Theaterspiegel 02/2010 - Verband Bayerischer Amateurtheater eV

February 2, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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Bayerischer Theaterspiegel VERBAND BAYERISCHER AMATEURTHEATER e.V. Im Bund Deutscher Amateurtheater e.V.

2 / 2010

26. Jahrgang

Elfriede Wipplinger-Stürzer Hochreit 14, 85617 Aßling Tel. 08092/853716 Fax 08092/853717 wipplinger@mundart-verlag. de www.mundart-verlag.de Neu bei uns erschienen: Manfred Moll Die Qual mit der Wahl Spieldauer: ca. 100 Min. Bodo’s Parteifreund Ronny will Bürgermeister werden. Da zum Schein ein zweiter Kandidat gefunden werden muss, soll Bodo sich pro forma ebenfalls aufstellen lassen. In ihm weiß Ronny einen ungefährlichen Konkurrenten auf den Plan zu rufen. Doch Bodo findet plötzlich Geschmack an einer Politkarriere und bereitet sich ernsthaft aber leider äußerst dilettantisch auf den Wahlkampf vor. Der Rest der Familie kann nach anfänglicher Skepsis der Aussicht auf das Bürgermeisteramt ihres Familienoberhauptes durchaus Interesse abgewinnen, nur Opa Alois hält nichts von Bodo’s Ambitionen und sieht eine Riesenblamage auf die Familie zukommen… Komödie in  Akten für  Damen – 6 Herren – 1 Deko Reinhard Seibold Zum Kuckuck mit dem Kuckuck Spieldauer: ca. 110 Min. Die Kronthaler’s und Haslbeck’s wohnen seit 24 Jahren Terrasse an Terrasse. Man versteht sich und pflegt allzeit gute Nachbarschaft. Wieder einmal will man gemeinsam grillen, auch Brüder und Schwägerinnen sind mit von der Partie. Diese perfekte Idylle scheint den Nachbarskindern Peter und Sabine die passende Gelegenheit, endlich ihre Liebe zu verkünden. Zu ihrer großen Verwunderung löst diese Offenbarung aber nicht die erwartete freudige Zustimmung der Eltern aus, sondern es ziehn plötzlich nicht nur am Himmel Gewitterwolken auf. Mit einem Mal gerät alles durcheinander und nichts ist mehr sicher. Verdächtigungen und Geständnisse, falsche und richtige Erkenntnisse überschlagen sich… Kann es unter diesen Umständen überhaupt ein Happy-End geben? Man darf gespannt sein… Komödie in  Akten für 6 Damen – 6 Herren – 1 Deko Michael Wempner Champagner zum Frühstück Spieldauer: ca. 120 Min. Valentin ist aus dem Seniorenheim geflüchtet. Bei einer Wohnungsbesichtigung trifft er auf Maria, die nicht mehr bei ihrer Tochter wohnen will. In ihrer Not beschließen die beiden gemeinsam einzuziehn. Energischer Widerstand kommt von Marias Tochter und Valentins Sohn, die wenig Verständnis für die neu gegründete Rentner-WG haben. Zudem müssen sich Valentin und Maria der neugierigen Nachbarin, Frau Baierl, erwehren. Trotz allem versuchen sie sich ein Heim zu schaffen, wobei das Einrichten der Wohnung mit Möbeln vom Sperrmüll dazu führt, dass Valentin aus Versehen und Unverstand ein wertvolles Gemälde organisiert und deshalb plötzlich mit einem Fuß im Gefängnis steht… Komödie in  Akten für  Damen – 5 Herren – 1 Deko oder 4 Damen – 4 Herren – 1 Deko Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-, Weihnachts-, Jubiläums- oder Familienfeier? Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketches. Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage unter www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie und helfen Ihnen gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden.

2 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010

Impressum

Herausgeber: Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. Innstraße 2a 83022 Rosenheim Verantwortlich: Präsident Horst Rankl Telefon: 0 80 31/ 3 26 74 Telefax: 0 80 31/ 3 47 83 E-Mail: [email protected] Internet: www.amateurtheater-bayern.de Geschäftszeiten: Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr Redaktionsleiter zgl. Verantwortlicher Redakteur (V.i.S.d.P.): Maximilian Feichtner Robert-Koch-Str. 3 85080 Gaimersheim Telefon: 0 176 / 43 08 77 78 und 089 / 21 82 25 08 (tagsüber) E-Mail (neu!): [email protected] Zuschriften/Beiträge und Einladungen zu Aufführungen bitte ausschließlich an diese Adresse!

Inhaltsverzeichnis

Wir gratulieren zum Jubiläum..................................................4 Herzlich Willkommen - Neue Bühnen......................................6 Der letzte Vorhang...................................................................7 Karl Heinz Guhr Verband aktuell........................................................................8 Informationen des BDAT.......................................................10 Autorenvorstellung Heidi Faltlhauser................................................................... 11 Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen.........................................12

Die Zeitschrift erscheint dreimal jährlich (April, August, Dezember). Redaktionsschluss 15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober. Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion bzw. der des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V. Der Redaktion überlassene Unterlagen werden nur zurückgesandt, wenn dies vom Einsender ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen (je 2 Exemplare) kostenlos zugestellt. Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis zuzüglich Versandkosten. Anzeigenpreise 2010: 1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00 Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte für Dauerinserenten auf Anfrage. Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass von 20 v.H. gewährt. Layout und Satz: Maximilian Feichtner Bildbearbeitung: Monika Keiler Druck: Leo Druck, Stockach

Titelbild: Mitglieder der G´fildner Bühne Lohhof e.V. spielen den 4. Akt (Ende des 2. Weltkrieges im jahr 1945) des Theaterstückes „Sliusheim, Geschichte und Geschichten aus Unterschleißheim“ von Horst Rankl

Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern, der Bezirke Oberbayern, Niederbayern und Unterfranken.

Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 

Wir gratulieren zum Jubiläum Bühnenjubiläum 25 Jahre Theaterverein HerbertshofenMeitingen e.V. 25 Jahre Laienspielgruppe Langenbach e.V. 40 Jahre Theatergruppe Neukirchen v. W. 50 Jahre Feldmochinger Volkstheater e.V. 60 Jahre Heimatbühne Seeon e.V. 90 Jahre Volksspielgruppe Altenerding e.V. Volkstheater Ringsee e.V. 120 100 Jahre Volksbühne Übersee-Feldwies e.V.

Goldene Ehrennadel des VBAT Georg Hölzl Feldmochinger Volkstheater e.V. Willibald Reitner Theatergruppe Neukirchen v. W. Wilhelm Schußmann Heimatbühne Gernlinden Adam Zimmer Theaterbühne Manching e.V.

4 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010

Silberne Ehrennadel des VBAT

Silberne Ehrennadel des BDAT

Max Steininger Waltraud Steininger Feldmochinger Volkstheater e.V.

Brigitte Dürr Marianne Steiner Feldmochinger Volkstheater e.V.

Goldene Ehrennadel des BDAT Christine Holzner Feldmochinger Volkstheater e.V. Helmut Bopfinger Egon Gerum Josef Hartl Erich Oppermann Heidi Probst Heimatbühne Gernlinden Willibald Reitner Theatergruppe Neukirchen v. W. Brigitte Dlask Monika Haberlik Elisabeth Putterer Volksbühne Dachau e.V. Lydia Katschke Erika Steinmeier Gerda Weigert Peter Wolfsteiner Helmut Zörner Volkstheater Ringsee e.V.

