobahn hat die Menschen von Anfang an fasziniert. Ein weiteres, sehr großes Bauprojekt läuft auf dem Areal des Katharinenhospitals. Das Klinikum Stuttgart wird in den nächsten Jahren völlig neu strukturiert. Zurzeit entsteht hier ein hochmodernes Kinder- und Frauenzentrum. Und in StuttgartMühlhausen laden wir zu Führungen im Hauptklärwerk ein. Dieses wird zurzeit umwelttechnisch und wirtschaftlich auf den neuesten Stand gebracht. Es gab aber auch in der Innenstadt Baustellen, über die Sie informiert haben? Eine ganze Reihe sogar. Die Königsbau Passagen fanden sehr viel Resonanz, ebenso wie der neue PHOENIXBAU und die

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Das Stuttgarter Baustellen-Marketing

Erweiterung beziehungsweise Modernisierung des alten Teils der Staatsgalerie. Auch dies war ein ganz besonderes Ereignis für alle, die sich an den Führungen beteiligt haben. Welche weiteren Projekte stehen jetzt auf Ihrer Agenda? Neben dem Klinikum, das in der Zwischenzeit auch über ein eigenes, kleines feines Informationszentrum verfügt (die Baulounge im Katharinenhospital Haus 5/6 im 8.OG), geht es jetzt Richtung Killesberg und dann wieder in den NeckarPark. Wichtige Entwicklungen wird es rund um die Kulturmeile geben und auch Entscheidungen zum Da Vinci-Projekt werden erwartet. Und ganz besonders wichtig: Der Bau der Neuen Bibliothek Stuttgart auf dem Areal von Stuttgart 21. Ist Stuttgart 21 insgesamt auch jetzt schon ein Thema fürs Baustellen-Marketing? Ja, in jedem Fall. Schon seit einigen Monaten führen wir Baustellenbesichtigungen durch und führen die Interessierten zum Turmforum im Bahnhof. Wobei wir nicht nur lokal und regional einladen wollen, sondern weltweit. Wir rechnen damit, dass dieses zukunftsträchtige Großprojekt Kommunalpolitiker, Architekten, Stadtplaner, Verkehrsexperten, Ingenieure usw. aus der ganzen Welt interessieren wird und man sich gerne in Stuttgart zu Tagungen, Konferenzen, Symposien und Diskussionsrunden um dieses herausragende Thema treffen wird. Das ist ein weites Feld, auch für gute Kooperationen. Wir hoffen, dass die nächsten politischen Hürden für dieses Projekt bald genommen werden können.

Die Baustellenführungen der Stuttgart-Marketing GmbH stoßen auf großes Interesse

Wenn Sie im Hinblick auf das Sonderprojekt BaustellenMarketing eine Zwischenbilanz ziehen, wie sieht das Ergebnis aus? Zu Beginn unseres Baustellen-Marketings waren auch wir ein wenig skeptisch, ob es gelingen würde, aus dem Thema tatsächlich ein Programm zu entwickeln, das über Jahre hinweg trägt. Und wir mussten auch viel Überzeugungsarbeit leisten. Dabei haben uns dankenswerter Weise auch erfahrene Baufachleute und Projektentwickler erfolgreich unterstützt. Ich denke hier an Professor Dr. Hans Sommer von der Firma Drees und Sommer, an den früheren Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Pfeiffer oder an Senator Rudi Häussler, dessen Bauten im Stuttgarter Stadtbild prägend sind, an Professor Hartwig Beiche, Hans-Ulrich Rollmann und viele andere. Heute können wir mit großer Freude feststellen, dass sich alle unsere Erwartungen nicht nur erfüllt haben, sondern weit übertroffen worden sind. Deswegen werden wir das Programm mit großem Engagement fortsetzen. Events auf der Baustelle: Der Stadionbrunch begeisterte die Teilnehmer

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Das Stuttgarter Baustellen-Marketing

Das Stuttgarter Baustellen-Marketing Außergewöhnlich, anspruchsvoll, innovativ

Mit Helm und Weste mitten im Geschehen: Stuttgart-Marketing nimmt Sie mit auf Stuttgarts spannendste Baustellen

Abenteuer Baustelle: Senator h.c. Rudi Häussler, OB Dr. Wolfgang Schuster, Touristikdirektor Klaus Lindemann und Hans-Ulrich Rollmann (v. r. n. l.)

it dem Baustellen-Marketing geht die Stuttgart-Marketing GmbH seit fünf Jahren einen besonderen Weg. In einer der wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands wird zurzeit fast ununterbrochen gebaut. Zahlreiche Top-Bauprojekte verändern das Stadtbild nachhaltig und machen Stuttgart wirtschaftlich und touristisch noch attraktiver.

Bürgern und Besuchern der Stadt den besonderen Reiz von Baustellen nahe bringen.

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Baustellen werden meist als laut, staubig und störend begriffen. Ihretwegen muss man Umwege in Kauf nehmen, es gibt Staus und überhaupt sehen Baustellen mit ihren Gerüsten einfach nicht gut aus. Dass Baustellen aber viel mehr sind als das, versucht die Stuttgart-Marketing GmbH bei interessanten Baustellen-Besichtigungen zu vermitteln. Im Land der „Häuslebauer“ hat sie ein einzigartiges Projekt ins Leben gerufen, das Baustellen zur beliebten Attraktion macht. Ein vielfältiges Programm mit Besichtigungen, Veranstaltungen und Publikationen will den

Fachleute begleiten jede Baustellenbesichtigung und geben bei der Führung interessante Hintergrundinformationen

Tausende Interessierte haben sich bereits ein Bild vom Innenleben einer Baustelle gemacht oder an einer Städtebau-Rundfahrt teilgenommen. Die Teilnehmer sind interessierte Bürger genauso wie Architekturstudenten, aber auch Pendler, die die Baustellen täglich mit dem Auto passieren und endlich wissen möchten, was sich dahinter verbirgt. Freunde oder Familien möchten einmal einen ganz besonderen Ausflug machen und dabei das Abenteuer Baustelle erleben. Alle verbindet ein gemeinsames Interesse: Sie wollen wissen, was in Stuttgart aktuell passiert und sie möchten dabei sein, wenn sich die Stadt baulich weiterentwickelt.

Baustellen-Besichtigungen Bei den Baustellen-Besichtigungen werden ausgewählte Bauprojekte vom Beginn ihrer Entstehung bis zu Ihrer Fertigstellung begleitet. Die Teilnehmer können interessante Hintergründe und Details live und aus erster Hand miterleben. Bisher im Programm standen oder stehen Top-Bauprojekte wie das Kunstmuseum Stuttgart, das Mercedes-Benz Museum, das Gottlieb-Daimler-Stadion (heute Mercedes-Benz Arena), der B10-Tunnel, die SchwabenGalerie Vaihingen, das SpOrt Stuttgart, die Neue Messe, die Königsbau Passagen und der PHOENIXBAU, das Hauptklärwerk Mühlhausen, die Staatsgalerie oder das Klinikum Stuttgart. In Zukunft steht vor allem auch das Bahnprojekt Stuttgart 21 im Fokus.

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Die Städtebau-Rundfahrten Ein Erlebnis der besonderen Art sind die StädtebauRundfahrten. Sie beleuchten die Stadt aus einem völlig neuen Blickwinkel: Auch ortskundige Stuttgarter erfahren hier viel Neues über ihre Stadt. Auf spannende Art und Weise werden interessante Details zur Stadtentwicklung, zu aktuellen Top-Bauprojekten und Zukunftsvisionen wie auch zu Hintergründen der Stuttgarter Architektur- und Stadtgeschichte vermittelt. Im wöchentlichen Wechsel stehen zwei Routen im Angebot: die Nordroute, die unter anderem an der Weissenhofsiedlung vorbeiführt, und die Südroute mit der Neuen Messe Stuttgart.

STUTTGART BAUT IV Entwicklungen und neue Bauprojekte in Stuttgart | Bauen rund um die Fußball-WM | Mercedes-Benz Welt | Porsche-Arena | Carl Benz Center | Neue Messe Stuttgart | Klinikum Stuttgart | Königsbau Passagen | Kronprinzbau | Hindenburgbau | Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen | Überdeckelung der B14 | U15 | Porsche-Museum | Güterbahnhof | Lichtmasterplan Innenstadt Stuttgart | Weissenhofsiedlung

STUTTGART BAUT – das Magazin Im i-Punkt in der Königstraße und in der Tourist Information am Flughafen sind jeweils die neueste Ausgabe des Magazins „Stuttgart baut” erhältlich sowie die aktuellen Terminhefte zu Baustellen-Besichtigungen, Städtebau-Rundfahrten und Baustellen-Events. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben gerne weitere Auskünfte und stehen für die Buchung zur Verfügung.

Online informiert sein Die Online-Plattform www.stuttgart-baut.de informiert stets aktuell über die Top-Bauprojekte in und um Stuttgart. Hintergründe, Baubeteiligte, eindrucksvolle Bilder, Modelle und Baupläne werden umfassend dargestellt. Auf dem Terminkalender lassen sich stets die aktuellen Termine für Baustellen-Besichtigungen, Städtebau-Rundfahrten und Baustellen-Events abrufen. www.stuttgart-baut.de bietet Interessierten außerdem die Möglichkeit, private oder gewerbliche Bauprojekte zu präsentieren.

Tourist Information „i-Punkt“ Königstraße 1A · 70173 Stuttgart Tel. 0711 2228-0 · Fax 0711 2228-253 www.stuttgart-tourist.de Tourist Information Im Flughafen Stuttgart Terminal 3, Ankunftsebene Tel. 0711 2228-0 · Fax 0711 78285831 Die Weissenhofsiedlung mit dem Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier ist eines der Architekturhighlights Stuttgarts

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Die Stuttgart 21-Rundfahrt

Die Stuttgart 21Rundfahrt Mit der Stuttgart-Marketing GmbH unterwegs Bereits bevor die Bauarbeiten für Stuttgart 21 beginnen, können Interessierte vielfältige Besichtigungsmöglichkeiten nutzen, um sich über das Stuttgarter Top-Bauprojekt der nächsten Jahre zu informieren. Eines dieser Angebote ist die Stuttgart 21-Rundfahrt, die an jedem dritten Samstag im Monat von der StuttgartMarketing GmbH angeboten wird. Die zweieinhalbstündige Tour wird aber nicht nur im Bus zurückgelegt, sondern umfasst zusätzlich eine Führung durch das TurmForum und einen Spaziergang durch das Europaviertel. Wir haben die Tour begleitet.

ie Rundfahrt ist ausgebucht: Die meisten der 25 Teilnehmer sind weder ausgesprochene Befürworter, noch Gegner des Projektes. Sie wollen sich intensiver informieren, bevor sie sich eine Meinung bilden. Und dafür ist diese Tour dank fachkundiger Führung ideal geeignet.

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Zunächst geht es hinauf in den Ausstellungsbereich des TurmForums Stuttgart 21 im Hauptbahnhof Stuttgart. Was sind die Vorteile des Durchgangsbahnhofs, wie lauten die Argumente der Kopfbahnhof-Befürworter? Ist der Zeitplan zur Verwirklichung des Projekts überhaupt realistisch? Mit welchen verkehrlichen Beeinträchtigungen und Lärmbelastungen ist während der Bauphase zu rechnen? Diese und viele weitere Punkte werden diskutiert, abgewogen und – so weit sich eindeutige Antworten finden lassen – beantwortet. Doch auch neue Fragen kommen auf, wie die des Straßburger Platzes, der direkt hinter dem historischen Bahnhofsgebäude entstehen wird. Welche Rolle wird er in der Zukunft spielen? Wie sich der Platz, aber auch wie sich das Europaviertel und die weiteren neu entste-

Die Gruppe beim Rundgang über die Brachfläche, auf der das Europaviertel mit der neuen Bibliothek entstehen wird

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Die Stuttgart 21-Rundfahrt

henden Stadtquartiere genau entwickeln werden – das wird sich erst in der Realität zeigen. An einer Vielzahl an Modellen und Schautafeln erläutert unser Leiter wichtige Grundinformationen zum Zukunftsprojekt. Mit dem Aufzug geht es anschließend wieder nach unten und in den heutigen Bahnsteigbereich des Hauptbahnhofs. An dieser Stelle wird die Baugrube für die neue, unterirdische Bahnhofshalle entstehen. Von hier aus geht es in das neue, teilweise bereits bebaute Europaviertel. Hinter dem neu entstandenen Pariser Platz, der heute bereits für Veranstaltungen wie das BW-Bank jazzopen genutzt wird, öffnet sich eine ausgedehnte Brache. Hier beginnen Ende 2008 die Arbeiten an der neuen Bibliothek. Und etwas weiter, wo jetzt das Gleisfeld liegt, sollen später Wohnungen entstehen. Am Pariser Platz wartet der Bus bereits zum Einsteigen. Über die Rosensteinstraße bringt er uns zum sogenannten Teilgebiet C. Heute ist das Areal eine Brache mit vereinzelten Schrotthandels-

Bei der Rundfahrt dreht sich alles um das Zukunftsprojekt Stuttgart 21

betrieben und einer alternativen Bauwagensiedlung. Künstler und Kulturschaffende organisieren in den ehemaligen Wagenhallen der Bahn regelmäßig Veranstaltungen. Während der Bauarbeiten für Stuttgart 21 dient das Areal als wichtige Logistikfläche. Wir steigen aus und betrachten das Gebiet von der Gäubahnbrücke aus. Angesichts der verwilderten Brachfläche macht sich bei vielen Besichtigungsteilnehmern Überraschung breit: „Dass es so etwas mitten in Stuttgart gibt, wusste ich gar nicht“, meint ein Herr erstaunt. Weiter geht’s zum Teilgebiet B, das sich an das heutige Rosensteinviertel anschließt. Das hübsche, durchgrünte Viertel mit alter und neuer Bebauung, mit Spielplätzen, Kindertagesstätte und Schule ist bereits jetzt im Aufwind. Durch Stuttgart 21 wird es sich noch stark weiterentwickeln. Wenn später die hohen Bahndämme verschwinden, die trennenden Gleistrassen rückgebaut sind, können der Osten und der Norden Stuttgarts endlich zusammenwachsen. Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof folgen wir dem künftigen Verlauf der Baustraße, die zum Großteil entlang der Bahngleise führt und nur auf kürzeren Teilstücken auf öffentlichen Straßen verläuft. Ein herzliches Dankeschön an Herbert Medek, beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit, der uns auf dieser Stuttgart 21-Rundfahrt fachkundig und unterhaltsam geführt und mit spannenden Informationen rund um das Zukunftsprojekt versorgt hat.

Die Stuttgart 21-Rundfahrt Termine, Informationen und Buchung im i-Punkt und in der Tourist Information am Flughafen, Tel. 0711 2228-0 oder unter www.stuttgart-tourist.de. Auf den Bahngleisen: Die Teilnehmer erfahren Wissenswertes rund um den geplanten neuen Bahnhof

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Baustellen-Besichtigung Staatsgalerie

Ein Blick hinter die Kulissen Neues in der Alten Staatsgalerie Bis Oktober 2008 bot die Stuttgart-Marketing GmbH Baustellen-Besichtigungen in der Alten Staatsgalerie an. Diese Innenstadt-Baustelle war von außen kaum erkennbar: Sie verbarg sich komplett hinter den Gebäudefassaden. Wir waren bei der ersten BaustellenBesichtigung dabei und konnten einen Blick hinter die Kulissen eines der wichtigsten Kunstmuseen Deutschlands werfen.

s sind Stammbesucher der Staatsgalerie, Kunstliebhaber, Baustellen- und Architekturfreunde, aber auch Menschen, die sich ganz einfach für die aktuellen Entwicklungen in ihrer Stadt interessieren. Sie alle haben sich für die erste Baustellen-Besichtigung in der Alten Staatsgalerie angemeldet und in der künftigen Lobby versammelt. Noch sieht es hier völlig nach Baustelle aus: Schutthaufen, auf dem Boden liegende Holzplanken, unverputztes Mauerwerk. Was sich künftig als repräsentativer Eingangsbereich präsentiert, kann man erst erahnen.

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Heinz Schmitt vom Amt für Vermögen und Bau des Landes Baden-Württemberg hat Planmaterial am kahlen Mauerwerk befestigt. Schmitt ist Projektleiter des Bauvorhabens und verbringt fast jeden Tag auf der Baustelle. Seine enge Verbundenheit zu dem Projekt ist ihm sofort anzumerken, als er den Zeigestab auf das Planmaterial richtet und beginnt, das Bauvorhaben zu umreißen.

Besuch der Baustelle: Vor Ort erfahren die Teilnehmer Wissenswertes über die neue Alte Staatsgalerie

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Baustellen-Besichtigung Staatsgalerie

Auch der Umbau hat künstlerische Aspekte: Bauteile vor blauer Wand

Hinter der prächtigen Fassade werden bald endlich wieder Ausstellungen zu sehen sein

Beginnend mit der baulichen Geschichte des Gebäudes, geht Schmitt dann zu den heute erforderlichen Sanierungsmaßnahmen über: von der Überarbeitung des Raumkonzeptes über die neue Dämmung bis zur Installation einer hochmodernen Sicherheitsanlage sowie einer ausgefeilten Lüftungszentrale. Die Ansprüche an ein modernes Museum, ja gar an das Flagschiff der Museen Baden-Württembergs, sind hoch. Und der Sanierungsaufwand daher entsprechend. Wie viel Detailarbeit dieses Sanierungsprojekt mit sich bringt, wird spätestens klar, als Schmitt die Besichtigungsgruppe durch die einzelnen Räumlichkeiten des Erdgeschosses führt. Hinter neu eingezogenen Wänden wurden eine neue Pforte und eine hochmoderne Sicherheitszentrale eingerichtet, die bereits in Betrieb sind. Auf den Bildschirmen können die Mitarbeiter im Alarmfall sofort erkennen, wo dieser ausgelöst wurde. Diese beiden neuen Bereiche bilden eine Oase inmitten der Baustelle. Noch müssen sich die Mitarbeiter täglich durch staubige Räume und kahle Mauerfluchten bewegen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Denn obwohl die Rohbauarbeiten in der Alten Staatsgalerie bereits abgeschlossen wurden – bis zur Eröffnung bleibt noch einiges zu tun.

Weiter geht es zu einem leeren Raum mit hohen Decken, in dem das neue Museumscafé untergebracht wird. Der langgezogene Apsidensaal wirkt selbst fast wie ein Kunstwerk: Durch das neu angebrachte Dämmmaterial ist er derzeit in ein kräftiges Blau getaucht. Nach einem Abstecher in die komplett neu eingebaute Lüftungszentrale im Untergeschoss besichtigen wir noch die erste Etage. Hier fanden ebenfalls umfangreiche Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen statt. Im Juli 2008 konnte dieser Gebäudeabschnitt bereits wieder eröffnet werden. Nun bleibt mit Spannung die Einweihung der Ausstellungsräume im Erdgeschoss der neuen Alten Staatsgalerie zu erwarten. Baustellen-Besichtigungen werden einmal monatlich samstags von der Stuttgart-Marketing GmbH angeboten. Weitere Informationen und Buchung im i-Punkt und in der Tourist Information am Flughafen, Tel. 0711 2228-0 oder unter www.stuttgart-tourist.de.

Heinz Schmitt zeigt den Besichtigungsteilnehmern die Stellen, an denen überflüssige Wände abgebrochen und neue Mauern eingezogen wurden. Die Alte Staatsgalerie hat so teilweise eine neue Raumstruktur erhalten. Vorteil ist unter anderem: Durch die Schließung von Fenstern und das Herausnehmen von Säulen kann so künftig mehr Hängefläche erzielt werden. Die Teilnehmer lauschen gespannt den Erläuterungen

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Aktuelles Besichtigungs-Angebot

Aktuelles Besichtigungs-Angebot Klinikum Stuttgart Die städtische Krankenhauslandschaft wird in den nächsten zehn Jahren völlig neu strukturiert. Hauptschauplatz der Bauaktivitäten ist das Areal am Katharinenhospital, das zum Standort Mitte ausgebaut wird. Die Besichtigungsreihe zum „Klinikum Stuttgart“ gewährt eindrucksvolle Einblicke in eines der größten Bauprojekte Deutschlands. Aus verschiedenen räumlichen Perspektiven gewinnen die Teilnehmer einen Überblick über die Gesamtbaumaßnahme, erfahren Wissenswertes zu baulichen Details und speziellen Herausforderungen beim Krankenhaus-Bau.

Hauptklärwerk Mühlhausen Mindestens genauso spannend geht es bei den Besichtigungen des Hauptklärwerks Mühlhausen zu. Dort werden zurzeit zahlreiche Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt, um umwelttechnisch immer auf dem aktuellsten Stand zu sein. Bei dem Rundgang erfahren die Teilnehmer viel Interessantes zur Funktionsweise einer Kläranlage im Allgemeinen und zu den baulichen Aktivitäten im Besonderen. Unter professioneller Führung werden die einzelnen Bereiche des Klärwerks von der Rechen- und Sandfanganlage bis zur Klärschlammverbrennung besichtigt.

