Theaterzeitung März/April 2017

February 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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25.3. bis 21.4.2017

Theaterzeitung März/April 2017

DIESTUMMESERENADE

ALI CEI MWU N D E R L AN D

KÖNNENK ANINCHENTANZEN?

Urauff ührung

DASBALLETT„ ALICEIMWUNDERLAND“GIBTANTWORT

Ballett von Rosemary Anne Helliwell und Roland Fister

Weiße Kaninchen können nicht tanzen? Aber selbstverständlich können sie. Und wie! Denn beim flotten „CheshireCat-Walk“ hält es niemanden auf den Plätzen – und so tanzen sie alle gemeinsam mit Alice durchs Wunderland: die Grinsekatze, der verrückte Hutmacher, der durchgeknallte Märzhase. Selbst die gemütlich Pfeife rauchende Raupe lässt sich vom Rhythmus anstecken – auch wenn es gar nicht so leicht ist, zwölf Beinchen zu koordinieren … Ganz hingerissen vom Zauber des Wunderlands zeigte sich auch das Premierenpublikum – und spendete donnernden Applaus und Bravorufe. Auch die Presse schwärmte:

Choreografie Rosemary Anne Helliwell Bühnenbild und Kostüme Till Kuhnert Mit Jaume Costa i Guerrero (Lewis Carroll/Raupe/Der Naive), Lucia Colom/Mireia Martinez Pineda (Alice), Federico Frigo (Weißer Hase), Lauren Limmer (Alices Schwester/Siebenschläfer), Manuela Mazzei (Königin/Ältere Dame), Jordi Arnau Rubio (Froschdiener/Raupe), Natalie Holzinger (Grinsekatze), Sylvain Guillot (Dandy/Hutmacher/Raupe), Takashi Yamamoto (Märzhase/Raupe/Vogel), Chih-Lin Chan (Vogel/Raupe), Lucas van Rensburg/Mathilda Bihler, Thomas van Rensburg/ Emmy Wank (Igel/Junge), Mark McClain (König) Statisterie des Landestheaters Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg Nächste Vorstellungen Freitag, 31. März 2017 Sonntag, 2. April 2017 Mittwoch, 5. April 2017 Freitag, 7. April 2017 Mittwoch, 12. April 2017 Donnerstag, 18. Mai 2017 Donnerstag, 25. Mai 2017 Sonntag, 28. Mai 2017 Dienstag, 30. Mai 2017 Mittwoch, 21. Juni 2017 Donnerstag, 6. Juli 2017

Roland Fister

„Überhaupt stimmen Musik und tänzerische Charakterisierung von Figuren und Szenerien so überein, dass man alles um sich vergisst, mit hineinfällt in dieses Coburger Wunderland. Weder da noch dort aufgesetzte Kunststücke um der Virtuosität willen, sondern so selbstverständliche, stimmige Charakterisierung der Figuren, der Tiere, wobei sich Musik wie Choreografie geschickt aller gebotener Stile bedienen. “ Coburger Tageblatt „Dem Landestheater ist mit diesem zauberhaften Ballett wieder ein großer Wurf gelungen, der nicht nur in der Premiere Groß und Klein begeisterte, sondern sicher auch in all den folgenden Vorstellungen das Publikum in seinen Bann ziehen wird.“ Neue Presse

Von Alice bewundert: Flamingos

Hier fehlt doch was: zehn Beinchen nämlich

Auch Blumen können im Wunderland tanzen ...

Chancenlos gegen Alice: die Königin

VONIGELBÄLLENUNDFLAMINGOSCHLÄGERN ROLANDFISTERKOMPONIERTFÜRCOBURG„ ALICEIMWUNDERLAND“ Roland Fister beweist mit der Uraufführung des Orchester-Balletts „Alice im Wunderland“ einmal mehr seine musikalische Doppelbegabung. Als Dirigent ist er mit über 40 eigenen Einstudierungen von Oper bis Musical am Landestheater Coburg seit 2001 eine feste Größe, von Kritikern und Publikum gleichermaßen geschätzt. Als Komponist erregte er erstmals 2013 überregionale Aufmerksamkeit mit der Uraufführung seiner Musical-Opera „Dorian Gray“ unter der Regie des Intendanten Bodo Busse. Dann vergab das Landestheater erneut einen Kompositionsauftrag, diesmal für ein Ballett, welches die britische Choreografin Rosemary Helliwell auf die Coburger Bühne zaubern sollte. Roland Fister

schrieb für „Alice im Wunderland“ ein Storyboard, mit dem er auch die Choreografin überzeugen konnte, legte die Komposition eines bereits begonnen Musicals „New York“ erst einmal in die Schublade und begann mit der Komposition. Seine Musik beschwört im besten Sinne Hollywoodsound herauf und ist gespickt mit Einflüssen von Jazz und Swing, eben ganz Fister. Außerdem arbeitet Roland Fister ganz bewusst mit charakteristischen Themen für die wichtigsten Figuren. Alice bekommt gleich zwei Themen, ein wunderschön verträumtes und lebhaftes Thema – nach dem Motto: Auf zu neuen Ufern! Man hört das Nölen der Raupe über die Störung durch Alice und der Grinse-

katze und stolpert mit ihr musikalisch, wenn sich ihre vielen Füße bei den ersten Versuchen, den „Cheshire-CatWalk“ zu tanzen, verheddern. Natürlich bekommt der König ein Auftrittsthema mit einer Fanfare und der Hase hoppelt mit eher hoppeligen Endlosetüden durch das Bild. Und so beschreibt Roland Fister das Thema für das Krocketspiel, zu dem Alice von der Königin des Wunderlandes eingeladen wird: „Das Krocketspiel-Thema habe ich sehr filmisch gedacht. Man hört das Ausholen mit dem Flamingoschläger und das Schlagen an den Igelball. Das Spiel beginnt mit einer Fanfare – dann warten alle ab und los geht es. Wenn Alice an der Reihe ist, hört man deutlich,

dass ihr Flamingoschläger nicht steif bleibt. Mit schnellen Läufen kugelt der Igel um die Ecken. Dazwischen erklingt immer wieder das drohende Kopf-abThema der Königin, die durch Schummeln das Spiel zu ihren Gunsten entscheidet. Je weiter es auf den Schluss zugeht, umso mehr überlagern sich die Themen. Ich habe beim Komponieren im Prinzip immer Verlauf und Struktur, worüber ich mich mit Rosemary geeinigt hatte, im Kopf gehabt. Wenn zum Beispiel bei der Teezeremonie der Siebenschläfer aufgeweckt wird, die Zeit vergeht, habe ich dies wie auch das Spiel mit dem Laufrad musikalisch bedacht.“ Renate Liedtke