Gertraud Mayer Max Mayer Bernhard Ring Theaterverein s´Bredl München Günther Muggenthaler Theatergruppe Neukirchen v.W. Rainer Hellwig Johann Putterer Kornelia Renner Angelika Schuster Jürgen Strobl Volksbühne Dachau e.V. Armin Georgi Daniela Klas Markus Schmid Sabine Schuster Theaterverein Laetitia 1908 Untermeitingen e.V. Claudia Weiß-Lorenz Harlekin Die Komödie in Rohrdorf e.V. Anni Stadler Theaterverein Opfenbach e.V. Astrid Mergen Volksbühne Trostberg

Georgine Dürnreuther Josef Huber Martin Huber Josef Mair Irmi Oster Heimatbühne Seeon

Christian Lucke Jörg Schöttl Theater im Turm Kaufbeuren

Sabine Plank Theatergesellschaft Bad Endorf e.V.

Paul Allmannsberger Brigitte Gstöttl Dramatischer Club Alpenröserl e.V. München

Peter Heinrich Heimatbühne Westendorf

Wir gratulieren zum Jubiläum Jürgen Bucksch Laienspielgruppe Langenbach e.V. Gerd Harmsen Hermann Igl Hermine Nadler Claudia Rosenberger Volkstheater Ringsee e.V. Ludwig Höck Thekla Höck Pauline Mayinger Alfred Schmid Helga Stieglauer Hermann Stieglauer Theaterverein „Volksbühne Oberndorf“ e.V. Rudolf Dentinger Helga Schamberger Sing- und Spielgruppe Hofhegnenberg

Besondere Verbandsehrungen 50 Jahre

60 Jahre

Georg Hölzl Max Steiner Waltraud Steininger Feldmochinger Volkstheater e.V.

Alfons Eifertinger Bauerntheater Prien e.V.

55 Jahre Hermann Fröhler Gerhard Kristen Annemarie Ramoser Josef Schmid Theatergesellschaft Bad Endorf e.V.

Herbert Ramoser Juliane Schlaipfer Josef Schlaipfer Theatergesellschaft Bad Endorf e.V. Michael Berger sen. Otto Gerl Nikolaus Mitterer Heimatbühne Seeon e.V.

Jakob Haag Johann Kiening Wolfgang Melzer Theaterfreunde Feldgeding

Wilhelm Köhler Verlag

Verlag und Vertrieb Dramatischer Werke 80805 München Ungererstraße 5 Telefon: 089 /  61 50 26 und 089 /  60 54 89 -0 Telefax 0 89 /  61 51 96 [email protected] www.wilhelm-koehler-verlag.de

Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit: Kling, Landstorfer, Pfaus u.v.m. sowie der beliebtesten Volksstückautoren: Maly, Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m.

Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 5

Herzlich willkommen Neue Bühnen im Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. Bezirk Oberbayern

Bezirk Nordbayern:

Bezirk Schwaben

Holzkirchner Kommödchen e.V. Hilde Ammer

Theatergruppe Tiefenbach e.V. Artus Ensemble Mering Ludwig Prögler Hubert Schmucker www.theatergruppe–tiefenbach.de www.welfenherz.de

Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe ist der 15. Oktober 2010 Berichte, Artikel und Bilder an [email protected]

Bernd Gombold

Petri Heil Und Waidmanns Dank

Unser zweiter Dinner-Krimi, diesmal mit alternativen Auflösungsmöglichkeiten und – für alle, die gern singen – Karaoke ad libitum!

Neue Krimis und Komödien

Martina Schäfer

Von Walter G. Pfaus - Jetzt auch auf bayerisch!

Wo ist Bob?

Der Held des Tages

Ein Dinner unter Geschäftsleuten in noblem Ambiente. Da erscheint ein ungebetener Gast in recht freizügiger Garderobe: Sugar, das frivole Mädchen von nebenan. Plötzlich flackert das Licht, es wird dunkel und danach ist ein millionenschweres Porträt von Bob Marley verschwunden. Wer ist der Dieb? 5 Damen, 4 Herren

Familie Zeisig hält die Eskapaden des lebenslustigen Opas nicht mehr aus und schiebt ihn ab ins Altersheim. Aber auch dort ist Opa nicht zu bremsen... Ein beliebter Schwank für 4 Damen, 4 Herren.

Rolf Salomon

Dolly, freischaffende Haushaltshilfe, kann wirklich alles außer kochen. Und weil sie sich als Spezialistin in besonders heiklen Familienund Geschäftsangelegenheiten erweist, wird ihr das auch niemand übelnehmen. 4 Damen, 4 Herren.

Ein Gauner im Tollhaus Fred und Sascha sind zu einer Party eingeladen. Für den entflohenen Sträfling Walter, „die Kettensäge“, ein willkommener Anlass zu einem Einbruch in die schicke Wohnung. Aber das Paar kommt unvermutet früh wieder nach Hause, die Mama von Fred, eine resolute Matrosin, ist mitsamt ihrer Harpune auf Besuch und der Einbrecher wähnt sich alsbald im Tollhaus ... 1 Dame, 7 Herren od. 8 Herren, Dopp. Bes. mögl.

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Neu: Im August erscheint vom selben Autor

Perle mit Köpfchen

Andrea Kühn und Walter Spille

Dolce Vita bei Anita Der Titel führt reizvoll in die Irre – geht es hier doch weniger um Anita als um zwei „eingerostete“ Paare, die seit Jahren Urlaub auf einem etwas heruntergekommenen deutschen Campingplatz machen. Ob es nun die heißen Tanzeinlagen der Männer sind oder doch das offene Gespräch, das die Wendung der Verhältnisse herbeiführt, sei an dieser Stelle nicht verraten. 4 Damen, 4 Herren Der Klassiker von Manfred Eichhorn

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6 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010

Ein Schnellkochtopf zum Hochzeitstag und ein schmutziges Fußballertrikot zum Muttertag: damit soll sich Gerda zufrieden geben. Aber diesmal bringen solche reizenden Geschenke das Fass zum Überlaufen. Gerda gönnt sich eine Auszeit. Doch Mann und Bruder stört das überhaupt nicht. Sie nutzen die Gelegenheit, zwei angebliche italienische Schönheiten aufzugabeln, die auch gleich ein bisschen in der Küche helfen sollen ... 4 Damen, 4 Herren

Der Tod im Birnbaum Das Stück ist einem französischen Märchen nachempfunden und handelt von der Hoffnung, den Tod vielleicht betrügen zu können, um dann festzustellen, dass er nicht zu überwinden ist. ndlich Selbstverstä risch Mind. 10 Spieler/innen auch auf baye