Stuttgart 21-Rundfahrt Eine Reise in die Zukunft: Die Stuttgart 21-Rundfahrt beginnt mit einer Einführung im TurmForum Stuttgart 21 im Hauptbahnhof. Im Anschluss folgt ein spannender Rundgang durch das Europaviertel. Mit dem Bus umfahren die Teilnehmer das sogenannte Planungsgebiet B entlang des Rosensteinviertels und erhalten interessante Eindrücke in das Planungsgebiet C am Inneren Nordbahnhof. Informationen über die aktuellen Baustellen-Besichtigungen finden Sie im i-Punkt und in der Tourist Information im Flughafen, unter Tel. 0711 2228-0 oder unter www.stuttgart-tourist.de.

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Barcelona-Sessel mit Hocker. Ludwig Mies van der Rohe 1929

Mit ausgewählten Originalprodukten der besten internationalen Hersteller richten wir ein: Wohnungen, Häuser, Büros, Kanzleien, Läden, Praxen, Casinos, Hotels, Konferenz-Räume, Banken, kommunale Verwaltungen, Heime u.w. Ganz individuell: Einzelmöbel und Innenausbauten aus eigenen Werkstätten.

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Stuttgart 21

Stuttgart 21 Mehr als nur ein Bahnhof Viel wurde gestritten und gerechnet, jahrelang verhandelt und debattiert. Im Sommer 2007 trafen Bahn, Bund, Land, Region und Stadt dann endlich die Grundsatzentscheidung für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm. Mit dem Bahnprojekt Stuttgart-Ulm entsteht in der Landeshauptstadt das größte und wichtigste Bauprojekt der nächsten Jahre.

it „Stuttgart-Ulm” entsteht eine neue europäische Hochgeschwindigkeitsstrecke, die West und Ost über Stuttgart verbindet. Stuttgart wird noch mehr Zentrum Europas. Darüber hinaus eröffnen sich durch Stuttgart 21 spektakuläre Möglichkeiten für die Stadtentwicklung, von denen Städteplaner bisher nur träumen konnten. In der Innenstadt entsteht neuer, wertvoller Raum zum Leben und Arbeiten. Und das auf einer Fläche von insgesamt 100 Hektar – ungefähr die Größe von 140 Fußballfeldern! Viel Platz für Wohnungen und Büros, neue Plätze und die Erweiterung von Parks und Grünflächen. Der Osten und der Norden der Innenstadt, bisher durch die Gleisanlagen durchschnitten und abgetrennt, wachsen zusammen. Das Gesamtprojekt Stuttgart-Ulm ist gewaltig und könnte alleine schon mehrere Bücher füllen – für Stuttgart baut 6 haben wir die spannendsten Hauptprojekte und besonders interessanten Baumaßnahmen herausgegriffen und genauer unter die Lupe genommen.

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Außergewöhnliche Architektur, modernste Technik und hohe Leistungsfähigkeit – der neue Stuttgarter Hauptbahnhof soll Aushängeschild der Landeshauptstadt werden (Visualisierung)

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Stuttgart 21

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Der Stuttgarter Hauptbahnhof Der Stuttgarter Hauptbahnhof wird im Rahmen von Stuttgart 21 vom Kopf- zum Durchgangsbahnhof umgestaltet. Ein ausgebauter Kopfbahnhof könnte niemals dieselbe Leistungsstei-

Die futuristischen Lichtaugen sollen für Tageslicht auf den Bahnsteigen sorgen (Visualisierung)

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Experten sind sich einig: Der Bahnknoten Stuttgart hat in seiner heutigen Form die Grenze seiner Leistungsfähigkeit erreicht. Stuttgart 21 soll das ändern – mit etwa 60 Kilometer neuer Bahnstrecke (davon 30 Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecke) und zwei neuen Bahnhöfen wird die Region Stuttgart ideal an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Die Fahrzeiten wichtiger Strecken verkürzen sich teils erheblich, oft werden durch den Umbau Direktverbindungen erst möglich – so dauert beispielsweise die Fahrt nach München dann eine halbe Stunde weniger, nach Ulm verkürzt sich die Fahrzeit sogar um die Hälfte und bei einer Reise nach Wien ist der Fahrgast mehr als zwei Stunden früher am Ziel. Eines der Kernstücke des Bahnprojektes sind die beiden neuen Bahnhöfe.

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Die neuen Bahnhöfe

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Begehbares Bahnhofsdach mit Blick auf den unterirdischen Zugverkehr: Der Straßburger Platz wird direkt an den Schlossgarten anschließen (Visualisierung)

gerung erzielen – außerdem würde beim Ausbau der Bahnverkehr behindert. Der neue Durchgangsbahnhof kann parallel zum laufenden Verkehr gebaut werden und ist weitaus leistungsfähiger als der alte. Der charismatische historische Bonatzbau wird dabei bis auf die Seitenflügel erhalten und in den neuen Durchgangsbahnhof integriert. Durch ein Ringsystem wird der künftig achtgleisige Bahnhof sowohl an das überregionale als auch an das regionale Schienennetz angeschlossen. Die Betriebsführung wird dadurch flexibler. Dank eines modernen Energiekonzeptes soll der neue „Null-EnergieBanhof“ auch energiesparende Maßstäbe für die Zukunft setzen: Die Kombination aus Erdwärme und den kühlen Luftströmen des einfahrenden Zugverkehrs ermöglicht eine Raumklimatisierung ganz ohne zusätzliche Energiezufuhr. Die geplanten Lichtaugen in der Decke sorgen für Tageslicht auf den Bahnsteigen – bis zu 14 Stunden am Tag. Bei Dunkelheit dient die helle Unterseite der Schalendecke als Reflexionsfläche für die künstliche Beleuchtung. Die innovativen Lichtaugen und das moderne Design werden den Hauptbahnhof zu einem architektonischen Aushängeschild der Stadt machen. Und nicht nur das: Das neue Bahnhofsdach wird begehbar sein. Hier soll der Straßburger Platz entstehen, der direkt an den Schlossgarten anschließt.

Der Bahnhof Flughafen/Messe Die Neue Landesmesse am Flughafen überzeugt seit ihrer Eröffnung im Jahre 2007 Besucher und Aussteller gleichermaßen.

Durch den neuen Bahnhof Flughafen/Messe soll das Ausstellungsgebiet im Rahmen von Stuttgart 21 nun endlich auch mit Öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erschlossen werden. Hier werden täglich rund 50 Fernzüge und 62 Regionalzüge einfahren, von Ulm oder der Gäubahn her ohne Umwege über den Hauptbahnhof. Auch für Urlaubsreisende eine Erleichterung: Vom Stadtzentrum zum Flughafen verkürzt sich die Fahrzeit von 27 Minuten auf acht Minuten. Außerdem soll im neuen Rosensteinviertel eine S-Bahn-Station für sämtliche S-Bahn-Linien entstehen: Die Station Mittnachtstraße.

Das Europaviertel Das Teilgebiet A 1 hinter dem Hauptbahnhof ist momentan zu zwei Dritteln noch unbebaut. Aber die Baufahrzeuge sind bereits zu sehen. Hier entsteht im Rahmen von Stuttgart 21 ein lebendiges, buntes Stadtquartier – das Europaviertel. Bisher ist nur der Pariser Platz am Rande der Brache bei Großveranstaltungen wie zum Beispiel den BW-Bank jazzopen bevölkert, in Zukunft soll die geplante Bibliothek 21 mitten im Europaviertel als absolutes Kulturhighlight das Zentrum eines pulsierenden Stadtteils werden. In den letzten Jahren sind in diesem Bereich ausschließlich Bürogebäude mit ambitionierten Architekturen in den Himmel gewachsen. Insbesondere die LBBW hat sich attraktive Standorte gesichert und sich mit dem gläsernen LBBW-Turm ein Erken-

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nungszeichen gesetzt, das weit über das Stadtzentrum hinaus sichtbar ist. Jetzt will die Tochter des Bankriesen, die LBBW Immobilien, ihre neue Unternehmenszentrale an der Moskauer Straße zwischen Pariser Platz und der neuen Bibliothek Stuttgart errichten. Das sechs- bis achtgeschossige Gebäude mit der Form einer rechteckigen Acht soll eine Fassade aus Glas und Kupfer in warmen Rottönen erhalten. 500 Mitarbeiter, die im Moment an verschiedenen Standorten beschäftigt sind, finden nach Fertigstellung 2010 hier ihren neuen Arbeitsplatz. Neben Büroflächen entstehen auch 4.000 Quadratmeter Wohnflächen sowie Flächen für Gastronomie und Einzelhandel. Im Frühjahr 2009 ist Baubeginn. Insgesamt soll – neben den Bürogebäuden – vor allem viel Leben in das Europaviertel einziehen: Nach neuesten Einschätzungen wird der Wohnanteil im Teilgebiet A 1 höher werden als gedacht – 600 bis 800 Wohneinheiten sollen „urbanes Wohnen“ auf höchstem Niveau ermöglichen. Besonders in Richtung der Parkanlagen werden attraktive Wohnungen entstehen. Apropos Parkanlagen: Auch das „Grüne U“ profitiert von Stuttgart 21. Durch die freiwerdenden Gleisflächen wird der Schlossgarten rund 20 Hektar größer werden.

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Das „Grüne U” kann durch freiwerdende Gleisflächen um 20 Hektar vergrößert werden (Visualisierung)

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Die anderen Teilgebiete hat die Landeshauptstadt Stuttgart im Dezember 2001 von der Bahn erworben. Im Gegensatz zum Cityquartier A 1, auf dem das Europaviertel entsteht, können diese allerdings nicht vor Fertigstellung des neuen Hauptbahnhofs bebaut werden. Mit der Fertigstellung des Bahnprojektes wird auf dem heutigen Gleisareal dann weiterer attraktiver Raum frei – durch die direkte Nachbarschaft zum Schlossgarten für urbanes Wohnen geradezu prädestiniert.

Erste Vorabmaßnahmen Mit den Hauptbaumaßnahmen wird wohl erst 2010 begonnen, erste bauliche Vorbereitungen beginnen jedoch schon im nächsten Jahr. Denn bevor es mit dem Aushub der Baugrube für den tiefer gelegten Bahnhof und die Zubringertunnel (die Tunnel der unterirdischen Trasse) losgehen kann, müssen eine Menge Vorbereitungen getroffen werden.

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Modernes Energiekonzept: der neue Bahnhof (Visualisierung)

Im Stuttgarter Stadtzentrum werden trotz umfangreicher Bauarbeiten Verkehrsbeeinträchtigungen sowie Schmutz- und Lärmemissionen auf ein Minimum reduziert. Ein möglichst optimaler und wirtschaftlicher Bauablauf wird dafür sorgen, dass der öffentliche Raum durch den Transport von insgesamt etwa 8 Millionen Kubikmeter Abraum und 1,5 Millionen Kubikmeter Beton nahezu nicht belastet wird. Dafür wurde ein spezielles Logistikkonzept entwickelt, dessen Dreh- und Angelpunkt eine zentrale Logistikfläche am Nordbahnhof sein wird. Bis zum Nordbahnhof können Güter von außen über die Schiene transportiert werden, von dort ins Zentrum geht es weiter mit dem LKW. Dafür wird auf das Bahngelände eine interne Logistikstraße gebaut, auf der die LKW von den unterschiedlichen Baustellen der Innenstadt zum Nordbahnhof gelangen können – in Spitzenzeiten kann das bis zu 1.200 LKW-Fahrten am Tag bedeuten. Durch das Baufeld ist auch Stuttgarts größter Abwasserkanal betroffen: der Nesenbachkanal. Der historische Stuttgarter Stadtbach ist heute ein Abwasser-Hauptsammler, der von Vaihingen durch den Talkessel und weiter ins Klärwerk Mühlhausen fließt. Zwischen Schillerstraße und Planetarium kreuzt er die Fläche des neuen Durchgangsbahnhofs – und muss daher weichen. In Zukunft wird der Nesenbach als Düker – eine Art Unterführung – unter dem künftigen Bahnbereich hindurchgeführt. Die Abmessungen des geplanten Dükers sind bemerkenswert: Mit einem Durchmesser von rund sechs Metern würde problemlos ein doppelstöckiger Reisebus hindurch passen. Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm steht in den Startlöchern – bevor die Vorarbeiten für das Zukunftsprojekt jedoch starten können, müssen noch die Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet werden. Die Gespräche hierzu befinden sich in der Schlussphase.

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Im Teilgebiet A 1 entsteht das Europaviertel. Die anderen Areale können größtenteils erst nach Fertigstellung des neuen Bahnhofs bebaut werden (Visualisierung)

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m Rahmen des Neubaus des Stuttgarter Bahnhofs muss der Stadtbahntunnel in der Heilbronner Straße zwischen Arnulf-Klett-Platz und Haltestelle Türlenstraße verlegt werden. Aus den zwei neuen bergmännischen Tunnelröhren, der sogenannten „Stuttgart 21 Folgemaßnahme Heilbronner Straße“, wird die neue Stadtbahnlinie U 12 unterirdisch abzweigen und in zwei eingleisigen Tunnelröhren durch das Teilgebiet A 1 verlaufen. Auf Höhe der zukünftigen Londoner Straße erreichen die Gleise schließlich Geländeniveau. Vorbei an der geplanten Haltestelle „Budapester Platz“ wird die Stadtbahn über eine Brücke die Wolframstraße kreuzen und schließlich der Nordbahnhofstraße in östlicher Seitenlage folgen. Vor der Haltestelle „Milchhof“ wird die Strecke dann in die Mittellage der Nordbahnhofstraße geführt.

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Neues Stadtgebiet, neue Stadtbahnlinie Wenn 2019 der neue Stuttgarter Durchgangsbahnhof in Betrieb genommen wird und das Teilgebiet A 1 ein urbaner, zentraler Citystandort geworden ist, wird die Stadtbahnlinie U 12 das Gelände ideal an den öffentlichen Personennahverkehr anschließen.

Erster Bauabschnitt: Bahnstrecke unter Bücherreihen

Copyright Stuttgarter Straßenbahnen AG

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Mit dem Bau der spektakulären neuen Bibliothek werden Ende 2008, Anfang 2009 auch die Tunnelröhren in diesem Bereich gefertigt – sie führen durch das Untergeschoss des Gebäudes. Wichtig dabei: Die beiden Bauwerke müssen baulich vollkommen unabhängig voneinander sein. Denn Schall und mögliche Erschütterungen sollen sich durch den späteren Bahnverkehr nicht auf das Gebäude übertragen.

Weiterer Bauablauf: Idealer Anschluss ans neue Stadtgebiet Direkt im Anschluss an die neue Bibliothek werden die angrenzenden Tunnelabschnitte in offener Bauweise hergestellt, in Richtung Tunnelportal und in Richtung des Abzweigs aus der Heilbronner Straße. Anschließend steht der Bau der bergmännischen Tunnelröhren in Richtung Heilbronner Straße auf dem Programm: Diese werden als Auffahrstollen für die Folgemaß-

Ausschnitt aus dem Streckenplan: Die U 12 führt durch das Europaviertel

      

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nahme zunächst nur mit der Außenschale hergestellt. Zum Einsatz kommt hier die bewährte Spritzbetonbauweise: Für Stuttgarts standfesten Baugrund die wirtschaftlichste und technisch dominierende Bauweise. Zeitgleich mit der Folgemaßnahme soll der oberirdische Abschnitt bis zur Eckartstraße und der Abschnitt in der Löwentorstraße bis zum Hallschlag gebaut werden. Denn im Jahr 2012 soll die neue Stadtbahnlinie in Betrieb genommen werden – genau rechtzeitg, dass Bewohner und Beschäftigte des neuen Stadtquartiers von Anfang an ideale Anschlussmöglichkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln haben.

TERMINE I Baubeginn:

Ende 2008/Anfang 2009

I Vorraussichtliche Inbetriebnahme:

2012

I Inbetriebnahme Bibliothek:

Mitte 2011

FA KTEN I Gesamtlänge des Streckenabschnitts:

1.450 m

I Länge des Tunnels: 2 x 570 m, davon bergmännisch stadteinwärts 363 m, stadtauswärts 264 m I Innendurchmesser der eingleisigen bergmännischen Tunnelröhren: 6m I Innenabmessungen der eingleisigen Tunnelröhren, off. Bauweise: H 4,7 x B 4,5

NAMEN I Bauherr: Stuttgarter Straßenbahnen AG I Projektleitung: Tiefbauamt Stuttgart

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Neue Bibliothek Stuttgart

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eute öde Brachfläche, morgen pulsierendes Stadtviertel: Im Rahmen von Stuttgarts aufsehenerregendem Bahnprojekt wird in den nächsten Jahren in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof das Europaviertel wachsen, mit der neuen Bibliothek Stuttgart als Mittelpunkt des neuen Stadtquartiers.

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Neues kulturelles Zentrum mit Herz Ein neuer Bahnhof, ein neues Stadtviertel, ein neues kulturelles Highlight – auf dem Gebiet von Stuttgart 21 entsteht seit November 2008 die neue Bibliothek Stuttgart. Mitte 2011 werden rund 500.000 Medieneinheiten in dem modernen Glaskubus einen neuen Platz finden. Die neue Stuttgarter Bibliothek wird nicht nur Ort des Wissens, sondern auch lebendiger Treffpunkt für unterschiedlichste Kulturen, für Jung und Alt, werden.

Die derzeitige Stadtbücherei im Wilhelmspalais stößt seit einiger Zeit an ihre räumlichen Grenzen und ist zu klein, um den Anforderungen einer modernen Zentralbibliothek in Stuttgart gerecht zu werden. Mit der neuen Bibliothek Stuttgart soll ein Kultur- und Medienzentrum des 21. Jahrhunderts entstehen, das Wissensquelle, Freizeiteinrichtung und Begegnungsstätte für Menschen aller Generationen und Kulturen zugleich ist. Der Baubeschluss wurde am 18. September 2008 gefasst.

Ein außergewöhnliches Konzept ... Bereits 1999 setzte der in Köln lebende koreanische Architekt Eun Young Yi sich im von der Stadt ausgelobten Architektenwettbewerb gegen 234 Konkurrenten durch – 2008 fiel nun

Zukunftsweisende Architektur: Mit der neuen Bibliothek Stuttgart wird Stuttgart um ein faszinierendes Bauwerk reicher (Visualisierung)

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Das „Herz” der Bibliothek bietet Platz für Besinnung

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Der Baukörper wird auf einer Grundfläche von 39 x 39 Metern eine stolze Höhe von 38 Meter erreichen und damit die benachbarten Gebäude mühelos überragen – die neue Bibliothek Stuttgart soll sich bewusst aus der Blockstruktur der Umgebungsbebauung lösen. Die Gebäudehülle ist als Doppelfassade – aus 24 x 24 Zentimetern Glasbausteinfeldern mit Sonnenschutz außen und einer weiteren Glasfassade als thermisch wirksame Gebäudehülle innen – konzipiert. Zwischen den Fassaden entsteht so begehbarer Raum zum Flanieren, Ruhe suchen und Aussicht genießen. Gleichzeitig gewährleistet diese Pufferzone auch auf ideale Weise die natürliche Belüftung der angrenzenden Räume.

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endlich der Startschuss für das spannende Projekt. Der Entwurf von Eun Young Yi ist spektakulär: Ein freistehender kristalliner Baukörper mit quadratischem Grundriss inmitten einer flachen Wasserfläche, in der sich der Kubus aus hellem Sichtbeton, Fenstern und Glasbausteinen spiegelt. Der Zugang wird von allen vier Seiten möglich sein.

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Fortschrittlich: Stabilisieren & Energie sparen Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Bodengutachten wird das Gebäude über eine lastverteilende Bodenplatte mit unterschiedlicher Dicke, entsprechend der jeweiligen Lastaufnahme, gegründet. In diese Bodenplatte werden 190 m tiefe Energiepfähle integriert. So kann die Fassadenkühlung im Sommer über die direkte Nutzung der Erdwärme erfolgen. Im Winter betreibt eben diese die Wärmepumpe zur Vorwärmung der Fußbodentemperierung. Die Be-/Entlüftung des Gebäudes erfolgt hauptsächlich natürlich über die Fenster und Türen. So wird die Energiesparverordnung um 40 Prozent unterschritten – die neue Bibliothek Stuttgart wird damit nicht nur städtebauliches Highlight, sondern auch umweltschonendes Vorbild.

Hinter der Glasfront warten helle, großzügige Räume auf Ihre Besucher – mit umfangreichem Angebot an Literatur- und Sachbüchern. Eine zwiebelartige Anordnung der Räume macht das Gebäude besonders spannend. In der Mitte wird das sogenannte „Herz“ des Gebäudes schlagen – ein leerer, „purer“ Raum aus Naturwerksteinplatten, 205 Quadratmeter Platz für Meditation und Besinnung, nur erhellt durch zentrales Oberlicht. Um dieses „Herz“ ringen sich die Publikumsbereiche, darüber verbindet der Lesesalon als abgetreppter Galeriesaal auf vier Geschossen die verschiedenen Lernateliers. In der neunten Etage sorgt neben weiteren Lesebereichen ein Literaturcafé für Erfrischung

OB Dr. Wolfgang Schuster, Ministerpräsident Günther H. Oettinger, Bibliotheksdirektorin Ingrid Bußmann und Architekt Eun Young Yi nahmen am 8. November den Spatenstich vor

und kleine Imbisse. Durch eine mobile Glasschiebewand werden Lesesaal und Literaturcafé miteinander verbunden sein: Ideale Vorraussetzung für unterschiedlichste Veranstaltungen. Highlight: Eine Treppe im Fassadenzwischenraum der neunten Etage führt auf die Dachterrasse, die Dachflächen sind durch Gitterrost aus Metall abgedeckt und bieten als begehbares Aussichtsplateau einen fantastischen Blick über Stuttgart.