FOTO S AN D R E AKR EM P ER H EN N I N GR O S EN B U SC H

Musikalische Leitung Roland Fister

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T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017

L A N D E S T H E AT E RCO B U R G

VOMREINENTORENZUMERLÖSER

MATINEE

RICHARDWAGNERS„PARSIFAL“AUFDERGROSSENBÜHNE

ZU„PARSIFAL“

Niemand, der sich für Oper interessiert, kommt an Richard Wagner vorbei. Seine musikalischen Gesamtkunstwerke ziehen damals wie heute die Musikwelt an, und das sind nicht nur die mehr als hundertdreißig Richard-WagnerVerbände, die über die ganze Welt verteilt sind. Die Musik Richard Wagners hat es etwas von einer Droge, der man sich, hat man sie einmal vernommen, nicht mehr entziehen kann. Richard Wagners letzte und tiefgründigste Oper „Parsifal“ führt den Titelhelden auf eine Reise zu der Rittergemeinschaft des Heiligen Gral, in den Zaubergarten Klingsors und nach Irrfahrten als Heilsbringer zurück ins Gralsreich. Die von Titurel gebaute Gralsburg beherbergte einst zwei Heiligtümer, den Gralskelch, in dem das Blut Christi am Kreuz aufgefangen wurde, und den Speer, der die Wunde schlug. Die Enthüllung des Grals stärkt die Ritter, die

PAR S I FAL Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner Premiere Sonntag, 9. April 2017 16.00 Uhr, Großes Haus Musikalische Leitung Roland Kluttig Inszenierung Jakob Peters-Messer

dann zu „höchsten Rettungswerken“ fähig sind. Auch Klingsor wollte der Rittergemeinschaft angehören, wurde aber abgewiesen und beschloss darauf, die Gralswelt zu zerstören. Um ihm Einhalt zu gebieten, zog Amfortas, Sohn des Titurel, mit dem heiligen Speer gegen Klingsor, wurde aber selbst mit diesem verwundet und der Speer blieb im Besitz von Klingsor. Einem Orakel zufolge kann nur ein reiner Tor, der durch Mitleid wissend wurde, Klingsors Zauber brechen, den Speer zurück bringen und die Wunde Amfortas’ heilen. In Parsifal erhofften die Ritter den Heilsbringer, doch Parsifal stellte bei der ersten Begegnung die erwartete Frage nicht. Kundry, die ein Ahasver-Leben führen muss, weil sie im Vorleben Jesus Christus am Kreuz verlacht hatte, ist in dem einen Leben Büßerin und Dienerin in der Gralsgemeinschaft, im anderen aber Verführerin; Klingsor bezeichnet sie sogar als „Urteufelin“, „Herodias“ und „Gundryggia“. Klingsor zwingt Kundry, auch Parsifal zu verführen und ihn somit von seinem Heilsweg abzubringen. Parsifal stößt zwar Kundry von sich, aber das Mitleid, das er bei ihrem Kuss mit Amfortas, den sie ja auch verführt und damit verwundbar gemacht hatte, spürt, macht ihn mitleidig wissen und bringt damit das Zauberreich Klingsors zum Einsturz. Parsifal stellt die Einheit von Speer und Gral wieder her, führt damit auch das männliche und weibliche Prinzip wieder zusammen. Er wird zum neuen König gesalbt und schließt die

Umringt von Klingsors Zaubermädchen: Parsifal

Wunde von Amfortas. Nur ein unschuldiger Menschen, der „reine Tor“, konnte die Erlösung bringen. Wir leben in einer Gesellschaft, die zunehmend das Mitleiden verlernt hat. Man kann fast von einer Globalisierung der Gleichgültigkeit sprechen. Und hier hat „Parsifal“ wohl seinen aktuellsten Zeitbezug. Es ist vor allem der Mitleidsgedanke, der Wagner, ausgehend von der Philosophie Schopenhauers, treibt. Die Läuterung Parsifals vom reinen Toren zum Gralskönig erfolgt über die Fähigkeit des Mitleidens. Wagner tritt im „Parsifal“ für Gewaltlosigkeit und die Versöhnung von Mensch und Natur ein und er fragt nach einer Religion in einer irreligiösen Zeit, die nicht dogmatisch ist. Sein Versuch einer Synthese indischer und christlicher Religion kann die Anregung zu einem interreligiösen Dialog sein, den wir heute besonders intensiv zu führen haben.

Auch für Regisseur Jakob Peters-Messer ist dieser Gedanke der Empathie bei der Suche nach dem Sinn des Lebens ein ganz wichtiger Aspekt in seiner Inszenierung. Richard Wagner komponierte den „Parsifal“ ausschließlich für die akustischen Gegebenheiten des Festspielhauses in Bayreuth und die Oper durfte bis 1913 nur dort aufgeführt werden. Heute begeistert der Klangzauber des „Parsifal“ ein weltweites Publikum und auch auf der Coburger Bühne des Landestheaters hält die Oper Einzug. Dank des großzügigen Sponsorings der Firma Brose ist es möglich, diese Produktion zu realisieren, und neben unserem großartigen Ensemble Gäste von internationalem Ruf für diese Produktion zu verpflichten. Ein Opernereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Renate Liedtke