Der letzte Vorhang

Karl-Heinz Guhr, der Vater der Schwarzenberger Passionsspiele, ist tot

Letzter Akt für den Theatermann - Statt Ruhestand in Scheinfeld Laienspielensemble aufgebaut SCHEINFELD (anr) (aus Fränkische Landeszeitung vom 18.04.2010) Seine Art zu lächeln hatte etwas Spitzbübisches. Vielleicht lag es daran, weil Karl-Heinz Guhr ein Mann des Theaters war. Es braucht eine gute Portion Gewitztheit, um Stücke mit so viel Originalität zu inszenieren, wie Guhr als Regisseur es tat. Nun fiel sein letzter Vorhang. Karl-Heinz Guhr ist tot. Der Vater der Schwarzenberger Passionsspiele starb am 15. April im Alter von 85 Jahren. Er war eigentlich schon im Rentenalter, als er zusammen mit seiner Frau Elisabeth Anfang der 1990er Jahre von Nürnberg nach Scheinfeld zog. Doch baute das Paar hier noch einmal etwas auf, was selbst für Jüngere als Lebenswerk eine Herausforderung gewesen wäre. Die Passionsspiele und die Scheinfelder Passionsspielgemeinschaft sind seine geistigen Kinder. Unter Guhrs Leitung wurde 1994 das Leben und Leiden Jesu erstmals in Schloss und Kloster Schwarzenberg aufgeführt. Fünfmal, zuletzt 2006, lag die Regie für die monumentalen Inszenierungen in seinen Händen. Dann übergab er die Passion an seine Tochter UrsulaRenate Guhr-Iwantscheff. Deren

Regiepremiere wird er nun nicht mehr miterleben. War das Passionsspiel schon eine gewaltige Aufgabe, so blieb es doch nicht das einzige Betätigungsfeld des Theatermanns. Dem „Schwarzenbergtag“ des Franziskaner-Klosters gab das Ehepaar Guhr sein ganz eigenes Gepräge mit geistlichen Spielen etwa über den Heiligen Franziskus, über Antonius oder über Klara. Guhrs hoben die Studiobühne aus der Taufe, mit der die Brücke zur weltlichen Bühne geschlagen wurde. In Scheinfeld und mit Scheinfelder Akteuren erfüllte er sich auch einen Lebenswunsch. 2005 im Alter von 80 Jahren, brachte er Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ auf die Bühne. Und die Gründung eines Seniorentheaters darf auch als Ausdruck des sozialen Engagements des fest im Glauben verwurzelten Karl-Heinz Guhr gewertet werden. Die Würdigungen seines Schaffens reichen vom „Scheinfelder Lindwurm“ des hiesigen Kulturvereins bis zur Bundesverdienstmedaille, die ihm und seiner Frau kurz nach seinem 80. Geburtstag verliehen wurde. Noch bis vor zweieinhalb Jahren stand er selbst noch im Rampenlicht. Doch ein schwerer gesundheitlicher Rückschlag zwang ihn von der Bühnenarbeit in den Roll-

stuhl. Dennoch war er, soweit es ging, bei den Aufführungen der Passionsspielgemeinschaft als Zuschauer dabei und hätte sich sicherlich auch heuer das Leben und Sterben Christi angesehen. Sein persönliches Leiden aber hatte am Donnerstag den 15. April 2010 ein Ende. Wir verabschieden uns von ihm mit einem stillen Applaus und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Präsidium und Bezirksvorstandschaften des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V.

Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 7

Verband aktuell

Tassilo – Preis 2010

Ehrliches Volkstheater, stilsicher im Dialekt. Helmut Englmann macht bayerische Kultur in der ganzen Welt bekannt. Genau aus diesen Gründen hat die Süddeutsche Zeitung den in Olching/Neu-Esting lebenden Schauspieler, Regisseur und Musiker Helmut Englmann für den Tassilo-Preis 2010 nominiert. Dieser Preis wird für außergewöhnliche Leistungen im Bereich bayerischer Kultur in der Region alle zwei Jahre vergeben. Die Jury der Süddeutschen Zeitung würdigte in ihrer Nominierung Helmut Englmann als einen Menschen, der sich im Besonderen für die Sprache und Kultur seiner bayerischen Heimat mit ganzem Herzen einsetzt. Der Theatermacher gründete vor 5 Jahren die Bayerische Volksbühne der VHS-OLM in Aschheim bei München, bei der er heute noch als Leiter und Schauspieler tätig ist. Außerdem wurden die Veranstaltungen „dezemberln“, ein kabarettistischer Jahresrückblick, sowie „die 5.

Jahresfreid“, ein Starkbierspektakel mit Sketchen und Musik, deren Beiträge zum großen Teil aus eigener Feder stammen, von ihm ins Leben gerufen. Als Dank und Anerkennung für verdienstvolle Tätigkeiten im Bayerischen Volksund Amateurtheater wurde Helmut Englmann im Jahr 2007 die höchste Auszeichnung vom Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.- die Goldene Ehrennadel- verliehen. Zahlreiche Moderationen und TV-Auftritte zeigen die Vielfalt des beliebten Schauspielers. Aber nicht nur aufgrund seiner Theaterarbeit ist Helmut Englmann über die Region hinaus bekannt geworden. Mit seinen „Münchner Marktmusikanten“ tritt er weltweit auf, und trägt einen großen Anteil dazu bei, bayerische Musik und Folklore auch außerhalb unserer Grenzen den Menschen näher zu bringen.

Der Schauspieler, Regisseur und Musiker Helmut Englmann wurde 2010 für den Tassilo-Preis nominiert.

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DREI MASKEN VERLAG Bayerische Dialektstücke aus der erfolgreichen BR-Reihe „KOMÖDIENSTADEL“ Tobias Siebert

Achterbahn ins Glück 4 D, 5 H Bonifaz, der Orgelstifter 4 D, 7 H Dottore d’Amore 4 D, 5 H Der Leberkasbaron 3 D, 6 H, 2 kl. Rollen Skandal im Doktorhaus 6 D, 6 H, 2 kl. Rollen

Holger Zimmermann

Der Habererbräu 3 D, 9 H Die schöne Münchnerin 5 D, 6 H, Stat. Die Versuchung des Aloysius Federl 5 D, 6 H, 4 kl. Rollen

Bayerische Bearbeitungen August Hinrichs Bayr. Fassung Eva Hatzelmann

Alles für die Katz 3 D, 5 H Krach um Jolanthe 2 D, 7 H Wenn der Hahn kräht 3 D, 7 H

Max Neal / Max Ferner Bayr. Fassung Holger Zimmermann

Der müde Theodor 7 D, 10 H

William Shakespeare Bayr. Fassung Wolfgang Ramadan

Der Widerspenstigen Zähmung (Bussi Kathi) 10 bis 16 Darsteller, Musiker

Nicolai Gogol/ Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl

Der Revisor 2 D, 14 H

Molière Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl

Tartuffe (Der Beutelschneider) 4 D, 6 H

John Millington Synge Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl

Der Held der westlichen Welt (Der Sackhupfa) 6 D, 5 H

DREI MASKEN VERLAG GMBH MÜNCHEN Mozartstr. 18, 80336 München, T. 0049 (0)89 – 544 56 909, FAX 089 – 53 81 99 52 [email protected] – www.dreimaskenverlag.de

Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 

Informationen des BDAT

Deutscher Amateurtheaterpreis 2010 Sieger stehen fest – Gala und Preisträgerfestival in Berlin Eine starke Resonanz fand der Wettbewerb um den ersten dotierten deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“, ausgelobt vom Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT). Insgesamt 260 Bewerbungen waren zu sichten und zu bewerten. Angesichts der zahlreichen und künstlerisch anspruchsvollen Einsendungen ist bereits die Nominierung der Gruppen als Anerkennung der Leistungen zu verstehen. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Direktor des Instituts für Kulturpolitik, Universität Hildesheim) wählte die achtköpfige Fachjury aus den zuvor nominierten Gruppen die Preisträger aus. Die Sieger können sich über ein Preisgeld von je 2.000 Euro und eine Reise nach Berlin freuen. Die Preisübergabe findet am 18. September 2010 im Rahmen eines Theaterfestivals im Centre Français in Berlin-Wedding statt. Schirmherr des Wettbewerbes ist Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Den ersten Preis in der Kategorie „Schauspiel“ erhält das Steinhaustheater Bautzen mit der Inszenierung „Der Selbstmörder“ von Nikolai Erdman. In der Kategorie „Kinder- und Jugendtheater“ überzeugte der Inszenierungsjugendclub des „piccolo theater“ aus Cottbus mit der Produktion „Die Gitter schweigen“, einer Eigenproduktion des Ensembles in Zusammenarbeit mit Matthias Heine. Mit Bertolt Brechts „Kleinbürgerhochzeit“ konnte sich das Seniorentheater in der Altstadt (SETA Düsseldorf) in der Kategorie „Seniorentheater“ durchsetzen. Im Bereich „Musik- und Tanztheater“ überzeugte das Leipziger Tanztheater mit ihrer „Juniorcompany der Älteren“ und der Produktion „Verschränkungen“ von Bettina Werner. Die Freilichtbühne Coesfeld wurde mit dem Musical „Vanity Fair“ von Claus Martin (Text und Musik), frei nach dem Roman von William Makepeace Thackeray in der Kategorie „Freilichttheater“ ausgewählt. Die prämierten Theatergruppen werden ihre Inszenierungen im Rahmen eines Preisträgerfestivals, das vom 16. bis 19. September 2010 in Berlin stattfindet, vorstellen. Die Auszeichnung in der Kategorie „Lebenswerk“ erhält Renate Lichnok, die langjährige Künstlerische Leiterin des Theaters „Die SCHOTTE“ aus Erfurt. Der deutsche Amateurtheaterpreis „amarena“ wird gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB). Kooperationspartner ist der Verband Berliner Amateurbühnen e.V. Die Preisjury: Vordere Reihe v. li: Günter Jeschonnek (Geschäftsführer Fonds Darstellende Künste), Elisabeth Clarke (Choreografin/Tänzerin), Prof. Dr. Christel Hoffmann (Theaterwissenschaftlerin/Dramaturgin); Hintere Reihe v. li: Frank Grünert (Vizepräsident BDAT), Dr. Lars Göhmann (Bildungsreferent BDAT), Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Juryvorsitz/Direktor des Instituts für Kulturpolitik, Universität Hildesheim), Norbert Niclauss (Referat für Musik, Darstellende Künste, Sonderbereiche des Beauftragten für Kultur und Medien), Dr. Gerd Taube (Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland). Foto Jörg Sobeck.

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Autorenvorstellung Heidi Faltlhauser

eine Nachwuchsautorin mit Gespür für´s Echte

nen lassen als die Hochsprache. Hölzern hochdeutsch spielende Amateurtheater sind mir ebenso ein Graus wie pseudo-bayerische Fernsehproduktionen, die so wendig Natürlichkeit besitzen wie Plastikgeranien.“ Ja, Verschnörkeltes, Gestelztes, Aufgesetztes wird man in ihren Stücken nicht finden.

Zum Schreiben kam die geborene Münchnerin eigentlich durch Zufall. Als nämlich ihre Tochter eine Jugendgruppe aufbauen wollte und darüber verzweifelte, dass sie keine passenden Stücke fand, setzte sich Heidi Faltlhauser kurz entschlossen an den Schreibtisch und schrieb der Gruppe ein Stück auf den Leib, nicht ahnend, dass es der Anfang einer Autorenkarriere sein würde. Denn dieses erste Stück sorgte bereits nach den ersten Aufführungen für Furore und nun hatte sie so richtig Feuer gefangen. Seitdem schreibt sie regelmäßig. Oiginelle, geistreiche Sketche und Einakter ebenso wie spannende, mit Witz gespickte Kriminalkomödien. Dabei ist ihr eine authentische, deshalb meist bayerische Sprache wichtig. Nach ihren Intentionen gefragt, meint sie „ich liebe die bayerische Sprache, überhaupt die Vielfalt der Dialekte, die Mentalität und Unverwechselbarkeit viel präziser und differenzierter zeich-

Stimmige Charaktere, glaubwürdige Figuren, ein spannender Handlungsverlauf und echte, gelebte Sprache sind das Geheimnis, warum Ihre Stücke bei Bühnen und Publikum so großen Anklang finden. Aber woher nimmt sie ihre immer wieder neuen Ideen? „Es macht mir unheimlich Spaß, Menschen zu beobachten, aus dem wirklichen Leben zu „klauen“, Erlebtes weiterzuspinnen und durch ein Stück zu führen“ bekennt sie. Und sie fährt fort: „Leider ist es immer noch so, dass mit bayerischem Theater ausschließlich Bauerntheater assoziiert wird und da versuche ich dagegen zu halten“.

Nun hat Heidi Faltlhauser einen neuen Treffer gelandet. „Der richtige Riecher“, kaum erschienen, kommt bei einer renommierten Münchner Bühne zur Uraufführung und ganz sicher wird die Autorin mit diesem Stück ihren Erfolg fortsetzen können. Der bayerischen Theaterzsene bleibt zu wünschen, dass Heidi Faltlhauser’s Feder bzw. ihrem Computer noch viele Stücke entspringen werden. Engagierte Autoren mit neuen Ideen und dem Talent, diese durch handwerkliches Können in ein erfolgreiches Theaterstück umzumünzen, braucht das Theater, brauchen die Bühnen, braucht das Publikum. Die Stücke von Heidi Faltlhauser sind erhältlich beim MundArt-Verlag, Hochreit 14, 85617 Aßling, Tel. 0049 8092 853716, Fas 0049 8092 853717, eMail [email protected], Homepage: www.mundart-verlag.de

Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe ist der 15. Oktober 2010 Berichte, Artikel und Bilder an [email protected]

Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 11

Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

Feldmochinger Volkstheater feiert 50-jähriges Bestehen „Ein wesentliches Merkmal der Münchner Theaterlandschaft ist das breite und bürgernahe Programm, in dem die weltberühmten Schauspielhäuser wie die kleinen Stadtteilbühnen gleichermaßen ihren Platz haben, in dem das Bayerische Staatsschauspiel, die Münchner Kammerspiele und das Münchner Volkstheater ebenso zu Hause sind wie die große Zahl an freien Theatergruppen, an Amateur- und Laientheatern und an Volksbühnen. Eine solche Volksbühne, die mit ihrem vielfältigen und kreativen Programm regelmäßig für Begeisterungsstürme beim Publikum sorgt, ist auch das Feldmochinger Volkstheater, das vor genau 50 Jahren gegründet worden ist. Im besten Sinne des Münchner Stadtteilkulturkonzepts hat sich dort ein pulsierendes urbanes Leben entfaltet, das den Zuschauern am Ort genauso viel Spaß und Freude macht wie den ehrenamtlichen, höchst engagierten Kulturschaffenden des Theaters selbst...“ . Mit diesem Grußwort reihte sich selbst der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude in die Schar der zahlreichen Gratulanten ein, die dem Feldmochinger Volkstheater zum 50-jährigen Bestehen ihre Aufwartung machten. Das am 8.April 1960 unter dem Namen „Theaterverein Nordstern Feldmoching“ ins Leben gerufene Ensemble, das sich 1974 in „Feldmochinger Volkstheater“ umbenannte, konnte sich bereits wenige Jahre nach Gründung zu einem festen Bestandteil der Münchner Laienthe-