Hier wird Literatur erlebbar! 500.000 Medieneinheiten (bisher waren es 420.000) sollen auf den zwei unterirdischen und neun oberirdischen Geschossen eine neue Heimat finden. Das Programm der Bibliothek wird

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Modernste Medien Rund 200 Multimedia-Lernplätze stehen den Besuchern zur Verfügung (Visualisierung)

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Das moderne Raumkonzept bietet Platz zum Entspannen, Schmökern und Recherchieren (Visualisierung)

ähnlich zukunftsweisend werden wie die Architektur: Modernste Medien ergänzen das „klassische“ Angebot. Ein Multimediaraum mit neuester Informationstechnik, ein Tonstudio in der Musikbibliothek und etwa 200 multimediale Lernplätze mit Zugang zu Internet und Datenbanken zeichnen das moderne Konzept der neuen Bibliothek Stuttgart aus.

TERMINE I Ausschreibung Hauptgewerke:

Mai 2008

I Submission Hauptgewerke:

Juli 2008

I Baubeschluss:

18. September 2008

I Baubeginn:

November 2008

I Fertigstellung Bau/Erschließung:

Dezember 2010

Auch für Kinder wird besonders viel geboten. In einem doppelt so großen Bereich wie bisher kann der Nachwuchs in der Kinderwerkstatt Kultur und Literatur kreativ erleben. Neu sind auch die ausgedehnten Öffnungszeiten: Von Montag bis Samstag wird die Bibliothek zwölf Stunden am Tag geöffnet, eine Rückgabe rund um die Uhr möglich sein. Besonders benutzerfreundlich: Eine eingeschränkte Auswahl an Lektüre wird auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Entleihe bereitstehen. Diese zukunftsweisenden Angebote sollen mehr als eine Million Besucher jährlich in die neue Bibliothek locken.

I Inbetriebnahme Bibliothek:

Mitte 2011

Und das ist erst der Anfang ...

I Lesesalon mit

Im Europaviertel wird sich in den nächsten Jahren viel verändern: Der Tunnel für die Stadtbahnlinie U 12 wird zur gleichen Zeit wie die neue Bibliothek gebaut, fahren wird diese Linie zur Eröffnung aber noch nicht. Dafür sollen Mitte 2011 bereits die ersten Wohnungen fertig werden. Denn rund um den Mailänder Platz soll ein lebendiges urbanes Quartier entstehen – 75 Prozent des Gebietes sollen als Wohnfläche genutzt werden, der Rest für Büros und Geschäfte. Interessierte Investoren gibt es bereits. Mit der einzigartigen neuen Bibliothek Stuttgart im Zentrum hat das Europaviertel beste Chancen, erfolgreich zu wachsen.

FA KTEN I Vorr. Kosten:

79 Mio

I Programmfläche:

11.547 m²

I Nettogrundfläche:

18.748 m²

I Nutzfläche:

12.510 m²

I „Herz“:

205 m²

I 8 Lernateliers:

3.940 m²

Stuttgarter Literaturszene: I Bruttorauminhalt:

1.050 m² 97.000 m³

NAMEN I Projektleitung: Technisches Referat, Hochbauamt Stuttgart I Architekt: Eun Young Yi (Korea/1999 Architektenwettbewerb) I Projektsteuerer: Drees und Sommer

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Stadtmuseum

Ein Stadtmuseum für Stuttgart

ach dem Umzug der Bibliothek in den spektakulären Neubau im Europaviertel beginnt der Umbau des Wilhelmspalais: In Zukunft soll hier, ideal gelegen an Stuttgarts Kulturmeile, Geschichte „erlebbar” gemacht werden.

Wechsel im Wilhelmsbau

Der Planungsstab Stadtmuseum des Kulturamtes Stuttgart arbeitet bereits seit dem Frühjahr 2007 intensiv am Museumskonzept: Ob eine Reise in die Vergangenheit, ungewöhnliche Einblicke in die Gegenwart oder Stuttgarter Migrationsgeschichten – das Stadtmuseum möchte alle Stuttgarter mit einem vielfältigen Programm ansprechen. In der ständigen Ausstellung werden die Besucher anhand eines Stadtmodells mit medialer Bespielung die gesamte Stadt und ihre Geschichte erkunden können, in der Ausstellung „Menschen und Ideen – made in Stuttgart“ wird anhand besonderer technischer, sozialer und kultureller Leistungen aus der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt erzählt. Regel-

Fast jede Landeshauptstadt hat schon ein Stadtmuseum – höchste Zeit, dass endlich auch Stuttgarts Geschichte für die Bürger in ansprechender Weise zugänglich gemacht wird. Ende 2012 soll das Stadtmuseum im historischen Wilhelmspalais eröffnet werden. Bis Mitte 2011 wird das Gebäude noch von der Stadtbücherei genutzt.

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Noch residiert die Stadtbücherei im Wilhelmspalais. Ab 2012 werden die Stuttgarter hier einen Streifzug durch die Geschichte ihrer Stadt unternehmen können

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Stadtmuseum

mäßige Sonderausstellungen sollen das Dauerangebot ergänzen und die Stuttgarter immer wieder ins Museum locken. Und mit dem „StadtLabor“ erhalten Kinder und Jugendliche einen eigenen Bereich: In einer Laborsituation können die jungen Besucher die Grundlagen der Stadtentwicklung und Architektur, Fragen des sozialen Miteinanders und das Umwelt- und Ressourcenmanagement selbst altersspezifisch erschließen. Das „Lernen mit dem Museum“ ist mit Programmen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zentraler Bestandteil der Museumsarbeit. Einem rundum angenehmen und informativen Aufenthalt im Museum wird nichts im Wege stehen: Der geplante Lese- und Recherchebereich zur Stadtgeschichte lässt die Besucher zu Stadtforschern werden und ein Café soll nach einem spannenden Rundgang für Erfrischung und Raum für Entspannung und Unterhaltung sorgen.

Die Statue König Wilhelms II. erinnert an den einstigen Bewohner des Wilhelmspalais

Palais – Ruine – Bibliothek – Museum Die Geschichte des Wilhelmspalais 1834 – 1840 Entwurf und Bau durch den italienischen Baumeister Giovanni Salucci im Auftrag von König Wilhelm I. von Württemberg als Wohnsitz für seine Töchter 1840 – 1886 Als „Prinzessinenbau“ häufiger Wohnsitz der Prinzessin Marie von Württemberg 1887 – 1918 Als „Wilhelmspalais“ Wohnsitz von König Wilhelm II. von Württemberg und Königin Charlotte 1936 – 1942 „Ehrenmal der deutschen Leistung im Ausland“, repräsentierte als Teil des Deutschen Auslandsinstituts Stuttgart als nationalsozialistische „Stadt der Auslandsdeutschen“ 1944 – 1960 Nach der Zerstörung 1944 bis auf die Außenmauern bis 1960 eine der vielen Kriegsruinen des NachkriegsStuttgart 1961 – 1965 Aus- und Umbau zur Stadtbücherei durch den Architekten Wilhelm Tiedje und die Innenarchitektin Herta-Maria Witzemann, ab 1965 zentraler Standort der Stadtbücherei 2011 – 2012 Umbau zum Stadtmuseum Stuttgart

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Staatsgalerie

Staatsgalerie Stuttgart Flagschiff in neuem Glanz Von den drei Gebäudeteilen der Staatsgalerie Stuttgart ist die Neue Staatsgalerie wohl der bekannteste. Vor rund 25 Jahren vom britischen Architekten James Stirling erbaut, setzte das geschwungene, mit den eisblau und pinken "Fat-Tubes" versehene Gebäude Zeichen in der Architekturgeschichte. Am meisten Historie bietet dagegen die Alte Staatsgalerie.

ls klassizistische Dreiflügelanlage vom Architekten Gottlob Georg Barth geplant, wurde die Staatsgalerie Stuttgart bereits 1843 als „Museum der bildenden Künste“ eröffnet und später von Albert von Bok erweitert. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Gebäude bis auf die Außenmauern nieder. 1958 nahm die Staatsgalerie ihren Betrieb wieder auf. Zuletzt blieb jedoch nur ein Teil der Alten Staatsgalerie öffentlich zugänglich: Der Säulensaal sowie ein weiterer Raum für Ausstellungen der Graphischen Sammlung, das Marcel-Duchamp-Kabinett sowie ein Café. Die übrigen Räume wurden als Magazin, Büroflächen und Bibliothek genutzt. Ende 2002 wurde die Alte Staatsgalerie nach dem Umzug der Graphischen Sammlung in den Erweiterungsbau im Erdgeschoss komplett geschlossen.

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Eine neue Epoche bricht an Jetzt bricht für die Alte Staatsgalerie jedoch eine Renaissance an. Durch die aktuellen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen werden 1.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche neu hinzuge-

Hinter der Fassade der Alten Staatsgalerie laufen die Umbaumaßnahmen auf Hochtouren

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Staatsgalerie

wonnen. Weitere 700 Quadratmeter Fläche werden reaktiviert. Welch große Bedeutung die aktuellen Umbaumaßnahmen haben, zeigt sich auch daran, dass der historische Haupteingang der Staatsgalerie künftig wieder für Besucher offen steht. Die Besucher erwartet in der Alten Staatsgalerie künftig eine renovierte, großzügig gestaltete Lobby mit Informationstheke und Museumsshop. Seit April 2006 laufen die Baumaßnahmen auf vollen Touren. Für den Betrachter von außen ist kaum vorstellbar, wie viel Bewegung hinter der klassizistischen Fassade herrscht. Denn das Gebäude wird im Inneren komplett umgekrempelt. Das gesamte Raumkonzept ist in statischer und raumklimatischer Hinsicht in den letzten beiden Jahren völlig überarbeitet worden, damit die neuen Ausstellungsräume den Ansprüchen an ein modernes Museum gerecht werden. Mit seinen Mauern aus Travertingestein und Sandstein verfügte das Gebäude bisher beispielsweise über eine sehr schlechte Wärmedämmung.

Ab Ende 2008 wird hier wieder hochkarätige Kunst gezeigt

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Staatsgalerie

Die hohen Räume eignen sich ideal für Ausstellungen

Durch den umfangreichen Umbau wird das Museum modernsten Ansprüchen gerecht

Im Zuge der Umbauarbeiten wurden nun alle Fensterflächen mit Ausnahme der Nordfenster sowie eines Fensters mit Blick zur Neuen Staatsgalerie geschlossen und mit einer Vorsatzschale versehen. Die Fensterschließung bringt einen weiteren positiven Effekt mit sich: Es entsteht zusätzliche Hängefläche für die Kunstwerke. Die gedämmte „warme Wand“ sorgt für gleiche Temperaturen vor und hinter dem Kunstwerk, ein wichtiger Aspekt zu dessen Schutz.

Ein weiterer Aspekt der Umbaumaßnahmen war die Installation einer modernen Klimatechnik. Bisher waren die Räume nicht klimatisiert. Nun wurde im Untergeschoss der Alten Staatsgalerie eine aufwändige Lüftungszentrale eingebaut, welche für konstante Temperaturen in den Räumen sorgt.

Überarbeitung der Statik Die Staatsgalerie liegt an der Kreuzung zweier stark befahrener Verkehrsadern. Die Erschütterungen durch den Verkehr, aber auch mehrfache bauliche Veränderungen machten eine Ertüchtigung des Tragwerks erforderlich. Beim Entfernen des Verputzes erlebte das Bauteam immer wieder Überraschungen an Decken, Wänden und Fundamenten: Stahlträger waren angerostet oder fehlten ganz und mussten an mehreren Stellen neu eingebaut werden. Die Architekten bei Vermögen und Bau im Amt Stuttgart entschieden sich dazu, ein nachträglich eingebautes Zwischengeschoss aus dem Südwestflügel wieder herauszunehmen. Durch diesen Rückbau entsteht im unteren Bereich wieder eine attraktive Ausstellungsfläche mit großen Raumhöhen. Äußerlich ist von all dem nichts bemerkbar. In allen Flügeln wurden Stützen und Wände, die bisher im Abstand von jeweils fünf Metern zu finden waren, herausgenommen. Mit neuen Stahlkonstruktionen können jetzt Spannweiten von zehn Metern stützenfrei überbrückt werden.

Sicherheit und Ästhetik Modernste Technik herrscht auch im Bereich der Sicherheitsausstattung. Kommt beispielsweise ein Besucher einem Kunstwerk zu nahe, wird Alarm ausgelöst. Die innenarchitektonische Ausgestaltung des Museums wird sehr zurückhaltend sein, so dass die Kunstwerke im Vordergrund stehen. Deshalb werden alle Räumlichkeiten der Alten Staatsgalerie in weißer Farbe gehalten. Ein Dilemma dagegen stellt die Installation von Sicherheitseinrichtungen dar – angefangen vom Feuerlöscher bis hin zur Kennzeichnung von Fluchtwegen. Einerseits müssen diese Zeichen für den Besucher gut sichtbar sein, andererseits aber auch nicht von der Kunst ablenken. Wie stillos würde ein grünes Fluchtmännchen neben einem Picasso wirken! Die Architekten haben das Problem so gelöst, dass die Technik so weit wie möglich in eigens eingebauten Nischen untergebracht wird, die sich beispielsweise an Raumeingängen befinden. So ist einerseits die Sichtbarkeit gewährleistet, andererseits bleibt die Raumästhetik gewahrt. Die Sammlung im ersten Obergeschoss der Alten Staatsgalerie konnte bereits im Juli 2008 wiedereröffnet werden. Im Dezem-

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Staatsgalerie

TERMINE I Baubeginn:

April 2006

I Fertigstellung:

Dezember 2008

FAKTEN I Nutzfläche der umgebauten Bereiche:

2.450 m²

I Neue Ausstellungsfläche:

1.500 m²

NAMEN I Bauherr: Land Baden-Württemberg vertreten durch Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Stuttgart I Planung und Bauleitung: Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Stuttgart

Beginn der Arbeiten 2006: Wo Schutt liegt, wird eine Empfangshalle gebaut

ber 2008 findet die Einweihung des gesamten renovierten Bereiches statt. Kunstfreunde können dann in den kommenden sechs Monaten Höhepunkte der Sammlung bestaunen. Danach werden dort künftig wechselnde Sonderausstellungen zu sehen sein. Ein neuer Fassadenanstrich und ein attraktiv gestalteter Innenhof würde diesen Genuss für die Besucher abrunden.

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Das Innere der Alten Staatsgalerie während der Umbaumaßnahmen

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Klinikum Stuttgart

Klinikum Stuttgart Das neue Kinder- und Frauenzentrum entsteht Von der Kriegsbergstraße aus deutet nichts auf die enorme Baustelle hin, die sich direkt hinter dem Hauptgebäude des Katharinenhospitals auftut. Erst auf dem Klinikums-Gelände selbst und vom Kriegsberg aus erschließt sich der Blick auf das Riesenvorhaben „Standort Mitte“ des Klinikums Stuttgart.

as Stuttgarter Top-Bauprojekt geizt nicht mit Superlativen: So ist der Neubau des Kinder- und Frauenzentrums beispielsweise nicht nur die größte Baustelle der Stadt, sondern auch die größte Klinik-Baustelle Deutschlands. Im Rahmen der aktuellen Neustrukturierung des städtischen Klinikums werden die vier Standorte auf zwei konzentriert. Die Standorte am Bürgerhospital und Olgahospital werden aufgelöst. Das Krankenhaus Bad Cannstatt bleibt dagegen bestehen und wird erweitert. Zum neuen, zentralen „Standort Mitte“ des Klinikums Stuttgart wird jedoch das Areal am Katharinenhospital ausgebaut. Innerhalb der nächsten zehn Jahre siedeln sich hier sukzessive neue medizinische Bereiche an.

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Tiefste Baugrube Stuttgarts Die Baumaßnahmen am „Standort Mitte“ begannen bereits vor über zwei Jahren mit der Errichtung eines Bildungs- und Versorgungszentrums an der Hegelstraße, das seit Sommer 2007 in Betrieb ist. Nachdem das Hauptgelände von unterirdischen Lei-

Aus der Vogelperspektive: Hinter dem Katharinenhospital sind die Bauarbeiten in vollem Gange

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tungen für Wasser, Strom, Gas und Telekommunikation frei gemacht wurde und mehrere nicht sanierungsfähige Gebäude den Abrisskränen zum Opfer fielen, liefen im Frühjahr 2007 schließlich die Bauarbeiten zum neuen Kinder- und Frauenzentrum an. Monatelang hatten sich mächtige Bohrbagger – übrigens die größten, die hierzulande auf dem Markt sind – bis zu 26 Meter tief in die Ausläufer des Kriegsberges gegraben, und – jetzt kommt wieder ein Superlativ – die aktuell tiefste Stuttgarter Baugrube ausgehoben. Eine Herausforderung an das Bauteam stellte die Absicherung der Baugrube durch einen stabilen Verbau dar. Denn die ganze Masse des Kriegsberges, der bis aufs Gelände herunterreicht, drückt auf die Grubenwände. Noch vor Beginn der Grabungsarbeiten wurden daher 300 Bohrpfähle von jeweils einem knappen Meter Durchmesser bis zu 38 Meter tief in die Erde getrieben und mit Beton ausgegossen. So entstand eine massive Grubenwand von 180 Metern Länge. Die Wand wiederum wird von 900 Ankern fixiert, die bis zu 30 Meter in den Kriegsberg hineinreichen. Die künftige

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Copyright HPP::SFP

Klinikum Stuttgart

Das Gebäudedach soll begrünt werden (Visualisierung)

Copyright Manfred Storck

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Klinikum Stuttgart

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Das Baugelände des Kinder- und Frauenzentrums von oben gesehen

Der Eingangsbereich: Große Glas- und Fensterflächen geben dem Gebäude Leichtigkeit (Visualisierung)

Bebauung des Kinder- und Frauenzentrums hält übrigens einen gewissen Abstand zur Verbauwand ein, damit deren Stabilität jährlich von Statikern überprüft werden kann. Lange Bohrpfähle und eine massive Bodenplatte von 1,4 Metern Dicke sorgen dafür, dass der Gebäudekomplex auf stabilen Füßen steht. Denn der Untergrund in diesem Bereich ist weich und von Dolinen durchsetzt.

lich in die Topografie am Kriegsberg einzufügen: Große Glasund Fensterflächen sollen dem Gebäude möglichst viel Leichtigkeit und Transparenz geben. Die „fünfte Schauseite“ – das Gebäudedach – soll später mit Kräutern und Sträuchern begrünt werden.

Unaufdringliche Architektur Die Hochbaumaßnahmen begannen mit der Grundsteinlegung im Juli 2008. Seitdem wächst der Klinikbau jeden Tag ein Stück in die Höhe. Das Kinder- und Frauenzentrum ist als Gebäudeensemble mit einem Sockelbau und sechs versetzt darauf angeordneten Pavillons geplant. Hierdurch erhält der Komplex mit immerhin 2.000 Räumen und 93.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche eine aufgelockerte Optik. Ein wichtiges Anliegen der Planer war es gewesen, den Neubau möglichst unaufdring-

Im Sockelbau werden sich später die Behandlungsräume befinden, darunter neun Operationssäle, drei Stationen für Frühgeborene, eine Notaufnahme und mehrere Ambulanzen. In den Pavillons darüber, die mit hellen Lichthöfen ausgestattet sind, liegen die Patientenzimmer. Bisher werden in der Kinderklinik Olgahospital bereits jedes Jahr mehr als 15.000 Kinder und Jugendliche behandelt. In der Frauenklinik werden jährlich über 2.500 Geburten und rund 5.000 stationäre Behandlungen gezählt. Mit dem Umzug in die neuen, hochmodern ausgestatteten Räumlichkeiten können die

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Klinikum Stuttgart

Hier wird bis 2012 der Komplex mit 93.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen

medizinischen Abläufe dieser Vielzahl an Behandlungen optimiert werden. Ein Vorteil für Mütter und behandlungsbedürftige Neugeborene ist auch die Rückkehr zur „Wand an Wand“Lösung: Babies können dann in der Nähe ihrer Mütter bleiben, sie müssen zur Behandlung nicht mehr in andere Kliniken verlegt werden. Familienfreundlich sind auch die Eltern-KindAppartements, die einen Teil der Zimmer ausmachen. Im Kinder- und Frauenzentrum werden außerdem ein Geschwisterkindergarten und eine kleine Schule für Langzeitpatienten eingerichtet. Stiftungen und Förderkreise engagieren sich für kindgerechte Einrichtungen und Angebote. Eine besondere Attraktion für Kinder soll beispielsweise die „Arche“ werden: ein bekletterbares Schiff mit Spielbereichen, Kindertheater und einem Kinderkino. Die Bauarbeiten sollen bis 2012 fertiggestellt sein.

Weitere Bauvorhaben am Katharinenhospital Parallel zur Kinder- und Frauenklinik entsteht an der Sattlerstraße ein Dienstleistungszentrum mit den Servicebereichen des Klinikums. Die Fertigstellung hierfür ist bereits für April 2009 vorgesehen. Sukzessive bis 2015 entstehen dann weitere neue medizinische Bereiche auf dem Klinikgelände, wie das Zentrum für Innere Medizin und das Zentrum für Operative Medizin.