Erfahren Sie Interessantes und Hintergründiges zur bevorstehenden Premiere von Richard Wagners „Parsifal“: In einer Einführungs-Matinee informieren Generalmusikdirektor Roland Kluttig, Regisseur Jakob Peters-Messer und Musikdramaturgin Renate Liedtke über den Komponisten und die Entstehung des Werkes, über die Interpretationsansätze und das Inszenierungskonzept für das Landestheater Coburg und gewähren einen Blick auf Modellbilder der Bühnenrealisierung. Natürlich freuen sich die drei auch auf Fragen und eine rege Diskussion mit dem Publikum der Matinee. Michael Lion, der die Rolle des Gurnemanz übernommen hat, wird seine Partie mit einer musikalische Kostprobe vorstellen. Eine Besonderheit: Im Anschluss an die Matinee eröffnet der Coburger Oberbürgermeister Norbert Tessmer eine Sonderausstellung des Puppenmuseums. Unter dem Titel „Vorhang auf!“ werden vom 26. März bis zum 25. Juni 2017 im Coburger Puppenmuseum Bilder und Modelle von Theaterkulissen der Coburger Malerfamilie Brückner ausgestellt. Renate Liedtke Matinee zur Premiere Parsifal Sonntag, 26. März 2017 11.00 Uhr, Großes Haus Eintritt frei

Bühnenbild und Lichtgestaltung Guido Petzold Kostüme Sven Bindseil

EINEMMYTHOSAUFDERSPUR

Mit Michael Bachtadze (Amfortas/ Klingsor), Felix Rathgeber (Titurel/ 2. Gralsritter), Michael Lion (Gurnemanz), Roman Payer (Parsifal), Tünde Szaboki (Kundry), Nadja Merzyn (1. Knappe), Verena Usemann (2. Knappe), Dirk Mestmacher (3. Knappe), David Zimmer (4. Knappe), Kora Pavelic (Alt-Solo) Julia Da Rio, Anna Gütter, Verena Usemann, Ana Cvetkovic-Stojnic, Nadja Merzyn, Kora Pavelic (Klingsors Zaubermädchen) Chor und Extra-Chor des Landestheaters Philharmonisches Orchester Landestheater Coburg

ZWEITÄGIGESSYMPOSIUMZU„PARSIFAL“INBAMBERG

Nächste Vorstellungen Donnerstag, 13. April 2017 Sonntag, 16. April 2017 Sonntag, 23. April 2017 Sonntag, 30. April 2017 Donnerstag, 15. Juni 2017 Sonntag, 18. Juni 2017 Sonntag, 25. Juni 2017

FOTO S AN D R E AKR EM P ER G U I D OP E TZO LD

Mit großzügiger Unterstützung der Brose Unternehmensgruppe

Parsifal. Noch heute sprechen Anhänger wie Kritiker den Titel von Richard Wagners letztem Bühnenwerk mit Ehrfurcht aus. Von seinem Schöpfer selbst als Bühnenweihfestspiel bezeichnet steckt der „Parsifal“ voll religiöser und mythologischer Symbole. Und Symbole, ob nun im Text, in der Musik oder auf der Bühne, wollen – zumindest zu einem Teil – entschlüsselt sein, um die ganze Bandbreite des Werks erfassen und genießen zu können. Und so veranstaltet der Richard-Wagner-Verband Bamberg im Rahmen der Coburger Neuinszenierung gemeinsam mit dem Landestheater Coburg ein zweitägiges Symposium, das sich sowohl an WagnerNeulinge als auch -Fortgeschrittene richtet: die „Parsifal“-Werkstatt. Eine unkonventionelle Einführung von und mit Thomas Goerge zum Beispiel, Künstler, Regisseur und Bilderbuchautor von „ Jump’n’Grail Parsifal!“ eröffnet die zweitägige Werkstatt für Wagner-Anfänger am Samstag, 22. April 2017 und verspricht eine amüsante, sowie geistreiche erste Berührung mit dem Werk. Studenten der OttoFriedrich-Universität Bamberg gehen danach der Frage auf den Grund, wer Parsifal heute für sie sein könnte.

Und spätestens nach dem Vortrag von Sabine Zurmühl über Kundry, die „Urteufelin, Höllenrose“, darf man sich auch getrost als Parsifal-Fortgeschrittener bezeichnen und den folgenden Dozenten und ihrer Sicht auf den „Parsifal“ folgen. Wer sich zum Beispiel schon gefragt hat, wie man eigentlich den „Parsifal“ dirigiert oder ob man nun „Parsifal“ mit s und f oder z und v schreibt, findet hier sicher Antworten. Auch im Medium Film hat die Figur des Parsifal Spuren hinterlassen: Und so wird im Rahmen der „Parsifal“-Werkstatt auch Eric Rohmers Film „Perceval le Gallois“ von 1978 zu sehen sein. Der Sonntagvormittag des 23. April 2017 beginnt mit einer Podiumsdiskussion: Mit Regisseur Jakob Peters-Messer und Dirigent Roland Kluttig vom Leitungsteam der Coburger „Parsifal“-Produktion wird die Frage diskutiert, wie man das Bühnenweihfestspiel heute, 135 Jahre nach seiner Uraufführung, auf die Bühne bringt. Zum krönenden Abschluss fährt am Nachmittag dann per Bus eine große Besuchergruppe zur um 16 Uhr beginnenden „Parsifal“Vorstellung ins Große Haus des Landestheaters Coburg. Luca Pauer

Vielfältiger Raum: das Bühnenbild von Guido Petzold

Parsifal-Werkstatt Samstag, 22. April 2017 Sonntag, 23. April 2017

Schirmherr: Andreas Starke, Oberbürgermeister der Stadt Bamberg

Grüner Saal der Harmonie Schillerplatz 7, 96047 Bamberg und Landestheater Coburg, Großes Haus, Schlossplatz, 96450 Coburg

Das ausführliche Programm sowie Informationen zu Kosten und Anmeldung unter https://rwv-bamberg.jimdo.com Menüpunkt Parsifal-Werkstatt Anmeldeschluss: Montag, 3. April 2017

Gestaltung Wiebke Genzmer Druck DZO Druckzentrum Oberfranken

Redaktionsschluss 21. März 2017 Auflage 48.000

IMPRESSUM Herausgeber Landestheater Coburg Intendant Bodo Busse Kaufmännischer Direktor Fritz Frömming

Landestheater Coburg Schlossplatz 6, 96450 Coburg Tickethotline +49· (0)9561· 89 89 89 Theaterkasse Di.–Fr. 10.00–17.00 Sa. 10.00–12.00