12 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010

„Delikate Enthüllungen in der Pfarrstube“ Darsteller v.l.n.r: P.Stratz, G.Hölzl, E.Weinfurtner, R.Forster, R.Steiner, Ch.Spindler, Ch.Späth, H.Kagerbauer, Ch.Holzer Foto:Wallner

aterszene etablieren. Neben den „klassischen“ Volksstücken und Lustspielen bekannter Autoren für bayerische Mundart machten die Feldmochinger bereits in den 70er und 80er-Jahren mit anspruchsvollen und aufwändigen Inszenierungen auf sich aufmerksam. Sogar die sonst den Laienbühnen in München eher reserviert gegenüberstehende „große“ Presse zollte in ihren Kritiken uneingeschränktes Lob, als sich die Feldmochinger Laienbühne an die Inszenierung der „Pfingstorgel“ von Alois Johannes Lippl oder Ludwig Thomas „Schusternazi“ in der Bearbeitung von Oskar Weber mit dem Titel „Der arme Millionär“ wagte. Auch die Inszenierung des tragischen Volksstückes „Magdalena“ von Ludwig Thoma wurde ein vielbeachtetes Ereignis für das ansonsten sehr verwöhnte Münchner Publikum.

Das Feldmochinger Volkstheater kann nunmehr auf 50 Jahre regelmäßigen Spielbetrieb mit über 100 abendfüllenden Inszenierungen zurückblicken, die in über 800 Abendveranstaltungen dargeboten wurden. Doch die Feldmochinger ließen es keineswegs bei den beiden großen Inszenierungen pro Jahr, sondern boten daneben mehrfach Hirten- und Weihnachtsspiele, bei Adventsingen in Feldmoching, Grünwald, Ismaning, zur Weihnachtsfeier des Bayerischen Landtages, sowie beim großen Münchner Adventsingen im Dezember 1981 dar. Sie inszenierten Einakter bei Jubiläumsfeiern und anderen Festen, wirkten bei zahlreichen Heimatabenden und den Stadtteil-Kulturwochen des Kulturreferates der Landeshauptstadt München mit und wirkten viele Jahre an den Faschingsumzügen in Feld-

Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

moching und sogar an den einstigen Münchner Faschingszügen mit. Zum Jubiläum wollte Georg Hölzl, der seit über 43 Jahren das aus ca. 40 Mitgliedern bestehende Amateurtheater leitet, dem großen Stammpublikum wieder ein besonderes Highlight präsentieren. Für die Jubiläumsaufführung inszenierte er im Frühjahr 2010 die Pfarrhofkomödie „Die Versuchung des Aloysius Federl“ von Holger Zimmermann. Die Handlung spielt sich hier nahezu übergreifend sowohl in einem Pfarrgarten, der Pfarrküche sowie einer Pfarrstube ab. Dieses Theaterstück wurde ursprünglich für den „Komödienstadel“ des Bayerischen Rundfunks konzipiert. Während ein fließender Übergang in einzelne Bilder für eine Studioproduktion sicherlich zur Routine gehört, wurde die Planung und Realisierung des Bühnenbildes für eine reine Bühneninszenierung hier zu einer besonderen Herausforderung die trotz bzw. gerade wegen der abstrakten Elemente zur Abgrenzung der einzelnen Bilder zu einem großen Erfolg für das Feldmochinger Volkstheater und insbesondere für seinen Spielleiter Georg Hölzl wurde. Zur Premiere gab es viel Applaus der begeisterten Zuschauer und auch zahlreiche Ehrungen vom Verband Bayerischer Amateurtheater die vom Präsidenten Horst Rankl persönlich überreicht wurden. Es gab Ehrungen zur 25-jährigen und 30-jährigen Mitgliedschaft. Christa Holzer wurde zur 40-jährigen Bühnentätigkeit die Silberne Ehrennadel überreicht. Georg Hölzl, Traudl Steininger

Gesamtbild des Bühnenbildes: In der Pfarrküche bereitet sich der Bischof auf das Zwetschgenpflücken vor während in der Pfarrstube der Bürgermeister und der Hausierer die nächste Lumperei aushecken. Darsteller v.l.n.r: Ch.Holzer, F.Steiner,E. Weinfurtner,G.Hölzl,R.Forster. Foto:Wallner

und Max Steininger wurden zur 50-jährigen Mitgliedschaft geehrt. Georg Hölzl, seit 43 Jahren Spielleiter und seit 31 Jahren auch Vorsitzender des Vereins, wurde mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes geehrt. Wir wünschen uns, dass dem

Feldmochinger Volkstheater nach dem Motto „Spiele das Leben und lebe das Spiel“ noch viele erfolgreiche Aufführungen gelingen mögen. Reinhold Forster Stellvertretender Vorsitzender

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Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

40 Jahre Heimatbühne Gernlinden Die letzte Aufführung des Stückes „Schauts doch mal vorbei“ war ein guter Anlass verdiente Mitglieder zu ehren! Vor mittlerweile über 40 Jahren, ganz genau am 11. Februar 1970, wurde die Heimatbühne Gernlinden gegründet. Nach der letzten Aufführung des Stücks „Schauts doch mal vorbei“; nahm die Vizepräsidentin vom Verband Bayerischer Amateurtheater, Frau Annemarie Daxer, die Ehrungen zum 40jährigen Vereinsjubiläum vor. Geehrt wurden: Egon Gerum, Josef Hartl, Erich Oppermann, Helmut Bopfinger und Heidi Probst. Sie erhielten die Goldene Ehrennadel des BDAT und eine Ehrenurkunde. Herrn Wilhelm Schußmann wurde die „Goldene Ehrennadel“ des Verbandes verliehen. Hierbei handelt es sich um eine exklusive Auszeichnung für hervorragende und langjährige Verdienste um das bayerische Volks- und Amateurtheater.

(v.l.n.r. Helmut Bopfinger, Erich Oppermann, Wilhelm Schußmann, Vizepräsidentin Annemarie Daxer, Josef Hartl, Heidi Probst, Egon Gerum und 1. Vorstand Rudi Stark)

Seit 1953 war Wilhelm Schußmann, Spieler und Spielleiter der Theaterbühne Gernlinden, ab 1970 Gründungsmitglied der Heimatbühne Gernlinden, Spielleiter und Vorstand.