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Alle Baumaßnahmen auf dem Gelände erfordern eine perfekte Koordination mit dem laufenden Klinikbetrieb. Denn obwohl Erschütterungen, Lärm- und Staubbelastung dank moderner Technik so gering wie möglich gehalten werden, können größere bauliche Eingriffe dennoch nicht gleichzeitig mit anspruchsvollen Operationen durchgeführt werden. Enge und regelmäßige Absprachen zwischen Bauteam und Klinikmitarbeitern sind daher ein grundlegendes Element der täglichen Arbeit.

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Klinikum Stuttgart

Städtebauliche Aufwertung

TERMINE I Kinder- und Frauenklinik Baubeginn: Fertigstellung:

April 2007 Herbst 2012

I Dienstleistungszentrum Baubeginn: Fertigstellung:

April 2008 April 2009

I Neustrukturierung der Pflegebereiche (Haus 3-7) Baubeginn: Fertigstellung:

Mitte 2008 Mitte 2011

I Zentrum für Innere Medizin und Zentrum für Operative Medizin Start Architektenwettbewerb: Baubeginn: Fertigstellung:

Ende 2008 Mitte 2011 Anfang 2015

FAKTEN Kinder- und Frauenzentrum I Gesamtgeschossfläche:

93.000 m²

I Nutzfläche:

30.000 m²

I Räume:

2.000

I Kinderklinik:

311 Betten

I Frauenklinik:

78 Betten

I Erdaushub:

150.000 m³

I Tiefe Baugrube:

26 Meter

Bemerkenswert sind die Planungen, die eine städtebauliche Aufwertung des Klinikgeländes wie auch des gesamten Umfeldes vorsehen. Auf dem Gelände selbst wird das bisherige Gebäude-Wirrwarr aufgelöst, indem ein Großteil der bisherigen Klinik-, Betten- und Schwesternhäuser – einst in unterschiedlichsten Epochen und Stilen errichtet – abgerissen wird, was teilweise schon geschehen ist. Zwei sich kreuzende Achsen geben dem Gelände eine neue Struktur. Die Achsen werden von Bäumen und einem Patientengarten gesäumt. Der Autoverkehr soll von dem gesamten Areal verbannt werden. Parkmöglichkeiten schafft ein unterirdisches Parkhaus mit knapp 500 Plätzen. Die Zukunftsvision geht über den Krankenhausstandort hinaus. Rückbaumaßnahmen und neue Baumpflanzungen sollen der Kriegsbergstraße einen Boulevardcharakter verleihen. Selbst dem angrenzenden Stadtgarten, der momentan ein eher vergessenes Dasein fristet, soll neues Leben eingehaucht werden. Fußgängerampeln sollen außerdem eine bessere Verbindung zwischen Stadtgarten und dem Klinikumsgelände schaffen.

NAMEN I Bauherr: Landeshauptstadt Stuttgart, Referat Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser, Klinikum Stuttgart I Projektleitung: Landeshauptstadt Stuttgart, Hochbauamt I Projektsteuerung: ARGE Projektsteuerung Klinikum Stuttgart bestehend aus: HWP Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart Drees & Sommer GmbH, Stuttgart I Architekten Frauen- und Kinderklinik: ARGE HPPSFP

Copyright Wolfram Janzer

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bestehend aus: HPP Laage und Partner, Stuttgart Sorg und Frosch Planungs GmbH, Stuttgart I Außenanlagen: Luz Landschaftsarchitektur, Stuttgart

Der Neubau soll sich unaufdringlich in die Topografie am Kriegsberg einfügen

Internet

www.klinikum-stuttgart.de

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Klinikum Stuttgart

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Porsche-Museum

Das neue Porsche-Museum Schwebender Autogenuss Mit der voraussichtlichen Fertigstellung des PorscheMuseums im Dezember 2008 wird Stuttgart um einen attraktiven Höhepunkt reicher. Gottlieb Daimler und Carl Benz machten Stuttgart einst mit ihren spektakulären Entwicklungen zur Wiege des Automobils. Heute noch ist die Landeshauptstadt Heimat weltweit berühmter Autoschmieden. In Bad Cannstatt baute Daimler das größte und mit Architekturpreisen ausgezeichnete Automobilmuseum der Welt. Und nun setzt Porsche mit seinem neuen Museum einen weiteren Meilenstein der Baukunst.

ls neue Behausung für seine Exponatssammlung hat Porsche eine extravagante Architektursprache gewählt. Mit einem flachen, kantigen Ausstellungskubus präsentiert das Porsche-Museum sich völlig anders als das von runden Formen geprägte Mercedes-Benz Museum. Doch ist es nicht weniger spektakulär. Wie ein Raumschiff scheint der kantige Ausstellungskörper, immerhin 140 Meter lang und bis zu 70 Meter breit, über dem flachen Sockelbau mit dem Eingangsbereich zu schweben. Als Verbindungsglied zwischen den zwei Museumsteilen dienen lediglich drei Stützen. „Wir haben uns für den kompliziertesten Entwurf entschieden“ sagt der Unternehmenssprecher Anton Hunger in Bezug auf den 2005 durchgeführten Architektenwettbewerb, bei dem das Wiener Büro Delugan Meissl als Sieger hervorging. Und tatsächlich brachte die Realisierung des Porsche-Museums statische Herausforderungen mit sich, die die Grenzen des Machbaren ausreizten und neu definierten. Erst nach der Entscheidung für den gewagten Entwurf begannen Ingenieure mit den komplizierten Berechnungen für das Tragwerk und leisteten

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An seinem Stammsitz in Zuffenhausen baut Porsche sein spektakuläres Museum und beschert der Landeshauptstadt ein weiteres Museums-Highlight

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Porsche-Museum

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dabei echte Pionierarbeit. Mithilfe von dreidimensionalen Computerprogrammen stellten sie das Museum zunächst virtuell auf die Beine. Für die Berechnung der komplexen Statik wurden übrigens auch Methoden aus dem Brückenund Flugzeugbau angewandt.

Der außergewöhnliche Entwurf des Büros Delugan Meissl lässt den Ausstellungskörper scheinbar schweben (Visualisierung)

Copyright Porsche AG

Das Stahlskelett des Ausstellungskörpers ist ein zentrales Element des Porsche-Museums. Denn von ihm hängt die gesamte Stabilität dieses „schwebenden“ Gebäudeteils ab, das später immerhin

Copyright Porsche AG

Das Stahlskelett wird abgesetzt

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Copyright Porsche AG

Porsche-Museum

Copyright Porsche AG

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Durch eine leichte Neigung der Glasfront spiegelt sich der Kreisverkehr darin (Visualisierung)

Schichtweise erhält das neue Porsche-Museum seine Verkleidung

35.000 Tonnen auf die Waage bringt. Aus rund 12.500 Einzelstäben wuchs das Skelett Stück für Stück heran. Dabei wurden die Skelettelemente auf 34 so genannte Rüsttürme abgesetzt: Hilfsstützen mit Hydraulikpressen hielten die Konstruktion rund 30 Zentimeter oberhalb der späteren Endposition. Im Oktober 2007 wurde das Stahlskelett zu einer geschlossenen Konstruktion zusammengefügt. Erst in diesem Zustand erreichte es die später erforderliche Stabilität. Jetzt begannen die Betonarbeiten. Auch der Beton wurde eigens für den Bau des Porsche-Museums entwickelt. Er ist nicht nur besonders stabil, sondern verfügt auch noch über die nützliche Eigenschaft, sich selbst zu verdichten.

den Arbeitern, mit der Installation der Haustechnik zu beginnen. Dieser Bereich voller Rohre und Leitungen schließt nach unten mit einer Gipskartondecke ab. Die Bauarbeiten beginnen jeweils an der Ostseite des Museums und werden dann sukzessive nach Westen weitergeführt. Während also auf der Seite hin zum Porscheplatz noch am Einbau der Leitungen gearbeitet wird, sind auf der anderen Seite bereits die Decken eingebaut und die Böden aus einem weißen Kunststeinbelag fertiggestellt. Die Fassade des Ausstellungskörpers ist größtenteils geschlossen. Der Großteil der Fläche wird von Rautenblech-Elementen bedeckt, nur in Richtung Porscheplatz und auf der entgegengesetzten Seite werden Teile verglast. Denn trotz aller spektakulärer Architektur sollen im Inneren des Museums die Exponate im Mittelpunkt stehen und die Aufmerksamkeit des Betrachters nicht abgelenkt werden.

Mit Spannung erwarteten die Ingenieure den Tag im Spätherbst 2007, an dem das Stahlskelett von den Hilfsstützen auf die endgültigen Auflagepunkte abgesenkt werden konnte. Schon lange im Voraus waren am Computer die Kräfte berechnet worden, die bei der Aktion wirken würden. Letzte Zweifel blieben, ob sich die Konstruktion in der Praxis entsprechend der Theorie verhalten würde. Doch alles lief genau nach Plan: Über zwei Tage hinweg wurden Schritt für Schritt die StahlbetonHilfsstützen entfernt und die Hydraulikpressen abgesenkt. Zwei weitere Wochen nahm das Verschweißen der Auflagepunkte in Anspruch.

Der Innenausbau Nach Bewältigung dieser Etappe konnte das Bauteam mit dem Innenausbau beginnen. Zunächst wurde ein 80 Tonnen schwerer Rolltreppenträger eingebaut, der später eine Treppe und zwei Rolltreppen aufnehmen wird. Ein Hängegerüst, das an der Unterseite des Fliegerbauwerks montiert wurde, ermöglichte

Das Raumkonzept Besucher passieren zunächst den Eingangsbereich, der im unteren Museumsteil liegt. Von hier aus gelangen sie über die Rolltreppen in den eigentlichen Ausstellungsbereich. Dort können sie wählen, mit welchem Teil sie beginnen möchten: Dem Bereich mit der Produktgeschichte vor 1948, die sich auf rund 600 Quadratmetern präsentiert, oder dem Bereich mit der Porsche-Geschichte nach 1948, die man auf rund 5.000 Quadratmetern bewundern kann. Gezeigt werden 80 ständig wechselnde Fahrzeugexponate – das sind viermal so viele wie im bisherigen Museum – sowie rund 200 historische Ausstellungsstücke, die die Idee Porsche näherbringen. Das Konzept „Rollendes Museum“, bei dem die Fahrzeuge ständig ausgetauscht

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Porsche-Museum

werden, dürfte das Museum interessant halten, da es immer wieder etwas Neues zu sehen gibt. Interessante Einblicke bietet auch die Porsche-Werkstatt. Sie befindet sich in einem durch Glas abgetrennten Bereich im unteren Museumsteil. Museumsfahrzeuge werden hier gewartet, aber auch Porsche-Besitzer können ihre historischen Gefährte hier zur Reparatur abgeben. Die Museumsbesucher können das Geschehen in der Werkstatt direkt mitverfolgen. Über seine Funktion als Museum hinaus soll das spektakuläre Gebäude auch als Ort für interne und externe Veranstaltungen genutzt werden. Ein Restaurant im zweiten Zwischengeschoss bietet Aussicht durch die Glasfassade. Im dritten Obergeschoss wird ein großer Konferenzbereich eingerichtet. Von hier aus kann die große Dachterrasse begangen werden, die ebenfalls als Veranstaltungsbereich gedacht ist. Der Bau des Museums wird bis voraussichtlich Ende 2008 abgeschlossen. Der exakte Eröffnungstermin, der sich anfänglichen Schätzungen gegenüber leicht verzögert hat, ist dagegen noch nicht bekannt. Dafür wird er mit umso mehr Spannung erwartet.

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Copyright Manfred Storck

Porsche-Museum

Das neue Porsche-Museum aus der Vogelperspektive: Die Dachterrasse kann für Veranstaltungen genutzt werden

TERMINE

Lackiererei

I Baubeginn:

Oktober 2005

I Absenkung des „Fliegers“:

November 2007

I Fertigstellung:

Dezember 2008

I Eröffnung:

2009

FAKTEN I Nutzfläche:

21.000 m²

I Ausstellungsfläche:

5.600 m²

I Verbauter Beton:

21.000 m³

Gebaut wird bei Porsche auch in Zukunft. Im Herbst 2008 starten die Arbeiten für eine neue Lackiererei auf dem Dürr-Areal an der Otto-Dürr-Straße in Zuffenhausen. Porsche hatte das Areal im Frühjahr 2008 von der Dürr AG erworben. Die Bauarbeiten sollen bis zum Jahr 2011 laufen. Mit der Inbetriebnahme können täglich bis zu 170 Autos im Zweischichtbetrieb, wenn erforderlich auch im Dreischichtbetrieb, lackiert werden.

I Verbauter Stahl: 6.000 t (entspricht der Stahlmenge des Eiffelturms) I Für Stahlbau verwendete Einzelstäbe:

12.500

I Gesamtgewicht Ausstellungsbereich:

35.000 t

I Ausstellungsstücke: Fahrzeuge: Weitere Exponate:

80 ca. 200

NAMEN I Bauherr: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG I Architekten: Delugan Meissl Associated Architects, Wien I Projektmanagement: Drees & Sommer Projektmanagement und bautechnische Beratung I Ausführungsplanung: Wenzel + Wenzel Dipl.-Ing. Freie Architekten I Objektüberwachung: Gassmann + Grossmann Baumanagement GmbH

Copyright Porsche AG

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Nur zum Porscheplatz hin trägt das Museum eine komplett gläserne Fassade. Dahinter liegen die Veranstaltungs- und Gastronomiebereiche

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Neues Verwaltungsgebäude der Messe Stuttgart, ausgestattet mit JUNG Komponenten.

Architektur und Technik – konsequent bis ins Detail Wo es um fortschrittliche Gebäudesystemtechnik mit hohem Anspruch an Design geht, verlässt man sich auch in Stuttgart auf JUNG. Hochwertige Bauobjekte namhafter Architekten sind und werden hier deshalb mit den bewährten Produkten und Systemen des Schalksmühler Unternehmens ausgestattet.

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City-Projekte: Das Postquartier

Baggern im Stadtzentrum

Das Postquartier Aufbruch in der Lautenschlagerstraße

Frischer Wind für die Stuttgarter City Die Stuttgarter Innenstadt kommt nicht zur Ruhe. Seit mehreren Jahren schon wird gebaut, was das Zeug hält: Umbauten, Neubauten, Sanierungen. Was mit der Neugestaltung des Kleinen Schlossplatzes begonnen hat, zieht immer weitere Kreise. Und das ist gut so: Denn so erlebt die Stuttgarter Innenstadt einen wichtigen Modernisierungsprozess. Neue Gebäude mit ihrer zumeist schlichten, klassisch-zeitlosen Architektur drängen hässliche Bausünden und lieblose Nachkriegs-Funktionsbauten immer weiter zurück, erhaltenswerte Gebäude werden mit Liebe zum Detail restauriert.

Eine größere Wandlung steht der gesamten Lautenschlagerstraße bevor: Die Parallelstraße der Königstraße, die direkt vom Hauptbahnhof abgeht, zählte in früheren Jahren zu einer der wichtigen Verkehrs- und Fußgängerachsen in der Stuttgarter Innenstadt. Heute säumen hauptsächlich Bürogebäude die Straße – Fußgängerfrequenz gibt es nur wenig. Das soll sich bald ändern. Der erste Schritt: Aus der verlassenen Oberpostdirektion wird das neue Postquartier.

Aus der alten Oberpostdirektion wird dank Um- und Neubau das urbane Postquartier, ein lebendiges Büro- und Geschäftshaus (Visualisierung)

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City-Projekte: Das Postquartier

007 hat die Deutsche Post AG nach fast 80 Jahren ihren Sitz in der Lautenschlagerstraße verlassen. Seither steht die ehemalige Oberpostdirektion weitestgehend leer.

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spannender Anziehungspunkt für die Bevölkerung sein.

Bei der Fertigstellung 1927 war das Gebäude mit seinen elf Geschossen Württembergs erstes Hochhaus. Und auch heute noch setzt das Gebäude mit seiner Fassade aus geschliffenen Muschelkalkplatten und seiner besonderen Architektursprache ein markantes Zeichen in der City. Seit der Komplettsanierung in den 80er Jahren füllt die ehemalige Oberpostdirektion den gesamten Block zwischen Lautenschlagerstraße, Kronen-, Stephan- und Thouretstraße aus.

Trotz sämtlicher Umbaumaßnahmen soll das Gebäude seine bauliche Identität behalten. Das neunte Geschoss wird komplett umbaut und erhält eine Glas-/Steinfassade. Diese wird mit dem charakteristisch gekreuzten Steinband, das jetzt schon die Kubatur des Gebäudes betont, eine ungewöhnliche Verbindung eingehen. So gewinnt das Postquartier mehr Ausstrahlung, außerdem wird auf ideale Weise die besondere Architektur des Baus hervorgehoben. Ebenfalls aufgestockt werden die in den 80er Jahren hinzugefügten Anbauten an der Kronenund Thouretstraße.

Der Projektentwickler Hines möchte nun das gesamte Gebäudeensemble getreu dem Leitsatz „Aufbruch statt Abbruch“ durch einen konzeptionellen Um- und Neubau aufleben lassen, ohne die bauliche Identität des Komplexes zu zerstören. Das Ziel: Das neue „Postquartier“ soll abseits der Königstraße neuer

Das Postquartier will besonders dem zweiten Teil seines neuen Namens gerecht werden: In dem Bau, der sich gerade durch seinen urbanen Charakter auszeichnet, ist bewusst ein Mix aus Büro- und Einzelhandelsflächen sowie Gastronomie geplant. Vom zweiten bis neunten Obergeschoss sollen Büroflächen ent-

Copyright Hines Immobilien GmbH

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City-Projekte: Das Postquartier

Die bauliche Identität des historischen Gebäudes wird trotz der Umbauten erhalten

stehen, die Flächen im Erd- und ersten Obergeschoss sind für hochwertigen Einzelhandel und Gastronomie vorgesehen. Hier soll der Zugang nicht nur von der Lautenschlager-, sondern auch von der Kronenstraße möglich sein. Die Innenräume werden ein völlig neues Design erhalten: Dank flexibler Raumaufteilung sind kleine Raumeinheiten individuell kombinierbar – so können sich die modernen und hochwertigen Bürobereiche den verschiedensten Arbeitsweisen anpassen. Die geplanten Dachterrassen auf dem fünften und neunten Obergeschoss versprechen den Büronutzern einen traumhaften Blick über die Stadt. Auch die Rückseite des Postquartiers wird von den Neuerungen profitieren: Die Stephanstraße, die bisher eher ein Schattendasein fristete, soll aufgewertet werden. Wo jetzt Container und Laderampen ein Hinterhofimage verbreiten, soll eine Fußgängerachse mit hoher Aufenthaltsqualität zwischen Arnulf-KlettPlatz und Königsbau-Passagen entstehen. Außerdem ist eine Öffnung der Bögen an der Thouretstraße geplant – denkbar wären hier neue Flächen für die gastronomische Nutzung. Die Entkernungsarbeiten in der ehemaligen Oberpostdirektion starteten bereits im August, ab Herbst 2008 beginnen nach Erhalt der Baugenehmigung die Aufstockungsmaßnahmen. Hines hofft, mit der Revitalisierung der ehemaligen Oberpostdirektion Initialzünder für die Aufwertung des ganzen Quartiers zu sein.

Und die Zeichen stehen gut: Die Stadtplaner nutzen die Aufbruchstimmung, um die gesamte Lautenschlagerstraße sowie die parallel verlaufende Stephanstraße aufzuwerten – das Hines-Projekt zum Umbau der ehemaligen Oberpostdirektion ist der erste Schritt. Weitere Projekte befinden sich in der Planung.

TERMINE I Beginn Abriss im Innenraum:

August 2008

I Beginn Neubau- und Sanierungsarbeiten: Herbst 2008 I Mieterausbau:

ab Mai 2009

FA KTEN I Mietfläche: davon Büroflächen: davon Ladenflächen:

ca. 27.074 m² ca. 17.234 m² ca. 9.840 m²

I Parkgarage: 315 Stellplätze auf 3 Untergeschossen

NAMEN I Eigentümer und Bauherr: Hines European Value Added Fund (HEVAF), LS 17 I Projektentwickler: Hines Immobilien GmbH I Architekt: Tim Hupe Architekten, Hamburg

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City-Projekte: Das Postquartier

Auch die Stephanstraße soll aufgewertet werden

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1927 wurde die ehemalige Oberpostdirektion einst fertiggestellt

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City-Projekte: Das WINDOW’S

Das WINDOW’S Fassade aus Fenstern Nur einen Block weiter vom Kronprinzbau, zwischen Calwer und Theodor-Heuss-Straße, ist ein weiteres Highlight im Bau: das WINDOW’S. Das Bürogebäude wird nach seiner Fertigstellung eine Haut aus Glas tragen, was den Namen des Baus erklärt. Aus der transparenten Fassade ragen schubladenartige, weiß abgesetzte Elemente. Architektonisch dürfte das WINDOW’S ein echtes „Schmankerl“ in der City werden.

ach der Fertigstellung bietet das WINDOW’S auf sieben Etagen Büroflächen, die komplett von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG angemietet werden. Im Erdgeschoss werden Handelsflächen untergebracht. Zwei der vier künftigen Mieter stehen bereits fest: Zum einen der Hersteller für Damenunterbekleidung Palmers, zum anderen die Modemarke Max & Co. Der oberirdische Teil des ehemaligen Bestandsgebäudes – hier residierten über lange Jahre die Deutsche Bank sowie das Feinkostgeschäft Böhm – war bereits im Sommer 2007 abgerissen worden. Die Untergeschosse dagegen blieben teilweise erhalten. Während der ersten Bauphase fungierten die Außenwände als Verbau. Mehrfach abgestützt, dienten sie der Sicherung der Baugrube. Später werden die Mauern wieder zu ganz normalen Außenwänden. Die rund 100 Tiefgaragen-Stellplätze sollen künftig über eine Einfahrt an der Kienestraße erschlossen werden. Damit entfällt die bisherige Einfahrt an der Calwer Straße, welche damit zu einer durchgängigen Fußgängerzone wird. Städtebaulich erfährt somit der gesamte Bereich rund um das WINDOW’S eine Aufwertung.