Internet www.landestheater-coburg.de Redaktion Andrea Kremper Redaktionelle Mitarbeit Ines Schäfer, Renate Liedtke, Carola von Gradulewski, Luca Pauer

GmbH & Co. KG

Änderungen und Druckfehler vorbehalten

T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017

L A N D E S T H E AT E RCO B U R G

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RITUELLESKRÄFTEMESSEN THERESIAWALSERS„EINBISSCHENRUHEVORDEMSTURM“INDERREITHALLE E I NB I S SCH E NRU H EVO R D E MSTU R M Schauspiel von Theresia Walser Premiere Freitag, 7. April 2017 20.00 Uhr, Reithalle Inszenierung Matthias Straub Bühnenbild und Kostüme Carola Volles

Thomas Bernhards „Der Theatermacher“ trifft auf Bernd Eichingers „Der Untergang“ – so könnte man die Zutaten beschreiben, aus denen Theresia Walser ihre geistreiche Farce „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ zusammengebraut hat. In feingeschliffenen Dialogen entspinnt sich zwischen drei Schauspielern ein verbales Gefecht, das es in sich hat. Zwei der Männer haben Hitler bereits gespielt, der dritte war bisher nur Goebbels, das alles aber im Film. Würde das Theater ganz andere Anforderungen an sie stellen? Immerhin war Hitler eine reale Person, da ist

das Theater ja wohl zwangsläufig zum Abbild der Wirklichkeit verpflichtet? Ein Kampf der Kulturen bricht aus und tobt fast fundamentalistisch zwischen altem „Naturalismusschwindel“ und heutigen „Radikalbuben“, die Stücke lieber mit Videos und „Schrumsmusik“ zukleistern. 2006 hat Theresia Walser ihren Einakter als Auftragswerk für die Spielzeiteröffnung des Nationaltheaters Mannheim geschrieben und nachträglich wegen des großen Erfolges noch um einige Passagen erweitert. Die Darstellbarkeit Hitlers – darum kreist das Gespräch der drei Diven, und

Mit Stephan Mertl (Franz Prächtel, Hitler-Darsteller 1), Niklaus Scheibli (Peter Söst, Hitler-Darsteller 2), Thomas Straus (Ulli Lerch, Goebbels-Darsteller) Nächste Vorstellungen Sonntag, 9. April 2017 Dienstag, 11. April 2017 Mittwoch, 12. April 2017 Sonntag, 30. April 2017 Donnerstag, 4. Mai 2017 Freitag, 19. Mai 2017 Samstag, 20. Mai 2017

Liefern sich einen virtuosen Schlagabtausch: Niklaus Scheibli, Stephan Mertl ...

natürlich darum, wer der beste Hitler gewesen sei. Der selbstzufriedene Großschauspieler Franz Prächtel (Stephan Mertl), der für seine Parkinson-Studien ins Krankenhaus ging, um Hitler menschlich zu spielen? Oder Söst (Niklaus Scheibli), ein wendehälsischer Intrigant: „Ich habe bei jedem Bissen die Vernichtung mitgespielt!“ Oder der um Ausgleich bemühte GoebbelsKollege Ulli Lerch (Thomas Straus), der sich fragt, „ob man überhaupt Geld damit verdienen darf, wenn man als Deutscher einen Nazi spielt ... “ Lustvoll spielt die sprachlich versierte Autorin mit Theaterklischees und reflektiert gleichzeitig auf intelligente Weise ästhetische Positionen und Kunstdiskurse. Bei Theresia Walser bereiten sich die drei auf einen gemeinsamen Auftritt in einer Talkshow vor. Schauspieldirektor Matthias Straub und die Bühnen- und Kostümbildnerin Carola Volles haben sich ein anderes Ambiente für den Schlagabtausch der drei Schauspielergranden einfallen lassen. In einem opulenten, vom verblichenen Charme früherer Zeiten kündenden Raum, der ein wenig an eine Hotellobby erinnert, spult sich das rituelle Kräftemessen der drei Akteure ab. Theresia Walser, jüngste Tochter Martin Walsers, der ja erst letztes Jahr bei den Literaturtagen in Coburg zu Gast war, weiß, wovon sie schreibt. Sie absolvierte eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Bern und war zwei

Jahre lang am Jungen Theater Göttingen engagiert, bis ihr dann 1998 mit der Altenheim-Farce „King Kongs Töchter“ (UA im Theater am Neumarkt, Zürich) der Durchbruch gelang. „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ ist eine witzige, schwarzhumorige und herrlich selbstironische Auseinandersetzung mit dem Theater- und Kulturbetrieb. Und mit Stephan Mertl, Niklaus Scheibli und Thomas Straus ist Walsers Komödie mit einem virtuosen Darsteller-Trio besetzt, das sich lustvoll in dieses Spiel-im Spielbegibt. Carola von Gradulewski

... und Thomas Straus

CURRY WURSTUNDANDERELITERARISCHEENTDECKUNGEN LITERATURINDENHÄUSERNUNSERERSTADT

Joachim Meyerhoff: Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke Gelesen von Niklaus Scheibli Mit seinem Romanzyklus „Alle Toten fl iegen hoch“ begeistert Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff Kritik und Publikum. Ursprünglich als Soloprogramm konzipiert, trägt das mehrteilige Werk stark autobiografi sche Züge. Meyerhoff erzählt seine eigene Geschichte und die seiner Familie. Im dritten Roman „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ landet Meyerhoff in der großbürgerlichen Villa seiner Großeltern, als er unverhoff t an der Münchner Otto-FalckenbergSchule angenommen wird. Voller Wärme und Humor erzählt er von seinem Leben zwischen Schauspielschule und einem in rosa gehaltenen Mädchenzimmer in der Villa seiner Großeltern – und einem Alltag, der durch abenteuerliche Rituale strukturiert wird. „Ich war Tucholskys Lottchen“ Anne Rieckhof & Dominik Tremel mit einer musikalisch-literarischen Annäherung an Tucholsky Im kurzen, aber intensiven Leben Kurt Tucholskys spielten Frauen eine wichtige Rolle. Eine davon war Lisa Matthias, deren 1962 erschienene Autobiografi e ein mittleres Beben im deutschen Feuilleton auslöste. In Liedern, Chansons und Texten zeichnen Anne Rieckhof und Dominik Tremel ein Porträt des Dichters ganz aus der Sicht seiner Frauen, die sich mitunter nicht sonderlich grün waren. Und nebenbei werden noch die versteckten Botschaften eines Autokennzeichens entschlüsselt.