Mit stolz gratulierte auch der Vorsitzende der Heimatbühne, Rudi Stark, seinen langjährigen Mitgliedern. Christine Zwingmann

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Freude am

Theater

Komödien



Lustspiele

Franz Rieder

Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren)

Franz Rieder

Omas Himmelfahrt und zurück (4 Damen, 4 Herren)

Franz Rieder

Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4 Damen, 4 Herren)

Regina Rösch

Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)

Regina Rösch

Der ledige Bauplatz (4 Damen, 6 Herren)

Jürgen Schuster

Finger weg vom Internet, Opa! (4 Damen, 4 Herren)

Jürgen Schuster

Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3 Damen, 4 Herren)

Jürgen Schuster

Rebellische Weiber (4 Damen, 4 Herren)

Boulevardstücke





Schwänke

Kriminalkomödien

Regina Rösch

Die Nacht der Nächte (4 Damen, 5 Herren)

Regina Rösch

Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)

Regina Rösch

Mord im Hühnerstall (4 Damen, 5 Herren)

Alexander Ollig

Lügen und andere Wahrheiten (4 Damen, 3 Herren)

Michael Haidner

Zur Kasse Schätzchen (4 Damen, 3 Herren)

Wolfgang Bräutigam

Die überfüllte Wohngemeinschaft (5 Damen, 6 Herren)

Hans Gnade

Maximilian, jetzt bist du dran (5 Damen, 6 Herren)

Hans Gnade

Heiße Nacht und kalte Dusche (3 Damen, 4 Herren)

Bühnenstücke in bayerischer Mundart Michael Haidner

Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3 Damen, 4 Herren)

Michael Haidner

Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren)

Michael Haidner

Der kurierte Liebhaber (3 Damen, 4 Herren)

Ingrid Klameth

A so geht’s (6 Damen, 7 Herren)

Ingrid Klameth

All inclusive (5 Damen, 7 Herren)

Ulla Kling

Salut für Berta (5 Damen, 5 Herren)

Ulla Kling

Der Deifi und die Kramerin (3 Damen, 4 Herren)

Felix Buchmair

Poldis Traum (3 Damen, 5 Herren)

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Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 15

Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

Vom Höserl zur Historie Die Kleine Bühne München wird 50. Als eine der ältesten Amateurtheatergruppen Münchens wird sie ihren Geburtstag im Herbst gebührend feiern. Das Jubiläumsjahr begann für die Kleine Bühne München ganz bescheiden: Es gab weder Schampus noch Kaviar, stattdessen wurde „Ein Glas Wasser“ von Eugène Scribe gereicht. Das Historienstück entführt den Zuschauer mitten in die Hofintrigen um Queen Anne im frühen 18. Jahrhundert. Hin- und hergerissen zwischen den Einflüsterungen Lord Bolingbrokes und dem Kontrollwahn der Herzogin von Marlborough muss die Königin eine Entscheidung treffen. So schlicht der Titel klingt, so opulent sind die Kostüme anzuschauen, historisch originalgetreu alle, die meisten von ihnen liebevoll von Hand gefertigt. Ohne Perücke, Samtwams und Spitzenkragen verwandelt sich Lord Bolingbroke in Philip Teyerl, den zweiten Vorstand der Kleinen Bühne, von Beruf Busfahrer. Um die Frage zu beantworten, was am Theater ihn am meisten fasziniert, muss er nicht lange nachdenken: „Berühren und berührt werden. Egal, ob durch Freude oder Traurigkeit.“ Das kann auch Eva Kolb unterschreiben, erster Vorstand und Co-Regisseurin des Stücks. Beide sind erst seit zwei, drei Jahren im Verein. Das ist relativ kurz, wenn man bedenkt, wie lange es die Theatergruppe inzwischen gibt. Denn für die Spielgemeinschaft Kleine Bühne München öffnete sich der Vorhang zum ersten Mal 1960, in der Donnersberger Bierhalle. Auf dem Programm stand „Das rosaseidene Höserl“. Seit-

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Das Historienstück entführt den Zuschauer mitten in die Hofintrigen um Queen Anne im frühen 18. Jahrhundert. Hin- und hergerissen zwischen den Einflüsterungen Lord Bolingbrokes und dem Kontrollwahn der Herzogin von Marlborough muss die Königin eine Entscheidung treffen.

her sind 50 Jahre vergangen. 50 Jahre, die für die Kleine Bühne nicht immer einfach waren und in denen sich die Truppe eins ums andere Mal neu erfinden musste. Nach einer Spaltung 1997 musste der klägliche Rest quasi bei Null anfangen. Knapp zehn Jahre später hatte der Verein erneut eine schwierige Phase durchzustehen. Nach 30 Jahren im Westend stand die Suche nach einer neuen Spielstätte an. Kurz hintereinander fielen der erste und zweite Vorstand aus. Einige der langjährigen Mitglieder gingen während der Odyssee auf der Suche nach einer neuen Bühne über Bord. Doch zeitgleich kamen immer wieder Neue hinzu, viele davon jung an Jahren und neu in der Stadt, die auf diesem

Weg nach einem Hobby, nach Freunden, nach einer Aufgabe suchten. „Das war eine schwierige Zeit“, erinnert sich Eva Kolb. „Es gab Spannungen in der Gruppe und Diskussionen ohne Ende. Aber von Produktion zu Produktion sind wir als Team mehr zusammengewachsen. Heute sind wir wie eine Familie.“ Die Diskussionen waren jedenfalls fruchtbar: Standpunkte wurden ausgetauscht, Entscheidungen gefällt. Und Fortuna zeigte sich gnädig: Nach langwieriger Suche fand die Kleine Bühne 2009 im Einsteinkeller eine neue Heimat, die sie mit der philosophischen Utopie „Die Fremde Stadt“ einweihte. „Damit und mit dem ‚Glas Was-

Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

ser‘ haben wir unser Repertoire in ganz neue Dimensionen erweitert“, sagt Eva Kolb. Ihre Vision: Immer wieder Neues ausprobieren, das Publikum überraschen und sich bei jeder Neuinszenierung ein Stück weiterzuentwickeln. Für die Zukunft der Kleinen Bühne wünscht sich die Vorsitzende, dass die Gruppe noch enger zusammenwächst. Um auch Mitglieder einzubinden, die an der aktuellen Produktion nicht beteiligt sind, hat der Vorstand Komitees zu den verschiedenen Bereichen des Theaters initiiert. Je ein Verantwortlicher und mehrere Helfer widmen sich Bühne, Fundus, Technik, Maske, Kostümen, Stückeauswahl, Website,

Marketing und PR sowie aktuellen Projekten. Auch Philip Teyerl hat einen Traum für die Zukunft: „Einmal was mit Gesang machen. Ein Musik-Kabarett oder eine Revue.“ Fürs Erste jedoch geht im kommenden Herbst 2010 das Jubiläumsjahr in die nächste Runde. Neben dem Herbststück, das beim Redaktionsschluss noch nicht feststand, sind im Dezember zwei Lesungen mit Texten Münchner Autoren geplant. Als Ausklang der Festlichkeiten wird die Kleine Bühne im Januar 2011 einen rauschenden Kostümball feiern. Wir sagen: Alles Gute für die nächsten 50 Jahre! Beate Schlachter

Die Festivitäten: Herbststück Premiere: Freitag, 12. November, 20:00 Uhr Weitere Aufführungen: Samstag, 1. November Freitag, 1. November Samstag, 20. November Freitag, 26. November Samstag, 27. November jeweils um 20:00 Uhr Lesungen Sonntag, 12. Dezember, 10:0 Uhr Samstag, 18. Dezember, 14:00 Uhr Veranstaltungsort Einstein Kulturzentrum Einsteinstraße 42 beim Max-Weber-Platz, München

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Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