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Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren: Bis Herbst 2009 wird das WINDOW’S fertiggestellt

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Copyright Schaller Architekten, Stuttgart

City-Projekte: Das WINDOW’S

Das WINDOW’S wird ein Blickfang in der Innenstadt (Visualisierung)

TERMINE I Abrissbeginn:

Juli 2007

I Baubeginn:

Oktober 2007

I Fertigstellung:

Herbst 2009

FA KTEN I Grundstücksgröße:

1.470 m²

I Mietfläche: Büroflächen:

ca. 9.000 m² ca. 8.400 m² auf 7 Etagen ca. 600 m² im Erdgeschoss

Handelsflächen: I Tiefgaragen-Stellplätze:

ca. 100

NAMEN I Projektentwickler: PHOENIX Real Estate Development GmbH, Frankfurt I Bauherr: PHOENIX TH5 GmbH, Stuttgart I Investor: WESTINVEST Gesellschaft für Investmentfonds mbH, Düsseldorf I Architekt: Schaller Architekten, Stuttgart I Projektsteuerung: Kappes ipg. GmbH, Stuttgart Internet www.phoenixrealestate.de

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City-Projekte: Das Posto`S

Das Posto`S Handels-, Büro- & Wohnflächen auf acht Etagen Der Startschuss für ein weiteres Neubauprojekt in der Innenstadt fiel im Juni 2008 an der Alten Poststraße, Ecke Kronprinzstraße. Früher ein Kino („Colibri Lichtspiele“), beherbergte das Bestandsgebäude diverse Geschäfte und den elektronisch geprägten „Club Colibri“. Mittlerweile wurde das recht heruntergekommene Gebäude, das auch optisch nicht mehr viel her machte, abgerissen.

n gleicher Stelle begannen im Oktober die Baumaßnahmen für ein neues Bauwerk mit dem Namen Posto`S. Nach der geplanten Fertigstellung im November 2009 stehen acht Etagen mit 3.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche für Handels-, Büro- und Wohnnutzung zur Vermietung. Handel und Büro teilen sich die Flächen untereinander etwa hälftig auf. Die Handelsetagen erstrecken sich über das erste Untergeschoss, das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss. Optisch setzen sich die Handelsetagen von den darüberliegenden Büroflächen durch große, von dunklem Stein umrahmte Schaufenster ab. Die Büroetagen sind dagegen leicht nach hinten versetzt, tragen schmälere Fenster und eine helle Fassade. Ganz oben, in der siebten Etage, entsteht eine exklusive Penthousewohnung mit besonderer Attraktion: Die Mieter können auf einer rund 80 Quadratmeter großen Dachterrasse eine einzigartige Aussicht über die Dächer von Stuttgart genießen.

A

Das Posto`S wird mit seiner modernen Architektur und einer spannenden Mischung aus Handels- und Büroflächen das Gebiet um die Alte Poststraße deutlich aufwerten (Visualisierung)

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City-Projekte: Das Posto`S

Abrissarbeiten in der Innenstadt: Ab Ende November 2009 steht hier das Posto`S

TERMINE I Abrissbeginn:

Juni 2008

I Baubeginn:

Oktober 2008

I Fertigstellung:

November 2009

FA KTEN I Bruttogeschossfläche:

ca. 3.500 m²

I Etagen:

2 Untergeschosse, 7 Obergeschosse

I Handelsfläche auf 3 Etagen:

ca. 1.110 m²

I Büromietfläche auf 4 Etagen:

ca. 1.380 m²

I Fläche Wohnung und Dachterrasse:

ca. 180 m²

NAMEN I Bauherr: NPC Posto`S GmbH & Co. KG, Düsseldorf I Projektentwicklung: NPC North Property Consulting GmbH, Düsseldorf

Copyright npc GmbH

I Generalübernehmer: BPM Bau Projekt Management GmbH & Co. KG, Düsseldorf I Projektsteuerer: BPP GmbH & Co. Projektsteuerungs KG, Düsseldorf I Architekt: Architekturbüro Thomas Klingel, Stuttgart I Vermietung: LutzFinanz, Stuttgart

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City-Projekte: Der PHOENIXBAU

Der PHOENIXBAU Neues Highlight auf der Königstraße Lediglich zwei Jahre Bauzeit waren für das Projekt PHOENIXBAU an der Unteren Königstraße angesetzt. Im Herbst 2006 war dort ein größerer Gebäudekomplex, einst genutzt von der Landesgirokasse, dem Erdboden gleich gemacht worden. Die kurz darauf an dieser Stelle entstandene Baugrube war beachtlich. Mittlerweile ist der Grube ein neues Gebäude mit drei Unter- und sieben Obergeschossen entwachsen.

Letzte Baumaßnahmen: der PHOENIXBAU kurz vor seiner Fertigstellung

itte Oktober 2008 wurde im PHOENIXBAU Eröffnung gefeiert. Zwischen dem ersten Untergeschoss und dem dritten Obergeschoss erstrecken sich nun Handelsflächen von zusammen rund 10.000 Quadratmetern. Die drei Mieter der Flächen: der Schuhspezialist Görtz, die Buchhandlung Hugendubel und der Drogeriemarkt Müller. Sie haben die Räumlichkeiten für bis zu 20 Jahre angemietet. Der PHOENIXBAU bietet neben seiner Spitzenlage auch ideale Möglichkeiten für die Geschäfte, sich ansprechend zu präsentieren: Die zweigeschossige Schaufensterfront ermöglicht eine optimale Darstellung nach außen. Ende Juni fand bereits die Übergabe der Räumlichkeiten statt, die sich zu dem Zeitpunkt noch im Grobausbau befanden. Lediglich eine massive, eingepackte Rolltreppe wartete in der künftigen Hugendubel-Fläche schon auf ihren Einsatz. Der Innenausbau wurde von den Mietern selbst in Auftrag gegeben.

M

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City-Projekte: Der PHOENIXBAU

Die riesige Baustelle in der Innenstadt war unübersehbar

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City-Projekte: Der PHOENIXBAU

Die vier Etagen über den Handelsflächen werden als Büros genutzt. Auch diese rund 6700 Quadratmeter sind bereits zu hundert Prozent vermietet, größtenteils an einen Patentanwalt und einen Unternehmensberater. Die Flächen werden über einen eigenen Eingang an der Marstallstraße erschlossen. Sie zeichnen sich allesamt durch die hervorragende technische Infrastruktur und ein innovatives Klimatisierungssystem aus, das nicht nur für angenehmes Raumklima sorgt, sondern auch sehr wirtschaftlich ist. Die hellen, modernen Räume öffnen sich nach Innen zu einem Lichthof. Ob direkten Zugang zum Atrium, vorgelagerte Terrassen oder Umgänge – jedes Geschoss hat hier seinen eigenen Reiz. Nach außen hin bieten fast alle Büros umwerfende Ausblicke auf den Schlossgarten und die Halbhöhenlagen Stuttgarts. Auch von außen ist der PHOENIXBAU sehenswert: Das Gebäude nimmt mit Materialien und Maßen Bezug zu den benachbarten historischen Gebäuden, fügt sich somit ideal in seine Umgebung ein und fällt zugleich doch durch seine besondere Architektur auf. Auch für die Marstall- und die Stauffenbergstraße bedeutet der Neubau eine beachtliche Aufwertung: Denn die hochwertige Fassade aus römischem Travertingestein zieht sich um die drei sichtbaren Seiten des Gebäudes herum – der PHOENIXBAU ist somit von allen Seiten sehr ansehnlich. Die Marstallstraße wird darüber hinaus noch optisch aufgewertet. Damit das Gebäude mit seinen immerhin sieben Obergeschossen nicht allzu massig wirkt, wurden die oberen beiden Etagen jeweils um zwei Meter nach hinten versetzt und sind für die Passanten auf der Königstraße gar nicht mehr zu erkennen. Durch den Versatz entstehen in den oberen Geschossen umlaufende Dachterrassen, die von den Mietern genutzt werden können.

Spitzenlage: Sämtliche Handels- und Büroflächen sind vermietet (Visualisierung)

Der PHOENIXBAU während der Bauarbeiten

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City-Projekte: Der PHOENIXBAU

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Copyright Aldinger & Wolf

Bildnachweis: Messe Stuttgart

)

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City-Projekte: Der PHOENIXBAU

Die umlaufenden Dachterrassen bieten den Mietern einen einmaligen Blick über Stuttgart

TERMINE

Rund um den PHOENIXBAU Auf den ersten Blick nicht zu erkennen: Auf dem Baufeld sind drei Bauherren gleichzeitig tätig. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man, das zwischen PHOENIXBAU und der Domkirche Sankt Eberhard ein weiteres Gebäude emporwächst. Hier bauen die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Katholische Kirche Stuttgart das „Haus der Katholischen Kirche“. Das Begegnungs- und Informationszentrum, unter anderem mit Buchladen und Café ist eine Etage niedriger als der PHOENIXBAU und soll Ende 2008 eröffnet werden. Optisch wird sich der Neubau durch eine Fassade aus dunklem Sandstein absetzen. Im Untergrund schließlich wirkte als dritter Bauherr die LBBW. Sie hat hier eine Erschließungsrampe zwischen der LBBW-Tiefgarage und der künftigen Tiefgarage des PHOENIXBAUs errichtet. So erreichen die PHOENIXBAUMieter ihre Stellplätze künftig durch die Einfahrt der Schlossgartengarage am unteren Ende der Königstraße. 152 Stellplätze auf zwei Parkdecks bieten ausreichend Raum für die Mieter, die Arbeitsplätze können bequem mit einer der drei Aufzuganlagen erreicht werden.

I Abbruchbeginn:

Oktober 2006

I Baubeginn:

März 2007

I Fertigstellung:

Oktober 2008

FAKTEN I Grundstücksfläche:

ca. 2.888 m²

I Tiefgarage: Stellplätze:

2. und 3. UG 152

I Handelsflächen:

10.184 m² (1. UG, EG, 1. und 2. OG) Görtz, Hugendubel, Drogeriemarkt Müller

Mieter: I Büroflächen:

6.728 m² (3. bis 6. OG)

NAMEN I Projektentwickler: PHOENIX Real Estate Development GmbH, Frankfurt I Bauherr: PHOENIX KÖ 5 GmbH I Investor: WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH I Architekt: Architekturbüro Ummenhofer I Projektsteuerung: Gassmann + Grossmann Baumanagement GmbH I Generalunternehmer: Wolff & Müller GmbH & Co. KG Zweigniederlassung Stuttgart Internet www.phoenixrealestate.de

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City-Projekte / Baggern im Stadtzentrum

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EnBW-City

EnBW-City Klimaschutz vor der eigenen Haustür Mit der neuen EnBW-City führt der baden-württembergische Energieriese vor, wie klimaschonendes Bauen aussehen kann. Im Industriegebiet von Stuttgart-Fasanenhof entsteht momentan ein neuer, zentraler Verwaltungskomplex der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Mit einem 16-stöckigen Hochhaus, drei sechsgeschossigen Büroriegeln und einem Forum mit fünf Geschossen entsteht auf dem rund 35.000 Quadratmeter großen Areal tatsächlich eine kleine Stadt. Rund 2.000 Mitarbeiter sollen Ende 2008 in die neuen Bürogebäude ziehen. An dem neuen Standort wird ein Großteil der jetzigen Stuttgarter EnBW-Liegenschaften zentral zusammengefasst.

ie EnBW-City zählt zu den derzeit größten Büroimmobilienprojekten in Deutschland. Und sie ist mit Sicherheit eines der außergewöhnlichsten. Der neue Verwaltungsbau des baden-württembergischen Energiekonzerns soll Zeichen in Sachen klimaschonendes Bauen setzen. Die Ansprüche sind hoch: Mit intelligenter und effizienter Energienutzung will die EnBW die strengen Vorgaben der Energieeinsparverordnung sogar noch unterschreiten. Eine Kombination aus unterschiedlichen zukunftsweisenden Bau- und Energiekonzepten soll dafür die Energiebilanz der neuen Bürostadt besonders umweltfreundlich gestalten; die EnBW-City soll gegenüber StandardBürogebäuden über 50 Prozent der Energie einsparen. Dem Architekturbüro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky ist es mit klarer Formsprache und der über 26.000 Quadratmeter großen Glasfassade gelungen, den sachlichen Bau transparent und einladend zu gestalten. Lange bevor auf dem Areal die ersten Mauern gesetzt wurden, liefen die Arbeiten zur EnBWCity bereits – unter der Erde.

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Mit der EnBW-City entsteht am Fasanenhof eine einzigartige Bürostadt mit moderner Architektur und vorbildlicher Energienutzung

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Die EnBW-City fasst einen Großteil der jetzigen Stuttgarter Liegenschaften zusammen (Visualisierung)

Copyright EnBW

Denn die Geothermie ist einer der wichtigsten Pfeiler des Energiekonzepts der EnBWCity. Sie stellt einen Teil der Energie, die für den Betrieb der Büros benötigt wird, bereit. Zur Gewinnung der umweltfreundlichen Energie aus der Erde wurden 98 Erdwärmesonden 130 Meter tief in den Boden geschraubt. In dieser Tiefe herrscht das ganze Jahr über eine relativ konstante Temperatur – eine Tatsache, die bei der Geothermie ausgenutzt wird. Mithilfe von Pumpen wird Wasser in diese Tiefe eingeleitet und dort – je

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Copyright Architekturbüro RKW

EnBW-City

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EnBW-City

Zu den weiteren Elementen des Energiesparkonzeptes zählt auch die „intelligente Regelungstechnik“: Wettersituation und Innenraumtemperatur werden ständig ausgewertet und miteinander abgeglichen. Auf dieser Auswertung basiert die Einstellung der Betonkernaktivierung. Ergänzende technische Anlagen kommen nur bei Bedarf zum Einsatz. Auch das intelligente Beleuchtungskonzept ist zukunftsweisend – selbst bei herabgelassenen Lamellen des Sonnenschutzes wird noch ausreichend blendfreies Licht in die Räume geleitet. Der Grundstein der EnBW-City wurde bereits im April 2007 gelegt, das Richtfest folgte im Januar 2008. Nun stehen bis Jahresende nur noch die Innenausbauarbeiten an, bevor diese fortschrittliche „Bürostadt“ bezogen werden kann.

TERMINE

Copyright Architekturbüro RKW

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Einladend hell: das Eingangsfoyer der EnBW-City (Visualisierung)

nach Jahreszeit, erhitzt oder gekühlt. Dieses Wasser wird anschließend für die so genannte Betonkernaktivierung genutzt. Dabei leiten Schläuche das Wasser durch die Betondecken und Böden und heizen bzw. kühlen die Räume. Über diese Kombination aus Geothermie und Betonkernaktivierung sollen rund 40 Prozent der Heizenergie und 60 Prozent der Kühlenergie eingespart werden. Durch die Nutzung der Erdwärme werden so etwa 360 Tonnen CO2 vermieden. Das Ausmaß wird anhand eines kleinen Vergleichs noch deutlicher: Diese Einsparung entspräche etwa dem Ausstoß von 180 PKW, die jährlich jeweils 10.000 Kilometer zurücklegen.

I Baubeginn:

Oktober 2006

I Grundsteinlegung:

20. April 2007

I Richtfest:

31. Januar 2008

I Einzug:

Jahreswechsel 2008/2009

FAKTEN I Arbeitsplätze in der EnBW-City:

ca. 2.000

I Gesamtaushub:

ca. 130.000 m² (entspricht 11.000 LKW-Ladungen)

I Verbauter Beton:

ca. 65.000 m³

I Verbauter Stahl:

ca. 9.500 t

I Stromkabel:

ca. 1.100 km

I Datenkabel:

ca. 650 km

I Beschäftigte auf der Baustelle:

durchschnittlich 650 Personen

NAMEN I Bauherr: EnBW City GmbH & Co. KG, Stuttgart I Projektsteuerer: Dr. Schlick Baumanagement, Karlsruhe I Generalplanung: Architekturbüro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky, Architektur + Städtebau, Düsseldorf I Generalunternehmer: BAM Deutschland AG, Stuttgart

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Copyright EnBW

EnBW-City

Die fortschrittliche „Bürostadt” ist fast fertig, bis Jahresende stehen nur noch Innenausbauarbeiten an. Dann füllt sich die EnBW-City mit Leben

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Augustinum Stuttgart-Killesberg

Das Augustinum Wohnen für Senioren am Killesberg Während sich die „Zukunft Killesberg“ nun auch auf dem ehemaligen Messegelände konkretisiert, entsteht am Rande des Areals bereits seit Jahresbeginn mit der Seniorenresidenz Augustinum das erste Projekt, das in Stuttgarts feinem Stadtteil am Hügel verwirklicht wird. Die Inbetriebnahme des Wohnstifts ist für Ende 2009 geplant.

urz vor der Rad-WM im Herbst 2007 wurden an der Stresemannstraße die ersten Messehallen – Halle 11 und 14 – mitsamt dem Verbindungssteg über der Stresemannstraße dem Erdboden gleich gemacht. Was für die Radler und Organisatoren damals mehr Platz für den Zieleinlauf bedeutete, gab für die Bauherren des Augustinum-Projekts erst den Startschuss. Im Januar 2008 rückten auf dem ca. 20.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Stresemann- und OskarSchlemmer-Straße die Bagger an, um an dieser Stelle eine anspruchsvolle Seniorenresidenz zu errichten. Das „Augustinum Stuttgart-Killesberg“ ist neben dem bestehenden Wohnstift in Sillenbuch das zweite Augustinum in Stuttgart und die Nachfrage nach Wohnungen ist bereits lange vor Fertigstellung enorm.

K

Selbstbestimmt leben Das Augustinum ist keine Seniorenresidenz im klassischen Sinn. Denn neben Komfort, erstklassiger Gastronomie und einer großen Auswahl an Gemeinschaftseinrichtungen wird vor allem

Seit Ende Mai 2008 sind die Hochbaumaßnahmen in vollem Gange, damit die Seniorenresidenz Augustinum Ende 2009 ihre Pforten am Killesberg öffnen kann

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Augustinum Stuttgart-Killesberg

Selbstbestimmtes Leben mit Komfort und Sicherheit: das Augustinum (Visualisierung)

Copyright DFH Deutsche Fonds Holding

Wer jedoch medizinische oder pflegerische Betreuung in Anspruch nehmen möchte, kann auf eine große Auswahl an Angeboten und Dienstleistungen zurückgreifen. Der ambulante Pflegedienst des Augustinums betreut die

Copyright DFH Deutsche Fonds Holding

Wert auf die Wahrung von persönlicher Freiheit und Selbstbestimmtheit der Bewohner gelegt. Ein kleines, aber bezeichnendes Detail: Jede Wohnung verfügt über einen eigenen Briefkasten. Die Bewohner leben ganz selbständig.

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Augustinum Stuttgart-Killesberg

Lebendiges Stadtteilzentrum Wer Gemeinschaft sucht, wird schnell Gleichgesinnte finden, kann aber jederzeit seine Appartementtür hinter sich schließen. Kontakte können in den Clubräumen, dem Café, der Bibliothek oder bei Sport und Wellness geknüpft werden. Hierfür steht ein eigener, großzügiger Bereich mit Schwimmbad, Fitnessräumen, Dampfbad und einer Massagepraxis zur Verfügung. In einem großen Veranstaltungssaal, der für bis zu 200 Besucher ausgelegt ist sowie in weiteren Veranstaltungsräumen können kulturelle Veranstaltungen unterschiedlichster Art stattfinden. Gäste und Besucher sind immer gerne willkommen: Das Areal soll sich sogar zu einem lebendigen Stadtteilzentrum entwikkeln. Belebende Faktoren sind sicherlich die vielen vorgesehenen Geschäfte vom Lebensmittelhändler, bei dem es morgens frische Frühstücksbrötchen gibt, über die Bank- und Postfiliale bis zum Frisör und den Arztpraxen – auch ein Internet-Café ist geplant. Die Bauarbeiten am Killesberg laufen auf Hochtouren

Schwieriges Baufeld

Bewohner gegebenenfalls auf Wunsch in den eigenen vier Wänden. Für zusätzliche Sicherheit sorgt der 24 Stunden besetzte Empfang. Für optimale medizinische Versorgung sorgen außerdem Ärzte und eine Physiotherapie im Haus. Die 300 Appartements verteilen sich auf vier Doppeltürme mit bis zu acht Stockwerken, die miteinander über Wege und Grünanlagen verbunden sind. Die Zwei- und Drei-Zimmerappartements mit Küche und Balkon sind komfortabel ausgestattet. Der Qualitätsstandard soll mit dem eines Vier-Sterne-Hotels vergleichbar sein. Umgeben ist das Augustinum von einem ca. 16.000 Quadratmeter großen Park.