Ramita Navai: Stadt der Lügen Gelesen von Eva Marianne Berger Um in Teheran zu überleben, muss man lügen. Denn im »Gottesstaat« Iran spielt sich das Leben im Verborgenen ab. Schulmädchen tragen unter dem Tschador Jeans und Turnschuhe, untreue Ehemänner pilgern nicht nach Mekka, sondern nach Thailand, brave Hausfrauen drehen Pornofilme, Mullahs sagen per Handy die Zukunft voraus, und beim Schönheitschirurgen werden nicht nur Nasen gerichtet, sondern auch Jung fernhäutchen wiederhergestellt. Ramita Navai erzählt von den abenteuerlichen Doppelleben der Menschen und entwirft ein faszinierendes Porträt einer Stadt, die ihren Schleier nur ungern lüftet. John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter Gelesen von Oliver Baesler Hazel Grace und Augustus lernen sich in einer Selbsthilfegruppe für Krebspatienten kennen. Was hier beginnt, ist eine der ergreifendsten und schönsten Liebesgeschichten der Literatur zwischen zwei außergewöhnlichen Teenagern mit Sinn für Humor und Abneigung gegenüber Konventionen. Irene Dische: Großmama packt aus Gelesen von Kerstin Hänel Machen wir uns nichts vor – Familie ist ein schwieriges Thema. In den besten Fällen ent-

steht daraus große Literatur, zum Beispiel, wenn sich die amerikanische Autorin Irene Dische der eigenen Familiengeschichte annimmt. Mit einem Paukenschlag beginnt ihr Roman: „Dass meine Enkeltochter so schwierig war, hängt vor allem mit Carls (Irene Disches Großvater) geringer Spermiendichte zusammen“, so Großmutter Elisabeth Rother über die kleine Irene. Damit ist die süffi santhumorvolle Tonlage des Familienepos vorgegeben. Wie in einem Kaleidoskop fügen sich die atemlos, liebevoll-bösartig erzählten Episoden dieser deutsch-amerikanischen, katholischjüdischen Sippe zu einem Gesamtbild bürgerlicher Familienkatastrophen. Rainer Werner Fassbinder: Im Land des Apfelbaums Gelesen von Thorsten Köhler und Nils Liebscher Rainer Werner Fassbinder war ein ruheloser, kreativer Kopf, der die Kulturlandschaft in der BRD maßgeblich prägte. Zeitlos aktuell sind seine Theatertexte und Filme, in denen er der Gesellschaft seiner Zeit den Spiegel vorhielt. Ab dem 22. April 2017 zeigt das Landestheater Coburg sein Stück „Katzelmacher“. Als Siebzehnjähriger hat Fassbinder eine Reihe von Gedichten und Prosastücken geschrieben, die den späteren Filmemacher, Drehbuch- und Theaterautor bereits erahnen lassen. 1962/63 in seinem Kölner „Exil“ entstanden, als er bei

seinem Vater lebte und das Abendg ymnasium besuchte, sind diese 2005 erstmals veröffentlichten Texte eindrucksvolle, berührende Dokumente eines frühreifen Genies und verweisen auf den ganzen schmerzensreichen Kosmos seiner späteren Themen. Horst Evers: Wäre ich du, ich würde mich lieben und andere Geschichten Gelesen von Frederik Leberle Der Kabarettist, Autor und Geschichtenerzähler Horst Evers ist bekannt für seine grandios komischen Geschichten über Unbill und Tücken des Alltags. Seine Titel sind allesamt Bestseller und haben sich mitunter zu gefl ügelten Wendungen entwickelt. Ein ganz subjektives Best-of aus Horst Evers Texten hat Frederik Leberle zusammengestellt. Und wie könnte es anders sein, auch die schönste Nebensache der Welt – Fußball – hat in diesem Programm ihren Platz. Uwe Timm: Die Entdeckung der Currywurst Gelesen von Ingo Paulick Eine wunderbare Liebesgeschichte im Hamburg der letzten Kriegstage: In Erinnerung an seine Kindheit macht sich der Erzähler auf die Suche nach der ehemaligen Besitzerin einer Imbissbude am Hamburger Großneumarkt.

Er fi ndet die hochbetagte Lena Brücker in einem Altersheim und erfährt die Geschichte ihrer »schönsten Jahre« und wie es zur Entdeckung der Currywurst kam. Märchen und Sagen aus aller Welt Gelesen von: Thomas Straus Märchen und Sagen sind in allen Kulturkreisen anzutreffen. In Märchen wird von wundersamen Ereignissen berichtet und dank der mündlichen Überlieferung bewahrte sich das in ihnen gespeicherte Wissen bis in die Gegenwart. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat das Märchenerzählen im Dezember 2016 in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Grund genug, einen ganzen Abend Märchen und Sagen aus den verschiedensten Kulturkreisen zu lauschen. Tom McCarthy: 8 ½ Millionen Gelesen von Sarah Zaharanski Ein Unfall: Etwas fällt vom Himmel, jemand wird getroffen. Aus dem Koma erwacht, ist er um seine Vergangenheit ärmer und um eine Abfi ndung von 8 ½ Millionen Pfund reicher – unter einer leicht zu erfüllenden Aufl age: Stillschweigen zu bewahren über das Ereignis, an das er sich ohnehin nicht erinnert. Was jedoch nicht einfach erkauft werden kann, ist die Rückkehr in die Normalität. Nichts ist mehr selbstverständlich. Alles fühlt sich unecht an. Second hand. Tom McCarthys fulminanter Debutroman ist ein spannender philosophischer Thriller. Carola von Gradulewski Literatur in den Häusern unserer Stadt Dienstag, 25. April 2017 20.00 Uhr, Privatwohnungen (Adresse wird beim Kartenkauf bekannt gegeben) Karten ab Dienstag, 28. März 2017 an der Theaterkasse

