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Vorlesung Allgemeine Geologie
Teil 12 Prof. Eckart Wallbrecher SS 2005 Mo – Mi 8.15 – 9.00 Uhr
Exogene Dynamik
Verwitterung
Kreislauf der Gesteine
Aus Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Verwitterung und Transport
Erosion
Transport
Aus Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Sedimentation
chemische und physikalische Verwitterung
Verwitterung chemisch
Lösung
Rückstand (Boden)
physikalisch
Korntrennung Kornzerkleinerung
chemische Verwitterung mit Rückstand Lösung Feldspat (K2O) KAlSi3O8 Rückstand Ton (Al-, Si-) ohne Rückstand Kalzit CaCO3 + H2O + CO2 Ca2+ + 2HCO3-
Karbonat-Fällung Wenn CO2 entweicht, wird Kalzit gefällt. Ca2+ + 2HCO3-
CaCO3 + H2O + CO2
CO2 kann von Pflanzen aufgenommen werden oder bei hohen Temperaturen in die Atmosphäre entweichen.
Karbonat-Fällung
Die Band-i-Amir-Seen in Afghanistan
Sinter-Terrassen in Pamukale (Türkei)
Chemische Verwitterung Dissoziierung im Meerwasser: Pyroxen (MgSiO3)
Mg2+ + SiO32-
Hydratation: 4KAlSi3O8 + 4H2O
Al4(OH)8Si4O10 + 2K2O + 8SiO2
Oxidationsverwitterung: 4FeSiO3 + O2 + H2O
4FeO(OH) + 4SiO2
Rauchgas-Verwitterung
(saurer Regen) CO2, SO2, SO3
2-,
SO4
2-,
NOx
Geschwindigkeit der Verwitterung Kalzit Olivin Anorthit Pyroxen Albit Biotit Orthoklas Muskowit Ton Quarz Al-Oxide Fe-Oxide
chemisch-biologische Verwitterung Huminsäuren Einbau von Kationen aus dem Gestein in Pflanzen
Physikalische Verwitterung
Zersetzung eines Granits
unverwitterter Granit
Lockerung Rißbildung an Korngrenzen des Kornverbandes
Umgezeichnet nach Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Temperaturverwitterung Tag- Nachtunterschiede in ariden Gebieten
Kernsprung in einem Granitblock
Frostverwitterung Wasser hat die max. Dichte bei 4° C. Eisbildung im Porenraum zerstört den Gesteinsverband. Salzverwitterung Im ariden Klima werden Salze aus dem Gestein gelöst. Bei Verdunstung kristallisieren diese im Porenraum aus und sprengen den Gesteinsverband.
Salzverwitterung Verwitterung erfolgt schalenförmig
Exfoliation an Graniten der östlichen Wüste (Ägypten)
Dolerit-Verwitterung
Zwiebelschalige Verwitterung eines Dolerit-Pillows
Physikalisch-biologische Verwitterung Turgordruck der Pflanzenwurzeln 2 > 10 kg/cm
Abhängigkeit vom Klima
Klimafaktoren Niederschlag
Temperatur
humid - arid
tropisch - polar
Verwitterung und Bodenbildung Klima
Verwitterung
Boden
polar
Temperatur
kein
gemäßigthumid warmarid warmhumid
Frostchemisch Temperatur, Salz chemisch
siallitisch
kein allitisch
siallitisch: Rückstand aus Si- Al- Mineralen (z.B. Kaolin) allitisch: Rückstand nur Al-Minerale (+ Fe-, Mn-Oxide) z.B. Gibbsit (Al(OH)3) Bauxit = Gibbsit + Fe-Oxide
Verwitterung im ariden Gebiet
Mauretanien
kein Boden
Bodentypen siallitischer Boden
Prärieboden
A) Humus und verarmter Boden (Quarz u. Tonminerale) B) Fe- u. AlOxidhydrate gefällt. CaCO3 weggeführt. C) anstehender Granit umgezeichnet nach Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
LateritBoden A) Humus u. verarmter Boden
B) gefälltes CaCO3
C) anstehendes Gestein
Humus fehlt Fe u. AlOxide Fe- reiche Tone u. AlHydroxide anstehendes Gestein
Wechselwirkung: Erosion und Tektonik Abtragung m/Mill.J.
Negative Rückkopplung zwischen Heraushebung, Abtragung und Oberflächen-Relief
Erniedrigung der Gipfelhöhe
erhöhte Abtragung durch Heraushebung tektonische Heraushebung m/Mill.J.
Umgezeichnet nach Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Höhe [m] x 1000
Hypsometrische Kurve 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8
Kontinent
Ozean-Boden 4
16
http://jove.geol.niu.edu/faculty/stoddart/LPSC/images/p21.jpg
36
64
100 %
Transport Transportmedien: Wind Wasser (Flüsse)
Eis (Gletscher)
Windtransport äolische Sedimente
in Bodennähe: turbulente Srömung
Merkmale des Windtransports niedrige Dichte des Mediums flächenhafte Wirkung gute Sortierung der Korngrößen
transportierte Korngrößen in Abhängigkeit von der Windstärke 1/10 mm Durchmesser
1.5 m/sek.
1/2 mm Durchmesser
7
m/sek.
1
mm Durchmesser
15 m/sek.
10
mm Durchmesser
25
m/sek.
Transport der Sandkörner am Boden
Der bodennahe Transport der Sandkörner erfolgt meist springend (Saltation). Durch Kollision ergeben sich matte Kornoberflächen. nach Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
erosive Wirkung des Windtransportes
Pilzfelsen (Östliche Wüste, Ägypten)
Entstehung eines Steinpflasters (Hamada) Deflation:
Gemisch aus grob- und feinkörnigem Material
Der Wind bläst das feine Material heraus.
Umgezeichnet nach Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Das Steinpflaster schützt vor weiterer Ausblasung.
Hamada in Mauretanien
Sandtransport
Sandverwehung über ein Wadi (Mauretanien)
Windsedimente (Dünen, Erg) Hinter einem Hindernis bilden sich Turbulenzen und Sandverwehungen. Die Sandwehen werden größer, sind aber noch getrennt.
Die Sandwehen schließen sich zu einer Düne zusammen. umgezeichnet nach Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Wandern einer Düne Wind transportiert Körner auf die Leeseite.
Entstehung einer instabilen Lagerung Abrutschen der instabilen Lage. Wandern der Düne umgeteichnet nach Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Tonnen/Tag/Meter Breite der Dünenoberfläche
transportierte Sandmenge 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0
20 30 40 50 60 Windgeschwindigkeit (km/h)
Begrenzung der Höhe
Durch Höhenwachstum werden die Strömungslinien zusammengedrückt. Geschwindigkeit steigt, gesamter Sand wird transportiert. Höhenwachstum hört auf. Aus Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Dünen in Mauretanien
Dünenformen Barchan (Sicheldüne)
Transversaldüne (Reihendüne) Longitudinaldüne (Strichdüne) Umgezeichnet nach Press & Siever, 1995 (Spektrum Lehrbücher)
Barchane (Mauretanien)
Erg Tifernin (Süd-Algerien)
Barchane NASA-Foto S65-63829, Gemini VII
Die Namib-Wüste Transversaldünen
NASA-Foto 65-2652, SCI-1195, Gemini V
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