Doch im Moment ist all das noch Zukunftsmusik. Bis zur Fertigstellung Ende 2009 bleibt noch einiges zu tun. Als schwieriges Terrain erwies sich die Baufläche zu Beginn der Bauarbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Bauschutt auf dem Gelände abgelagert worden. Dieser Untergrund erwies sich als nicht genügend tragfähig für die künftige Bebauung. Erst nachdem Kampfmittelexperten sichergestellt hatten, dass sich keine alten Bomben oder explosive Materialien mehr auf dem Gelände befanden, konnten die Gründungsarbeiten beginnen. Mehrere hundert Bohrpfähle wurden dazu tief ins Erdreich getrieben, um die nötige Stabilität zu schaffen. Mit der feierlichen Grundsteinlegung Ende Mai 2008 starteten offiziell die Hochbaumaß-

Bülowbogen

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Augustinum Stuttgart-Killesberg

nahmen. Die Fertigstellung des Augustinums ist für Ende 2009 vorgesehen. Bis dahin wird sich auch das Gesicht des gesamten ehemaligen Messeareals am Killesberg gewandelt haben.

TERMINE I Beginn Aushubarbeiten:

Januar 2008

I Beginn der Rohbauarbeiten:

März 2008

I Grundsteinlegung:

31. Mai 2008

I Fertigstellung und Inbetriebnahme:

Ende 2009

FA KTEN I Grundstücksgröße:

ca. 22.684 m²

I Zahl der Appartements:

ca. 300

I Wohnfläche:

ca. 30-110 m²

I Mietfläche gesamt:

ca. 23.000 m²

I Park:

ca. 16.000 m²

NAMEN I Investor: DFH Deutsche Fons Holding AG I Bauherr: DFH Immobilien Verwaltungsgesellschaft Nr. 11 mbH & Co. Objekt Augustinum Stuttgart KG I Betreiber: Augustinum Wohnstifte gGmbH I Generalübernehmer: ARGE Augustinum Killesberg/Schmid-Zechbau I Architekt: Wulf & Partner

Dank aufwendiger Gründungsarbeiten ist das Terrain bebaubar

Internet www.augustinum-stuttgart.de

Arbeitsgemeinschaft Wir errichteten das Augustinum als

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Zukunft Killesberg

Zukunft Killesberg Das alte Messegelände wird junges Stadtquartier Die Messe am Killesberg ist Geschichte. Die alten Hallen werden abgerissen und machen Platz für Neues. Bis 2011 soll hier ein buntes Stadtviertel mit Wohnungen, Nahversorgung, Büroflächen und beeindruckender architektonischer Landmark entstehen. Im Fokus des Entwicklungsprojektes: Kreativität und Mode.

n unmittelbarer Nähe zur Kunstakademie und zur weltberühmten Weißenhofsiedlung soll ab Frühjahr 2009 ein urbanes Stadtviertel auf dem ehemaligen Messeareal entstehen, ein modernes Quartier, in dem Mode, Lifestyle und Kreativität auf hohem Niveau zuhause sind. Think K – so die Projektphilosophie von Fürst Developments: Kreatives Denken und Leben soll Mittelpunkt im neuen Stadtteilquartier Killesberg werden. Dafür wurde in zwei Wettbewerben die architektonische und städteplanerische Qualität des neuen Lebensraums definiert. Auf dem ehemaligen Messeparkplatz am Kochenhof entsteht demnach das Highlight des neuen Stadtquartiers: Das 14.000 Quadratmeter große skulpturenhafte SCENARIO. Der organisch ins Areal integrierte Baukörper hat das Zeug zu einem echten Wahrzeichen – das Konzept des Berliner Architektenbüros Barkow Leibinger überzeugte die Wettbewerbsjury aus Architekten, Stadtplanern und Gemeindepolitikern durch seine innovative Idee. Dank seiner außergewöhnlichen Architektur ist das

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Das SCENARIO soll ein weiterer architektonischer Höhepunkt für Stuttgart werden und Mode und Kreativität auf höchstem Niveau beheimaten (Visualisierung)

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Zukunft Killesberg

Copyright Fürst Developments

Der neue Stadtteil auf dem Killesberg vereint hochwertiges Wohnen, kreatives Gewerbe, Mode und Nahversorgung (Visualisierung)

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Copyright Fürst Developments

Zukunft Killesberg

So soll der Eingang zum neuen Stadtquartier aussehen (Visualisierung)

SCENARIO unübersehbar und zugleich doch harmonischer Teil seiner Umgebung. Die Front des SCENARIOs schließt den Straßenraum in gerader Linie ab, alle anderen Seiten aber fügen sich mit ihrer konvex gerundeten Fassade ideal in die Landschaftsformen rund um den Bau ein. Als fünfte Fassade soll das begrünte Dach die Verbindung zum nahegelegenen Höhenpark Killesberg schaffen. Die eine Hälfte des SCENARIOs soll hochkarätige Kreativunternehmen wie Designbüros oder Werbeagenturen als Mieter anziehen, die andere wird ganz im Zeichen der Mode stehen: Hier zieht die Fashion Mall ein, ein Orderhaus für internationale Modelabels. Parallel soll sich an der Stresemannstraße ein Kreativquartier entwickeln. So werden kreativer Nachwuchs, Kunstakademie und Topagenturen im SCENARIO zu Nachbarn.

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Das „Forum Killesberg“ ist Entreé und Herz des Projektes und bedeutet auch für die rund 30.000 Bewohner des Stadtbezirks Nord deutlich verbesserte Nahversorgungsmöglichkeiten: Ärzte, Drogeriemarkt, Vollsortimenter, Dienstleister, Gastronomie am Im Kreativquartier ist auch eine Galerie geplant (Visualisierung)

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Zukunft Killesberg

TERMINE I Realisierung des gesamten neuen Stadtquartiers auf dem Killesberg inklusive SCENARIO 2009 bis Ende 2011

NAMEN SCENARIO-Stuttgart am Kochenhof I Architekten: Barkow Leibinger, Berlin I Entwicklung und Realisierung: Fürst Developments, München Kreativquartier an der Stresemannstraße I Architekten: Ackermann & Raff (Stuttgart) und Project GmbH (Esslingen) I Entwicklung und Realisierung: Fürst Developments, München Stadtteilzentrum Forum Killesberg I Architekten: Ackermann & Raff (Stuttgart) und Project GmbH (Esslingen) I Entwicklung und Realisierung: Fürst Developments, München Wohnen am Höhenpark I Städtebau: Ackermann & Raff (Stuttgart) und Project GmbH (Esslingen) I Realisierung: Investorenwettbewerb

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FAKTEN

Modernes Design soll auch das Innere des SCENARIOs bestimmen (Visualisierung)

Park und diverse kleinere Läden schaffen ein attraktives Angebot, das dank direktem U-Bahnanschluss ideal erreichbar ist. Der neugeschaffene Lebensraum auf dem Killesberg soll eine attraktive Kombination aus urbanem Leben, junger Szene und vielen Grünflächen werden – ideale Voraussetzungen für die neue verkehrsfreie Wohnanlage, die zum Höhenpark hin entsteht. Diese umschließt gemeinsam mit dem Kreativquartier und dem Stadtteilzentrum Forum Killesberg den zentralen Quartiersplatz, der Treffpunkt für Arbeitende, Bewohner und Besucher werden soll.

SCENARIO-Stuttgart am Kochenhof I Gesamtfläche Nutzung als Mode-Orderzentrum "Fashion Mall" Büro- und Atelierflächen für Kreativbetriebe Einzelhandel-Verkaufsfläche am Brenzplatz Plätze in der Tiefgarage des SCENARIO

Kreativquartier an der Stresemannstraße I Gesamtfläche I Anbindung an die Tiefgarage des Quartiers

Stadtteilzentrum Forum Killesberg I Gesamtfläche Verkaufsfläche für Nahversorgung/Läden Büros/Dienstleistungen, Ärztezentrum öffentliche Parkplätze in der Tiefgarage des Quartiers

ca. 14.000 m² 7.000 m² 6.200 m² 800 m² 194

ca. 7.000 m²

ca. 13.500 m² 6.000 m² 7.500 m² ca. 350

Wohnen am Höhenpark I Gesamtfläche 17.400 m² Wohneinheiten ca. 120-150 autofrei, direkt an die Quartiersgarage angebunden

Quartiersplatz I Fläche

3.800 m²

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Stadtarchiv Stuttgart

Stadtarchiv Stuttgart Umzug ins Güterbahnhof-Areal Stuttgarts Gedächtnis zieht um. Das 1928 gegründete Stadtarchiv der Landeshauptstadt ist aktuell auf mehrere Standorte verteilt; der Nutzerbereich liegt in der Silberburgstraße im Stuttgarter Süden. In zwei Jahren soll das Stadtarchiv Stuttgart eine neue Heimat in einem umgebauten Lagergebäude im ehemaligen GüterbahnhofAreal in Bad Cannstatt bekommen.

as Stadtarchiv ist ein kollektives Gedächtnis der Stadt, eine riesige Festplatte, die alles Erinnerungswürdige speichert. Und nur was erinnert wird, lebt fort. Deshalb ist die Arbeit des Stadtarchivs unschätzbar wertvoll für die Wahrung der Stuttgarter Stadtgeschichte. Im Stadtarchiv werden erhaltenswerte Dokumente gesammelt, ausgewertet, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Den Schwerpunkt der Bestände bilden Dokumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Darunter finden sich vor allem wichtige Verwaltungsdokumente, Tageszeitungen oder private Archive. Dazu kommt eine umfangreiche Foto- und Plakatsammlung. Würde man alle mit Akten gefüllten Regalböden aneinanderreihen, erhielte man eine acht Kilometer lange Strecke Papier.

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Ein Wohlfühlarchiv in Bad Cannstatt Wer bisher im Stadtarchiv recherchieren wollte, musste sich mit einem kleinen, antiquiert anmutenden Lesesaal begnügen. Durch den Umzug in ein umgebautes Lagerhaus in Bad Cann-

Wertvolles Wissen im denkmalgeschützten Backsteingebäude: Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs wird ab 2010 das Stadtarchiv zu finden sein (Visualisierung)

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Stadtarchiv Stuttgart

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statt Ende 2010 ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für die öffentliche Nutzung. Die 7.500 Quadratmeter große Gesamtnutzfläche bietet nicht nur genug Platz für alle Magazine, sondern auch viel Raum für einen großzügigen öffentlichen Bereich. So ist neben einem erheblich erweiterten Lesesaal auch eine Freihandbibliothek, ein Beratungs- und ein Vortragsraum sowie ein Ausstellungsfoyer geplant. Zukünftig können auch Schulklassen und Gruppen kommen, Ausstellungen organisiert und Vorträge

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Copyright ang Paul Niederberghaus + Partner Copyright ang Paul Niederberghaus + Partner

Ob neue Trennwände oder isolierte Fenster – hinter diesen Mauern wird sich viel verändern

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Stadtarchiv Stuttgart

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Hinter dem markanten Eingangsbereich wird auf zwei Etagen der öffentliche Teil des Archivs entstehen

gehalten werden. Nach der Abteilung Stadtarchiv beim Kulturamt soll es „ein Archiv werden, in dem der Benutzer sich wohlfühlt“.

Lebendige Geschichte Das Backsteingebäude am Bellingweg passt sehr gut zu seinem künftigen Nutzer, denn es ist selbst ein Stück Geschichte. Das Lagerhaus wurde 1921 nach Plänen des bekannten Stuttgarter Architekten Albert Schieber für den „Großeinkaufsverein der Kolonialwarenhändler Württemberg“ (später EDEKA) errichtet. Durch Erweiterungsbauten in den Jahren 1934 und 1953 erhielt es seine endgültige V-Form. Der repräsentative, ältere Bauteil mit seinem markanten Eingangsbereich steht heute unter Denkmalschutz. Hier soll auf zwei Ebenen der öffentliche Bereich untergebracht werden. Die Magazine dagegen, das Herz des Stadtarchivs, werden in den neueren Bauteilen untergebracht. Im Zuge der im September 2008 begonnenen Umbaumaßnahmen muss das Gebäude entkernt und neu strukturiert werden. So bestehen im Inneren der einstigen Lagerhallen praktisch keine Trennwände; diese müssen erst eingezogen werden. Dort, wo normalerweise Stahlbetonträger zu vermuten wären, wurde

im Rahmen der Bestandsuntersuchung teilweise eine bröckelige Rippenkonstruktion aus betongetränktem Stroh vorgefunden. Jetzt werden diese Decken saniert oder auch komplett erneuert. Auch die Fenster werden ausgebaut – gut isolierte Fenster mit Jalousien ersetzen Glasbausteine und Einfachverglasung. Dazu erhält das Gebäude eine komplett neue Haustechnik. Doch trotz der umfangreichen Umbauarbeiten sollen Charakter und Geschichte des einstigen Lagergebäudes im neuen Stadtarchiv noch erkennbar sein. Auf Anregung des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung wird ein Portal der damaligen Eisenbahnzufahrt erhalten, ebenso wie ein Stück Gleis und eine Gleiskante, an der früher Waren umgeschlagen wurden. Diese Relikte sollen dem künftigen Lesesaal eine besondere Atmosphäre verleihen.

Schutz der Magazine Die Bestände des Stadtarchivs umfassen fast ausschließlich Unikate. Zeitungen, Fotos, Plakate, Urkunden – all dies gibt es nur einmal. Beschädigung oder Verlust führen also unweigerlich zur Auslöschung eines Stückes Geschichte. Deshalb ist der Schutz der Archive oberstes Gebot. Doch Papier ist empfindlich: Leicht kann es austrocknen und brüchig werden oder aber schimmeln.

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Umfangreiche Umbauarbeiten stehen an, bis das Stuttgarter Gedächtnis in die einstigen Lagerhallen umziehen kann

Am wohlsten fühlt sich Papier bei einer konstanten Raumtemperatur von 16-18 Grad Celsius sowie bei einer Luftfeuchtigkeit von 50-55 %. Im neuen Gebäude erhalten die Bestände des Stadtarchivs jetzt erstmals eine fachgerechte Klimatisierung. Dabei setzen die Planer soweit möglich auf moderne, energiesparende Technik, deren Herzstück aus einer direkt befeuerten Absorptionswärmepumpe und einem angeschlossenen Eisspeicher besteht. Die Funktionsweise besteht im Wesentlichen darin, dass bei einer Wärmepumpe neben der erforderlichen Heizwärme als Abfallprodukt immer auch Kälte erzeugt wird. Bei diesem System wird die Kälte aber nicht an die Umwelt abgegeben, sondern zur Kühlung des Wassers im sogenannten Eisspeicher verwendet. Der Eisspeicher ist ein betonierter Wasserbehälter ähnlich einem Löschwassertank, der unter dem Innenhof errichtet wird. Die darin gespeicherte Kälte dient dann wiederum der Kühlung des Gebäudes. Im Magazin werden mechanische Rollregale zum Einsatz kommen. Elektrik wird in diesem Bereich sparsam eingesetzt, auf Strom- oder Wasserleitungen ebenfalls so weit wie möglich verzichtet. Nachts soll der Strom im Magazinbereich komplett abgeschalten werden. Diese Maßnahmen sollen Brände oder Wasserschäden mit fatalen Folgen verhindern.

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Stadtarchiv Stuttgart

Die Decken aus betongetränktem Stroh müssen saniert oder auch komplett erneuert werden

TERMINE I Gründung des Stadtarchivs Stuttgart:

1928

I Erbauung Gebäude Güterbahnhof: Bauteil A:

1921

Bauteil B:

1934

Bauteil C:

1953

I Beginn Umbau Gebäude Güterbahnhof: September 2008 I Fertigstellung:

Mitte 2010

I Inbetriebnahme:

Ende 2010

FAKTEN I Nutzfläche:

ca. 7.500 m²

I Fassungsvermögen Eisspeicher:

ca. 400 m³

NAMEN I Bauherr: Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung I Nutzer: Stadtarchiv Stuttgart (Kulturamt der LH Stuttgart) I Generalplaner: agn Paul Niederberghaus und Partner (Ibbenbüren/Ludwigsburg)

Internet www.stuttgart.de/stadtarchiv

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NeckarPark

Der NeckarPark Neue Pläne rund ums Stadion und das Güterbahnhof-Areal Rund um das ehemalige Güterbahnhof-Areal, das Mercedes-Benz Museum und die Fußballarena wird in Zukunft viel passieren: Bereits in den letzten Jahren hat das Sport- und Erlebnisgelände im NeckarPark mit dem Bau des Mercedes-Benz Museums, des Hauses des Sports – dem SpOrt – oder dem Carl Benz Center eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Die nächsten Veränderungen stehen rund um das Stadion an.

er Umbau des Stadions in ein reines Fußballstadion stand bereits seit Jahren in der Diskussion – jetzt wird er Realität. Bereits im Juli wurde das ehemalige Gottlieb-DaimlerStadion in „Mercedes-Benz Arena“ umgetauft, in den nächsten Jahren folgen nun größere Umbauarbeiten. Durch den Umbau der Kurven und die Tieferlegung des Rasens sollen weitere Sitzplätze generiert werden: Statt bisher 53.200 werden 55.000 Besucher auf den Tribünen Platz finden. Dafür muss allerdings die Leichtathletikbahn weichen. Damit auch diese Sportart eine Zukunft in Stuttgart hat, wird das benachbarte Stadion Festwiese saniert werden – es ist bisher schon zentrale Trainingsfläche der Stuttgart Leichtathleten. Gleichzeitig soll eine größere, unabhängig zugängliche Veranstaltungshalle in den Stadionkomplex der Mercedes-Benz Arena integriert werden. Auf der Untertürkheimer Seite – hier wurde erst vor der Fußball-WM die Gegentribüne erneuert – soll in der Mantelbebauung eine Sportveranstaltungshalle für bis zu 2.000 Besucher errichtet werden. Diese Halle könnte vor allem für

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Beeindruckende Entwicklungen: Die Baumaßnahmen rund um den NeckarPark werden für neue Highlights sorgen

NeckarPark

Die Mercedes-Benz Arena wird zum reinen Fußballstadion umgebaut

Copyright Manfred Storck

Die Mercedes-Benz Welt soll noch größer werden: Zwischen Museum und dem

Copyright Manfred Storck

Ballsportarten oder Hockey genutzt werden. Zusätzlich sollen zwei weitere kleinere Trainingshallen errichtet werden – hier könnten Sportarten wie Fechten, Tischtennis oder Judo ausgeübt werden. Der Zugang zu dieser Sportveranstaltungshalle wird unabhängig vom Stadion zugänglich sein: So kann die Halle auch an Bundesligaspieltagen das Sportangebot der Stadt noch attraktiver machen.

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NeckarPark

Stadion Festwiese plant die Daimler AG den Bau eines MercedesBenz Classic Centers – mit Sicherheit ein weiterer Magnet für Autobegeisterte weltweit. Um Platz für diesen Meilenstein zu schaffen, muss der VfL Stuttgart umziehen: Auf der Benzstraße wird die bestehende Sportanlage des ESV rot-weiß komplett neu gebaut, inklusive Kunststoffrasenplätzen, Beach-Volleyballfeldern und mehr. Die neuen Flächen sollen die beiden Vereine gemeinsam nutzen – ihr jeweiliges Sportangebot ergänzt sich optimal. Durch den Neubau ist also für beide Vereine eine ideale Grundlage mit viel Platz für zukünftige Entwicklungen garantiert.

Noch mehr Projekte sind in Vorbereitung ... Am Standort NeckarPark soll außerdem ein Hotelpark mit vier neuen Bauten und viel Platz für Tagesbesucher, Kongressteilnehmer und Städtetouristen entstehen. Vom Boarding House, über den Drei-Sterne-Bereich bis hin zum gehobenen Hotelstandard wird für jeden Anspruch und Geschmack ein passendes Angebot geplant.