FOTO S H EN N I N GR O S EN B U SC H R AI N ER B R AB EC

Alle Jahre wieder lesen in den Häusern unserer Stadt Schauspielerinnen und Schauspieler des Landestheaters. In diesem Jahr bildet die Literaturtour durch Coburg den Auftakt der 14. Coburger Literaturtage. Hier die diesjährigen Lesungen im Überblick:

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T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017

L A N D E S T H E AT E RCO B U R G

SPIELPLAN  MÄRZBIS MAI  März Sa   März

Großes Haus

Reithalle und anderswo

D I ESCHATZI N S E L FV, 19.30 – ca. 22.00

SCH L AF E NF I SCH E? FV, 15.00 – ca. 15.55

9+ Naturkundemuseum Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke

Das Abenteuer-Rock-Musical von Matthias Straub und Roland Fister

I NTRO D U C TI O N S FV, 20.00 – ca. 21.20

Fr  März So   März Fr  März

PARSIFALMATINEEZURPREMIERE 11.00

Eintritt frei

ANY TH I N GGO E S FV, 18.00 – ca. 20.45

Musical von Cole Porter

I CHS I N N LOS ESOVO RM I CHH I N… FV, 20.00 – ca. 21.45

Di   März Fr  März

Reithalle

Tanztheaterabend von Mark McClain

Ein Gerhard-Polt-Abend ALI CEI MWU N D E R L AN D Fr blau, FV, 19.30 – ca. 21.30

Münchner Ho räu

TSCH I CK FV, 10.00 + 20.00

12+ Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister

Reithalle

I CHS I N N LOS ESOVO RM I CHH I N… FV, 20.00 – ca. 21.45

Ein Gerhard-Polt-Abend

April

Großes Haus

Reithalle und anderswo

Sa  April

ANY TH I N GGO E S FV, 19.30 – ca. 22.15 Musical von Cole Porter

TSCH I CK FV, 20.00 – ca. 21.30

12+ Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

Reithalle

So   April

ALI CEI MWU N D E R L AN D FV, 15.00 – ca. 17.00

TSCH I CK FV, 18.00 – ca. 19.30

Reithalle

12+ Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister

Alice im Wunderland

SCH L AF E NF I SCH E? FV, 10.00 – ca. 10.55

Di   April

9+ Naturkundemuseum Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke

Sa   April

D I ESTU M M ES E R E NAD E Di, FV, 19.30 – ca. 22.00 Operette von Erich Wolfgang Korngold

PO LITI SCH E RSALO N FV, 17.00

Mi  April

ALI CEI MWU N D E R L AN D Mi blau, FV, 19.30 – ca. 21.30

SCH L AF E NF I SCH E? FV, 10.00 – ca. 10.55

Fr  April

ALI CEI MWU N D E R L AN D FV, 19.30 – ca. 21.30

E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 20.00

Reithalle

Sa  April

TH E ATE R FÜ H R U N G FV, 14.00

Sa  April

D I ESCHATZI N S E L FV, 19.30 – ca. 22.00

So  April

PAR S I FAL PG, FV, 16.00

K ATZE LMACH E RMATINEEZURPREMIERE 11.00

Reithalle

Mo  April

E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 18.00

Reithalle

Di  April

E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 20.00

Reithalle

E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 20.00

Reithalle

Buchhandlung Riemann

Mit Schauspielerin Eva Marianne Berger; Eintritt frei 9+ Naturkundemuseum Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke

Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister

Schauspiel von Theresia Walser

Blick hinter die Kulissen, Treff punkt: Bühneneingang

Das Abenteuer-Rock-Musical von Matthias Straub und Roland Fister

Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 15.30

Schauspiel von Rainer Werner Fassbinder, Eintritt frei Schauspiel von Theresia Walser Schauspiel von Theresia Walser

Mi   April

ALI CEI MWU N D E R L AN D FV, 19.30 – ca. 21.30

Do   April

PAR S I FAL Do blau, FV, 17.00

Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 16.30

Ein Gerhard-Polt-Abend

Sa  April

ANY TH I N GGO E S FV, 19.30 – ca. 22.15 Musical von Cole Porter

P ET TE R S SO NU N DF I N D U S FV, 17.00 – ca. 17.50

So   April

PAR S I FAL Mi blau, FV, 16.00

P ET TE R S SO NU N DF I N D U S FV, 11.00 + 15.00

Ballett von Rosemary Helliwell, Musik von Roland Fister

Schauspiel von Theresia Walser

I CHS I N N LOS ESOVO RM I CHH I N… FV, 20.00 – ca. 21.45 Münchner Ho räu

3+

Schauspiel für Menschen ab 3 Jahre von Sven Nordqvist

Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 15.30

Schauspiel für Menschen ab 3 Jahre von Sven Nordqvist

Reithalle Schlafen Fische?

3+

Reithalle

I CHS I N N LOS ESOVO RM I CHH I N… FV, 20.00 – ca. 21.45

Sa   April

Ein Gerhard-Polt-Abend

Mo  April

D I ESCHATZI N S E L FV, 18.00 – ca. 20.30

Mi   April

D I ESTU M M ES E R E NAD E Mi rot, FV, 19.30 – ca. 22.00

Fr  April

D I ESTU M M ES E R E NAD E Fr rot, FV, 19.30 – ca. 22.00 Operette von Erich Wolfgang Korngold

Sa    April

K ATZE LMACH E R PG, PK, FV, 19.30

So   April

PAR S I FAL Fr blau, FV, 16.00

FIRSTSTEPSTHESHOWMUSTGOON FV, 18.00

Di   April

ANY TH I N GGO E S Di, FV, 19.30 – ca. 22.15

Ü B E RD I EG R E NZEI STE SN U RE I NSCH R IT T

P ET TE R S SO NU N DF I N D U S FV, 15.00 – ca. 15.50

Das Abenteuer-Rock-Musical von Matthias Straub und Roland Fister

Schauspiel für Menschen ab 3 Jahre von Sven Nordqvist

Münchner Ho räu

3+

Reithalle

Operette von Erich Wolfgang Korngold

Schauspiel von Rainer Werner Fassbinder; Einführung 19.00 Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 15.30