Das Volkstheater Ringsee feiert 90jähriges Jubiläum Seit 1920 wird bei der Freien Turnerschaft Ingolstadt / Ringsee Theater gespielt. Der Sportverein und das Volkstheater Ringsee feiern in diesem Jahr 90 jähriges Jubiläum. Schon vor und vor allem mit dem Entstehen des alten Vereinsheims mit Theaterbühne an der Martin-HemmStraße im Jahre 1924 fanden sich Mitglieder zusammen, die mit Theaterstücken und als Sängerriege in der Öffentlichkeit auftraten. Mit der Machtübernahme der NSDAP im Jahre 1933 wurde der Spielbetrieb eingestellt. In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, als die eigene Bühne noch nicht genutzt werden konnte, spielte man beispielsweise in der Gemeinschaftshalle des Reichsbahn-Ausbesserungswerkes Ingolstadt oder im Heidl-Saal in Kösching. Bis zum Jahre 1994 wurden im eigenen, ‚alten‘ Vereinsheim Sketche, Einakter und Mehrakter aufgeführt, seit 1995 stehen die Schauspieler in der gleichen Straße ein paar hundert Meter weiter südlich auf der Bühne des neuen Vereinsheims. Wir sind sehr dankbar dafür, dass es Frauen und Männer gab, die unsere Bühne gegründet und über 90 Jahre das Bühnenleben in Ringsee erhalten haben. Enormen Zuwachs erfuhr die Gruppe in der jüngeren Vergangenheit, als deren Leitung der unvergessene Ludwig Schneider im Jahre 1978 übernahm. Er erhöhte die Anzahl der Schauspieler, schaffte es wieder, abendfüllende Stücke aufzuführen, machte die Thea-

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Gruppenbild der Aufführung „Der Ehestreik“ 1949 Sitzend von links: Michael Heinrich, Elfriede Müller, Käthi Gerbl, Alfons Wittmann Stehend von links: Ludwig Linsl, Liesl Schneider, Fritz Anspann, Ludwig Knörr, Frl. Mayerhofer, Ludwig Schneider

tergruppe zur Abteilung und zur festen Institution. Leider ging die Ära Schneider mit dem Umzug in das neue Vereinsheim 1995 zu Ende. In den folgenden Jahren sah die Abteilung mehrere engagierte Nachfolger. Sie und alle Mitwirkenden seit Gründung der Theatergruppe haben aus ihr gemacht, was sie heute ist. Seit jeher war es Sinn und Zweck der Bauerntheater, die Menschen vom Alltag abzulenken. Das ist immer noch unser Antrieb. Doch darüber hinaus sehen wir heute eine Verpflichtung darin, unsere bayerische Kultur, die bayerische Tradition und die bayerische Mundart auf und abseits der Bühne zu erhalten. Trotz 90jähriger Geschichte ist unsere Bühne sehr lebendig. Im Jahr 2007 haben wir uns einen Zunamen zugelegt. Wir nennen

uns das ‚Volkstheater Ringsee‘ der Freien Turnerschaft Ringsee. Dies schafft eine Unverwechselbarkeit und macht uns wahrnehmbarer. In den letzten Jahren haben wir unser Bild nach außen hin geschärft und uns ein sehr hohes Niveau mit bayerischen Komödien und Volksstücken erarbeitet. Darauf sind wir besonders stolz. Derzeit haben wir 36 Mitglieder, die die Freude am Theaterspielen gemeinsam haben oder einfach gern in dieser traditionellen Gemeinschaft zusammen kommen. Unserer Laiengruppe fehlt es allerdings etwas an Nachwuchs. Für uns ist es in den nächsten Jahren wichtig, dass sich uns junge Leute anschließen, damit unsere lange Tradition weitergeführt werden kann. Mit dem Engagement, der Spielfreude und dem Mut unserer

Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

Gruppe sehe ich mit Zuversicht in die Zukunft. Mit unserem Jahrestag feiern auch einige Mitglieder ihre Bühnenjubiläen. So konnte Sepp Käser am 20. Juni beim Jubiläumsfest fünf Urkunden für die 40jährige Zugehörigkeit an die Damen Erika Steinmeier, Lydia Katschke, Gerda Weigert und die Herren Peter Wolfsteiner, Helmut Zörner, sowie vier Urkunden für das 25jährige Bühnenjubiläum an Hermine Nadler, Claudia Rosenberger, Gerd Harmsen und Hermann Igl überreichen. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass der Verband sich für diesen Anlass die Zeit genommen hat. (Bilder lagen zum Redaktionsschluss leider noch nicht vor.) Im Jubiläumsjahr spielen wir das Peter Landstorfer Stück „Da Roagaspitz“. Die Aufführungen finden wie jedes Jahr am letzten Oktober Wochenende und die ersten drei Wochenenden im November jeweils Freitag und Samstag statt. Aktuelle Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite unter www.ft-ringsee.de.

Gruppenbild der Aufführung: Der bayerische Protectulus 2009 Sitzend von links: Tanja Pipitone, Hermann Igl, Claudia Rosenberger, Gerda Weigert, Helmut Zörner Stehend von links: Marcus Rebele, Wolfgang Kürzel, Erika Steinmeier, Elmar Geib, Dominik Wangler, Klaus Arndt, Gerd Harmsen, Melanie Wangler

Marcus Rebele

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Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

Seit 100 Jahren wird in Wald Theater gemacht Anfang des letzten Jahrhunderts war die Lust am Theaterspielen in vielen Dörfern Allgäus verbreitet. So kamen Bauern und Handwerker auch in Wald auf die Idee, es selbst einmal zu versuchen. Aus diesem Entschluss ist eine 100-jährige Geschichte geworden, die Freude am Theater hat die Walder seit Ostern 1910 nicht mehr losgelassen. Der Mode der Zeit entsprechend kamen unter der Leitung von Engelbert Eberle Anfangs historische Schauspiele zur Aufführung, bevor der erste Weltkrieg ein vorläufiges Ende brachte. Der Burschenverein nahm unter der Leitung von Pfarrer Johann Reich 1921 das Laienspiel wieder auf. Römische waren in dieser Zeit sehr angesagt. Unter der Regie von Nikolaus Socher erfolgte 1926 ein Stilwechsel. Wildererromantik, Mühlendramen und Bauernstücke beherrschten nun die Bühne. Im Dritten Reich wurde das Theaterspielen zunehmend schwieriger, der Krieg setzte dann auch hier einen Schlusspunkt. Der Neuanfang gelang erst wieder 1954.In der neuen Schulturnhalle fand die Theatergruppe eine neue Heimat. Bis Mitte der 70er Jahre führten die Walder Mimen nun jährlich ihre Bauerndramen auf. Gespannt wartete das Publikum damals auf den lustigen Einakter, der im Anschluss daran immer zum Besten gegeben wurde. 1976 wechselte die Theatergruppe dann ganz über auf heitere Schwänke – dem Zeitgeist entsprechend. 1981 ging nach 60 Jahren die Ära Socher zu Ende. Hans Kalopp sen., der seit 1954 eine feste Größe beim Walder Theater war, übernahm die Regie. Vor allem

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Lachen ist gesund, dachte sich die Theatergruppe Wald und führt zu ihrem 100-jährigen Bestehen die rasante Verwechslungskomödie „Und alles auf Krankenschein“ des englischen Autors Ray Cooney auf. Auf dem Bild die Akteure in „voller Montur“.