Auch wird am Standort NeckarPark auf einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern an der Daimlerstraße ein Technologie Center geplant, das mit einem flexiblen Flächenangebot den besonderen Anforderungen von Unternehmen aus dem Bereich High-Tech, Dienstleistungen, Service usw. genügt. Das Technologie Center soll in Bauabschnitten und in modularer Bauweise errichtet werden. Insgesamt werden dort ca. 35.000 Quadratmeter Baugeschossfläche entstehen. Einmaliges Highlight auf dem NeckarPark-Gelände soll ein Erlebniszentrum rund um das Thema Mobilität werden. Das geplante Mobilitätserlebniszentrum auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots ist als „kultureller Lern- und Erlebnisort“ konzipiert. Es soll aus einem Neubau für das Erlebniszentrum selber, dem neuen Straßenbahnmuseum im historischen Straßenbahndepot und dem Planetarium bestehen – denn dieses muss mit dem Bau von Stuttgart 21 aus seinem bisherigen charakteristischen pyramidenartigen Bau im Mittle-

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Das Güterbahnhof-Areal wird mit dem Stadtarchiv und modernen Wohneinheiten erheblich aufgewertet werden

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NeckarPark

Hohe städtebauliche Qualität: der siegreiche Entwurf für das neue Wohngebiet

ren Schlossgarten ausziehen. Eine endgültige Entscheidung zum Mobilitätserlebniszentrum wird Anfang 2009 erwartet. Gebaut werden soll zwischen 2010 und 2012. Ein Teil des zukünftigen Zentrums ist schon heute fertiggestellt: Das Stuttgarter Straßenbahnmuseum ist bereits im Juni 2008 von seinem bisherigen Standort in Zuffenhausen ins historische Straßenbahndepot gezogen und wird im Frühjahr 2009 eröffnet werden. Das Straßenbahnmuseum könnte in Zukunft noch erweitert und ein Schaudepot für historische Straßenbahnen werden. Über einen eigenen Gleisanschluss wären künftig sogar Rundfahrten mit historischen Straßenbahnen möglich. Im NeckarPark wird in Zukunft auch Geschichte lebendig gemacht: Das Stadtarchiv wird hier 2010 seine neue Heimat finden und das Gebiet auf dem ehemaligen GüterbahnhofAreal aufwerten. Drum herum soll ein modernes und zukunftsweisendes Wohngebiet mit vielen Wohneinheiten entstehen. Dies ist vielleicht das ehrgeizigste Projekt im NeckarPark, denn um eine so große Anzahl von Menschen als Bewohner in ein ehemaliges Gewerbegebiet zu holen, bedarf es besonderer Anstrengungen. Der erste Schritt ist getan: Die besondere städtebauliche Qualität des neuen Quartiers ist dank des prämierten Entwurfs eines Wettbewerbsverfahrens gesichert.

Bildung und Umweltschutz im NeckarPark Für zwei Projekte im Rahmen des Forschungsfelds „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ konnten Fördergelder akquiriert werden. Diese werden die Planungen für die Neubebauung des Gebiets begleiten und ergänzen: • Bildung als Standortfaktor Das Bildungsangebot ist mittlerweile für viele Familien ein entscheidender Standortfaktor geworden. Am konkreten Beispiel NeckarPark soll erprobt werden, wie sich qualitätsvoller städtischer Wohnungsbau mit der Qualifizierung des Bildungsangebots, insbesondere im Vorschul- und Grundschulbereich, enger verzahnen lässt. • LowEnergy als Standortfaktor Ziel des Modellvorhabens ist die weitgehende Reduktion konventioneller Energieträger durch die vermehrte Nutzung der lokal zur Verfügung stehenden regenerativen Energien (Sonne, Erdwärme, Abwasser). Und hierbei werden auch die Bürger mitwirken: Durch Kommunikation und Workshops werden alle Akteure verbunden, um einen unter Klimaschutzaspekten zukunftsorientierten und vorbildhaften Stadtteil zu entwickeln.

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Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen

Hauptklärwerk Mühlhausen Immer in Bewegung Das Hauptklärwerk Mühlhausen ist eine Dauerbaustelle. Fast ohne Unterbrechung werden auf dem 25 Hektar großen Gelände Betriebseinrichtungen erweitert, modernisiert oder komplett erneuert. So wird das größte Klärwerk Baden-Württembergs immer auf dem neuesten Stand gehalten – und die Ergebnisse sind die Mühen wert: Die Emissionswerte in Gewässer, Luft und Boden sind seit Jahren vorbildlich.

aulich passiert viel auf dem Gelände des Hauptklärwerks Mühlhausen. In den letzten Monaten und Jahren wurden eine neue Rechen- und Sandfanganlage und ein neues Pumpwerk errichtet, ein neues Nachklärbecken und ein moderner Wirbelschichtofen zur Klärschlammverbrennung gingen in Betrieb. Die Baumaßnahmen sind auch durch ständig verschärfte Richtlinien nötig geworden, beispielsweise bei den Nitrat- und Stickstoffwerten. Und um dem hohen Anspruch an Umweltschutz und Qualität weiterhin gerecht zu werden, kommen die Baumaßnahmen im Hauptklärwerk Mühlhausen auch in den nächsten Jahren nicht zur Ruhe.

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Noch bis 2009 läuft der Neubau dreier Belebungsbecken. Die jeweils 120 Meter langen, 20 Meter breiten und fünf Meter tiefen Becken ersetzen sechs ältere Belebungsbecken. So kann das Gesamtvolumen von 87.000 auf 135.000 Kubikmeter erhöht werden – ohne dass dadurch mehr Fläche benötigt wür-

Auf den fertiggestellten Belebungsbecken sind die Vorrichtungen für die Belüftungseinrichtungen montiert

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Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen

de. Nach Abschluss der Baumaßnahme stehen im Hauptklärwerk 19 Belebungsbecken mit einer optimierten Reinigungsleistung zur Verfügung.

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Neue Faulbehälter für mehr Energie Ein weiteres Großprojekt ist in vollem Gange: Die neue Schlammfaulung im Hauptklärwerk Mühlhausen soll 2011 in Betrieb gehen. Dafür wird unter anderem ein Maschinen- und Betriebsgebäude errichtet, in dem technisches Equipment wie Klär-

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Die Luftverteilleitungen auf den Beckenkronen sind fertiggestellt, nun werden auf der Beckensole die Rohrgitter für die feinblasige Belüftung errichtet

Blick auf die Baustelle des Projekts „Neue Faulbehälter“

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Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen

Der fünfte Wandschuss am Faulbehälter 2 wird bewehrt, die ersten vier Betonierabschnitte sind bereits fertig

gaskompressoren, Schlammpumpen und ein Blockheizkraftwerk untergebracht wird. Mit dem Spatenstich im Februar 2008 hat zudem auch der Bau am Kernstück der Schlammfaulung begonnen: zwei zylindrischen Faultürmen mit einer beachtlichen Gesamthöhe von insgesamt 32,5 Metern und einem Durchmesser von 22 Metern. Jeder einzelne gründet acht Meter tief im Erdreich – denn die Oberkante der Faulbehälter darf die bestehenden Klärgasbehälter nicht überragen. Das Volumen ist mächtig: 10.700 Kubikmeter Klärschlamm sorgen später für eine Gasproduktion von sechs Millionen Kubikmetern jährlich. Zur Umwälzung wird Klärgas über 18 Gaslanzen in den Faulbehälter gepresst – die entstehenden starken Turbulenzen halten den Schlamm ständig in Bewegung. Die organischen Bestandteile des Schlamms wandeln sich in den Faultürmen innerhalb

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In den beiden Faultürmen entsteht Klärgas aus Klärschlamm

von zehn bis fünfzehn Tagen durch die Gärungsprozesse in Klärgas um. Das Blockheizkraftwerk wiederum nutzt dieses Gas zur Erzeugung von Wärme und Strom – pro Jahr können das rund 30 Millionen Kilowattstunden sein. Die aus Klärgas gewonnene Energie wird für den Betrieb des Klärwerks genutzt und kann so bis zu einem Viertel des Gesamtstromverbrauchs decken. Da Klärgas eine erneuerbare Energieform ist, können durch den Betrieb des Blockheizkraftwerkes jährlich bis zu 6.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden – für den Umweltschutz ein beeindruckendes Ergebnis.

Kampf dem Geruch Bei der Abwasserreinigung fallen im Hauptklärwerk Mühlhausen jedes Jahr rund zwei Millionen Kubikmeter dünnflüssiger Klärschlamm an: Die schwarz-braune organische Masse riecht unangenehm, wenn sie nicht innerhalb kurzer Zeit „stabilisiert“ wird. Bereits vor dem Neubau der Faultürme hatte die Stadtentwässerung Stuttgart aus diesem Grunde viele Millionen Euro in die geruchsdichte Kapselung von Anlageteilen investiert. Allein die Nähe der Wohnbebauung in Mühlhausen macht dies notwendig. Selbstverständlich ist, dass auch alle Neubauten in dieser Qualität erstellt werden. Die neue Schlammfaulung ersetzt nicht nur die 50 Jahre alten Faulbehälter im Süden des Klärwerks, sondern ist zudem wesentlich weiter entfernt von den nächsten Wohnbauten Mühlhausens – so gibt es dort weniger Beeinträchtigungen für die Anwohner.

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Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen

TERMINE I Erweiterung der biologischen Reinigungsstufe: Dezember 2003 bis Oktober 2009 I Faulbehälter: Spatenstich: Fertigstellung:

18. Februar 2008 Dezember 2011

FAKTEN I Inbetriebnahme Hauptklärwerk Mühlhausen: 27. Juni 1916 I Größe des Betriebsgeländes: 25 ha I Größe des Einzugsgebietes: 164 km², einschließlich Partnergemeinden I Einwohnerwerte:

1,2 Mio. EW (EW: Summe aus Einwohnern und Industrie)

I Gereinigte Abwassermenge 2007: 72.236.551 m³

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I Menge an verbranntem Klärschlamm 2007: 18.336 t Trockensubstanz I Länge Kanalnetz:

über 1.700 km

I Kapazität Faulbehälter:

je 10.700 m³ Klärschlamm, gesamt: 21.400 m³

I Durchmesser Faulbehälter: je 22 Meter I Höhe Faulbehälter:

je 32,5 Meter

I Energieerzeugung Blockheizkraftwerk: 30 Mio. Kilowattstunden/Jahr

Der Räumer wird auf dem fertig gestellten Nachklärbecken eingeschwenkt

NAMEN I Bauherr: Landeshauptstadt Stuttgart, Tiefbauamt, Eigenbetrieb Stadtentwässerung (SES) I Projektleitung: Abteilung Klärwerke und Kanalbetrieb, Sachgebiet Bau

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I Projektsteuerung: AEW Köln

Das fertiggestellte Rücklaufschlamm-Pumpwerk

Weitere Infos unter: www.stuttgart-stadtentwaesserung.de

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Blick in den Alltag

Ein Tag im Straßenbau Schlaglöcher & Schildbegradigungen Die großen Bauprojekte kennt jeder – aber was ist mit all den kleinen Ausbesserungen, die tagtäglich anfallen? Auch diese Arbeiten sind essenziell für das Erscheinungsbild einer Stadt, für Sicherheit und Komfort im Straßenverkehr und werden doch im Alltag kaum wahrgenommen. Wir haben zwei Facharbeiter des Stuttgarter Tiefbauamtes auf Ihrer täglichen Runde begleitet – und den Straßenbau aus nächster Nähe erlebt!

45 Uhr: Zwischen Tomatenpflanzen und Flussplätschern beginnt der Arbeitstag von Giuseppe Giuliana und Stefan Thiel. Giuliana ist schon länger da. Er nutzt vor der Arbeit noch die Bauhof-eigene Hantelbank und trinkt in Ruhe seinen Kaffee, bevor die Schicht beginnt. „Diese Ruhe vor Arbeitsbeginn brauche ich“, sagt er. Die Aufenthaltsräume sind gemütlich in der Baubetriebsstelle in Stuttgart Weilimdorf – liebevoll hergerichtet hat das 7-köpfige Team um Baubetriebsstellenleiter Michael Straub ihre Zentrale, wo die Arbeit jeden Tag beginnt und endet. Im Garten werden Pflanzen versorgt, in der Küche schnurrt die Kaffeemaschine, für die alle Kollegen zusammengelegt haben. Alle sind hier Facharbeiter. Sie wissen, was wie zu tun ist. In 2er- und 3er-Teams gehen die Straßenbauer ans Werk, für jede Gruppe gibt es eine tägliche Liste mit Arbeiten, die erledigt werden müssen. Heute dürfen wir einen Teil ihres Alltags miterleben. Im orangefarbenen Baufahrzeug geht es los, vorbei an drei Kollegen, die neue Gehwegplatten

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Bei umfangreichen Projekten wie großflächigeren Gehwegausbesserungen helfen alle Mitarbeiter der Baubetriebstelle mit vollem Einsatz mit

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Blick in den Alltag

verlegen. „Für größere Sachen arbeiten wir auch mal alle an einer Baustelle, damit’s schneller geht“, erklärt Giuliana. Große Bagger werden dann auch nach Bedarf angemietet. Die Anschaffung würde sich nicht lohnen, weil die meisten Arbeiten mit dem Gerät des Bauhofs erledigt werden können. Die meisten Projekte werden an eines der vier Jahresunternehmen vergeben, damit die laufend anfallenden Ausbesserungen nicht vernachlässigt werden. Im Garten der Baubetriebsstelle: Betriebsstellenleiter Michael Straub mit den Facharbeitern Giuseppe Giuliana und Stefan Thiel (v. l. n. r.)

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Blick in den Alltag

Ein krummer Pfosten im Einsatzgebiet ...

... wird in kürzester Zeit begradigt

Auf Streife mit den Straßenarbeitern

Die Weiterfahrt über Feldwege – auch die werden vom Straßenbauteam überprüft und gegebenenfalls ausgebessert – führt uns zur Landstraße: Ein Leitpfahl ist umgeknickt. Das eingespielte Duo geht auch hier gekonnt und zügig ans Werk, nach 5 Minuten steht der Pfahl dank Hammer und Geschick wieder kerzengerade.

Auf geht’s zur ersten Station: Unschöne Schlaglöcher machen die Straße in einer Wohnsiedlung zur unbequemen Buckelpiste. Giuliana und Thiel arbeiten effektiv und schnell: Ein Warndreieck wird aufgebaut, die Schlaglöcher ausgekehrt. Der Kaltasphalt wird eingefüllt und „gegossen“ – das Gemisch reagiert mit Wasser und wird innerhalb eines Tages steinhart, schon nach wenigen Sekunden ist es überfahrsicher. Zum Abschluss wird die Masse gründlich festgestampft, damit sie sich der Umgebung angleicht. Nach nur einer Viertelstunde sind die Schlaglöcher verschwunden und es geht weiter zur nächsten Baustelle: Eines der Schilder im Bezirk ist krumm. Die Berichtigung ist faszinierend und schnell – nachdem das Schild abgeschraubt ist, geht es dem krummen Pfosten an den Kragen. Ein spezielles Gerät für diese Fälle wird festgeschraubt und mit einer Kette befestigt. Dann wird der Pfosten „geradegepumpt“.

Tägliche Kontrollgänge im Einsatzgebiet Von morgens bis abends ist ein Kollege aus der Baubetriebsstelle zu Fuß und mit dem Auto im gesamten Einsatzgebiet unterwegs – er läuft Gehwege und Straßen ab, kontrolliert Schilder und Pfosten. Muss etwas ausgebessert werden, markiert er die Stelle und notiert den genauen Ort für seine Kollegen. Durch seine Arbeit und Hinweise durch Bürger und Polizei entstehen Abend für Abend detailierte Listen, die die Facharbeiter jeden Tag gewissenhaft abarbeiten. Und es gibt viel zu tun: Auch wenn es oft Kleinigkeiten sind – die Männer vom Straßenbau

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Blick in den Alltag

Der Kaltasphalt wird durch die Reaktion mit Wasser sofort „überfahrsicher“

„Unsere“ Facharbeiter vor ihrem Einsatzfahrzeug

sorgen dafür, das Fußgänger und Autofahrer möglichst ohne Behinderungen an ihr Ziel kommen. Während des Einsatzes haben Giuliana und Thiel stets ein offenes Ohr. Sie sind Ansprechpartner für fast alles – herabgefallene Äste, die eine Einfahrt behindern, ein klappernder Gullideckel oder eine beschädigte Straßenlaterne. Was nicht zu ihrem Aufgabengebiet zählt, geben sie an die betreffende Stelle weiter.

Ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team der Baubetriebsstelle Weilimdorf, und an Giuseppe Giuliana und Stefan Thiel im Besonderen, mit denen wir einen Vormittag lang auf Straßenbau-Streife gehen durften!

Unterwegs bei Wind und Regen Bei fast jedem Wetter ist das Team von der Baubetriebsstelle Weilimdorf im Freien unterwegs. Bei schweren Unwettern, wenn die Arbeit draußen unmöglich ist, wird im Bauhof nach dem Rechten gesehen. Das Arbeitsgerät muss gewartet, Warnpfosten gestrichen werden. „Wir haben Glück“, sagt Giuliana, „heute herrschen ideale Bedingungen für den Einsatz auf der Straße“. Die Sonne scheint und die Temperaturen sind mild. Aber so angenehm ist der Job nicht immer, die Straßenbauer müssen auch bei Extrembedingungen ran. Und selbst für Giuliana, im sonnigen Sizilien geboren, wird die körperliche Arbeit bei sengender Hitze sehr anstrengend. Doch die Straßenbauer mögen ihren Job, fühlen sich wohl in ihrem harmonischen Team und sind mit Elan bei der Sache. Sie arbeiten gerne für die Stadt. „Hier ist das Arbeitsklima viel besser“, so Giuliana. Sogar Sonnencreme bekommen sie gestellt, die Arbeitskleidung wird regelmäßig gewaschen. Nur das T-Shirt, das darf auch bei größter Hitze nicht ausgezogen werden – das ist bei der Stadt verboten. Für alle Fälle gerüstet: Das Team hat das nötige Equipment für kleine Ausbesserungen stets an Bord

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SWR – Neubau beim Funkhaus

SWR –Neubau beim Funkhaus Stuttgart Neue Studios für das 21. Jahrhundert Das Parkhotel an der Ecke Villa- und Kuhnstraße, einst ein beliebtes Hotel in Stuttgart, wurde bereits vor zwei Jahren abgerissen. Auf dem Gelände direkt neben dem SWR-Funkhaus baut der öffentlich-rechtliche Rundfunksender nun ein neues Studio- und Bürogebäude. Es soll zu einem der modernsten Produktionsstandorte in ganz Deutschland werden.

ehrere über Stuttgart verstreute SWR-Standorte werden in dem Neubau zusammengeführt. Auf 22.000 Quadratmetern Fläche richten sich künftig rund 480 Mitarbeiter des SWR ihren Arbeitsplatz ein. Neben Büro- und Redaktionsräumen sollen hier weiterhin drei Fernsehstudios untergebracht werden, außerdem ein bimediales Studio, das sowohl für Fernseh- als auch für Radioausstrahlungen genutzt werden kann, ein Nachrichten- und ein Sounddesignstudio, zwei vollautomatisierte Hörfunkstudios, sowie Regie-, Schnitt- und Tonbearbeitungsräume. Die örtliche Zusammenlegung verschiedener Betriebsbereiche in ein Gebäude ermöglichen eine höhere Effizienz sowie Kosteneinsparungen. Modernste Ausstattung der Produktionsräume soll den SWR fit für die digitale Zukunft machen. Hörfunk, Fernsehen und Internet können hier zusammenwachsen. Angesichts der momentan rasanten technischen Weiterentwicklung haben die Planer bei der Konzeption des Gebäudes genügend Spielraum eingerichtet, um auch während der Bauzeit noch auf Veränderungen reagieren zu können.

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Bis 2011 entsteht neben dem SWR-Funkhaus neuer Arbeitsraum für 480 Mitarbeiter des Südwestrundfunks, die bisher auf mehrere Standorte verteilt waren

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SWR – Neubau beim Funkhaus

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Der Neubau des SWR wird einer der modernsten Produktionsstandorte Deutschlands (Visualisierung)

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SWR – Neubau beim Funkhaus

Neuer Nachbar: Das Studio- und Bürogebäude wird neben dem bestehenden Funkhaus des SWR errichtet

Im Mai 2008 haben die Baumaßnahmen begonnen. Die problematischen Bodenverhältnisse machen eine aufwändige Gründung nötig. Zunächst hoben die Bagger eine bis zu 16 Meter tiefe Baugrube auf dem Areal aus. Im zweiten Schritt wurden Bohrpfähle bis zu 20 Meter tief in den wenig tragfähigen Untergrund getrieben. Auf ihnen soll das rund 20 Meter hohe Gebäude mit sechs Obergeschossen und zwei Tiefgaragenetagen später ruhen. Optisch ist der Neubau geprägt von einer grauen Steinfassade, die von horizontal verlaufenden, breiten Fensterbändern durchbrochen wird. Die schlichte, symmetrische Architektur harmoniert mit den beiden benachbarten Bestandsgebäuden des SWR. Über einen gläsernen Steg soll der Neubau mit dem Bestandsgebäude verbunden werden. Die bauliche Fertigstellung ist für 2010 geplant. Bis zur geplanten Inbetriebnahme 2011 bleibt dann noch genug Zeit für die Installation der Produktionstechnik. Mit der Inbetriebnahme verlässt der SWR seine bisherigen Fernsehgebäude im Park Berg. Dort nutzt der Sender seit den 60er Jahren zwei Flachbauten sowie bis 2007 auch die Räumlichkeiten der historischen und denkmalgeschützten Villa Berg aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Auch der historischen Villa Berg stehen Neuerungen bevor

Rund um die Villa Berg In den vergangenen Jahren, nachdem der SWR den langfristigen Auszug aus der Villa Berg angekündigt hatte, war viel über die Zukunft des historischen Gebäudes spekuliert worden. Die Pläne waren zahlreich, wurden jedoch meist wieder verworfen. Im Jahr 2007 stand dann endlich der neue Investor fest. Senator h.c. Rudi Häussler kaufte nicht nur die Villa, sondern auch die bestehenden Fernsehgebäude des SWR. Hier soll in den nächsten Jahren viel passieren: Geplant ist der Abriss der Studiogebäude aus den 60er Jahren nach dem Auszug des SWR. Nachdem die Pläne für ein Hotel an dieser Stelle verworfen wurden, sollen nun stilvolle Terrassenwohnungen als gehobene Seniorenresidenzen entstehen. Vor 2011 werden die Baumaßnahmen jedoch nicht starten – erst dann wird der SWR vorraussichtlich in die neuen Studios umgezogen sein. Der Umbau der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Villa Berg soll dagegen schon bald beginnen: Im Gespräch sind ein Wirtschaftsclub als Treffpunkt für Unternehmer aus der Region und – statt des einst geplanten Gourmettempels – ein ansprechendes Lifestylerestaurant mit Terrasse im Erdgeschoss. Um diese Neuerungen zu ermöglichen, müsste allerdings der denkmalgeschützte Sendesaal der Villa entfernt werden – hier zeichnet sich bereits eine Annäherung zwischen Investor und Stadt ab. Auch über die denkmalgeschützte Parkanlage laufen Gespräche: Senator h.c. Rudi Häussler möchte die Gärten wieder in ihren Urzustand zurückversetzen lassen.