Reithalle

Choreografi sche Miniaturen von Tänzern des Ballett Coburg

12+ Klassenzimmer Klassenzimmerstück von Michael Müller, 10.00, [email protected]

Musical von Cole Porter

LITE R ATU RI ND E NHÄU S E R NU N S E R E RSTADT 20.00 Privatwohnungen

Sa   April

Im Rahmen des Festivals „Coburg liest“, Karten an der Theaterkasse

Mi   April

D I ESTU M M ES E R E NAD E Mi blau, M, FV, 19.30 – ca. 22.00 Operette von Erich Wolfgang Korngold

Do  April

K ATZE LMACH E R Do rot, FV, 19.30

FIRSTSTEPSTHESHOWMUSTGOON FV, 20.00

Reithalle

Fr   April

D I ESCHATZI N S E L FV, 19.30 – ca. 22.00

FIRSTSTEPSTHESHOWMUSTGOON FV, 20.00

Reithalle

Sa   April

ABO - EXKLU S IVTHERAVEN/L AVOIXHUMAINE 10.00

Sa   April So  April FOTO S AN D R E AKR EM P ER H EN N I N GR O S EN B U SC H 

Münchner Ho räu

Schauspiel von Rainer Werner Fassbinder; Einführung 19.00

Choreografi sche Miniaturen von Tänzern des Ballett Coburg

Das Abenteuer-Rock-Musical von Matthias Straub und Roland Fister

Choreografi sche Miniaturen von Tänzern des Ballett Coburg

Die stumme Serenade

Bühnenorchesterprobe; Karten gegen Vorlage des Abo-Ausweises an der Theaterkasse DASSCH L AU EFÜ CH S LE I N FV, 19.30 – ca. 21.30

Oper von Leoš Janáček, Einführung 19.00

THERAVEN/LAVOIXHUMAINEMATINEEZURPREMIERE

RO MAN - MAR ATH O N 19.00

Reithalle

E I NB I S SCH E NR U H EVO RD E MSTU R M FV, 18.00

Reithalle

Abschluss des Festivals „Coburg liest“, Karten bei Buchhandlung Riemann Spiegelsaal

Kammeroper von Toshio Hosokawa/Monooper von Francis Poulenc, 11.00

Schauspiel von Theresia Walser

PAR S I FAL Mi rot, OA, FV, 16.00

Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner; Einführung 15.30

Mai

Großes Haus

Reithalle und anderswo

Di   Mai

SCH L AF E NF I SCH E? FV, 10.00 – ca. 10.55

Mi  Mai

SCH L AF E NF I SCH E? FV, 10.00 – ca. 10.55

Mi   Mai

9+ Naturkundemuseum Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke 9+ Naturkundemuseum Eine manchmal heitere und manchmal traurige Geschichte von J. Raschke F R AUM Ü LLE RM U S SWEG 19.30

Theater Hof

Schauspiel von Lutz Hübner, Gastspiel bei den Bayerischen Theatertagen

LEGENDEFV = Freier Verkauf, MT = Musiktheater-Abo, S = Schauspiel-Abo, Di = Dienstags-Abo, P = Premieren-Abo, KA = Konzert-Abo, KLA = Kleines Abo, FA = Familien-Abo, SEN = Senioren-Abo, JA = Jugend-Abo, GV = Geschlossene Veranstaltung. = Junges Landestheater Coburg, GA = Geschenk-Abo * = Eingeschränkte Parkmöglichkeit auf dem Schlossplatz

Ich sinnlose so vor mich hin ...

T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017

L A N D E S T H E AT E RCO B U R G

FAMILIENALBUM

SCHEINUNDSEIN

TENORROMANPAYER

SCHAUSPIEL-MATINEE„KATZELMACHER“

Mit Fotografen ist es manchmal wie mit Friseuren: Ihnen erzählt man in entspannter Atmosphäre Dinge, für die man daheim einen längeren inneren Anlauf benötigt. Wir nutzen diesen fast schon psychologischen Vorteil und stellen

besonderen Charakteren der Theaterspielzeit Fragen mit der Kamera. Die schönsten Bilder im Familienalbum entstanden nach entscheidenden Fragen wie: „Willst Du noch einen?“ oder „Willst Du diese Frau wirklich heiraten?“

Auf der Suche nach dem Heiligen Gral: Als Parsifal in Richard Wagners gleichnamigen Bühnenweihfestspiel gibt der junge Tenor Roman Payer sein Rollendebüt. LTC

Wer bist du, und woher kommst du?

Man trifft sich abends, hängt zusammen ab, trinkt Bier, ödet sich an und gelegentlich brechen sich Frustration und latente Aggression Bahn in verbalen Ausfällen untereinander. In seinem 1968 uraufgeführten Bühnenstück „Katzelmacher“ entwirft Rainer Werner Fassbinder ein genaues Soziogramm einer Clique junger Leute. Die Männer hadern mehr oder weniger mit ihrem perspektivlosen Leben, und die Frauen stecken einiges weg, um nach außen den Schein einer glücklichen Beziehung zu wahren. Dann bricht mit dem Gastarbeiter Jorgos aus Griechenland das Fremde ein in diese mühsam aufrecht

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erhaltene Fassade und die Ordnung subtiler Grausamkeiten entlädt sich in Ablehnung und Gewaltfantasien gegenüber dem Fremden. Jorgos wird zur Projektionsfläche für die Frustration der Männer, aber auch für die Begierden der Frauen. Es ist ein gnadenlos sezierender Blick, den Fassbinder in seinem ersten Bühnenstück auf das Miteinander der Menschen richtet, illusionslos und präzise zeichnet er die Abgrenzungs- und Projektionsmechanismen nach. Im Gespräch mit dem Regisseur Thorsten Köhler und Darstellern der Produktion werden in der Matinee Leben und Werk Rainer Werner Fassbinders beleuchtet sowie Einblicke in den Entstehungsprozess der Inszenierung gegeben. Lesungen und kleinere musikalische Kostproben runden das Programm ab. Carola von Gradulewski Matinee zur Premiere Katzelmacher

Klingsors verführerische Blumenmädchen umgarnen dich … Hand aufs Herz, wie fühlt sich das an?