mit Stücken von Ulla Kling, wie z.B. „Sayonara“, verzeichnete die Walder Bühne in den nächsten Jahren große Erfolge. 1990 wurde die Theatergruppe Wald Mitglied beim Verband Bayerischer Amateurtheater. Hans Kalopp jun., der 1995 als Regisseur in die Fußstapfen seines Vaters trat, orientierte sich bei der Stückwahl eher am BoulevardTheater. Immer wieder spielte die Theatergruppe aber auch gerne Schwänke im heimatlichen Dialekt. Der bislang größte Publikumserfolg gelang dabei 2001 mit „Frauenpower“. Im Jahr 2000 erfolgte der Eintrag

ins Vereinsregister. Seither wird der Verein von den Vorständen Hans Kalopp jun. und Franz Hofer geleitet. Ein Meilenstein in der Geschichte der Theatergruppe war der Bau der „WaldHalla“ (Sport- und Kulturhallen) im Jahre 2003. Nach genau 50 Jahren in der Schulturnhalle zog das Theater in Wald in ihr neues Domizil um. „Spanien Ole“ hieß 2004 das erste Stück, das auf der neuen Bühne der „WaldHalla“ aufgeführt wurde. Diese neue Bühne bietet seither fast unbegrenzte Möglichkeiten. Nur mit einer solchen Bühne

Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

konnten Stücke wie „Ein toller Dreh“ mit zwei Geschoßebenen oder „Der Teufelslehrling“ mit 20 Mitwirkenden realisiert werden. Neben den Spielern und Helfern ist seit 2004 auch ein Foyer-Team fester Bestandteil der Theatergruppe. Sie bewirten die Besucher im modernen Ambiente der WaldHalla. Die Aufführungen in der Osterzeit sind fester Bestandteil des Jahresablaufs im Dorf. Die Theatergruppe galt und gilt als eingeschworene Gemeinschaft, die gerne in geselliger Runde und den jährlichen Vereinsausflügen die Kameradschaft pflegt und mit viel Liebe aber auch harter Arbeit ihrer Leidenschaft nachgeht – Theater spielen! Zum hundertsten Geburtstag hat die Theatergruppe Wald dieses Jahr die turbulente englische Boulevardkomödie „Und alles auf Krankenschein“ einstudiert. Premiere war am 27. März 2010. Die Presse (Allgäuer Zeitung) meinte dazu: Viele Paraderollen gemeistert. Lachen ist gesund, dachte sich die Theatergruppe Wald und führt zu ihrem 100-jährigen Bestehen die rasante Verwechslungskomödie „Und alles auf Krankenschein“ des englischen Autors Ray Cooney auf. Herzhaft lachen durfte dabei allerdings nur das Publikum. Nichts zu lachen hatte dagegen Dr. Mortimore (Franz Hofer). In die letzten Vorbereitungen für seine Rede vor dem Ärztekongress platzt Schwes-

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4 D – 5 H Eine Konfirmation, die lieben Verwandten, das große Fressen und ein Konfirmand, der zum Schweigen verurteilt ist. »Das Paradestück der neuen Volkstheaterbewegung.« Der Spiegel 5 D – 5 H Ein Stück Italien-Nostalgie. Der Urlaub des Kegel-Vereins »Schiefe Bahn« erweist sich als einzige Katastrophe. »Engagiertes Volkstheater, bissig, ironisch, zynisch, manchmal bitterböse.« Tagesanzeiger Zürich »Zum Kugeln komisch.« Badische Neueste Nachrichten

4 D – 4 H Tante Marthas Erbe und die lieben Verwandten. Alles läuft darauf hinaus: »Habt ihr schon geerbt oder redet ihr noch miteinander?« »Der Stoff, aus dem Erbschaftskomödien sind …« Frankfurter Rundschau

Besetzung ad libitum Pralles, farbiges Volkstheater mit wenig Moral und viel Spektakel. »Eine Mundart-Inszenierung mit gewaltigem Schauwert, sprachlich stimmiger als Hugo von Hofmansthals Vorlage.« Nürnberger Zeitung

4 D – 4 H Die lieben Nachbarn, vereint im Kampf gegen das die Idylle störende Unkraut. »Der Gartzwerg in uns.« Bayerische Staatszeitung

4 D – 4 H Es geht um den Bau einer Kläranlage in einer Kleinstadt, für den der Bürgermeister die Werbetrommel rührt. Unter der Hand hat ihm die Baufirma einen Dienstwagen versprochen, falls sie den Auftrag bekommt … »Ein Beispiel dafür, wie brisant modernes Volkstheater sein kann. An diesem satirischen Politthriller stimmt einfach alles.« Hamburger Morgenpost

 Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 21

Vorhang auf in Bayern Aktuelle Berichte unserer Bühnen

ter Tate (Petra Hofer), mit der er einst ein Techtelmechtel hatte, und berichtet über die gemeinsame Tochter Leslie (Kathrin Guggemos), die von Sergeant Connolly (Hans-Peter Scheuermann) verfolgt wird. Mortimore, der seine plötzliche Vaterschaft vor seinem Chef Sir Willoughby (Armin Ott), seinen Kollegen (Ralf Schmid und Michael Hofer) und seiner Frau (Christine Landerer) geheim halten will, ersinnt Ausrede um Ausrede und stürzt das ganze Krankenhaus ins Chaos. Die Oberschwester (Karin Lengenfelder) fällt betäubt vom Fenstersims, die Arztkollegen müssen als falsche Oberschwester und als Oma herhalten, während sich der längst tot geglaubte Patient Leslie (Johann Vogler) köstlich amüsiert. Das Publikum lachte bei der Premiere Tränen über die unsäglichen Situationen, die sich aus Mortimores Lügengebäude ergaben. Für das Ensemble war das Stück eine ordentliche Herausforderung: Schnelle Dialoge, perfekt sitzende Pointen, ein optimal abgestimmtes Timing bei den Auftritten waren da gefragt und vor allem ernst bleiben, während sich das Publikum vor Lachen kringelt. Regisseur Hans Kalopp jun. konnte sich da auf seine bewährten Walder Schauspier und Schauspielerinnen verlassen. Wald kann stolz sein auf seinen 100 Jahre alten, ambitionierten Theaterverein. Nach der Premiere verlieh der Regisseur und 1. Vorsitzende Hans Kalopp im Namen der Theatergruppe Karl März, der seit

22 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010

Auch Jubilare und Ehrungen gab es zum 100jährigen zu feiern: v.l. Michael Hofer (Ehrung für 15 Jahre), Karl März (Ernennung zum Ehrenmitglied) und Kathrin Guggemos (15 Jahre)

1957 dabei ist, die Ehrenmitgliedschaft im Verein. Bürgermeister Josef Ampßler bedankte sich in seinem Grußwort bei der Theatergruppe unter anderem mit folgenden Worten: „Geprägt wird die Theatergruppe seit vielen Jahrzehnten von Hans Kalopp sen. und ihm folgend Hans Kalopp jun.. Sie sind verantwortlich für den guten Ruf und die spielerische Qualität, sie haben es immer wieder verstanden, die Darsteller zu motivieren und neue Mitwirkende auf die Bühne zu bringen, sodass auf eine breite, begeisterte Darstellerschar, mit vielen jungen Talenten, aber auch mit erfahrenen Schauspielern und Schauspielerinnen zurückgegriffen werden kann.

Die Theatergruppe Wald und ihre Darbietungen sind aus unserem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Ich bedanke mich bei allen Aktiven und ehemaligen Aktiven vor und hinter den Kulissen, für ihren Idealismus und Einsatz und spreche meine große Anerkennung aus. Ich wünsche der Theatergruppe alles Gute, viel Erfolg und ein begeistertes Publikum auf dem weiteren Weg. Hans Kalopp Weitere Infos erhalten Sie unter: www.theater-in-wald.de

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Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 23

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