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SWR – Neubau beim Funkhaus

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SWR Stuttgart Neubau Olgahospital und Frauenklinik Klinikum Stuttgart

Porsche-Museum Stuttgart-Zuffenhausen Foto: DELUGAN MEISSL ASSOCIATED ARCHITECTS ¦ Wien

Jahrzehntelange Erfahrung auf allen Gebieten des konstruktiven Ingenieurbaus: > kreative und innovative Entwürfe > wettbewerbsfähige Sondervorschläge > Ausführungsplanungen auf dem neuesten Stand der Technik > Prüfungen und Bauüberwachung

Neuerungen beim Traditionsbad Für die Bauprojekte am Mineralbad Berg hat Senator h.c. Häussler ebenfalls konkrete Pläne. Auf dem Parkplatz sollen ein Businesshotel der Drei- bis Vier-Sterne-Kategorie und weitere Wohnungen und Apartments entstehen. Zur gleichen Zeit soll eine Sanierung des traditionsreichen Mineralbades stattfinden – ohne dessen einmaligen Charakter zu verändern. Auch hier möchte Senator h.c. Rudi Häussler sich beteiligen. Eine Einigung zu seinen Projekten wird schon bald erwartet.

TERMINE I Spatenstich:

28. April 2008

I Fertigstellung Neubau:

2010

I Inbetriebnahme:

2011

FAKTEN I Fläche Neubau:

ca. 22.000 m²

I Sendegebiet SWR: Baden Württemberg und Rheinland-Pfalz mit einer Bevölkerung von ca. 15 Millionen Menschen I Mitarbeiter des SWR: in Stuttgart: gesamt:

ca. 1.350 ca. 3.700

NAMEN I Bauherr: SWR I Architekt: Struhk Architekten Braunschweig www.swr.de Webcam: www1.swr.de/webcams/neubau/neubau.jpg

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Die neue U 15

Die neue U 15 Ausbau der Stadtbahnlinie in Zuffenhausen Nachdem der Streckenteil „Ruhbank-Heumaden-Zuffenhausen Kelterplatz“ der ehemaligen Straßenbahn 15 bereits seit Ende 2007 auf Stadtbahnbetrieb umgestellt ist, laufen nun die Arbeiten an der 5,8 Kilometer langen Strecke zwischen Zuffenhausen und Stammheim. Die Ausschreibung der Baumaßnahme fand bereits im Sommer 2007 statt, zum Jahreswechsel 2007/2008 gab es erste Vorarbeiten. Ende 2008 wird nun mit den Hauptbaumaßnahmen in Zuffenhausen begonnen.

er gesamte Ausbau der Stadtbahn im Stadtteil Zuffenhausen erstreckt sich über eine Länge von 1,38 Kilometern. 1,1 Kilometer davon werden in einem Tunnel verlaufen, der in Stadtauswärtsrichtung an der Rampenhaltestelle Zuffenhausen Rathaus in der Ludwigsburger Straße beginnen wird. Von dort aus schwenkt die Trasse dann in die Unterländer Straße ab. Eine offene Baugrube ist hier unmöglich: Der Tunnel beansprucht fast den gesamten Straßenraum. Daher wird in diesem Abschnitt auf einer Länge von ungefähr 440 Metern die sogenannte „Halbdeckelbauweise“ angewandt: Der Großteil der Aushubarbeiten findet unter dem vorab betonierten Deckel statt, der wiederum auf einer längs der Tunnelwand errichteten Bohrpfahlwand aufliegt. Der Halbdeckel wird überschüttet und mit einem provisorischen Oberflächenbelag versehen – so wird der laufende Verkehr möglichst wenig beeinträchtigt.

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Nach der Haltestelle Kirchtalstraße führt die Strecke der U 15 weiter durch einen 580 Meter langen bergmännisch hergestellten Tunnel unter der Güglinger Straße – die U 15 unterfährt

Copyright SSB

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Hier geht es rund: Neugestaltung Emil-Schuler-Platz mit Kreisverkehr (Architektenentwurf/Visualisierung)

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Die neue U 15

hierbei die B 10/27 und die Gleise der Deutschen Bahn – und biegt in die Stammheimer Straße ein. Ab etwa 50 Metern vor der Rampenhaltestelle Salzwiesenstraße wird der Tunnel in offener Bauweise errichtet. Straßenniveau erreichen die Gleise vor dem Verkehrsknoten mit der Strohgäu-/Zabergäustraße – ab da wird die Strecke dann oberirdisch weiter in Richtung Stammheim führen.

Auch die Maßnahmen für den Teilabschnitt Strohgäustraße/ Zabergäustraße bis Stammheim Rathaus werden noch Ende 2008 beginnen, damit bis Ende 2010 die Stadtbahnlinie U 15 ihre gesamte Strecke befahren kann.

Neue Haltestellen entlang der Strecke Im Rahmen der Baumaßnahmen entstehen auch drei neue Haltestellen in Zuffenhausen: Die Haltestellen Zuffenhausen Rathaus, Kirchtalstraße und Salzwiesenstraße.

Die Bahnsteige an der Haltestelle Zuffenhausen Rathaus sollen mit den seitlich angrenzenden Gehwegflächen eine einheitliche Multifunktionsfläche bilden. Die beiden Seitenbahnsteige sollen am Hochpunkt der Rampe auf Straßenniveau beginnen und in Richtung Tunnelmund abfallen. Laut dem Architekturentwurf – der als Grundlage der Ausschreibung gilt – wird eine langgezogene, dünne Dachscheibe die Haltestelle als verbindendes Element überspannen. Auch für natürliche Belichtung wäre gesorgt: In der Dachmitte befindet sich eine große Öffnung, die das Tageslicht auf die Bahnsteige lässt. Der Architekturentwurf sieht außerdem unterirdische Betriebsräume und ein Café über dem Tunnelportal vor. Nicht nur für Bahnfahrer könnte so ein attraktiver Treffpunkt entstehen, auch der Emil-Schuler-Platz an der Haltestelle könnte dadurch aufgewertet werden. Die Realisierung des Cafés ist jedoch noch unklar.

Copyright SSB

Bezirksrathaus

So könnte die neue Haltestelle Zuffenhausen-Rathaus aussehen: Das Ergebnis des Architekturentwurfs ist Grundlage der Ausschreibung (Visualisierung)

TERMINE I Baubeginn (Leitungsverlegungen, Baufeldfreimachung):

August 2008

I Hauptbaumaßnahme Unterländer-, Ludwigsburger Straße:

Ende 2008 bis Mitte 2010

I bergmännischer Vortrieb:

Ende 2007 bis Ende 2010

I Gesamtfertigstellung Rohbau und Straßenbau:

Ende 2007 bis Ende 2010

I Inbetriebnahme Stadtbahnlinie U 15:

3. Quartal 2011

Kirchtalstraße Die Haltestelle Kirchtalstraße wird unterirdisch sein. Trotzdem soll hier nicht auf natürliche Belichtung verzichtet werden – verspiegelte Oberlichtrohre in Lichtöffnungen in der Decke sollen das Tageslicht gebündelt auf die Bahnsteige lenken. Die Abmessungen des Mittelbahnsteigs sind so gewählt, dass die Haltestelle zukünftig für Langzüge nach Osten verlängert werden kann. Funktionsbereiche wie Sitzflächen und Fahrausweisautomaten sollen durch farbigen Bodenbelag hervorgehoben werden.

FAKTEN I Gesamtausbau der Stadtbahn in Zuffenhausen:

1,38 km

I Tunnellänge:

1,1 km

I Davon in bergmännischer Bauweise:

580 m

I Tiefpunkt des Trassenverlaufs:

km 0+263 unter Emil-Schuler-Platz

Salzwiesenstraße Die Haltestelle Salzwiesenstraße schließt als Rampenhaltestelle direkt an den Tunnel an. Ihre Überdachung soll nicht nur als Wetterschutz dienen, sondern auch als eigenständig wirkender Körper die asymmetrische Ausformung des Haltestellenzugangs aufnehmen. Wo der Schienenverkehr während der Bauzeit nicht aufrechterhalten werden kann, wird ein Bus-Ersatzverkehr eingesetzt.

NAMEN I Bauherr: Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) I Projektleitung: Tiefbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart

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Ausbau der U 6

Die U 6 Ausbau bis Fasanenhof Südlich von Möhringen liegt der Fasanenhof, eine Wohnstadt mit über 2.600 Haushalten. Der Ausbau der Stadtbahnlinie U 6 wird dort in den nächsten Jahren für eine optimierte Anbindung ans Streckennetz der SSB sorgen. Im Gewerbegebiet entsteht dort derzeit mit der EnBWCity der Arbeitsplatz für rund 2.000 Beschäftigte des Energiekonzerns – auch für diese bedeutet die Verlängerung der U 6 bessere Anfahrtsmöglichkeiten. Bereits 2001 wurden erste Ideen zu einem Ausbau der Stadtbahnstrecke zum Fasanenhof und zur Neuen Messe entwickelt – jetzt werden diese umgesetzt.

Baggerarbeiten in der Baugrube: Hier entsteht die Haltestelle „Europaplatz“

ie U 6 wird zukünftig kurz nach der Haltestelle „Möhringen Freibad“ die Strecke der Stadtbahnlinie U 5 verlassen und von dort aus parallel zur Autobahn rund 800 Meter oberirdisch in Richtung Fasanenhof verlaufen. Vor der Kreuzung mit der Fasanenhofstraße wird die Trasse dann über eine 250 Meter lange Rampe in Tieflage abgesenkt. Unter der neuen Brücke Fasanenhofstraße soll die erste neue Haltestelle „Bonhoefferkirche“ entstehen – trotz der Tieflage wird diese nach oben geöffnet sein. Die Strecke wird von dort aus rund 630 Meter unterirdisch weitergeführt, um die Erholungsflächen der Umgebung möglichst wenig zu beeinträchtigen. Dieses Tunnelstück wird in offener Bauweise hergestellt und endet direkt vor der zweiten neuen Haltestelle: dem „Europaplatz“.

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Im Anschluss führt die Strecke weiter durch einen Tunnel in bergmännischer Bauweise, der unter anderem unter der B 27 durchführen wird. Der Tunnel entsteht in Spritzbauweise mithilfe eines Tunnelausbruchbaggers. Bei harten Gesteinszonen

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Ausbau der U 6

Copyright Tiefbauamt Stuttgart

wird ein Hydraulikmeißel eingesetzt, Sprengarbeiten werden nur in Ausnahmefällen nötig sein. Nach dem Tunnel erreicht die Trasse die dritte Haltestelle der Strekke. Der „Eichwiesenring“ liegt in Tieflage und ist dennoch, wie die beiden Haltestellen davor, nach oben geöffnet: Ein 4,35 Meter breites Lichtband über die gesamte Bahnsteiglänge wird die Haltestelle natürlich belichten.

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Der Tunnelabschnitt bis zur Rampe nach der Haltestelle wird in offener Bauweise erstellt und die Straßenquerung Eichwiesenring kreuzungsfrei unterfahren. Die Rampe

Copyright Tiefbauamt Stuttgart

Der Tunnel bis zum „Eichwiesenring” entsteht in bergmännischer Bauweise

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Ausbau der U 6

führt die Trasse zurück an die Oberfläche – bis zum Südende des Gewerbegebiets Fasanenhof Ost wird die Stadtbahn die restliche Strecke wieder oberirdisch zurücklegen. Hier endet die Verlängerung der U 6 an der oberirdischen Endhaltestelle „Fasanenhof Schelmenwasen“. Die Lage der Gleise dort macht es möglich, die Strecke in Richtung Neue Messe zu verlängern.

Kurze Bauzeit dank paralleler Baumaßnahmen Um einen reibungslosen Verlauf des Streckenausbaus zu garantieren, gab es einige Konfliktpunkte zu lösen: Bereits Ende 2007 wurden eine 220-kV-Freileitung der EnBW, die längs der Bahntrasse verlief, angehoben und den Tunnel kreuzende Kanäle wurden umverlegt. Ebenso werden Ersatzparkplätze für 386 private PKW- und 20 LKW-Stellplätze einer Speditionsfirma geschaffen, die der Trasse weichen müssen.

Anfang 2008 wurde mit den Hautptbaumaßnahmen begonnen. Parallel zum Bau des bergmännischen Tunnels – die Startbaugrube für diesen befindet sich im Bereich der zukünftigen Haltestelle „Eichwiesenring“ – wird nicht nur auch der Tunnel in offener Bauweise hergestellt, sondern ebenfalls mit den Arbeiten an den Haltestellen „Bonhoefferkirche“ und „Europaplatz“ begonnen. So kann die Bauzeit so kurz wie möglich gehalten werden: Die Tunnelarbeiten werden bereits Mitte 2009 abgeschlossen, die oberirdische Gleistrasse wird Anfang 2009 fertiggestellt und ebenfalls 2009 werden schließlich die unterirdischen Gleise verlegt. Im Anschluss daran erfolgt der Ausbau der Haltestellen inklusive Betriebsräumen und behindertengerechten Zugängen – die Bauarbeiten werden vorraussichtlich rund ein Jahr dauern. Im Herbst 2010 wird die neue U 6 dann nach Testfahrten und Abnahmen den planmäßigen Fahrbetrieb aufnehmen.

Geothermie im bergmännischen Tunnel Erstmals in Deutschland wird im Verlauf des Ausbaus der U 6 eine geothermische Teststrecke in einen bergmännischen Tunnel eingebaut. Dafür werden zwei jeweils zehn Meter lange Tunnelblöcke mit einem sogenannten Energievlies ausgestattet. Das Ziel: Die gewonnene Energie soll für die Klimatisierung der Betriebsräume am „Europaplatz“ genutzt werden. Das Pilotprojekt wird vom Forschungszentrum Jülich und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert und wissenschaftlich durch die Universität Stuttgart begleitet.

TERMINE I Roh-/Tunnelbau:

Anfang 2008 – Mitte 2009

I Technischer Ausbau:

bis Mitte 2010

I Inbetriebnahme:

Herbst 2010

FA KTEN

Copyright Tiefbauamt Stuttgart

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Ein Bohrgerät bei den Verbauarbeiten

I Gesamtlänge der zweigleisigen Stadtbahnstrecke:

2.750 m

I Tunnellänge:

1.020 m

I Davon in bergmännischer Bauweise:

370 m

I offene Bauweise:

650 m

NAMEN I Bauherr: Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) I Projektleitung: Tiefbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart

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Instandsetzung Königstraße

STUTTGART BAUT - WIR BAUEN MIT

Weichen für die Zukunft Das Wohngebiet Fasanenhof erhält mit dem neuen Stadtbahnanschluss U6 eine attraktive Verkehrsanbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Sie verbindet den Stadtteil Möhringen und das Gewerbegebiet Schelmenwasen. Die U6 soll 2010 ans Netz gehen. Wir schaffen Mobilität für Stuttgarts Bürger.

Arbeitsgemeinschaft U6 - Stadtbahnanschluss Fasanenhof

Technische Geschäftsführung:

Kaufmännische Geschäftsführung:

Wayss & Freytag Ingenieurbau AG Niederlassung Stuttgart

Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG Standort Stuttgart

Heilbronner Straße 302 70469 Stuttgart

Friolzheimer Straße 6 70499 Stuttgart

[email protected] www.wf-ingbau.de Telefon 0711 81007-0 Telefax 0711 81007-10

[email protected] www.max-boegl.de Telefon 0711 880 230-0 Telefax 0711 880 238-10

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Kurz vorgestellt: Z-UP

Z-UP

TERMINE I Baubeginn:

August 2007

Ein Neubau mit Charakter

I Fertigstellung:

Anfang 2009

in Büro- und Wohngebäude-Ensemble in Form eines abgerundeten „Z“ ist zurzeit an der Heilbronner Straße im Bau. In attraktiver Lage – direkt gegenüber des markanten LBBW-Glasturmes und dem Stuttgart 21-Gelände – lässt HOCHTIEF Projektentwicklung sechs Bürogeschosse auf über 7.300 Kubikmetern samt zugehöriger Tiefgaragenflächen errichten. Die Büros werden nach Fertigstellung des Gebäudes Anfang 2009 zu großen Teilen vom Verlag Reader’s Digest angemietet. Der Verlag sitzt momentan noch in einem Bürohaus an der Paulinenbrücke. Auf der straßenabgewandten Seite entsteht zusätzlich ein siebengeschossiges Wohngebäude mit einer Wohnfläche von rund 1.600 Quadratmetern. Das Z-UP (gesprochen: setap) besticht nicht nur durch seine außergewöhnliche Form, sondern auch durch die futuristische Fassade, die von gebogenen, organisch wirkenden Fensterelementen geprägt ist. Und mit einem energieoptimierten Klimakonzept wird das Z-UP höchsten Ansprüchen an die Gestaltung zeitgemäßer Büroarbeitsplätze gerecht.

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FA KTEN I Grundstücksfläche:

3.410 m²

I Mietfläche Büro:

7.339 m²

I Mietfläche Lager:

891 m²

I Wohnfläche:

1.594 m²

I Stellplätze:

ca. 144

NAMEN I Projektentwicklung: HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH

Beim Richtfest am 16. September sprach Stephan Gahm, Niederlassungsleiter der HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH

Copyright HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH

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Das Büro- und Wohngebäude Z-UP wird mit seiner modernen Architektur und außergewöhnlichen Form begeistern (Visualisierung)

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Kurz vorgestellt: Mr. Wash

Mr. Wash

TERMINE I Baubeginn:

September 2007

Waschfabrik der Superlative

I Eröffnung:

vorr. Anfang 2009

FAKTEN I Grundstücksgröße:

13.080 m²

I bebaute Fläche:

10.263 m²

I Nutzflächen:

7.208 m²

NAMEN I Bauherr: Mr. Wash AG

Copyright Mr. Wash AG

n der Heilbronner Straße entsteht bis Anfang 2009 eine beeindruckende Autowaschanlage: Bis zu 3.500 Autowäschen pro Tag soll Mr. Wash bewältigen. Dafür sorgen sechs Fließbänder, die die Autos durch die verschiedenen Teile der Anlage transportieren. Zwei Transportbänder im Bereich der Außenreinigung bewältigen bis zu 200 Fahrzeuge in der Stunde und vier weitere Bänder sorgen für einen optimalen Ablauf bei der Innenreinigung – hier kümmert sich ein Mitarbeiterteam in Fließbandarbeit ums Staubsaugen, Armaturreinigen und Fensterputzen. Rund 60 Fahrzeuge können auf diese Weise pro Stunde von Dreck und Staub befreit werden und in neuem Glanz erstrahlen. Neben der Waschstraße komplettieren ein Servicezentrum mit Kundenlounge, Ölwechsel und eine Tankstelle das Angebot rund ums Automobil. Die Lage ist ideal, rund um die Waschanlage reihen sich diverse Autohäuser. 30 Waschfabriken führt das Unternehmen mittlerweile – und die Stuttgarter Filiale wird eine der größten Autowaschanlagen Europas werden. Standortverbunden ist Mr. Wash Stuttgart auch: Zahlreiche große Gewerke werden von Unternehmen aus der Region durchgeführt.

Mr. Wash in Stuttgart bietet Reinigung & Service rund ums Automobil (Visualisierung)

Copyright Mr. Wash AG

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Die Baustelle an der Heilbronner Straße lässt die beeindruckenden Ausmaße der Waschanlage bereits erkennen

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Herausgeber Stuttgart-Marketing GmbH Lautenschlagerstraße 3 70173 Stuttgart Fon: 0711 2228-0 Fax: 0711 2228-217 Idee und Konzeption Stuttgart-Marketing GmbH

Redaktion/Koordination Carolyn Wetzler Bildbearbeitung, Gestaltung und Produktion Werbeagentur Beck GmbH & Co. KG Alte Steige 17 73732 Esslingen [email protected]

Anzeigenverwaltung Beck Medien- und Verlags-GmbH Alte Steige 17 73732 Esslingen Fon: 0711 937893-0 Fax: 0711 937893-9 [email protected]

Copyright Eun Young Yi

STUTTGART BAUT, Heft 6

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