Sonntag, 9. April 2017 11.00 Uhr, Reithalle Eintritt frei Thorsten Köhler

ZUMLETZTENMAL INTRODUCTIONS

Und Kundrys Kuss?

Bringst du den Heiligen Speer zur Gralsburg zurück?

Ein ganz persönlicher Tanz tri ...

tisch – Coburgs Compagnie zeigt mit profundem Können und Experimentierfreude Tanztheater auf der Höhe der Zeit.“ Nach sechs spannenden Tanztheaterabenden, von denen keiner wie der andere war, steht nun die letzte Vorstellung auf dem Programm: am Samstag, 25. März 2017. Ines Schäfer

... persönliche Geschichte

FOTO S AN D R E AKR EM P ERH EN N I N GR O S EN B U SC H 

Also bist du der lang erwartete Heilsbringer?

In der Reithalle ist man von jeher dicht dran am Geschehen: Drei, vielleicht vier Schritte, mehr Raum trennt dort die erste Stuhlreihe der Besuchertribüne nicht von der Bühnenfläche. Noch näher geht es eigentlich nicht – fast. Denn beim Tanztheaterabend „Introductions“ dürfen mutige Zuschauer sogar im Bühnenraum Platz nehmen, und die Schritte, Sprünge, Drehungen und Hebungen der Tänzerinnen und Tänzer aus allernächster Nähe mitzuerleben. Das passt, denn „Introductions“ ist ein sehr persönlicher Abend: In ihrer Muttersprache stellen sich die zehn Tänzerinnen und Tänzer vor und gewähren Einblicke in ihr Leben: was sie antreibt, was sie bewegt, was sie sich für ihre Zukunft wünschen. Natürlich kommt auch der Tanz nicht zu kurz: Jede Tänzerin, jeder Tänzer präsentiert sich mit einem Solo, das jeden Abend neu improvisiert wird. „‚Introductions‘ ist ein konzentrierter, nur gut einstündiger Erkundungsabend des Tanzes, der nahe geht“, so das Coburger Tageblatt. Und die Neue Presse schrieb: „Ein anregendes Wechselbad der Emotionen, persönlich, poetisch und poli-

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T H E AT E R Z E I T U N G März/April 2017

L A N D E S T H E AT E RCO B U R G

ZWISCHENSCHWEREUNDLEICHTIGKEIT PRESSESTIMMENZUDENPREMIEREN Die stumme Serenade

Jihad Baby!

Schlafen Fische?

Tobias Materna beweist mit dieser Inszenierung erneut sein Geschick für präzise Personenführung und pointierte szenische Anspielungen. Tempo und treffsichere Komik, Gesang und effektvolle Choreografie – in dieser Produktion fügen sich alle Aspekte bestens zusammen. Im Zentrum: ein begeisterndes Darstellerpaar, das allen Widrigkeiten zum Trotz am Ende zusammenfindet: Anna Gütter mit schlankem Sopran als Schauspiel-Diva Silvia Lombardi und Salomón Zulic del Canto mit geschmeidigem Bariton als rettungslos in seine prominente Kundin verliebter Modeschöpfer Andrea Coclé begeistern das Coburger Publikum in Gesang und Spiel gleichermaßen. Coburger Tageblatt

Maike Bouschen, die 25-jährige Regisseurin, bringt die aus der Sicht Jonas erzählte Geschichte eindringlich auf die Studiobühne, mit Sinn für witzige Situationen, packende Dramatik und beklemmende Momente. Die Atmosphäre brennt an diesem 80-minütigen Theaterabend: Klangcollagen des Sounddesigners Lutz Gallmeister untermalen effektvoll die bedrohliche Entwicklung auf der schwarzen Bühne. Daniel Tauer hat sie spartanisch ausgestattet: Sieben schwarze Stühle, am Rand eine gläserne Zelle – wir blicken in Jonas Zimmer und in seine Seele (…). Neue Presse

Jens Raschkes knapp einstündiges Stück beeindruckt durch seine Unmittelbarkeit, in der es Kinderfragen, ihre sehr konkrete Vorstellungskraft in der sogar humorvollen Erzählung der zehnjährigen Jette ausspricht. (…) Nichts wird beschönigt. Doch in der grandiosen Darstellung von Anne Rieckhof wandeln wir auf einem Grat zwischen Schwere und Leichtigkeit, lachen auch durchaus. Ihr erstaunlich authentisch wirkendes Kindsein lässt die Geschichte nahe gehen, ohne niederzudrücken. Coburger Tageblatt

VORVERK AUF KASSENZEITEN Dienstag bis Freitag 10.00 –17.00 Samstag 10.00 –12.00 Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. TELEFONISCHEBESTELLUNG +49· (0)9561 · 89 89 89 ONLINE-BESTELLUNG www.landestheater-coburg.de WEITEREVORVERKAUFSSTELLEN AWO-Mehr Generationen Haus Tel. (0)9561· 94 415 Mo., Di., Do., Fr. 9.00–17.00, Mi. 9.00 –13.00 Coburger Tageblatt Tel. (0)9561· 888-125 Mo. – Do. 9.00 –17.00, Fr. 9.00 –14.00, Sa. 9.00 –12.00 Neue Presse Coburg Tel. (0)9561· 850 170 oder -171 Mo. – Fr. 8.30 –17.30, Sa. 8.30 –12.00

Jihad Baby!

Schuhhaus Appis Bad Rodach Tel. (0)9564· 44 26 Mo. – Fr. 9.00 –18.00, Sa. 9.00 –13.00 Buchhandlung Stache, Neustadt Tel. (0)9568· 921 095 Mo. – Fr. 7.00 –18.30, Sa. 7.00 –12.30 Touristinformation Sonneberg Tel. (0)3675· 70 27 11 Mo. – Do. 9.00 –17.00, Fr. 9.00 –15.00, Sa. 9.00 –12.00

FOTO S AN D R E AKR EM P ER H EN N I N GR O S EN B U SC H 

Die stumme Serenade

Schlafen Fische?

Die nächste Theaterzeitung erscheint am 22. April 2017.

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